Raumcon
Astronomie => Deep Sky => Thema gestartet von: H.J.Kemm am 12. November 2008, 00:18:03
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Moin,
im Thread *Milchstrasse* (>>>(http://www.smiley-channel.de/grafiken/smiley2007/lesen/smiley-channel.de_lesen007.gif) (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=633.0)<<<) haben wir zwar schon über *Sagittarius A* (Sgr A) einiges geschrieben, aber ich halte dies Thema für so interessant, dass wir einen eigenen Threag starten können. Einige wichtige Beiträge kopiere ich hier rein.
(https://images.raumfahrer.net/up038195.jpg)
The Swarm
Credit: M. P. Muno (UCLA) et al., CXC, NASA
Explanation: What do you call a group of black holes ... a flock, a brace, a swarm? Monitoring a region around the center of our Galaxy, astronomers have indeed found evidence for a surprisingly large number of variable x-ray sources - likely black holes or neutron stars in binary star systems - swarming around the Milky Way's own central supermassive black hole. Chandra Observatory combined x-ray image data from their monitoring program is shown above, with four variable sources circled and labeled A-D. While four sources may not make a swarm, these all lie within only three light-years of the central supermassive black hole known as Sgr A* (the bright source just above C). Their detection implies that a much larger concentration of black hole systems is present. Repeated gravitational interactions with other stars are thought to cause the black hole systems to spiral inward toward the Galactic Center region.
jps
Mit Hilfe des Röntgenteleskopes *Chandra X-Ray Observatory*, kurz *Chandra*, haben sie ermittelt, daß vor ~ 60 Jahren das im Zentrum unserer Milchstrasse vorhandene *schwarze Loch* *Sagittarius A*, ~ 3,7 Millionen Sonnenmassen, Materie von der Größe des Planeten Merkur *verschluckt* haben muß. Anhand von flackernden Röntgenstrahlen der Gaswolken im Umfeld von *Sgr A* wurde errechnet, daß dieses Ereignis ~ 60 Jahre zurückliegt und das *Sgr A* ~ 100.000fach stärker geleuchtet haben muß. Beobachtet hat das damals niemand, da man über die Existenz von *Sgr A* noch nichts wußte und auch keine Geräte zur Verfügung standen um dieses Phänomen aufzuzeichnen.
Diese Forschergruppe nimmt an, daß sich solch eine Situation alle 100 Jahre wiederholt.
Jerry
Auswertung der Daten INTEGRALS der letzten Jahre hat ergeben, dass die Ansammlung von Antimaterie (v.a. Positronen) um das Zentrum der Galaxie nicht gleichmäßig wie das umgebende Gas verteilt ist, sondern eine einseitige Konzentration aufweist. Mit dieser Ausprägung scheint auch eine höhere Dichte an Doppelsternen zu korrelieren, welche jetzt als mögliche Quelle für die Positronen gilt. Bei diesen Sternen reist ein massives Objekt (Neutronenstern oder Scharzes Loch) seinen Partner auffrisst. Die dabei aus dem Stern gerissene Materie wird derart verdichtet und erhitzt, dass Elektron-Positron-Paare entstehen können. Ein gleicher Prozess wird in der Umgebung des supermassiven scharzen Lochs im Zentrum der Milchstraße angenommen.
Bisher wurde vermutet, dass zerfallende dunkle Materie im Galaxienzentrum die Quelle für Antimaterie sein könnte. Die neue Verteilung und Korrelation scheint dagegen zu sprechen.
Daniel
(https://images.raumfahrer.net/up038196.jpg)
(https://images.raumfahrer.net/up038197.jpg)
Alle Aufnahmen zeigen *Sagittarius A*, eine starke Radioquelle die aus einem sehr kleinen Gebiet strahlt. Innerhalb dieser Region befindet sich, konzentriert auf ein Gebiet von 15,4 x 109 km ø, eine Masse von geschätzten 3,7 x 109 MSo. Es wird im allgemeinen davon ausgegangen, dass es sich dabei um ein supermassives Schwarzes Loch handelt.
Jerry
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Moin,
hier noch einmal das Siegerbild aus *2008 AUI / NRAO Image Contest*.
(https://images.raumfahrer.net/up038194.jpg)
Das galaktischen Zentrum und die darum liegende molekulare Zone beinhalten die aktivste Sternentstehungs-Region in der Milchstraße. Dieser 2 x 1 ° grosse Bereich wurde bei 20 cm (lila) mit der *NRAO / Very Large Array* aufgenommen, besonders geeignet zum Aufspüren von der vorhandenen H II-Region, die leuchtet durch heiße, massive Sterne, Supernova-Überreste und Synchrotron-Emission. Emission bei 1,1 mm (orange) und kalter Staub (20-30 K) im Zusammenhang mit molekularen Gas wurden mit dem *Caltech Submillimeter Observatory* beobachtet und kalter Staub (20-30 K) Staub im Zusammenhang. Einige dieser Stoffe werden Sterne in den nächsten Millionen Jahren, der Rest wird weggeblasen. Die diffusen
cyanfarbigen Sterne wurden mit der Infrarot-Array-Kamera vom *Spitzer Space Observatory* erstellt. Die Cyan-Emissionen sind polyzyklische, aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) aus Sternen der Umgebung.
Jerry
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Die ESO hatte ende 2002 mal ne schöne Animation erstellt, wo sie nach 10 Jahren an Messungen die Bahnen der SgrA am nächsten liegenden Sterne ermittelten.
Hier die URL http://www.eso.org/gallery/v/Videos/Stars/vid-02-02.mpg.html
Ich finde die Animation echt super weil sie die Dynamik so richtig schön zeigt!
Die umrunden das Zentrum nicht alle in eine Richtung wie Planeten in Sonnensystemen sondern fliegen alle kreuz und quer um die unsichtbare Massequelle. Erinnert irgendwie an die Bahnen von Kometen in unserem System. Interessant auch wie nahe 'S2' dem Zentrum kommt :)
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Astronomes haben Sagittarius A* synchron im Infrarot mit dem VLT und im Submillimeterberiech mit APEX beobachtet. Von besonderem Interesse waren dabei Strahlungsausbrüche, so genannte flares, die von Gaswolken ausgehen, welche das Schwarze Loch nahe des Ereignishorizonts umrunden.
