Raumcon
Astronomie => Deep Sky => Thema gestartet von: Gertrud am 08. Januar 2011, 14:29:40
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Hallo Zusammen,
in den letzten Jahren wurden viele großflächige Untersuchungen von der Zwei- Mikrometer - Ganzhimmeldurchmusterung,
(zwei Micron All Sky Survey (2MASS) Projekt ) im Nah-Infrarotbereich gemacht.
einige Bilder dieser Untersuchungen stelle ich hier vor.
(https://images.raumfahrer.net/up011980.jpg)
in groß zu sehen:
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/image/1012/milliongalaxies_2mass_big.jpg (http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/image/1012/milliongalaxies_2mass_big.jpg)
in dem Bericht wird erklärt,
wie die einzelnen Galaxien in Haufen und dann zu Superhaufen miteinander verwoben sind.
http://www.starobserver.org/ap101227.html (http://www.starobserver.org/ap101227.html)
(https://images.raumfahrer.net/up011981.jpg)
die Beschreibungen dazu in Groß anzusehen:
https://images.raumfahrer.net/up011982.jpg (https://images.raumfahrer.net/up011982.jpg)
die Erläuterungen über 2MASS
http://www.ipac.caltech.edu/2mass/overview/about2mass.html (http://www.ipac.caltech.edu/2mass/overview/about2mass.html)
die Bildergalerie von 2MASS
http://www.ipac.caltech.edu/2mass/gallery/ (http://www.ipac.caltech.edu/2mass/gallery/)
auf der Seite von Tom Jarret sind viele Composit -Bilder des Universums zu sehen.
http://spider.ipac.caltech.edu/staff/jarrett/lss/index.html (http://spider.ipac.caltech.edu/staff/jarrett/lss/index.html)
schaut Euch einmal das Bild in dem Bericht an.
http://spider.ipac.caltech.edu/staff/jarrett/XSCz/ (http://spider.ipac.caltech.edu/staff/jarrett/XSCz/)
in diesem Bereicht werden die unterschiedlichen Infrarotwellen erklärt.
So unterscheidet sich das Nah -Infrarot, in dem es keine Wärme erzeugt,
wir gebrauchen diese Wellenlängen immer bei der TV - Fernbedienung. :)
http://science.hq.nasa.gov/kids/imagers/ems/infrared.html (http://science.hq.nasa.gov/kids/imagers/ems/infrared.html)
Gertrud
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Hallo,
ergänzend hierzu: Die von 2MASS erzeugten Datensätze sind so groß und homogen, dass die Atlanten des Himmels, wie in Gertuds Beitrag zu sehen, in relativ hoher Auflösung erstellt werden können.
So hat der digitale Atlas des gesamten Himmels im NIR eine Auflösung von 4 Bogensekunden.
Des Weiteren sind im Punktquellenkatalog die Positioenen und Helligkeiten von etwa 470 Millionen Sternen und andere, nicht näher aufgelösten Objekten bekannt. Ebenso konnten bisher 1,6 Millionen Galaxienen und andere ausgedehnte Objekte, z.B. im NIR strahlende Nebel, katalogisiert werden.
Die Durchmusterung wird mit zwei 1,3 m-Teleskopen durchgeführt, welche Instrumente besitzen, die auf die Detektion von Wellenlängen von 1,25 µm (sog. J-Band), 1,65 µm (sog. H-Band) und von 2,17 µm (Ks-Band) spezialisiert sind.
Grüße,
Olli
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Hallo allerseits,
kann mir bitte jemand erklären, wie es zu verstehen ist, dass die momentan am weitesten entfernte Galaxie UDFj-39546824 mit mehr als 13 Mrd. Lichtjahren so weit von der Erde entfernt sein kann, wenn der Big Bang selbst doch nur unwesentlich älter ist? Ich meine, schließlich dehnt sich das Universum doch nicht mit Lichtgeschwindigkeit aus, oder?
Frage eines Laien...
Danke und liebe Grüße! W.
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Ich meine, schließlich dehnt sich das Universum doch nicht mit Lichtgeschwindigkeit aus, oder?
Doch, doch, das tut es - sogar mit Überlichtgeschwindigkeit. Das widerspricht nicht der speziellen Relativitätstheorie, da sich hier die Raumzeit an sich ausdehnt. Wenn man über die Größe des Universums nachdenkt, hilft es, zumindest die Begriffe Ereignishorizont, Partikelhorizont und Hubble-Radius voneinander zu unterscheiden. Die deutsche Wiki gibt hier einen kleinen Überblick: http://de.wikipedia.org/wiki/Beobachtbares_Universum (http://de.wikipedia.org/wiki/Beobachtbares_Universum)
Ansonsten helfen dir vielleicht auch diese Threads weiter:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1162.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1162.0) (Raumzeit)
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=449.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=449.0) (Expansion des Universums)
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Noch ein Nachtrag dazu:
UDFj-39546824 liegt außerhalb des Hubble-Radius, d.h. die Galaxie entfernt sich aufgrund der Raumexpansion schneller als mit Lichtgeschwindigkeit von uns, und liegt ebenfalls außerhalb des Ereignishorizonts, d.h. dass wir nie erfahren werden, was jetzt gerade dort so passiert. ;)
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Ganz herzlichen Dank!
Und dazu musste ich soo alt werden, bis ich derart grundlegende Basisinformationen bekomme?
Wie ich sehe, hatte ich keine Ahnung vom Leben...
Grüßle!
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Expansion des Alls kann man sich vereinfacht wie die Oberfläche eine Kugel vorstellen. Wenn z.B. die Erde wächst, dann wachsen die Abstände zwischen den Städten und die Abstände zwischen weiter entfernten Städten wachsen schneller als der Abstand zum Nachbarn. ;)
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Aber wenn der Abstand zur nächsten Stadt um 10% wächst, wächst auch der Abstand zum Nachbarn um 10%
Gruß
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Ja bei 10% Wachstum pro Sekunde gibt es bei 100m Abstand 10m/s, aber bei 20.000km 2000km/s Abstandsgewinn, irgendwann nährt man sich der Lichtgeschwindigkeit.
