Jo SpacerWarper.
Wirklich sehr interessante Gedankengänge die du da schreibst.
Du hast ja richtig viel Phantasie!
vieles ist nicht der phantasie sondern der logik entsprungen und brauchte sehr viel zeit zur reife
Aber dazu gehören ja noch die Fargen:
- müssen alle der zukünftigen Bevölkerung erstmal zum Astronauten ausgebildet werden?
ich denke nicht - der individual-verkehr wird wohl lange keine rolle spielen und für den rest reichen "berufs-raumfahrer"
vorausgesetzt es soll der gesamten Meschheit dienen und nicht nur den eigenen Landsleuten:
- Wer baut dort etwas zuerst auf
TSA - Terra Space Agency
das "wer" entscheidet sich durch das "was" und das "was" durch das "was zuerst?"
über den Aufbau von TSA muß ich mir noch gedanken machen! problem:
wenn TSA nicht gewinn-orientiert arbeitet arbeitet TSA ineffektiv und überbürokratisiert
sich. arbeitet TSA dagegen gewinn-orientiert, macht TSA das projekt teuerer als notwendig,
um den gewinn zu maximieren.
TSA sollte eine eigenständige und politisch unabhängige organisation sein die das gesamte projekt:
- visioniert
- definiert
- konzeptioniert
- organisiert
- koordiniert
- durchführt
- überwacht
TSA erstellt ein "Gesamtangebot" und bietet es den nationen an. nationen die mitmachen
wollen machen mit - die nicht teilhaben wollen gucken ebend zu! aber welche zukunfts-
orientiere nation wird das wollen bzw. sich das leisen können?
die politiker haben konkret zum projekt nichts zu entscheiden, denn sonst hätten sie ganz
offensichtlich den falschen beruf ergriffen. die politiker dürfen sich wohl überlegen, ob
sie und wie sie das projekt unterstützen wollen o. können, aber am konzept dürfen sie nicht
mehr als andere konstruktive vorschläge, kritik sowie finanzielle unterstützung einzubringen
und sich zu überlegen ob und wie sie eine diplomatische beziehung zu luna aufbauen gedenken.
ich werd die nächsten tage mehr darüber nachdenken und dann mehr über TSA zu sagen.
- vom wen wird das bezahlt
nun wirds schwieriger
die gesamte problematik ist in mehrere faktoren bzw. teilaufgaben zu zergliedern:
- kapital
- forschung
- entwicklung
- produktion
- logistik
- installation
- betrieb
- verwaltung
das kapital ist die einzige resource, die geeignet ist, rechnerisch leicht auf die schultern zu verteilen.
die übrigen resourcen sind schwieriger zu handhaben. ESA hat einen einfachen und fairen Ansatz gewählt, um
die vorteile mit den nachteilen zu kompensieren und den kapitalrückfluß zu gewährleisten: jedes mitglied hat
einen festgesetzen finanziellen beitrag zu leisten und diese mittel fließen durch erfüllung des Auftrages
durch die eigene SpaceIndustry wieder zu der bezahlenden nation zurück.
Da aber manche Länder kaum in der Lage sind, etwas von ihrem bruttosozialproduktes BSP in dieses projekt zu investieren,
ist das BSP keine geeignete größe um einen leistungsanteil zu bestimmen. sinnvoller ist es vom BSP die laufenden kosten
abzuziehen und nur das allg. investionsvolumen zur grundlage zu nehmen. man sollte also z.b. nicht die sozialleistungen zur
grundlage der berechnung des gleichen anteils nehmen, sondern den überschuß, den eine nation erwirtschaftet. es wäre
unmoralisch einer notleidenden nation einen "solidarischen beitrag" abzufordern - aber dennoch werden sie als teil der welt
gewillt sein, einen anteil mit zu leisten was. aber dazu muß ich mir noch ein paar gedanken mache.
da aber nicht jede beitragsfähige nation derzeit auch über resourcen verfügt, um an der auftragsvergabe teilzuhaben,
muß man den _vorteil_ eines erhaltenen auftrags finanziell bestimmen und von den finanziellen aufwendungen abziehen:
wenn ich 10€ beitrage, aber dabei wieder 3€ zurückerhalte, habe ich tatsächlich mit nur 7€ meinen etat belastet.
die vergabe von aufträgen nach finanziellen beiträgen würde die auftragsvergabe problematisch machen, weil ein auftrag
dann nicht nach betriebswirtschaftlichen gesichtspunkten sondern nach volkswirtschaftlichen gesichtspunkten vergeben wird.
