Raumcon

Astronomie => Deep Sky => Thema gestartet von: T.D.K. am 10. Juni 2009, 12:28:18

Titel: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: T.D.K. am 10. Juni 2009, 12:28:18
Einer der größten und hellsten Sterne am Nachthimmel der Erde durchläuft einen rätselhaften Schrumpfungsprozess. Das haben amerikanische Astronomen im Rahmen langjähriger Beobachtungen ermittelt. Demnach hat der Durchmesser von Beteigeuze seit dem Jahr 1993 stetig abgenommen. Die Ursache ist noch unbekannt.

Laufe von 15 Jahren hat seine Größe jedoch um etwa 15 Prozent abgenommen - allmählich zwar, doch mit den Jahren immer rascher.
Im Laufe der Zeit sank der Wert von 56 auf 47 Millibogensekunden, entsprechend Durchmessern von 1,64 bzw. 1,38 Milliarden Kilometern.

http://astronomie.scienceticker.info/2009/06/09/riesenstern-beteigeuze-schrumpft/


Ist das evtl ein Zeichen, das es zu Ende geht? Find das ist ne ziemlich starke veränderung in so wenigen Jahren. Und da er gut 640 Lichtjahre weit weg ist, existiert er wohl möglich gar nicht mehr. Ich mein wir haben hier einen Supernovakandidaten quasi direkt vor der Haustür und die Beobachtungen könnten ja helfen den vorgang hin bis zu eigentlichen Supernova, zeitlich genauer zu bestimmen.  :)
Kein anderer Roter Riese ist besser zu vermessen als Beteigeuze, wir sind eben Nachbarn! :)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: terraformer1 am 10. Juni 2009, 15:57:16
Wenn Beteigeuze wirklich zur Supernova wird, dürfte es DAS astronomische Ereignis des Jahrhunderts werden und den Anblick an unserem Himmel (besonders am Tage) werden wir nie vergessen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: -eumel- am 10. Juni 2009, 16:55:08
Wenn Beteigeuze zur Supernova wird, dürfte uns das nicht gut bekommen!
Er ist uns doch sehr nahe! :-\
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: terraformer1 am 10. Juni 2009, 19:22:22
640 Lichtjahre Abstand dürften relativ sicher sein. Wenn Beteigeuze 10 Lichtjahre weg wäre, würde ich mir Sorgen machen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: redmoon am 10. Juni 2009, 21:10:33
Wenn Beteigeuze wirklich zur Supernova wird, dürfte es DAS astronomische Ereignis des Jahrhunderts werden und den Anblick an unserem Himmel (besonders am Tage) werden wir nie vergessen.

Hallo,
zum Thema der zu erwartenden Helligkeitsentwicklung steht übrigens auch etwas bei  Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Beteigeuze#Zukunft_als_Supernova).
Auf ein eventuelles Gefahrenpotential wird dort allerdings nicht eingegangen. Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber hat Harald Lesch nicht einmal darüber in "Alpha Centauri" berichtet?

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: T.D.K. am 10. Juni 2009, 21:40:11
Hier unten auf der Erde hat das weniger auswürkungen, aber Satelliten und bemannte Raumschiffe wird man dann doch etwas mehr gegen Strahlung schützen müssen. Weil das dann ein paar Jahre auch anhält.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: T.D.K. am 10. Juni 2009, 22:25:17
Entweder ist der Prozess normal bei alternden Roten Riesen und es ist Periodisch aber über einge größere Zeitspanne,
sodas diese bisher noch nicht gemessen werden konnte.
Oder ich denke, er tritt in eine Phase ein wo die Fusion mittlerweile mehr Energie verbraucht als sie liefert.
Eisenbrenen glaub ich! So das er jetz langsam durch den "Schrumpfungsprozess" Energie gewinnt um die Fusion noch aufrecht zu erhalten.
Wenns dann nicht mehr reicht, der große Knall! Die frage ist wie lange noch.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: btsht19 am 10. Juni 2009, 22:48:03
gibt es denn schon modelle zur ungefähren berechnung wann der große knall wäre?(von uns aus gesehen)
ich hab bissl nachgerechnet wann dem so ist, wenn man annimmt, dass das irgendwie quadratisch abläuft...(annahme: entfernung=-x^2+bx+c kommmt man auf y = -x^2-12248*x+3.002231300*10^7 in km und x als jahr nach christi
ich weiß is keine tolle rechnung bräuchte paar mehr werte^^
hat jemand zufälligerweise welche?
)
wäre dann so etwa 2093 aber ich hoff es geht bissl schneller^^ will das ja auch noch miterleben dürfen und nich erst im alter von 100
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: H.J.Kemm am 11. Juni 2009, 03:05:27
Moin,

to eumel: Wenn Beteigeuze zur Supernova wird, dürfte uns das nicht gut bekommen!
Er ist uns doch sehr nahe!


Eine *normale* galaktische SN würde uns nichts ausmachen und da *OriA* (Beteigeuze) kein kein super massiver Stern ist, wird es keinen GRB (Gamma-Strahlungsausbruch) geben, der für uns verheerende Folgen hätte.

Jerry
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: -eumel- am 11. Juni 2009, 04:12:37
Schön, daß Du mich beruhigen willst! :)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: terraformer1 am 11. Juni 2009, 07:27:11
Wir müssen wohl die nächsten 10 Jahre abwarten. Neue Teleskoptechniken und weitere Schrumpfung des Stern werden dann alle diese Fragen beantworten.

Ich tippe auf 2030 als Supernovajahr. Wer tippt mit? ;-) Ein Jahr später dürfte das Sternbild Orion etwas "ärmer" aussehen. ;-)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: T.D.K. am 11. Juni 2009, 08:45:25
Ich tippe auf 2030 als Supernovajahr.

Kann aber auch 3020 werden  ;D
Man weiß noch zu wenig darüber um da genaue Prognosen abgeben zu können.
Ja wär schade wenn auf einmal diese rot Leuchtende Perle dem Orion fehlen würde.
Was der wohl davon hält   :)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Schillrich am 11. Juni 2009, 11:27:26
Hallo btshs19

ich hab bissl nachgerechnet wann dem so ist, wenn man annimmt, dass das irgendwie quadratisch abläuft...(annahme: entfernung=-x^2+bx+c kommmt man auf y = -x^2-12248*x+3.002231300*10^7 in km und x als jahr nach christi

Ich kann deine Rechnung nich nacvollziehen. Du möchtest eine Entfernung aus den Jahreszahlen bestimmen? Welcher Zusammenhang soll das sein? Und warum so da etwas quadratisch sein?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: btsht19 am 12. Juni 2009, 01:00:48
is einfach nur ne schätzung um da irgeneinen zusammenhang zu erhalten^^
is einfach nur aus jux und sagt nichts aus, weiß ich auch selbst...
aber theoretisch dürfte sich aus mehreren werten doch ein zusammenhang schließen, auch wenn der natürlich komlizierter als irgendeine quadratische funktion is
2 werte die ich da angenommen hab für 1993(1,64*10^6km) und 2009(1,38*10^6km) sind halt auch für nen quadratischen zushang zu wenig...
aber wär jetzt schon lustig wenn ich das für 2093 vorrausgesagt hab und dann passierts xD
also gibts da noch keine ordentlichen modelle von oder wie soll ich das verstehen?


aber ich würd auch sagen, dass eine sn in der entfernung uns nichts anhaben kann und so viel ich weiß grb's nicht bei einem solchen erreignis entstehen, was allerdings auch nicht ganz auszuschließen ist, da ja bei der masse von beteigeuze(20 sonnenmassen) sehr wahrscheinlich ein schwarzes loch entstehen würde... aber grb's sind halt noch nich so genau erforscht glaub ich gibt ja eig nur modelle zu deren entstehung...man hat allerdings auch schon zeitgleich sn's und grb's von einer quelle beobachtet
und falls dennoch ein grb entstehen sollte müsste der ja auch ncoh in richtung erde gerichtet sein. und für ordentliche schäden denk ich müsste der innerste teil des jets zu zeigen is also ziemlich unwahrscheinlich aber wer weiß^^
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: vaNg3L1s am 12. Juni 2009, 17:25:18
und für den 0815 menschen wie mir, was fürn anblick würde sich denn mir bieten? Wird man dann nachts vielmehr vom sternenhimmel zu sehen bekommen?? Das würde mir sehr gefallen da ich nachts immer gern ne runde spazieren gehe und dabei die sterne mir angucken :P
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Schillrich am 12. Juni 2009, 19:37:31
Wohl eher weniger, wenn da oben mit einem mal eine weitere Leuchtquelle für Helligkeit sorgt, neben Mond und Lichtverschmutzung.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: terraformer1 am 12. Juni 2009, 19:46:38
und für den 0815 menschen wie mir, was fürn anblick würde sich denn mir bieten? Wird man dann nachts vielmehr vom sternenhimmel zu sehen bekommen?? Das würde mir sehr gefallen da ich nachts immer gern ne runde spazieren gehe und dabei die sterne mir angucken :P

Nach ein paar Tagen bis Wochen beginnt die Helligkeit einer Supernova stark zu fallen. 1-2 Jahre später hat das Sternbild Orion dann seinen hellsten Stern verloren und sieht nicht mehr so symetrisch aus.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Kreuzberga am 12. Juni 2009, 20:35:20
Für ein paar Wochen hätte man auf jeden Fall eine dritte Lichtquelle am Himmel, die man auch bei hellstem Sonnenschein immer noch sehen würde. Vollmondnächte könnten fast doppelt so hell werden in dieser Zeit.

Was führt zur Abnahme des Radius bei Beteigeuze? Wenn ich ein wenig spekulieren darf: Könnte es nicht sein, dass die Fusion im Kern von Beteigeuze ausgesetzt hat? Bis jetzt wurde wahrscheinlich im Kern Helium fusioniert und in der äußeren Hülle Wasserstoff. Bevor ein Stern "auf die nächste Stufe" umstellt, stoppt die Fusion im Kern zunächst. Während Beteigeuze nun schon seit einiger Zeit Helium zu Kohlenstoff und Sauerstoff fusioniert (Drei-Alpha-Prozess (http://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Alpha-Prozess)), könnte nun der entstandene Kohlenstoff im Kern beginnen schwerere Elemente wie Neon, Natrium, Aluminium zu erzeugen. Die Heliumfusion würde anschließend in einer weiteren Hülle des Sterns direkt unter der äußeren Wasserstofffusionshülle wieder starten.

Sollte das (also diese pure Spekulation meinerseits) der Fall sein, würde es immer noch rund 1000 Jahre dauern, bis die Fusion im Kern bei Silizium angelangt ist, welche dann ein Nickelisotop produziert, das widerum zu Eisen zerfällt. Da die Energie nicht ausreichen wird um Eisen und Nickel weiter zu fusionieren, wird Beteigeuzes Leben als Stern in diesem Moment beendet sein.

Es kommt zu einer Supernova vom Typ II. Was Röntgen- und Gammastrahlung, sowie hochenergetische Partikel angeht, dürften wir hier auf der Erde keine großen Probleme bekommen, meine ich. Für Astronauten sieht das schon anders aus.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: -eumel- am 13. Juni 2009, 04:40:44
Es kommt zu einer Supernova vom Typ II. Was Röntgen- und Gammastrahlung, sowie hochenergetische Partikel angeht, dürften wir hier auf der Erde keine großen Probleme bekommen, meine ich. Für Astronauten sieht das schon anders aus.

Was sind "keine großen Probleme"?
Die Zerstörung der Menschheit, des Lebens, oder gar des Planeten Erde?
Dafür wird wohl wegen der Entfernung von 600 Lichtjahren keine Gefahr bestehen.

Ich glaube aber nicht, daß es spurlos an uns vorübergeht, wenn Beteigeuze in einer Supernova aufgeht und wir uns nur eine Weile an einem helleren Stern erfreuen können.

Die Strahlung wird bei einer Supernova um ein mehrtausendfaches erhöht.
Für die Helligkeit im sichtbaren Spektrum wird eine Erhöhung um das 16000-fache erwartet.
In anderen Spektralbereichen wird es ähnlich sein - besonders auch im Röntgen-Bereich.

Röntgenstrahlung kommt nicht bis zur Erdoberfläche durch, weil sie von der oberen Atmosphäre aufgehalten wird.
Allerdings läßt die Atmosphäre dabei einiges an "Federn".
Beim Aufhalten der energiereichen Röntgenstrahlung werden die Ozonmoleküle zerschlagen und dadurch wird die Ozonschicht erheblich beschädigt.

Nun haben wir aber schon Probleme mit dem Rückgang der Ozonschicht, welche sich durch ein solches Ereignis multiplizieren würden.
Das würde bewirken, daß größere Anteile von Strahlung, die uns nicht so gut bekommt, die Erdoberfläche erreicht - wie z.B. UV-Strahung.

Was aber geschieht mit den Isotopen und dem freien Sauerstoff, der durch die Ozon-Zerschlagung in der oberen Atmosphäre entsteht?
Es verbindet sich mit anderen Stoffen, wie etwa dem Stickstoff zu giftigen Stickoxiden, die dann langsam auf die Oberfläche herabregnen.

Bei solchen Vorgängen entsteht gewöhnlich ein erhöhtes Auftreten von Krebskrankheiten bis hin zu Veränderungen des Erbgutes (DNA), welche Mutationen auslösen, die zur Entstehung neuer Arten führen können.

Natürlich kann es sein, daß die neu entstehenden Arten besser sind, als wir Menschen - muß aber nicht, denn das weiss man bei Mutationen immer nicht so genau! ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Schillrich am 13. Juni 2009, 07:35:13
Hallo Jörg,

ich glaube den Zusammenhang zwischen Ozonabbau durch Strahlung und unserem heutigen Ozonloch verkürzt du.
Ozon hat in der Stratosphäre seine Schutzwirkung nicht, weil es als Ozon einfach da ist, sondern weil es durch (UV-)Strahlung "zerstört" wird.:
O3 + UV --> O2 + O

Durch seine Reaktionsfreude und in Ermangelung anderer Partner wird daraus wieder Ozon:
O2 + O --> O3 + Wärme

Ozon schütz also, indem es zerfällt.

Macht Röntgenstrahlung das Selbe mit den Molekülen? Da bin ich mir schon gar nicht sicher. Immerhin ist das ein ganz anderer Frequenzbereich.

Das Ozonloch entsteht, indem andere Radikale sich als Reaktionspartner anbieten und praktisch den zweiten (Rückkehr-)Prozess blockieren. Ein Mehr an Radikalen führt also zum Verlust an Ozon, nicht pauschal ein Mehr an Strahlung.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: -eumel- am 13. Juni 2009, 12:36:06
ich glaube den Zusammenhang zwischen Ozonabbau durch Strahlung und unserem heutigen Ozonloch verkürzt du.

Naja, ich habe es verkürzt, weil mein Beitrag eh schon so lang war - meinte sonst liest es keiner mehr. ;)

Ozon schütz also, indem es zerfällt.
 
Man kann auch sagen : Ozon zerfällt beim schützen!

Macht Röntgenstrahlung das Selbe mit den Molekülen? Da bin ich mir schon gar nicht sicher. Immerhin ist das ein ganz anderer Frequenzbereich.

Energiereiche Strahlung zerschlägt Moleküle.