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Expansion des Alls kann man sich vereinfacht wie die Oberfläche eine Kugel vorstellen. Wenn z.B. die Erde wächst, dann wachsen die Abstände zwischen den Städten und die Abstände zwischen weiter entfernten Städten wachsen schneller als der Abstand zum Nachbarn. ;)
Warum nur wie die 'Oberfläche'?
Ich verstehe es nun so, dass auch im Inneren des Ballons sich Materie im Raum befindet, die entsprechend ihrer Position sich mehr oder minder ausdehnt!?
Habe ich es dann missverstanden?
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Hallo,
die Ballonoberfläche ist ein 2D-Analogon zum 3D-Raum des Universums. Wenn man den Ballon in diesem Beispiel der Expansion nutzt, dann wirklich nur seine Oberfläche. Sie hat nämlich noch eine analoge Eigenschaft zum Raum, sie ist positiv gekrümmt, wie auch der Raum selbst. Die Oberfläche ich dadurch beschränkt, aber ohne Rand. So ist auch der Raum begrenzt, aber ohne Rand/Ende. Man kann kein Ende erreichen.
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Ich verstehe.
Gibt es dann eigentlich zur Veranschaulichung sowas wie ein 'Modell des Universums', in dem die Galaxien um den 'Ort des Big Bang' herum - sozusagen aus der Exo-Perspektive - dargestellt werden?
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Gibt es dann eigentlich zur Veranschaulichung sowas wie ein 'Modell des Universums', in dem die Galaxien um den 'Ort des Big Bang' herum - sozusagen aus der Exo-Perspektive - dargestellt werden?
Es gibt keinen 'Ort des Big Bang'. Der Big Bang war überall.
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Es gibt keinen 'Ort des Big Bang'. Der Big Bang war überall.
Aus 'unserer Sicht', ja.
Oder?
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Guten Morgen
Ich weiß nicht ob dieser Artikel bereits bekannt ist, oder schon mal gepostet wurde. Er ist vom 9. 2.
"Größe des Universums neu berechnet"
http://science.orf.at/stories/1675456/ (http://science.orf.at/stories/1675456/)
Ein Link zum Originalartikel ist vorhanden:
"Applications Of Bayesian Model Averaging To The Curvature And Size Of The Universe"
http://arxiv.org/abs/1101.5476 (http://arxiv.org/abs/1101.5476)
Grüße, James
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Hallo Zusammen,
Kosmographie des Lokaluniversums
http://vimeo.com/66641648 (http://vimeo.com/66641648)
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Guten Tag liebes Forum,
wegen dem Ballonbeispiel über das sich ausdehnende Universum grübelte ich mit meinem begrenztem Wissen schon oft nach. Ich glaub jetzt hat es geblitzt:
Wir können den Rand des Weltalls nicht erreichen oder es gar "von außen" sehen weil wir nur Einfluss auf die drei räumlichen Dimensionen haben. Wir befinden uns auch in der vierten, haben auf diese Dimension, die Zeit, aber keinen Einfluss. Klappt das so?
Vielen Dank an Gertrud für die Animationen, speziell die letzte. Hab mir das eine Stunde angeschaut, dabei hat es Klick gemacht.
Schönen Tag noch von wolfes
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Zur o.g. Ausdehnung mit Überlichtgeschwindigkeit, ist das berechenbar oder eine Mutmaßung?
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Teilt man die (angenommene) Größe des Universums durch die Hubble-Konstante, dann ergibt sich eine
GeschwindigkeitAusdehnungsrate, die höher als die Lichtgeschwindigkeit ist.
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Diese wäre dann aber über die Existenzzeit gemittelt, sozusagen ein "linearer" Zusammenhang? Sollte es eine Inflationsphase gegeben haben, müsste man ja wissen, wie lang und wie stark diese war, um auf die heutige Geschwindigkeit zu schließen?
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Zur Ausdehnung mit Überlichtgeschwindigkeit bzw. generell zur Inflation gab es gestern eine sensationelle Veröffentlichung vom Harvard-Smithsonian, nämlich der erste direkte Nachweis (klingt nobelpreisverdächtig, zumal es bereits für den Nachweis der Hintergrundstrahlung einen gab).
http://www.cfa.harvard.edu/news/2014-05 (http://www.cfa.harvard.edu/news/2014-05)
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Urknall-Erster-direkter-Beweis-fuer-kosmologische-Inflation-2148684.html (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Urknall-Erster-direkter-Beweis-fuer-kosmologische-Inflation-2148684.html)
O-Ton eines Wissenschaftlers: This has been like looking for a needle in a haystack, but instead we found a crowbar
Also sinngemäß: Man hat nach der Nadel im Heuhaufen gesucht, aber eine Brechstange gefunden.
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Zur Ausdehnung mit Überlichtgeschwindigkeit bzw. generell zur Inflation gab es gestern eine sensationelle Veröffentlichung vom Harvard-Smithsonian, nämlich der erste direkte Nachweis (klingt nobelpreisverdächtig, zumal es bereits für den Nachweis der Hintergrundstrahlung einen gab).
Siehe dazu auch das APOD von heute: http://apod.nasa.gov/apod/ap140318.html (http://apod.nasa.gov/apod/ap140318.html)
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Hallo Zusammen,
zu dem Thema Der erste direkte Nachweis der kosmischen Inflation habe ich folgende Infos zusammengestellt.
Mit dem BICEP2 Experiment ist es den Wissenschaftlern gelungen, eine spezielle Art der Polarisierung, den" B-Modus ", zu erkennen. Es ist ein markantes Verdrehen des Muster der Polarisation der Cosmic Microwave Background (CMB).
