ISM / Remnants

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ISM / Remnants
« am: 10. April 2010, 15:04:47 »
Wir alle bestehen aus Sternenstaub. Irgendwann vor ganz langer Zeit sind die Elemente aus denen die Erde, die Planeten und wir bestehen in einer Sonne entstanden. Da in der Frühphase unseres Universums sehr viel Wasserstoff vorhanden war, waren dies vermutlich rote Riesen oder Überriesen mit einer relativ kurzen Lebenszeit. (1*105 bis 1*109 Jahren).

Diese Sterne wurden also zur Nova oder Supernova, lange bevor es unser eigenes Sternensystem gab. Die äußere Hülle wurde in einer gewaltigen Explosion in die Weiten des Alls geschleudert. Der innere Kern kollabierte und wurde zum Magnetar, Neutronenstern oder zum schwarzen Loch.

Neutronensterne können wir als Pulsare noch für eine recht lange Zeit aufspüren. Aber was ist mit den ganz alten Neutronensternen, die gar keine Strahlung mehr abgeben, oder mit schwarzen Löchern, die gerade nichts konsumieren ?

Gibt es irgendwelche Untersuchungen oder Schätzungen, wie viele supermassive Objekte es in unserem Universum/ unserer Milchstraße gibt ? Oder gibt es noch irgendwelche Strahlung/Wellen (Infrarotstrahlung, Gravitationswellen) anhand derer solche Objekte aufzuspüren sind ?

Sylvester
« Letzte Änderung: 14. April 2010, 12:56:52 von Kreuzberga »

Re: ISM / Remnants
« Antwort #1 am: 12. April 2010, 14:52:32 »
Offenbar habe ich da ein schwieriges Problem angesprochen. Scheinbar weiß wirklich keiner darüber Bescheid.

Nun haben wir so viele Teleskope und Raumuntersuchungssatteliten im All, aber wo die alten Kerne der Supernovas zu finden sind scheint keiner zu wissen.

Kreuzberga

  • Gast
Re: ISM / Remnants
« Antwort #2 am: 12. April 2010, 16:38:26 »
Hallo Sylvester,

in der Galaxis dürfte es zusammen einige Milliarden Neutronensterne und Schwarze Löcher geben. Einen relativ kleinen Teil davon kennen wir. Aufspürbar sind Schwarze Löcher und Neutronensterne indirekt im Röntgen- und Gammabereich, da sich in ihrer Nähe Materie stark verdichtet.

Kennen tun wir bisher nur wenige. Für Neutronensterne dürfte die Zahl im niedrigen vierstelligen Bereich liegen, für stellare Schwarze Löcher eher im zweistelligen Bereich.

H.J.Kemm

  • Gast
Re: ISM / Remnants
« Antwort #3 am: 13. April 2010, 05:20:27 »
Moin,

ich empfehle die Beiträge im Titel >>> Neutronensterne, Pulsare, Magnetare zu beachten.

Ein Neutronenstern wird im Verlauf von Milliarden Jahren seine Rotation verlieren - zusätzlich wird er sich nach und nach abkühlen, bis am Ende nur noch ein schwarzer kompakter Körper übrigbleibt. Möglicherweise gibt es im gesamten sichtbaren Unsiversum viele Milliarden solcher erkalteter Remnant´s. Es ist aber auch möglich, dass durch die extrem lange Abkühlphase alle bisher entstandenen Neutronensterne noch sichtbar sind wenn auch immer schwächer werdend.

Aber was ist mit den ganz alten Neutronensternen, die gar keine Strahlung mehr abgeben

Wie oben schon beschrieben, aber es könnte auch sein, dass der Neutronenstern wegen seines extrem starken Gravitationsfeldes wieder interstellare Materie einfängt. Natürlich nur bis zu einer bestimmten Masse, denn beim Überschreiten einer bestimmten Grenze wird er dann zum SL kollabieren. Interessant ist auch die Begegnung von zwei Neutronensternen oder einem Neutronenstern mit einem SL.

Neutronensterne können wir als Pulsare noch für eine recht lange Zeit aufspüren.

Neutronensterne können wir auch als *Neutronensterne* aufspüren, dass müssen keine *Pulsare* sein.


Bild: STScI-Fred Walter (State University of New York and Stony Brook) und NASA / Neutronenstern RXJ 185635-3754.

Jerry
« Letzte Änderung: 13. April 2010, 05:59:13 von H.J.Kemm »

Re: ISM / Remnants
« Antwort #4 am: 13. April 2010, 12:44:47 »
Soweit ich das jetzt verstanden habe, gibt es jede Menge dieser Objekte, die lediglich ruhen, bis sie mal wieder mit irgendwem oder was zusammenstoßen. Es können sich immer wieder Akkreditionsscheiben bilden, die von dem super schweren Objekt entlang der Pollinien zerstrahlt werden können, bzw. so ein Objekt kann in die Nähe einer Sonne kommen und in einem Doppelsternsystem die Materie des Begleiters absaugen.

