Raumcon
Astronomie => Deep Sky => Thema gestartet von: H.J.Kemm am 02. Oktober 2007, 06:35:54
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Moin,
ein Weißer Zwerg ist ein vergleichsweise kleiner Stern und repräsentiert die letzte Entwicklungsphase eines Sterns, der unmittelbar nach Versiegen seines Kernbrennstoffs weniger als 1,44 Sonnenmassen besitzt. Es ist eigentlich unwürdig, wenn man bedenkt, daß dies dann über Mird. Jahre der vorläufige Rest eines vorher herrlich leuchtenden Sternes ist. Aber natürlich auch der Anfang einer neuen Sterngeneration, möglich sogar mit Planeten.
Die Lebensphase eines Sternes (< 1.44 SM0) sieht so aus: Protostern, Hauptreihenstern, Roter Riese, Weisser Zwerg, Schwarzer Zwerg.
Betrachten wir unsere Sonne, deren Lebenslauf wird so aussehen wie oben beschrieben, wird es bei ihr auch zu einem dramatisch beschleunigten Anstieg von Leuchtkraft und Radius kommen. Ihr äuserster Rand wird bei der Bahn des Planeten *Mars* liegen, wobei die inneren Planeten *Merkur*, *Venus* und *Erde* einfach verschluckt werden und aufhören zu existieren.
Jetzt haben Wissenschaftler über 7 Jahre den Stern *V391 Pegasi*, +14,5m, 4.600 Lj, beobachtet und festgestellt, daß dieser *Weisse Zwerg* taumelt und bei ihm ständige Helligkeitsschwankungen auftreten. Es wird nun daraus geschlossen, daß ein Planet, genannt *V 391 Pegasi b*, mit der 3,5fachen Masse von *Jupiter* ihn in einer Entfernung von ~ 1,7 AE alle 3,2 Jahre umrundet. Wenn dem so ist, dann muss *V391 Pegasi* beim Aufblähen zum *Roten Riesen* seinen Planeten fast erreicht haben, hat ihn aber widererwarten nicht zerstört.
(https://images.raumfahrer.net/up038260.jpg)
(http://www.sciencenewsforkids.org/articles/20070919/a1553_1118.1a.rc.fob.jpg)
Wieso das möglich ist, versuchen die Wissenschaftler jetzt zu klären.
Mehr dazu hier >>> (http://www.planet-smilies.de/lesen/lesen_003.gif) (http://adsabs.harvard.edu/abs/2007Natur.449..189S)
Jerry
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[size=14]DAS[/size] [size=11]ist sehr interessant!!!!![/size]
Es ist auch jeden Fall wert weiter zu verfolgen.
...Faszienierend!!!...
Gruß Nakova
PS.: Guter News-Bericht von dir H.J.Kemm [smiley=thumbsup.gif]
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Es ist eigentlich unwürdig, wenn man bedenkt, daß dies dann über Mird. Jahre der vorläufige Rest eines vorher herrlich leuchtenden Sternes ist.
Ja, aber daür hat er nacher einen wunderschönen planetarischen Nebel um sich ;D
Hab eine Frage: Ist ein weißer Zwerg nix anderes wie ein Kern von eienm Stern oder andert sich da was?
Gruß,
Patrick
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Hallo Patrick,
Bei einem Weißen Zwerg (http://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fer_Zwerg) ändert sich nichts an der Materie des Sterns. Es findet nur keine Kernfusion mehr statt, der Stern leuchtet daher nicht mehr und schrumpft außerdem auf eine Größe von etwa unserer Erde zusammen (die Masse bleibt dabei aber gleich).
Bei einem Neutronenstern (Pulsar) (http://de.wikipedia.org/wiki/Neutronenstern), der nach einer Supernova zurückbleibt, hingegen ändert sich die Materie: Der Stern kontrahiert so lange, bis eine unglaublich hohe Dichte herrscht, bei der die normalen Atomstrukturen nicht mehr halten und der Stern daher nicht mehr aus Atomen, sondern fast nur aus Neutronen besteht.
Ich hoffe, ich habe das halbwegs verständlich erklärt und konnte dir helfen.
Mary
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Moin,
to Patrick:
Ja, aber daür hat er nacher einen wunderschönen planetarischen Nebel um sich
Das ist nur bedingt so: Die ausgestoßenen Gase der Planetarischen Nebel bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von einigen Kilometern pro Sekunde vom Zentrum weg. Der Sternwind flaut im Laufe der Zeit vollständig ab, und beim Gas tritt eine Rekombination ein, wodurch es unsichtbar wird. Für die meisten Planetarischen Nebel beträgt die Zeitspanne zwischen Formation und Rekombination ungefähr 10.000 Jahre.
Hab eine Frage: Ist ein weißer Zwerg nix anderes wie ein Kern von eienm Stern oder andert sich da was?
Diese Frage hat Mary in ihrem Beitrag richtig beantwortet.
Über planetarische Nebel gibt es hier mehr >>> (http://www.planet-smilies.de/lesen/lesen_005.gif) (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=631.0)
Jerry
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Moin,
nix scheint unmöglich!
Ein Weißer Zwerg ist ein vergleichsweise kleiner Stern und repräsentiert die letzte Entwicklungsphase eines Sterns, der unmittelbar nach Versiegen seines Kernbrennstoffs weniger als 1,44 Sonnenmassen besitzt.
Weiße Zwerge haben nur einen Durchmesser von einigen tausend bis etwa zehntausend Kilometern, sind also hinsichtlich der Größen mit der Erde vergleichbar. Ihre Oberflächentemperatur beträgt anfangs zwischen 10.000 und 100.000 Kelvin, was ihre weiße Farbe zur Folge hat. Da sie über keine Energiequelle mehr verfügen, kühlen sie anschließend langsam ab und enden nach vielen Milliarden Jahren als Schwarzer Zwerg. Und von ihnen geht eigentlich keine Strahlung aus.
