Raumcon
Astronomie => Technik & Wissenschaft: Astronomie => Thema gestartet von: rolli am 07. Februar 2007, 14:13:25
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ESO 325-G004 ist eine so genannte Gravitationslinse:
Durch ihre gewaltige Masse sorgt die Galaxie dafür, dass das Licht einer leuchtschwachen Galaxie im Hintergrund abgelenkt und verstärkt wird
HUBBLE
Galaxienvielfalt in Abell S0740
von Stefan Deiters
Das Hubble Heritage-Projekt veröffentlicht regelmäßig eindrucksvolle Aufnahmen aus den Archiven des Weltraumteleskops Hubble - in diesem Monat einen Blick auf den Galaxienhaufen Abell S0740. Der über 450 Millionen Lichtjahre entfernte Haufen wird dominiert von der elliptischen Riesengalaxie ESO 325-G004, die von einem Schwarm Kugelsternhaufen umgeben ist.
(https://images.raumfahrer.net/up036628.jpg)
Hubble-Aufnahme des Galaxienhaufens Abell S0740. Foto: NASA, ESA und das Hubble Heritage Team (STScI/AURA)
(https://images.raumfahrer.net/up036629.jpg)
Hubble-Aufnahme des Galaxienhaufens Abell S0740 mit Detailvergrößerungen der Kugelsternhaufen und der Bögen, die durch den Gravitationslinsen-Effekt entstanden sind. Foto: NASA, ESA und Z. Levay (STScI)
Abell S0740 liegt in über 450 Millionen Lichtjahren Entfernung im Sternbild Zentaur. Im Zentrum des Galaxienhaufens liegt die elliptische Riesengalaxie ESO 325-G004, deren Masse das 100 Milliardenfache der Masse unserer Sonne beträgt. Hubbles Auflösungsvermögen ist so gut, dass auf dem Bild Tausende von Kugelsternhaufen zu erkennen sind, die ESO 325-G004 umrunden. Jeder dieser Kugelsternhaufen enthält Hunderttausende von Sterne, die durch ihre Anziehungskraft aneinander gebunden sind. Auf dem Bild erscheinen die Sternhaufen als gleichmäßig verteilte Punkte im diffusen Halo der Galaxie. Hier sind aber auch einige Vordergrundsterne und Hintergrundgalaxien zu sehen.
...
[Zitat gekürzt von: Kreuzberga.]
Quelle:
http://www.astronews.com/news/artikel/2007/02/0702-005p.html
Puhh, Schweiss abwisch, was für Perspektiven...
:)
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Moin,
habe ich in mpia.de/Public gefunden:
(https://images.raumfahrer.net/up036626.gif)
Diese Animation zeigt den Einsteinring, wie er einem Reisenden erscheint, der sich von der Erde aus in Richtung zur Gravitationslinse hin bewegt. Der Einsteinring verschwindet, sobald der Reisende die Gravitationslinse erreicht: Ab hier sieht er nur das unverformte Bild der hinteren Galaxie
(https://images.raumfahrer.net/up036627.jpg)
Links der Einsteinring, wie er am Himmel erscheint, rechts das aus einer Computeranalyse rekonstruierte wahre Aussehen der Hintergrundgalaxie. Die drei Farben Orange, Grün und Blau kennzeichnen (im Bezugssystem der hinteren Galaxie) die Radialgeschwindigkeit des Gases von uns weg, ruhend und auf uns zu. Die langgezogenen Schweife sind die Arme der beiden miteinander kollidierenden, durch Gezeitenkräfte deformierten Galaxien, wie man sie in ähnlicher Form auch in unserer kosmischen Nachbarschaft beobachtet.
Jerry
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Das ist mal echt ein fazinierendes Beispiel! Gut das du das mal hier so gepostet hast.
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Hi!
Kurze Frage: Ist diese Aussage richtig?: Vor einem Einstein-Ring ist ein supermassiver Haufen an z.B. dunkler Materie.
:-? :-? :-? :-? 8-)
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Die Aussage ist unpräzise, schwammig, unbegründet. Daher: Nein, ist so nicht richtig. ;)
Versuche doch bitte, zu begründen und etwas auszuführen, worum es Dir geht und wie Du überhaupt auf die Idee gekommen bist. Das bringt dann auch den anderen LeserInnen etwas.
Grüße,
Timo
PS: Ein Emoticon der gleichen Art sollte im Normalfall reichen!
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Hallo,
Es gibt ja den Effekt, das elektormagnetische Wellen durch Gravitation abgebremst und abgelenkt werden. Man spricht von Gravitationslinsen.
(http://www.digital-environment.net/wp-content/uploads/Gravitationslinse.gif)
Meine Frage betrifft nun diesen komisch Braunen Fleck. Ein Beobachter an dem Braunen Fleck, würde ja die wirkliche Quelle der Strahlung sehen, richtig?
Nur sieht er sie mit der gleichen Intensität z.b. Helligkeit wie ein Beobachter im Brenpunkt, oder ist die Intensität dadurch das ein Teil der Strahlung abglenkt wurde niedriger?
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Hallo knt,
ein Beobachter auf "dem braunen Planeten" sieht die Quelle auch, aber an einer anderen (hier nicht dargestellten) Position. Das Licht, welches auf direktem Weg zu ihm gelangen könnte, wird ja abgelenkt und kommt beim "blauen Planeten" an. Im Allgemeinen dürfte das Objekt vom braunen Planeten aus weniger intensiv erscheinen.
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ein Beobachter auf "dem braunen Planeten" sieht die Quelle auch, aber an einer anderen (hier nicht dargestellten) Position.
Nicht ganz korrekt.
Ein Beobachter auf den Braun dargestellten Ort sieht die wirkliche Position der dargestellten Wellenquelle, da sein tatsächlicher Beobachtungswinkel nicht im Gravitationsfeld liegt, bzw. er keiner gravitativen Störung beim Beobachten unterliegt.
Gruß
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Das Licht, welches ohne Störung geradlinig von der Quelle zum braunen Beobachter laufen würde, wird ja gerade von der Störung abgelenkt und kommt damit zum blauen Beobachter. Demnach kann der Braune nicht die wahre Position sehen.
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Die dargestellte wirkliche Position wäre für den braunen nur dann ein scheinbarer Ort, wenn sich die wirkliche Position hinter dem Objekt mit der Masse befinden würde, aber das tut es auf der Darstellung ja nicht.