Das B-Modus-swirly Muster ist eine einzigartige Signatur von Gravitationswellen. Das erste direkte Bild der Gravitationswellen von dem Ur-Himmel. Am Südpol bieten sich für diese Forschungen die Vorteile der kalten, trockenen, stabilen Luft. Es ist einer der trockensten und klarsten Stellen auf der Erde, ideal für die Beobachtung der schwache Mikrowellen aus dem Urknall. Das Team untersuchte am Himmel Raumskalen in etwa ein bis fünf Grad (zwei bis zehn Mal die Breite des Vollmondes). Das Team war über die Stärke des B-Modus-Polarisationssignal überrascht. Das Team analysierte Daten aus mehr als drei Jahren, um Fehler zu vermeiden. Die Forschungen sollen noch durch ein unabhängigen Team bestätigt werden.
Die Sonne geht hinter BICEP2 (im Vordergrund) und dem South Pole Telescope im Hintergrund auf.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030123451-20f535f8.jpg)
Cedit: Steffen Richter, Harvard University
Die supraleitenden Detektoren
Das BICEP2 Teleskop am Südpol nutzt eine neuartige Technologie, das am Jet Propulsion Laboratory in Pasadena entwickelt wurde. Die hier gezeigte Brennebene ist eine Reihe von Geräten, die Supraleitung verwenden. Um das polarisierte Licht von der kosmischen Mikrowellen-Hintergrund – Strahlung zu sammeln, zu filtern und zu verstärken. Das Mikroskop zeigt eine Nahaufnahme mit den grünen mäandernden Linien von 512 Pixel auf der Bildebene im Hintergrund. Jedes Pixel von einer Antenne polarisiert die Millimeterwellenstrahlung mit einem Filter, der die Wellenlängen detektiert. Der empfindliche Detektor ist auf einer dünnen Membrane durch einen Prozess der Mikrobearbeitung hergestellt worden. Ein Detektor ist auf der Nahaufnahme im Hintergrund rechts von der rosa Quadrat zu sehen.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030123453-3184177a.jpg)
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA17993 (http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA17993)
Gavitationswellen-Detektoren
Dieses Bild zeigt ein Array von 512 supraleitenden Detektoren auf dem BICEP2 Teleskop, dass am Südpol verwendet wird. Die Technologie war der Schlüssel zum Nachweis der Auswirkungen von Gravitationswellen in der frühen Epoche des Universums.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030123454-57312680.jpg)
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA17995 (http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA17995)
Dieses Bild zeigt einen der Detektoren von dem BICEP2 Projekt ,das in Zusammenarbeit mit der National Science Foundation entwickelt wurde.
Das Bild wurde von einem "Raster-Elektronen-Strahl" Mikroskop übernommen. Die Sensoren wurden verwendet, um den ersten Nachweis von Gravitationswellen der kosmischen Mikrowellen-Hintergrund – Strahlung zu machen. Die Sensoren sind nur 0,25 Grad über dem absoluten Nullpunkt abgekühlt, um das thermische Rauschen zu minimieren.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030123455-31d9a94f.jpg)
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA17994 (http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA17994)
Credit der Aufnahmen: Anthony Turner, JPL
Die Geschichte des Universums
Die charakteristische Signatur der Gravitationswellen in der CMB Polarisation: der "B-Modus". Sowohl Dichte und Gravitationswellen kommen aus der Quantenfluktuationen, die durch die Inflation vergrößert wurden, zu der Zeit, als die CMB-Photonen emittiert wurden.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030123457-4f2ba207.jpg)
Das BICEP2 B-Modus-Signal
Gravitationswellen von der Inflation erzeugen eine schwache, aber markanten Verdrehen des Musters in der Polarisation des CMB, als ein „B-Mode-Muster“ bekannt.
Für die Dichteschwankungen, die meisten von der Polarisation des CMB erzeugen werden, ist dieser Teil des ursprünglichen Musters exakt Null. Hier dargestellt ist die eigentliche B-Mode-Muster die mit dem BICEP2 Teleskop beobachtet wurde , wobei die Liniensegmente die Polarisation von verschiedenen Stellen am Himmel zeigen. Die rote und blaue Schattierung zeigt den Grad der im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn verdrehen des B-Mode-Muster.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030123459-07aa9132.jpg)
Quelle der Aufnahmen:
http://bicepkeck.org/visuals.html (http://bicepkeck.org/visuals.html)
Die Video von der Vorstellung der Ergebnisse.
ws
ws
In dem Link kann man mit der Maus näher das Teleskop betrachten.
http://bicepkeck.org/media/pano/html5/BICEP2_panorama.html (http://bicepkeck.org/media/pano/html5/BICEP2_panorama.html)
Quellen zu den Forschungen:
http://bicepkeck.org/visuals.html (http://bicepkeck.org/visuals.html)
http://www.cfa.harvard.edu/CMB/bicep2/ (http://www.cfa.harvard.edu/CMB/bicep2/)
http://bicepkeck.org/ (http://bicepkeck.org/)
http://lanl.arxiv.org/pdf/1309.5381.pdf (http://lanl.arxiv.org/pdf/1309.5381.pdf)
http://www.sms.cam.ac.uk/media/1549387 (http://www.sms.cam.ac.uk/media/1549387)
http://www.cfa.harvard.edu/news/2014-05 (http://www.cfa.harvard.edu/news/2014-05)
http://bicepkeck.org/faq.html (http://bicepkeck.org/faq.html)
http://bicepkeck.org/#figures (http://bicepkeck.org/#figures)
Leider reichen meine Kenntnisse nicht aus,
um detailliertere Infos mitzuteilen.
Es ist nur ein kleiner Einblick und Beschreibung in die Forschungen.
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Mich fasziniert der freistehende Sensor enorm. Die Detektorfläche wurde wohl sicherlich am Microdevice Laboratory des JPLs gefertigt, was ja schon das Kürzel JPL in der REM-Aufnahme nahelegt.
