In wiefern verändert der Weltraum den Menschen?

Ich wollte mal eine Diskussion über den psychologischen Einfluss eines Raumfluges auf den Menschen lostreten. Astronauten berichten ja immer wieder, dass es etwas besonderes, ja ein einmaliges Erlebnis sei, die Erde aus dem All zu sehen. Offenbar hinterlässt dieser Ausblick nicht nur auf professionelle Astronauten, sondern auch auf Weltraumtouristen einen bleibenden Eindruck.

Richard Garriott, der im Herbst auf der ISS war, meint zum Beispiel:

"Seeing the Earth from space really does change you in ways I truly didn't anticipate," said Garriott, whose trip included 10 days aboard the international space station.

[...]

"It changes your perspective on the incredibly complete footprint of humanity on Earth."

[...]

"It was really moving to realize that as humanity continues to grow, there is no question that the cost and difficulty of this expansion is going to increase, whether energy costs because we're going to consume more than we are going to create, or whether it's pollution or water consumption or retail land values," he said.

Seit seinem Raumflug hält er nun vermehrt Reden an Schulen und Events um für mehr Umweltschutz zu werben. Er plant auch Reisen nach Südkorea, China und in die Türkei.

Quelle:
http://www.statesman.com/business/content/business/stories/other/03/29/0329garriott.html

Hallo,

in den 1960er Jahren wurde darüber noch heftig philosophiert. Dann gab es die Veröffentlichung verschiedener Sammlungen der Eindrücke von Kosmo- wie Astronauten. Zusammengefasst ging es um die Verletzlichkeit unserer Erde und die notwendige Gemeinschaftlichkeit ihrer Bewohner. Als ich vor Jahren einmal eine Gruppe gerade zurückgekehrter Kosmonauten fragen konnte, verglichen sie die Arbeit auf der MIR mir der auf einer Oilplattform. Die paar Astronauten bei denen die Erde nicht immer ein drittel des Panoramas ausgefüllt hat, scheinen aber tatsächlich geprägt worden zu sein. Medizinisch weiß man inzwischen, dass der Aufenthalt über einbem halben Jahr physische Spuren und der über einem Jahr physische Veränderungen hinterlässt. Man kann die Frage wohl nicht allgemein beantworten. Es kommt auf den Einzelnen, auf die Art und die Dauer der Mission an.

Sicherlich ist der Anblick der Erde aus dem Orbit großartig. Aber ob sich dadurch der Mensch oder sine Denkweise ändert? Ich weiß nicht, das wird bestimmt auch bei jedem einzelnen ganz verschieden sein.

Ich stimme hesaenger zu, dass das noch etwas ganz anderes sein muss, die Erde als ganzes zu sehen.
Ein Moonwalker hat mir mal erzählt, dass ihn am meisten die Ödnis und farblich Eintönigkeit auf der Mondoberfläche und des Weltraums im Gegensatz zur Farbenpracht der Erde beeindruckt hat.
Er meinte das einzige Mal als es ihm bei der Mission kalt den Rücken runter gelaufen wäre, sei in dem Moment gewesen, als er eine kleine Pause eingelegt hatte und am Mondhimmel die Erde über sich gesehen hätte. In diesem Moment wurde ihm klar, dass sich alles was er kennt, alles was ihm vertraut und wichtig ist, seine Vergangenheit und seine Zukunft sich auf diesen kleinen blau weiß schimmernden Fleck über ihm konzentriert.

Ich kann mir schon gut vorstellen, dass ein solcher Anblick die Ansichten und die Einstellung eines Menschen verändern kann.



Gruß,
KSC

Da bekomme ich ja schon vom lesen Gänsehaut

Mir hatte es damals ja schon die Socken ausgezogen in Namibia mitten in der Wüste zu stehen und mal einen Moment inne zu halten...

Kleines Bild:



Dagegen muss der Weltraumanblick ja wahrlich unfassbar sein...



EDIT

Andererseits gibt es auch Menschen, denen es zuviel geworden ist und sich lieber verstecken... Grade die Menschen auf dem Mond hatten stark damit zu kämpfen, mit dem "Danach"!!!