(https://images.raumfahrer.net/up038193.jpg)
Credit: ESO/L. Calçada
Auf dem Bild sieht man, wie eine Region verdichteten Gases bei der Umrundung des SLs gedehnt wird. Von solchen Verdichtungszonen gehen die angesprochenen flares aus. Bei den Beobachtungen wurde eine Zeitverzögerung zwischen dem Submillimeter- und dem Infrarotsignal festgestellt, welche mit der starken, plötzlichen Dehnung des Materials erklärt wird (adiabatische Expansion). Die Verzögerung zwischen den beiden Signalen beträgt ungefähr 1,5 h.
http://www.eso.org/public/outreach/press-rel/pr-2008/pr-41-08.html
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Bei den letzten Bildern muss man aber daran denken, dass es sich hier um kuenstlerische Animationen handelt. Das ist zwar ein schoenes Modell, dass die Kollegen von VLT und APEX da haben, aber es eben auch nur ein Modell. Zeitverschiebungen in verschiedenen Energiebaendern beobachtet man schon seit vielen Jahren in aktiven Galaxienkernen (AGN) und versucht sie zu erklaeren. Das ist aber nicht so einfach, denn manchmal kommt z.B. Roentgenstrahlung vor UV, manchmal ist es aber umgekehrt, dann wieder sieht man gar keinen Zusammenhang. Da wir davon ausgehen, das Sgr A* so etwas wie ein kleiner AGN ist, wuerde ich noch nicht zu viel auf diese Beobachtung geben.
Die Geschichte, mit der erhoehten Aktivitaet von Sgr A* vor 60 Jahren ist ziemlich aehnlich der Beobachtung von INTEGRAL vor ein paar Jahren, die zeigte, dass eine Molekuelwolke von Sgr A* angestrahlt wird und aufgrund der Intensitaeten wurde geschlossen, dass Sgr A* vor etwa 400 Jahren sehr viel heller war als heute:
http://www.3sat.de/nano/news/75289/index.html
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Hallo Volker,
danke für die Hinweise und Ergänzungen! Hätte ich natürlich hinschreiben müssen, dass es sich um eine 'Artist's impression' handelt.
Ein Frage dazu: Die von Dir angesprochene Röntgen- und UV-Strahlung entsteht doch aber durch andere Prozesse als die hier untersuchten Infrarot- und Submillimeteremissionen, oder?
Ein weiteres Modell zur Erklärung eines zeitlichen Zusammenhanges zwischen Röntgen und Sichtbarem bei 'normalen' Schwarzen Löchern (kein AGN) hatten wir schonmal hier im Schwarze Löcher-Thread: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=.msg#msg
Gruß,
Timo
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So wie ich die Idee verstehe, gehen die Kollegen davon aus, dass es sich bei den beobachteten Flares um Materie in der Akkretionsscheibe des schwarzen Lochs handelt. Diese Akkretionsscheibe wird nach innen hin immer heisser, und ganz innen entsteht dann auch Roentgenstrahlung (in Gaswolken oberhalb der Scheibe, in der sogenannten Corona). Also, wenn mehr Materie hineinfaellt, dann gibt es nicht nur im optischen und infraroten, sondern wahrscheinlich auch im Roentgenbereich einen Anstieg der Emission. Da man sich aber nicht so ganz einig ueber die Geometrie ist, ist es schwer vorherzusagen, was in welcher Reihenfolge kommen sollte. Dazu kommt, dass Sgr A* besonders schwach leuchtet, und die spektrale Energieverteilung sich nicht gut mit den gaengigen Theorien fuer aktive Galaxienkerne erklaeren laesst. Man geht also bei Sgr A* davon aus, dass die Akkretion auf das schwarze Loch nicht sehr effizient ist, z.B. dass es sich hier um einen "advection dominated accretion flow" handelt. Mehr dazu, allerdings schon recht fachspezifisch, z.B. unter
http://isdc.unige.ch/~beckmann/common/ADAF_lecture.pdf
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Die ESO hatte Ende 2002 mal 'ne schöne Animation erstellt, wo sie nach 10 Jahren an Messungen die Bahnen der SgrA* am nächsten liegenden Sterne ermittelten.
Jetzt gibt es das Ganze nach 16 Jahren Beobachtungszeitraum. Da hat S2 einen kompletten Umlauf geschafft. Uff.
http://uk.youtube.com/watch?v=UWv47SOZTQg
GG
... und eine Meldung im Portal: http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/11122008195121.shtml
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Interessant finde ich ja, dass man bisher von einer Masse des zentralen Schwarzen Lochs von ca. 3 Millionen Sonnenmassen ausgegangen ist. Laut den neuen Messungen lag man damit um mehr als eine Million Sonnenmassen daneben! "Unser" supermassives Schwarzes Loch ist also um einiges massiver als bisher gedacht.
Vor ein paar Jahren schätze man die Masse von Sgt A* sogar noch deutlich unter 3 Mio. MSo.
Trotzdem bleibt unser Schwarzes Loch immer noch ein Winzling gegenüber den wirklichen Riesen, die noch einmal um den Faktor 1000 massiver sein können. Die Masseobergrenze für Schwarze Löcher liegt nach bisherigem theoretischen Wissensstand bei ca. 10 Milliarden Sonnenmassen.
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Es gibt neues vom Restaurant am Randes des Universums... oh...pardon...ich meine natürlich: Neuigkeiten aus dem Zentrum unserer Galaxie.
Mit dem Chandra Röntgenteleskop ist ein neues Bild aufgenommen werden, dass die Komplexität des Zentrums der Milchstraße zeigt.
Das gesamte Bild ist ein Mosaik, bestehend aus 88 Einzelbilder, das auf spektakuläre Weise die Sternenevolution zeigt, angefangen bei hellen jungen Sternen bis zu schwarzen Löchern. Dieses dicht gepackte Gebiet wird dominiert durch Sagittarius A, das zentrale, supermassive Schwarze Loch.
Hier das neue Bild. Zur Übersichtlichkeit ist es mit Benennungen der einzelnen Objekte versehen. Klickt für eine größere Ansicht auf das Bild.