Das Teil spielt in der obersten Liga der Mikrotechnik. Allein die sechs Stegstrukturen, die die Sensorfläche über der Siliziumkavität (im Bild pechschwarz) halten, scheinen nur ca. 1µm breit zu sein, sind aber enorm lang. Das ist in der Mikrotechnik zwar an sich nichts besonderes, aber bei der Masse, die da in der Mitte dranhängt, eben schon. Alles äußerst fragil und auf so großen Flächen (100 x 100 mm) nur sehr schwierig mit ausreichender Ausbeute herzustellen. Außerdem würde mich interessieren, ob die Verformung der freistehenden Sensorfläche, die auf der Aufnahme relativ gut zu erkennen ist, beabsichtigt ist, d.h. bei der Schichtabscheidung miteingebracht wurde, um die thermische Verformung bei 0,25 Grad über Absolutnull auszugleichen. Die Aufnahme selbst wurde ja schließlich bei Raumtemperatur aufgenommen.
Immer wieder faszinierend, wie man durch Einsatz von Produkten aus der Mikrostrukturtechnik Rückschlüsse auf die Makrowelt des Kosmos gewinnen kann.... :D :D
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Hallo Zusammen,
in dem Video wird die kosmischen Inflation an Hand von Wellen sehr gut dargestellt und erklärt.
Der Anfang von allem
ws
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Hallo
Habe ich dass so richtig verstanden? Die kosmische Hintergrundstrahlung, die ich bisher aus dem WMAP Projekt kannte (Darstellung von kleinsten Temperaturunterschiede) ist jetzt auf Polarisation untersucht worden. Für mehr als 10 Jahre haben am Südpol Messungen stattgefunden, die jetzt für einen Raumwinkel von 60 Grad Rektaszension und 15 Grad Deklination ausgewertet wurden. Welcher Ausschnitt des Himmels gemessen wurde wird nicht gesagt. Welcher Spektralbereich der Hintergrundstrahlung untersucht wurde wird nicht gesagt. An anderen Orten kann man nicht messen weil es zu feucht ist.
Und die einzige Theorie, die das alles erklären kann, ist die Lieblingstheorie der beteiligten Forscher. Die schreiben bald alle neue Forschungsanträge.
Ihr merkt, es ist mir ein wenig zu sensationell. Außerdem tut mir mein Rücken weh.
Matjes
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Nun, ohne unabhängige Überprüfung und Bestätigung sind wissenschaftliche Ergebnisse mehr Theorie als Beweis. Dies soll aber noch nachgeholt werden, also warten wir mal ab. Die Daten scheinen aber doch sehr überzeugend zu sein, sonst hätte man es sicher noch nicht veröffentlicht.
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Kann jemand hier mal erklären, warum das Muster mit der Inflation zusammenhängen soll? Ich meine wenn die Entdeckung so gehypt wird wie das Higgs, scheiden andere Erklärungen wohl aus?
Bieten die Planckdaten eine Überprüfungsmöglichkeit?
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Nun, ohne unabhängige Überprüfung und Bestätigung sind wissenschaftliche Ergebnisse mehr Theorie als Beweis. Dies soll aber noch nachgeholt werden, also warten wir mal ab. Die Daten scheinen aber doch sehr überzeugend zu sein, sonst hätte man es sicher noch nicht veröffentlicht.
Nein, das ist falsch. In den Naturwissenschaften gibt es keine "Beweise", nur in der Mathematik. Eine Theorie ist eine Hypothese, die man trotz intensiven Bemühungen nicht widerlegen konnte. Auf dem Weg befindet man sich gerade, von der Hypothese zur Theorie.
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Hallo einsteinturm,
es soll noch mit andere Experimente, wie auch auf die Auswertungen der Daten der Planck-Mission, geprüft werden, ob sich die Erkenntnisse bestätigen oder auch nicht.
Hier wird auch auf die früheren Plank-Missionen eingegangen.
http://bicepkeck.org/faq.html (http://bicepkeck.org/faq.html)
Mit den besten Grüßen
Gertrud
Hallo @Matjes,
gute Besserung :)
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Ausfuehrlich in deutsch erklaert:
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/03/17/was-sind-primordiale-b-moden-und-was-sagen-sie-uns-ueber-den-urknall-und-die-inflation/ (http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/03/17/was-sind-primordiale-b-moden-und-was-sagen-sie-uns-ueber-den-urknall-und-die-inflation/)
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/03/18/ein-blick-zurueck-auf-den-anfang-der-zeit-die-kosmische-inflation-quantengravitation-und-das-multiversum/ (http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/03/18/ein-blick-zurueck-auf-den-anfang-der-zeit-die-kosmische-inflation-quantengravitation-und-das-multiversum/)
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@Martin
Danke für die Links. Dieses Blog bietet eine hochinteressante Erklärung. Ich werde mich da noch genauer umsehen, es gibt da sicher mehr interessantes zu entdecken.
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Also ein Beweis für die Inflationstheorie kann es schon deswegen nicht sein, da zumindest noch eine weitere Hypothese mit den neuen Messdaten - die so oder so extrem interessant und spannend sind - sehr gut vereinbar ist. Die genannten primordalen B-Moden-Polaristionen treten auch bei einem Phasenübergang des gesamten Universums im Rahmen der Stringgaskosmologie auf.
Lubos Motl hat in seinem Blog eine schöne Auflistung der Winner und Loser der neuen Messergebnisse gebracht - vorausgesetzt sie Messergebnisse können unabhängig bestätigt werden: hier (http://motls.blogspot.de/2014/03/bicep2-some-winners-and-losers.html).
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ws
Wissenschaftler des BICEP2 Experiments überbringt Andrei Linde die Nachricht über die Ergebnisse.
Als Theoretiker muss man manchmal etwas länger auf die experimentelle Bestätigung seiner Rechnungen warten...
Dazu auch aus dem Link von oben: "The #1 winner: Linde's chaotic inflation"
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Ein wenig befremdlich finde ich solche Aufstellungen und Nobelpreisvorabvergaben schon. Insbesondere wenn die Thematik wohl doch noch auf lange Zeit offen bleiben dürfte. Es ist aus meiner Sicht mit der Higgsentdeckung (noch) nicht zu vergleichen. Bin gespannt, was die gebashten Loser zu sagen haben.