Nun haben aber Wissenschaftler im Team um Yukikatsu Terada vom Institute of Physical and Chemical Research im japanischen Wako einen *weissen Zwerg* entdeckt, der Röntgenstrahlung abgibt. Dies ist eigentlich nur *Neutronensternen* vorbehalten.
Der *weisse Zwerg* 94, im Doppelsternsystem *AE Aquarii*, 68 Lj, 7,3 m gibt ausserdem in bestimmten Zeitschüben pulsierende Röntgenstrahlung ab. Die Wissenschaftler nehmen an, dass sich der kleinere Stern dieses Binärsystems vom größeren Bruder Materie abholt und diese wieder in Schüben abgibt. Die Zeit zwischen den Strahlungsspitzen entspricht exakt der Umlaufzeit des Weißen Zwergs: 33 Sekunden.
*AE Aqurii 94* dreht sich sehr schnell und besitzt Feldstärken, die millionenfach stärker sind als die der Erde. Damit könnte er zur Kosmischen Strahlung beitragen, die aus allen Richtungen auf die Erde trifft.
(http://www.aavso.org/images/aeaqr_sloan.jpg)(http://www.aavso.org/images/aeaqr_intpolar.jpg)
Jerry
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Moin,
man unterscheidet zwei Gruppen von *Weisse Zwerge*: Die meisten (80%) verfügen noch über eine äußere Hülle aus Wasserstoff, wenige (20%) aber haben diese äußere Wasserstoffschicht bereits verbraucht, so dass ihre Hülle aus Helium besteht.
Kürzlich hatten Wissenschaftler einen dritten Typ von *weisse Zwerge* entdeckt. Diese "heiße Kohlenstoff-Weisse Zwerge" haben aus irgendeinem Grund auch die Helium-Hülle verloren, so dass ihre Kohlenstoff-Schicht sichtbar ist.
Auf der Suche noch solchen Exemplaren entdeckten die Wissenschaftler nun einen solchen Kandidaten. Im Sternbild *Großer Bär* fanden sie *SDSS J142625.71+575218.3*, 800 Lj. Aber dieser besitzt noch die Besonderheit, dass er pulsiert. Die Helligkeitsschwankung liegt bei 8 min um 2%. Der Grund dieser Helligkeitsschwankung ist den Wissenschaftlern nicht bekannt.
(http://mcdonaldobservatory.org/images/news/gallery/d_sdss_dqv.jpg)
Foto: mcdonaldobservatory
Jerry
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Das NASA' Weltraumteleskop-Spitzer entdeckte Asteroidenreste um ein weißen Zwerg in welchem Kieselsäureverbindungen ( ein allgemeines Mineral welches auch auf der Erde vorkommt) festgestellt werden konnte. Die Daten wurden hauptsächlich durch Spitzer' genommen; s-Infrarotspektrograph, ein Instrument, das Licht in seine grundlegenden Bestandteile bricht. Die gelben Punkte zeigen Durchschnitt berechnete Daten vom Spektrograph, während die orange Dreiecke ältere Daten von Spitzer' zeigen; s-Infrarotreihenkamera. Der weiße Zwerg heißt GD 40
(https://images.raumfahrer.net/up038268.jpg)
Quelle:http://www.nasa.gov/mission_pages/spitzer/multimedia/20090105a.html
Weitere Infos auch hier: http://www.astronews.com/news/artikel/2009/01/0901-005.shtml
Hansjürgen
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Moin,
*RX J0648.0-4418* ging vor langer Zeit seinen Weg so, wie es die meisten weissen Zwerge fast immer ereilt. Er war mal ein strahlender mittelschwerer Stern, hat sich dann zum *Roten Riesen* aufgebläht und dabei seine Gashülle abgestossen; vorerst abschliessend ist er dann zu einem weissen Zwerg mit einer extremen Dichte zusammengeschrumpft. Er ist 2.100 Lj entfernt im südlichen Sternbild Puppis.
Sein Jetztzustand ist beeindruckend: er ist doppelt so groß wie die meisten weissen Zwerge bei 1,3 MSo. Er bildet mit dem heissen, hellen Stern *HD 49798* eine Partnerschaft, ist dabei aber nicht gerade fair, denn er saugt von diesem stetig Material aus der Gashülle. Er wird dadurch ständig *dicker* und irgendwann wird der kleine weisse Zwerg soviel Masse aufgenommen haben, dass er schwerer als 1,4 MSo wird; dann endet er als Typ-Ia-Supernova. Wissenschaftler sagen, dass er das sogenannte *Chandrasekhar-Masselimit* erreicht, oberhalb dessen ein *Weisser Zwerg* gravitativ instabil wird. Der *Normalzustand* für weisse Zwerge ist: Diese Sterne sind etwa so groß wie die Erde, haben aber in der Regel etwa 60 % MSo. Mit anderen Worten, hier gibt es eine Menge von Materie in einem sehr kleinen Raum.
Leider können wir das persönlich nicht erleben, denn dies Ereignis wird erst in ~ einigen Mio Jahren geschehen.
(https://images.raumfahrer.net/up038261.jpg)
Bild: ESA / X-ray Lichtkurve von *RX J0648.0-4418* im Energiebereich 0.15-0.4 keV.
*RX J0648.0-4418* und *HD49798* sind ein binären System mit einzigartigen Eigenschaften. *HD49798* ist ein helles Objekt im optischen und UV-Band und ist gut zu erkennen. Die Umlaufzeit des Systems ist genau bekannt, und die Periodizität der X-Strahlen mit einer 13,2 s macht deutlich, dass der Begleiter entweder ein *Neutronenstern* oder ein *Weißer Zwerg* ist.
Die blauen Punkte in der Abbildung zeigen die zeitlichen Verzögerungen der X-ray Pulsationen in verschiedenen Umlaufbahnen und Phasen. Diese werden durch die Bahnbewegung der Röntgenquelle induziert. Der Ausschnitt zeigt das Puls-Profil über zwei Zyklen.
Jerry
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2100 Lichtjahre!
Ist ja nicht so weit weg.
