Hallo Recke,
das ist ein oft gesehenes Missverständnis. Denn durch "Segeln" wird ja keine Energie abgebaut. Die muss immer noch aus dem System raus und das bedeutet Wärme ... spätestens in den Bremsscheiben, wenn man auf der Landebahn "in die Eisen steigt".
Vom Grundsatz: diese Frage hat man bei der Entwicklung der X-15 untersucht. Sollte man eine Konfiguration mit hohem und niedrigem Widerstand im Überschallbereich nutzen? Niedriger Widerstand hätte bedeutet, dass die Hochatmosphäre kaum bremst und man erst "unten" gebremst wird. Dabei wären dann die g-Lasten für Piloten zu hoch (s. ballistischer Eintritt von Sojus-Kapseln und Co. ... nur für den Notfall eine Option). Mit hohem Widerstand kann man in der hohen Atmosphäre bereits gut bremsen und kommt unten "sanfter raus".
Aber, in beiden Fällen bremst man in der Atmosphäre. Das erzeugt Wärme. Und gerade gleitende Eintritte belasten die Struktur in Sachen Wärme viel mehr als ein kurzer Eintritt. Das Raumschiff ist dann viel länger von einem Plasma umgeben und bekommt viel Wärme in die Hülle/Struktur übertragen, v.a. durch Strahlung, teilweise durch Reibung.