Swobodny vor Aus!

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H.J.Kemm

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Swobodny vor Aus!
« am: 22. Januar 2007, 19:20:47 »
Moin,

der russische Weltraumbahnhof *Swobodny* wird geschlossen.

2007 wird es noch einen Start geben und dann ist Schluss.
In Zukunft konzentrieren sich die Starts von russischen Trägern auf Baikonur, Plessezk und Kourou.
Die neue *Angara* wird ab 2010 ausschliesslich von Plessezk aus starten, da Russland die langwierien Gehmigungsverfahren mit Kasachstan für Starts vom Weltraumbahnhof Baikonur umgehen will. Ob auch die Starts von *Sojus* und *Proton* von Baikonur nach Plessezk verlegt werden, ist nicht bekannt gegeben worden.

Jerry

Martin

  • Gast
Re: Swobodny vor Aus!
« Antwort #1 am: 22. Januar 2007, 23:30:13 »
Hallo,

die zukünftige Standortpolitik Rußlands ist wirklich ein interessantes Thema. Das Svobodny geschlossen werden soll, ist ja schon länger bekannt, man wollte ja nur noch die verkauften Start-1 Flüger abfertigen, der einzige Träger der von dort gestartet ist (Strela und Rockot wäre noch möglich gewesen).
Aber Baikonur wird wahrscheinlich noch viele Jahre von Rußland betrieben. In Plesetzk gibt es keine Startanlagen für die Proton und die Zenit (Land Launch und Zenit-2; die unfertige Zenitrampen in Plesetzk werden für die Angara umgebaut), und ob Dombarovsky die hohe Zahl der geplanten Dnepr Starts abfertigen kann ist auch fraglich. Weiterhin wird der Startplatz ja zum erreichen von GTO und der ISS Bahn benötigt, beides ist von Plesetzk nicht möglich. Über die angedachten Mond-GTO´s von Plesetzk gibt es ja schon einen Thread, aber ob der zu Kourou und Sea Launch Konkurrenzfähig sein wird?
Und Kasachstan tut sich ja selbst keinen gefallen, denen wird eine Menge Geld entgehen falls sich Rußland ganz verabschiedet. Das Theater um die Proton letztes Jahr und die Dnepr jetzt gerade verursacht nur Kopfschütteln bei mir. Das russische Militär hat sich ja schon verabschiedet.
Bleibt natürlich auch noch Kapustin Yar, aber dort laufen auch nur sehr selten Cosmos Starts. Ich tippe mal, das Baikonur mindestens bis 2015 in Betrieb bleibt.


Martin