Gruß
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Der Braune kann doch gar nicht in "gerader Linie" zur Quelle schauen. Er erhält auf dieser Linie kein Licht, da es abgelenkt wird. Also kann er es an seiner wahren Position nicht sehen. Reden wir evtl. an einander vorbei?
Beschreib doch bitte den Weg, den das Lich von der Quelle zum Braunen nehmen soll, damit der Braune die Quelle am wahren Ort wahrnimmt.
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Die dargestellte wirkliche Position wäre für den braunen nur dann ein scheinbarer Ort, wenn sich die wirkliche Position hinter dem Objekt mit der Masse befinden würde, aber das tut es auf der Darstellung ja nicht.
Gruß
Exakt, deshalb sieht der braune Beobachter die Strahlenquelle auch nicht an der wirklichen Position sondern etwas weiter untenhalb der realen Strahlenquelle (in Bezug auf die Grafik in Post #1).
Schillrich hat meiner Meinung nach recht, zumindest sehe ich es genauso.
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Das nennt sich dann "Microlensing", falls die Darstellung das auch damit wiedergeben möchte, schau doch mal bitt hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationslinse
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Wenn der "Braunpunkt";-) in Linie zum Quellstern außerhalb des Gravitationsfeldes des Objektes mit großer Masse stehen würde, dann siehts man es von da aus dann direkt und unverbindlich?
Gruß
Sebastian
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Ich sehe in dem Artikel nichts Neues. Eine Linse wirkt/bündelt im Brennpunkt ... was anderes lese ich da nicht. Ich sehe nicht, wieso der Braune die wahre Position sehen sollte. Die Grafik oben zeigt ja klar, dass das Licht auf geradem Weg zu ihm abgelenkt wird ... aber ich wiederhole mich ;).
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Wenn der "Braunpunkt";-) in Linie zum Quellstern außerhalb des Gravitationsfeldes des Objektes mit großer Masse stehen würde, dann siehts man es von da aus dann direkt und unverbindlich?
Gruß
Sebastian
Exakt!
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In dem Bild ist aber die Linie zwischen Quelle und Braunem im Gravitationsfeld ... das Licht auf dieser direkten Linie wird also abgelenkt ... und erreicht nicht den Braunen.
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Wird es ja eben nicht. Du hast schon recht das sich die Wellen im Gravitationsfeld befinden, an dieser dort dargestellten Stelle kann aber der Effekt der Gravitationslinse nicht mehr auftreten, da die Gravitation dort keinen Einfluss mehr auf die Wellen vom wirklichen Objekt für den "Braunen" hat.
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Es geht aber nicht um den Ort, an dem das Objekt (der Braune) ist, sondern um den Raum, den das Licht auf seinem Weg zu ihm durchläuft. Und dieser Weg führt das Licht durch das Gravitationsfeld und lenkt es ab ... ich kann ja morgen mal ein paar Bilder dazu entwerfen.
Trotzdem noch mal meine Bitte: Beschreib mir den Weg des Lichts in obiger Grafik, der dazu führen soll, dass der Braune die Quelle an ihrem Ort sieht ...
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Das heißt man sieht die entsprechende Stelle direkt, nur das sie im Gravitationsfeld des großen Objektes heller bzw. dunkler zu sehen ist, laut Wiki.
Gruß
Sebastian
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Hier mal eine Animation welchen Weg das Licht im Gravitationsfeld verläuft.
http://thomas-klasmeier.de/video.htm
http://www.staff.uni-mainz.de/koepke/VortragEinstein-Dateien/slide0001_image115.jpg
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Das heißt man sieht die entsprechende Stelle direkt, nur das sie im Gravitationsfeld des großen Objektes heller bzw. dunkler zu sehen ist, laut Wiki.
Gruß
Sebastian
Jein. So wie es verstehe sieht man die Wellenquelle vom braunen Punkt aus zwar minimal schwächer, aber nicht exakt an dem Ort, an welchem man sie sehen würde ohne Gravitationsfeld.
Da ich leider kein Bild malen kann, versuche ich es mal zu erklären. Zeichne in das Bild einen neuen Punkt X etwas unterhalb (aber innerhalb des Gravitationsfeldes) des Schnittpunktes Y der beiden folgenden Linien: brauner Punkt zu wirklicher Wellenquelle und blauer Punkt zu untererem scheinbaren Ort.
Nun zeichnest du eine Linie vom braunen Punkt zu X, und verlängerst diese Linie auf die linke Seite der Grafik. Die Verlängerung zeichnest du braun gestrichelt. Dort wo die braun gestrichelte Linie auf der linken Seite ankommt sieht der braune Beobachter die scheinbare Wellenquelle (dies ist ungefähr dort wo die Schrift "Wirkliche Position der Wellenquelle" steht). Die Punkte X, Y und das Objekt mit der schweren Masse liegen auf einer Linie und innerhalb des Gravitationsfeldes.
Man sollte ürbigens auch ein eher schwaches Abbild oberhalb des Gravitationsfeldes sehen.
Die Wellen werden immer abgelenkt wenn sie durch ein Gravitationsfeld laufen, also quasi immer. Mit zunehmender Entfernung vom "grossen Gravitator" ;) aber immer schwächer.
Eine schöne Animation gibt es ürbigens hier (http://en.wikipedia.org/wiki/Image:BlackHole_Lensing_2.gif) :D
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Moin Cosmo,
Deine Animation funzt nicht.
Ansonsten schau mal in PN, ich habe da eine Nachricht für Dich.
Jerry
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bei mir läuft die animation.
sehr schön diese. ich konnts mir aber eh vorstellen, da ich das schon mal in einem fernsehbericht gesehen habe.
neo
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Die Wellen werden immer abgelenkt wenn sie durch ein Gravitationsfeld laufen, also quasi immer. Mit zunehmender Entfernung vom "grossen Gravitator" ;) aber immer schwächer.
Genau, es werden doch aber nicht alle Wellen umgelenkt, da das licht ja von der Quelle in den Raum gestreut wird - oder irre ich mich da? Der braune sieht also die tatsächliche Position erst dann wenn er vor dem Gravitationsfeld positioniert wäre? Das würde ja dann auch bedeuten, dass unser Blick in den Kosmos durch die Gravitation verschmiert ist und sich nichts wirklich dort aufhielte wo es zu sehen ist, die Gravitation dominiert ja unendlich überall im Universum.
Kann das sein?