Wäre diese SN 1a auf der Erde mit blosem Auge zu sehen?
Schade dass es noch so lange dauert.
Wäre doch mal ein spannendes Beobachtungsobjekt.
Gruß rene´
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Moin,
Wäre diese SN 1a auf der Erde mit blossem Auge zu sehen?
Ja, diese *Typ-Ia-Supernova* würden wir von der Erde aus sehen können.
Jerry
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Ja, das Ding wäre ungefähr so hell wie der Vollmond und damit auch am Tage noch zu sehen.
Vielleicht geht es ja auch schneller, wenn der Weiße Zwerg auf unvorhergesehene Weise zusätzliche Masse akquirieren kann, durch eine Kollision mit einem bisher unbekannten Objekt oder ähnlichem.
Vielleicht dauert es aber auch noch wesentlich länger. Dies könnte der Fall sein, wenn der Weiße Zwerg eine außerordentlich hohe Eigenrotationsgeschwindigkeit aufweist, sodass neben dem Entartungsdruck der Elektronen die Zentrifugalkraft der Gravitation entgegenwirkt.
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Moin,
die Mitentdeckerin von *V391 Pegasi*, siehe oben im Eröffnungsbeitrag, wurde mit dem Ludwig-Biermann-Förderpreis 2009 ausgezeichnet. Damit würdigt die Astronomische Gesellschaft die Untersuchungen der Astrophysikerin Dr. Sonja Schuh von späten Phasen im Leben von Sternen. Sie forscht am Institut für Astrophysik der Universität Göttingen über Sterne kurz vor dem Ausbrennen und wendet dabei unter anderem asteroseismologische Methoden an. Dabei geben Messungen der durch Druck- oder Schwerewellen im Sterninneren verursachten Schwingungen an der Sternoberfläche Aufschluss über Aufbau und Dichtestruktur des Sterns. Die Untersuchungen bieten zudem Erkenntnisse über vorhergehende Stadien der Sterne und die Entwicklung von Planeten, die sterbende Sterne umkreisen.
Jerry
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Hallo,
Sie forscht am Institut für Astrophysik der Universität Göttingen über Sterne kurz vor dem Ausbrennen und wendet dabei unter anderem asteroseismologische Methoden an. Dabei geben Messungen der durch Druck- oder Schwerewellen im Sterninneren verursachten Schwingungen an der Sternoberfläche Aufschluss über Aufbau und Dichtestruktur des Sterns. Die Untersuchungen bieten zudem Erkenntnisse über vorhergehende Stadien der Sterne und die Entwicklung von Planeten, die sterbende Sterne umkreisen.
Gibt es da eigentlich Studien oder Abhandlungen? Wenn ja, sind die dann öffentlich zugängig? Das wäre doch mal ein interessantes Thema hier im Forum. A.D.
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Zur Asteroseismologie haben wir hier ja schon einen kleinen Thread: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=605.0
Öffentlich zugängliche Abhandlungen gibt es z.B. über arxiv.org. Dank der Suchfunktion findet man dort leicht Material, wie z.B. http://arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/0812/0812.4859v1.pdf
Natürlich leider alles auf englisch.
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Moin,
(http://www.wissenschaft.de/sixcms/media.php/1434/gaensicke1hr.jpg)
Mit Hilfe des Sloan Digital Sky Surveys entdeckten die Forscher den Weißen Zwerg SDSS 1102+2054 (blauer Punkt).
Foto: The Sloan Digital Sky Survey
(zu SDSS siehe hier im Forum >>> SDSS (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=650.0))
Bei 2 weissen Zwergen, SDSS 0922+2928 und SDSS 1102+2054, ~ 400 bzw. ~ 220 Lj, haben Wissenschaftler eine sauerstoffhaltige Atmosphäre entdeckt. Bei der Sichtung von Daten des Sloan Digital Sky Survey (SDSS) stießen die Forscher auf extrem sauerstoffreiche Spektren für diese beiden Objekte. Das verwendete Teleskop wird seit 1998 im Rahmen des SDSS eingesetzt und kann Himmelsobjekte in fünf Wellenlängen fotografieren und ihr Lichtspektrum analysieren. Als *weisse Zwerge* werden die Reste ehemaliger Sterne bezeichnet, die im Todeskampf ihre äußere Hülle abgestoßen und den in ihrem Kern enthaltenen Kohlenstoff verbrannt haben. Die Forscher nehmen an, dass die beiden weissen Zwerge vermutlich Relikte extrem massereicher Sterne sind, deren Sauerstoffkern freiliegt.
Normalerweise sind *weisse Zwerge* von einer Schicht aus Wasserstoff und oder Helium umgeben, die den direkten Blick auf den Kern verhindert. Bei der Grösse der beiden weissen Zwerge könnte aber die Hülle von dem Wasserstoff bzw. Helium abgestossen worden sein und somit die Sichtung auf die sauerstoffhaltige Hülle freigegeben haben.
Mehr dazu >>> (http://www.smilies.4-user.de/include/Lesen/smilie_les_070.gif) (http://www2.warwick.ac.uk/newsandevents/pressreleases/2_earth-sized_bodies)
Jerry
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Hallo
Gibt es in der galaktischen Scheibe der Milchstraße Weiße Zwerge?
Also welche die nicht in Doppelsternsystemen gebunden sind?
Oder befinden die sich alle im Bulge, Halo und in Kugelsternhaufen?
Meine nur weil die Sterne der Scheibe ja alles Population1 Sterne sind, die ja noch nicht alt genug sein dürften um zu Weißen Zwergen zu werden.
LG René
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Allein in der Nähe der Sonne gibt es eine ganze Reihe Weißer Zwerge. Der nächste sich nicht in einem Doppelsystem befindliche WZ ist Van Maanens Stern. Er befindet sich rund 14 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Fische, Spektralklasse DZ7 oder DZ8. Das Alter von Van Maanens Stern wird auf etwa 4 Mrd. Jahre geschätzt. Das Z hinter dem D zeigt an, dass der Stern recht metallhaltig ist. Das wiederum deutet auf ehemalige Planeten hin, deren Material nun den Stern anreichert.