Schade, es ist doch Wissenschaft und nicht Fussball.
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Hier gibt es noch eine kompakte und eingängige Darstellung über die Physik hinter den Beobachtungen:
ws
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Auch wenn sich die Wissenschaftsredaktionen, und nicht nur die, mit ihren Darstellungen über einen angeblichen Beweis der kosmischen Inflation sowie der Messung primordialer Grtavitationswellen überschlagen, gibt es doch auch ernsthafte Stimmen, die zur Vorsicht mahnen!
So könnten die beobachteten B-Modes auch von kosmischen Magnetfeldern stammen usw.
Eine sehr ausführliche Darstellung der nach zu klärenden Fallstricke habe ich hier gefunden: How certain are the BICEP2 findings? (http://blog.vixra.org/2014/03/20/how-certain-are-the-bicep2-findings/)
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Hallo Zusammen,
es hat sich ein Skeptiker in deutsch einen Artikel geschrieben.
Vorsicht Falle – Wenn die Schwerkraftwellen hohe Wellen schlagen (http://wissenschaftkommuniziert.wordpress.com/2014/03/20/vorsicht-falle-wenn-die-schwerkraftwellen-hohe-wellen-schlagen/)
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Ich finde diese Kritik nicht sehr überzeugend, eher schon die warnende Stimme im Post davor, es wird/bleibt spannend!
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Guten Morgen
Mir geht es jetzt um die Struktur des Arguments.
Vor den Polarisationsmessungen:
Bei WMAP kommt heraus, dass das Universum bis auf kleine Abweichungen isotrop ist.
Aus allen Richtungen kommt die Strahlung gleichmäßig. Da die Theorie des Urknalls
eine stärkere Anisotropie vorhersagt, muss es eine Zeit gegeben haben, in der diese
Unterschiede "glatt gebügelt" wurden (deshalb wurde die Inflation "erfunden").
Nach den Polarisationsmessungen:
Wir finden in den Polarisationsmessungen, die aus der Zeit vor der Inflation stammen
sollte eine stärkere Anisotropie. Also wurden das Weltall durch die Inflation in der Zeit
zwischen BICEP2 und WMAP durch die Inflation "glatt gebügelt".
Lautet so die Struktur des Arguments?
Matjes
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In dem verlinkten Blog habe ich einiges dazu gelesen. Eines fand ich faszinierend und es gab mir erst eine Vorstellung davon, von welchen Größenordnungen wir reden. Ich hatte mir immer vorgestellt, daß das Universum in der Inflationsphase schon recht groß geworden ist, wie groß auch immer.
Hier wurde aber gesagt, die Inflation hat begonnen, als das Universum die Größe eines subatomaren Partikels hatte und endete, als das Universum die Größe eines Fußballes hatte. :o
Eine Ausdehnung mit Überlichtgeschwindigkeit und am Ende Fußballgröße, das war eine ziemlich kurze Zeit.
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Ich finde diese Kritik nicht sehr überzeugend, eher schon die warnende Stimme im Post davor, es wird/bleibt spannend!
???
Es geht in dem Artikel nicht um Überzeugung vom Gegenteil der experimentellen Ergebnisse, sondern vielmehr um die generelle doch recht populistische Vorgehensweise bei der Veröffentlichung der Ergebnisse und der absolut verfrühten Laudatio. Gerade da hat der Autor vollkommen recht. In der heutigen Zeit sind selbst renommierteste Journals wie das Nature oder Science bereits wissenschaftlichen Fälschungen bzw. vorschnellen Schlussfolgerungen aufgesessen, womit der eigene Ruf mitunter durchaus gelitten hat.
Der aktuell stattfindende Hype um die BICEP2-Messungen könnte (!) sich relativ schnell als Missinterpretation oder Ähnliches herausstellen. Wozu also vorschnell "den Weg nach Oslo" herbeirufen, wenn nach der Bestätigung der Ergebnisse für den Ruhm immer noch mehr als genügend Zeit bleibt? Geradezu ernüchternd wirkt im Nachhinein die im Artikel noch einmal geschilderte Vorgehensweise des CERNS seinerzeit zum Higgs-Boson.
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Da gehe ich mit, aber dennoch ist der Artikel auf der reinen Faktenseite schwach, dann lieber so wie im Link aus Post 76. Aber guter Journalismus ist rar...
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Dem kann abgeholfen werden. Eine kritische Auseinandersetzung mit den BICEP2 Daten wurde sehr ausführlich auf wissenschaft-online.de gebracht. Da gibt es viele interessante Aspekte. Doch m.E. hat die Kritik am meisten Gewicht, wo davon gesprochen wird, dass bislang auf nur einer Frequenz die B-Moden gemessen wurden, eben bei 150 GHz. Doch damit diese Signale wirklich als primordial angesehen werden können, müssen sie bei verschiedenen Frequenzen gesehen werden. Da müssen wir wohl auf die Planck-Daten warten...
Zum Beitrag gehts hier (http://www.scilogs.de/relativ-einfach/bicep2-update-wie-inflation-gravitationswellen/).
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Jetzt mal ganz einfach (und etwas böse) gedacht: Ich sitze jahrelang irgendwo am Südpol in der Kälte und weiss, dass in einem halben Jahr Planck klare Daten liefern wird, was tue ich mit meinen vielleicht nicht allzu aussagekräftigen Daten, um etwas (vielleicht alles) vom Preiskuchen abzubekommen? Volles Risiko.
Ich muss was rausbringen, um die Priorität zu sichern. Dabei kleinlich zu sein, wäre zwar fair, aber passt nicht unbedingt zu den Amerikanern. Siehe die Behauptung vom Fermilab kurz vor Abschaltung noch das Higgs entdeckt zu haben.
Ich finde Nobelpreise für solche Entdeckungen sowieso nur bei solchen Dingen wie der 3 K Hintergrundstrahlung gerechtfertigt, gewissermaßen, wenn nicht danach gesucht wird. Ansonsten gebührt der Preis den Theoretikern, wie Higgs und Englert. Würde mal wieder das Cern, BICEP2 oder ESA/Planck ausgezeichnet, kann man ja auch gleich noch den Steuerzahler ehren.
