Meeting Kourou 2008

Hallo,

gefunden beim stöbern auf der Cnes-Website:

Vor dem Hintergrund der kommenden französischen EU-Präsidentschaft hat Valére Pécresse, Ministerin für Hochschulwesen und Forschung, beschlossen, am 21. und 22. Juli 2008 im Weltraumzentrum Guayana (Kourou) einer Versammlung aller europäischen, für die Raumfahrt zuständigen Minister zu organisieren.

Bei dieser Versammlung sollen im Anschluss an die beim 4. Europäischen Weltraumrat am 22. Mai 2007 verabschiedete Resolution die neuen Ziele der europäischen Weltraumpolitik festgelegt werden.

Diese Veranstaltung, zu der auch Vertreter des europäischen Parlaments, der europäischen Kommission und der europäischen Weltraumagentur eingeladen werden, wird die Frage der politischen Rolle ansprechen, die die europäische Union neben den Mitgliedsstaaten und der europäischen Weltraumagentur in Europa und auf weltweiter Ebene auf dem Gebiet der Weltraumtätigkeiten spielen soll.

Die Gespräche in Kourou bereiten damit den am 26. September 2008 geplanten 5. Weltraumrat vor...

...morgen soll es dort eine Pressekonferenz zum Thema geben...

Gruß
Holi

Guten Morgen,

Gastgeberland Frankreich hat vom Treffen in Kourou eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse online gestellt:

http://www.eu2008.fr/PFUE/lang/de/accueil/PFUE-07_2008/PFUE-22.07.2008/resultats_de_la_reunion_des_ministres_en_charge_de_l_espace_a_kourou_guyane

Gruß
Holi

Ich finde es hört sich relativ positiv an Aber ist es der gleiche Beschluß wie vor 10 oder 20 Jahren? Mich würden die erfahrenen Meinungen zu diesem Beschluß hinsichtlich ähnlicher Beschlüsse in der Vergangenheit interessieren wenn es ähnliche denn gab.

2) Neben der Europäischen Raumfahrtorganisation (ESA), deren Zuständigkeit im Bereich der Technologie- und Wissenschaftsprogramme unbestritten ist, benötigt die europäische Raumfahrtpolitik ein politischere Führung, um den Herausforderungen der Alltagsnützlichkeit, der Autonomie Europas, der Finanzierbarkeit und der internationalen Beziehungen gerecht werden zu können.

Mir gefällt nicht daß die Politiker meinen sie könnten ihrer "magischen Befähigung" irgendwie die europäische Weltraumfahrt pushen in dem sie ... ja weiß nicht .. Lobbyarbeit leisten?!? Oder verstärkte Kontrolle über die ESA entwickeln wollen?? Die ESA bracuht nicht mehr Führung sondern mehr Geld!

3) Um ihrer Rolle vollständig gerecht werden zu können, muss die Europäische Union über spezifische Finanzinstrumente und Finanzierungsmechanismen für ihre Raumfahrtpolitik verfügen. Die nächsten Haushalte der Europäischen Union müssen folglich Mittel hierfür vorsehen.

Das hört sich nach einer verstärkten Förderung der europäischen Raumfahrt seitens der EU an.

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Nachtrag: Ich denke daß das Meeting wesentlich postiver zu bewerten ist als ich oben geschrieben hab. Ich meine eine neue Perspektive und Umdenken erkannt zu haben. Ich werde mit Neugierde beobachten wie sich dieses Meeting weiterentwicklen wird.

Hallo Spacewarper,

die Situation ist schon eine etwas andere als vor 20 Jahren. Die europäische Integration ist weiter fortgeschitten (auch ohne Lissabonvertrag) und insbesondere in den Bereichen Sicherheit, Umwelt und Wirtschaft tritt die EU verstärkt auf. Für diese drei Politikfelder gibt es recht nützliche Weltraumanwendungen und so beginnt die EU hier aktiv als Akteur aufzutreten.

Neu ist auch die European Space Policy mitsamt dem EU-ESA Konsultationstreffen, dem "Space Council". In diesem Rahmen ist ein EU-Weltraumbudget für die nächsten Jahre gesichert. Was danach kommt, ist allerdings noch unklar - eventuell werden wir institutionelle Veränderungen sehen, auch, um das EU-Weltraumbudget zu verstetigen.

"Politische Führung" heißt hier auch mehr Geld, aber eine stärkere Ausrichtung der mit diesem Geld finanzierten Projekte an den "Interessen" der EU (z.Z. wie gesagt vor allem Wirschaft, Sicherheit, Umwelt).

Hört sich gut an!  Ich denke man sollte einen Teil des Budgets zweckgebunden für konkrete Ziele im Auftrage der EU erhalten und einen möglichst frei verfügbaren Teil um allgemeine strategische Ziele mit geringer bürokratischen Verlustleistung zu verfolgen.

Beispiel:   Budget für konkretes Ziel wie Gallileo und Budget für strategische Ziele wie Entwicklung eines neuen Triebwerk-Konzeptes.
Ich denke die ESA kann besser entscheiden, mit welcher Priorität neue Technologien entwickelt werden und die EU sollte besser wissen welche Bedürfnisse die EU hat und welche Unterstützung sie der EU angedeihen kann.