Raumcon
Astronomie => Deep Sky => Thema gestartet von: GlassMoon am 09. August 2007, 23:14:38
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ich hab gestern irgendwas gelesen, dass irgendwo 4 galaxien crashen, und die galaxie die daraus entsteht, soll 10 fache milchstraßenmasse haben
gibts da irgendwas im web darüber????? :-?
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Mahlzeit!
Ja, zum Beispiel hier:
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/281411.html
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=585.msg6158#msg6158
Gruß
Peter
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im Weltall
Zitat:
Die NASA beobachtet die Kollision zweier Galaxien
Das Chandra-Röntgenteleskop späht in die Tiefen des Weltraums. Jetzt hat es ein neues spektakuläres Bild aufgenommen, das die verkehrte Welt von zwei miteinander verschmelzenden Galaxien zeigt.
Chandra (1) verdanken wir unglaublich schöne Bilder weit entfernter kosmischer Objekte wie von Cassiopeia A, der Tycho-Supernova, vom Mondsichel- oder vom Katzenaugenebel (vgl. Desktop Patterns: Image of the Year: 1999 to 2006 (2)). Das Weltraumteleskop kreist seit 1999 um die Erde, um einen von der Atmosphäre ungetrübten Blick auf weit entfernte Galaxien zu werfen. Es zeichnet mit einer Vielzahl wissenschaftlicher Instrumente Röntgenstrahlung aus Hochenergie-Regionen des Universums auf – wie das Nachglühen explodierter Sterne.
(https://images.raumfahrer.net/up038470.jpg)
Aufnahme der Galaxie 3C442A, kombiniert aus den beiden Bildern der verschiedenen Emissionen. Röntgen: NASA/CXC/Univ. of Bristol/Worral et al.; Radio: NRAO/AUI/NSF ( Download in großer Auflösung (3))
Chandra liefert aber nicht nur fantastische Aufnahmen, sondern vor allem bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnisse über die Beschaffenheit verschiedenster Formationen und Objekte wie das dunkle Grollen von Schwarzer Löchern (vgl. Gigantisches tiefes Brummen (4)), die Beschaffenheit der ultradünnen Gasschleier zwischen den Galaxien (vgl. Verlegte Galaxien wiedergefunden (5)), das aufzehrende Zusammenleben von Doppelsternen (vgl. Unersättlicher Zwergstern in flagranti ertappt 20062), oder die Bestätigung des Wertes der Hubble-Konstante (vgl. Der Kosmos expandiert unverändert (6)).
Jetzt wollte eine Gruppe von Wissenschaftlern um Diana Worrall von der britischen University of Bristol externe (7) genau wissen, was sich im Innern der Galaxie 3C442A abspielt, die ungefähr 390 Millionen Lichtjahre von uns entfernt ist (Vgl. The interaction between radio lobes and hot gas in the nearby radio galaxies 3C285 and 3C442A externe (8)). Die Kombination von Röntgenaufnahmen von Chandra und Radiowellenabbildungen des Very Large Array der National Science Foundation externe (9) verdeutlichte, dass es sich nicht um eine Galaxie, sondern um zwei handelt, die dabei sind, sich miteinander zu vereinigen. Sie haben schon eine innige Annäherung hinter sich gebracht, jetzt steuern sie erneut ineinander hinein.
(https://images.raumfahrer.net/up038471.jpg)
Chandra-Röntgenaufnahme von3C442A, Bild: NASA/CXC/Univ. of Bristol/Worrall et al.
Aber die Kombination der Erkenntnisse aus den beiden verschiedenen Beobachtungsansätzen brachte noch viel mehr Neues. Nach dem aktuellen Stand der Astronomie scheinen praktisch alle Galaxien in ihrem Zentrum ein sehr massereiches schwarzes Loch zu beherbergen, mit millionen- bis milliardenfacher Masse der Sonne. In manchen Galaxien wird es aktiv, indem es Gas aus seiner Umgebung aufsaugt und einen Teil davon als Plasma (bestehend aus Protonen, Elektronen und elektromagnetischen Wellen) mit Geschwindigkeiten sehr nahe der Lichtgeschwindigkeit wieder ausstößt. Diese so genannten relativistischen Ausströmungen bilden jeweils einen engen Gasstrahl, der wie aus einer Düse herausschießt, und sich in manchen Fällen über die hundertfache Ausdehnung der Galaxie erstreckt. Diese Jets leuchten hell im Radiowellenbereich (vgl. Kosmische Lichtverschmutzung (10)). Sie verdrängen dann das im Röntgenbereich strahlende Gas.
(https://images.raumfahrer.net/up038472.jpg)
VLA Radiowellen-Bild von 3C442A
Doch bei der Galaxie 3C442A läuft das ganz anders. Das heiße Gas (erkennbar auf den Aufnahmen als Röntgenstrahlung in Blau) verdrängt das andere Gas, das im Radiowellenbereich leuchtet (in Orange auf dem Bild des VLA). Diese ungewöhnliche Dynamik wird wahrscheinlich durch den Crash der beiden Galaxien verursacht (vgl. Animation verschiedener Ansichten – optisch, im Röntgen- und Radiowellenbereich – von 3C442A (11)). Dieser Rollentausch ist erstaunlich und wird nach Meinung der Forscher wahrscheinlich durch die insgesamt aufgeheizte Atmosphäre der sich vereinigenden Galaxien verursacht. Die im Radiowellenbereich aufscheinenden Jets haben ihren Antrieb verloren, sie sind nicht mehr aktiv und werden nun zur Seite gedrängt.
Zitatende
Quelle:
http://www.heise.de/bin/tp/issue/r4/dl-artikel2.cgi?artikelnr=25010&mode=print
:)
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Moin Rolli,
sondern um zwei handelt, die dabei sind, sich miteinander zu vereinigen. Sie haben schon eine innige Annäherung hinter sich gebracht, jetzt steuern sie erneut ineinander hinein.
Das dürfte ja auch auf uns zukommen, wenn sich unsere Milchstrasse mit der Andromeda-Galaxie treffen; schöne Aussichten.
>>> https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=494.0
und auch >>> https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=560.0
Jerry
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Moin,
es scheint ja unumgänglich zu sein, daß der *Andromeda-Nebel* (M 31) und unsere Milchstrasse in einer bestimmten Zeit zusammenstoßen werden.
Beide Galaxien, zur Zeit ~ 2,5 Millionen Lj auseinander, driften stetig auf einander zu. Wenn es zu einer Kollision kommt, würde folgendes geschehen: Beide Galaxien verschmelzen nach mindestens 2 engeren Kontakten zu einer *super-elliptischen Galaxie*, von Astronomen *Milkomeda* benannt.
Fest steht, daß unser Sonnensystem, jetzt ~ 26.000 Lj vom galaktischen Zentrum entfernt, dann weiter nach aussen gedrängt wird auf ~ 65.000 Lj, weil die Randarme unserer Milchstrasse nach aussen expandieren. Dann wäre der Nachthimmel natürlich noch schöner, weil ja viel mehr Sterne zu sehen sind.
Zu diesem Ergebnis, nach entsprechender Simulation am Rechner, kommen Wissenschaftler vom CFA, Cambridge, Mass., USA.
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Milkomeda- klingt lustig :D ;D
Aber meinst du wirklich, dass es dann die Sonne noch gibt? Dann müsste das Ganze ja in weniger als 5 Milliarden passieren... Stand in dem Artikel auch irgendeine Zeitangabe, wann es so weit wäre?
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Ok, hab die Antwort selber gefunden:
Die Kollision wird schon in etwa 2 Milliarden Jahren beginnen, laut dem Artikel wird die Sonne dann noch ein Stern der Hauptreihe sein. Enden wird sie in 5 Milliarden Jahren, also etwa dann wenn unsere Sonne am Ende ihres Lebens ist.
Hier ist eine Grafik der Kollision:
http://www.cfa.harvard.edu/~tcox/localgroup/panelfig_starszoom.jpg (Ist zu groß, um sie ins Forum zu stellen)
Quelle: CfA
Mehr findet ihr hier:
Press Release (http://www.cfa.harvard.edu/press/2007/pr200714.html)
Bilder und die Studie zum Download (http://www.cfa.harvard.edu/~tcox/localgroup/)
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Moin Mary,
ich habe mir den gesamten Bericht und auch die Grafik jetzt noch einmal durchgelesen, da bin ich über eines gestolpert.
Die gehen davon aus, daß sich unser Sonnensystem beim endgültigen Crash beider Galaxien in einer Entfernung von ~ 26.000 Lj vom galaktischen Zentrum unserer Milkyway befindet, um dann weiter nach aussen gedrückt zu werden.
Haben die sich eigentlich nicht überlegt, daß unser Sonnensystem im Verlaufe von ~ 220.000 Lj einmal um unsere Heimatgalaxie wandert. Da das so ist, könnte es doch auch passieren, daß sich unser Sonnensystem genau zu dem Zeitpunkt im Bereich des Chrash-Punktes befindet. Dann fetzt das Sonnensystem ja wohl kaum nach weiter aussen, wohin denn auch, denn hinter *uns* befindet sich ja das Zentrum unserer Galaxie.
Jerry
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Und hier ein weiterer Artikel zum Andromeda/Milchstrasse-Crash:
Zitat:
GALAXIENKOLLISION
Sonnensystem wandert in Randbezirk
16. Mai 2007
Die Milchstraße und die Andromeda-Galaxie befinden sich auf Kollisionskurs: In rund fünf Milliarden Jahren werden die beiden Spiralgalaxien zu einer neuen elliptischen Galaxie verschmolzen sein. Unser Sonnensystem dürfte die kosmische Karambolage vermutlich unbeschadet überstehen, wird sich aber wohl in einem recht abgelegen Teil der neuen Galaxie wiederfinden. Darauf deuten zumindest Computersimulationen hin, die jetzt vorgestellt wurden.
(https://images.raumfahrer.net/up038469.jpg)
Hubbles Blick auf die kollidierenden Antennen-Galaxien NGC 4038-4039. Vermutlich wird sich ähnliches abspielen, wenn unsere Milchstraße mit der Andromeda-Galaxie kollidiert. Foto: NASA, ESA und das Hubble Heritage Team (STScI / AURA) - ESA/Hubble Collaboration
Zweieinhalb Millionen Lichtjahre entfernt befindet sich die große Schwester unserer Milchstraße, die Andromeda-Galaxie. Doch jede Sekunde verringert sich der Abstand zwischen den beiden Spiralgalaxien um rund 120 Kilometer. Deshalb nehmen die Astronomen schon seit gut fünf Jahrzehnten an, dass die beiden Systeme mit jeweils über 100 Milliarden Sternen eines fernen Tages zusammenstoßen werden.
Normalerweise stoßen bei Galaxienkollisionen die Sterne nicht wirklich zusammen - die Abstände zwischen ihnen sind einfach zu groß sind. Die Bahnen der Sterne allerdings können gehörig durcheinander gewirbelt werden. Die interstellare Materie in den beiden Systemen prallt direkt aufeinander und setzt eine Welle der Sternentstehung in Gang.