(Ist natürlich alles nur m eine persönliche Meinung.)
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Jetzt mal ganz einfach (und etwas böse) gedacht: Ich sitze jahrelang irgendwo am Südpol in der Kälte und weiss, dass in einem halben Jahr Planck klare Daten liefern wird, was tue ich mit meinen vielleicht nicht allzu aussagekräftigen Daten, um etwas (vielleicht alles) vom Preiskuchen abzubekommen?
Es scheint wohl aktuell noch nicht einmal sicher zu sein, dass das Planck-Teleskop dazu überhaupt in der Lage ist. Ansonsten ist an deiner Theorie wohl was dran...:-\
Dessen (Planck) Polarisationsdaten befinden sich noch in der Auswertung. Da Planck mit seinen Beobachtungen den gesamten Himmel abdeckt und somit nicht primär auf die Entdeckung von B-Moden ausgerichtet ist, kann es allerdings sein, dass die Empfindlichkeit der Beobachtungen nicht ausreicht, um B-Moden zu detektieren.
Quelle: http://blogs.faz.net/planckton/2014/03/19/auf-tuchfuehlung-mit-dem-urknall-970/ (http://blogs.faz.net/planckton/2014/03/19/auf-tuchfuehlung-mit-dem-urknall-970/)
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Ich finde deinen Einwurf auch interessant. Nur an einer Stelle sehe ich es grundsätzlich anders:
...
Ich finde Nobelpreise für solche Entdeckungen sowieso nur bei solchen Dingen wie der 3 K Hintergrundstrahlung gerechtfertigt, gewissermaßen, wenn nicht danach gesucht wird. Ansonsten gebührt der Preis den Theoretikern, wie Higgs und Englert.
...
Eine Idee ist schnell mal gesponnen. Prüfbare Vorhersagen abzuleiten und mit experimentellen Methoden zu suchen, kann sehr aufwändig sein und ist Grundlage guter wissenschaftlicher Praxis. Heute kann man praktisch nicht mehr durch Zufall in die richtigen Empfindlichkeiten und Größenordnungen vorstoßen ("Huch, was habe ich denn da im Rauschen entdeckt? ..."). Stattdessen braucht man spezialisierte Anlage und effiziente Suchstrategien. Man muss gezielt nach den Effekten suchen ... auch schon deswegen, weil man sie so gezielt widerlegen kann ("Es müsste was genau dort sein ... aber da ist ja gar nix!").
Die Praktiker dürfen nicht "die zweite Garde" sein.
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Warum die BICEP2-Daten auch sehr gut zu dem Modell der String gas cosmology passen, statt zur kosmischen Inflation - und wie man beides in den Daten voneiender unterscheiden könnte - erläutert sehr ausführlich Dr. Brandenberger, einer der führenden Spezialisten auf dem Gebiet: hier (http://motls.blogspot.de/2014/03/bicep-is-good-news-for-string-gas.html#more).
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Noch mehr Zweifel:
Da eben die gemessenen Signale nur bei einer Frequenz gefunden wurden, kann es sich auch um ein noch nicht beachtetes Vordergrundsignale eines Supernove-Überrestes handeln, berichtet Forscher.
Dazu diese Meldung hier (http://www.weltderphysik.de/gebiet/astro/news/2014/ueberreste-einer-supernova-statt-kosmischer-gravitationswellen/).
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Noch mehr Zweifel:
Da eben die gemessenen Signale nur bei einer Frequenz gefunden wurden, kann es sich auch um ein noch nicht beachtetes Vordergrundsignale eines Supernove-Überrestes handeln, berichtet Forscher.
Dazu diese Meldung hier (http://www.weltderphysik.de/gebiet/astro/news/2014/ueberreste-einer-supernova-statt-kosmischer-gravitationswellen/).
Es ist etwas anders. Es wurde nur eine Frequenz untersucht, nicht nur bei einer Frequenz gefunden. Wie der Artikel richtig sagt, müssen Messungen der Sonde Planck auf anderen Frequenzen ausgewertet werden.
Jedenfalls bestehen Zweifel, der Nobelpreis muß noch warten. ;)
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Gerüchten zufolge kann Planck die Interpretation der BICEP2-Daten nicht bestätigen. Die detektierten B-Moden stammen wohl vom kosmischen Staub und nicht von primordialen Gravitationswellen...
Quelle: hier (http://resonaances.blogspot.de/2014/05/is-bicep-wrong.html).
Auch die Kommentare unter dem Beitrag sind interessant!
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Was auch immer hier herauskommt, das gute gegenüber Politik und Geschichtsschreibung ist, das in der exakten Wissenschaft irgendwann später die Dinge richtiggestellt werden können.
Ausgang offen.
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So, die Meldung von Raumfahrer.net gehört dann der Ordnung halber auch hier hin:
Falsche Nachrichten vom Anfang des Universums? (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/25052014111828.shtml)
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So, bezüglich der BICEP2-Daten über den vermutlichen Nachweis von primordialen Gravitationswellen, hat das Team des Planck-Teleskops ihr Analyse veröffentlicht.
Eine Erläuterung dazu hier (http://blankonthemap.blogspot.de/2014/09/biting-dust.html).
Ergebnis: Sehr, sehr wahrscheinlich war es nur Staub, was BICEP2 gemessen hat...
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Es ist nicht schlimm sich geirrt zu haben, das ergibt dennoch neue Erkenntnisse. Aber vielleicht sollten einige sich zu ihrer Vorgehensweise befragen...
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Servus,
Ich habe gerade ein klasse Video zum Thema gefunden.
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Jetzt ist es offiziell: BICEP2 hatte nur Staub gemessen. Meldung hier (http://www.nature.com/news/gravitational-waves-discovery-now-officially-dead-1.16830).
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Ich hoffe, dies ist einigen eine Warnung. Bin gespannt, was bei Planck noch so heraus kommt.