Gruß
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Guten Morgen Thomas,
in der Theorie ist Wirkung überall, aber die Grafiken sind ja nicht maßstabsgetreu, deswegen ist der Effekt in der Realität nicht so stark. Ich arbeite heute Nachmittag mal an einer Grafik, um meine Argumentation zu unterstützen. Dann können wir weiter diskutieren ;).
Ach übrigens, knt der Threaderöffner meldet sich gar nicht mehr zu Wort bei unserer Diskussion ;).
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Ich nehme jetzt unsere Diskussion von gestern Abend wieder auf ... irgendwann musste ich gestern ins Bett ;).
Also, ich beziehe mich nochmals auf die Anfgangsgrafik und den dort dargestellten Fall. Ich habe einzelne Bilder zur Unterstützung der Argumentation erstellt.
Fall 1: Ungestörte Ausbreitung des Lichts
Die Quelle Q strahlt ihr Licht ab. Das Licht breitet sich geradlinig entlang der Strahlen a, b und c aus. Bei Beobachter Blau kommt Strahl a an, bei Braun kommt b an und c geht an beiden vorbei. Blau und Braun verfolgen das ankommende Licht geradlinig entlang der Strahlen a und b zurück. Damit können sie die Position der Quelle an ihrer wahren Position Qbestimmen.
(https://images.raumfahrer.net/up036624.jpg)
Fall 2: gestörte Ausbreitung des Lichts
Der Strahl b, welcher vorher zu Braun gelangte, wird jetzt im Gravitationsfeld abgelenkt und gelangt als b' zu Blau. Blau verfolgt den ankommenden Strahl b' geradlinig zurück und sieht die Quelle an der Position Q'. Also das gesamte Licht, welches vorher geradlinig von Q zu Braun kommen konnte, wird jetzt zu Blau gelenkt. Deswegen kann Braun die Quelle nicht mehr bei Position Q sehen. Vielmehr wird auch der Strahl c etwas abgelenkt und gelangt jetzt zu Braun. Braun verfolgt nun c geradlinig zurück und sieht die Quelle an Position Q''.
(https://images.raumfahrer.net/up036625.jpg)
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Hi,
so sieht das ganze doch schon etwas anschaulicher aus.
Mir kommt da allerdings etwas zweifel auf, ob die Gravitation dort - zumindest für den Braunen - wirklich noch so einen starken Einfluss für ihn hat, so das das Licht so stark gekrümmt ist und der Braune so einer "sichtbaren" Störung unterliegt?
Hier kann man sich ja auch mal nachlesen, dort heißt es, das der Effekt nur bei hohen, kompakten Massen eine wichtige Rolle einnimmt, etwa bei einer "Galaxie" oder kompakte "schwarze Löcher".
http://www.mpe.mpg.de/~amueller/lexdt_g04.html#gravli
Du hast ja selbst gesagt, das der Effekt mit der Entfernung vom Gravitationsfeld abnimmt, bis dahin hin, dass er ab einen bestimmten Punkt gar nicht mehr erkennbar ist, denn sonst würden wir doch wirklich in einen Kosmos blicken, bei dem nichts an dem Ort ist wie es mit bloßem Auge auszusehen vermag.
Die extreme Krümmung, welcher den Gravitationslinsen-Effekt verursacht, konnte ich bei den Darstellungen so nur für den Blauen erkennen.
Weiß denn jemand, wie weit sich die Masse erst aus der Geodäten entfernen muss, welche die Lichtwege stören, damit es zu keinen sichtbaren Täuschung mehr kommt?
Ich dachte zuerst, das für den Braunen dort schon der Punkt erreicht wäre.
Nun ja, da habe ich mich wohl blenden lassen.
Besten Dank für die Aufklärung!
Gruß
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Hallo Thomas,
die Grafiken erheben ja keine Anspruch auf "Maßstabstreue" ;). Den Effekt wird man in der Realität sehr schnell nicht mehr messen können und anderen Effekte/störungen dominieren. Mir ging es nur um den dargestellten Fall, wo die "graphische Lösung" schon eine Ablenkung für beide Beobachter ergibt.
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Ach übrigens, knt der Threaderöffner meldet sich gar nicht mehr zu Wort bei unserer Diskussion ;).
Sorry, nicht meine Schuld, ich versinke gerade in Arbeit, d.h. eigendlich bin ich schon ertrunken :(
Das Licht, welches auf direktem Weg zu ihm gelangen könnte, wird ja abgelenkt und kommt beim "blauen Planeten" an.
Genau das habe ich vermutet. Vielen Dank für die tolle Erklärung! Meine Frage war im Grunde ob sich so ein Lichtstrahl durch die Gravitation verzweigen kann, oder immer komplett Umgelenkt wird.
Im Allgemeinen dürfte das Objekt vom braunen Planeten aus weniger intensiv erscheinen.
Aber trozdem noch eine Nachfrage: Was ist der Grund dafür? Es werden doch alle Photonen abgelenkt werden - es ist also eine Frage von sehn oder nicht sehen - die Intensität sollte immer gleich sein, oder spielt hier ein anderer Effekt - diese "Lichtverzögerung" ihr Spiel?
Das würde ja dann auch bedeuten, dass unser Blick in den Kosmos durch die Gravitation verschmiert ist und sich nichts wirklich dort aufhielte wo es zu sehen ist, die Gravitation dominiert ja unendlich überall im Universum.
Genau so scheint es zu sein. Irgendwo kommt doch fast jedes Photon mal an einer großen Masse vorbei.
Vorallem - wie will man die Ablenkung berechnen um die wirkliche Position zu erkennen? Immerhin kennen wir die Position des "schweren Objektes" doch auch nur durch seine elektromagnetische Strahlung - die ja auch von anderen "schweren Objekten" abgelenkt sein kann!
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Aber trozdem noch eine Nachfrage: Was ist der Grund dafür? Es werden doch alle Photonen abgelenkt werden - es ist also eine Frage von sehn oder nicht sehen - die Intensität sollte immer gleich sein, oder spielt hier ein anderer Effekt - diese "Lichtverzögerung" ihr Spiel?
In dieser 2-dimensionalen Darstellung erhält Blau das abgelenkte Licht, welches oben und unten am schweren Objekt vorbei geht. Braun hingegen erhält nur das Licht auf dem roten Strahl. Dadurch sollte Q bei Blau heller erscheinen.
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In dieser 2-dimensionalen Darstellung erhält Blau das abgelenkte Licht, welches oben und unten am schweren Objekt vorbei geht. Braun hingegen erhält nur das Licht auf dem roten Strahl. Dadurch sollte Q bei Blau heller erscheinen.
