Der wissenschaftliche Imperativ der bemannten Raumfahrt.http://www.centauri-dreams.org/?p=33882&utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+centauri-dreams%2Feepu+%28Centauri+Dreams%29Obwohl unbemannte Sonden viele Erkenntnisse liefern und der Aufwand für bemannte Raumfahrt beträchtlich ist, argumentiert dieser Artikel von J.N. Nielsen die Notwendigkeit einer bemannten Raumfahrt aus wissenschaftstheoretischer Sicht.
Zum einen geht er auf den sogenannten Überblicks-Effekt ein, von dem alle Astronauten sprechen, die die Erde aus dem All aus der Entfernung sehen und die wir ein abgeschwächtes Verständnis haben, wenn wir uns die Erde als Ganzes anschauen können.
Ein Gedankenexperiment macht es anschaulich - Marys Zimmer:
Mary ist eine brillante Wissenschaftlerin, die die Welt aus einem Schwarz/Weiß Zimmer und über einen Schwarz-Weiß-TV-Monitor wahrnimmt. Sie ist spezialisiert auf die Neurophysiologie des Sehens und erwirbt, nehmen wir an, alle physikalischen Informationen über das, was wir sehen, wenn wir reife Tomaten oder den Himmel anschauen und Begriffe verwenden wie "rot", "blau", usw. Sie entdeckt die Wellenlängenkombinationen vom Himmel, die die Netzhaut stimulieren, und genau, wie diese produziert sie über das zentrale Nervensystem die Kontraktion der Stimmbänder und die Ausweisung von Luft aus den Lungen, die in der Äußerung des Satzes "Der Himmel ist blau" liegt.
Jetzt stellt sich die Frage, ob über die wissenschaftlichen Erkenntnisse hinaus etwas gelernt werden kann, wenn man die persönliche Erfahrung eines bestimmten Phänomens erfährt.
Es gibt bis jetzt noch keinen Konsens über diese Frage. Philosophen sind sich nicht einig, ob Mary beim Verlassen ihres Zimmers etwas dazu lernen würde, wenn sie dann alles in Farbe sehen würde.
Dabei ist es nicht wichtig, wie man die Frage beantwortet, sondern vielmehr, dass unsere Intiutionen geschärft werden und wir unsere Beschreibungen verfeinern können. So ist es auch mit dem Überblicks-Effekt.
Bemannte Raumfahrt verschafft uns einen anderen Standpunkt und eine Denkperspektive, eine kulturelle Errungenschaft, die eher weiter ausgebaut werden sollte.
Am besten liest man das aber im Original.