effizienter ist es jedoch, wenn man beide aspekte berücksichtigt. es sollte möglich sein, für jede partizipierende nation einen
wirtschaftsrücklauf-faktor zu ermitteln, um schnell die tatsächliche belastung der wirtschaftsleistung für eine konkrete
auftrags-vergabe ermitteln zu können um so leicht die tatsächlichen kosten einer auftragsvergabe zu ermitteln.
wenn ich die fähigkeiten und stärken der einzelnen raumfahrenden nationen anschaue, fallen mir viele unterschiedliche
stärken auf, die anbetracht der gewaltigen herausforderung unter den beteiligten geteilt und gemehrt werden sollten:
ich kann hier nur einige wesentliche stärken exemplarisch hervorheben:
- die kanadier haben großes in der robotik geleistet
- die russen haben die serienfertigung von raumfahrttechnik vorangetrieben
und eine routiniert-pünkliche raumfahrt betrieben
sowie erfahrung mit dem betrieb einer bemannten station in lebensfeindlicher umgebung gesammelt
- die us-amerikaner haben praktische erfahrung mit der mond-umgebung gesammelt
und die erfahrung ein wiederverwendbares raumfahrzeug zu bauen und betreiben
und auch erfahrung mit dem betrieb einer bemannten station in lebensfeindlicher umgebung
- die europäer haben die autonavigierte raumfahrt vorangetrieben
sowie die modularisierung von raumfahrzeugen erforscht und entwickelt
- die japaner sind ebenso dabei die automatisierte raumfahrt voranzutreiben
und leisten auch in der robotik großen fortschritt
- china und indien holen zügig auf und so scheint es daß ihnen die schnelle entwicklung zu liegt,
aber beide hatten noch nicht die zeit besondere weitere stärken zu zeigen. ich vermute bei
china eine hardware-lastige stärke und bei indien eine software-lastige stärke. es wäre aber
verfrüht diese schon auszuzeichnen.
es würde um den faktor x10 alles schneller und den faktor x5 günstiger sein, würden die beteiligten unternehmen und
raumfahrt-agenturen und nationen sich und ihre technologie einbringen würden in einen gemeinsamen "pool", an der
jeder der teilnehmenden unternehmen schöpfen darf und gemeinsam werden schnell große fortschritte in der techno-
logie und fertigung vollbracht. dadurch ist es möglich zu einen bruchteil der zu erwartenden kosten eine technologisch
ausgereifte und fortschrittliche technologie auf dem "markt" zu bringen (es wird einer werden), an der alle beteiligten
profitieren. es gibt konkrete beispiele und erfahrungen mit dieser art von kooperation und die aussagen der beteiligten
drängen den gedanken auf, daß sie von dieser art der kooperation ausnahmelos äußerst begeistert sind und darum bei jeder
sich bietenden gelegenheit einen lobgesang auf diese kooperation beginnen. es macht schon einen unterschied ob man mit
einen multifunktionalen taschenmesser oder einer elektrischen kreissäge ein brett sägen will
die heutige allgemeine situation sieht wohl so aus, daß jede nation bemüht ist, seine technologisch errungenschaften für sich
zu behalten bzw. in klingende münze zu verwandeln. ich möchte diese situation vergleichen mit einer erdachten situation
vor 50.000 jahren:
zwei urzeit-menschen treffen sich - der eine weiß felle herzustellen und der andere weiß fellkleidung zu nähen. statt ihr wissen
zu teilen, damit jeder der beiden fortschrittliche fellkleidung herstellen kann, bzw. zu versuchen herauszufinden wie man
besser nähbare felle herstellt oder wie man felle besser genäht werden, streiten sie lange ob die technologie einer speziel-
len naht den gleichen wert besitzt, wie die technologie schonend das fell zu gerben - um größtmöglichsten vorteil aus ihrer
technologie zu schöpfen. aus heutiger sicht erscheint das lachhaft den damaligen stolz auf diese kümmerliche bekleidung
zurückzuführen und wenn man dieses produkt der heutigen fertigungstechnik vergleicht, ist es armselig. aber der gedanke
die damalige "hoch-technologie" zu teilen, damit jeder einzelne der beiden ein deutlich besseres produkt herstellen könnte
und dadurch einen wesentlich größeren vorteil besitzt ist augescheinlich - nur ist das noch in der heutigen zeit offenbar
nicht jedem offensichtlich und nicht nur in der raumfahrt noch wenig verbreitet.