Blau sieht doch Q aber garnicht, es sieht nur 2 Bilder von Q (eines oberhalb von Q und Q'), die aber an unterschiedlicher Position sind und sich dadurch eigendlich nicht verstärken sollten?
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Er erhält aber mehr Licht. Also sollte die Intensität steigen.
Das ist wie bei einer echten Glaslinse. Im Brennpunkt kann es ordentlich heiß/intensiv werden. Wenn man aber durchschaut, sieht man ein verzerrtes Abbild, u.a. da Licht von einem Punkt auf verschiedenen Wegen zu deinem Auge gelangt.
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Genau, es werden doch aber nicht alle Wellen umgelenkt, da das licht ja von der Quelle in den Raum gestreut wird - oder irre ich mich da? Der braune sieht also die tatsächliche Position erst dann wenn er vor dem Gravitationsfeld positioniert wäre? Das würde ja dann auch bedeuten, dass unser Blick in den Kosmos durch die Gravitation verschmiert ist und sich nichts wirklich dort aufhielte wo es zu sehen ist, die Gravitation dominiert ja unendlich überall im Universum.
Kann das sein?
Gruß
Ich meine alle Wellen werden umgelenkt, und nicht nur z.B. 50%. Es kann zwar sein das hier relativistische Effekte ins Spiel kommen, aber da hört dann mein Ereignishorizont auf.
Und ja, ich sehe es schon so, dass unser Blick ins Universum verschmiert ist und ganz streng genommen sich nichts dort aufhält wo wir es sehen (den Effekt das wir in die Vergangenheit sehen lassen wir mal ausser Acht). Aber die Gravitation ist eine sehr sehr schwache Kraft. Die Ablenkung von Lichtwellen ist eigentlich immer null, ausser in sehr starken Gravitationsfeldern (Schwarze Löcher, massereiche kompakte Galaxien).
Die extreme Krümmung, welcher den Gravitationslinsen-Effekt verursacht, konnte ich bei den Darstellungen so nur für den Blauen erkennen.
Du hast auch recht dass die starke Krümmung nur bei dem Blauen zu erkennen ist. Für den Braunen ist sie minimal, aber vorhanden, da das Licht noch durch das Gravitationsfeld geht. Dieses ist in den Abbildungen eh theoretisch, da es in Realität keine Grenze gibt ab der das Gravitationsfeld nicht mehr vorhanden ist. Es gibt aber auch noch ein zweites Bild, welches Braun sieht: das Abbild oberhalb des Gravitationsfeldes. Dieses dürfte aber sehr schwach sein.
An dieser Stelle vielen Dank an Schillrich für die Grafiken 8-). Genau so habe ich es gestern abend gemeint!
Nicht ganz klar ist für mich die Frage, ob Braun die Quelle insgesamt heller oder dunkler sieht. Blau sieht die Quelle heller/verstärkt, und das heisst ja dass es Orte geben muss an denen man die Quelle schwächer sieht oder gar nicht. Denn Licht kann ja nicht einfach so aus dem Nichts auftauchen.
Gruss
Cosmo
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Hubble sieht eine spektakuläre Gravitationslinse:
Quelle: http://hubblesite.org/newscenter/archive/releases/2008/04/
(https://images.raumfahrer.net/up036623.jpg)
Bild: NASA, ESA, R. Gavazzi and T. Treu (University of California, Santa Barbara), and the SLACS team
3 Galaxien liegen direkt hintereinander (von der Erde aus gesehen). Die Vorderste ist 3 Milliarden Lichjahre von uns entfernt. Die beiden anderen sind jeweils 6 Milliarden und 11 Milliarden Lichjahre entfernt. Die vordere Galaxie wirkt als Gravitationslinse und lässt uns die beiden hinteren Galaxien als Doppelring sehen.
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Hi Leute
Oh man, Einstein hatte recht! Masse krümmt die Raumzeit! :D
Spaß bei Seite: Cooles Foto!!
Mane
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hier der passende artikel zu den bildern:
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/astronomie/tid-8545/astronomie_aid_233130.html
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Mal ne Frage dazu: Wie kann man denn genau feststellen, dass zwei Galaxien hinter der ersten liegen und auch noch dessen Entfernung bestimmen?
Ich hab ne Theorie:
Ich denk mal, man bestimmt mithilfe der Rotverschiebung des verzerrte Licht um die erste Galaxie die Entfernung der dahinterliegenden Objekte. Wenn man nun weiß, dass die verzerrten Lichte von Objekten verschiedener Entfernungen stammen kann man sagen, dass zwei Galaxien hinter der ersten liegen müssen.
Wird das so gemacht oder gibt's ne andere Methode?
Mane
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Bonjour, sollte dieses Thema (Gravitationslinse) nicht nach hier verschoben werden: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1107.0
Ich meine, daß es dort besser reinpasst. Jac
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Moin Jac,
jau, wurde erledigt.
Jerry
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Ich denk mal, man bestimmt mithilfe der Rotverschiebung des verzerrte Licht um die erste Galaxie die Entfernung der dahinterliegenden Objekte. Wenn man nun weiß, dass die verzerrten Lichte von Objekten verschiedener Entfernungen stammen kann man sagen, dass zwei Galaxien hinter der ersten liegen müssen.
Das würde ich auch vermuten.
Mal noch 2 andere Frage zur Raumzeit, Masse und Gravitation:
Also wenn ich Einstein richtig verstehe, krümmt Masse die Raumzeit - und das was wir Gravitation nennen ist eigendlich gar keine Kraft sondern nur ein Effekt dieser Krümmung. Wenn sich die ISS um die Erde bewegt, dann nicht deshalb weil die Erde die ISS anzieht, sondern weil die Erde den sie umgebenden Raum in einer Art und weise krümmt, dass die eigendlich gradlinige Bewegung der ISS in der Raumzeit einen den Orbit ergibt.
Soweit richtig? Dann habe ich glatt mal 2 Fragen:
1) Wenn sich die Raumzeit krümmt, und die Raumzeit aus 4 Dimensionen (höhe, breite, tiefe, zeit) hat, wohin krümmt sich die Raumzeit dann?
Ihr kennt sicher diese Grafik: ein Netz als Repräsentation der Raumzeit in dessen Mulden schwere Kugeln liegen dich sich umkreisen. Ja aber wenn das Netz 4 Dimensionen darstellt, krümmt sich das Netz doch in zusätzliche 4 Dimensionen - wie eine Box in einer anderen.