Neue Simulationen der Astronomen T. J. Cox und Avi Loeb vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics im amerikanischen Cambridge geben nun darüber Auskunft, was unserem Sonnensystem bevorstehen könnte, wenn Andromeda und die Milchstraße kollidieren. Die Forscher berichten über ihre Resultate in einer kommenden Ausgabe der Fachzeitschrift Monthly Notices of the Royal Astronomical Society.
Ein Beobachter, der die Kollision von Andromeda und Milchstraße von der Erde aus verfolgen könnte, würde sehen, wie auch langsam die gewaltige Scheibe der Andromeda-Galaxie immer deutlicher am Nachthimmel sichtbar wird. Das zarte Band der Milchstraße würde sich dann allmählich in ein Getümmel aus Sternen verwandeln - nämlich dann, wenn die sich nähernde Andromeda-Galaxie die Bahnen der Sterne kräftig durcheinanderwirbelt. Am Ende des Prozesses sind beide Galaxien zu einer riesigen Kugel aus Milliarden von Sternen verschmolzen.
Doch bevor es soweit ist, werden sich die beiden Galaxien mehrmals begegnen. Dabei verlieren sie jedes Mal durch die gegenseitigen Anziehungskräfte an Geschwindigkeit. Die Astronomen haben zudem angenommen, dass beide Galaxien in eine diffusen Wolke aus Gas und Dunkler Materie eingebettet sind, was die Abbremsung der Galaxien und den Verschmelzungsprozess deutlich beschleunigt. Ohne deren Wirkung würden die Ereignisse nahezu dreimal solange brauchen.
Die erste Passage oder Kollision erfolgt danach in weniger als zwei Milliarden Jahren, zu einer Zeit, in der sich die Sonne noch nicht zu einem Riesenstern aufgebläht hat und es auf der Erde vielleicht noch Leben gibt. Wie eng die Begegnung tatsächlich sein wird, ist unsicher, da man die Größe der seitlichen Bewegung von Andromeda nicht genau genug kennt. In fünf Milliarden Jahren dann werden beide Systeme zu einer elliptischen Galaxie verschmolzen sein.
Das Sonnensystem selbst wird bis dahin eine weite Reise zurück gelegt haben. Wenn sich die beiden Galaxien begegnen wird die gegenwärtig fast kreisförmige Bahn der Sonne um das Milchstraßenzentrum durch die Anziehungskraft von Andromeda stark verändert werden. Möglicherweise kreist die Sonne mit ihren Planeten eine Zeit lang sogar um das Zentrum unserer Nachbargalaxie, bevor sie sich dann mit den anderen Sternen in der neu entstandenen Galaxie wiederfindet.
Allerdings dürfte unser Sonnensystem dann vier Mal soweit vom Zentrum entfernt sein wie heute, nämlich etwa 100.000 Lichtjahre. "Momentan leben wir quasi in einer Art Vorstadt-Bezirk der Milchstraße," beschreibt Cox das Szenario. "Aber durch die kommenden turbulenten Ereignisse werden wir wohl weit nach draußen verfrachtet werden." Loeb sieht es mit Humor: "Das ist meine erste Veröffentlichung, die vielleicht noch in fünf Milliarden Jahren erwähnt werden wird."
Und einen Namen für die zukünftige Galaxie haben Cox und Loeb auch schon: "Milkomeda", also eine Kombination von "Milky way" und "Andromeda", könnte man das neue System nennen, schlagen die Forscher augenzwinkernd vor. Auf Deutsch müsste die neue elliptischen Galaxie entsprechend "Milchomeda" heißen.
Zitatende
Quelle:
http://www.astronews.com/news/artikel/2007/05/0705-016p.html
8-)
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Galaxiehaufen kollidieren mit Rekordtempo
3300 Kilometer pro Sekunde oder fast zwölf Millionen Kilometer in der Stunde: So schnell sind zwei Galaxiehaufen aufeinandergeprallt, haben US-Astronomen herausgefunden. Das ist ein Geschwindigkeitsrekord wie ihn Forscher nicht für möglich gehalten haben.
Mehr hier:
Drück mich (http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,druck-495471,00.html)
:o
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"Das Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer hat in fünf Milliarden Lichtjahren Entfernung die Kollision von gleich vier Galaxien aufgespürt. Es ist eine der größten kosmischen Karambolagen, die je beobachtet wurde. Aus den vier Galaxien könnte einmal eine der größten Galaxien im Universum werden. Für die Astronomen sind die Beobachtungen eine seltene Gelegenheit, die Entstehung der massereichsten Galaxien zu verfolgen."
Quelle:
http://www.astronews.com/news/artikel/2007/08/0708-010.shtml
Wie würde wohl der Blick in den Himmel für uns ausschauen, wenn wir dort leben würden?
:o
Gruß
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Moin,
hierzu hat Mary im Portal einen ausführlichen Bericht geschrieben >>> (http://www.planet-smilies.de/lesen/lesen_003.gif) (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/20082007031727.shtml)
Jerry
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Moin,
auf dieser Abbildung ist der Crash schon Vergangenheit.
(http://img340.imageshack.us/img340/1281/ngc46314656poepselfn7.jpg)
Bild: antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/astropix.html
Die Galaxie *The Hockey Stick*, (links unten im Bild) Sternbild Jagdhunde, +12,4m - +10,1m, ist eigentlich 2 Galaxien, nämlich *NGC 4657* (links im Knick) und *NGC 4656* (rechts im unteren Teil).
(http://www.ngcic.org/DSS/n/4/n4656.jpg)
In der grossen Abbildung sind auch zu sehen die Galaxien *NGC 4631* (Walgalaxie), +9,0m, ~ 25 Mill. Lj, D = ~ 115.000 Lj, und darüber die kleine *NGC 4627* (leicht diffus) (rechts oben im Bild).
(https://images.raumfahrer.net/up038468.jpg)
Wissenschaftler nehmen an, daß sich diese 3, evtl. auch alle 4 Galaxien vor einer gewissen Zeit zu nahe gekommen sind und daß die größere von ihnen (NGC 4631) die Balance der *The Hockey Stick*-Galaxien erheblich gestört hat, die sich dadurch nicht wieder in ihre Ursprungsform zurückbilden konnten. Als Beweis führen sie die gewisse Verformung der *Walgalaxie* an und ausserdem existieren noch heute zwischen diesen beiden Galaxienpaaren Wasserstoff- und andere Gasreste.
Jerry
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Moin,
kein direkter Crash aber ein lockeres Tänzchen.
Sterne, Staub und Gas fließen aus *NGC 3808* heraus und scheinen einen Arm um ihre Begleitergalaxie *NGC 3808 A* zu legen. Wie schon von anderen Doppelgalaxien bekannt, verfängt sich ein Teil der größeren im Gravitationsfeld der kleineren und die gegenseitige Anziehung formt das Aussehen beider Galaxien.
(https://images.raumfahrer.net/up038467.jpg)
Bild: NASA, ESA, and the Hubble Heritage Team (STScI / AURA)
*Arp 87* oder auch *NGC 3808*, Sternbild Löwe, ~ 300 Millionen Lj, gehört zu den Galaxien, die im *Atlas of Peculiar Galaxies* von Halton Arp aufgelistet sind.
Der *Arp-Katalog* enthält photographische Aufnahmen von 338 ungewöhnlichen Galaxien.
Über den *Arp-Katalog* gibt es hier mehr >>> (http://www.planet-smilies.de/lesen/lesen_005.gif) (http://de.wikipedia.org/wiki/Atlas_of_Peculiar_Galaxies)
Jerry
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Moin,
diese Aufnahme stammt von der ESO (VLT/NACO) und es handelt sich dabei um die Galaxien ESO 593-IG 008 oder IRAS 19115-2124, auch *Tinker Bell* genannt, 650 Mio Lj.
(https://images.raumfahrer.net/up038465.jpg)
Zu sehen sind 2 spiralförmige Galaxien im Chrash-Zustand und ausserdem noch eine unregelmässig geformte Galaxie, die sich zum Chrash dazugesellt.
(https://images.raumfahrer.net/up038466.jpg)
Mehr Informationen soll es demnächst in ESO oder Monthly Notices of the Royal Astronomical Society geben.
Jerry
PS: für mich sieht das aus wie ein Kolibri, der vor einer Blüte *schwirrt*.
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@jerry
Ja mit etwas Phantasie kann man sogar den Schnabel als diffuse Wolke wahrnehmen ..... was macht der Piepmatz nur so weit draußen ?! ::)
Wirklich wunderschön ......
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Moin,
(http://www.spaceinfo.com.au/lbg2377.jpg) (http://www.spaceinfo.com.au/galaxy_seyfert_sextet_head.jpg)
Bilder aus: spaceinfo.com.au
bei genauer Betrachtung sieht man, dass hier 3 Galaxien verschmelzen, zwei weitere werden sich wohl anschliessen und im Hintergrund warten noch mindestens 4 weitere.
Dies haben Astronomen mit dem Keck-Teleskop festgestellt, als sie auf der Suche waren nach entfernten *Einzel-Galaxien*. Was sie fanden ist wirklich sensationell. Es handelt sich hierbei um den wohl am weitesten entfernten Galaxienhaufen, der bisher entdeckt wurde. Sein Name ist *LBG-2377* und er ist 11,4 x 109 Lj entfernt. Wir sehen sie jetzt, als das Universum nur 15 % seines heutigen Alters hatte. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die großen Galaxien durch wiederholtes Durchdringen und Verschmelzen von bis dahin existierenden kleineren Galaxien gebildet haben und dann zum *Galaxie proto-Cluster* entwickelt haben.
Mehr Informationen gibt es hier >>> (http://www.planet-smilies.de/lesen/lesen_003.gif) (http://www.scientificblogging.com)
Jerry
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Moin,
ich muss meinen eigenen Bericht mal korrigieren, denn da habe ich eine Bezeichnung übernommen, die nicht stimmt.
Ich habe geschrieben: ....weitesten entfernten Galaxienhaufen.
Das kann so nicht stehen bleiben.
Man unterscheidet: Galaxiengruppen und Galaxienhaufen.
In diesem Fall trifft zu: Kleinere Ansammlung von Galaxien mit weniger als 50 Mitgliedern, in einem Volumen mit einem Durchmesser von < 10 Mio Lj.
Somit ist *LBG-2377* eindeutig eine *Galaxiengruppe* und kein *Galaxienhaufen*.
Jerry
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Moin,
hier ein typischer Galaxiencrash.
(https://images.raumfahrer.net/up038464.jpg)
Im Bild sind zu sehen: *NGC 2207* links und *IC 2163*. Beide Galaxien: 144 Mio Lj, mag +11,0, Sternbild *Großer Hund*.
Die größere der beiden Galaxien, *NGC 2207*, wird in ~ 1 - 3 Mrd Jahren die kleinere Galaxie *vereinnahmt* haben. Dieser Ablauf - eine große Galaxie bildet sich aus der Kollision von kleineren - ist nach Ansicht der Wissenschaftler für viele der heutigen massereicheren Galaxien typisch.
