Hallo GG,
ich verstehe BadCop so, dass es ihm um den Start geht ("bis zur Abwurfhöhe der ersten Stufe"), nicht um die Landung. Die "Landeausleger" sollen nur der Montageort für Scramjets sein.
Ich denke das nicht sinnvoll. Jura hat ja schon gesagt, dass hoher (bzw. zusätzlicher) Schub nur in der ersten Flugphase notwendig ist. Scramjets arbeiten bei hohen Geschwindigkeiten in großer Höhe. "Hier unten" kann man sie nicht zünden, bzw. falls solche Strömungsgeschwindigkeiten in der dichten Atmosphäre auftreten, schmilzt/zerlegt die Thermodynamik das Fluggerät.
Also wenn, dann zündet ein Scramjet weiter oben, nicht an der Erststufe. Die Idee ist dann: Scramjet in der zweiten Stufe, um dort effizient zu beschleunigen. Eine Booststufe hebt das Vehikel auf Höhe und bringt es auf Zündgeschwindigkeit. Nach dem Abwurf der Booststufe zündet der Scramjet und fliegt in der Hochatmosphäre horizontal, um Geschwindigkeit aufzubauen und am Ende damit ballistisch aus der Atmosphäre zu steigen.
Es gibt auch solche Flugkonzepte, u.a. für Testvehikel: die Booststufe steigt senkrecht weit auf und setzt das Scramjet-Vehikel oberhalb der Atmosphäre auf einer ballistischen Kurve aus. "Von oben" kommend taucht der Scramjet dann in die Hochatmosphäre ein, zündet und beginnt horizontal zu fliegen.
Da kommen wir dann auch schnell zum Konzept des Waveriders/Wellenreiters ... Eugen Sänger lässt grüßen.
Falls es doch um die Landung geht: Alles für den Rückflug soll bei der Falcon ja grundsätzlich oberhalb der Atmosphäre passieren, also das "boost-back"-Manöver. Wenn damit die Trajektorie zum Ziel angesteuert ist, braucht man bis zum Ziel praktisch keinen weiteren Antrieb mehr. Dann ist ja auch das Ziel möglichst "langsam" durch die Atmosphäre zu kommen, also mit wenig thermischer Belastung für die Struktur. Der Betrieb eines Scramjets spricht dann gerade gegen "langsamer werden". Die für den Scramjet notwendige Strömungsgeschwindigkeit wäre thermodynamisch nicht einfach zu verkraften für die Struktur.