(https://images.raumfahrer.net/up038191.jpg) (https://images.raumfahrer.net/up038191.jpg)
Die Region ist ein diffuser Nebel, der von Röntgenstrahlung durchdrungen wird. Die Röntgenstrahlung entsteht durch das Aufheizen von Gas innerhalb des Nebels durch junge massive Sterne. Dies scheint hier deutlich häufiger zu passieren, als anderswo in der Galaxie. Weitere Ursache können die Explosion sterbender Sterne sein und der "Ausfluss" von Sag A*.
Das Gebiet um Sag A* enthält auch einige mysteriöse Röntgenfilamente. Diese können durch große magnetische Strukturen mit einem Strom von hochenergetische Elektronen produziert werden - analog wie bei solaren Flares.
(https://images.raumfahrer.net/up038192.jpg)
Quelle: Chandra Webpage (http://chandra.harvard.edu/photo/2009/gcenter/)
Grüße,
Olli
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Moin,
hierzu passt auch dieses Composit: X-rays from Chandra are blue and violet, near-infrared emission from Hubble is yellow, and Spitzer's infrared data are red.
(http://img.webme.com/pic/j/jerry-alpha-orionis/galactic.jpg)
Ein Bild mit hoher Auflösung gibt es hier >>> Chandra (http://chandra.harvard.edu/photo/2009/galactic/)
Jerry
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Hallo, ich weiß nicht ob das den Betrachtern der Verlinkung aufgefallen ist. Da ist weiter unten der Hinweis auf >More Images< und da sind 3 verschiedene Abbildungen von >Sagittarius A< in X-rays from Chandra, in Near-Infrared from Hubble und in Infrared from Spitzer. Das ist sehr interessant.
Hier die Seite:
http://chandra.harvard.edu/photo/2009/galactic/more.html (http://chandra.harvard.edu/photo/2009/galactic/more.html) A.D.
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Das Fermi-Weltraumteleskop der NASA hat zwei Gammastrahlung emmitierende Blasen aufgespürt, deren Ursprung im galaktischen Zentrum zu liegen scheint:
(http://www.raumfahrer.net/astronomie/images/fermibubbles.jpg)
Credit: NASA's Goddard Space Flight Center
Die im Bild blau eingezeichneten Ränder der Blasen wurden bereits von dem deutschen Röntgenteleskop ROSAT (1990-1999) beobachtet. Lila repräsentiert die von FERMI beobachtete Gammastrahlung. Damit wird eine bisher unbekannte Struktur zum ersten Mal sichtbar.
Was die Interpretation der Daten angeht, ist man sich bisher noch unsicher. Ursächlich verantwortlich ist auf jeden Fall ein mehrere Millionen Jahre zurückliegendes Ereignis. Eventuell sehen wir Spuren von Jets, die unser supermassives Schwarzes Loch einst ausstieß, als es noch aktiv war. Vielleicht handelt es sich aber auch um Folgen einer extrem intensiven Sternentstehungsphase im galaktischen Zentrum.
Oder handelt es sich um ein völlig neues Phänomen?
Warum scheint die Röntgenstrahlung nur an den Rändern der jeweils der galaktischen Ebene zugewandten Blasenhemisphäre zu kommen?
Interessant zu wissen wäre, mit welcher Geschwindigkeit die Gasblasen sich ausdehnen.
Hier sieht man, wie die Blasen aus Fermis Perspektive erscheinen (nachdem sie vor dem Hintergrundrauschen überhaupt erst sichtbar gemacht wurden):
(http://www.raumfahrer.net/astronomie/images/fermibubble2.jpg)
Auf dem linken Diagramm sieht man, dass sich die Gammastrahlung aus den Blasen deutlich vom Hintergrund unterscheidet und bei hohen Energien sehr viel heller ist. Rechts wird deutlich, dass die Helligkeit innerhalb der Blase nur geringfügig nach außen abnimmt. Könnten die Stufen ein Hinweis auf eine Folge von Ereignissen sein?
Gruß, Timo
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Ob diese Blasen in alle Richtung gleichmäßig ausgedehnt sind, darüber ist nichts bekannt, oder? Ich frage mich nämlich, ob es sich um eine fächerartige Ausbreitung oder tatsächlich einer dreidimensionalen Ausbreitung handelt.
Ob es sich da wirklich um "alte" Jets handelt. Ich bin da irgendwie skeptisch. Was sollte bewirken, dass Material, welches im Jet kegelförmig nach Außen transportiert wird, oben wieder zusammenläuft und diese Blase bildet? Mhh... ???
Die Ausdehnung ist ja beinahe so groß, wie eine kleine Galaxie. Schon bemerkenswert...
Grüße,
Olli
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Ob diese Blasen in alle Richtung gleichmäßig ausgedehnt sind, darüber ist nichts bekannt, oder? Ich frage mich nämlich, ob es sich um eine fächerartige Ausbreitung oder tatsächlich einer dreidimensionalen Ausbreitung handelt.
Wenn es sich um eher um Scheiben statt um Kugeln handeln würde, wäre es ein ganz schöner Zufall, dass Fermi gerade auf die Fläche schaut. Die Entstehung von solch scheibenartigen Strukture zu erklären, fiele auch noch schwerer. Ich denke es ist angebracht von Blasen auszugehen.
Die Dinger in Zusammenhang mit Jets zu bringen, fällt mir auch schwer. Bei Seyfert-Galaxien kennt man so genannte Ionisation Cones (Ionisationskegel oder -kuppe). Könnten die Blasen einst solche Kegel gewesen sein? Hm, aber auch diese Kegel sind oben offen, soweit ich weiß. Eher so wie die Röntgenstrahlung im scheibenzugewandten Teil. Vielleicht hat man den Rest bei anderen Galaxien noch nicht gemessen?
Weiterhelfen tut uns das aber auch nicht, denn ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wie Ionisation Cones entstehen und schon gar nicht, warum sie oben geschlossen sein sollten.
Das ganze sieht mehr nach einer Explosion aus und wir sehen hier die vorderste Teilchenfront, die mit dem intergalaktischen Medium wechselwirkt. Aber was wäre die Ursache einer solchen Explosion und warum die Doppelblasenform mit einer Achse senkrecht zur Rotationsachse der Galaxis? Ideen?
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Guten Morgen,
haben wir die Möglichkeit andere nahe Galaxien von der Seite zu betrachten und auf Anwesenheit ähnlicher Phänomene zu untersuchen? Oder können die verfügbaren Instrumente nur in und um unsere Milchstraße die Effekte aufspüren?