Vielleicht kann Prof. Lesch das etwas 'länger' erklären:

http://www.br-online.de/br-alpha/alpha-centauri/alpha-centauri-supernova--2005-ID1207917163577.xml
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Schillrich am 13. Juni 2009, 12:47:40
OK ;),

Worauf ich aber hinaus wollte: Nur ein Mehr an Zerfall (und Schutz) führt nicht zu einem Mehr an "Loch" und Verlust. Wenn es nicht mehr Reaktionspartner gibt, die die Wiederbildung von O3 verhindern, dann entsteht aus dem eben zerfallenen Ozon wieder Ozon, es geht nichts verloren.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: -eumel- am 13. Juni 2009, 13:16:17
Doch, es geht verloren.
Es geht andere Verbindungen ein, und lagert sich auf der Erdoberfläche ab.

Solche Ablagerungen, die bei früheren Supernovas entstanden, findet man in den Bohrkernen aus dem Grönland-Eis.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Schillrich am 13. Juni 2009, 13:24:24
Das würde ja bedeuten, dass auch durch den normalen Zyklus, der uns vor UV schützt, Ozon verloren geht, denn da wird es auch aufgespalten. Tut es aber nicht, so lange da oben keine weiteren Reaktionspartner in Massen rumschwirren, die den Zyklus unterbinden. Zerfallenes Ozon bildet sich da oben idealerweise gleich wieder zurück zu Ozon.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: -eumel- am 13. Juni 2009, 13:36:19
Klar, wir haben ja derzeit auch Probleme mit dem Rückgang der Ozonschicht und hören von Ozonlöchern usw.

Lesch sagt, die zerschlagenen Ozon-Moleküle reagieren u.a. mit dem in der Atmosphäre enthaltenen Stickstoff (80%) und bildet dabei Stickoxide, wie z.B. Lachgas.

Das heißt, die Ozonschicht wird dabei abgebaut.

Daß die Ozonschicht nicht so schnell alle wird - vollständig verschwindet, liegt an anderen Prozessen, bei den neues Ozon gebildet wird.
Das muß sich alles irgendwie die Waage halten.
Offenbar haben wir es durch ungezügelten Einsatz von FCKW schon durcheinander gebracht.
Durch solche Naturkatastrophen kommt es gänzlich aus dem Gleichgewicht.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Schillrich am 13. Juni 2009, 17:16:16
Bei den Stickoxiden klingelt was ... das hatten wir mal in der Schule, bzgl. saisonaler Kreislaeufe in der Ozonschicht.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: vaNg3L1s am 13. Juni 2009, 20:08:40
kurze zwischenfrage, orion.. ist das die sternen konstellation wo drei sterne fast in einer reihe zu sehen sind??
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: GlassMoon am 13. Juni 2009, 20:16:52
jein, die 3 sterne sind der gürtel des orion, das gesamte sternbild siehst du hier:

(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/0/07/Orion-Sternkarte.png)

beteigeuze ist also mehr oder weniger die "schulter"
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Ashira am 14. Juni 2009, 16:10:20
wow Orion hätte keine rechte Schulter mehr, das stell ich mir fies vor. Wo sollte er dann die schöne Andromeda tragen, wenn er sie nicht mehr über seine rechte Schulter legen kann? ;)

Tja ich hoffe ja, dass die Supernova dann "passiert" (bzw ihr Licht hier ankommt), wenn es hier Winter ist. Dann können wir das Spektakel wenigstens sehen und müssen nicht erst gen Südhalbkugel oder zur ISS reisen!  ;D
Ich glaub am Nachthimmel macht sich sowas schöner, auch wenns Tagsüber bestimmt sehr interessant wäre.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: terraformer1 am 14. Juni 2009, 19:26:56
Beteigeuze ist 15° südlich der Ekliptik. Selbst wenn die Sonne dort gerade im Stier oder den Zwillingen stehen sollte, kann man eine -12 mag Supernova nicht übersehen. Man sollte natürlich die Sonne mit der Hand abdecken, wenn man zum Himmel emporschaut.  8)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: -eumel- am 16. Juni 2009, 03:57:41
Es muß ja auch nicht gleich eine Supernova geben, wenn ein Roter Riese in der Größe schwankt.

In der äußeren Hülle von Roten Riesen geht es ohnehin sehr wild zu, wie man auf mehreren .mpeg-Movies auf der Webseite der Universität Uppsala (http://www.astro.uu.se/~bf/movie/dst35gm04n26/movie.html) sehen kann.

Bei derartigen Turbulenzen kann man eigentlich die exakte Größe nicht bestimmen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Kreuzberga am 16. Juni 2009, 12:47:02
Hallo eumel,

ohne jetzt die genauen Werte nachzuschlagen, kann ich dir voll zustimmen. So ein Roter Überriese wie Beteigeuze schwankt in seinem Durchmesser ohnehin mehr oder weniger periodisch um einen zweistelligen Prozentsatz.

Dass er nun um 15% geschrumpft sein soll, bezieht sich auf einen Mittelwert - zumindest bin ich davon ausgegangen. Müsste man nochmal genau im Paper nachschlagen, wenn es denn dann veröffentlicht ist.

Wenn das so ist, sind diese gemittelten 15% Schrumpfung schon signifikant und deuten meiner Einschätzung nach auf einen fundamentalen Wandel des Sterns hin, wie z.B. das Zünden einer neuen Fusionsreaktion im Kern. Dass eine SN unmittelbar bevorsteht, glaube ich aber auch nicht.

Gruß,
Timo
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: -eumel- am 16. Juni 2009, 13:39:27
Müsste man nochmal genau im Paper nachschlagen, wenn es denn dann veröffentlicht ist.

Das Papier liegt schon seit 20.November 2007 vor:
http://isi.ssl.berkeley.edu/papers/Tatebe2007ApJL670.pdf


Wenn das so ist, sind diese gemittelten 15% Schrumpfung schon signifikant und deuten meiner Einschätzung nach auf einen fundamentalen Wandel des Sterns hin, wie z.B. das Zünden einer neuen Fusionsreaktion im Kern.

Das glaube ich auch.
Bisher galt Betelgeuse als Heliumbrenner. Vielleicht ist das Helium inzwischen im Inneren knapp geworden und er beginnt im Kern mit dem Sauerstoffbrennen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Kreuzberga am 16. Juni 2009, 13:52:11
Hallo eumel,

vor dem Sauerstoffbrennen dürfte das Kohlenstoffbrennen dran sein. Darüber hatte ich hier auch schon spekuliert:

Was führt zur Abnahme des Radius bei Beteigeuze? Wenn ich ein wenig spekulieren darf: Könnte es nicht sein, dass die Fusion im Kern von Beteigeuze ausgesetzt hat? Bis jetzt wurde wahrscheinlich im Kern Helium fusioniert und in der äußeren Hülle Wasserstoff. Bevor ein Stern "auf die nächste Stufe" umstellt, stoppt die Fusion im Kern zunächst. Während Beteigeuze nun schon seit einiger Zeit Helium zu Kohlenstoff und Sauerstoff fusioniert (Drei-Alpha-Prozess (http://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Alpha-Prozess)), könnte nun der entstandene Kohlenstoff im Kern beginnen schwerere Elemente wie Neon, Natrium, Aluminium zu erzeugen. Die Heliumfusion würde anschließend in einer weiteren Hülle des Sterns direkt unter der äußeren Wasserstofffusionshülle wieder starten.

Zu dem von dir verlinkten Paper: Das ist aber ein anderes! Da geht es nur um die scheinbaren Schwankungen des Durchmessers allgemein. Das aktuelle Ding ist hier zu finden: http://www.iop.org/EJ/abstract/1538-4357/697/2/L127/

Allerdings komme ich da grad auch nicht ran.  :(
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: -eumel- am 16. Juni 2009, 15:08:12
vor dem Sauerstoffbrennen dürfte das Kohlenstoffbrennen dran sein.

Tschuldigung, klar, zuerst ist der Kohlenstoff dran.
Aber das geht dann auch relativ schnell.
Beteigeuze ist für seine Größe schon recht 'betagt'! (Astronomisch gesehen)
Ob wir sein Ende aber mit unserem relativ kurzen Lebensalter noch erleben werden, ist fraglich.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Kreuzberga am 16. Juni 2009, 15:15:37
vor dem Sauerstoffbrennen dürfte das Kohlenstoffbrennen dran sein.

zuerst ist der Kohlenstoff dran.
Aber das geht dann auch relativ schnell.

In astronomischen Maßstäben: Ja! Allerdings sollte man Fall von Beteigeuze trotzdem mit 1000-1500 Jahren Kohlenstoffbrennen im Kern rechnen. Anschließend geht es dann wirklich schnell: Das Neonbrennen dauert weniger als 10 Jahre, das anschließende Sauerstoffbrennen nur noch ein paar Monate und wenn schließlich das Silizium drankommt, ist's schon nach ein paar Tagen vorbei! -> Boom!

Allerdings ist bis heute, soweit ich weiß, nicht vollständig geklärt, ob es nicht auch schon vorher zu einer Supernova kommen kann.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Meagan am 16. Juni 2009, 23:20:23
Gibt es jemanden der die Feldlinien im Absorptionsspektrum ausgewertet und auf Veränderungen untersucht hat ? Oder funktioniert das nicht mehr bei dieser Entfernung ?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Kreuzberga am 17. Juni 2009, 20:05:37
Hallo Meagan,

meinst du statt "Feldlinien" nicht eher "Spektrallinien"?  ;)

Absorptionsspektroskopie kann man mit Beteigeuze schon anstellen. Die Frage wäre nur, ob uns das etwas nützen würde, wenn wir wissen wollen, welche Elemente gerade im Kern fusioniert werden. Mit Absorptionsspektrokopie lassen sich ja nur Aussagen über die Zusammensetzung der Atmosphäre von Beteigeuze treffen.

Gruß,
Timo
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Meagan am 18. Juni 2009, 12:04:59
Um mal nur von der schieren Größe von Beteigeuze auszugehen, muß dieser Stern eine gewaltige Gravitation besitzen. Der Druck und die Temperaturen im inneren müssen die Werte unserer Sonne gewaltig übersteigen.

Das würde aber auch bedeuten, daß in der Frühphase dieses Sterns höhere Elemente, vielleich sogar schon bis zum Eisen oder darüber entstehen können. Das bedeuted wiederrum, daß bei schneller stadtfindenden Reaktionen die Lebensdauer dieser Sonne sehr kurz sein muß. Sollte es dort Planeten geben, hätte Leben gar keine Chance sich zu entwickeln. (Wegen der hohen Strahlung und der kurzen Lebensperiode)

Ich würde gern mal eine Absorptionsspektroskopie von dieser Sonne sehen. Ja Timo Du hast wie immer recht. Ich meinte die Feldlinien.

Bei einem solchen gewaltigen Prozess, wie er dort abläuft könnte ich mir gut vorstellen, daß gewaltige Mengen Masse aus dem inneren der Sonne nach außen geschleudert werden.

Interessieren würden mich an dem Absorptionsspektrum speziell die höheren Elemente. Wieviel % Eisen, Blei, Gold, Silber, Uran gibt es dort bereits.

Gibt es denn Berechnungsmodelle, nach denen man abschätzen kann, wann diese Sonne zur Supernova wird ?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Schillrich am 18. Juni 2009, 12:16:34
Ja Timo Du hast wie immer recht. Ich meinte die Feldlinien.

;) ... eben nicht.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Kreuzberga am 18. Juni 2009, 13:02:04
Das würde aber auch bedeuten, daß in der Frühphase dieses Sterns höhere Elemente, vielleich sogar schon bis zum Eisen oder darüber entstehen können.

Nein. Eisen kann auch in so einem Überriesen nicht fusioniert werden. Bei Eisen ist Schluss - das ist dann der Moment in dem der Kern kollabiert und es zur Supernova kommt. Schwerere Elemente als Eisen können nur durch Supernova-Ereignisse entstehen. Ansonsten reicht die Energiedichte einfach nicht aus.

Ja, die Lebensdauer dieser großen Sterne ist im Vergleich zu Zwergsternen wie unserer Sonne sehr gering. Sonne: rund 10 Milliarden Jahre. Überriesen: rund 10 Millionen Jahre. Beteigeuze ist also noch recht jung!

Der Stern durchläuft aber innerhalb dieses kurzen Lebens mehrere Phasen. Er beginnt als riesiger Ball aus Wasserstoff-Plasma, dass grob gesagt zu Helium fusioniert wird. Ist ein gewisser Teil des Wasserstoffs verbraucht, steigt die Temperatur im Kern an und der Stern beginnt im Kern Helium zu fusionieren. Das Wasserstoffbrennen läuft in einer äußeren Hülle um den Kern herum weiter. Im  Kern werden nun aus dem Helium Kohlenstoff und Sauerstoff fusioniert, bis die Temperatur weiter ansteigt und nun im Kohlenstoffbrennen möglich wird. Usw. usf. bis hin zu Silizium, das zu einem Nickelisotop fusioniert wird, welches zu Eisen zerfällt.

Aber das hatte ich oben eigentlich schon mindestens einmal geschrieben.

Ergänzung: Aber klar gibt es von Anfang an auch schwerere Elemente als Wasserstoff in den meisten Sternen, da sie zum einen aus den Überresten von bereits vergangenen Sternen entstehen und auch Material der protoplanetaren Scheibe, so sie sich denn ausbildet, in der Frühphase des Sternenlebens in diesen hineinstürzt. Auch schwerere Elemente als Eisen finden sich in den meisten in jüngerer Zeit entstandenen Sternen. Stichwort: Metallizität (http://de.wikipedia.org/wiki/Metallizit%C3%A4t)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: -eumel- am 18. Juni 2009, 13:04:17
Das würde aber auch bedeuten, daß in der Frühphase dieses Sterns höhere Elemente, vielleich sogar schon bis zum Eisen oder darüber entstehen können.
Nein, Eisen entsteht nicht in der Frühphase, sondern ganz zum Schluß.

Das bedeuted wiederrum, daß bei schneller stadtfindenden Reaktionen die Lebensdauer dieser Sonne sehr kurz sein muß. Sollte es dort Planeten geben, hätte Leben gar keine Chance sich zu entwickeln. (Wegen der hohen Strahlung und der kurzen Lebensperiode)

Genau!

Interessieren würden mich an dem Absorptionsspektrum speziell die höheren Elemente. Wieviel % Eisen, Blei, Gold, Silber, Uran gibt es dort bereits.

Das kann man aber im Absorptionsspektrum nicht erkennen, nur die Elemente, in der äußeren Hülle (Atmosphäre) lassen sich dadurch bestimmen.
Die schweren Elemente sind in inneren Schalen oder gar im Kern und können nicht spektroskopiert werden.

Gibt es denn Berechnungsmodelle, nach denen man abschätzen kann, wann diese Sonne zur Supernova wird ?

Wenn es welche gibt, können die nicht sonderlich aussagefähig sein.
Dazu müßte mann ja wissen, welche Fusionen gerade im Kern ablaufen. Aber das kann keiner wissen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: GlassMoon am 18. Juni 2009, 16:48:47
schönes video, aber die hörn zu früh auf ;)

VY Canis Majoris darf doch nicht fehlen wenn man von den größten uns bekannten sternen spricht ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: -eumel- am 18. Juni 2009, 17:57:10
Ja, die Größenverhältnisse sind schon beeindruckend.
Wie winzig ist doch unsere Sonne gegenüber dem riesigen Beteigeuze!