- Wann gedenkst du eigendlich, ist man so weit, das man die notwendigen
technologie, architektur und vor allem 'Lunar'-Politik ausgearbeitent hat?
kurz gefasst: wenige der schon verfügbaren Systeme sind derzeit dafür geeignet und nur ein teil der derzeit im entstehen
begriffenen system sind ebenfalls geeignet.
eng geplant - heute begonnen - in 5-10 jahren könnten die orbitale infrastruktur gestartet werden und im orbit warten und
die ersten ladungen von gütern, werkzeugen und maschinen auf dem mond eintreffen um in 7-12 jahren die ersten teile einer
provisorischen mondstation (Bauwagen für die Handwerker
) und in 10-15 jahren schließlich für die mondbasis die schwereren
bauteile für produktionsanlagen etc. in 15-25 Jahren die ersten bezugsfähigen unterkünfte der eigentlichen mondbasis. das
mag vielen etwas "über-eng geplant" erscheint: ich möchte nicht die gründe für meinen "zeitlichen optimus" nennen, aber es
gibt sie. deswegen lege ich zur anpassung eine "anfangsverzögerung" von +20 jahren hinzu
die spätere lunarische gesetzgebung würd ich auf dem mond ausarbeiten lassen - schließlich müssen die ja damit leben
ich würde die verwaltung erst auf der erde laufen lassen und "fließend" diese nach luna übertragen. damit ein nicht vorn-
herein ungeeignet spezifiziertes politisches system vor ort entsteht und unmittelbar mit der eigenen "genialität" konfrontiert
wird: machen sie es gut geniessen sie unmittelbar den erfolg daraus - machen sie mist .. stecken sie mitten drin
insbesondere die politische architektur sollte unmittelbar vor ort begonnen werden. für 100 mann braucht man im prinzip nicht
unbedingt eine demokratie - da reicht ein häuptling und ein medizinmann
das system sollte vor ort "wachsen" aber dennoch
mit weitblick begonnen werden und "genetische anlagen" für seine weitere entwicklung besitzen.
Und von wem? (Weil auch selbst dann, wenn sie mit der Zeit ein eigenes Rechssytem ausarbeiten, müssen bis dahin Richtlinien
und Grundsätze (wenn nicht sogar Gesetze) vorhanden sein.
ich denke richter, anwälte, bürgerrechtler, wirtschaftsrechtler und ehemalige politiker und personen aus ähnlichen berufs-
gruppen bringen das notwendige knwohow mit, um ein minimales rechtssystem zu entwicklen.
eigentlich sollten dafür ja die 10 gebote ausreichen aber in detail-fragen wird es ebend schwierig
in dubai ist man bspw. dazu übergegangen, "zonen" mit besonderen gesetzgebungen einzurichten. dubai ist dabei eine metro-
bahn zu bauen und hat glaub ich, einen deutschen tüv gebeten, aufgrund ihrer erfahrungen die gesetze zu schreiben, die für
den betrieb eine straßen- o. u-bahn notwendig sind.
Damit nicht irgendetwas schreckliches entsteht - Diktatur, Arnachie ect.)
die besorgnis um die diktatur bzw. diese nach einer anarchie ist nicht unberechtigt!
aber eine diktatur wird selten konstruiert sondern on-the-fly durchgesetzt. eine anarchie dagegen ist langfristig so unmöglich
wie ein wirklich leeres vakuum existiert und taucht in extremer form praktisch nur als 'übergangsphase' auf.
wie bereits gesagt denke ich, daß in der frage der politischen architektur konkrete architekturische vorgaben zu machen wenig
sinnvoll ist. was man wohl auf jeden fall machen sollte, ist dem lunariern fundamentale rechte, wie wir sie schon auf der erde
nicht durchsetzen, auch auf dem mond zu verleihen, z.B. menschenrechte. als politische führung wären ideologie-resitente
pragmatiker geeignet, die vor ort wissen was zu tun ist, im team arbeiten, nicht-dominant und zusammen die qualitäten eines
alpha-typen zusammenbringen ohne jedoch annährend vollständige alpha-typen zu sein - die treten sich nur gegenseitig auf die
füße. juristen in der politik sind in meinen augen so etwas wie buchhalter oder rechnungsprüfer der legislative: sie leben in
der welt der formalen gerechtigkeit aber sind nicht fähig eine brauchbare management-entscheidung zu treffen. lehrer in der
politik sind eher eine kuriosität: entweder wollen sie rhetorik üben oder sie haben ihre als kollegen als schüler erwählt -
eine schlechte wahl! politik-wissenschaftler sind interessanter weise auch nicht die beste wahl, weil sie häufig mehr ihrer
theorie glauben als der realität oder aber ihr verständnis mit befähigung verwechseln. ich beende an dieser stelle diesen
kurzen politischen ausflug
Ansonsten würden ja wahrscheinlich nur kriminelle sich dort ansiedeln.
wo wollen die den untertauchen?
teil-II folgt ..