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Hallo Daniel,
prinzipiell möglich wäre das sicherlich, aber ob Fermi das hinbekommt? Ich bin mir da unsicher. Es wäre sicherlich extrem schwer, diese Gamma-Emmissionszonen vom restlichen Gamma-Rauschen und Hintergrund zu unterscheiden.
Außerdem kann ich mir kaum vorstellen, dass diese Blasen ausschließlich im Gammabereich sichtbar sind. Vielleicht könnte Herschel oder WISE helfen?
edit: ^^Das ist natürlich Quatsch, wenn es sich tatsächlich nur um hochenergetische Elektronen handelt, die hier die Gammaphotonen erzeugen. Auch was ich gestern schrieb (Gas, Schockfront, Wechselwirkung mit dem intergalaktischen Medium), macht so nur wenig Sinn.
Gruß, Timo
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Hier nochmal eine kleine, aber feine Zusammenfassung per Video:
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Hi
Ich kann erklären wo die schnellen Elektronen herkommen.
Nehmen wir mal an das zentrale SL ist sehr stark elektrisch negativ geladen und zieht Staub in seiner Umgebung elektrostatisch an.
Wenn dieser Staub dem Loch zu Nahe kommt, werden alle Atombausteine die positiv geladen sind vom SL elektrisch angezogen und die negativen abgestoßen.
Die Atome werden sozusagen zerissen.
Die positiven Atomkerne werden vom SL verschluckt und die Elektronen werden abgestoßen und sehr stark beschleunigt.
Gruß René
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Hallo,
um ein schwarzes Loch mit einer signifikanten Ladung zu erhalten, muesste es aber erst einmal eine sehr effektive Ladungstrennung bei der einfallenden Materie geben.
Fuer die Entstehung der Jets nimmt man eher an, dass die Materie hierzu aus der Akkretionsscheibe aufsteigt und den Magnetfeldlinien folgt. Da sich das ganze System dreht, gibt es einen Dynamoeffekt.
Gruss,
Volker
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So, nun hat Kreuzberga doch wieder zugeschlagen. Die vom Thema wegführende Diskussion wurde in folgenden Thread verschoben: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=6194.0
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Hallo Zusammen,
Forscher vermuten, dass das Schwarze Loch in der Michstraße Sagittarius A Asteroiden verschlingt.
Anhand der Daten von Chandra X-ray Observatory beobachten die Astronomen das Schwarze Loch im Zentrum der Milschstraße.
Seit einigen Jahren erkennt Chandra etwa einmal am Tag Röntgen-Flares, ausgehend von Schwarzen Loch, das als Sagittarius A ( Sgr A ) bekannt ist.
Die Fackeln wurden auch in den Infrarot-Daten vom Very Large Telescope der ESO in Chile gesehen.
Mit einer neuen Studie liefern die Forscher eine mögliche Erklärung für die geheimnisvollen,oft über Stunden anhaltende, Fackeln.
Die Wissenschaftler vemuten, das eine Wolke mit Billionen von Asteroiden und Kometen Sagittarius A umgibt.
Durch das massive Gravitationsfeld werden die Asteroiden in das Schwarze Loch gezogen und sie tauchen mit hoher Geschwindigkeit inSgr A ein.
Durch die Reibung mit den Gaswolken verdampfen die Felsen ähnlich, wie Meteore in der Erdatmosphäre verglühen.
Das könnte die intensiven Ausbrüche von Röntgenstrahlen etwa einmal am Tag aus der Umgebung des Schwarzen Lochs erklären.
Im Jahre 2012 soll es sehr lange intensive Beobachtungen von Sgr A mit Candra X-ray Observatory gemacht werden,
um wertvolle Informationen über die Häufigkeit und die Helligkeit von den Flares zu sammeln.
Die Forscher erhoffen sich, das sie das vorgeschlagene Modell damit bestätigen können.
In dem Bild ist auf der linken Seite die Beobachtung um das Schwarze Loch von Chandra in fast einer Million Sekunden zu sehen.
Die drei Tafeln auf der rechten Seite sind künstlerische Vorstellungen von dem Weg der Asteroiden auf dem Weg zum Schwarzen Loch.
Das Rot zeigt die Niedrig-Energie-Röntgenstrahlen, Grün zeigt die mittleren-Energie Röntgenstrahlen und das Blau zeigt die höchsten Strahlen an.
(https://images.raumfahrer.net/up038189.jpg)
Credit: X-ray: NASA/CXC/MIT/F. Baganoff et al.; Illustrations: NASA/CXC/M.Weiss
https://images.raumfahrer.net/up038190.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038190.jpg)
Quellen:
http://chandra.harvard.edu/photo/2012/sgra/ (http://chandra.harvard.edu/photo/2012/sgra/)
http://www2.le.ac.uk/news/blog/2012/february/black-holes-gobbling-asteroids-in-the-galaxys-bright-core (http://www2.le.ac.uk/news/blog/2012/february/black-holes-gobbling-asteroids-in-the-galaxys-bright-core)
Gertrud
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Hallo Zusammen,
Eine mögliche Nova in Sagittarius ,
bezeichnet PNV J17452791-2305213 ist am 21. April mit der 9. Größe entlang der Grenze des Schütze und Schlangenträger entdeckt worden.
Die Koordinaten (17 h 45 m 28 s , Deklination -23 ° 5 '23 ") 4 ° westlich des Trifidnebel (Messier 20).
Die Nova wurde zuerst mit Stärke 9,6 von Stanislav Korotkiy (Ka-Dar Observatory, Barybino, Russland) und Kirill Sokolowski (Astro Space Center, Moscow State University) auf ein Trio von Bildern gesichtet, sie wurden mit einem 135-mm-Teleobjektiv und ST genommen 8300M-Digitalkamera aufgenommen.
https://images.raumfahrer.net/up038187.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038187.jpg)
(https://images.raumfahrer.net/up038188.gif)
Credit:Guido E., N. Howes, & G. Sostero
Quellen:
http://remanzacco.blogspot.de/2012/04/possible-nova-in-sgr.html (http://remanzacco.blogspot.de/2012/04/possible-nova-in-sgr.html)
http://www.skyandtelescope.com/community/skyblog/observingblog/Nova-Erupts-in-Sagittarius-148454005.html (http://www.skyandtelescope.com/community/skyblog/observingblog/Nova-Erupts-in-Sagittarius-148454005.html)
mit den besten Grüßen
Gertrud
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Hallo Zusammen,
am "10. November 2010, 14:04:46" hat Kreuzberga über die Entdeckung des Fermi-Weltraumteleskop über die zwei Gammastrahlung emmitierende Blasen berichtet, deren Ursprung im galaktischen Zentrum zu liegen scheint.