Hier kann man sich das nochmal in Ruhe ansehen und etwas einwirken lassen:
http://www.rense.com/general72/size.htm

Sehr schön ist auch dieser Größenvergleich:
 

Bitte unbedingt in HD und Vollbild ansehen!
- Ein Klick auf´s Bild, um die Steuerung zu aktivieren,
- Dann ein Doppelklick auf´s Bild, um zu youtube zu gelangen,
- Dort rechts unten vom Bild auf HD und Vollbild Schalter drücken.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Starboard am 18. Juni 2009, 18:02:35
Sehr beeindruckend.

Wie groß muss eine Sonne sein, die später ein
Kandidat für ein schwarzes Loch wird? Reicht Beteigeuze?

Gruß Jörg
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Kreuzberga am 18. Juni 2009, 20:46:38
Wie groß muss eine Sonne sein, die später ein
Kandidat für ein schwarzes Loch wird? Reicht Beteigeuze?

Hallo Jörg,

Beteigeuze ist mit rund 20 Sonnenmassen wahrscheinlich massereich genug, damit sein Kern nach der Supernova zu einem Schwarzen Loch kollabiert. Allerdings hängt das davon ab, wie genug die SN vonstatten geht und wieviel Material wieder auf den Kern zurückfällt.

Bei Sternen mit über 20 Sonnenmassen kann man sich eigentlich recht sicher sein, dass ihr Kern zu einem Schwarzen Loch wird.

Gruß,
Timo
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Meagan am 19. Juni 2009, 11:57:51
Dieser Größenvergleich zeigt mir, wie klein und zerbrechlich unsere winzige Welt doch ist.

Müssen wir da nicht besser darauf acht geben ?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Schillrich am 19. Juni 2009, 12:03:07
Ist unsere Welt zerbrechlich, im Vergleich zu seltenen Riesensternen? Ich glaube für so eine Aussage ist eine anthropologische Perspektive "sinnvoller", wenn überhaupt. Für den Menschen ist die Erde an sich schon groß und eben nicht zerbrechlich ... was immer diese Adjektive hier bedeuten sollen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Kreuzberga am 19. Juni 2009, 12:37:41
Allgemeine Diskussion zu Überriesen passen übrigens auch gut in diesen Thread: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=652.0m (das dortige Vergleichsvideo ist auch ganz nett  ;))
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: GlassMoon am 19. Juni 2009, 14:09:04
Sehr beeindruckend.

Wie groß muss eine Sonne sein, die später ein
Kandidat für ein schwarzes Loch wird? Reicht Beteigeuze?

Gruß Jörg

es reicht auch schon ab ca. 3facher sonnenmasse (nachdem sie keinen weiteren brennprozess mehr einleiten kann) stichwort chandrasekhar-grenze.
Bis 1,44 sonnenmassen ist das endprodukt ein weißer zwerg, zwischen 1,44 und 3 sonnenmassen ein neutronenstern.
[/OT]
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Kreuzberga am 19. Juni 2009, 15:14:02
Bis 1,44 sonnenmassen ist das endprodukt ein weißer zwerg, zwischen 1,44 und 3 sonnenmassen ein neutronenstern.

Hallo DaBeste,

da handelt es sich aber um die Masse des Kerns und nicht um die Masse des Vorgängersterns. Mindestens 8 Sonnenmassen sollte ein Stern schon "auf die Waage" bringen, damit der Kern so schwer ist, dass er zu einem SL kollabieren kann.

Aber wie gesagt, es hängt dann noch von der genauen Art der Materie zusammen und damit davon wie genau die Supernova vonstatten geht. Chandrasekhar macht es sich etwas einfach, denn in der Formel nicht enthalten sind: Rotation, Magnetismus, relativistische Effekte, was weiß ich noch... ;) All das kann aber einen Einfluss darauf haben, ob aus dem Kern ein Schwarzes Loch oder ein Neutronenstern wird.

Gruß,
Timo
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: tiana_athriel am 23. Juni 2009, 01:01:54
Vielen Dank für die nette Begrüßung. :-)
Und ich würde mich ja eher (noch lange) nicht als Expertin bezeichnen.

Was sage ich zu Beteigeuze? Ehm, also, ich hab mich ehrlich gesagt noch nicht so eingehend damit beschäftigt. Nach einem kurzen Scannen der Abstracts in ADS würde mich erstmal der gängigen Meinung anschließen, dass das noch eine Weile dauert mit der Supernova. Es wäre natürlich schon super, eine galaktische Supernova zu beobachten (die letzte, die beobachtet wurde, ist ja schon 400 Jahre her). Ich kenne jedenfalls jede Menge Leute (mich eingeschlossen), die ziemlich aus dem Häuschen wären. :-)

Eine Sache wollte ich noch anmerken (aus aktuellem Anlass, weil ich mich gerade mit einem Computerprogramm zur stellaren Evolution herumschlagen darf):

Sterne mit weniger als acht Sonnenmassen sind nicht schwer und heiß genug, um Kohlenstoff zu entzünden. Sie verlieren am Ende ihrer Evolution einen Großteil ihrere Masse in einem Planetary Nebula (ich weiß gerade nicht, was das auf Deutsch ist, tut mir leid!). Zurück bleibt ein weißer Zwerg.
Sterne, die schwerer sind, können weiter Fusion betreiben, bis sie bei Eisen angelangt sind, und früher oder später in einer Typ II Supernova kollabieren.
Massereiche Sterne verlieren allerdings einen Großteil ihres Materials in starken stellaren Winden bevor sie explodieren (siehe Eta Carinae). Massen der Vorgänger beziehen sich immer auf die ursprüngliche Masse.

Ich wollte hier noch hinzu fügen, dass es mit Supernova Explosionen ein bischen wie mit Kosmologie ist: wir wissen viel weniger mit Sicherheit, als das manchmal dargestellt wird. Der genaue Ablauf einer Supernova alles andere als geklärt und eines der am meisten debattierten Themen in der Hochenergie-Astrophysik ist. Das liegt hauptsächlich daran, dass, wenn wir die Supernova sehen, die ganzen spannenden Prozesse schon vorbei sind.
Es gibt jede Menge Simulationen, aber die meisten können bisher noch keine Supernova reproduzieren.
Von daher ist auch die Frage, ab wann ein Stern zu einem schwarzen Loch kollabiert, noch nicht entgültig geklärt.

Oh je, das war jetzt schon ein langer Post. Tut mir leid, falls ich damit nichts Neues sage. :-)

Viele Grüße,

  Daniela
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Kreuzberga am 23. Juni 2009, 11:32:07
Planetary Nebula (ich weiß gerade nicht, was das auf Deutsch ist, tut mir leid!).

Hallo Daniela,

Auf Deutsch nicht viel anders: Planetarischer Nebel, auch wenn die Bezeichnung etwas irreführend ist.

Einen schönen Thread haben wir übrigens auch dazu: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=631.0

Gruß,
Timo
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: tiana_athriel am 23. Juni 2009, 12:06:28
Auf Deutsch nicht viel anders: Planetarischer Nebel, auch wenn die Bezeichnung etwas irreführend ist.

Vielen Dank. :-)
Das kommt bestimmt noch öfter vor. Ich hab mein ganzes Studium in Englisch absolviert, und die Literatur ist ja auch auf Englisch, deswegen hadere ich manchmal ein bisschen mit den Wörtern.

Ich hab noch einen kleinen Nachtrag zu den Absorptionsspektren:

.

Interessieren würden mich an dem Absorptionsspektrum speziell die höheren Elemente. Wieviel % Eisen, Blei, Gold, Silber, Uran gibt es dort bereits.

Das kann man aber im Absorptionsspektrum nicht erkennen, nur die Elemente, in der äußeren Hülle (Atmosphäre) lassen sich dadurch bestimmen.
Die schweren Elemente sind in inneren Schalen oder gar im Kern und können nicht spektroskopiert werden.

In den späten Entwicklungsphasen ist die äußere Hülle von Sternen, insbesondere von relativ massearmen Sternen, konvektiv. Es kommt zu so-genannten "Dregde-Ups", das heißt, Material aus dem Inneren des Sterns wird an die Oberfläche gebracht (zu beobachten zum Beispiel in Kohlenstoffsternen vom Typ C-R und C-N). Typ-S Sterne haben außerdem allerlei merkwürdige Elemente wie Titanium und Yttrium in ihren Atmosphären.
Ich stimme allerdings zu, dass das bei massereichen Sternen nicht funktioniert (die haben nur sehr dünne konvektive Hüllen).

Übrigens: Blei, Uran, Gold und Silber in Sternen zu finden ist eher unwahrscheinlich, weil diese Elemente zu ihrer Entstehung Energie benötigen (und nicht, wie zum Beispiel Helium, Energie freisetzen).
Damit hört die Fusion im Allgemeinen mit Eisen auf. Alle anderen Elemente entstehen in sogenannter explosiven Nukleosynthese in Supernova Explosionen.

Viele Grüße,
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Schillrich am 23. Juni 2009, 12:42:19
Hallo und auch von mir ein Willkommen


In den späten Entwicklungsphasen ist die äußere Hülle von Sternen, insbesondere von relativ massearmen Sternen, konvektiv. Es kommt zu so-genannten "Dregde-Ups", das heißt, Material aus dem Inneren des Sterns wird an die Oberfläche gebracht (zu beobachten zum Beispiel in Kohlenstoffsternen vom Typ C-R und C-N).

Beobachten? Kann man das wirklich "beobachten" oder sind das nur plausible, am Rechner verifizierte Modelle?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: tiana_athriel am 23. Juni 2009, 13:32:33
Beobachten? Kann man das wirklich "beobachten" oder sind das nur plausible, am Rechner verifizierte Modelle?

Ja, die Klassifizierung von C- und S-Sternen ist ja eine rein phänomenologische.
Man hat Sterne mit einem Überschuss von Kohlenstoff und Stickstoff in der Atmosphäre beobachtet. Dass dieser Überschuss aus dem Inneren kommt, ist relativ wahrscheinlich.
 Aber du hast schon recht. Dass Konvektion dafür verantwortlich ist, ist durch Computermodelle errechnet, wie alles, was im Inneren von Sternen passiert.
In letzter Zeit ist Asteroseismologie als sehr neue, spannende Möglichkeit zu beobachten, was im Inneren von Sternen geschieht, entwickelt worden. Ich weiß jedoch nicht genug darüber, um sagen zu können, ob man damit Konvektivität direkt beobachten kann.

Viele Grüße,

   Daniela
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Kreuzberga am 23. Juni 2009, 15:22:20
In letzter Zeit ist Asteroseismologie als sehr neue, spannende Möglichkeit zu beobachten, was im Inneren von Sternen geschieht, entwickelt worden.

Ja, dazu haben wir hier auch einen Thread (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=605.msg6238#msg6238), der allerdings immer noch ziemlich leer ist. Soviel hört man leider nicht über dieses neue, spannende Feld.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: -eumel- am 23. Juni 2009, 15:23:27
Es kommt zu so-genannten "Dregde-Ups", das heißt, Material aus dem Inneren des Sterns wird an die Oberfläche gebracht

Dass dieser Überschuss aus dem Inneren kommt, ist relativ wahrscheinlich.

Das verstehe ich nicht.
Durch welche Kräfte sollen denn schwere Elemente aus dem Kern in die Atmosphäre gehoben werden? :-\
Und wenn, würden sie dann nicht gleich wieder zurück stürzen?
Wie sollen sich die schweren Elemente bei der gewaltigen Gravitation des Sterns so weit draußen in einer Wasserstoff-Atmosphäre halten können? :-\
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Schillrich am 23. Juni 2009, 15:43:01
Eine Atmosphäre ist ein Fluid. Die schweren Bestandteile sind ja keine Brocken im freien Fall, sondern "gelöst" Bestandteil des Fluids.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: tiana_athriel am 23. Juni 2009, 17:00:45
Eine Atmosphäre ist ein Fluid. Die schweren Bestandteile sind ja keine Brocken im freien Fall, sondern "gelöst" Bestandteil des Fluids.

Und genau das ist der wichtige Punkt.
Ein Stern ist ja im Allgemeinen zumindest im Inneren heiss genug, um hauptsaechlich aus Plasma, das heisst, ionisiertem Gas, zu bestehen. Dieses folgt den Gesetzen der Mechanik der Fluessigkeiten und Gase (zumindest in guter Naeherung).
 
Sterne im Inneren bei weitem nicht homogen, sondern es gibt Gradienten in Druck, Temperatur und Dichte.
Fuer eine bestimmte Konfiguration von Gradienten ist ein Teil eines Sterns nicht mehr stabil gegen Konvektion.
Das heisst, dass ein Tropfen Materie, der aus irgend einem Grund ein bisschen leichter als die Umgebung ist (so Inhomogeneitaeten gibt es immer mal), aufsteigt. Im normalen (nicht-konvektiven) Fall kuehlt er sich dort ab, wird wieder schwerer als die Umgebung, faellt zurueck und nichts passiert. Unter bestimmten Umstaenden kann es jedoch passieren, dass der Tropfen aufsteigt, dort immer noch leichter als die Umgebung ist (weil die Dichte groesser ist), und deshalb weiter aufsteigt.
So kann Materie aus dem Inneren bis an die Oberflaeche gelangen.
Das passiert, wenn die Energieproduktion im Inneren so gross ist, dass nicht mehr alles durch Strahlung abtransportiert werden kann. Die aufgestaute Energie erhitzt das Gas und erzeugt sehr grosse Temperaturgradienten. Das Gas steigt, wie oben beschrieben, relativ schnell auf, anderes Gas aus der Huelle muss die "Luecke" im Inneren fuellen. Eine andere Konsequenz ist, dass der Kern theoretisch laenger ueberleben kann, weil er mit neuem Wasserstoff aus den oberen Schichten versorgt wird.

Ich hoffe, das ergibt irgendwie Sinn. Natuerlich ist das atomare Gewicht der aufsteigenden Materie wichtig, und in den entsprechenden Gleichungen als Extra-Term enthalten, also schon im Kriterion fuer Stabilitaet.

Ich hab leider jetzt auf die Schnelle keine gute Erklaerung im Internet gefunden, aber falls sich jemand etwas eingehender damit beschaeftigen moechte, ist hier ein Artikel, der das Ganze erklaert:
http://adsabs.harvard.edu/abs/2004IAUS..224..119K

Viele Gruesse,

   Daniela
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: -eumel- am 23. Juni 2009, 23:11:47
Danke, Daniela! :)
Du hast es so gut erklärt, daß sogar ich es verstanden habe.
Ich versuche immer, mir die Dinge praktisch vorzustellen.
Aber hier bin ich gescheitert, weil die Erfahrungswerte fehlen.
Es war halt noch niemand in einer Umgebung mit derartiger Energiedichte, wo sich Materie anders verhält, als wir in unserer Umgebung beobachten können.
(@redmoon & Kreuzberga: Plasma!) ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Schillrich am 24. Juni 2009, 07:06:33

Das passiert, wenn die Energieproduktion im Inneren so gross ist, dass nicht mehr alles durch Strahlung abtransportiert werden kann. Die aufgestaute Energie erhitzt das Gas und erzeugt sehr grosse Temperaturgradienten.
   Daniela


Hallo Daniela,

heißt das auch, dass solche Vorgänge bei großen Sternen einfacher/schneller in Gang kommen würden? Deren (abstrahlende) Fläche skaliert ja langsamer als ihr (Energie freisetzendes) Volumen. Ist das Verhältnis Fläche/Volumen da eine Maßzahl?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Meagan am 29. Juni 2009, 22:42:09
Der beschriebene Prozess ist nicht ungewöhnlich. Er findet sogar in einer ähnlichen Form im inneren unserer Erde ab. Diese Konvektion gibt es überall, wo Durck und Temperatur für ein Ungleichgewicht sorgen.