Hierbei denken wir ja auch das eventuelle *zusammenfinden* von *M 31* und unserer Milchstrasse. Das gesamte Szenario begann wohl vor ~ 40 - 50 Mio Jahren, als sich die beiden Galaxien zum ersten Male nahe gekommen sind. Naja, und von da an ging´s bergab mit *IC 2163*.
Zur Vernichtung von Sternmaterial wird es wohl kaum kommen, denn Sterne füllen nur etwa 4 x 10-12 des Galaxienquerschnitts aus.
Wenn nun 1010 Sterne einer Galaxie durch die andere Galaxie fliegen, ist die Wahrscheinlichkeit einer Sternkollision immer noch knapp unter 1.
Jerry
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Sehr beeindruckendes Bild Jerry! ;)
Ist irgendwie fast nicht zu glauben das es das so gut wie keine Sternenkollision geben soll! :o
Grüßle,Andi
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Bonjour, Andi hat geschrieben > Ist irgendwie fast nicht zu glauben, dass es da so gut wie keine Sternenkollision geben soll!
Kann ich auch nicht verstehen. Mir müsste mal einer das durch ein Grössenverhältnis verklickern. Jac
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So "unglaublich" ist das nicht. Schau dir als Vergleich unser Sonnensystem oder ein Atom an. Das Sonnensystem ist fast leer. Wenn hier etwas durchfliegt, "trifft" es im allgemeinen auch nicht. Das gleiche gilt für Atome, die sind auch "leer". Bei Beschuss mit hochenergetischer (Teilchen-)Strahlung wird der Kern auch nur selten getroffen. Die Menge an Atomen macht es dann, dass man doch mal einen Treffer landet, aber eben bei weitem nicht bei jedem.
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Bonjour Schillrich. Wen sprichst Du an? Leider redest Du niemeanden an, wenn Du was schreibst. Irritiert etwas. Wenn es mir gelten sollte, dann ist das natürlich nicht befriedigend. Mit dem Grössenverhältnes meinte ich was >anschaubares<. Jac
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@Corsar,
ich meinte ad_Astra. Schau dir die Zeiten unserer Postings an. Du und ich haben ja praktisch gleichzeitig geantwortet.
Zur Anschauung:
Der Vergleich mit unserem Sonnensystem ist schon "anschaulich". Stell dir vor, ein zweites Sonnensystem käme durch unseres hindurch. Das ist viel leerer Platz in beiden Systemen. Eine Kollision zwischen den Planeten und Sonnen ist also unwahrscheinlich. Natürlich beeinflussen sich beide Systeme durch ihre Gravitation, aber trotzdem bestehen sie zu 99,9999...% aus leerem Raum. Genau so sieht es bei den beiden Galaxien aus.
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Hallo Jac,
vielleicht hilft dir das weiter:
Wenn du dir unser Sonnensystem im Maßstab 1:1 Milliarde ansiehst, wäre die Entfernung Erde-Sonne 150 Meter, die Sonne hätte etwas weniger als eineinhalb Meter Durchmesser, der Erddurchmesser wäre etwas mehr als 1 cm. Dann wären Alpha & Proxima Centauri, das näheste Sternsystem, ungefähr 41 000 km entfernt, was in etwa dem Erdumfang entspricht.
Jetzt überleg mal, ob es da wahrscheinlich ist, dass ein Stern, der zwischen den beiden durchfliegt, ausgerechnet genau auf unsere Sonne trifft.
Wobei, wenn sich zwei Sterne mal bei einer Galaxienkollision doch annähern, halte ich es für wahrscheinlicher, dass sie entweder aneinander vorbeifliegen und dabei ihren Weg ändern oder, da sie sich nicht exakt treffen, ein Doppelsternsystem bilden und einander gegenseitig umkreisen.
Mary
P.S.: Habe die Zahlen aus "Was tut sich am Himmel 2006/07" erschienen im Kosmos-Verlag genommen. Müsste sich aber einfach nachrechnen lassen.
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Bonjour Mary. Du hast geschrieben >>Wenn du dir unser Sonnensystem im Maßstab 1:1 Milliarde ansiehst, wäre die Entfernung Erde-Sonne 150 Meter, die Sonne hätte etwas weniger als eineinhalb Meter Durchmesser, der Erddurchmesser wäre etwas mehr als 1 cm. Dann wären Alpha & Proxima Centauri, das näheste Sternsystem, ungefähr 41 000 km entfernt<<
Ächz! Das haut hin! Jetzt ist mir einiges klar. Danke für diese Vorstellung.
Nächster Punkt ergibt sich für mich daraus: Und wir wollen mal ganz kurz beim nächsten Sternsystem nachschauen, ob da grüne Männchen raumlaufen - mit was wollen wir das bei diesen Dimensionen denn erreichen?
Wenn diese Entfernungen so groß sind, dann stehen ja im Verhältnis die Galaxien viel dichter beisammen und deshalb kollidieren die auch so oft.
Oder sehe ich das falsch. Jac
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So "unglaublich" ist das nicht. Schau dir als Vergleich unser Sonnensystem oder ein Atom an. Das Sonnensystem ist fast leer. Wenn hier etwas durchfliegt, "trifft" es im allgemeinen auch nicht. Das gleiche gilt für Atome, die sind auch "leer". Bei Beschuss mit hochenergetischer (Teilchen-)Strahlung wird der Kern auch nur selten getroffen. Die Menge an Atomen macht es dann, dass man doch mal einen Treffer landet, aber eben bei weitem nicht bei jedem.
Ups...eigentlich hab ich den Worten von Jerry schon geglaubt, aber ich finde es eben "beeindruckend" das es auch bei der Menge an Sternen trotzdem noch so viel "Platz" gibt das selten eine Kollision geschieht... ;)
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Moin,
auf dieser Seite >>> (http://www.planet-smilies.de/lesen/lesen_003.gif) (http://spacetelescope.org/news/html/heic0810.html)
sind 59 Galaxien abgebildet, die mit anderen Galaxien kollidieren.
Beispiel: (http://www.pic-upload.de/24.04.08/as67eq.jpg)
Absolut Spitze!
Jerry
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Hallo,
eine faszinierende Bildersammlung... besonders intereassant finde ich z.B. dieses:
(http://spacetelescope.org/images/medium/heic0810ae.jpg)
Arp 148 is the staggering aftermath of an encounter between two galaxies, resulting in a ring-shaped galaxy and a long-tailed companion. The collision between the two parent galaxies produced a shockwave effect that first drew matter into the centre and then caused it to propagate outwards in a ring. The elongated companion perpendicular to the ring suggests that Arp 148 is a unique snapshot of an ongoing collision. Infrared observations reveal a strong obscuration region that appears as a dark dust lane across the nucleus in optical light.
Wenn ich das richtig verstehe, ist die längliche Galaxie durch die andere durchgeflogen (so sieht das für mich jedenfalls aus), dabei stürzte die Materie der anderen, vorher wohl eine Spiralgalaxien, ins Zentrum ein. Dann verteilte sie sich zu einem Ring.
Ich wüsste gerne, wie so ein Vorgang detailliert abläuft - das kann man doch mit dem Computer simulieren, wisst ihr da zufällig was zu so einer Kollision?
Mary
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Hallo Mary,
meinst du, ob sich das allgemein simulieren lässt? Oder möchtest du es durch deinen Heimrechner durchrechnen lassen?
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Hallo Daniel,
ich hätte gerne entweder eine Bildfolge oder eine Animation davon oder, wie du sagst, würde ich es gerne selber simulieren (wenn ich das zusammenbringe), da gibt es ja auch für Amateure zugängliche Programme, glaube ich, nur kenn ich keine.
Mary
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So eine Simulation sollten unsere Heimrechner nicht bewerkstelligen können. Abgesehen von einer speziellen Software hierfür, ist das Problem einfach "zu groß". Um es zu verdeutlichen:
- 2 Galaxien à 1x109 Sternen, das heißt jeder Stern wechselwirkt mit jedem anderen und muss berechnet werden: also 109x109=1018 Wechselwirkungen müssen berechnet werden. Das ist ein "gewaltiges" Mehrkörperproblem ...
- Und dann muss das ganze nicht ein mal, sondern für einen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren schrittweise berechnet werden.
Für so etwas benötigt man sehr spezielle Software, man muss das Problem effizient formulieren (also abwägen zwischen Vereinfachung und Genauigkeit, Parallelisierung, Clusterung des Problem, Zeitschritte, etc ...) und v.a. braucht man "Supercomputer", also Rechenmeister aus Instituten. So was hat keiner zu Hause ;).
Wahrscheinlich gibt es irgendwo im Internet schöne Animationen, welche auf solchen Rechnungen beruhen, aber eine Live-Simulation zu Hause wird nicht gehen.
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Hallo Daniel,
fast. Es sind 2*109 Sterne. Jeder Stern wechselwirkt mit jedem. Also der erste mit 2*109-1 Sternen. Der zweite hat mit dem ersten schon wechselgewirkt. Also nur noch 2*109-2. Das fortgesetzt führt zur Gaußschen Summenformel:
1+2+3+4+...+n=n*(n+1)/2.
Also (2*109-1)*(2*109)/2=(2*109-1)*109 Wechselwirkungen. ;)
Tobi
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- 2 Galaxien à 1x109 Sternen, das heißt jeder Stern wechselwirkt mit jedem anderen und muss berechnet werden: also 109x109=1018 Wechselwirkungen müssen berechnet werden. Das ist ein "gewaltiges" Mehrkörperproblem ...
Ich habe mich bei der Problemgröße vertan. Jeder Stern aus Galaxie 1 wechselwirkt mit einer Kracft ja nicht nur mit jedem Stern aus Galaxie 2, sondern auch mit den restlichen Sternen der eigenen Galaxie 1. Das ergibt eine etwas andere Matrix/Problemgröße mit:
n = Anzahl Sterne Galaxie 1
m = Anzahl Sterne Galaxie 2
[(n+m)*(n+m)-(n+m)]/2 = [(109+109)*(109+109)-(109+109)]/2 = 2*1018-109
[(n+m)*(n+m)] gibt die Anzahl der "Wechselwirkungen" zwischen allen Sternen beider Galaxien. Davon muss dann noch mal
(n+m) abgezogen werden, weil jeder Stern nicht mit sich selbst wechselwirkt. Das Ganze wird dann durch 2 dividiert, da die paarweise Wechselwirkung zwischen 2 Sternen symmetrisch ist, also auf beiden Sterne die gleich Kraft wirkt. Am Ende ergibt sich daraus also eine obere oder untere [(n+m)*(n+m)]-Dreiecksmatrix der Kräfte zwischen allen Sternen.
(in der Hoffnung, mich nicht vertan zu haben ...)
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Warst du schneller als ich ;) ... hatte mir die Matrix hier auch noch mal durch den Kopf gehen lassen ... hat nur etwas länger gedauert, auch da ich die Gaußsche Formel nicht mehr kannte ....