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Hallo,
hier gibt es einen recht ausgewogenen SWR Radiobeitrag zum Thema, der auch auf die Bicep2 Messungen eingeht:
Neuer Ärger mit dem Urknall (http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/swr2-wissen-neuer-aerger-mit-dem-urknall/-/id=660374/did=14966228/nid=660374/4r8y4e/index.html).
Eine halbe Stunde als MP3 zum Anhören.
Für alle, denen das Thema keine halbe Stunde, sondern nur fünf Minuten Wert ist, hier noch ein Beitrag der sich ausschließlich mit den Bicep2 "Ergebnissen" beschäftigt:
Keine Spur vom Urknall (http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/campus/swr2-campus-keine-spur-vom-urknall/-/id=658620/did=15029814/nid=658620/78joja/index.html)
Gruss,
Volker
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Laniakea die wirkliche Bewegung unserer 100000 angeschlossenen Galaxien
ist schon im herbst publiziert worden, wiki in deutsch gibt es auch,
sehenswert
ws
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Interessanter Blogbeitrag bei Sabine Hossenfelder ( https://backreaction.blogspot.com/2021/09/new-evidence-against-standard-model-of.html?m=0 (https://backreaction.blogspot.com/2021/09/new-evidence-against-standard-model-of.html?m=0) ) über zunehmende Zweifel an der Gültigkeit des Kosmologischen Prinzips, das besagt, dass gemittelt über eine bestimmte Mindest-Skalenlänge die Massenverteilung im Universum homogen und isotrop ist. Berechnet nach dem Standardmodell beträgt diese Skalenlänge etwa 1 Milliarde Lichtjahre (oder ca 300 Megaparsec). Interessanterweise wurde bei der Begründung für die Existenz von Dunkler Energie ein niedrigerer Wert (100 Megaparsec) für diese Skalenlänge verwendet; wenn man den höheren Wert heranzieht, verschwindet die Notwendigkeit von Dunkler Energie zur Erklärung der Beobachtungsergebnisse ! Zusätzlich sind in den letzten Jahren einige grossräumige Strukturen mit Abmessungen oberhalb dieser Skalenlänge gefunden worden (mit bis zu 3 Milliarden Lichtjahren Ausdehnung), die im offensichtlichen Widerspruch zu den Annahmen des Kosmologischen Prinzips zu stehen scheinen. Die Masseverteilung ist offensichtlich großräumig inhomogener als bisher angenommen; z.B befindet sich unsere Milchstrasse in einer Zone mit deutlich unterdurchschnittlicher Dichte ("local hole") mit etwa 600 Mio Lichtjahren Durchmesser; dies bedeutet, dass hier der Hubble-Parameter anders berechnet werden müsste - was möglicherweise die Diskrepanzen bei den Herleitungen des Hubble-Parameters aus den Verhältnissen des frühen Universums (aus der kosmischen Hintergrundstrahlung) bzw aus der heutigen Umgebung erklären könnte. Es stellt sich also die Frage, ob das Kosmologische Prinzip in seiner bisherigen Form tatsächlich Bestandteil des Standardmodells (ΛCDM) bleiben kann oder modifiziert werden muss - mit offensichtlich weitreichenden Folgen
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Danke für den Hinweis. Leider gerade keine Kommentare dort.
Man darf gespannt sein, vielleicht bringt es erosita mit all den Quasaren ans Licht? Oder es bleibt alles so?
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Karte unseres Universums. (Ein Teil davon)
mapoftheuniverse.net (http://mapoftheuniverse.net)
(https://pbs.twimg.com/media/FhxZJJPVEAAnr9m?format=jpg&name=medium)
Diese "Karte des beobachtbaren Universums" von @JohnsHopkins ist eine ziemlich epische Visualisierung dessen, was wir derzeit von der Erde aus sehen können, wenn wir in die Vergangenheit zurückblicken. Spoiler-Alarm: Es ist riesig.
Und ab dem beobachtbaren Rand gehts noch viel, viel weiter.
Auch diese Strukturen finde ich einfach nur spannend.
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Super Fund! :D Ich überleg mir, davon ein Poster zu machen.
Und ab dem beobachtbaren Rand gehts noch viel, viel weiter.
Soviel nicht mehr, nur noch 380.000 Jahre, dahinter ist der Urknall und da ist Schluss.
Aber ich glaub, ich weiß was Du meinst, nämlich daß das Universum größer ist als der Bereich, von dem uns Licht erreicht.
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So langsam kann man wirklich fragen, wird man mit mathematischen Anpassungen Lcdm und die Dunkle Materie retten können?
https://www.mdr.de/wissen/faszination-technik/jwst-entdeckt-fruehe-galaxien-die-es-so-nicht-geben-darf-100~amp.html (https://www.mdr.de/wissen/faszination-technik/jwst-entdeckt-fruehe-galaxien-die-es-so-nicht-geben-darf-100~amp.html)
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Super Fund! :D Ich überleg mir, davon ein Poster zu machen.
Und ab dem beobachtbaren Rand gehts noch viel, viel weiter.
Soviel nicht mehr, nur noch
-> 380.000 Jahre, dahinter ist der Urknall <-
und da ist Schluss.
Aber ich glaub, ich weiß was Du meinst, nämlich daß das Universum größer ist als der Bereich, von dem uns Licht erreicht.
Schau Dir den Text noch mal genauer an. Der Bogen oben ist der Rand des beobachtbaren Universums, danach geht es ja in alle Richtungen noch Milliarden von Lichtjahren weiter.
Der Winkel unten ist unser Standpunkt, die Erde, das Sonnensystem, bzw. das Beobachtungsinstrument.
Die Schwelle zu den 380.000 Jahren nach dem Urknall ist gar nicht dargestellt.
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Die Schwelle zu den 380.000 Jahren nach dem Urknall ist gar nicht dargestellt.
Der Bogen oben ist ja die kosmische Hintergrundstrahlung, also sehr wohl die Schwelle zu den 380.000 Jahren nach dem Urknall.