Da diese Konvektion aber bis in die äußere Schicht zu gehen scheint, kann man eventuell doch Rückschlüsse auf die Zusammensetzung des Kernes von Beteigeuze machen.

Ein kleines Experiment für die Herren hier: Stellt mal einen Topf mit Wasser auf eine Hertplatte und erhitzt das Wasser. Wenn es fast kocht, einfach mal einen Tropfen wasserlöslicher Farbe hineingeben und beobachten. Das ist Konvektion.

Auf der Erde werden damit auch schwere Elemente aus dem Kern "gehoben". Dadurch kommt es manchmal vor, daß Gold oder Kupferhaltige Lava austritt. Sogar Carbonatitische Laven sind am  Oldonyo Lengai schon beobachtet worden. Allerdings dürfte hier die Strömung in der "Flüssigkeit" für das mitreißen der schweren Elemente verantwortlich sein.

Die Natur ist erstaunlich. Prozesse laufen sowohl im kleinen wie auch im großen ähnlich ab.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Raffi am 01. Juli 2009, 22:59:27
Wie kommt es eigentlich dazu, dass Beteigeuze seine Leuchtkraft beibehält, während sein Durchmesser schrumpft?   
Ich frag mich dann, ob seine scheinbare Helligkeit an unserem HHimmel sich verändert, falls ja, dann wird Beteigeuse bald nicht mehr zu den hellsten Wintersternen gehören.

In den vorherigen Posts wird immer gesat, dass Beteigeuse zu unserern Lebzeiten nich zu ner Supernova wird oder erst in 1000 Jahren. Wenn wir uns vorstellen, dass es in etwa 500 Jahren zu einer Supernova kommt, dann ist es die Tatsache, dass Beteigeuze in Wirklichkeit nicht mehr existiert, er ist 640 Lichtjahre entfernt, also wir sehen ihn, wie er vor 640 Jahren ausgeschaut hat, also im Spätmittelalter, wenn die Supernova an unserem Himmel zu sehen sein wird, heißt es, dass Beteigeuze seit 640 Jahren nicht mehr exustiert.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: H.J.Kemm am 02. Juli 2009, 07:10:24
Moin Raffi,

Wie kommt es eigentlich dazu, dass Beteigeuze seine Leuchtkraft beibehält, während sein Durchmesser schrumpft?

Dem ist nicht so:

Der Durchmesser von *Beteigeuze* schwankt zwischen 290 Mio. km ( 1,94 AE ) und 480 Mio. km ( 3,2 AE ). Hierdurch schwankt auch seine Helligkeit zwischen +0,3 mag und +0,6 mag mit einer halbregelmäßigen Periode von ~ 2070 Tagen (μ-Cephei-Typ).

Jerry
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: redmoon am 02. Juli 2009, 20:51:03
Hallo Jerry,

diese Daten bringen mich jetzt doch irgendwie ins Grübeln.  :-\ Der Radius ( ! ) von Beteigeuze soll zwischen 290 und 480 Millionen Kilometern schwanken. Und das innerhalb einer Periode von 2070 Tagen, was ja etwas mehr als fünfeinhalb Jahren entspricht.

Im  Anfangspost von T.D.K. (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=5749.msg101815#msg101815) ist aber von einer stetigen Abnahme des Durchmessers von anfangs 1,64 auf jetzt nur noch 1,38 Milliarden Kilometern die Rede. Und das innerhalb von 15 Jahren.

Diese Zahlen passen doch irgendwie überhaupt nicht zusammen.

Eventuell ließe sich der unterschiedliche Durchmesser ( 960 Millionen gegen 1,64 Milliarden Kilometer ) dadurch erklären, dass über die tatsächliche Entfernung von Beteigeuze zu unserem Sonnensystem keine Einigkeit bzw. Klarheit besteht. Die einen gehen von 130  Parsec (http://de.wikipedia.org/wiki/Parsec) aus, die anderen wohl von 200 Parsec ( ein Parsec, kurz pc, entspricht in etwa 3,26 Lichtjahren ).

Bei 130 pc und entsprechenden 960 Millionen Kilometer Durchmesser betrüge der Durchmesser des Stern bei angenommenen 200 pc Entfernung dann rund 1,477 Milliarden Kilometer. Das liest sich zwar schon etwas besser, bedeutet aber immer noch eine Differenz von fast 200 Millionen Kilometern.

Absolut unklar bleibt dabei die Zeit. Die einen,  nämlich Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Beteigeuze), reden von einer "Schwankung" des Durchmessers, die  anderen (http://astronomie.scienceticker.info/2009/06/09/riesenstern-beteigeuze-schrumpft/) von einer dauerhaften Abnahme....

Eine der beiden Aussagen bezüglich des Durchmessers dürfte somit falsch sein. Sorry, Wikipedia, aber ich verlasse mich jetzt einmal auf die aktuelleren Messungen ( die Meldung von astronomie.scienceticker.info ).

Hier gibt es übrigens einen weiteren Bericht zu dem Thema : 
http://science.orf.at/science/news/155980
Dort steht dann auch, dass die Leuchtkraft von Beteigeuze zumindestens im Bereich der sichtbaren Helligkeit im beobachteten Zeitraum von 15 Jahren konstant geblieben ist.

Im selben Bericht wird noch etwas anderes erwähnt. Im Laufe der Jahre wurde der Durchmesser von Beteigeuze immer wieder neu ermittelt. Und das mit Ergebnissen, welche um bis zu 30 Prozent voneinander abgewichen sind. Allerdings wurde hierbei mit verschiedenen Wellenlängen gearbeitet, was eine Erklärung für die unterschiedlichen Messwerte sein könnte. Die aktuellen Messungen wurden allerdings alle im selben Wellenbereich getätigt, was die Entdeckung so bedeutend macht.

Wishnow, einer der Autoren, welche die Größenveränderung von Beteigeuze beschrieben haben, liefert auch eine mögliche Erklärung. Er hält es für möglich, dass Konvektionszellen auf der Oberfläche zu riesigen Ausbuchtungen geführt haben könnten.

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Kreuzberga am 02. Juli 2009, 23:05:16
Hallo,

die Wellenlänge mit der man den Stern beobachtet ist wichtig, da man je nach Wellenlänge den den Stern umgebenden Staub/ Gas entweder deutlich vom Stern selbst unterscheiden kann oder nicht.

Darin erklärt sich ein Teil der verschiedenen Größenangaben. Ein anderer Punkt ist, dass man aus mehr als 2 Richtungen beobachten sollte, um eventuelle Assymetrien erkennen zu können. Im vorliegenden Fall wurde ein großer "Hot Spot" entdeckt, der alleine für einen beträchtlichen Teil der Helligkeit verantwortlich war. Dieser Hot Spot auf der Sternoberfläche konnte erst nach der Zuschaltung eines dritten Infrarotteleskops entdeckt werden. Weiß man nichts von Asymmetrien, kann der Stern natürlich mal größer und mal kleiner erscheinen.

Ob solche Hot Spots zyklisch auftreten, ist soweit ich weiß, noch nicht geklärt. Sollte dies so sein, würde das vielleicht die periodischen Helligkeitsschwankungen erklären.

Wichtig ist natürlich auch noch eine hohe Auflösung bei solchen Beobachtungen. Diese kann eigentlich nur mit Interferometrie erreicht werden. Man misst ja nicht direkt den Durchmesser, sondern nur den Winkel, den der Stern am Himmel einnimmt.
Ja, und nun braucht man eine Abschätzung der Entfernung, um vom Winkel auf einen Durchmesser zu kommen. Das wäre nochmal ein anderes Thema.

Nach den neusten Messungen, die mit dem Infrared Spatial Interferometer-System gemacht wurden, geben jedenfalls für den Winkel z.B. am 30.9.2001 52,9+-0,4 Millibogensekunden (mas) an. Am 2.2.2009 waren es noch 48+-2,0 mas.

Sollte die jetzt festgestellte Schrumpfung Teil eines Zyklus sein, läge die Periode bei ein paar Jahrzehnten.

Es sind also noch viele Fragen offen, aber wir werden noch viel Zeit haben Beteigeuze zuzuschauen und dabei lernen und hoffentlich irgendwann mehr verstehen.  ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: H.J.Kemm am 03. Juli 2009, 05:27:15
Moin Mirko,

meine Zahlen habe ich aus einem Vortrag von vor 2 Wochen im phil. club und den halte ich für seriös.

Es wurde vorgetragen, dass es bei *Beteigeuze* zwei *fast-periodische* Grössenänderungen geben soll. Beschrieben habe ich ja oben schon die Grössenschwankung bei ~ 2070 Tagen. Dann wurde noch vorgestellt, dass der Grössen-Mittelwert in ~ 15 - 20 Jahren schwankt.

Ich versuch´s mal: Der Grössenmittelwert von *Beteigeuze* hat ein Maximum und ein Minimum. Wenn der Mittelwert im Minimum ist, dann ist die optisch beobachtbare periodische Grössenänderung geringer, im Maximum umgekehrt.

Zur Zeit ist *Beteigeuze* im Minimum; in ~ 18 Jahren sollte sie wieder das Maximum erreicht haben.

Jerry
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Kreuzberga am 03. Juli 2009, 18:43:23
Hallo Jerry,

wie oben beschrieben, schätze ich, dass die von dir genannten Periodizitäten bzgl. der Größenänderung keine tatsächlichen Änderungen der Größe sind, sondern nur als solche erscheinen. Ursächlich könnten hier die erwähnten "Hot Spots" oder die Ausbuchtungen durch Konvektionszellen sein.

Man hatte nämlich bisher gar nicht die Möglichkeit, solche Asymmetrien durch Beobachtungen auszuschließen oder zu erkennen.

Gruß,
Timo
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Meagan am 04. Juli 2009, 17:42:27
Ist es mitlerweile eigentlich möglich Bilder von Beteigeuze anzuschauen ? Oder ist es dafür (noch) zu weit entfernt ?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: T.D.K. am 05. Juli 2009, 08:48:59
Ja! Aber ist schon von 1996. Neuere bessere Bilder sind mir nicht bekannt.
http://hubblesite.org/newscenter/archive/releases/1996/04/image/a/ (http://hubblesite.org/newscenter/archive/releases/1996/04/image/a/)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Kreuzberga am 29. Juli 2009, 21:47:06
Neues von unserem beliebten roten Überriesen-Nachbarstern:

Astronomen der ESO ist es gelungen, mit dem Very Large Telescope und dem AMBER-Instrument (Interferometrie) das bisher schärfste Bild von Beteugeuze anzufertigen. Dabei wurde entdeckt, dass Beteugeuze Material in höchst asymmetrischer Weise ins All schleudert, wie hier schön zu sehen ist:

(http://www.raumfahrer.net/news/images/bet4.jpg)
Bild: ESO

@Meagan: Nein, es handelt sich hierbei nicht um ein Foto!  ;)

Der Grund für diese Asymmetrie ist bisher noch ungeklärt, könnte aber etwas mit der Rotation des Sterns oder mit starker Konvektion zu haben.

Was zum ersten Mal durch AMBER entdeckt werden konnte, waren große, auf- und absteigende Gasblasen in der Atmosphäre von Beteigeuze, welche teilweise ebenso groß sind, wie der Stern selbst.

Zum ersten Mal wurde bei einem anderen Stern beobachtet, wie sich Gas in verschiedenen Bereichen des Sterns bewegt.

Hier das bisher schärfste, nicht durch Interferometrie entstandene Bild von Beteigeuze, ebenfalls mit dem VLT aufgenommen:
(http://www.raumfahrer.net/news/images/bet5.jpg)
Bild: ESO

Schade, dass wir die AMBER-Bilder nicht zu sehen bekommen.

http://www.eso.org/public/outreach/press-rel/pr-2009/pr-27-09.html
http://www.astronomynow.com/news/n0907/29betel/
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Meagan am 30. Juli 2009, 20:45:57
Das Interferometriebild sieht ja wirklich nett und spektakulär aus, aber wie hoch ist der Dantengehalt wissenschaftlicher Daten? Das meiste in dem Bild sind Spekulationen. Allerdings finde ich die Größengegenüberstellung mit unserem Solarsystem interessant.

Es gibt massig Flares und eine wabernde und kochende Oberfläche. Das ist unbestritten. Wenn das untere Bild das schärfste ist, was das VLT liefern kann, wie müßte dann ein Teleskop beschaffe sein, damit Objekte von der Größe unserer Sonne (eventuell Sonnenflecken etc.) auf Beteigeuze erkennbar wären ?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: GG am 30. Juli 2009, 23:54:42
Das obere Bild ist eine künstlerische Impression, das untere nicht durch Interferometrie gewonnen. Die eigentlich scharfen Bilder, die mittels AMBER gewonnen wurden, wurden bisher leider noch nicht veröffentlicht.

GG
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Kreuzberga am 31. Juli 2009, 12:00:30
Hallo Meagan,

Punkt 1: Ließ dir doch bitte die Beschreibungen zu den Bildern gründlich durch, bevor du Fragen stellst!  ;)

Was ich nicht geschrieben hatte: Das untere Bild ist mit dem NaCo-Instrument am VLT aufgenommen worden, d.h. u.a. dass dabei eine adaptive Optik zum Ausgleich atmosphärischer Störungen zum Einsatz kam, wie eigentlich heute fast überall in der Spitzenastronomie. Es stellt, wie gesagt, dass schärfste, durch nicht-interferometrische Methoden gewonnene Bild. Genaueres dazu steht im Portal-Artikel: http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/30072009151733.shtml

Punkt 2:
damit Objekte von der Größe unserer Sonne (eventuell Sonnenflecken etc.) auf Beteigeuze erkennbar wären ?

Sonnenflecken auf anderen Sternen kann man mit photometrischen Methoden nachweisen, ähnlich wie beim Transit eines Exoplaneten.

Bei einer direkten Abbildung ist nicht nur die Auflösung das Problem, sondern vor allem die Überstrahlung durch das vom Stern emittierte Licht, gerade bei so einem Monster wie Beteigeuze.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: H.J.Kemm am 06. Januar 2010, 11:22:49
Moin,

(http://img.webme.com/pic/j/jerry-alpha-orionis/beteigeuze.jpg)
Bild: The Spotty Surface of α orionis
Credit: Xavier Haubois (Observatoire de Paris) et al.

Mittels Interferometrie im infraroten Wellenlängenbereich konnten Astronomen die Oberfläche von *Beteigeuze* auflösen und rekonstruierten obiges Bild des Superriesen. Das Bild zeigt zwei große, helle Flecken. Diese Flecken stellen möglicherweise riesige Konvektionszellen dar, die vom Inneren zur Oberfläche von *Beteigeuze* aufsteigen. Sie sind hell, weil sie heisser sind als der Rest der Oberfläche, doch sowohl die Flecken als auch die Oberfläche sind kühler als die Sonne. *Beteigeuze* hat eine Oberflächentemperatur von 3.450° K.