(https://images.raumfahrer.net/up036622.gif)
2) Warum muß "Gravitation" dann immer noch der Geschwindigkeits-Begrenzung der Lichtgeschwindigkeit gehorchen?
Wenn Gravitation, keine Kraft ist, sondern nur ein Effekt der krumen Raumzeit, dann gibt es auch keine Kraft übertragenden Teilchen oder Wellen. Da die Geschwindigkeits-Beschränkung aber nur für Teilchen und Wellen gilt, muß diese Beschränkung nicht unbedingt auch für die Geschwindigkeit der Auswirkung einer sich verändernden Masse auf die sie umgebenden Raumzeit gelten.
Es könnte natürlich sein, das die Raumzeit etwas braucht um sich an eine sich verändernde Masse anzupassen, aber diese Anpassungsgeschwindigkeit kann doch völlig unabhänig von der Lichtgeschwindigkeit sein, da sie ja nichts mit sich bewegenden Teilen zu tun hat. Da sich aber alle Teilchen und Wellen maximal Lichtschnell durch die Raumzeit bewegen können, kann sich die Masse an einem Punkt der Raumzeit in Realität auch nur maximal Lichtschnell ändern. Wenn man aber eine Masse aus dem nichts zaubern und in die Raumzeit legen könnte (vielleicht machen das ja virtuelle Teilchen...), könnte sich die Raumzeit auch sofort oder wenigstens schneller als mit Lichtgeschwindigkeit krümmen.
hmm? Jemand ne Idee wo mein Denkfehler ist?
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Moin,
in Zusammenarbeit zwischen Hubble-Weltraumteleskop, dem Infrarotteleskop Spitzer, den Röntgensatelliten XMM-Newton und Chandra, dem Very Large Telescope sowie dem Subaru-Teleskop und dem Canada France Hawaii Telescope sind jetzt auf einer Fläche von 1.6 Quadratgrad ( 9 Vollmonscheiben) 67 Galaxien entdeckt worden, die als Gravitationsobjekte betitelt werden. Diese Gravitationsobjekte werden sichtbar, wenn das Licht, das in Richtung zu uns von einer entfernten Galaxie reist, vergrößert und verzerrt wird, während es einen massiven Gegenstand (massereiche Galaxie) zwischen dem Gravitationsobjekt und uns passiert (Gravitationseinwirkung).
Hier Gravitationsobjekt 0211+1139 >>> (https://images.raumfahrer.net/up036621.jpg)
Bild: NASA, ESA, C. Faure (Zentrum für Astronomie, University of Heidelberg) and J.-P. Kneib (Laboratoire d’Astrophysique de Marseille)
Jerry
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1) Wenn sich die Raumzeit krümmt, und die Raumzeit aus 4 Dimensionen (höhe, breite, tiefe, zeit) hat, wohin krümmt sich die Raumzeit dann?
Stell Dir mal den Raum als einen Schaumstoffball vor. Wenn Du den von innen aufsaugen bzw. komprimieren würdest (das Zentrum der Komprimierung wäre hierbei die Masse), aber nicht zerreißen, dann würde er sich nach innen zusammen ziehen. Der Raum wird also gestaucht.
2) Warum muß "Gravitation" dann immer noch der Geschwindigkeits-Begrenzung der Lichtgeschwindigkeit gehorchen?
Wenn Gravitation, keine Kraft ist, sondern nur ein Effekt der krumen Raumzeit, dann gibt es auch keine Kraft übertragenden Teilchen oder Wellen. Da die Geschwindigkeits-Beschränkung aber nur für Teilchen und Wellen gilt, muß diese Beschränkung nicht unbedingt auch für die Geschwindigkeit der Auswirkung einer sich verändernden Masse auf die sie umgebenden Raumzeit gelten.
Es könnte natürlich sein, das die Raumzeit etwas braucht um sich an eine sich verändernde Masse anzupassen, aber diese Anpassungsgeschwindigkeit kann doch völlig unabhänig von der Lichtgeschwindigkeit sein, da sie ja nichts mit sich bewegenden Teilen zu tun hat. Da sich aber alle Teilchen und Wellen maximal Lichtschnell durch die Raumzeit bewegen können, kann sich die Masse an einem Punkt der Raumzeit in Realität auch nur maximal Lichtschnell ändern. Wenn man aber eine Masse aus dem nichts zaubern und in die Raumzeit legen könnte (vielleicht machen das ja virtuelle Teilchen...), könnte sich die Raumzeit auch sofort oder wenigstens schneller als mit Lichtgeschwindigkeit krümmen.
hmm? Jemand ne Idee wo mein Denkfehler ist?
Du hast keinen Denkfehler. Die Theorien über Gravitation und Raum sind momentan einfach unausgegoren. Mit den Annahmen "Gravitation wäre keine Kraft" und "Die Raumzeit bestünde aus nichts" passt die Welt einfach vorn und hinten nicht zusammen.
Mit der Annahme "Der Raum besteht aus ganz kleinen Strukturen, sprich Teilchen" würde alles wieder passen. Dann würde es auch passen, dass die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Gravitation die Lichtgeschwindigkeit ist.
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Moin,
in APOD gibt es diesen Bericht:
(https://images.raumfahrer.net/up036620.jpg)
Giant Cluster Bends, Breaks Images
Credit: NASA, ESA, H. Lee & H. Ford (Johns Hopkins U.)
Dieses spektakuläre Foto des Galaxienhaufens CL0024+1654 des Hubble-Weltraumteleskops wurde im November 2004 aufgenommen. Was sind das für seltsame blaue Objekte? Viele der hellen blauen Raumkörper stammen von einer einzelnen ungewöhnlichen, blauen, ringähnlichen Galaxie, die zufällig in der Sichtlinie hinter einem riesigen Galaxienhaufen steht. Der Galaxienhaufen erscheint hier typischerweise gelb und fungiert als Gravitationslinse. Eine Gravitationslinse kann mehrere Bilder von Hintergrundgalaxien erzeugen. Die charakteristische Form dieser Hintergrundgalaxie erlaubte Astronomen den Rückschluss, dass die Einzelbilder auf 4, 10, 11 und 12 Uhr, vom Mittelpunkt des Haufens aus gesehen, von ihr stammen. Ein blauer Klecks nahe der Haufenmitte ist wahrscheinlich ein weiteres Bild der gleichen Hintergrundgalaxie.