Jetzt sind noch andere,neue Erkenntnisse dazu veröffentlicht worden.
Neu endeckte geisterhafte Gammastrahlenjets im Milchstraßenzentrum
die schwachen Jets werden als ein Gespenst bezeichnet und sind ein Bild von Ereignissen die vor einer Millionen Jahren exitierten.
Sie untermauern die Argumente für einen aktiven galaktischen Kern in der relativ jüngeren Vergangenheit der Milchstraße.
Die beiden Strahlen, oder Jets, wurden von dem Weltraumteleskop Fermi enthüllt. Sie erstrecken sich vom galaktischen Zentrum zu einer Entfernung von 27.000 Lichtjahren oberhalb und unterhalb der galaktischen Ebene. Sie sind die ersten derartigen Gamma-Ray-Jets die jemals gefunden wurden, und die einzigen, die nahe genug, um mit Fermi erkannt zu werden.
Die neu entdeckten Strahlen werden zu den mysteriösen Gammastrahlen-Blasen, die Fermi im Jahr 2010 erkannt hatte, gezählt. Diese Blasen dehnen sich auch 27.000 Lichtjahre vom Zentrum der Milchstraße aus. Doch die Blasen erstrecken sich senkrecht zur galaktischen Ebene, die Gammastrahlen-Jets sind dagegen in einem Winkel von 15 Grad geneigt. Dies könnte sich auf eine Neigung von der Akkretionsscheibe um das supermassive Schwarze Loch beziehen.
Die beiden Strukturen sind unterschiedlich geformt. Die Jets wurden produziert, wenn Plasma aus dem galaktischen Zentrum spritzt, und werden von einem Korkenzieher-ähnliches Magnetfeld eng fokussierten gehalten. Die Gammastrahlen-Blasen wurden wahrscheinlich von einem "Wind" der heiße Materie nach außen aus dem schwarzen Loch der Akkretionsscheibe weht,erzeugt. Als ein Ergebnis sind sie viel breiter als der schmale Strahlen.Die Blasen und Jets legen nahe, dass unsere galaktischen Zentrum sehr viel aktiver in der Vergangenheit als heute war.
Die künstlerische Darstellung zeigt ein Blick auf die Kante der Milchstraße. Neu entdeckten Gammastrahlen-Jets (rosa) erstrecken sich 27.000 Lichtjahre oberhalb und unterhalb der galaktischen Ebene, sie sind in einem Winkel von 15 Grad geneigt. Bisher bekannte Gammastrahlen-Blasen werden in violett dargestellt.
(http://www7.pic-upload.de/29.05.12/un19k1qkryni.jpg)
(Bildnachweis: David A. Aguilar (CfA))
https://images.raumfahrer.net/up038186.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038186.jpg)
Quelle:
http://www.cfa.harvard.edu/news/2012/pr201216.html (http://www.cfa.harvard.edu/news/2012/pr201216.html)
mit den besten Grüßen
Gertrud
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Mal was zur Frage "Warum beobachtet man Sgr A (nicht)?". Im russischen Astroforum kam die Frage auf, warum man Sagittarius A nicht mit RadioAstron ins Visier nimmt. Schließlich gab es ja schon mit irdischen Radioteleskopen einige Beobachtungen, auch mittels VLBI.
Der Grund dafür ist, dass Sgr A im Zentimeterbereich tatsächlich nur schlecht zu erkennen ist. Vor allem stört da das interstellare Medium schon massiv - es streut und verfälscht die Radiostrahlung. Obwohl wir also ein extrem leistungsfähiges System im Einsatz haben ist es nicht in der Lage, detaillierte Informationen über Sgr A zu gewinnen. Die Streuung selbst könnte aber interessant sein - falls sich da Gaswolken oder so bewegen könnte sich die Art der Störung im Lauf der Zeit ändern und Sgr A als "Hintergrundbeleuchtung" für Analysen des Mediums dienen. Möglicherweise wird man dazu tatsächlich "auf gut Glück" mit RadioAstron Beobachtungen durchführen.
(Die Aussagen dazu stammen von Kirill Sokolovsky, einem beteiligten Wissenschaftler)
Ich würde also davon ausgehen, dass das erst was für die GOT-Phase wäre (General Observation Time), aber definitiv nicht für das KSP (Key Science Program), das demnächst beginnt.
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Hallo Freunde
Seit 120 Tagen ist nichts mehr geschrieben worden. Ändern wir das. Oder vielmehr "Sterne und Weltraum"
Ausgabe 08/2013 ändert es. Es gibt eine Gaswolke im Anflug, die Ende der Jahres das galaktische Zentrum passieren wird. Das wird spannend. Und in einer davon unabhängigen Entdeckung haben sie einen Magnetar nahe bei gefunden. Effelsberg (haben wir ja gerade erst besichtigt) war führend beteiligt. Wer sonst?
Mitten in der Lektüre von "Sterne und Weltraum" von Matjes
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Effelsberg (haben wir ja gerade erst besichtigt) war führend beteiligt. Wer sonst?
Die Entdeckung des Magnetars geschah durch NASA's Roentgensatelliten NuSTAR (http://www.nustar.caltech.edu/). Und das mit der Wolke, die sich dem galaktischen Zentrum annaehert, ist eine Meldung aus dem letzten Jahr. Gillessen et al. 2012, Nature: A gas cloud on its way towards the supermassive black hole at the Galactic Centre (http://www.eso.org/public/archives/releases/sciencepapers/eso1151/eso1151.pdf)
Gruss,
Volker
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Die Gaswolke wurde von der Gravitation zerlegt, mittlerweile ist ein Teil schon an Sagittarius vorbeigezogen. Sie wird also nicht ins Loch stürzen, zumindest nicht komplett.