Aber bisher hat wohl noch niemand ein Anzeichen dafür entdeckt, daß sich so ein Neutronenstern auch wieder auflösen kann. Ich stelle mir so ein Ding wie einen riesigen Atomkern vor.  Uranatome lassen sich durch Neutronenbeschuß zerstören. Je größer die Atome sind, um so kurzlebiger sind ihre Isotope.

Also Beschuß mit interstellarer Materie bildet Risse im Atomgitter. Wird dieses zu instabil kann ein Teil davon abgesprengt werden, bzw es kommt zu einem Sternenbeben auf dem Neutronenstern, daß wir durch gravimetrische Wellen sogar vom All aus messen können ?

Wie gefährlich sind eigentlich die Gamma Ray Busts für uns auf der Erde ? Können diese die Atmosphäre "wegbrennen" ?

A1942D

  • Gast
Re: ISM / Remnants
« Antwort #5 am: 13. April 2010, 15:28:37 »
Hallo, wenn man deine Beiträge so anschaut, dann kommt der Verdacht, daß du entweder uns oder dich verkaspern willst. Stell doch bitte einfach eine Frage, dann wird dir geholfen. Aber deine Fragestellung, Spekulation und  Fragebeantwortung in einem Beitrag ist für mich einfach zu albern. A.D.

websquid

  • Gast
Re: ISM / Remnants
« Antwort #6 am: 13. April 2010, 15:42:32 »
Erstmal hat A.D. recht, Sylvester.

Dann zu den Dingen die du annimmst:

Zitat
Ich stelle mir so ein Ding wie einen riesigen Atomkern vor.  Uranatome lassen sich durch Neutronenbeschuß zerstören. Je größer die Atome sind, um so kurzlebiger sind ihre Isotope.

Das stimmt so nicht. Atomkerne werden lediglich durch die Kernkräfte stabilisiert. Da diese abnehmen, wenn der Kern größer wird, sind schwere Elemente instabil. Neutronensterne sind jedoch so groß, dass sie durch die Schwerkraft stabilisiert werden. Das heißt, dass ein Szenario mit Abspaltungen durch Strahlung absolut nicht der Wahrheit entspricht. Die jeweiligen Effekte sind weitgehend identisch zu dem, was auf der Erde passiert. Die wird ja auch nicht durch Strahlung zerstört.

Zitat
Wie gefährlich sind eigentlich die Gamma Ray Busts für uns auf der Erde ? Können diese die Atmosphäre "wegbrennen" ?

GRB können durchaus starke Effekte auf die Erde haben, aber nur bei einem direkten Treffer aus der nahen Umgebung (einige 100 Lichtjahre höchstens). Vermutet wird, dass ein GRB Ursache für das Massensterben vor 443 Mio Jahren (Ende des Ordovizium) durch einen GRB ausgelöst wurde.

mfg websquid
« Letzte Änderung: 14. April 2010, 11:49:46 von websquid »

Re: ISM / Remnants
« Antwort #7 am: 15. April 2010, 21:21:24 »
Hallo, wenn man deine Beiträge so anschaut, dann kommt der Verdacht, daß du entweder uns oder dich verkaspern willst. Stell doch bitte einfach eine Frage, dann wird dir geholfen. Aber deine Fragestellung, Spekulation und  Fragebeantwortung in einem Beitrag ist für mich einfach zu albern. A.D.

Oh ja, natürlich ist es albern über Sachen zu spekulieren, die keiner überprüfen kann. Es war ja auch albern von Einstein die Relativitätstheorie aufzustellen. Wenn Du so schlau bist, dann erkläre doch bitte einfach mal, wie die Atomgitterstruktur eines Neutronensterns aussieht und warum es extreme Beben dort gibt.

Ansonsten kann ich auf Deine Meinung dazu gut verzichten !

Sylvester

H.J.Kemm

  • Gast
Re: ISM / Remnants
« Antwort #8 am: 16. April 2010, 02:37:20 »
Moin,

nun lassen wir die kleinen Kabbeleien und wenden uns wieder den Fragen zu.

Soweit ich das jetzt verstanden habe, gibt es jede Menge dieser Objekte, die lediglich ruhen, bis sie mal wieder mit irgendwem oder was zusammenstoßen.

Das kann man so nicht sagen - lies doch bitte noch einmal in meinem Beitrag oben nach.

Wie gefährlich sind eigentlich die Gamma Ray Busts für uns auf der Erde ? Können diese die Atmosphäre "wegbrennen" ?