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Hallo,
nein, ich wollte sowas natürlich nicht mit jedem einzelnen Stern selbst durchrechnen! Ich meinte ein Programm, was das vereinfacht durchrechnet, sowas hatte ich schon mal gesehen. Eine wirklich wissenschaftlich genaue Simulation ist natürlich etwas anderes...
Hab jetzt selbst gegooglet und hab folgende Seiten gefunden:
http://burro.astr.cwru.edu/JavaLab/GalCrashWeb/backgrnd.html
http://www.colliding-galaxies.com/Site/menu_d.html
Ich spiel mich derzeit damit ein bisschen rum...
Mary
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Hallo zusammen,
zu Hubble's 18. Geburtstag [smiley=thumbup.gif] sind neue Bilder freigegeben worden.
heute bei http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/
das folgendes Bild... :)
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap080430.html
in der Beschreibung zum Bild ist dieser Artikel mit einem Film enthalten.
http://66.102.9.104/translate_c?hl=de&u=http://www.galaxydynamics.org/tflops.html
dann habe ich noch ein tolles Vidio gefunden, aber meine Kenntnisse reichen nur aus, um einen Link dazu reinzusetzen.
http://hubblesite.org/newscenter/archive/video_lightbox.php?year=2008&id=16&video_id=a
Herzliche Grüße
Zuschauer
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Moin,
(https://images.raumfahrer.net/up038463.jpg)
Bild: *rote Überriesen* in einem Aussenbezirk der *Antennengalaxie*
(http://www.pic-upload.de/09.05.08/ssbg2.jpg)
Bild: *Antennengalaxie*
Die beiden *Antennengalaxie*, NGC 4038 und NGC 4039, sind nicht wie bisher errechnet 65-100 x 106 Lj von uns entfernt, sondern nur 45 x 106 Lj. Das haben Wissenschaftler durch das Hubble-Teleskop[/sup] festgestellt. Sie untersuchten in den Aussenbezirken
der kollidierenden Galaxien die roten Riesensterne, deren Licht eine genau bekannte maximale Leuchtkraft erreichen.
Jerry
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Hallo,
zum Thema "Galaxien-Crash" fällt mir gerade folgendes ein:
Vielleicht habt ihr schon mal von dem Projekt "Galaxy Zoo" gehört. Bei diesem Projekt klassifizierten Freiwillige über das Internet Bilder von ungefähr einer Million Galaxien nach ihrem Typ (Spiralgalaxie, elliptische usw.). Auch nicht-Astronomen sind dafür besser geeignet als Computerprogramme. Dabei wurden auch unzählige verschmelzende Galaxien gefunden. Das Problem ist nur, dass manche Galaxien auf den ersten Blick aussehen, als würden sie kollidieren, dabei sind sie in Wirklichkeit Millionen Lichtjahre entfernt. Oder ein Stern sieht auf den ersten Blick aus wie eine zweite Galaxien. Wenn man genauer hinschaut, kann man dies allerdings auch unterscheiden. Daher sind viele Galaxien von einigen Teilnehmern als "Mergers" (verschmelzende Galaxien) eingestuft worden, von anderen jedoch nicht. Um in diese Fälle Klarheit zu bringen, haben die Leiter von Galaxy Zoo ein Datenset mit diesen Galaxien zusammengestellt und Freiwillige gebeten, diese nochmal zu klassifizieren und dabei auf bestimmte Merkmale, die bei Galaxienkollisionen sichtbar sind (wie extrem ausgedehnte, unregelmäßige Spiralarme in eine Richtung), zu achten.
Ich habe davon vor ein paar Tagen im GZ-Newsletter erfahren.
Mehr darüber erfahrt ihr unter:
http://www.galaxyzoo.org/ (unten auf der Startseite)
bzw. die Einführung zu den Galaxienkollisionen hier (http://www.galaxyzooblog.org/wp-content/uploads/2008/04/tutorial.pdf)
Mary
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(https://images.raumfahrer.net/up038462.jpg)
diese Bild habe ich bei http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap080721.html
gefunden.
die Galaxien NGC 5426 und NGC 5427 sollen den Chrash wohl überleben.
Zuschauer
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Diese beiden Galaxien sind ja ein sehr schönes Beispiel für eine Kollision. Man sieht auch gleich auf den ersten Blick die üblichen Charakteristika für solche Merger, wie die auffälligen Sternentsehungsregionen. Was auch nicht weiter verwunderlich ist, dass diese Galaxien Kernaktivitäten aufweisen, zumindest NGC 5426 ist als Seyfert 2 Typ klassifiziert. Alles in allem ein sehr schönes Beispiel für eine solche Konstellation.
Gruß
Chris
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Moin,
wir haben ja schon eine ganz gute Sammlung von Galaxien gesehen, die kollidiert sind bzw. bald kollidieren werden. Die Aufnahmetechnik ist ja mitlerweile so gut, dass man viele Details erkennt. Was mich nun wundert ist, dass bei diesen Galaxien keine *Begleitgalaxien* entdeckt werden. Unsere Milchstrasse hat ja eine Menge an *Begleit- / Zwerggalaxien* um sich rum. Da stellt sich mir die Frage: Ist die Milchstrasse da nur eine Ausnahme?
Jerry
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Nun wir müssen zunächst natürlich beachten dass jede Galaxie im Rahmen der morphologischen Klassifizierung noch ihre ganz eigenen Merkmale besitzt. Daher müssen wir davon ausgehen, dass die Milchstraße bisher relativ isoliert existiert hat und daher kleinere, also Zwerggalaxien einfangen konnte.
Das bei den goßen Mergern keine Satellitengalaxien mehr vorhanden sind, ist zunächst natürlich auf die große Derfomierung zurück zu führen. In den endgültig gemergten Galaxien, welche als sich als große elliptische Galaxien darstellen, ist es sehr schwierig überreste früherer Begleitgalaxien zu erkennen. Das prominenteste Beispiel dafür ist wohl M31 allein in seiner jetzigen Form.
Grüße
Chris
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Moin Chris,
dann war meine Frage nicht korrekt gestellt und ich erweitere sie (obwohl sie dann hier in diesen Thread eigentlich nicht mehr passt).
Auch bei anderen Aufnahmen *freier* Galaxien sind keine sie begleitende *Zwerggalaxien / Begleitgalaxien* zu sehen.
Bei Galaxien, die sich gegenseitig beeinflussen (bevorstehende Kollision), kann ich mir schon vorstellen, dass sie in ihrem Umfeld andere Verhältnisse erzeugt haben; nach erfolgter Kollision dürfte es sogar zur vollständigen Bereinigung gekommen sein.
Jerry
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Mit Sicherheit ist die Milchstraße was Satellitengalaxien angeht kein Einzelfall. Auch die bereits angesprochene M31 besitzt mit M32 noch oder schon wieder eine Satellitengalaxie, wobei es im Fall von M31 noch weitaus mehr sind. Eine anderes prominentes Beispiel ist M51 welche ja grade dabei ist mit einer ehemaligen Zwerggalaxie zu mergen. Auch M81 weißt mehrer Satellitengalaxien auf, hier ein Beipsiel:
http://seds.lpl.arizona.edu/Messier/more/m081_hom9.html
Das wir mit Begleitgalaxien allein stehen, ist also nicht der Fall.
Grüße
Chris
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Moin Chris,
auch hier hatte ich mich wohl etwas falsch ausgedrückt.
Natürlich sind mir die Galaxien bekannt, die *große* Begleitgalaxien oder Schwestergalaxien haben. Ich bezog das auf *blaue Galaxien* oder *Zwerggalaxien*, wie z.B. *Milchstrasse* mit *Magellansche Wolken*.
Jerry
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Hallo,
Also ob wir tatsächlich so viele "Zwergsatellitengalaxien" besitzen, ist ja als solches noch fraglich. Beispielsweise deuten neueste Messungen der bereits angesprochgenen Magellanschen Wolken darauf hin, dass deren Radialgeschwindigkeit weitaus größer ist als bisher angenommen.
http://www.astronews.com/news/artikel/2007/01/0701-011.shtml
Dies würde wiederum heißen, dass es sich bei den Magellanschen Wolken um gar keine Satellitengalaxien handelt, sondern nur quasi um Durchreisende, denen unsere Milchstraße grade begegnet. Ihre Geschwindigkeit ist wahrscheinlich sogar so hoch, dass sie das Schwerefeld der Milchstraße wieder verlassen können.
Grüße
Chris
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Moin,
auch hier wieder eine typische Crash-Situation.
(https://images.raumfahrer.net/up038461.jpg)
Bild: Die Galaxien NGC 5216 (oben rechts) und NGC 5218 (aus antwrp.gsfc.nasa.gov)
Die grössere Galaxie *NGC 5216* ist mit der kleineren *NGC 5218* durch einen 22.000 Lj langen Steg aus Gas, Staub und Sternen verbunden. Beide Galaxien sind sich in der Vergangenheit oft sehr nahe gekommen und dabei kam es zu dem Abzug von Masse aus der wohl damals schon kleineren Galaxie. In einer fernen Zukunft wird es sicher zu einer Vereinigung beider Galaxien kommen.
Dies System wird auch *Arp 104* bzw. *Keenans System* genannt und befindet sich ~ 17 Moi Lj von der Erde entfernt im Sternbild *Ursa Major*.
So könnte es auch mit der *Andromeda-Galaxie / M 31* und unserer Milchstrasse passieren.
Jerry
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Mit dem Hubble-Teleskop gelang diese schöne Aufnahme eines Falles von galaktischem Kannibalismus, wie hier zu sehen:
(https://images.raumfahrer.net/up038460.jpg)
Credits: NASA, ESA and R. Sharples (University of Durham, U.K.)
Abgebildet sind die Galaxien NGC 7173 (links), NCG 7174 (rechts oben) und NGC 7176 (rechts unten). Bei NGC 7173 und 7176 handelt es sich um normale elliptische Galaxien, während NGC 7174 eine Spiralgalaxie ist, die durch Gravitations- und Gezeitenkräfte von den beiden elliptischen Galaxien förmlich auseinandergerissen wird.
In ferner Zukunft werden die drei Galaxien wahrscheinlich zu einer riesigen, irregulären Galaxie verschmelzen, welche dann die 10 bis 100fache Masse unserer Galaxis hätte.
Das Schauspiel ereignet sich ca. 100 Mio. Lichtjahre entfernt im Sternbild des Südlichen Fisches.
http://www.esa.int/esaCP/SEM5S9CDNRF_index_0.html
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Moin Timo,
hier wäre natürlich eine Composit-Aufnahme sehr hilfreich, denn dann könnte man die einzelnen Strukturen klarer erkennen und den Überlebenskampf oder die Abwehrreaktion der einzelnen Galaxien besser sehen. Vielleicht kommt da bald so etwas, wäre doch lohnenswert.