Ein Vorgängerstern könnte bspw. ein Hauptreihenstern der Spektralklasse B gewesen sein. Bei angenommenen 9 Sonnenmassen verbringt dieser nur run 300 Mio. Jahre in der Hauptreihe. Wenn die Bedingungen stimmen, kann aus solch einem Objekt durchaus ein Weißer Zwerg werden.
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Danke für die schnelle Antwort :)
Liebe Grüße und guten Rutsch ins neu Jahr
René
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In 7800 Lichtjahren Entfernung hat man ein System entdeckt in dem sich 2 Weiße Zwerge in nur 39 Minuten bei einem Abstand von nur 225000 Kilometern umkreisen.
http://www.cfa.harvard.edu/news/2011/pr201109.html (http://www.cfa.harvard.edu/news/2011/pr201109.html)
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Hallo Zusammen,
Ein Forscherteam von der Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) hat mit dem MMT -Teleskop des Whipple Observatoriums an dem Mount Hopkins in Arizona
den "Tanz" von zwei weissen Zwergen beobachtet.
Dieses Sterne-Paar liegt sehr nahe beieinander,das sie nicht fotografisch zu unterscheiden sind.
Die Forscher haben die weisen Zwerge in spiralförmig ineinander mit eliptischen Bahnen mit einer Geschwindigkeit von 600 km/s pro Sekunde von nur 13 Minuten gemessen.
Wenn um diesem Sternensystem Aliens auf einen Planeten leben,
sehen sie eine ihrer Sonnen alle 6 Minuten verschwinden.
Die gegeseitige Anziehungskraft ist so stark,
das sie die unteren Masse der Sterne um drei Prozent verformen.
Wenn die Erde dieser Kraft ausgesetzt wäre, würden sich die Gezeiten in einer Höhe von 120 Meter bewegen.
Die binären weissen Zwerge kommen sich immer näher und die Astronomen erwarten in ca. 900.000 Jahre mit einer underluminous Supernovae.
Die Forscher sagen, das sie mit dem Paar sehr gut die Richtigkeit der Allgemeinen Relativitätstheorie auf die Gravitationswellen von bewegenden Objekten im Raum erforschen können.
Die Existenz der Gravitationswellen sollen bei der Veränderung der Entfernung zu einander gemessen werden.
Das Team wird dieses Sternen-Paar in ein paar Monaten wieder beobachten, da sie dann hinter der Sonne, von der Erde aus gesehen, hervor kommen.
eine künstlerische Darstellung der beiden weissen Zwerge
(https://images.raumfahrer.net/up038267.jpg)
Credit: David A. Aguilar (CfA)
Quelle:
http://www.cfa.harvard.edu/news/2011/pr201119.html (http://www.cfa.harvard.edu/news/2011/pr201119.html)
Infos und Standortbeschreibung zu dem Multiple/Magnum Mirror Telescope (MMT)
http://de.wikipedia.org/wiki/Multiple/Magnum_Mirror_Telescope (http://de.wikipedia.org/wiki/Multiple/Magnum_Mirror_Telescope)
Gertrud
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Hallo Zusammen,
jetzt sind die Forscher vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA). mit einer neuen Erforschung an die Öffentlichkeit getreten, die sie über die weissen Zwerge gemacht haben.
Darin erklären sie ihre Forschung, nach dem Film "Speed", in dem in der Handlung eine Bombe in einem Bus vorhanden ist.
Dieser Bus darf eine bestimmte Geschwindigkeit nicht unterschreiten, da er sonst explodieren würde.
So erklären sie mit diesem Modell die Möglichkeit,
das alte, kompakte Sterne, als weisse Zwerge bekannt,
ihre schnelle Umdrehungen verlangsamen und dadurch zu einer Supernova Typ la explodieren könnten.
Es gibt zwei Möglichkeiten, das ein Weisser Zwerg die *Chandrasekhar Masse überschreitet,
um dann zu einer Supernova Typ la zu explodieren.
Der weisse Zwerg kann Gas aus einem Spenderstern aufsammeln, oder zwei weisse Zwerge kollidieren miteinander. Die meisten Astronomen halten das erste Szenario für die wahrscheinlichste Erklärung.
Diese Supernova Vorläufer sind schwer zu erkennen,
die Wissenschaftler wollen mit einer wide-field -Untersuchung mit Einrichtungen wie Pan-STARRS und das Große Synoptic Survey Telescope durchgeführen, um sie zu entdecken.
Ein weisser Zwerg ist ein Sternenrest, welcher die Kernfusion eingestellt hat.
Er wiegt in der Regel bis zu 1,4 mal so viel wie unsere Sonne.
* Nach den Berechnungen des amerikanischen Astrophysiker und Nobelpreisträger Subrahmanyan Chandrasekhar wird die theoretische obere Grenze für die Masse eines Weissen Zwerges Chandrasekhar-Grenze genannt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Chandrasekhar-Grenze (http://de.wikipedia.org/wiki/Chandrasekhar-Grenze)
(https://images.raumfahrer.net/up015657.jpg)
Credit: David A. Aguilar (CfA)
Die Forscher kennen noch keine super-Chandrasekhar-Masse-weiße Zwerge in unserer Milchstraße,
aber sie werden danach suchen.
Die Berechnungen lassen die Möglichkeit zu,
das es dutzende von pre -Explosion Systeme innerhalb ein paar tausend Lichtjahren von der Erde geben könnte.
Quelle:
http://www.cfa.harvard.edu/news/2011/pr201123.html (http://www.cfa.harvard.edu/news/2011/pr201123.html)
Gertrud
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Hallo zusammen !
kann man die WZ in der galaktischen Scheibe von denen im Halo, Bulge und KSH anhand ihrer Masse und metalizität klar trennen ?
mfG René
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Hallo Zusammen,
Vier weiße Zwergsterne verspeisen "erdähnliche" Exoplaneten
Die Warwick Astrophysiker haben vier Weiße Zwergsterne lokalisiert, die von Staub aus zerrütteten planetaren Körpern umgeben sind, der eine auffällige Ähnlichkeiten mit der Zusammensetzung der Erde aufweist.