Quelle: http://arxiv.org/abs/1306.1374 (http://arxiv.org/abs/1306.1374)
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Hallo Zusammen,
zu der beobachteten Gaswolke mit dem Very Large Telescope der ESO gibt es sehr gute Aufnahmen.
In dem Bild ist durch die Beobachtung vom Very Large Telescope der ESO die Position der Gaswolke sichtbar. Blau zeigt sie im Jahr 2006, grün im Jahr 2010 und 2013 ist sie in rot zu sehen.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030094928-a5af6d56.jpg)
http://www.eso.org/public/germany/images/eso1332a/ (http://www.eso.org/public/germany/images/eso1332a/)
Die Beobachtungen vom Very Large Telescope der ESO mit dem Instrument SINFONI zeigen, wie die Gaswolke durch die Nähe zum Schwarzen Loch der Milchstraße im Laufe der Jahre gestreckt wird.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030094930-f870e596.jpg)
http://www.eso.org/public/germany/images/eso1332e/ (http://www.eso.org/public/germany/images/eso1332e/)
Die Beobachtungen von dem Very Large Telescope der ESO zeigt, wie die Gaswolke das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße passiert und gestreckt wird. Die Geschwindigkeit der Wolke verändert sich vom Kopf zum Schwanz und unterscheidet sich um mehrere Millionen Kilometer.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030094931-bd3c0288.jpg)
http://www.eso.org/public/germany/images/eso1332d/ (http://www.eso.org/public/germany/images/eso1332d/)
Kredit aller Bilder:ESO/S. Gillessen
Quelle:
http://www.eso.org/public/germany/news/eso1332/ (http://www.eso.org/public/germany/news/eso1332/)
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Hallo Zusammen,
ein Magnetar im Zentrum unserer Milchstraße entdeckt.
Der neu entdeckte Pulsar PSR J1745-2900 gehört durch das extrem starke Magnetfeld von 100 Millionen Tesla, einer speziellen Gruppe von Pulsaren, den Magnetaren, an
Nachdem das NuSTAR-Teleskop regelmäßige Pulse im Röntgenbereich im galaktischen Zentrums ermittelt hatte, wurde das 100 -Meter Teleskop von Effelsberg in diese Richtung ausgerichtet. Zu den Beobachtungen wurden auch die Radioteleskope, das Jodrell Bank von England, die Very Large Array und Green Bank, USA, das australische Parkes und das Nançay aus Frankreich herangezogen. Bei der Erforschung stellten die Forscher fest, dass der Magnetar nach den ersten berechneten Radiohelligkeiten viel heller geworden war.
Quelle:
http://www.mpg.de/7499403/magnetar_zentrum_milchstrasse (http://www.mpg.de/7499403/magnetar_zentrum_milchstrasse)
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Hallo Zusammen,
die Wissenschaftler Stefan Gillessen und Reinhard Genzel vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching beobachten seit zwei Jahren mit den Infrarotkameras des Very Large Telescopes eine Gaswolke, die vom Schwarzen Loch im Zentrum unserer Milchstraße angezogen wird. Das Video zeigt die Computersimulation in der zu sehen ist, wie die Wolke in den kommenden Jahren teilweise zerstört und aufgesogen wird.
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Hallo,
mit Hilfe von Chandra Roentgendaten ist es einer Gruppe von Wissenschaftlern unter der Leitung von Maica Clavel am APC (http://www.apc.univ-paris7.fr/APC_CS/) in Paris gelungen, die Aktivitaet von Sagittarius A* in der Vergangenheit naeher zu untersuchen. Hierbei werden Molekuelwolken in der Naehe des Milchstrassenzentrums im Roentgenlicht beobachtet. In den Aufnahmen kann man beobachten, wie der Reflex der vergangenen Strahlung des super-massiven Schwarzen Lochs durch die Molekuelwolken wandert. Die energetische Strahlung ionisiert hierbei die Gaswolken, die dann Fluoreszenzstrahlung abgeben.
Mehr dazu auf der Chandra Webseite (http://chandra.si.edu/photo/2013/sgra_echoes/) und auf der Webseite der Arbeitsgruppe (http://univearths.in2p3.fr/en/echoes-multiple-outbursts-sagittarius-revealed-chandra).
Gruss,
Volker
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A Black Hole’s Dinner is Fast Approaching
http://www.eso.org/public/videos/eso1151a/ (http://www.eso.org/public/videos/eso1151a/)
Credit:
ESO.
Visual design and editing: Martin Kornmesser and Luis Calçada.
Editing: Herbert Zodet.
Web and technical support: Lars Holm Nielsen and Raquel Yumi Shida.
Written by: Mathieu Isidro and Richard Hook.
Narration: Gaitee Hussain.
Music: zero-project (zero-project.gr) and movetwo.
Footage and photos: ESO, MPE/M. Schartmann, MPE/Nick Risinger (skysurvey.org)/VISTA/J. Emerson/Digitized Sky Survey 2, Luis Calçada, Stéphane Guisard (www.eso.org/~sguisard (http://www.eso.org/~sguisard)),
José Francisco Salgado (josefrancisco.org).
Directed by: Richard Hook and Herbert Zodet.
Executive producer: Lars Lindberg Christensen.
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Hallo adamski,
könntest du bitte kurz in deutsch schreiben, worum es da geht? Ich bin nicht sooo fit in englisch. :-[
Viele Grüße und danke, Mim
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Das Schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstraße wurde bisher nur über die Bahnen der Sterne, die von dessen Gravitation abgelenkt wurden, nachgewiesen.
Im Video geht es darum, dass man eine Gaswolke entdeckt hat, die sich auf das Schwarze Loch zubewegt und diesem so nahe kommen wird, dass ein Teil des Gases in das Schwarze Loch Fallen wird. Das wird zum ersten mal die Gelegenheit bieten, den Prozess zu beobachten, wie ein Schwarzes Loch Materie verschlingt. Man erwartet starke Emmissionen im Röntgen-Bereich.
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Meiner Meinung nach hatte man eine teilweise ins SL fallende Gaswolke bereits vor einiger Zeit beobachtet.
Edit: Ach ja, das Video ist ja auch vom Dezember 2011.
noch'n Edit: Eigentlich meinte ich aber die Meldung vom Juli vergangenen Jahres.