Jerry
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In die Vergangenheit weit entfernter Galaxien
Einem Forscherteam gelang es, mit Hilfe boden- und weltraumgestützter Teleskope die Bewegung von Gaswolken in weit entfernten Galaxien zu vermessen. Das Verfahren, das bisher nur bei den Nachbarn der Milchstraße gelang, soll dabei helfen, die Entwicklung von Galaxien vom frühen Universum bis heute besser zu verstehen.
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/16032009151120.shtml
Den drei untersuchten Galaxien ist gemein, dass sie alle eine Kollision hinter sich haben. Die neue Technik macht es erstmalig möglich, die Entwicklung so junger (=weit entfernter) Galaxien zu verstehen.
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Mit dem VLT (Siehe dazu auch Karls Artikel oben bzw. im Portal) ist erneut ein interessantes Bild zweier miteinander verschmelzender Galaxien gelungen:
(https://images.raumfahrer.net/up038458.jpg)
ESO
GRAU (http://www.eso.org/gallery/d/85250-4/phot-11a-09-fullres.jpg)
Aufgenommen wurde das Bild mit dem FORS2-Instrument (FOcal Reducer and low dispersion Spectrograph) des VLT. Zu sehen ist das Objekt Arp 261, das rund 70 Mio. Lichtjahre entfernt im Sternbild Waage liegt.
Während bei dem zerstörerischen Tanz der Galaxien miteinander die Bahnen einzelner Sterne stark gestört werden, entstehen auf der anderen Seite viele neue Sterne durch den Crash der in den Galaxien jeweils enthaltenen Gas- bzw. Staubwolken miteinander. Die Kollision von einzelnen Sternen dagegen ist sehr unwahrscheinlich, da der Abstand zwischen den Sternen trotz allem wahnsinnig groß im Verhältnis zu den Ausmaßen der Sterne selber ist.
Interessante Nebenaspekte: Oben und oben links sieht man auf dem Bild zwei Asteroiden unseres Asteroidengürtels, die zufällig durch's Bild huschen. Zu erkennen sind sie hier an der rot-grün-blauen Bildspur, die durch den Einsatz der verschiedenen Spektralfilter entsteht.
Aufgenommen wurde das Bild eigentlich um die ungewöhnlich lange sichtbare Supernova SN 1995N zu untersuchen, die hier allerdings nur als kleiner Lichtpunkt erscheint. Markiert ist sie auf diesem Bild: (https://images.raumfahrer.net/up038459.jpg)
http://www.eso.org/public/outreach/press-rel/pr-2009/pr-11-09.html
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Ein nettes Bild kollidierender Galaxien (Hubble):
(https://images.raumfahrer.net/up038457.jpg)
Die beiden gehören zum Virgohaufen. Normalerweise kommt es nicht zu einer Vermischung ihrer Sterne, wenn Galaxien kollidieren. Dies liegt daran, dass sie vor allem aus leerem Raum bestehen und nur zu einem sehr kleinen Teil von Sternen ausgefüllt werden. Höchstens kommt es zu einer Verschmelzung ihrer zentralen schwarzen Löcher, was aber hunderte Millionen Jahre dauern kann.
Von da (http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap090407.html).
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Du meinst sicher, daß es normaler Weise nicht zum Zusammenstoß einzelner Sterne führt, wenn sich Galaxien durchdringen, weil die Abstände zwischen den Sternen doch sehr groß sind.
Vermischungen gibt es schon, einige Sterne wechseln dabei die Galaxie und ziehen mit der anderen mit.
Es kann auch passieren, daß Sterne herausgeschleudert werden und dann einsam durchs All wandern.
Wenn die beiden Kerne miteinander verschmelzen, werden sogar fast alle Sterne vermischt. ;)
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Hallo Eumel.
Das Apod schreibt:
When two galaxies collide, the stars that compose them usually do not. This is because galaxies are mostly empty space and, however bright, stars only take up only a small fraction of that space.
Okay, sie kollidieren nicht, vermischen können sie sich schon. Ich fands auch irgendwie komisch, wenn jede Galaxie ihre eigenen Sterne festhalten könnte. ;)
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Auffahrunfall im All
So könnte man die Szene betiteln welche Wissenschaftler nun erstmals beobachten konnten.
Die Wissenschaftler nutzten optische Aufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops sowie des Keck-Observatoriums auf Hawaii und bezogen Röntgendaten des Chandra-Observatoriums in die Analyse mit ein. Aus den Daten konnten sie die dreidimensionale Geometrie und die Bewegungen in dem System rekonstruieren. Demnach sind vier separate Galaxienhaufen an der Kollision beteiligt. Ein kosmischer Crash von diesem Ausmaß wurde bisher noch nicht dokumentiert.
(https://images.raumfahrer.net/up038456.jpg)
Weitere Infos hier: http://www.spektrum.de/artikel/991894
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Ich frage mich wie solche intergalaktischen Filamente oder Bänder entstehen. Das oben angedeutete Exemplar hat eine Länge von 13 Mio. Lichtjahren und soll vor allem aus kaltem Gas und Dunkler Materie bestehen.
Wie entstehen solche unglaublich langen und verhältnismäßig dünnen Bänder? Zum Vergleich: Der Durchmesser unserer Galaxie beträgt gerade mal gut 100.000 Lichtjahre. Die Andromedagalaxie ist 2,5 Mio. Lichtjahre entfernt.
Entstehen diese Bänder im Rahmen einer milliardenjahren Kollisionsgeschichte durch Gezeitenkräfte? Welche Rolle spielt die Dunkle Materie und in welcher Verbindung stehen die Filamente zu den großen Voids (Leeren), die viele hundertmillionen Lichtjahre durchmessen können?
Wikipedia schreibt übrigens zur Situation unserer eigenen Galaxie:
Auch unsere Milchstraße, die etwa 2,5 Millionen Lichtjahre entfernte Andromedagalaxie, die anderen Mitglieder der Lokalen Gruppe und nahegelegene Galaxiengruppen, bilden mit dem Zentrum des Virgo-Galaxienhaufens in 65 Millionen Lichtjahren und dem Zentrum des Coma-Haufens (Abell 1656) und des Leo-Galaxienhaufens (Abell 1367) in etwa 300–450 Millionen Lichtjahren Distanz ein riesiges Filament.
http://de.wikipedia.org/wiki/Filament_(Kosmologie)
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Moin,
beim suchen von Daten über Galaxien ist mir die Galaxie *M 87* aufgefallen. Hier einige Daten: *M 87*, Zugehörigkeit Virgo-Galaxienhaufen, Sternbild Jungfrau, Winkelausdehnung 8,3′ × 5,8′, 9,6 mag, ~ 52 Mio. Lj.
Und dabei habe ich diese Abbildung gefunden>>>(https://images.raumfahrer.net/up038455.jpg)
Bild: Chris Mihos, Case Western Reserve University / ESO
Hinweis: Die schwarzen Punkte im Bild verdecken alle Vordergrundsterne, die zur Milchstrasse gehören.
Darauf sieht man bei 7 Uhr die Riesengalaxie *M 87*. Das helle Band von 11 bis 3 Uhr zeigt die Galaxienkette im Virgohaufen.
Fast alle kleinen Lichtpunkte auf dem Bild sind Sterne, die ausserhalb von *M 87* liegen, mit ihr aber physisch verbunden sind. Bei genauer Betrachtung kann man feststellen, dass die Fläche der Begleitsterne nicht genau begrenzt ist. Und dies ist ein Rätsel. Eigentlich dürften diese Sterne keine grössere Fläche einnehmen, denn sie sind bei einer früheren Annäherung von *M 87* an eine andere Galaxie aus dem Virgohaufen regelrecht aus *M 87* rausgesaugt worden, stehen aber weiterhin unter dem Gravitationseinfluss der Muttergalaxie. Also dürften sie nur im engeren Bereich vorhanden sein. Aber sie sind sehr weit verstreut. Deshalb gehen Astronomen davon aus, dass es in Zukunft einen weitereren Kontakt zwischen *M 87* und anderen Galaxien, wahrscheinlich *M 84* und *M 86*, im Bild die beiden helleren Punkte bei 3 Uhr, geben wird.
Mit dem FLAMES-Spektrographen des Very Large Telescope (VLT) im Paranal-Observatorium der ESO in Chile wird stetig verfolgt, ob sich Bewegungen und wenn ja, in welche Richtung, feststellen lassen. Das wird also eine richtige Verfolgungsjagd, leider nur im Schneckentempo. Aber eins steht fest; auch *M 87* wird es so ergehen wie unserer Milchstrasse - sie enden beide in einem Chaos.
Jerry
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Moin,
ich hatte geschrieben: Deshalb gehen Astronomen davon aus, dass es in Zukunft einen weiteren Kontakt zwischen *M 87* und anderen Galaxien, wahrscheinlich *M 84* und *M 86*, im Bild die beiden helleren Punkte bei 3 Uhr, geben wird.
Nun habe ich eine sehr nette PN bekommen und darin stand u.a.: ......."dass es in Zukunft" stimmt ja wohl nicht, denn die Galaxie ist fast 52 Millionen Lichtjahre von uns entfernt, also wird der Crash doch schon gewesen sein. Wir sehen die .......
Der Hinweis stimmt natürlich, aber ich habe vorausgesetzt, dass wir Astronomis das wissen, sorry.
Jerry
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Die Formulierung "in Zukunft" ist schon richtig, denn sie ist zeitlich nach oben offen.
Uns interessiert ja die Entwicklung im Universum.
Es mag schon eine nahe Begegnung der betreffenden Galaxien gegeben haben und es wird in Zukunft wieder eine geben.
Der genaue Zeitrahmen, oder gar die Entfernung bis zur Erde ist dabei nicht relevant.
Was wir (noch) nicht beobachten können, können wir auch nicht als Fakt verbuchen.
Also sollte der für uns zuküftige Crash auch momentan stattfinden, wissen wir es doch erst, wenn das Licht uns die Information bringt.
Wir können nur mit Daten arbeiten, die uns vorliegen.
Und danach müssen wir derzeit sagen: Ein weiterer Crash wird in Zukunft stattfinden.
Wir denken oft nur in Menschleben, oder gar in Zeiträumen, die wir selbst noch erleben können.
Das ist aber sehr kurzsichtig.
Für einen Galaxien-Crash sind selbst 52 Millionen Jahre keine lange Zeit.
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Moin,
man sagt ja, dass das Weltall expandiert und dadurch wird die Entfernung zwischen den Galaxien grösser.
So weit so gut; aber wenn ich mir die Bilder im net von Galaxien anschaue, dann sind viele davon auf Kollisionskurs mit anderen Galaxien, man nennt sie auch *wechselwirkende Galaxien*. Solche Wechselwirkungen scheinen nicht unüblich, vielleicht sogar normal und notwendig für die Entwicklung von Galaxien. Wobei die Wissenschaftler meinen, dass sich nur noch etwa eine bis zwei von hundert Galaxien im direkten Prozess einer Verschmelzung befinden. Sie nehmen auch an, dass in der Zeit etwa eine Mrd Jahre nach dem angenommenen Urknall die damals häufigen Zwerggalaxien vielfach miteinander verschmolzen.