Dieses künstlerische Bild zeigt auf, was die Wissenschaftler jetzt beobachten, ein weißer Zwerg ist umgeben von den Überresten eines Planetensystems.
(http://www7.pic-upload.de/13.05.12/73dtm8ukvsbj.jpg)
Credit: Mark A. Garlick / space-art.co.uk / University of Warwick
https://images.raumfahrer.net/up038262.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038262.jpg)
Mit dem Hubble Space Telescope wurde die bisher größte Erforschung zu der chemischen Zusammensetzung der Atmosphären von Weißen Zwergen gemacht.Die Forscher fanden heraus, dass die am häufigsten vorkommenden Elemente im Staub um diese vier weiße Zwerge Sauerstoff, Magnesium, Eisen und Silizium waren - die vier Elemente, aus denen zu rund 93 Prozent die Erde besteht.
Die Atmosphäre eines Weißen Zwergs besteht aus Wasserstoff und / oder Helium.
Doch eine noch bedeutsamere Beobachtung war, dass dieses Material auch einen extrem niedrigen Anteil an Kohlenstoff enthält, das sehr eng aufeinander abgestimmt, und der Erde und den anderen felsige Planeten um unsere eigene Sonne am nächsten ist.
Dies ist das erste Mal, dass solche geringen Anteilen von Kohlenstoff - Ablagerungen in den Atmosphären von Weißen Zwergen gemessen wurden.
Dies ist ein klare Beweise, dass diese Sterne einmal mindestens von felsigen Exoplaneten begleitet wurden, die sie nun zerstört haben.
Die Beobachtungen dokumentieren auch die letzte Phase des Todes von diesen Welten.
Die Astronomen beobachten die Endphase dieser Welten,es regnet das felsige Material der Exoplaneten auf die Sterne mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Million Kilogramm pro Sekunde.
Die Wissenschaftler beobachten einen bestimmten Weißen Zwerg,PG0843 516, in dem Staub der Atmosphäre des Sterns wurde im relativen Überfluss die Elemente Eisen, Nickel und Schwefel. Eisen und Nickel werden in den Kernen der terrestrischen Planeten gefunden.
Deshalb glauben Forscher, sie beobachten den Weißen Zwerg PG0843 516 beim Verschlingen von Material aus dem Kern eines felsigen Planeten
Die Forscher vermuten, das sie heute bei dieser Weißen Zwerge, die mehreren hundert Lichtjahren entfernt sind, die sehr fernen Zukunft der Erde beobachten.
Das Team der University of Warwick untersuchte mit dem Spektrograph an Bord des Hubble Space Telescope mehr als 80 weiße Zwerge innerhalb von ein paar hundert Lichtjahre.
Der inneren Bereich eines Exo-Planeten-System, bei dem vier terrestrischen Planeten einen sonnenähnlichen Stern umkreisen.
(http://www7.pic-upload.de/13.05.12/ow7zog95hqau.jpg)
Credit: Mark A. Garlick / space-art.co.uk / University of Warwick
https://images.raumfahrer.net/up038263.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038263.jpg)
Der Zentralstern verbraucht den Wasserstoff im Kern, schwillt an, und seine Oberfläche wird kühler. Er wird auch an Masse verlieren, wodurch es zu Störungen der Planetenbahnen kommt und so kann es zu Kollisionen kommen und eine große Menge an felsigen Trümmern entstehen.
(https://images.raumfahrer.net/up038264.jpg)
Credit: Mark A. Garlick / space-art.co.uk / University of Warwick
https://images.raumfahrer.net/up038265.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038265.jpg)
Das künstlerisches Bild mit der Zusammenfassung des vermuteten Ereignisses.
(http://www7.pic-upload.de/13.05.12/zfpzb5dbgd9.jpg)
Credit: Mark A. Garlick / space-art.co.uk / University of Warwick
https://images.raumfahrer.net/up038266.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038266.jpg)
Quelle:
http://www2.warwick.ac.uk/newsandevents/pressreleases/four_white_dwarf (http://www2.warwick.ac.uk/newsandevents/pressreleases/four_white_dwarf)
mit den besten Grüßen
Gertrud
Edit:die korrekte Quelle hinzugefügt.
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Moin,
*RX J0648.0-4418* ging vor langer Zeit seinen Weg so, wie es die meisten weissen Zwerge fast immer ereilt. Er war mal ein strahlender mittelschwerer Stern, hat sich dann zum *Roten Riesen* aufgebläht und dabei seine Gashülle abgestossen; vorerst abschliessend ist er dann zu einem weissen Zwerg mit einer extremen Dichte zusammengeschrumpft. Er ist 2.100 Lj entfernt im südlichen Sternbild Puppis.
Sein Jetztzustand ist beeindruckend: er ist doppelt so groß wie die meisten weissen Zwerge bei 1,3 MSo. Er bildet mit dem heissen, hellen Stern *HD 49798* eine Partnerschaft, ist dabei aber nicht gerade fair, denn er saugt von diesem stetig Material aus der Gashülle. Er wird dadurch ständig *dicker* und irgendwann wird der kleine weisse Zwerg soviel Masse aufgenommen haben, dass er schwerer als 1,4 MSo wird; dann endet er als Typ-Ia-Supernova. Wissenschaftler sagen, dass er das sogenannte *Chandrasekhar-Masselimit* erreicht, oberhalb dessen ein *Weisser Zwerg* gravitativ instabil wird. Der *Normalzustand* für weisse Zwerge ist: Diese Sterne sind etwa so groß wie die Erde, haben aber in der Regel etwa 60 % MSo. Mit anderen Worten, hier gibt es eine Menge von Materie in einem sehr kleinen Raum.
Leider können wir das persönlich nicht erleben, denn dies Ereignis wird erst in ~ einigen Mio Jahren geschehen.