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=624.msg261045#msg261045 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=624.msg261045#msg261045)
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Die Wolke zog doch schon ein oder zwei mal am Loch vorbei vorbei und hat es dabei gefüttert...
Edit: zu langsam. :)
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Hallo,
Sgr A* wird regelmaessig beobachtet, z.B. im Radio und im Roentgenbereich. Bisher ist nichts aussergewoehnliches geschehen. Das heisst, das Material der Wolke faellt über einen langen Zeitraum auf das Schwarze Loch und so kommt es nicht zu einem starken Ausbruch.
Von der Beobachtungsseite wird das ganze noch dadurch erschwert, dass in nur ein paar Bogensekunden Abstand von Sgr A* ein Soft-Gamma-Ray Repeater (SGR; also ein Neutronenstern mit einem extrem starken Magnetfeld) gefunden wurde. So weiss man dann nie genau, ob man nun die Emission von Sgr A* oder von dem SGR beobachtet.
Gruss,
Volker
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Hier mal was zum neuesten Stand:
http://www.astronews.com/news/artikel/2018/05/1805-021.shtml (http://www.astronews.com/news/artikel/2018/05/1805-021.shtml)
Könnte das Fast500 das noch verbessern oder darf China nicht mitmachen?
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Hier mal was zum neuesten Stand:
http://www.astronews.com/news/artikel/2018/05/1805-021.shtml (http://www.astronews.com/news/artikel/2018/05/1805-021.shtml)
Könnte das Fast500 das noch verbessern oder darf China nicht mitmachen?
Aufgrund seiner Geographie scheidet das FAST wohl aus. (Sonst hätte man ja auch bspw. das ARECIBO-Teleskop mit einbinden können.)
Die einzelnen Teleskope befinden sich auf Bergen und in großer Höhe, um so den Einfluss der Erdatmosphäre auf die hochfrequente Radiostrahlung zu minimieren, und auch um menschengemachten Radiostörsignalen zu entgehen.
https://www.mpifr-bonn.mpg.de/pressemeldungen/2018/7 (https://www.mpifr-bonn.mpg.de/pressemeldungen/2018/7)
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Hallo,
Könnte das Fast500 das noch verbessern oder darf China nicht mitmachen?
Das ist nicht der richtige Wellenlaengenbereich. Das Event-Horizon-Telescope arbeitet bei 1,3 mm Wellenlaenge, FAST beobachtet bei 10 cm bis 4.2 m (3 GHz bis 70 MHz), aehnlich wie Arecibo (3 cm - 1 m).
Gruss
Volker
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http://eso.org/public/germany/announcements/ann18056/ (http://eso.org/public/germany/announcements/ann18056/)
Es darf mal wieder geraetselt werden. Klingt interessant und kryptisch und wird vom Chef persoenlich praesentiert.
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Hallo,
die Pressemitteilung der ESO von heute (https://www.eso.org/public/germany/news/eso1825/?lang):
"Erster erfolgreicher Test von Einsteins Allgemeiner Relativitätstherorie nahe supermassereichem Schwarzem Loch"
Es wurde zum ersten mal Gravitationsrotverschiebung des Spektrums eines Objektes im Gravitationsfeld eines Schwarzen Lochs gemessen. Das Licht des beobachteten Sterns wurde beim nahen Vorbeiflug am Milchstraßenzentrum leicht rotverschoben.
Gruß,
Volker
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Hallo Zusammen,
der kalte nebulöser Ring um das supermassive Schwarze Loch( Sagittarius A) der Milchstraße.
Die ALMA-Aufnahme der Scheibe aus kühlem Wasserstoffgas, die um das supermassereiche Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxie fließt. Die Farben repräsentieren die Bewegung des Gases relativ zur Erde. Der rote Teil bewegt sich weg, so dass die von ALMA detektierten Radiowellen leicht in den "rötlicheren" Teil des Spektrums verschoben werden. Die blaue Farbe steht für Gas, das sich in Richtung Erde bewegt, sodass die Radiowellen leicht in den "blaueren" Teil des Spektrums verschoben werden. Das Fadenkreuz zeigt die Position des Schwarzen Lochs an.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031044459-85442b99.jpg)
Credit: ALMA (ESO/NAOJ/NRAO), E.M. Murchikova; NRAO/AUI/NSF, S. Dagnello
https://public.nrao.edu/news/2019-alma-ring/ (https://public.nrao.edu/news/2019-alma-ring/)
https://www.nature.com/articles/s41586-019-1242-z (https://www.nature.com/articles/s41586-019-1242-z)
Beste Grüße
Gertrud
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"Tanz im Herzen der Milchstraße
Ein Tanz im Herzen der Milchstraße: Sterne umrunden das supermassereiche Schwarze Loch auf Rosettenbahnen und bestätigen Einstein. Eine Pressemeldung des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik."
(https://www.raumfahrer.net/news/images/RosetteESOLCalcada.jpg)
Beobachtungen haben zum ersten Mal gezeigt, dass sich ein Stern, der das supermassereiche Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße umkreist, genauso bewegt, wie es die Allgemeine Relativitätstheorie von Einstein vorhersagt. Seine Umlaufbahn hat die Form einer Rosette und nicht die einer Ellipse, wie es die Newton'sche Gravitationstheorie vorhersagt. Dieser Effekt, bekannt als Schwarzschild-Präzession, wurde noch nie für einen Stern um ein supermassereiches Schwarzes Loch gemessen. Diese künstlerische Darstellung veranschaulicht die Präzession der Sternenbahn, wobei der Effekt zur leichteren Veranschaulichung stark übertrieben ist.
(Bild: ESO/L. Calçada)
Weiter in der Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/16042020094922.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/16042020094922.shtml)
Viele Grüße
Rücksturz
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Nur zum Verständnis:
Das ist ein Analogon zur Periheldrehung des Merkur um unsere Sonne, nur einige Größenklassen, höher was die Massen betrifft?
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Hallo TWR
Genau so wie Du hier den Sachverhalt beschrieben hast sehe ich das auch.
Gruss
HAL 9000
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Ja, SFF-TWRiker, so ist es. Wobei sich die Periheldrehung des Merkur aus im wesentlichen zwei Effekten zusammensetzt. Das ist zum einen die Anwesenheit der anderen Planeten, zum anderen der relativistische Effekt.