(https://images.raumfahrer.net/up038451.jpg)
Bild: Hubble WT - kollidierende Galaxien
Auch unserer Milchstrasse ereilt dies Schicksal mit der *Andromedagalaxie* >>> Beide Galaxien, zur Zeit ~ 2,5 Mio Lj auseinander, driften stetig auf einander zu. Wenn es zu einer Kollision kommt, würde folgendes geschehen: Beide Galaxien verschmelzen nach mindestens 2 engeren Kontakten zu einer *super-elliptischen Galaxie*, von Astronomen *Milkomeda* benannt.
Wenn die Beobachtungen der Astronomen stimmen, dann bleibt es aber nicht nur bei dem *Galaxien-Crash*, sondern die Zusammenballung geht weiter. Die *Feldgalaxien* versammeln sich dann in *Galaxiengruppen*, das sind kleinere Ansammlungen von Galaxien mit weniger als 50 Mitgliedern mit einem ø von bis zu 10 Mio Lj. Auch unsere Milchstrasse gehört solch einer Gruppe an: der *lokalen Gruppe*.
(https://images.raumfahrer.net/up038452.png)
Bild: WIKIPEDIA - Verteilung der Galaxien in der Lokalen Gruppe
Aber diese *Galaxiengruppen* bleiben nicht inaktiv. Auch sie tendieren durch Wechselwirkung mit anderen Gruppen zum Zusammenschluss. Daraus entstehen dann die *Galaxienhaufen*. Sie beinhalten bis zu einigen tausend *Feldgalaxien*, bzw. ~ 15 - 20 *Galaxiengruppen*, die sich alle mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten im gemeinsamen Schwerefeld ihres gemeinsamen Haufens bewegen. In der Mitte von *Galaxienhaufen* befindet sich oft eine riesige Elliptische Galaxien.
(https://images.raumfahrer.net/up038453.png)
Bild: WIKIPEDIA - Die Umgebung der Lokalen Gruppe bis etwa 20 MLj Entfernung.
Letztendlich streben auch diese schon grossen Haufen zu einem weiteren Zentrum, dem *Galaxiensuperhaufen*, eine der größten für uns erkennbaren Strukturen im Universum, die sich aus mehreren Haufen zusammensetzt. Auch unsere Milchstraße ist Teil eines Superhaufens, nämlich des Virgo-Superhaufens (auch Lokaler Superhaufen genannt), dessen Zentrum der *Virgo-Galaxienhaufen* bildet. Er hat die Form einer abgeflachten Scheibe mit einem ø von etwa 200 Mio Lj und enthält ~ 100 bis 200 Galaxienhaufen.
(https://images.raumfahrer.net/up038454.jpg)
Bild: WIKIPEDIA - Im Zentrum des Virgo-Haufens sind sich die Galaxien so nahe, daß es häufig zu Kollisionen oder Beinahezusammenstößen kommt. Spiralgalaxien haben dort nur eine geringe Überlebenschance.
Der *Virgo-Superhaufen* wird nun selbst vom *Grossen Attraktor* angezogen, der südlich des Sternbildes Skorpion liegt und dessen Beobachtung uns die Milchstraße verwehrt. Zudem scheint ein weiterer Superhaufen weit hinter dem *Grossen Attraktor* an unserer Milchstraße zu ziehen, die sich mit 625 km/s auf den Attraktor zu bewegt.
Über den *Grossen Attraktor* hier nachlesen >>> (http://smiliestation.de/smileys/Schilder/13.gif) (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=480)
Der noch weiter entfernt liegende, aber den Virgo Haufen beeinflussende Superhaufen ist wahrscheinlich *the great Wall*. Er liegt 200 Mio. Lj entfernt in Richtung des Sternbilds Jungfrau, ist 500 Mio. Lj. lang – etwa parallel zur nördlichen Kante der galaktischen Scheibe der Milchstraße – nur 15 Mio. Lj. dick und mind. 300 Mio. Lj. hoch.
Wenn dem alles so ist, dann kann man doch sagen, dass in ferner Zukunft alle Galaxien, Galaxiengruppen, Galaxienhaufen und Galaxien-Superhaufen in einem Galaxien-Super-Superhaufen verschmolzen werden- alles andere im Universum ist dann eine grosse Leere.
Schöne Zukunftsaussichten.
Jerry
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Wenn dem alles so ist, dann kann man doch sagen, dass in ferner Zukunft alle Galaxien, Galaxiengruppen, Galaxienhaufen und Galaxien-Superhaufen in einem Galaxien-Super-Superhaufen verschmolzen werden- alles andere im Universum ist dann eine grosse Leere.
Hallo Jerry,
diejenigen Galaxien-Superhaufen, die sich jetzt schon eine deutliche Rotverschiebung aufweisen, werden niemals mit unserem Superhaufen verschmelzen. Ab einer gewissen Entfernung überwiegt die Expansion der Raumzeit.
Außerdem leben Galaxien auch nicht ewig und daher wird es viele von ihnen nicht mehr in dieser Form geben, wenn sie große Distanzen zurückgelegt haben um zu kollidieren.
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Moin Timo,
diejenigen Galaxien-Superhaufen, die sich jetzt schon eine deutliche Rotverschiebung aufweisen, werden niemals mit unserem Superhaufen verschmelzen.
Das hatte ich auch nicht geschrieben. Aber ich meine, dass sie doch sich mit unserem Superhaufen irgendwann zusammenschliessen, vielleicht im *Shapley-Superhaufen*.
Jerry
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Ok, dann hatte ich dich falsch verstanden. Ich dachte, du meinst, dass sich alle Galaxien im Universum irgendwann zu einem Super-Super-Haufen zusammenschließen würden.
Der Shapley-Supercluster liegt hinter dem Großen Attraktor und ist vielleicht der eigentlich größere Attraktor. Trotzdem wird es grob überschlagen noch mindestens 30 Milliarden Jahre dauern, bis unser Superhaufen dem Shapley-Superhaufen nahekommt. Vielleicht brennt bis dahin ja kaum noch ein Stern!
Timo
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Moin Timo,
ein Problem habe ich trotzdem.
Wenn die *Andromeda-Galaxie* und unserer Milchstrasse mal zur *Milkomeda* zusammenfinden, wird daraus eine im lokalen Galaxienhaufen dominierende *Super-Spiralgalaxie*. Wird sie dann den weiteren Weg bestimmen oder bleibt der jetzt scheinbar vorgegebene Weg erhalten.
Jerry
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Soweit ich weiß, bleiben beide Galaxien ihrem Weg weitgehend treu.
Sie durchdringen einander, aber setzen letztlich ihren ursprünglichen Weg fort. Dabei können einzelne Sterne die Galaxie wechseln, oder ganz aus dem Galxienverband rausgeworfen werden, oder sie werden ins Richtung Zentrum geschleudert. Auch das Gas das zwischen den Sternen in den Galaxien vorhanden ist, wird durch die Gravitationseffekte angeregt, und es bilden sich viele neue Sterne.
Verschmelze werden die Galaxien wohl nur, wenn sich die Kerne zufällig genau treffen, aber das ist eher unwahrscheinlich. Genauso wie Zusammenstöße zwischen Sternen nur selten wenn überhaupt vorkommen dürfte, dafür ist auch in Galaxien der Raum zwischen den Sternen einfach zu groß.
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Moin,
Verschmelzen werden die Galaxien wohl nur, wenn sich die Kerne zufällig genau treffen, aber das ist eher unwahrscheinlich.
Wieso unwahrscheinlich?
Nach meinem Kenntnisstand (da gab es mal eine Abhandlung von Wissenschaftlern - hoffe ich finde die wieder) werden sich beide Galaxien mehrfach kontaktieren und dann zusammenbleiben und eine Super-Spiralgalaxie bilden.
Jerry.
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So weit ich weiß, nimmt man bei diesen Begegnungen auch dissipative Prozesse an, also Reibung, was zum Verlust an Energie bzw. Impuls in den Bewegungen der Galaxiebestandteile führt. Dadurch fliegen die Galaxien nicht unbeeindruckt durcheinander durch, sonder "finden sich vielmehr zum Tanz" zusammen.
Interstellares Gas zwischen den Sternen soll der Hintergrund sein.
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Moin,
da spielt auch die *gravitative Wechselwirkung* eine Rolle.
Jerry
PS: Ich suche noch nach dem Artikel, da wird das explizit beschrieben.
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Moin,
(https://images.raumfahrer.net/up038449.gif)
Bild: Unsere Milchstrasse in der Simulation einschliesslich der Satellitengalaxien / Image courtesy of Stelios Kazantzidis, Ohio State University
(https://images.raumfahrer.net/up038450.gif)
Bild: Unsere Milchstrasse vor und nach einer Kollision mit einer kleineren Satellitengalaxie / Image courtesy of Stelios Kazantzidis, Ohio State University
Unter der Leitung von Stelios Kazantzidis von der Ohio State University haben Wissenschaftler eine Computersimulationen angestellt um herauszubekommen, was mit unserer Milchstrasse geschehen wird, wenn sie mit anderen Galaxien zusammenstösst. Es ist nämlich schon interessant zu wissen, was mit den äusseren Spiralarmen bzw. dem äusseren Randbereich bei einer Kollision geschieht.
Sie haben herausgefunden, dass kleinere Galaxien, so wie die *LMC* und *SMC*, unserer scheibenförmigen Milchstrasse schon Schaden zufügen könnten. Die *Kleinen* würden sich nach Kontaktierung langsam auflösen und bei der Milchstrasse zeigen sich die Auswirkungen vor allem am äußeren Rand. Hier wird durch die Gravitation der kleineren Galaxien Gas und auch Sterne aus der Scheibe der Milchstrasse herausgezogen und dadurch entsteht eine Verdickung im Randbereich. Dies Ergebnis wird durch die Untersuchung an anderen Galaxien bestätigt; auch da gibt es Verdickungen nach Kontakt mit kleineren Satellitengalaxien.
Wenn man diese Aussage jetzt einfach weiterspinnt, dann würde im Fall eines Crashes zwischen der *Andromeda-Galaxie* und der *Milky Way* unsere Heimatgalaxie der *Kleinere* Gegner sein. Aber unserem Sonnensystem, falls es dann noch existiert, sollte das eigentlich egal sein, es wäre dann ja nur ein kleiner Umzug.
Wie die Forscher aus dem Vergleich der Simulationen und den gemachten Beobachtungen auch etwas über die bislang unbekannte Natur der *Dunklen Materie* etwas erfahren wollen, ist mir nicht ganz klar - aber ich bin ja noch lernfähig.
Jerry
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Moin,
(http://www.spacetelescope.org/images/large/heic0810al.jpg)
Image and caption by NASA, ESA, the Hubble Heritage (STScI/AURA)-ESA/Hubble Collaboration, and A. Evans (University of Virginia, Charlottesville/NRAO/Stony Brook University)
*UGC 8335* (Arp 238) ist ein stark aufeinander wirkendes Paar von spiralförmigen Galaxien.