(https://images.raumfahrer.net/up038261.jpg)
Bild: ESA / X-ray Lichtkurve von *RX J0648.0-4418* im Energiebereich 0.15-0.4 keV.
*RX J0648.0-4418* und *HD49798* sind ein binären System mit einzigartigen Eigenschaften. *HD49798* ist ein helles Objekt im optischen und UV-Band und ist gut zu erkennen. Die Umlaufzeit des Systems ist genau bekannt, und die Periodizität der X-Strahlen mit einer 13,2 s macht deutlich, dass der Begleiter entweder ein *Neutronenstern* oder ein *Weißer Zwerg* ist.
Die blauen Punkte in der Abbildung zeigen die zeitlichen Verzögerungen der X-ray Pulsationen in verschiedenen Umlaufbahnen und Phasen. Diese werden durch die Bahnbewegung der Röntgenquelle induziert. Der Ausschnitt zeigt das Puls-Profil über zwei Zyklen.
Jerry
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Hallo, ich würde mal gerne wissen warum ein weißer Zwerg wenn er genug Materie aufgesaugt hat oder mit einem anderen weißen Zwerg fusioniert nicht zu einem Neutronenstern kollabiert. Stattdessen explodiert er in Form einer Supernova des Types 1a. Wenn beispielsweise Neutronensterne oder schwarze Löcher kollabieren werden sie dichter und das Resultat ist ein schwarzes Loch. Warum ist das bei einem weißen Zwerg nicht der Fall??
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Moin,
ein Weißer Zwerg ist ein vergleichsweise kleiner Stern und repräsentiert die letzte Entwicklungsphase eines Sterns, der unmittelbar nach Versiegen seines Kernbrennstoffs weniger als 1,44 Sonnenmassen besitzt. Es ist eigentlich unwürdig, wenn man bedenkt, daß dies dann über Mird. Jahre der vorläufige Rest eines vorher herrlich leuchtenden Sternes ist. Aber natürlich auch der Anfang einer neuen Sterngeneration, möglich sogar mit Planeten.
Die Lebensphase eines Sternes (< 1.44 SM0) sieht so aus: Protostern, Hauptreihenstern, Roter Riese, Weisser Zwerg, Schwarzer Zwerg.
Betrachten wir unsere Sonne, deren Lebenslauf wird so aussehen wie oben beschrieben, wird es bei ihr auch zu einem dramatisch beschleunigten Anstieg von Leuchtkraft und Radius kommen. Ihr äuserster Rand wird bei der Bahn des Planeten *Mars* liegen, wobei die inneren Planeten *Merkur*, *Venus* und *Erde* einfach verschluckt werden und aufhören zu existieren.
Jetzt haben Wissenschaftler über 7 Jahre den Stern *V391 Pegasi*, +14,5m, 4.600 Lj, beobachtet und festgestellt, daß dieser *Weisse Zwerg* taumelt und bei ihm ständige Helligkeitsschwankungen auftreten. Es wird nun daraus geschlossen, daß ein Planet, genannt *V 391 Pegasi b*, mit der 3,5fachen Masse von *Jupiter* ihn in einer Entfernung von ~ 1,7 AE alle 3,2 Jahre umrundet. Wenn dem so ist, dann muss *V391 Pegasi* beim Aufblähen zum *Roten Riesen* seinen Planeten fast erreicht haben, hat ihn aber widererwarten nicht zerstört.
(https://images.raumfahrer.net/up038260.jpg)
(http://www.sciencenewsforkids.org/articles/20070919/a1553_1118.1a.rc.fob.jpg)
Wieso das möglich ist, versuchen die Wissenschaftler jetzt zu klären.
Mehr dazu hier >>> (http://www.planet-smilies.de/lesen/lesen_003.gif) (http://adsabs.harvard.edu/abs/2007Natur.449..189S)
Jerry
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Hallo, ich würde mal gerne wissen warum ein weißer Zwerg wenn er genug Materie aufgesaugt hat oder mit einem anderen weißen Zwerg fusioniert nicht zu einem Neutronenstern kollabiert. Stattdessen explodiert er in Form einer Supernova des Types 1a. Wenn beispielsweise Neutronensterne oder schwarze Löcher kollabieren werden sie dichter und das Resultat ist ein schwarzes Loch. Warum ist das bei einem weißen Zwerg nicht der Fall??
Die Antwort darauf sollte eigentlich auf der Hand liegen: Ein Weißer Zwerg ist schließlich um einiges leichter als ein Neutronenstern. Er müsste also wirklich sehr viel Masse aufsaugen, um in die Gewichtsklasse eines Neutronensterns zu gelangen. Woher soll diese Masse kommen, vor allem wenn man bedenkt, dass die Masseansammlung früher oder später zu einer expansiven Phase führt, die einen Großteil davon wieder abstößt?
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Hallo, ich würde mal gerne wissen warum ein weißer Zwerg wenn er genug Materie aufgesaugt hat oder mit einem anderen weißen Zwerg fusioniert nicht zu einem Neutronenstern kollabiert. Stattdessen explodiert er in Form einer Supernova des Types 1a. Wenn beispielsweise Neutronensterne oder schwarze Löcher kollabieren werden sie dichter und das Resultat ist ein schwarzes Loch. Warum ist das bei einem weißen Zwerg nicht der Fall??
Die Antwort darauf sollte eigentlich auf der Hand liegen: Ein Weißer Zwerg ist schließlich um einiges leichter als ein Neutronenstern. Er müsste also wirklich sehr viel Masse aufsaugen, um in die Gewichtsklasse eines Neutronensterns zu gelangen. Woher soll diese Masse kommen, vor allem wenn man bedenkt, dass die Masseansammlung früher oder später zu einer expansiven Phase führt, die einen Großteil davon wieder abstößt?
Ich glaube die Frage von All ist komplexer als rein die Frage nach dem Mechanismus der SN vom Typ 1a (weißer Zwerg -> SN ?).