Jerry
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: H.J.Kemm am 15. Juni 2010, 05:09:12
Moin,

per PN habe ich diese Frage erhalten:

ich bin ja nicht so der "Astronomische"...

Bei ROSKOSMOS steht heute eine Meldung, dass Beteigeuze im Orion sich innerhalb von wenigen Monaten / sogar Wochen zur Supernova entwickelt. Man geht von einer Helligkeit bis zur Mondgröße aus...
Ich habe darüber bei uns noch nichts gefunden.
Hier der Link:
http://www.federalspace.ru/main.php?id=2&nid=11132 (http://www.federalspace.ru/main.php?id=2&nid=11132)

Ist da was drann?


*Beteigeuze* (α Orionis) wird sicher als Supernova enden und zu dem Zeitpunkt läge dann die scheinbare Helligkeit bei ~ −9,5 bis −10,5 mag, die Vollmondscheibe hat ein mag von −12,74, die jetzige scheinbare Helligkeit von *Beteigeuze* beträgt 0,5 mag.

Über den Zeitpunkt der Supernova kann man aber nur spekulieren - Fachleute sprechen von 1.000 bis 100.000 Jahre.

Jerry
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 15. Juni 2010, 12:02:26
Hallo Jerry,

zu Deinen Worten:

Zitat
Über den Zeitpunkt der Supernova kann man aber nur spekulieren - Fachleute sprechen von 1.000 bis 100.000 Jahre.

kann ich nur für mich wünschen:

das Beteigeuze schon vor 599 Jahren (von einer ca. Entfernung von 600 Jahren ausgehend) zu einer Supernova geworden ist,  ;)
dann würde ich es hoffentlich noch sehen können...

so ganz allein würde ich dann wohl nicht staunend zum Himmel schauen... ;)


Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Pham am 10. Februar 2011, 13:31:39
Moin,

per PN habe ich diese Frage erhalten:

ich bin ja nicht so der "Astronomische"...

Bei ROSKOSMOS steht heute eine Meldung, dass Beteigeuze im Orion sich innerhalb von wenigen Monaten / sogar Wochen zur Supernova entwickelt. Man geht von einer Helligkeit bis zur Mondgröße aus...
Ich habe darüber bei uns noch nichts gefunden.
Hier der Link:
http://www.federalspace.ru/main.php?id=2&nid=11132 (http://www.federalspace.ru/main.php?id=2&nid=11132)

Ist da was drann?


*Beteigeuze* (α Orionis) wird sicher als Supernova enden und zu dem Zeitpunkt läge dann die scheinbare Helligkeit bei ~ −9,5 bis −10,5 mag, die Vollmondscheibe hat ein mag von −12,74, die jetzige scheinbare Helligkeit von *Beteigeuze* beträgt 0,5 mag.

Über den Zeitpunkt der Supernova kann man aber nur spekulieren - Fachleute sprechen von 1.000 bis 100.000 Jahre.

Jerry
Taj, da nun über ein halbes jahr später, beuteigeuze immer noch brav schlummert, waren die Vorhersagen von ROSKOSMOS soch genauso spekulartiv wie andere vorhersagen. Ähnlich wie den möglicherweise bevorstehenden Ausbruch des Supervulkans im Yellowstonepark (den niemand wirklich miterleben will), kann man eben so ein Ereignis nur extrem grob schätzen.
Jetzt wo der Winter langsam wieder zu ende geht und damit die Sichtbarkeit von beteigeuze in unseren Breiten abnimmt wäre es doch schön, wenn sich beteigeuze bis zu ein paar wolkenlosen Nächten nächsten Winter mit seiner Lightshow Zeit nimmt.  ;)

Und irgendwie habe ich das gefühl, dass Eta Carinae sogar noch vorher dran ist.
DAS wäre noch mal eine anderer Kawenzmann: eine mögliche Hypernova, allerding mehr als zehnmal so weit entfernt ... Gott sei dank.  8)
Allerings immer noch so nah, dass es ebenfalls ein sehr beeidruckendes Schauspiel wird, wenn nicht dichte Wolken früherer Ausbrüche, die Show beeinträchtigen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Meagan am 26. Februar 2011, 00:48:59
Dazu habe ich mal eine fachliche Frage an die Astronomen:

Sind vor früheren Supernovaausbrüchen Veränderungen in den Absorptionsspektrallinien  beobachtet worden.

Davon ausgehend, daß der Lebenszyklus einer Sonne mit der Produktion von Eisen endet, wäre es denkbar, daß es vor dem großen Moment eine massive Verstärkung der Eisenlinie geben könnte. Da dieser Prozess nur im inneren des Sterns abläuft ist mir nicht klar, ob dieser Effekt nach außen sichtbar wird.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: websquid am 26. Februar 2011, 13:25:42
Ich bin zwar kein Astronom, aber ich versuch mich trotzdem mal an einer Antwort ;)

Die Eisenproduktion verläuft relativ kontinuierlich in dieser späten Lebensphase. Eigentlich müsste die feststellbare Menge also auch langsam anwachsen. Einen sprunghaften Anstieg wie du ihn vorschlägst halte ich für relativ unwahrscheinlich. Und ich wüsste auch nicht, dass man eine bestimmte Marke kennt, bei der unmittelbar danach die Supernova folgt.

Das Problem dabei ist ja auch, dass man für eine Vorhersage Daten braucht. Die letzte Supernova in relativer Nähe, die man genau beobachten kann, war 1987. Aber man hat bei SN1987A auch vorher nicht den Stern beobachtet und weiß nicht, was da vor der SN abgelaufen ist. Vielleicht wird Beteigeuze ja auch eines Tages der Prototyp für so ein Vorhersagemodell? ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: T.D.K. am 23. Juni 2011, 16:31:21
Eine neue Aufnahme vom VLT mit hilfe des VISIR Instruments, zeigt
wie Beteigeuze Material in den Raum abstößt.

http://www.eso.org/public/news/eso1121/ (http://www.eso.org/public/news/eso1121/)

der Artikel ist auch in Deutsch abrufbar.
http://www.eso.org/public/germany/news/eso1121/ (http://www.eso.org/public/germany/news/eso1121/)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: GG am 23. Juni 2011, 19:02:37
Leider kommt bei mir da nur: "Objekt nicht gefunden".
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: T.D.K. am 23. Juni 2011, 19:05:41
Ja seh ich auch gerade, vorhin ging der Link noch.
Da ist wohl der Server gerade down weil www.eso.org (http://www.eso.org) geht auch nicht!
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Olli am 23. Juni 2011, 19:10:51
Ja, das liegt am ESO-Server...
da funktionieren momentan einige Seite nicht.

Ein bisschen Geduld, irgendwann wird's schon wieder laufen... ;)

Grüße,
Olli

Edit: Es geht wieder :)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: T.D.K. am 23. Juni 2011, 19:16:25
Ja jetzt!  :)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Major_Tom am 23. Juni 2011, 19:38:31
Sie schreiben auch:
"The ESO Web has been restructured and many files have been given a new location."

Der deutschsprachige Link hier geht:
http://www.hq.eso.org/public/switzerland-de/news/eso1121/ (http://www.hq.eso.org/public/switzerland-de/news/eso1121/)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 23. Juni 2011, 19:43:12
Hoffentlich knallt er bald, der alpha orionis (oder besser ist es vor 600 Jahren), oder besser in 10 Jahren wenn man das ganze noch mit dem E-Elt etwas besser voranalysieren konnte. Wäre eigentlich für die Teleskope im Falle einer Supernova was zu befürchten ? Oder wäre der Himmel auf Jahre so hell, das man wenig anderes sieht ? :o
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: T.D.K. am 23. Juni 2011, 19:48:48
Der ist weit genug weg,
uns passiert da nichts und auch die Teleskopoptiken haben damit keine Probleme.
Das einzigste wäre evtl. zuviel Elektromagnetische Strahlung die einigen Satelliten
Probleme machen könnte.

Zitat von: einsteinturm
Hoffentlich knallt er bald
Sobald wird er nicht zur Supernova, das dauert wohl noch
ein paar tausend Jahre, aber genau kann man es eben sicht sagen.
Deshalb ist es auch wichtig solche Informationen wie jetzt zu bekommen,
um dann irgendwann mal genaue Vorhersagen machen zu können.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Pham am 28. Juni 2011, 09:51:02
...
Sobald wird er nicht zur Supernova, das dauert wohl noch
ein paar tausend Jahre, aber genau kann man es eben sicht sagen.
Deshalb ist es auch wichtig solche Informationen wie jetzt zu bekommen,
um dann irgendwann mal genaue Vorhersagen machen zu können.
kann man tatsächlich Aussagen treffen, dass Beteigeuze definitv nicht auch unmittelbar vor dem Kollaps steht?
Mein "Wissen" dazu war bisher, dass der große Knall mit gleichbleibender Wahrscheinlichkeit irgendwann zwischen "Jetzt" und "ein paar tausend Jahre" stattfinden kann.
Irgendwie würde ich schon noch gerne zu meinen Lebzeiten dieses oder ein vergleichbares Spektakel erleben wollen (die zweite Hoffnung beruht auf eta carinnae)  ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: GG am 28. Juni 2011, 10:02:09
Ich denke auch, dass man noch zu wenig über Prozesse im Inneren von Sternen weiß, als dass man das Ereignis in den nächsten Jahren ausschließen könnte. Man lernt ja auch über die Sonne jedes Jahr neues hinzu.

http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/18062011115821.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/18062011115821.shtml)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 28. Juni 2011, 19:09:22
Hallo Zusammen,

in den unteren Kompositbild ist in dem kleinen,roten Kreis in der Mitte die Ausdehnung der sichtbaren Oberfläche von  Beteigeuze zu sehen.
Dieser Kreis hat den viereinhalbfachen Abstand von Erde-Sonne.
Durch die schwarze Scheibe in dem Bild wurde die enorme Helligkeit ausgeblendet, da diese die schwach leuchtenden Nebelteile überstrahlen würde.

Das hoch aufgelöste Infrarot -Kompositbild zeigt die große  Hülle aus Staub. Der Staubnebel erstreckt sich ca. 60 Milliarden Kilometer von der Sternoberfläche in den Weltraum.
Das entspricht ungefähr der 400fachen Erde-Sonne-Distanz. 

(https://images.raumfahrer.net/up038387.jpg)
ESO, Pierre Kervella (LESIA, Observatoire de Paris), et al.

in sehr groß anzusehen
https://images.raumfahrer.net/up038388.jpg (https://images.raumfahrer.net/up038388.jpg)

http://www.starobserver.org/ap110628.html (http://www.starobserver.org/ap110628.html)

Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: T.D.K. am 28. Juni 2011, 23:10:31
kann man tatsächlich Aussagen treffen, dass Beteigeuze definitv nicht auch unmittelbar vor dem Kollaps steht?
Na definitiv hab ich ja nicht geschrieben und mir gefällt sein rotes leuchten!  ;)


Man hat ja eben erst vor "kurzem" festgestellt das er schrumpft, allerdings weiß man nicht wie lange das schon so geht.

Auszug aus Wiki http://de.wikipedia.org/wiki/Supernova (http://de.wikipedia.org/wiki/Supernova)
Zitat
Nachdem der Wasserstoff im Kern des Sternes zu Helium fusioniert ist (Wasserstoffbrennen), setzt eine weitere Fusionsstufe ein,
der Drei-Alpha-Prozess, in dem Helium über das Zwischenprodukt Beryllium zu Kohlenstoff fusioniert (Heliumbrennen).
Dies wird möglich, da der Stern durch den im Inneren wegfallenden Gegendruck zusammenzufallen beginnt,
wodurch sich Temperatur und Dichte erhöhen. In der nächsten Fusionsstufe (Kohlenstoffbrennen) entsteht Sauerstoff.
Dabei wird wieder Energie frei, welche den Stern von innen mit Gegendruck versorgt und so den Zusammenfall aufhält.
Weitere Fusionsstufen (Neonbrennen und Siliciumbrennen) lassen den Stern weiter schrumpfen und so immer neue Elemente fusionieren.
Beim Eisen, dem 26. Element, stoppt die Fusionskette, da Eisenatomkerne die höchste Bindungsenergie aller Atomkerne haben
und weitere Fusionen Energie verbrauchen statt erzeugen würden.
und
Zitat
Die aufeinanderfolgenden Fusionsstufen laufen immer schneller ab. Während ein massereicher Stern von etwa acht Sonnenmassen
einige zehn Millionen von Jahren braucht, seinen Wasserstoff zu Helium umzuwandeln,
benötigt die folgende Umwandlung von Helium in Kohlenstoff „nur“ noch wenige Millionen Jahre.
Die Dauer der letzten Phase, in der Silicium zu Eisen fusioniert, lässt sich in Stunden bis Tagen messen.
Die Geschwindigkeit, mit der ein Stern den Brennstoff in seinem Inneren umsetzt,
hängt von Temperatur und Dichte und damit indirekt vom Druck ab, der auf seinem Kern lastet und der durch die Gravitation verursacht wird.
Eine wichtige Konsequenz dieses Zusammenhangs ist, dass ein Stern aus Schichten besteht,
in denen nach außen hin die Umsetzungsgeschwindigkeit abnimmt. Auch wenn im Kern schon das Heliumbrennen einsetzt,
erfolgt in den Schichten darüber noch das Wasserstoffbrennen.

Nun ich wußte nicht das die letzten Fusionsphasen so schnell verlaufen, wenn man beim Eisenbrennen nur noch von Stunden bzw. Tagen redet,
ist es schon beindruckend wieviel Materie da in kurzer Zeit umgewandelt wird. Ich dachte immer (wegen dem Schichtmodell), das zwar im Kern
schon die Eisenfusion ablaufen kann aber darüber noch die unteren Fusionsstufen die dann dafür sorgen das das ganze noch herrausgezögert wird.
Aber so wie ich das jetz verstanden habe ist nur die Fusion im Kern wichtig um den Druck noch genügend aufrecht zu erhalten,
was aber auch wieder logisch ist wenn man sagt das unser Sonnensystem aus dem Überrest eines sehr großen Vorgängersterns resultiert.
Bei uns gibt es ja schließlich alle Elemente vom Wasserstoff bis zum Eisen und noch ein Stück höher (Uran).