Das Galaxienpaar *UGC 8335*, die untere Galaxie ist MCG +10-19-056 und die obere MCG +10-19-057, +14,4 mag, Sternbild Großer Bär, 400 Mio. Lj, ist durch ein Band aus Gas und kosmischen Staub miteinander verbunden und somit besteht ein direkter Kontakt. Die beiden Zentren sind bereits zu einem grossen Kern angewachsen. Vorher müssen sich diese beiden ehemaligen Spiralgalaxien schon sehr nahe gekommen sein und dabei haben sie bereits Gas und Materie ausgetauscht, das beweisen die vielen Sternhaufen in den äusseren Armen.
Diese verschmelzenden Galaxien leuchten sehr stark im Infrarotbereich und gehören somit zur Gruppe der sehr leuchtstarken Infrarot-Galaxien. Sie wurden daher auch im Rahmen des Great Observatories All-sky LIRG (Luminous Infrared Galaxien) Survey (GOALS) gründlich untersucht.
Jerry
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Moin,
die ACS-Camera des Weltraumteleskopes Hubble von 2007 zeigt den bereits vollzogenen, vorläufigen, Galaxien-Crash von *NGC 2623* (Arp 243), Sternbild Krebs, 250 Mio Lj. Ein klarer Beweis für einen Kontakt ist die hohe Leuchtkraft von *NGC 2623* im Infrarotlicht. Zum endlichen Crash, der dann evtl zur bleibenden Verschmelzung führt, wird es aber noch einige Zeit dauern. Das ist aber nicht sicher. Es könnten sich beide Galaxien auch nur durchkreuzen und dann wieder ihren eigenen Weg finden.
(https://images.raumfahrer.net/up038448.gif)
Bild aus: science.hq.nasa.gov
Es waren zwei ursprünglich getrennte Spiralgalaxien die nun großteils ausgerollt wurden und ihre Kerne nähern sich bereits zu einem aktiven galaktischen Kern (AGN). Sternbildung findet weiterhin um diesen Kern nahe der Mitte des Bildes statt, aber auch entlang der ausgedehnten Gezeitenschweife, die auf beiden Seiten zu sehen sind, und in einer Region abseits des Kerns (im Bild oben links), wo Haufen heller blauer Sterne zu sehen sind. In den ausgeprägten Galaxienflügeln sind zudem eine große Anzahl von Kugelsternhaufen zu sehen. Mehr als 100 von ihnen finden die Astronomen in dieser Aufnahme.
(http://img.webme.com/pic/j/jerry-alpha-orionis/ngc2623_hst.jpg)
NGC 2623, Aufnahme mit Hubbles Advanced Camera for Surveys (NASA / ESA / A. Evans, Stony Brook U. & NRAO, 2007)
Jerry
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Moin,
wie sich die Bilder gleichen (wenn man das Bild aus dem vorherigen Beitrag anschaut) >>> (https://images.raumfahrer.net/up038447.jpg)
Chandra X-ray Image of *SDSS J1254+0846*
(NASA/CXC/SAO/P. Green et al.)
Verschmelzende Galaxien sind im Universum keine Seltenheit. In diesem Fall ist aber auffallend, dass sich die beiden supermassereichen Schwarzen Löcher aufeinander zubewegen und die Restmassen aus den jeweiligen Galaxien wie eine Fahne folgen. Es ist zwar nicht sicher ob diese beiden Galaxien sich auch wirklich vereinen oder nur nähern bzw. durchkreuzen, aber bei einem Abstand von nur ~ 70.000 Lj sollte es auf jeden Fall zu einem Crash kommen.
Für diese Aufnahme benutzten Wissenschaftler das Weltraumteleskop Chandra sowie the Baade-Magellan telescope in Chile.
Mehr >>> SDSS J1254+0846: Quasar Pair Captured in Galaxy Collision (http://chandra.harvard.edu/photo/2010/sdss/)
Jerry
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Es ist zwar nicht sicher ob diese beiden Galaxien sich auch wirklich vereinen oder nur nähern bzw. durchkreuzen
Auf jeden Fall wird diese dichte Annäherung beide Galaxien für immer verändern.
Schade, daß unsere Lebensspanne so kurz ist und wir solche astronomischen Vorgänge samt Entwicklung und Resultaten nicht mitverfolgen können.
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Moin,
optimal wäre natürlich, wenn man in der Zwerggalaxie *Leo 1* sitzen würde, dann hätte man aus ~ 800.000 Lj (also in nächster Nähe) die beiden magellanschen Wolken direkt vor unserer Milchstrasse und könnte dann zu sehen, wann bzw. ob sie überhaupt von unserer Heimatgalaxie vereinnahmt werden.
Das muss echt stark aussehen.
Jerry
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Moin,
dieser 650.000 Lj grosse Ring um *M 105* und *NGC 3384* ist kein Gasreservoir aus ursprünglichem Wasserstoff, sondern er entstand durch die Galaxienkollision von *M 96* und *NGC 3384*.
Bild aus cfht.hawaii.edu >>> Leo-Ring (https://images.raumfahrer.net/up009027.jpg)
Die Galaxien befinden sich im Sternbild *Löwe*, ~ 11 Mio Lj entfernt.
Jerry
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Moin,
als Nachtrag zu unserem Beitrag # 37.
(https://images.raumfahrer.net/up009456.jpg)
* A new composite image from NASA's Great Observatories presents a stunning display of the Antennae galaxies.
* X-ray data from Chandra (blue), optical data from Hubble (gold and brown), and infrared data from Spitzer (red) are featured.
* Supernova explosions are enriching the intergalactic gas with elements like oxygen, iron, and silicon that will be incorporated into new generations of stars and planets
Bild: chandra.harvard.edu/photo/2010/antennae
Jerry
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Moin,
(https://images.raumfahrer.net/up009806.jpg)
Bild: Chandra / MPE - optisches Bild W. Keel
Ein tiefer Röntgenblick ins Herz der nahen, ultra-leuchtkräftigen Galaxie *NGC 6240* zeigt klar und deutlich ein Schwarzes Doppel-Loch. Bild links: aufgenommen mit einem erdgebundenen Teleskop: Die Bögen und Arme zeugen von der Kollision zweier Galaxien, die nun miteinander verschmelzen. Dichte Gas- und Staubmassen verhüllen den Galaxienkern, der sich daher im sichtbaren Licht nicht beobachten lässt. Doch Röntgenstrahlen aus dem Zentrum durchdringen diesen Vorhang. Das Chandra-ACIS-Bild (rechts) enthüllt die beiden extrem massereichen Schwarzen Löcher. Klar zu sehen ist die hochenergetische Röntgenstrahlung aus ihrer unmittelbaren Umgebung (schwarze Kreise). Die Aufnahme ist farbkodiert: Regionen niederenergetischer Röntgenstrahlung erscheinen rot, Regionen hochenergetischer Röntgenstrahlung sind blau markiert.
Die beiden Schwarzen Löcher in *NGC 6240* sind derzeit noch etwa 3.000 Lj voneinander entfernt. Im Lauf einiger hundert Millionen Jahre werden sie sich, auf Spiralbahnen umeinander laufend, immer näher kommen und schließlich zu einem noch grösseren Loch verschmelzen. Dieser Prozess endet mit einem gewaltigen Ausbruch von Gravitationswellen, die sich durch das gesamte Universum ausbreiten und dabei die Raumzeit kräuseln. Das bewirkt winzige Verzerrungen der Abstände im Raum.
*NGC 6240* ist eine irreguläre Galaxie im Sternbild Schlangenträger, ungefähr 400 Millionen Lj von uns entfernt.
(https://images.raumfahrer.net/up009807.jpg)
Bild: NGC 6240, aufgenommen von dem Hubble-Weltraumteleskop
Der ganze Bericht vom MPE-Pressezentrum >>> Schwarze Löcher im Doppelpack (http://www.mpe.mpg.de/Highlights/PR20021119/pr20021119-d.html)
Jerry
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Moin,
bereits 2000 wurde diese Supernova in *NGC 6240* gefunden.
(https://images.raumfahrer.net/up009805.gif)
*2000bg* (IAUC 7392) discovered 2000/04/1.5 by Lick Observatory Supernova Search Found in NGC 6240
R.A. = 16h52m58s.13, Decl. = +02°23'50".5
Located 11".4 west and 12".0 south of the nucleus of NGC 6240
17.4 mag, Type IIn.
Was Type IIn bedeutet ist mir noch unklar.
Jerry
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Was Type IIn bedeutet ist mir noch unklar.
Das "n" steht für "narrow", also eng oder schmal. Gemeint ist damit die geringe Breite der H-Alpha-Emissionslinie im Spektrum der Supernova. Das wiederum deutet auf eine starke Interaktion des Auswurfmaterials der SN mit dem zirkumstellaren Medium hin. Siehe dazu hier (engl.): http://nedwww.ipac.caltech.edu/level5/March03/Filippenko/Filippenko5_4.html
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Moin Timo,
wunderbar! In diesem Forum lernt man wirklich was, danke.
Jerry
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(https://images.raumfahrer.net/up013991.jpg)
Zunächst sind sich die beiden Galaxien NGC 3169 (links) und NGC 3166 (rechts) nur recht nahe gekommen - der Abstand zwischen ihnen beträgt etwa 50000 Lichtjahre, etwa der halbe Durchmesser unserer Milchstraße.
Dabei haben sie sich durch die Einwirkung der Gravitation schon deutlich verformt.
Die Spiralarme von NGC 3169 wurden verformt, Gas- und Staubwolken verwirbelt und komprimiert, sodass viele neue Sterne entstanden sind (blau im Bild).
In NGC 3166 wurden Staubbahnen fragmentiert. Allerdings scheinen in dieser Galaxie nicht viele neue Sterne entstanden zu sein.
Die beiden Galaxien werden nicht mehr voneinander los kommen, sich künftig immer enger umkreisen und schließlich miteinander verschmelzen.
Sie sind etwa 70 Millionen Lichtjahre von uns in Richtung Sextant entfernt.
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Faszinierend...
Ist bekannt, mit welcher Relativgeschwindigkeit sie sich zueinander bewegen? Dann könnte man abschätzen, was die beiden Galaxien verschmelzen.
Grüße,
Olli
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Hallo,
das Rätsel um die Pandora Galaxie , eine etwa 350 Millionen Jahre andauernde Serie von Kollisionen,
hat ein Astronomenteam gelöst. Der Galaxienhaufen mit vielen Billionen Sternen ,sei wahrscheinlich das
Ergebnis eines Zusammenpralles von mindestens 4 einzelnen Galaxien ,berichtete am Mittwoch die ESO in
Garching.