So wie ich die Frage verstanden habe geht es darum, weshalb bei nach den bisherigen Modellen einer SN1a, bei der ein weißer Zwerg so lange Materie eines Begleiters (z.B. roter Riese) ansaugt, bis die kritische Masse von 1,4 Sonnenmassen erreicht ist und er explodiert, kein "Rest" bleibt.
Nach den bisherigen Modellen, wird der Körper dabei komplet zerstört. Es bleibt bei dieser Klasse von Supernova kein Rest in Form eines Neutronensterns oder SL übrig.
Die Frage so wie ich sie verstanden habe: Weshalb nicht?
Mein Verständnis davon:
SNIa-Typen sind vollständige thermonukleare Detonationen, sobald die Massegrenze erreicht ist. Es gibt keine kollabierende Hülle wie bei SNII-Typen, die den Kern durch eine Implosion komprimieren nach dem die Kernreaktionen im Kern aufgehört haben und dadurch den SN-Rest "erzeugen" (Neutronenstern oder SL).
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Danke Pham, für mein Verständnis über weiße Zwerge hat mir dein letzter Satz sehr geholfen.
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Kepler hat einen Gravitationslinsen-Effekt durch einen weißen Zwerg, bei einem Vorbeiflug an einem roten Stern, beobachtet:
http://www.nasa.gov/mission_pages/kepler/news/kepler20130404.html (http://www.nasa.gov/mission_pages/kepler/news/kepler20130404.html)
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Ich bin gerade auf einen interessanten Artikel über Zwergsterne mit extrem hohem Metallgehalt gestoßen. Passt wohl hier am besten rein:
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-16481-2013-08-02.html (http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-16481-2013-08-02.html)
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Wieder eine neue Sternenklasse. Wirklich interessant.
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In das Supernova Thema passt das nicht; für Mikronovas gibt es (noch) kein Thema; aber das alles hängt nun mal mit weißen Zwergen zusammen, daher kommt es mal hier herein...
"Astronomen entdecken Mikronovae, eine neue Art von Sternexplosion
Ein Team von Astronominnen und Astronomen hat mit Hilfe des Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) eine neue Art von Sternexplosion beobachtet – eine Mikronova. Diese Ausbrüche ereignen sich auf der Oberfläche bestimmter Sterne und können in nur wenigen Stunden eine Menge an Sternmaterial von jeweils rund 3,5 Milliarden Mal die Cheops-Pyramide von Gizeh verbrennen. Eine Pressemitteilung der Europäischen Südsternwarte (ESO)."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031085315-63de9d82.jpg)
Diese künstlerische Darstellung zeigt ein Zwei-Sterne-System, in dem Mikronovae auftreten können. Die blaue Scheibe, die um den hellen Weißen Zwerg in der Mitte des Bildes herumwirbelt, besteht aus Material, hauptsächlich Wasserstoff, das von seinem Begleitstern entwendet wurde. Im Zentrum der Scheibe nutzt der Weiße Zwerg seine starken Magnetfelder, um den Wasserstoff zu seinen Polen zu leiten. Wenn das Material auf die heiße Oberfläche des Sterns fällt, löst es eine Mikronova-Explosion aus, die von den Magnetfeldern an einem der Pole des Weißen Zwerges eingegrenzt wird.
Herkunftsnachweis: ESO/M. Kornmesser, L. Calçada
Weiter in der Pressemitteilung der Europäischen Südsternwarte (ESO) => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/astronomen-entdecken-mikronovae-eine-neue-art-von-sternexplosion/)
Viele Grüße
James
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"Explosion auf einem Weißen Zwerg direkt beobachtet
Wenn Sterne wie unsere Sonne ihren Brennstoff verbraucht haben, schrumpfen sie zu Weißen Zwergen. Manchmal zucken solche Objekte in einer superheißen Explosion noch einmal auf und produzieren einen Feuerball aus Röntgenstrahlung. Einen solchen Ausbruch im Röntgenlicht konnte ein Forschungsteam unter Führung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) jetzt zum ersten Mal direkt beobachten. Eine Pressemitteilung der FAU."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031085727-afaf93ea.jpg)
Illustration eines Feuerballs aus Röntgenstrahlung auf einem sogenannten Weißen Zwerg. (Grafik: Annika Kreikenbohm)
Weiter in der Pressemitteilung der FAU => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/explosion-auf-einem-weissen-zwerg-direkt-beobachtet/)
Viele Grüße
James
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Hubble-Beobachtungen des Weissen Zwergsterns G238-44 zeigen, dass dieser dabei ist, seine Umgebung (Planeten, Asteroiden, Kometen etc) zu "kannibalisieren", und zwar nicht nur in dem Bereich, der in der vorhergehenden Phase vom Roten Riesen-Stadium erfasst wurde, sondern auch in den weiter aussen liegenden Bereichen. Offenbar lösen die Veränderungen des Zentralsterns dort Bahnstörungen und Gezeitenkräfte aus, die dazu führen, dass der Rest des Sternsystems im Laufe der Zeit "geschluckt" wird. Spektroskopisch lässt sich nachweisen, dass dabei auch Eiskörper aus den Aussenbereichen erfasst werden. Das wird vermutlich auch für das Endstadium unseres Sonnensystems gelten, so dass auch das Material bis hin zum Kuiper-Belt im Weissen Zwerg aufgehen wird :
"Dead Star Caught Ripping Up Planetary System"
https://hubblesite.org/contents/news-releases/2022/news-2022-026 (https://hubblesite.org/contents/news-releases/2022/news-2022-026)
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MPE: Helium-Brennen auf Weißem Zwergstern entdeckt
Ein Weißer Zwergstern kann als Supernova explodieren, wenn seine Masse die Grenze von etwa 1.4 Sonnenmassen überschreitet. Ein Team unter Leitung des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik fand nun ein Doppelsternsystem, in dem Materie von dem Begleiter des Weißen Zwerges auf diesen einströmt. Eine Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik (MPE).