Jerry
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Moin,
im Allgemein ist der Effekt des Gravitationslinseneffektes bekannt, hier geht es aber um einen speziellen Fall, nämlich dem Einsteinkreuz.
Wegen der Bildrechte hier der Link >>> Einsteinkreuz (http://www.starobserver.org/ap100207.html)
Jerry
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Moin,
fast alle hellen Objekte auf diesem Bild vom HST sind Galaxien von *Abell 2218*. Der Haufen ist so massereich und kompakt, dass seine Gravitation das Licht von dahinter liegenden Galaxien beugt und fokussiert.
(https://images.raumfahrer.net/up008731.jpg)
Bild: APOD / Andrew Fruchter (STScI) et al., WFPC2, HST, NASA Digitally reprocessed: Al Kelly
Über *Abell 2218* hatten wir hier schon etwas geschrieben >>> Proto-Galaxien/Antwort #5 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=600.0)
Jerry
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Das Keck-Observatorium (http://keckobservatory.org/index.php/news/reverse_cosmic_lens_advances_quasar_studies/) hat mal wieder was neues gefunden. Zum ersten Mal hat man dort jetzt einen Quasar entdeckt, der für eine Hintergrundgalaxie als Gravitationslinse wirkt. Bis jetzt kannte man nur den umgekehrten Fall, dass eine Vordergrundgalaxie einen Quasar verstärkt.
Dieser Quasar ist 1,6 Mrd Lichtjahre von der Erde entfernt, die Hintergrundgalaxie 7,5 Mrd Lichtjahre. Dadurch ist es erstmals möglich, die Masse des Quasars über die Gravitationswirkung zu bestimmen. In den inneren 3200 Lichtjahren der Quasar-Galaxie befinden sich demnach 20 Mrd Sonnenmassen.
(https://images.raumfahrer.net/up009204.jpg)
mfg websquid
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Hallo zusammen,
mit der Gravitationslinse B1938 666 haben die Wissenschaftler die bis jetzt weiteste entfernte Zwerggalaxie entdeckt.
ein Infrarot- Bild der Gravitationslinse B1938 666
(https://images.raumfahrer.net/up036619.jpg)
Credit: D. Lagattuta / WM Keck Observatory
Die Gravitationslinse B1938 666 wurde mit dem 10-Meter-Keck II-Teleskop mit Adaptive Optics auf dem Mauna Kea, Hawaii beobachtet.
In der Mitte befindet sich eine massive rote Galaxie, welche 9,8 Milliarden Lichtjahre von der Erde ist, und wie eine kosmische Lupe wirkt und das Licht einer noch weiter entfernten Galaxie, 17,3 Milliarden Lichtjahre von uns entfernt, verzerrt.
Das Ergebnis ist ein spektakuläres Einstein-Ring Bild der Hintergrund- Galaxie.
Mit diesem Gravitationslinsen-Effekt wurde die Masse der dunklen Galaxie festgestellt, sie hat 200 Millionen Mal die Masse der Sonne.
Die Größe, Form und Helligkeit des Einstein-Ring ist abhängig von der Verteilung der Masse der im Vordergrund abgebildenden Galaxie.
Computermodelle vermuten, dass die Milchstraße rund 10.000 Satelliten-Zwerggalaxien hat, aber nur 30 wurden beobachtet.
Den Namen für die Zwerggalaxie konnte ich nicht rauslesen....
Quelle:
http://keckobservatory.org/news/most_distant_dwarf_galaxy_detected/ (http://keckobservatory.org/news/most_distant_dwarf_galaxy_detected/)
Gertrud
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Irgendwas scheine ich nicht wirklich zu verstehen. Wie kann denn etwas 17 Mrd. Lj. entfernt sein, wenn unser Universum grade 13,8 Mrd. Lj. alt sein soll? Gut, man könnte sagen, wir befinden uns abseits der Mitte, näher am Rand, und das beobachtete Objekt ist eben auf der anderen Seite. Aber das Bild mit der gemessenen Backgroundstrahlung sah nicht so aus, als ob wir uns "näher" am Rand befinden, weil dann aus einer Richtung stärkere Strahlung gemessen werden müsste.
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Irgendwas scheine ich nicht wirklich zu verstehen. Wie kann denn etwas 17 Mrd. Lj. entfernt sein, wenn unser Universum grade 13,8 Mrd. Lj. alt sein soll? Gut, man könnte sagen, wir befinden uns abseits der Mitte, näher am Rand, und das beobachtete Objekt ist eben auf der anderen Seite. Aber das Bild mit der gemessenen Backgroundstrahlung sah nicht so aus, als ob wir uns "näher" am Rand befinden, weil dann aus einer Richtung stärkere Strahlung gemessen werden müsste.
Das lässt sich damit erklären, dass seit dem Zeitpunkt, an dem das Licht abgestrahlt wurde, das Objekt sich weiter entfernt hat.. Daher ist das beobachtbare Universum deutlich größer als 13,8 mrd. LY.
Und eine "Mitte" oder einen "Rand" des Universums gibt es ebensowenig, wie es bei einer Kugeloberfläche eine mitte oder einen Rand gibt.
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Korrekt! http://de.wikipedia.org/wiki/Beobachtbares_Universum (http://de.wikipedia.org/wiki/Beobachtbares_Universum)
Die Entfernung von Objekten, deren Licht seit bis zu 13,7 Milliarden Jahren zu uns unterwegs ist, hat sich in dieser Zeit auf bis zu 42 Milliarden Jahre vergrößert. (auch das stimmt vermutlich nicht komplett, aber so ungefähr muss man sich das vorstellen^^)
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Das lässt sich damit erklären, dass seit dem Zeitpunkt, an dem das Licht abgestrahlt wurde, das Objekt sich weiter entfernt hat.. Daher ist das beobachtbare Universum deutlich größer als 13,8 mrd. LY.
Ahja stimmt, das hatte ich nicht bedacht.
Und eine "Mitte" oder einen "Rand" des Universums gibt es ebensowenig, wie es bei einer Kugeloberfläche eine mitte oder einen Rand gibt.
Wenn das Universum aus einer Singularität mit dem Urknall entstand und sich nach allen Seiten ausbreitet, muss irgendwo eine Mitte und irgendwo ein Rand existieren, das erscheint mir logisch. Nur kann man durch die gekrümmte Raumzeit nicht einfach so an den Rand gelangen, genau wie auf der Oberfläche einer Kugel.