Grundsätzlich sollte das bei Sagittarius A* genau so sein, denn auch da sind andere Massen vorhanden (noch andere Sterne). Unterschied zum Sonnensystem ist jedoch, dass sich die Sterne im Zentrum der Milchstraße nicht in einer Bahnebene um das Schwarze Loch bewegen.
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"MPE: GRAVITY zoomt auf Sterne rund um SgrA*
Das galaktische Zentrum unter der Lupe: GRAVITY zoomt auf Sterne rund um das supermassereiche Schwarze Loch im Herzen unserer Milchstraße. Eine Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik (MPE)."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031084115-abfe0934.jpg)
Diese Bilder, die mit dem GRAVITY-Instrument am Very Large Telescope Interferometer (VLTI) der ESO zwischen März und Juli 2021 aufgenommen wurden, zeigen Sterne, die sehr nahe um Sgr A*, das supermassereiche Schwarze Loch im Herzen der Milchstraße, kreisen. Während der Beobachtungen erreichte einer dieser Sterne, S29, seine größte Annäherung an das Schwarze Loch mit einer Entfernung von 13 Milliarden Kilometern, was gerade einmal der 90-fachen Entfernung zwischen Sonne und Erde entspricht. Ein weiterer Stern mit der Bezeichnung S300 wurde bei den neuen VLTI-Beobachtungen zum ersten Mal entdeckt. (Bild: ESO/GRAVITY collaboration)
Weiter in der Pressemitteilung des MPE:
https://www.raumfahrer.net/mpe-gravity-zoomt-auf-sterne-rund-um-sgra/ (https://www.raumfahrer.net/mpe-gravity-zoomt-auf-sterne-rund-um-sgra/)
Viele Grüße
Rücksturz
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Der Stern S4716 umkreist das Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxis in so geringem Abstand (bis herab zu 100 AU), dass er dabei eine Geschwindigkeit von 3% der Lichtgeschwindigkeit erreicht; seine Umlaufzeit beträgt nur etwa 4 Jahre, ein neuer Rekord :
https://portal.uni-koeln.de/en/universitaet/aktuell/press-releases/single-news/8000-kilometres-per-second-star-with-the-shortest-orbital-period-around-black-hole-discovered (https://portal.uni-koeln.de/en/universitaet/aktuell/press-releases/single-news/8000-kilometres-per-second-star-with-the-shortest-orbital-period-around-black-hole-discovered)
https://twitter.com/coreyspowell/status/1544458539472752640 (https://twitter.com/coreyspowell/status/1544458539472752640)
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Na hoffentlich schnappt sich SagA* bald mal einen!
Was das Fortschreiten der Erkenntnisse anbetrifft leben wir in einer unglaublichen Zeit!
https://m.youtube.com/watch?v=AbllQbrU3ys (https://m.youtube.com/watch?v=AbllQbrU3ys)
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Zwar kein Stern, "nur" eine Gasblase, dafür aber mit 30 % der Lichtgeschwindigkeit unterwegs, ein Umlauf in 70 Minuten!
"ESO: Heiße Gasblase schwirrt um supermassereiches schwarzes Loch der Milchstraße
Astronomen entdecken heiße Gasblase, die um das supermassereiche schwarze Loch der Milchstraße schwirrt. Eine Pressemitteilung des ESO Science Outreach Network (ESON)."
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/eso2212a2k.jpg)
Diese Abbildung zeigt ein Standbild des supermassereichen schwarzen Lochs Sagittarius A*, wie es von der Event Horizon Collaboration (EHT) gesichtet wurde. Eine künstlerische Illustration zeigt, wo sich nach der Modellierung der ALMA-Daten der heiße Fleck befinden soll und wie er um das schwarze Loch kreist. (Quelle: EHT Collaboration, ESO/M. Kornmesser (Acknowledgment: M. Wielgus))
Weiter in der Pressemitteilung des ESON:
https://www.raumfahrer.net/eso-heisse-gasblase-um-supermassereiches-schwarzes-loch-der-milchstrasse/ (https://www.raumfahrer.net/eso-heisse-gasblase-um-supermassereiches-schwarzes-loch-der-milchstrasse/)
Viele Grüße
Rücksturz
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Im Artikel "Der dunkle Kern der Milchstraße" (https://www.spektrum.de/magazin/der-dunkle-kern-der-milchstrasse/2085738) in Spektrum der Wissenschaft 2023-02 zeigt ein schematisches Vergleichsbild zwischen unserer Nachbarschaft und einem gleichgroßen Bereich um das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße:
(https://i.postimg.cc/sxNQh1Qx/Screenshot-2023-03-12-125444.png)
BIld: Spektrum der Wissenschaft
Im Umkreis von 10 Lichtjahren finden wir bei uns 14 (bekannte) Sterne.
Im Umkreis von 10 Lichtjahren um das Zentrum befinden sich Millionen Sterne. Die Abbildung versucht "nur 1% davon darzustellen".
Wow! Für mich ist das erneut "meinen Blick auf die Welt verändernd", ähnlich den JWST-Bilder mit der Fülle an Galaxien in jedem Himmelsfleck. Bisher hatte ich offenbar "keine Vorstellung" davon ...
Aber hier kommen gleich die Fragen:
- Wie "voll und hell" ist das Firmament über einem Planeten dort?
- Wie ist die Dynamik zwischen all diesen Massen/Körpern?
- Wie oft gibt es dort Kollisionen?
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Wenn man "nur" 1 Million Sterne im Umkreis von 10 LJ nimmt, wäre das rund 70.000 x soviel wie um die Sonne herum.
Da das ein dreidimensionaler Raum ist, wären die Abstände nur 1/40 gegenüber "hier". Da Helligkeit im Quadrat abnimmt wären Sterne 1600 mal heller. Das wären ca. 8mag heller. Sirius wäre dann etwa wie der Mond im ersten Viertel hell.
Die gravitative Wirkung im Abstand von wenigen Lichtmonaten wäre sicher auch für das Planetensystem, zumindest die Oortsche Wolke und den Kuiper Gürtel problematisch. dazu kommt, dass die relativen Geschwindigkeiten zwischen Sternen erheblich höher wären.
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@SFF-TWRiker, danke für die interessante Analyse! Daniels Fragen hatte ich ebenso auf dem Schirm.
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Hier mal wieder ein sehr interessanter Vortrag zum Thema:
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