Die Frage ist also wo ist Beteigeuze gerade? Und da ist eben die Unsicherheit.
Es kann noch ein paar Tausend Jahre so weiter gehen oder er ist mittlerweile schon kollabiert.

ps.
Anbei hab ich nur eine Bitte an Beteigeuze!
Wenn "Du" zur Supernova wirst, dann bitte wenn bei uns Winter ist und ich mir das dann
schön durchs Teleskop hindurch anschauen kann.  :)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: zz-zonda-zz am 29. Juni 2011, 12:47:59
ps.
Anbei hab ich nur eine Bitte an Beteigeuze!
Wenn "Du" zur Supernova wirst, dann bitte wenn bei uns Winter ist und ich mir das dann
schön durchs Teleskop hindurch anschauen kann.  :)[/quote]

Ne, er soll schon verpufft sein.Sonst sehen wir es in unserem Leben nicht mehr. ;)
Das Licht ist schnell, aber nicht so schnell.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: T.D.K. am 29. Juni 2011, 12:52:40
Ne, er soll schon verpufft sein.Sonst sehen wir es in unserem Leben nicht mehr. ;)
Das Licht ist schnell, aber nicht so schnell.

z.B. SN1987A ist auch nicht 1987 explodiert sondern schon viel früher,
man gibt aber das datum an an dem man das Ereignis beobachtet.  ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 02. Januar 2013, 22:52:25
Bei den neuen Erkenntnissen von Alma Frage ich mich ob B. auch auf der Beobachtungsliste steht, was warte denn zu erwarten bei maximaler Auflösung?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: websquid am 02. Januar 2013, 23:15:57
Schauen wir doch mal auf die Planungsliste ( http://almascience.eso.org/news/alma-early-science-cycle-1-outcome-of-the-proposal-review-process (http://almascience.eso.org/news/alma-early-science-cycle-1-outcome-of-the-proposal-review-process) ) und finden folgenden Eintrag:
Zitat
2012.1.00327.S    Pierre Kervella / Leen Decin / Anita Richards / Iain McDonald / Andrea Chiavassa / Xavier Haubois / Guy Perrin / Graham Harper / Eamon O'Gorman / Takayuki Kotani / Miguel Montarges    EU    Unravelling the enigmatic nature of the mass loss of Betelgeuse
Und dann werden wir ja sehen was dabei raus kommt 8)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 23. Januar 2013, 18:47:43
Hallo zusammen,

Rätselhafte Umgebung von Beteigeuze
Das Bild zeigt den roten Überriesen Beteigeuze, aufgenommen mit Herschels Photodetector and Array Camera und Spectrometer (PACS). Der rote Riese Beteigeuze (Mitte) ist in der unmittelbaren Umgebung mit einer Hülle aus klumpigen Materalien umgeben. Die Bögen auf der linken Seite zeugen von einen turbulenten Masseverlust des roten Überriesen in den vergangenen Jahren. Die Bugwelle wurde in Wechselwirkung mit den interstellaren Medium geformt. Der schwache lineare Balken von Staub wird auf der linken Seite beleuchtet. Es könnte ein staubiges Filament sein, das mit dem galaktischen Magnetfeld wechselwirkt, oder es stellt die Kante einer interstellaren Wolke dar, die durch Beteigeuze beleuchtet wird. Durch den Infrarot-Blick von Herschel konnte eine Geschwindigkeit Bugwelle von etwa 30 Kilometer pro Sekunde ermittelt werden. Die Lichtbögen werden die Wand in 5.000 Jahren treffen. Der Stern selber wird in etwa 12.500 Jahre mit der Wand kollidieren. Mit einem rund 1.000-fachen Durchmesser unserer Sonne und 100.000 mal heller strahlend ist Beteigeuze wahrscheinlich auf dem Wege zu einer spektakulären Supernova-Explosion.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/30/20231030022946-83b055ba.jpg)
Credit: ESA/Herschel/PACS/L. Decin et al

Quellen:
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA16680 (http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA16680)

http://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?release=2013-031 (http://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?release=2013-031)

Mit den besten Grüßen
Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Braunschweiger am 23. Januar 2013, 23:51:18
Wenn ich mir dieses Bild so angucke, habe ich das Gefühl, dass es bis zur Supernova nicht mehr so lang dauern kann ...
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: AndiJe am 24. Januar 2013, 05:56:32
Es wär eine Sensation, wenn man praktisch live die Explosion des Sterns aufnehmen würde, natürlich um 650 Jahre versetzt, aber da müsste man erst die nächsten 650 Jahre überstehen, das Wissen um die Technik darf auf keinen Fall verloren gehen, allerdings sind wir Lebewesen halt wie Eintagesfliegen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Olli am 24. Januar 2013, 08:36:24
[...] aber da müsste man erst die nächsten 650 Jahre überstehen, [...]

... oder Beteigeuze hätte vor 650 Jahren in einer Supernova seine äußere Hülle abstoßen müssen, damit wir das heute beobachten können. Vielleicht haben wir ja Glück und erleben das noch während unserer Lebenszeit.

Allerdings um den Preis, dass dem Sternbild Orion dann langfristig ein Stern fehlt. Und das wäre doch irgendwie schade bei dieser doch schon majestätisch anmutenden Konstellation.

(https://images.raumfahrer.net/up038385.png) (https://images.raumfahrer.net/up038386.jpg)
Quelle: Marc Layer at de.wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Beteigeuze)

Grüße
Olli
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: GG am 24. Januar 2013, 10:21:49
Na, ich weiß nicht, ob ich mich anschließend an das vollkommen veränderte Sternbild Orion gewöhnen könnte, wenn Beteigeuze mit bloßem Auge nicht mehr erkennbar sein wird. Allerdings würde dadurch ein neuer Ringnebel entstehen. Jaja, jede Seite hat ihre zwei Medaillen. ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: GerdW am 24. Januar 2013, 11:01:59
Ist denn sicher, daß Beteigeuze bald als Supernova Typ II explodiert? In dem Stadium als roter Überriese?

Der Vorläuferstern der Supernova SN1987A, Sanduleak -69° 202 wurde ein paar Jahre vor seiner Explosion
entdeckt und war ein blauer Riese.
Viel kleiner und heisser als Beteigeuze zur Zeit, hatte aber in etwa die gleiche Masse wie Beteigeuze mit 20 Sonnenmassen.
Wie lange Sanduleak -69° 202 vor der Supernova in diesen Zustand war und die Entwicklung dort hin ist
wohl noch nicht klar?

http://en.wikipedia.org/wiki/Sanduleak_-69%C2%B0_202 (http://en.wikipedia.org/wiki/Sanduleak_-69%C2%B0_202)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: noidea am 24. Januar 2013, 11:32:14
Beim Vorläuferstern von SN1987a muss man aber erwähnen, dass er höchstwahrscheinlich aus der Verschmelzung eines Doppelsternsystems entsprungen ist, wobei einer der Sterne kurz vor der Supernova stand. Durch die Verschmelzung kam Wasserstoff wieder nahe dem Kern und der neue Stern an sich wurde kräftig durchgemischt, wodurch er wieder zu einem blauen Stern wurde. Man kann also Saduleak -69° 202 nicht mit Beteigeuze vergleichen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: GerdW am 24. Januar 2013, 13:09:23
@sf4ever

Vielen Dank für Deine Erklärung zu Sanduleak -69° 202 .  :)

Ich hatte eben gesucht, wie ein Stern kurz vor einer Supernova Typ II aussehen würde.
Offensichtlich ist bisher nur der Vorläufer der SN1987A bekannt. Zu meiner Überraschung sah der dann total
anders als Beteigeuze aus. So kam es meiner Frage.

Viele Grüsse, GerdW
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: wolfes am 30. Januar 2013, 12:52:57
Im ganzen Faden fand ich folgenden Aspekt zur Beobachtung
einer Supernova von Orionis a nicht:
Der Vatikan hat ein eigenes Observatorium und bestimmt beste Beziehungen.
Falls der Vatikan und die anderen Religionen herausfinden dass eine SN unmittelbar bevorsteht, bin ich auf die religiöse Ausschlachtung dieses Ereignisses gespannt.
Leider können wir nur abwarten und gucken.

Viele Grüsse.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Olli am 30. Januar 2013, 13:21:33
Der Vatikan hat ein eigenes Observatorium und bestimmt beste Beziehungen.
Falls der Vatikan und die anderen Religionen herausfinden dass eine SN unmittelbar bevorsteht, bin ich auf die religiöse Ausschlachtung dieses Ereignisses gespannt.

Das Vatikatische Observatorium leistet hervorrangende wissenschaftliche Arbeit. Allerdings auf anderen Gebieten (http://de.wikipedia.org/wiki/Vatikanische_Sternwarte#Forschungsthemen_und_Sternwartebau) als der Sternentwicklung. Weiterhin ist die Vorhersagekraft der Religionen von naturwissenschaftlichen Ereignissen äußerst begrenzt. ;)

Lasst uns daher bitte auf die physikalische Betrachtung der Vorgänge bei Beteigeuze konzentrieren.

Grüße
Olli
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: wolfes am 31. Januar 2013, 02:21:49
Ich meinte keine Prophezeiungen.
Ich meinte das prophetische Ausnutzen von wissenschaftlichen Daten.
Sorry für mein "Thema verfehlt". Sechs, setzen.

Viele Grüße.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: T.D.K. am 04. Februar 2013, 21:15:05
Falls der Vatikan und die anderen Religionen herausfinden dass eine SN unmittelbar bevorsteht, bin ich auf die religiöse Ausschlachtung dieses Ereignisses gespannt.
Lasst uns daher bitte auf die physikalische Betrachtung der Vorgänge bei Beteigeuze konzentrieren.

Nun interessant find ich aber schon die Vorstellung wie, wenn Beteigeuze im Mittelalter zu Supernova
geworden wäre, sich das auf die Menschheit und Wissenschafft damals ausgewirkt hätte.

Bei Kepler Supernova von 1604 (http://de.wikipedia.org/wiki/Supernova_1604) konnte man ja damals den Vorgängerstern nicht sehen,
auf einmal war ein neuer Stern da, der dann allmählich wieder verschwand.
Aber was wäre gewesen wenn auf einmal diese leuchtende rote Perle sehr hell würde und
dann mit der Zeit verschwindet, wo doch der Fixsternenhimmel als unveränderbar galt und
Beteugeuze für viele Kulturen doch eine gewisse Bedeutung hatte.

Es hätte wohl damals so einiges um das Verständnis des Sternenhimmels durcheinandergeworfen.
Nur so als Gedankenexperiment.  ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Meagan am 05. Februar 2013, 09:57:17
Zitat
Es hätte wohl damals so einiges um das Verständnis des Sternenhimmels durcheinandergeworfen.

Glaube ich nicht. Man hätte dies als böses Zeichen interpretiert und den Ablaßhandel gestärkt.

Leider waren die Leute früher nicht in der Lage die Überreste der "Kepler Supernova" zu betrachten. Sonst wäre sicher dem einem oder anderen ein "Licht aufgegangen", daß das Weltall nicht unveränderlich ist und daß selbst Sterne in einem Lebenszyklus inbegriffen sind. Viel spannender als den Moment des Todes eines Sterns finde ich ist die Sternentstehung. Es wäre schön mal das erste Zünden einer neuen Sonne zu sehen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: DF2MZ am 05. Februar 2013, 11:11:57
Das Zünden einer neuen Sonne ist von aussen betrachtet viel weniger spektakulär als eine Supernova. In einem menschlichen Lebensabschnitt dürfte man da keine Veränderung bemerken. Die Energie die der Fusionsprozess im Zentrum erzeugt, braucht Tausende von Jahren bis sie an der Oberfläche des Sterns ankommt. Da ist kein Ereignis in unserem Sinne zu beobachen, selbst wenn man durch die Staubwolke hindurch sehen könnte, die den jungen Stern in der Regel umgibt.

Gruss
Edgar
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: adamski am 12. August 2014, 19:30:24
Habe einen Artikel auf der Seite "grenzwissenschaf" über die vermutliche bald anstehenden Doppelexplosion  des Riesensterns Beteigeuze gesehen.

Hier der Artikel:

Beteigeuze: Astronomen erwarten spektakuläre Doppelexplosion am Sternenhimmel
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2014/08/beteigeuze-astronomen-erwarten.html (http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de/2014/08/beteigeuze-astronomen-erwarten.html)

(https://images.raumfahrer.net/up041177.jpg)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 12. August 2014, 21:24:07
Hallo @adamski,
hast Du zu deinen Beitrag von
Zitat
der vermutliche bald anstehenden Doppelexplosion  des Riesensterns Beteigeuze
noch eine andere Quelle zum Nachlesen.?

Mit fragenden Grüßen
Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 12. August 2014, 21:32:38
Interessant, aber die Angabe bis zu 100000 Jahre ist dann doch seht ernüchternd. :-\
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: akku am 12. August 2014, 21:42:05
tja oder schon in ein paar tagen  ;D weiss  keiner
genau
aja um zu sehen wir Beteiguze sich verändert pulsiert
http://www.fotocommunity.de/search?q=Beteigeuze&index=fotos&options=YToxOntzOjU6InN0YXJ0IjtpOjA7fQ&pos=4&display=33053703 (http://www.fotocommunity.de/search?q=Beteigeuze&index=fotos&options=YToxOntzOjU6InN0YXJ0IjtpOjA7fQ&pos=4&display=33053703)
oder da
 


und noch was

Diese ist von der Riesensone beleuchtet und das in früheren Ausbrüchen ausgeschleuderte Material des Sterns bewegt sich mit etwa 30 km/s vom Stern weg und wird in etwa 5000 Jahren auf die Staubwolke treffen. Beteigeuze selbst wird weitere 12.500 Jahre später die Staubbarriere erreichen.

quelle
http://www.marspages.eu/index.php?page=511 (http://www.marspages.eu/index.php?page=511)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: adamski am 13. August 2014, 16:46:19
Hallo @adamski,
hast Du zu deinen Beitrag von
Zitat
der vermutliche bald anstehenden Doppelexplosion  des Riesensterns Beteigeuze
noch eine andere Quelle zum Nachlesen.?



Nein leider nicht ... Vielleicht hat es jemand anderes.. Genauere Infor würden mich auch interessieren
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Benecoder am 13. August 2014, 16:53:40
Hallo

ich bin jetzt auch kein Astronomie-Spezialist aber seit wann
kann man so hochauflösende bilder von Sternen machen?  :o
Das kommt mir irgendwie  komisch vor...

Grüße
Benecoder
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: waldmannpeter95 am 13. August 2014, 17:02:06
Zitat
Nein leider nicht ... Vielleicht hat es jemand anderes.. Genauere Infor würden mich auch interessieren

Hier der Artikel auf der Webseite der Uni: http://www3.uni-bonn.de/Pressemitteilungen/174-2014 (http://www3.uni-bonn.de/Pressemitteilungen/174-2014)
Hier ein Auszug aus "Nature": http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature13522.html (http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature13522.html)

und hier das wissenschaftliche paper:http://arxiv.org/abs/1408.2522 (http://arxiv.org/abs/1408.2522)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Nitro am 13. August 2014, 17:03:23
Hallo

ich bin jetzt auch kein Astronomie-Spezialist aber seit wann
kann man so hochauflösende bilder von Sternen machen?  :o
Das kommt mir irgendwie  komisch vor...

Grüße
Benecoder

Nene, das ist eine Computersimulation.  ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: adamski am 13. August 2014, 17:08:31
Zitat
Nein leider nicht ... Vielleicht hat es jemand anderes.. Genauere Infor würden mich auch interessieren

Hier der Artikel auf der Webseite der Uni: http://www3.uni-bonn.de/Pressemitteilungen/174-2014 (http://www3.uni-bonn.de/Pressemitteilungen/174-2014)
Hier ein Auszug aus "Nature": http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature13522.html (http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature13522.html)

und hier das wissenschaftliche paper:http://arxiv.org/abs/1408.2522 (http://arxiv.org/abs/1408.2522)


Danke Meister !!!!
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: GalacticTraveler am 21. August 2014, 14:39:44
Also ehrlich gesagt wäre mir bei dieser Entfernng lieber, wenn sie sich noch ein wenig Zeit lässt...  8)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: SiriusB am 25. August 2014, 17:59:30
Jetzt schreibt sogar schon der Focus über Beteigeuze. Natürlich mit der typisch reißerischen Überschrift...http://www.focus.de/wissen/weltraum/astronomie/moeglicherweise-an-massenaussterben-beteiligt-koennte-supernova-die-erde-in-gefahr-bringen_id_4069092.html (http://www.focus.de/wissen/weltraum/astronomie/moeglicherweise-an-massenaussterben-beteiligt-koennte-supernova-die-erde-in-gefahr-bringen_id_4069092.html)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: McFire am 25. August 2014, 18:24:10
Sie machen halt auch nur Regierungsdienst : Die Bevölkerung verblöden.....
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Ruhri am 26. August 2014, 00:34:29
Ihr könnt mich ja schlagen, aber der Artikel an sich finde ich völlig in Ordnung.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: wulf 21 am 26. August 2014, 08:54:12
Ihr könnt mich ja schlagen, aber der Artikel an sich finde ich völlig in Ordnung.