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Das lässt sich damit erklären, dass seit dem Zeitpunkt, an dem das Licht abgestrahlt wurde, das Objekt sich weiter entfernt hat.. Daher ist das beobachtbare Universum deutlich größer als 13,8 mrd. LY.
Ahja stimmt, das hatte ich nicht bedacht.
Und eine "Mitte" oder einen "Rand" des Universums gibt es ebensowenig, wie es bei einer Kugeloberfläche eine mitte oder einen Rand gibt.
Wenn das Universum aus einer Singularität mit dem Urknall entstand und sich nach allen Seiten ausbreitet, muss irgendwo eine Mitte und irgendwo ein Rand existieren, das erscheint mir logisch. Nur kann man durch die gekrümmte Raumzeit nicht einfach so an den Rand gelangen, genau wie auf der Oberfläche einer Kugel.
Die Frage nach dieser Mitte ist aber nicht "wo" sondern "wann". Und die Antwort darauf ist: zum Zeitpunkt des Urknalls. DORT ist die "Mitte".
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Das gehört eigentlich nicht in das Thema und wurde anderswo schon diskutiert. Der Raum selbst ist begrenzt (= nicht unendlich groß) hat aber keinen Rand.
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... und ist keine Kugel. Diese Analogie muss halt aus den Köpfen raus.
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Ein Astronomen-Team um Arjen van der Wel vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg
hat die bisher am weitesten entfernte Gravitationslinse aufgespürt.
Die Entfernung der Gravitationslinse beträgt 9,4 Milliarden Lichtjahre (z = 1,53).
Der bisherige Rekordhalter wurde vor gut 30 Jahren entdeckt und ist 8 Milliarden Lichtjahre entfernt.
Bei der Lichtquelle (der bläuliche Einsteinring) handelt es sich um eine Starburst-Zwerggalaxie die eine Masse von nur gut
100 Millionen Sonnenmassen aufweist aber mit enorm hohen Rate neue Sterne gebiert,
sie ist zudem mit einem Alter von rund 40 Millionen Jahren auch sehr jung.
(https://images.raumfahrer.net/up036618.jpg)
© MPIA / Arjen van der Wel
Quelle:
http://www.mpg.de/7569353/gravitationslinse_in_rekordentfernung (http://www.mpg.de/7569353/gravitationslinse_in_rekordentfernung)
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Hallo Zusammen,
Die Ablenkung des Lichts aus dem frühen Universum,
die künstlerische Darstellung zeigt, wie die Photonen aus dem frühen Universum durch den Gravitationslinsen-Effekt der massiven kosmischen Strukturen bei dem Weg durch das Universum abgelenkt wurden.Gravitationslinsen erzeugen winzige, zusätzliche Verzerrungen im fleckigen Muster der Temperaturschwankungen im alten Licht, in der kosmische Mikrowellen-Hintergrundstrahlung. Ein kleiner Teil von diesem Hintergrund polarisiert, es ist ein Bestandteil des polarisierenden Lichts, dem „B-Modus“. Es ergibt ein zusätzliche Signatur in den Gravitationslinsen-Effekt. Dieser Abdruck wurde zum ersten Mal durch die Kombination von Daten aus dem bodengebundenen South Pole Telescope (SPT) und dem Weltraumteleskop Herschel gefunden.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030103720-30831677.jpg)
Credit: ESA
Quelle:
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA17448 (http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA17448)
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Hallo Zusammen,
Die Cluster SDSS J1038 + 4849
Auf dem neu veröffentlichten Bild von der Wide Field Planetary Camera 2 des Weltraumteleskops Hubble scheinen die Galaxienhaufen ein glückliches Smilegesicht, zwei Augen und eine Nase, zu haben. Die Augen sind sehr helle Galaxien und die Lachfalten sind in Wirklichkeit Bögen, die durch einen Gravitationslinseneffekt verursacht werden. Galaxienhaufen sind die massivsten Strukturen im Universum. In diesen speziellen Fall der Gravitationslinsen wird der "Einstein-Ring" von der Lichtablenkung erzeugt. Es ist das Ergebnis der genauen symmetrischen Ausrichtung der Lichtquelle und der Linse. Dadurch ergibt sich die ringförmige Struktur.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030154906-5fb41666.jpg)
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA18794 (http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA18794)
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Ich hab's woanders auch schon einmal erwaehnt:
Das ist eindeutig ein Gravitationsgrinsen - nicht 'linsen'. ;D
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(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030145639-af7af471.jpg) Quelle (http://news.cornell.edu/stories/2014/09/new-molecule-found-space-connotes-life-origins)
Mit dem Atacama Large Millimeter/Submillitmeter Array (ALMA)-Teleskop in Chile ist die bisher schärfste Abbildung eines Einsteinringes gelungen.
Eine vorgelagerte Galaxie bricht dabei mit ihrer starken Gravitation das Licht einer weit entfernten Galaxie. (Gravitationslinse)
Die entfernte Galaxie heißt Galaxie SDP.81 und ist 12 Milliarden Lichtjahre entfernt.
Die vorgelagerte Galaxie (Linse) ist 4 Milliarden Lichtjahre entfernt.
Wenn sich die Gravitationslinse exakt in der optischen Achse befindet, entsteht der sogenannte Einsteinring.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030155657-8ce87e9e.jpg) ALMA (NRAO / ESO / NAOJ); B. Saxton NRAO / AUI / NSF; NASA / ESA Hubble, T. Hunter (NRAO)
Die scharfen Konturen des Rings wurden mit Wellenlängen zwischen ein und zwei Millimetern aufgenommen und zeigen warmen Staub der Hintergrund-Galaxie.
Etwas diffuser leuchten Kohlenmonoxidgas und Wasser.
Die blauen Bereiche wurden vom Hubble-Teleskop im sichtbaren Licht aufgenommen und stammen von der Vordergrund-Galaxie.
Forscher vom Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching versuchten, das durch die Gravitationslinse verzerrte Abbild der entfernten Galaxie mit Hilfe der ALMA-Daten wieder zu entzerren.
So etwa könnte die Galaxie ausgesehen haben:
ws
Quelle (http://www.spektrum.de/news/alma-sieht-scharfen-einsteinring/1341186?_ga=1.122735884.642600530.1408406542)
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/08042015205706.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/08042015205706.shtml)
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Inwieweit ist man denn vom Postulat "Photon = Masse- und ladungslos" inzwischen abgekommen? Auch bei den Riesenwirkungs-Räumen - es muß doch erstmal was da sein, um drauf einzuwirken? Wie kann eine elektromagnetische Wechselwirkung durch Gravitation entstehen?