Daher stehe ich gerade etwas auf dem Schlauch, warum es danach noch Milliarden Lichtjahre weitergehen soll. Denn hinter diesem Bogen (also darüber) ist der Urknall. Darunter sieht man dann das "dunkle Zeitalter", dann die Bildung der erste Sterne usw.
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Der Urknall "ist" und "war" nirgends und überall. Die Hintergrundstrahlung von knapp 3 Kelvin ist auch nicht am "Rand" sondern überall im Universum.
Die roten Punkte am oberen Rand, vor der schwarzen Leere sollen wohl Galaxien sein, deren Licht bis zu 13,5 Milliarden Jahre zu uns unterwegs war (neue Daten des JWST. Glass-Z13) und die jetzt bis 33 Milliarden Lichtjahre entfernt sind, danach geht es aber noch mehrere Milliarden Lichtjahre, prinzipiell für immer unsichtbar, weiter.
Das "Ende" des Universums wäre , von der Ecke in der wir sind, etwa 3 1/2 mal so weit wie dargestellt und Hintergrundstrahlung ist in jedem Punkt des Universums.
Optisch ist Lichtlaufzeit, aber nicht jetzige Entfernung dargestellt.
Bei dem link weiter oben ist auch eine bewegte Animation in verschiedenen Maßstäben.
An der linken Kante ist Redshift logarithmisch, rechts die Lichtlaufzeit.
Mehrfach editiert
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Alles völlig richtig. (https://de.wikipedia.org/wiki/Beobachtbares_Universum#Beobachtungshorizont)
Mir ging es jetzt auch wirklich nur um die Lichtlaufzeit, "hinter" den 13,7 Mrd Jahren gibt es halt nichts mehr.
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Hier mal ein paar bemerkenswerte Worte von Jenny Wagner zur Situation:
https://m.youtube.com/watch?v=nASUsWQyemc (https://m.youtube.com/watch?v=nASUsWQyemc)
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Hallo einsteinturm,
Hier mal ein paar bemerkenswerte Worte von Jenny Wagner zur Situation:
https://m.youtube.com/watch?v=nASUsWQyemc (https://m.youtube.com/watch?v=nASUsWQyemc)
würdest du bitte eine Zusammenfassung ihrer Argumente in deutsch wiedergeben.
Gruß Gertrud
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Gerne!
Grundsätzlich geht es darum, ob die bisherigen Surveys mit dem Kosmologischen Prinzip, also der Grundannahmen eines homogenen und isotropen Universums kompatibel sind. Das erscheint fraglich, so dass auch das LambdaCDM-Modell möglicherweise wieder umstrittener werden könnte.
Jenny Wagner hat aktuell auch einige interessante Beiträge auf UWudL auf deutsch am Start.
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Gerne! ...
Jenny Wagner hat aktuell auch einige interessante Beiträge auf UWudL auf deutsch am Start.
Hier die Links zu Jenny+Wagner+UWudL (https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Jenny+Wagner+UWudL) ...
Gruß, HausD
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Auf der Suche nach Schwächen im kosmologischen Standardmodell
Neue Computersimulationen verfolgen die Entstehung von Galaxien und die Entwicklung der großräumigen Struktur des Kosmos mit bisher unerreichter statistischer Präzision. Eine Pressemitteiliung des Max-Planck-Instituts für Astrophysik.
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/VerteilungNeutrinossDunklerMateriempa.jpg)
Vergleich der Verteilungen von Neutrinos (oben) und Dunkler Materie (unten) auf dem rückwärts gerichteten Lichtkegel eines Beobachters, der sich in der Mitte der beiden horizontalen Streifen befindet. Da die kosmische Ausdehnung die Neutrinos zu späten Zeiten verlangsamt (kleine Rotverschiebung/Entfernung), beginnen sie sich ein wenig um die größten Konzentrationen Dunkler Materie zu sammeln, wie ein Vergleich der beiden Zooms zeigt. Dies erhöht geringfügig die Masse und die weitere Wachstumsrate dieser größten Strukturen. (Bild: MPA)
Weiter in der Pressemitteiliung des Max-Planck-Instituts für Astrophysik => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/auf-der-suche-nach-schwaechen-im-kosmologischen-standardmodell/)
Viele Grüße, James
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Ich bin über einen anderen Blog auf diesen Artikel (aus meiner Heimatstadt🙂)gestoßen:
https://iopscience.iop.org/article/10.3847/2041-8213/acdb49 (https://iopscience.iop.org/article/10.3847/2041-8213/acdb49)
Wenn ich es richtig verstanden habe, passen die durchgeführten Messungen nicht zum expandierenden Universum.
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Hallo,
Wenn ich es richtig verstanden habe, passen die durchgeführten Messungen nicht zum expandierenden Universum.
Wie der Kollege selbst schreibt, expandiert das Universum entweder nicht, oder die von ihm benutzten Radioquellen entwickeln sich im Laufe des Altern des Universums in einer Weise, dass es bei dem (sehr speziellen) angewendeten Test so aussieht, als würde das Universum nicht expandieren.
Soweit ich das auf die Schnelle beurteilen kann, berücksichtigt die Arbeit nicht, dass Radiogalaxien sich im Laufe des Universums entwickelt haben, sie haben also (im Mittel) nicht die gleiche Größe im lokalen Universum als in großer Entfernung (also bei großer Rotverschiebung z).
Gruß
Volker
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Danke für die Einschätzung!
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Urknall, Weltall und das Leben:
"Zum Schluss der Reihe "Kosmische Strukturen" geht Sara Konrad dem Ursprung für jegliche Strukturen im Universum auf die Spur. In den ersten Sekundenbruchteilen nach dem Urknall dehnt sich das Universum rapide aus. Damit setzt die kosmische Inflation den Beginn aller Strukturen."
https://yt.artemislena.eu/watch?v=oZTN-CUxFQ0 (https://yt.artemislena.eu/watch?v=oZTN-CUxFQ0)