Dazu lies doch bitte hier nach >>>

Jerry

H.J.Kemm

  • Gast
Re: ISM / Remnants
« Antwort #9 am: 19. Juni 2010, 04:30:59 »
Moin,

als interstellare Materie (ISM) bezeichnet man die Materie im interstellaren Raum, die sich zwischen den Sternen innerhalb einer Galaxie befindet. Der Ursprung der interstellaren Materie liegt im Urknall, Sternwinden und Supernovaexplosionen.

Die Bedeutung dieses Mediums für die Weiterentwicklung der Galaxien ist enorm, denn durch die ISM / Remnants  entstehen neue Sterne und Planeten. Bis heute weiß man jedoch nur wenig über Struktur und Entwicklung der ISM / Remnants.

In dem neuen Schwerpunktprogramm „Physics of the Interstellar Medium“, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 14,4 Millionen € über sechs Jahre gefördert wird, soll schwerpunktmäßig im Herbst 2010 unter der Leitung des Departments für Physik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München Licht in diesen noch unerforschten Bereich gebracht werden.
Neben dem Gas spielt auch der Staub eine wichtige, noch nicht vollständig erforschte Rolle im Gefüge des ISM. Seine Zusammensetzung ist nicht zweifelsfrei geklärt. Nachgewiesen wurden bislang Silikate, Grafit und Eisen.
Die Physik des ISM spielt eine entscheidende Rolle in vielen Bereichen der Astronomie. Die Entstehung und Entwicklung von Galaxien zählt ebenso dazu wie die Bildung von Sternen, Fragen zur Häufigkeit der Struktur und dem Wachstum der Staubkörner, die die Grundbausteine der Planeten darstellen. Trotz dieser großen Bedeutung des ISM, ist seine Struktur und Entwicklung noch kaum verstanden. Neue Beobachtungen mit leistungsfähigen Teleskopen haben jedoch zu einem Paradigmenwechsel in unserem Verständnis des ISM geführt. Das bisher zur Anwendung kommende Gleichgewichtsmodell muss ersetzt werden durch ein hochdynamisches Modell von stark gekoppelten, interaktiven und turbulenten Mischgas-Phasen, die weit vom Gleichgewicht entfernt sind und die ständig durch energetische Prozesse durchmischt und bewegt werden, die wir noch kaum verstehen. Diesen Paradigmenwechsel wollen die Forscher mit den Mitteln des DFG-Schwerpunktprogramms analysieren und erforschen.

(Info nach: Wissen, was zwischen den Sternen liegt / Department für Physik - Lehrstuhl für Astronomie und Astrophysik)

Jerry 


greatattraktor

  • Gast
Re: ISM / Remnants
« Antwort #10 am: 19. Juni 2010, 10:14:58 »
Meine Frage dazu: ist eigentlich die Materie zwischen den Sternen und den Galaxien gleich?

H.J.Kemm

  • Gast
Re: ISM / Remnants
« Antwort #11 am: 19. Juni 2010, 11:23:21 »
Moin,

nein:

*IGM* / Bestandteile = Wasserstoff und einem kleinen Anteil Helium - Relikte aus der Urzeit des Universum

*ISM* / Bestandteile = neutales und ionisiertes Gas (Wasserstoff, Helium und Spuren schwerer Elemente) sowie Staub - Relikte aus der Urzeit des Universum, von Sternwinden und Novae.

Jerry  

Re: ISM / Remnants
« Antwort #12 am: 19. Juni 2010, 22:07:15 »
Ich könnte mir in diesem Zusammenhang gut vorstellen, daß Licht beim Vorbeiflug am großen Massen von Gasen leicht abgelenkt wird. Die Lichtablenkung durch schwere Massen ist ja hinreichend bekannt. (Gravitationslinseneffekt)

Wenn Gebiete von ISM nicht stabil sind , müßte es ähnliche Effekte auf das Licht dahinter liegender Sterne haben, wie das flimmern der Luft an einem heißen Tag.

Gibt es darüber schon experimentelle Untersuchungen ?

 

H.J.Kemm

  • Gast
Re: ISM / Remnants
« Antwort #13 am: 20. Juni 2010, 02:29:19 »
Moin,

Interstellare Objekte mit einer sehr großen Masse lenken elektromagnetische Wellen (somit auch Licht) in eine andere Richtung. Dementsprechend wird das Abbild des Hintergrundobjektes verlagert, verzerrt und möglicherweise vervielfacht. (zitiert nach WIKIPEDIA)

Ob mit *interstellaren Objekten* die *ISM* gemeint ist, kann ich nicht sagen, könnte aber sein. Ob es darüber *experimentelle Untersuchungen* gibt, kann ich auch nicht sagen.

Jerry