Dazu der erste Bericht auf.
http://www.fr-online.de/wissenschaft/raumfahrt/riesige-massenkarambolage-im-all/-/1473248/8586304/-/index.html (http://www.fr-online.de/wissenschaft/raumfahrt/riesige-massenkarambolage-im-all/-/1473248/8586304/-/index.html)
Gruss Bernard7
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Hallo Zusammen,
die Spiralgalaxie NGC1097 imSternbild Fornax (Ofen), ist etwa 50 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und befindet sich in einer galaktischen Umarmung mit der kleinen, links oben sichtbaren, ellipischen Galaxie NGC1097A.
(https://images.raumfahrer.net/up015284.jpg)
Credit :ESO/R. Gendler
https://images.raumfahrer.net/up015284.jpg (https://images.raumfahrer.net/up015284.jpg)
NGC 1097 ist eine Seyfert Galaxie,
damit wird ausgesagt, das sich in dem Zentrum der Galaxie ein schwarzes Loch befindet.
Da der Kern von NGC 1097 relativ schwach in Erscheinung tritt,
deutet es darauf hin, dass das zentrale Schwarze Loch zur Zeit keine großen Mengen an Gas und Sternen schluckt.
Aus der Mitte der NGC 1097 bilden sich vier schwache Jets im X-förmigen Muster.
Es sind die längsten, im sichtbaren Wellenlängen- Jets aller bis jetzt bekannten Galaxien.
Es wird vermutet, das es Überreste einer Zwerggalaxie sind,
welche vor Milliarden von Jahren durch die große NGC 1097 übernommen wurde.
Das auffälligste Merkmal ist der 750 - 2500 Lichtjahre umfassende helle Ring um den Kern.
Hier könnte Wasserstoffgas enthalten sein.
Das intensive ultraviolette Licht deutet auf eine heftige Sternenentstehung hin.
Dieser markante Ring um dem Zentralstern und die zahlreichen bläuchlichen Cluster von heißen jungen Sternen in den Spiralarmen macht NGC 1097 zu einen sehr beeindruckenden Objekt.
Das ursprünkliche Bild aus dem Jahre 2004 von dem Vimos Intrument am VLT
http://www.eso.org/public/images/eso0438d/zoomable/ (http://www.eso.org/public/images/eso0438d/zoomable/)
wurde mit den zusätzlichen Farbinformationen aus dem Bild von dem Astronom Robert Gendler überlagert.
Die VLT-Daten wurden durch drei sichtbaren Lichts Filter genommen: R (bei ??einer Wellenlänge von 652 Nanometern, und hier in rot dargestellt), V (einer Wellenlänge von 540 Nanometern, in grün dargestellt) und B (456 Nanometer, in blau dargestellt ). Das Bild deckt einen Bereich von etwa 7,7 x 6,6 Bogenminuten am Himmel.
Quelle:
http://www.eso.org/public/images/potw1128a/ (http://www.eso.org/public/images/potw1128a/)
Gertrud
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Hallo Zusammen,
Das Cosmische Ausrufzeichen im All.
VV 340, auch als Arp 302 bekannt ist ein gutes Beispiel für kollidierende Galaxien.
Die edge-on Galaxie VV 340 Nord in der Nähe des oberen Rand des Bildes und face-on Galaxie im unteren Teil des Bildes ist VV 340 South sind in ihrer Wechselwirkung für die Wissenschaftler sehr interessant.
Die Daten aus der NASA Chandra X-ray Observatory (violett) sind hier zusammen mit optischen Daten aus dem Hubble Space Telescope (rot, grün, blau) angezeigt.
(http://i56.tinypic.com/335gz0i.jpg)
Bildnachweis: X-ray NASA / CXC / IfA / D.Sanders et al; Optical NASA / STScI / NRAO / A.Evans et al https://images.raumfahrer.net/up038444.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038444.jpg)
Dieses Compositbild von VV 340 zeit die Infrarot -Daten von dem Weltraumteleskop Spitzer in rot,
die UV -Daten von dem NASA Galaxy Evolution Explorer (GALEX) sind in blau sichtbar.
(https://images.raumfahrer.net/up038445.jpg)
(Credit:. NASA / JPL-Caltech / J.Mazzarella et al)
https://images.raumfahrer.net/up038446.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038446.jpg)
VV 340 ist etwa 450 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt
ws
Quellen:
http://www.nasa.gov/mission_pages/chandra/multimedia/photo11-086.html (http://www.nasa.gov/mission_pages/chandra/multimedia/photo11-086.html)
http://chandra.harvard.edu/blog/node/299 (http://chandra.harvard.edu/blog/node/299)
Gertrud
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Hier gibt es ein interessantes Simulationsprogramm für ein Galaxiencrash für Linux: (unten auf der Seite ist auch ein Video)
http://beltoforion.de/barnes_hut/barnes_hut_de.html (http://beltoforion.de/barnes_hut/barnes_hut_de.html)
Ich hab den Code auf der Seite mal heruntergeladen und er läuft auf meinem Ubuntu 64bit. Ich finde es immer wieder äußerst faszinierend, wie aus einem einfachen physikalischen Gesetz (in diesem Fall das newtonsche Gravitationsgesetz) und 5000 simulierten Masseobjekten so interessante Formen entstehen.
Ebenfalls interessant, das man heutzutage sowas mit einigen tausend Objekten schon auf seinem Heimrechner rechnen kann. Kein Supercomputer mehr nötig. :)
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Sehr schön... :D so kann man auch mal selber eine Eindruck davon bekommen und vllt auch etwas mit den Parametern spielen.
Werde die Simulation mal morgen in der Uni testen...
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Die Verschmelzung der Spiralgalaxie NGC 1532 mit der Zwerggalaxie NGC 1531.
Die Spiralgalaxie NGC 1532, die auch als Haley's Coronet bekannt ist, befindet sich in einem einseitigen Tauziehen mit ihrer kleineren Nachbarin, der Zwerggalaxie NGC 1531. Das Bild, aufgenommen von der Dark Energy Camera des US-Energieministeriums (DOE) am 4-Meter-Teleskop der National Science Foundation (NSF) Víctor M. Blanco am Cerro Tololo Inter-American Observatory in Chile, einem Programm des NOIRLab der NSF, fängt die gegenseitigen Gravitationseinflüsse einer Verschmelzung von Massen- und Zwerggalaxien ein.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031093428-d7017834.jpg)
Kredit:CTIO/NOIRLab/DOE/NSF/AURA; R. Colombari, M. Zamani & D. de Martin (NSF’s NOIRLab)
https://noirlab.edu/public/images/noirlab2321a/ (https://noirlab.edu/public/images/noirlab2321a/)
http://noirlab.edu/public/news/noirlab2321/ (http://noirlab.edu/public/news/noirlab2321/)
Beste Grüße Gertrud
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Wäre es nicht angemessen, den wie ich finde irgendwie reißerischen (und inhaltlich fragwürdigen) Threadtitel über Bord zu werfen und gegen etwas passenderes zu ersetzten, z.B. Galaxien treffen aufeinander, Galaxien-Begegnungen ...
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Wäre es nicht angemessen, den wie ich finde irgendwie reißerischen (und inhaltlich fragwürdigen) Threadtitel über Bord zu werfen und gegen etwas passenderes zu ersetzten, z.B. Galaxien treffen aufeinander, Galaxien-Begegnungen ...
Bin ich auch dafür.
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Für den neuen Threadtitel habe ich den Fachbegriff ausgewählt.
In deutsch verdeutlicht dieser Beitrag von Roman Malchow des Max-Planck-Institut für Astrophysik den Begriff.
Wechselwirkende Galaxien
https://www3.mpifr-bonn.mpg.de/staff/sbritzen/galaxien/wechselwirkung.htm (https://www3.mpifr-bonn.mpg.de/staff/sbritzen/galaxien/wechselwirkung.htm)
Beste Grüße Gertrud
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Wäre es nicht angemessen, den wie ich finde irgendwie reißerischen Threadtitel
Das ist ja der Punkt. Sie werden einerseits auseinandergerissen und doch wieder verschmolzen. Passt ;)
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Für den neuen Threadtitel habe ich den Fachbegriff ausgewählt.
In deutsch verdeutlicht dieser Beitrag von Roman Malchow des Max-Planck-Institut für Astrophysik den Begriff.
Wechselwirkende Galaxien
https://www3.mpifr-bonn.mpg.de/staff/sbritzen/galaxien/wechselwirkung.htm (https://www3.mpifr-bonn.mpg.de/staff/sbritzen/galaxien/wechselwirkung.htm)
Beste Grüße Gertrud
Danke für die schnelle Umsetzung und den interessanten Link. In diesem findet sich ein krasser Satz.
Was bin ich froh, daß du dich für "Wechselwirkende Galaxien" entschieden hast und nicht dafür: "Das Verschmelzen von Galaxien bezeichnet man als galaktischen Kannibalismus." ;D
Viele Grüße, Mim
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@Gertrud: Danke!
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Hallo Mim,
(......)
In deutsch verdeutlicht dieser Beitrag von Roman Malchow des Max-Planck-Institut für Astrophysik den Begriff.
Wechselwirkende Galaxien
https://www3.mpifr-bonn.mpg.de/staff/sbritzen/galaxien/wechselwirkung.htm (https://www3.mpifr-bonn.mpg.de/staff/sbritzen/galaxien/wechselwirkung.htm)
Beste Grüße Gertrud
Danke für die schnelle Umsetzung und den interessanten Link. In diesem findet sich ein krasser Satz.
Was bin ich froh, daß du dich für "Wechselwirkende Galaxien" entschieden hast und nicht dafür: "Das Verschmelzen von Galaxien bezeichnet man als galaktischen Kannibalismus." ;D
Viele Grüße, Mim
In der Astronomie sind auch die Bezeichnung kosmischer oder stellarer Kannibalismus gebräuchlich.
Dazu habe ich diese Erklärung von Dr. David Martínez-Delgado vom Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) rausgesucht. Dort werden die Anzeichen für galaktischen Kannibalismus sehr gut erklärt.
Mit einem ferngesteuerten Teleskop in Neumexiko haben wir eine Reihe von Spiralgalaxien – unter ihnen NGC 4651 – beobachtet und dabei Anzeichen für galaktischen Kannibalismus, für ,Speisereste‘ in Form stellarer Schalen, Wolken oder Bögen gefunden“, erläutert Dr. David Martínez-Delgado vom Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH).
Quelle:
Ein Zwilling der Milchstraße als kosmischer Kannibale.
https://www.uni-heidelberg.de/presse/meldungen/2014/m20140723_ein-zwilling-der-milchstrasse-als-kosmischer-kannibale.html (https://www.uni-heidelberg.de/presse/meldungen/2014/m20140723_ein-zwilling-der-milchstrasse-als-kosmischer-kannibale.html)
In den Daten von Early Data Release 3 (EDR3) der Gaia-Mission konnten die Forscher*innen die vorher nicht bekannte Verschmelzung der kleineren Galaxie Pontus mit unserer Milchstraße erkennen.
Quelle:
Kosmischer Kannibalismus
https://www.mpg.de/18262312/milchstrassen-verschmelzungen (https://www.mpg.de/18262312/milchstrassen-verschmelzungen)
Mit Danke für die Anerkennung grüßt Gertrud