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Hallo,
Wie kann eine elektromagnetische Wechselwirkung durch Gravitation entstehen?
Nein, es entsteht keine elektromagnetische Strahlung aus dem Gravitationsfeld und auch keine elektromagnetische Wechselwirkung des Photons mit dem Gravitationsfeld -- aber das Gravitationsfeld des Galaxienhaufens hat den Effekt einer Linse bezüglich des Lichts der dahinter liegenden Galaxie (http://de.wikipedia.org/wiki/Gravitationslinseneffekt#/media/File:Gravitationslinse.gif). Das Licht folgt dabei der Geodäte (kürzester Weg) des durch die grosse Masse gekrümmten Raumes.
Gruss,
Volker
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Ach gottchen ja, hast recht, hab ich nicht dran gedacht. :-[
Wie weit sind eigentlich die großen Koniferen vom Verstehen eines gekrümmten Raumes entfernt?
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Hallo,
Wie weit sind eigentlich die großen Koniferen vom Verstehen eines gekrümmten Raumes entfernt?
Ohne den Koniferen zu Nahe treten zu wollen, denke ich, dass diese Nadelbäume wohl nicht viel von gekrümmten Räumen verstehen...
Ansonsten verstehe ich Deine Frage nicht so ganz. Gekrümmte Räume (gekrümmte Mannigfaltigkeiten) sind ja mathematisch relativ leicht zu behandeln. Und auch in einem Anfängerkurs Kosmologie gibt es da eigentlich wenig Schwierigkeiten. Da muss man nur ein bisschen nicht-Euklidische Geometrie lernen. Die benötigt man aber schon, wenn man sphärische Geometrie betreibt, das lernt man eigentlich schon in der Schule.
Gruss,
Volker
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Was die Koniferen betrifft - ich dachte Du kennst den Scherz ;)
Das mit dem Berechnen ist schon klar, daß es geht auch.
Ich meinte - wie macht die Gravitation dieses Raumkrümmen, wie kann sie das, worauf beruht der Wirkmechanismus? Das geht freilich dann bis in : Warum und womit erzeugt Masse eigentlich Gravitation ?
Da interessierte mich mal der Erkenntnisstand.
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..., wenn man sphärische Geometrie betreibt, das lernt man eigentlich schon in der Schule.
Tja, leider ist das der Lehrplanbereinigung für das G8 (achtjähriges Gymnasium) zum Opfer gefallen. Höchstens als Facharbeit einzelner, aber der Rest weiß höchstens daß es sowas gibt.
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Hallo,
hm, das geht dann aber in Richtung Kosmologievorlesung.
Ich meinte - wie macht die Gravitation dieses Raumkrümmen, wie kann sie das, worauf beruht der Wirkmechanismus?
Die Gravitation erzeugt nicht die Raumkrümmung, vielmehr könnte man sagen, die Gravitation ist nichts anderes als gekrümmter Raum. Folgt aus Einsteins Äquivalenzprinzip (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84quivalenzprinzip_%28Physik%29) und der Allgemeinen Relativitätstheorie.
Vereinfacht könnte man sagen: Masse/Energie gibt der Raumzeit die Krümmung vor, und der gekrümmte Raum gibt der Masse/Energie vor, auf welchen Bahnen sie sich bewegt. Auf Englisch ist das irgendwie eleganter: Mass-energy tells space-time how to curve, curved space-time tells mass-energy how to move (John Wheeler (http://de.wikipedia.org/wiki/John_Archibald_Wheeler)).
Gruss,
Volker
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Naja so in etwa kann ich mir darunter etwas vorstellen. Schlußfolgerung für mich: Gravitation geht vlt erst in einigen hundert Jahren mittels einer Maschine zu erzeugen. Wenn es überhaupt sinnvoll ist, das zu tun....
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Gravitation geht vlt erst in einigen hundert Jahren mittels einer Maschine zu erzeugen.
Nach allem was wir wissen, kann man Gravitation nicht erzeugen. Gravitation ist eine Eigenschaft von Masse-Energie. Man kann Masse in Energie und wieder zurück umwandeln, aber nicht erzeugen. Wir können auch keine Maschine erdenken die Zeit oder Raum erzeugt.
Gruß
Volker
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...
Wir können auch keine Maschine erdenken die Zeit oder Raum erzeugt.
Gruß
Volker
Außer das Universum selber. ;)
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Nach allem was wir wissen, kann man Gravitation nicht erzeugen. Gravitation ist eine Eigenschaft von Masse-Energie. Man kann Masse in Energie und wieder zurück umwandeln, aber nicht erzeugen. Wir können auch keine Maschine erdenken die Zeit oder Raum erzeugt.
Gruß
Volker
Ja, ich hab schon während des Schreibens überlegt, ob ich nicht besser "konzentrieren" schreibe ::)
Theoretischer Ablauf -
- Man erzeugt ein Mini-Schwarzes Loch
- Man hat die Vorrichtung, es festzuhalten
- Man "füttert" es hoch, zum Schluß dann mit einem Asteroiden.
Dann hat dieses schwarze Loch doch die Masse des Asteroiden, oder ?
Ist es ausgeschlossen, daß man "Gravitonen" entdeckt? Vom praktischen Nutzen und der Erzeugerenergie mal abgesehen...
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Hallo,
Dann hat dieses schwarze Loch doch die Masse des Asteroiden, oder ?
Ja, aber abgesehen von der technischen Schwierigkeit, Dein Vorhaben umzusetzen, was hast Du dann gewonnen?
Gravitonen sind dann noch mal ein anderes Thema, die sind ja die (bisher hypothetischen) Vermittlungsteilchen der Gravitationskraft, so wie Photonen die Vermittlungsteilchen der elektromagnetischen Wechselwirkung sind. Du springst aber ganz schoen im Reich der Physik hin und her...
Gruss,
Volker
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Ja, aber abgesehen von der technischen Schwierigkeit, Dein Vorhaben umzusetzen, was hast Du dann gewonnen?
Mich hatte nur die Unmöglichkeit gestört, Gr. zu erzeugen. Kann dann ad akta gelegt werden ;)
Du springst aber ganz schoen im Reich der Physik hin und her...
Pure Neugier. Aber wenn das hier den Rahmen sprengt, können wir das abschließen, kein Problem. :)