Ist er auch. Häufig zu beobachtendes Phänomen in den Massenmedien: Journalist schreibt mehr oder weniger guten Artikel, Redakteur setzt reißerische, mehr oder weniger unpassende Überschrift drüber.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Vulkan am 28. August 2014, 13:52:13
Hallo Leute. Ich hab da mal ein paar Fragen, wo ich mir nicht sicher bin: Was wird aus Beteigeuze NACH dem Knall??? Ist er gross genug um zu einem schwarzen Loch zusammen zu stürzen?  ??? Oder schafft er es nur bis zum Neutronenstern?  ??? Dann ergibt sich für mich noch eine letzte Frage. Wie ich aus verschiedenen Quellen mitlerweile entnehmen konnte sind sich nahezu alle darin einig das von der Supernova keine direkte Gefahr für das irdische Leben ausgeht... Was ist aber mit dem Folgeprodukt??? Angenommen Beteigeuze würde zu einem schwarzen Loch... und das NUR knapp 600 Lichtjahre von uns entfernt.  :-\ Ich finde das dies die Ware Problematik bei diesem Riesen sein könnte. Ich bin mir nicht sicher ob da dann noch die 600 Lichtjahre als Entfernung ausreichen können. Wäre nett wenn einer mir da auf die Sprünge helfen könnte.

LG Björn
In signum imperialis!
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Liftboy am 28. August 2014, 14:02:15
Ein schwarzes Loch wirkt auf seine Umgebung durch die Gravitation, diese wiederum ist durch die Masse des Schwarzen Lochs bestimmt. Da das Schwarze Loch aus Beteigeuze entsteht, wird es zum Entstehungszeitpunkt nicht mehr Masse besitzen als der Stern jetzt. Eher umgedreht, durch die Supernova-Explosion und den vorangegangen Masseauswurf des Sterns (vor seinem Ende), wird das Schwarze Loch selber weniger Masse besitzen, als der Stern jetzt.

Wenn also das Schwarze Loch für uns ein Problem sein sollte, dann wäre es der Stern selbst jetzt schon in größerem Ausmaß. Ist er aber nicht, das Schwarze Loch wird für uns also auch kein Problem sein. Genauso wäre auch ein Schwarzes Loch mit der Masse der Sonne anstelle der selben für uns kein Problem - wir würden nicht hineingesogen werden, sondern weiter auf unserer Bahn drumherum kreisen. (Nur wäre unsere Energiezufuhr natürlich abgeschnitten - alles stockduster)

Die Supernova-Explosion selbst ist also schon eher das eigentliche Problem, das Überbleibsel wird es nur, wenn es uns sehr nahe kommt.

Und ja, meines Wissens reicht die Masse von Beteigeuze aus, dass am Ende seines Lebens ein Schwarzes Loch entsteht. (Stand glaub ich so im vorher verlinkten Spiegelartikel)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Vulkan am 28. August 2014, 16:13:28
Danke!  ;D
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Pham am 17. November 2016, 15:17:21
Dieser Thread zu einem weiterhin spannenden Thema wurde vor über 7 Jahren eröffnet. Dabei wurde festgestellt, dass zu diesem Zeitpunkt Beteigeuze seit 15 Jahren bei gleichbleibender Helligkeit zu schrumpfen scheint.
Leider habe ich dazu keine weiteren Informationen gefunden, ob sich dieser Schrumpfungsprozess zwischenzeitlich fortgesetzt hat. Sollte dem so sein, dann hätte Beteigeuze zwischenzeitlich dramatisch an Radius verloren und an Oberflächenhelligkeit gewonnen, welche sich auch in eine gestiegenen Oberflächentemperatur zeigen sollte. Sollte das so sein, würde das imho durchaus auf das Ende eines Brennens hinweisen und darauf, dass eine weitere Brennfolge beginnt, sobald die Temperatur im Zentrum entsprechend hoch genug ist (durch die durch den Schrumpfungsprozess frei werdende Gravitationsenergie). Das mag auch durchaus schon geschehen sein. Fraglich ist, wie lange es dauern würde, bis sich eine Fusionsstufe im Kern auf die äußeren Hüllen auswirken und sichtbar werden würde.

Hat jemand aktuelle Daten parat, de die weitere Entwicklung der letzten Jahre von Beteigeuze aufzeigt?

Immerhin wird es wieder Winter und er ist Abends schon schön am Himmel zu bewundern.  :)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Lumpi am 27. Juni 2017, 13:29:46
Beteigeuze hat ne Beule... 

Gibt es bald einen gewaltigen Ausbruch? Mit dem "Atacama Large Millimeter/submillimeter Array" (ALMA) wurde dieses Bild der Oberfläche des 600 Lichjahre entfernten Roten Überriesen gemacht, das bisher best-aufgelöste Bild von Beteigeuze.
Zitat
In diesem Bild untersucht ALMA das heiße Gas von Betelgeuzes unterer Chromosphäre im Submillimeterbereich – in dem wir lokale Temperaturunterschiede in Form einer Asymmetrie erkennen können.
http://www.eso.org/public/germany/images/potw1726a/ (http://www.eso.org/public/germany/images/potw1726a/)

(https://images.raumfahrer.net/up058493.jpg)
Herkunftsnachweis: ALMA (ESO/NAOJ/NRAO)/E. O’Gorman/P. Kervella
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: AndiJe am 10. Juli 2017, 09:38:25
Wär Wahnsinn, wenn wir die Prozesse, die die Supernova einleiten, bei Beetlejuice direkt beobachten könnten, mit 600 Jahren Verspätung natürlich!
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Darheos am 10. Juli 2017, 13:09:30
Die 600 LJ Entfernung ist ja im Universum "fast um die Ecke"  ;)
In wie weit wären wir von einer Supernova-Explosion von Betelgeuze betroffen?
Würde es direkten Einfluss auf unsere Sonnensystem/Erde haben? (Abgesehen von Messdaten die wir abgreifen können)
Oder ist das weit genug entfernt?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Pham am 10. Juli 2017, 13:28:50
Die 600 LJ Entfernung ist ja im Universum "fast um die Ecke"  ;)
In wie weit wären wir von einer Supernova-Explosion von Betelgeuze betroffen?
Würde es direkten Einfluss auf unsere Sonnensystem/Erde haben? (Abgesehen von Messdaten die wir abgreifen können)
Oder ist das weit genug entfernt?

Dazu kann ich Dir empfehlen, den Thread von Vorne zu lesen (so lang ist der Thread nicht). Da wurde auf dieses Thema bereits eingegangen.
Fazit: Beteigeuze als Supernova stellt mit ihren ca. 600 Lichtjahren Entfernung keine Gefahr (Einfluss) für die Erde und die auf ihr lebenden Wesen dar.  Dazu sind für eine klassische Supernova vom Typ II 600 Lichtjahre mehr als ausreichend.

Insofern, wenn es soweit sein sollte: Kopf in den Nacken und das Spektakel genießen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Prodatron am 10. Juli 2017, 14:40:32
Zumal die Rotationsachse auch nicht in unsere Richtugn zeigt, weshalb es da auch keine Probleme mit einem Gammablitz geben würfte :)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: rok am 10. Juli 2017, 17:46:40
@ Pham:

Nich lang schnacken, Kopp in´ Nacken.

Genauso! ;)

Robert
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: NotTheAndroidYouSearching am 10. Juli 2017, 21:33:23
Es wäre auf der Nachtseite der Erde aber sehr Hell, soweit ich weiß soll es eine Zeitlang heller sein wie der Mond.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 11. Juli 2017, 08:12:27
Für mich wäre ein solches Ereignis eine Bestätigung, in der richtigen Zeit gelebt zu haben.
Aber wahrscheinlich ist das Ding gerade erst vor 5 Minuten explodiert! >:(
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Pham am 11. Juli 2017, 08:31:42
Es wäre auf der Nachtseite der Erde aber sehr Hell, soweit ich weiß soll es eine Zeitlang heller sein wie der Mond.
Auch wenn mein Verstand weiß, wie hell dieses Ereignis am Himmel sein könnte, fehlt mir doch die Erfahrung mir das bildlich vorzustellen, wie es sein würde eine derart helle punktförmige Lichtquelle am Himmel zu sehen.
Wird sie so hell sein, dass es blendet, wenn sie direkt ansieht?
Wie wird der nicht mehr schwarze Himmel in der Nacht wirken,, vor allem, wenn eventuell auch noch der Mond hell scheint?
Wie schnell würde Beteigeuze heller, wenn man ihn in dem Moment ansehen würde, in dem er zur Supernova wird? Wird die Helligkeitszunahme derart rapide steigen, dass man zusehen könnte und die Zunahme wirklich als solche wahrnimmt? Oder zieht sich dass über viele Stunden hin, so dass die Helligkeitszunahme so langsam vor sich geht, dass man nur dann den Unterschied bemerkt, wenn man im Abstand von vielen Minuten zum Himmel sieht? (ähnlich wie man die Bewegung des Minutenzeigers auf eine Uhr auch nicht wahrnimmt ... oder die Helligkeitsabnahme, während einer Sonnenfinsternis)
Oder wird es wirklich vergleichbar einem Blitz werden, also innerhalb von Sekunden?

*mit den Hufen scharr* ... Loss! Explodiere nächsten Winter"!  ;D

Ich würde einiges geben, um das zu erleben.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: NotTheAndroidYouSearching am 11. Juli 2017, 10:44:43
*mit den Hufen scharr* ... Loss! Explodiere nächsten Winter"!  ;D

Ich würde einiges geben, um das zu erleben.

Ok dann sehen unsere Nachfahren das in 600 Jahren.  ::)

Aber ja, auch ich würde viel dafür geben.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Pham am 11. Juli 2017, 11:57:07
*mit den Hufen scharr* ... Loss! Explodiere nächsten Winter"!  ;D

Ich würde einiges geben, um das zu erleben.

Ok dann sehen unsere Nachfahren das in 600 Jahren.  ::)

Aber ja, auch ich würde viel dafür geben.
Für mich ist "Jetzt", wenn die Information hier ankommt.  ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Charley Ke am 11. Juli 2017, 13:28:32
Hier wäre mal etwas zum Thema. Gruss Charley Ke
http://www.andromedagalaxie.de/html/sterne_massereich_beteigeuze.htm (http://www.andromedagalaxie.de/html/sterne_massereich_beteigeuze.htm)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 11. Juli 2017, 15:16:07
Toller Link!
Aber es würde ja wahrscheinlich ein toller leuchtender Nebel an der Schulter des Orion bleiben, der sich Jahr für Jahr verändert!?
Und man hätte ein SL vor der Haustür...
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Pham am 11. Juli 2017, 15:54:43
Was mich ein wenig wundert, dass man hinsichtlich "baldiger" Supernova fast ausschließlich von Beteigeuze liest, es aber noch einen sehr ähnlichen Kandidaten gibt, der von den Daten her fast ein Zwilling von Beteigeuze sein könnte:
Antares, ebenfalls ein roter Überriese in vergleichbarer Entfernung (ca. 600 Lichtjahre), welcher ebenfalls ein roter Überriese ist und ein ähnliches Verhalten wie Beteigeuze zeigt. Im HR-Diagramm liegen diese fast an gleicher Position. Auch dieser ist eigentlich ein heißer Kandidat für eine Supernova und dürfte am Himmel vergleichbar spektakulär erscheinen.
Aber von diesem ließt und hört man fast nichts, wenn es darum geht, wer als nächstes platzt.

Weiterhin interessant ist, dass es von Antares trotz vergleichbarer Größe und Entfernung keine Abbildung zu geben scheint, auf dem man diesen als Scheibe sieht. Zumindest habe ich nichts dergleichen gefunden.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: rok am 11. Juli 2017, 22:43:00
Anscheinend gibt es bei A. normale Schwankungen, während B. eine ordentliche Dynamik zeigt (s. o.):

https://de.wikipedia.org/wiki/Beteigeuze (https://de.wikipedia.org/wiki/Beteigeuze)

Ob das allerdings eine "Krise" ist, die den Stern in den nächsten Jahrhunderten explodieren lässt scheint wohl eher unklar. Es kann sich durchaus um ein zyklisches Ereignis handeln, das sich noch über viele Jahrtausende hinziehen wird.

Aber es wäre schon schrill, wenn innerhalb von Minuten ein neuer Stern entsteht, der wochenlang auch tagsüber sichtbar wäre. Und ein faszinierendes Forschungsobjekt (live und gleich nebenan) die Entwicklung einer Supernova zu verfolgen.

Robert
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Charley Ke am 12. Juli 2017, 10:08:05
Ich habe da noch etwas gefunden. Ein Freund machte mich darauf aufmerksam. Passt ja auch zum Thema. Gruss C.Ke
https://arxiv.org/pdf/1109.1555v2.pdf (https://arxiv.org/pdf/1109.1555v2.pdf)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 12. Juli 2017, 18:50:16
Ich hoffe, sie haben unrecht, ansonsten wäre der Riese wohl noch lange nicht so weit...
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: rok am 12. Juli 2017, 21:29:34
Äh?

Robert
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: alswieich am 12. Juli 2017, 22:04:50
Wär Wahnsinn, wenn wir die Prozesse, die die Supernova einleiten, bei Beetlejuice direkt beobachten könnten, mit 600 Jahren Verspätung natürlich!
Beetlejuice (https://de.wikipedia.org/wiki/Beetlejuice)? ;D
Versehentlich verschrieben oder absichtlich Spaß gemacht?
Aber anders als Wahnsinn kann ich diese Möglichkeit auch nicht bezeichnen.

Gruß
Peter
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: AndiJe am 13. Juli 2017, 00:16:54
Betelgeuse wird er ja im englischen geschrieben, da ists nicht weit bis zum Käfersaft... und das alles wegen einer Fehlübersetzung... und über die genaue Entfernung sind sich die Astronomen ja auch nicht sicher... aber ich mach mir schon gar keine Hoffnung darüber, das Spektakel live zu sehen... wir sind alle Eintagsfliegen im Kosmos...
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Prodatron am 13. Juli 2017, 00:20:33
Wär Wahnsinn, wenn wir die Prozesse, die die Supernova einleiten, bei Beetlejuice direkt beobachten könnten, mit 600 Jahren Verspätung natürlich!
Beetlejuice (https://de.wikipedia.org/wiki/Beetlejuice)? ;D
Versehentlich verschrieben oder absichtlich Spaß gemacht?
Aber anders als Wahnsinn kann ich diese Möglichkeit auch nicht bezeichnen.
Es gibt ein paar Leute, die finden das total lustig, den originalen arabischen Namen dieses Sterns falsch zu schreiben (ich gehöre nicht dazu)  ::)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Sensei am 28. Dezember 2019, 22:28:30
https://arxiv.org/pdf/1109.1555.pdf (https://arxiv.org/pdf/1109.1555.pdf)

Forscher vom Argelander Institut für Astronomie in Bonn analysierten die Shockfronten von Beteigeuze und fanden dabei starke Hinweise dafür, dass der Stern seine Roter Riesen Phase erst in jüngster Zeit begonnen hat und diese sich noch nicht einmal voll entwickelt haben dürfte.