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/RoentgenquelleAkkretionsscheibeHeliumFBodensteinerESO.jpg)
Künstlerische Darstellung einer Röntgenquelle: In der Akkretionsscheibe um einen Weißen Zwergstern zeigen sich Spuren von Helium. (Komposition: F. Bodensteiner; Hintergrundbild: ESO)
Weiter in der Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik (MPE) => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/mpe-helium-brennen-auf-weissem-zwergstern-entdeckt/)
Viele Grüße, James
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Sehr interessant. Ich staune bei solchen Erkenntnissen immer wieder, wie die Kosmologen daraus eine Standardkerze konstruieren wollen.
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AIP: Entdeckung eines Weißen-Zwerg-Pulsars wirft Licht auf Sternentwicklung
Die Entdeckung einer seltenen Art von Sternensystem in zwei unabhängigen Studien der Universität Warwick und des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP) liefert neue Erkenntnisse über die Vorhersagen des Dynamomodells für die Sternentwicklung. Eine Pressemitteilung des AIP.
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/eso1627aMGarlickUofWarwickESO2k.jpg)
Künstlerische Darstellung eines Weißen-Zwerg-Pulsars. In diesem Doppelsternsystem beschleunigt ein sich schnell um seine eigene Achse drehender Weißer Zwerg (rechts) Elektronen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit. Diese hochenergetischen Teilchen erzeugen Strahlungsschübe, die auf den ihn begleitenden Roten Zwergstern (links) treffen und das gesamte System vom Radio- bis zum Röntgenbereich pulsieren lassen. (Bild: M. Garlick/University of Warwick/ESO)
Weiter in der Pressemitteilung des AIP => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/aip-entdeckung-eines-weissen-zwerg-pulsars-wirft-licht-auf-sternentwicklung/)
Viele Grüße, James
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Astronomen haben mit der Zwicky Transient Facility am Palomar-Observatorium im Sternbild "Schwan" einen ungewöhnlichen Weissen Zwerg identifiziert, dessen Oberfläche zwei deutlich unterschiedliche Hälften aufweist: die eine Hälfte besteht aus Wasserstoff, die andere aus Helium. Der etwa 1000 Lichtjahre entfernte Stern dreht sich einmal in 15 Minuten um sich selbst und zeigt dabei seine beiden verschiedenen Hälften. Üblicherweise sorgt die starke Gravitation eines solchen Weissen Zwergs dafür, dass sich die unterschiedlichen Elemente vertikal sortieren: das schwerere Helium im Inneren, der leichtere Wasserstoff als dünne Schicht an der Oberfläche. Wenn der Stern auf unter 30.000 K abkühlt, kann es passieren. dass das Helium "aufschäumt", die dünne Wasserstoffschicht turbulent aufmischt und verschluckt. Wenn dazu noch ein asymmetrisches Magnetfeld kommt, kann es sein, dass dieser Prozess zumindest phasenweise unsymmetrisch verläuft - dies wird hier vermutet.
https://www.theguardian.com/science/2023/jul/19/two-faced-star-with-helium-and-hydrogen-sides-baffles-astronomers-janus (https://www.theguardian.com/science/2023/jul/19/two-faced-star-with-helium-and-hydrogen-sides-baffles-astronomers-janus)
https://www.newscientist.com/article/2383215-two-faced-star-seems-to-have-one-hydrogen-side-and-one-helium-side/ (https://www.newscientist.com/article/2383215-two-faced-star-seems-to-have-one-hydrogen-side-and-one-helium-side/)
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ESO: Metallische Narbe auf kannibalischem Stern gefunden
Wenn ein Stern wie unsere Sonne sein Lebensende erreicht, kann er die umliegenden Planeten und Asteroiden, die mit ihm geboren wurden, in sich aufnehmen. Mit dem Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile haben Forschende nun zum ersten Mal eine einzigartige Spur dieses Prozesses gefunden – eine Art Narbe auf der Oberfläche eines Weißen Zwergsterns. Die Ergebnisse werden heute in der Zeitschrift The Astrophysical Journal Letters veröffentlicht. Eine Pressemitteilung des ESO Science Outreach Network (ESON).
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/eso2403a2k.jpg)
Diese künstlerische Darstellung zeigt den magnetischen Weißen Zwerg WD 0816-310, auf dessen Oberfläche Astronominnen und Astronomen eine Art Narbe gefunden haben, die auf den Einschluss von Planetentrümmern zurückzuführen ist. Wenn sich Objekte wie Planeten oder Asteroiden dem Weißen Zwerg nähern, werden sie zerrissen und bilden eine Trümmerscheibe um den toten Stern. Ein Teil dieses Materials kann vom Weißen Zwerg verschlungen werden und Spuren bestimmter chemischer Elemente auf seiner Oberfläche hinterlassen. Mithilfe des Very Large Telescope der ESO fanden die Forschenden heraus, dass sich die Signatur dieser chemischen Elemente mit der Rotation des Sterns ebenso wie das Magnetfeld periodisch verändert. Dies deutet darauf hin, dass die Magnetfelder diese Elemente auf den Stern schleuderten, sodass sie sich an den Magnetpolen konzentrierten und die hier zu sehende Narbe bildeten. (Bild: ESO/L. Calçada)
Weiter in der Pressemitteilung des ESON => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/eso-metallische-narbe-auf-kannibalischem-stern-gefunden/)
Viele Grüße, James
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Stabile, langlebige habitable Zonen um Weisse Zwerge möglich
Bei Weissen Zwergen, die mindestens 2,5 Massenprozent Neon-22 enthalten, kann der Abkühlungsprozess um bis zu 10 Milliarden Jahre stagnieren und sich stabile, langlebige habitable Zonen bilden.
When white dwarfs contain at least 2.5% neon-22 by mass, they undergo a process called "distillation" as their cores crystallise. ... This astronomical equivalent of a lava lamp releases enormous amounts of gravitational energy, effectively putting the white dwarf's cooling on pause for up to 10 billion years.
https://www.universetoday.com/articles/white-dwarf-stars-could-create-surprisingly-common-long-lived-habitable-zones