Die Milchstrasse braucht für eine Umdrehung 240 Millionen Jahre. Das sind gut 4 Umdrehungen pro einer Milliarde Jahre bzw. nur 45 Umdrehungen seit ihrer angenommenen Entstehung vor ca. 11 Milliarden Jahren.
Reichen gut 40 Umdrehungen aus, um sich von einem ungeordneten kugelartigen Gashaufen - aus denen wohl alle Galaxien entstanden sind - zu einer Scheibe zu entwickeln?
Andererseits ist die Milchstrasse wohl schon viel länger eine Scheibengalaxie als erst seit kurzem, d.h. es waren sogar (viel) weniger Umdrehungen nötig?
Zu einer Scheibe wird man ja, weil der in einem chaotischen System dominierende Drehimpuls nach und nach alle Teilchen/Teilnehmer durch Reibung und Gravitation zu einer gleichmässigen Umkreisung des Zentrums in einer Scheibenform zwingt. Selbst in der Milchstrasse ist das noch nicht ganz abgeschlossen, da die Sterne wie unsere Sonne immer noch sinusförmig durch die Scheibenebene auf und ab wandern, während sie das Zentrum umkreisen.
Ich finde das mit den höchstens 40 Umdrehungen ziemlich wenig, um die komplette Masse bereits in eine Scheibe zu zwingen. Auch vor dem Hintergrund, daß das Halo der dunklen Materie sogar noch Kugelförmig sein soll? Wie lange hat dafür das Sonnensystem gebraucht, als es aus der kollabierenden "runden" Gaswolke entstand?
Auf der anderen Seite verstehe ich dann nicht, warum sich elliptische Galaxien nicht bald wieder zu einer Scheibengalaxie wandeln. Bisher habe ich nichts davon gehört, daß genau sowas wieder nach einiger Zeit passieren müsste? Vielmehr heisst es ja, daß es bald nur noch elliptische Galaxien gibt, wenn die Scheibengalaxien alle miteinander kollidieren (wie unsere "Milkomeda"). Warum werden da nicht wieder Scheibengalaxien irgendwann draus?