Gerade im Lichte  [ ;D ] der neuesten Schlagzeilen dürfte diese Erkenntnis von 2012 noch seine Wichtigkeit haben.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: sven am 29. Dezember 2019, 00:31:41
Dann müssen wir wohl doch noch etwas warten  :-\
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 30. Dezember 2019, 21:07:23
Hallo Zusammen,

ähnliche Dimmereignisse sind auch schon zuvor bei Betelgeuze aufgetreten, und die Helligkeit von Betelgeuze wurde dabei unter die derzeitige Helligkeit reduziert. Es ist unwahrscheinlich, dass es sich um eine bevorstehende Supernova handelt, aber es wurde seit dem Aufkommen der modernen Astronomie noch nie im Vorfeld einer Supernova eines Sterns aus "nächster" Nähe beobachtet.
In deutsch von Jan Hattenbach:
Betelgeuse in historischem Helligkeitsminimum (https://himmelslichter.net/betelgeuse-in-historischem-helligkeitsminimum/)

Es gibt viele Beiträge mit Aufnahmen und Diagramme von dieser Beobachtung.

Updates on the "Fainting" of Betelgeuse
Zitat
Die neuesten Messungen, die am 19.3., 20.2. Und 22.25. Dezember 2019 durchgeführt wurden, sind V = +1.273, +1.294 bzw. +1.286 mag. Dies scheint die geringste Schwäche zu sein, die der Stern gemessen hat, seit photoelektrische Beobachtungen am Stern durchgeführt wurden. Die Ende 1926 / Anfang 1927 von Joel Stebbins (1931: Pub. Washburn Obs., 15, 177) durchgeführte photoelektrische Photometrie zeigt jedoch, dass Betelgeuse auf V ~ + 1,25 mag abnahm.
Es soll weiterhin überprüft werden, ob der Stern den obigen Zeiträumen folgt, dann sollte bald ein Lichtminimum auftreten.
Quelle:
http://astronomerstelegram.org/?read=13365 (http://astronomerstelegram.org/?read=13365)

Das Dimmereignis wird von der ESO mit dem VLT/SPHERE und VLTI/GRAVITY verfolgt.
https://twitter.com/Astro_MiguelM/status/1210367756899627008 (https://twitter.com/Astro_MiguelM/status/1210367756899627008)
 
https://twitter.com/BadAstronomer/status/1209504176452980736 (https://twitter.com/BadAstronomer/status/1209504176452980736)
https://twitter.com/emsque/status/1209275216112881669 (https://twitter.com/emsque/status/1209275216112881669)
https://www.forbes.com/sites/startswithabang/2019/12/25/is-betelgeuse-about-to-explode/#7ac1a71647bf (https://www.forbes.com/sites/startswithabang/2019/12/25/is-betelgeuse-about-to-explode/#7ac1a71647bf)

Beste Grüße
Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 02. Januar 2020, 21:58:33
Gelöscht da doppelt.

Ich frage mich: gealterter Riesenstern oder doch noch ganz frisch im Stadium?

Mal wieder eine Sache, bei der man gern das ELT haben würde, damit müsste man doch eigentlich richtig gute Details bekommen, oder würde die Helligkeit die Instrumente beschädigen?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Duncan Idaho am 07. Januar 2020, 22:48:34
Sehr guter Artikel über Beteigeuze.
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2020/01/07/beteigeuze-verdunkelt-sich-wird-der-stern-zur-supernova/ (http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2020/01/07/beteigeuze-verdunkelt-sich-wird-der-stern-zur-supernova/)

Der erste Blick wenn ich Orion sehe geht immer nach oben links.  :)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Pham am 08. Januar 2020, 08:54:03
Hallo Zusammen,

ähnliche Dimmereignisse sind auch schon zuvor bei Betelgeuze aufgetreten, und die Helligkeit von Betelgeuze wurde dabei unter die derzeitige Helligkeit reduziert. Es ist unwahrscheinlich, dass es sich um eine bevorstehende Supernova handelt, aber es wurde seit dem Aufkommen der modernen Astronomie noch nie im Vorfeld einer Supernova eines Sterns aus "nächster" Nähe beobachtet.
In deutsch von Jan Hattenbach:
Betelgeuse in historischem Helligkeitsminimum (https://himmelslichter.net/betelgeuse-in-historischem-helligkeitsminimum/)

Es gibt viele Beiträge mit Aufnahmen und Diagramme von dieser Beobachtung.

Updates on the "Fainting" of Betelgeuse
Zitat
Die neuesten Messungen, die am 19.3., 20.2. Und 22.25. Dezember 2019 durchgeführt wurden, sind V = +1.273, +1.294 bzw. +1.286 mag. Dies scheint die geringste Schwäche zu sein, die der Stern gemessen hat, seit photoelektrische Beobachtungen am Stern durchgeführt wurden. Die Ende 1926 / Anfang 1927 von Joel Stebbins (1931: Pub. Washburn Obs., 15, 177) durchgeführte photoelektrische Photometrie zeigt jedoch, dass Betelgeuse auf V ~ + 1,25 mag abnahm.
Es soll weiterhin überprüft werden, ob der Stern den obigen Zeiträumen folgt, dann sollte bald ein Lichtminimum auftreten.
Quelle:
http://astronomerstelegram.org/?read=13365 (http://astronomerstelegram.org/?read=13365)

Das Dimmereignis wird von der ESO mit dem VLT/SPHERE und VLTI/GRAVITY verfolgt.
https://twitter.com/Astro_MiguelM/status/1210367756899627008 (https://twitter.com/Astro_MiguelM/status/1210367756899627008)
 
https://twitter.com/BadAstronomer/status/1209504176452980736 (https://twitter.com/BadAstronomer/status/1209504176452980736)
https://twitter.com/emsque/status/1209275216112881669 (https://twitter.com/emsque/status/1209275216112881669)
https://www.forbes.com/sites/startswithabang/2019/12/25/is-betelgeuse-about-to-explode/#7ac1a71647bf (https://www.forbes.com/sites/startswithabang/2019/12/25/is-betelgeuse-about-to-explode/#7ac1a71647bf)

Beste Grüße
Gertrud

"Es soll weiterhin überprüft werden, ob der Stern den obigen Zeiträumen folgt, dann sollte bald ein Lichtminimum auftreten."

Was ich aus den Grafiken heraus lese ist, dass die Zyklen sich recht kurzfristig ändern können (innerhalb von Wochen). Insofern sollte bereits während des Januars wieder eine Helligkeitszunahme zu beobachten sein. Ansonsten fällt Beteigeuze wirklich auf eine historisch einmalige Helligkeitsabnahme ab.
Insofern ist spannend zu erfahren, was "bald" bedeutet.

Sollte die Lichtkurve Beteigeuzes nicht innerhalb des Januars wieder ansteigen sondern weiter abfallen, könnte es doch spannend werden.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 08. Januar 2020, 09:47:48
Würde sich das dann überhaupt mit dem Wissen um Supernovae vereinbaren lassen?
Ist das Dimmen nur Staub oder eine Änderung der Fusionsprozesse?
Von Außen ist wahrscheinlich nicht messbar, ob schon das Siliziumbrennen läuft?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Catweasel am 08. Januar 2020, 12:48:10
Würde sich das dann überhaupt mit dem Wissen um Supernovae vereinbaren lassen?
Ist das Dimmen nur Staub oder eine Änderung der Fusionsprozesse?
Von Außen ist wahrscheinlich nicht messbar, ob schon das Siliziumbrennen läuft?
Ist denn eigentlich sicher in welcher "Brennphase" der Stern gerade ist?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Klakow am 08. Januar 2020, 12:51:08
Das ist eher ein Pulsieren und das ist gut erklärbar.
Nur geht das immer schneller, den der Stern hat ja immer weniger leichte Atome und bei den schweren wird nur noch wenig Energie frei.
Nach meinem Kenntnisstand verhält er sich so wie es zu erwarten ist.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Siliziumdioxid am 09. Januar 2020, 03:26:56
Hallo,
Da gibt es hier und sogar historisch sehr viel  zu lesen.
Ich werde mich erstmal informieren, bevor ich weiter poste.

Allerdings habe ich Beteigeuze vor einigen Tagen genau in einer "Sternenklaren Nacht" nur mit dem Auge beobachtet und mir gedacht, dass sie sichtbar schwach und sehr orange-rot geworden ist. Bei uns sieht man zum Glück noch die Farbe der Sterne - oder geht das mit der Farbe nur mir so???

Grüße und GA, SiO2
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: RomanD am 09. Januar 2020, 05:32:28
Könnte ein Effekt der Seestäbchen im Auge sein:
Die Farbzäpfchen braucht mehr Licht zum Funktionieren als die Zäpfchen für (schwarz-) weiß.
Dementsprechen, müsste beim Dimmen aus einem tiefen Rot eher ein blasses Rot und kurz vor dem (hier eher unwarscheinlichen) Erlischen ein Weiß werden.
Eine so massive Veränderung des Spektrums wäre den Astronomen sicher nicht verborgen geblieben.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: R2-D2 am 09. Januar 2020, 08:45:59
Könnte ein Effekt der Seestäbchen im Auge sein:
Ich hoffe, dass er nur Sehstäbchen im Auge hat...  ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Pham am 09. Januar 2020, 08:58:46
Beteigeuze ist tatsächlich auch wirklich mit dem Auge erkennbar dunkler geworden als noch letzten Winter. das ist mir auch aufgefallen.

Als neben einem Zusammentreffen von Zyklusminima wird ja auch die Möglich von Staub-/Gaswolken ins Spiel gebracht. Das ist denkbar, halte ich aber für weniger wahrscheinlich.
Sollten es derartige Wolken sein gibt es die Möglichkeit einer interstellaren Wolke, welche vor Beteigeuze vorbei zieht, oder eine von Beteigeuze selbst ausgestoßene Wolke.
Im falle der interstellarten Wolke müssten dann auch erkennbar lichtschwächere Objekte in der sichtbaren, engen Nachbarschaft von Beteigeuze dimmen. Das müssen keine weiteren, weiter weg liegenden Sterne sein, das könnte auch der von Beteigeuze selbst ausgestoßene Nebel sein. Hat man so etwas beobachtet?

Im Fall der von Beteigeuze selbst ausgestoßenen Gase, wäre diese zunächst unter einem optischen Winkel zu unserer Sichtlinie  unterwegs gewesen um dann sich zwischen uns und Beteigeuze zu schieben. Was könnte einen solchen Richtungswechsel bewirken? Müsste man sowas nicht auch spektroskopisch identifizieren können?

Ich halte eine Superposition von lokalen Minimas der Zyklen insofern für wahrscheinlicher, zusammen mit der über die Jahrzehnte / Jahrhunderte Zunahme der Dynamik.
Beteigeuze pulsiert wie ein Herz, dass sich immer mehr anstrengt.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Terminus am 09. Januar 2020, 22:49:50
Beteigeuze pulsiert wie ein Herz, dass sich immer mehr anstrengt.

Schöner Vergleich, finde ich. Fast schon literarisch. :)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Siliziumdioxid am 10. Januar 2020, 00:21:56
Beteigeuze pulsiert wie ein Herz, dass sich immer mehr anstrengt.

Schöner Vergleich, finde ich. Fast schon literarisch. :)

Genau getroffen,
Die Fusionsschalen arbeiten sich ab und pulsieren dabei. Bei Eisen ist dann Schluss...

Und was das ankommende Licht betrifft, mein Kumpel sagt auch dass alle Sterne gleiche Farbe haben.
Meine Nächsten sagen wiederum: "Der da ist rot und der ist blau - die Wahrnehmung ist schon krass verschieden. Das gab schon gaanz früher Disko. Soviel zu den Farbzäpfchen...
GA
SiO2
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Sol,Earth am 10. Januar 2020, 08:27:00
Die Fusionsschalen arbeiten sich ab und pulsieren dabei. Bei Eisen ist dann Schluss...

Das sind nicht die einzelnen Brennzyklen. Die dauern bis zum Kohlenstoff wesentlich länger, danach werden sie je nach Sternmasse zwar deutlich kürzer aber sind nicht zyklisch. Beteigeuze befindet sich vermutlich an der Grenze zum Kohlenstoff-Brennen. Bereits der auf das Kohlenstoff-Brennen folgende Zyklus läuft nach der Theorie so schnell ab, dass wir nicht schon seit Jahrzehnten dasselbe zyklische Muster beobachten würden. Was genau die Zyklen verursacht ist unklar, möglich sind z.B. konvektive Prozesse in den äußeren ausgedehnten Hüllen des Sterns. Aber da ist tatsächlich vieles noch Spekulation / Theorie.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: helbo am 10. Januar 2020, 08:34:12
Hier ist ein sehr schöner Wiki Artikel dazu. Da sieht man, dass es nach dem Kohlenstoffbrennen sehr schnell geht bis alles verbrannt ist, was verbrannt werden kann.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schalenbrennen (https://de.wikipedia.org/wiki/Schalenbrennen)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Captain-S am 10. Januar 2020, 09:46:38
Habt ihr euch auch schonmal gefragt wie es möglich ist das eine Sonne einfach so
funktioniert und das über Milliarden von Jahren?
Sie entsteht aus Staubwolken und regelt dann den Brennprozess selbst?  :o
Ich frage mich was da wirklich dahintersteckt.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Sensei am 10. Januar 2020, 10:04:17
Schon das Kohlenstoffbrennen sollte recht schnell gehen.

Die Natur ist aber nicht so simpel wie in den einfachen Modellen. Und erst recht wird es bei einem Stern wie Beteigeuze kein so schön, zeitlich wie örtlich, geordnetes Schalenbrennen geben sondern es gibt immer Konvektionen, Dichteunterschiede, wiederaufleben eigentlich schon beendeter Fusionsprozesse etc. die das alles durcheinander bringen. Außerdem ist es nicht einfach 'ein' Helium- oder Kohlenstoffbrennen sondern es gibt da verschiedene Arten der Fusion.

Folgende Quelle spricht davon, dass wahrscheinlich das Kohlenstoffbrennen schon begonnen hat und möglicher Weise auch eine Fusion von Sauerstoff,  Silizium und Schwefel statt findet.

https://slate.com/technology/2014/09/betelgeuse-astronomers-give-it-100000-years-before-it-explodes.html (https://slate.com/technology/2014/09/betelgeuse-astronomers-give-it-100000-years-before-it-explodes.html)

EDIT:
@Captain-S:
Zitat
Ich frage mich was da wirklich dahintersteckt.

Physik steckt dahinter. Fundamentale Physik. ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Enki am 10. Januar 2020, 10:58:27
Danke Sensei!  :) Ich habe den Artikel gelesen. Er ist, finde ich, sehr gut und einfach geschrieben. Als Kind/Jugendlicher habe ich "Beteigeuze" für eine meiner Raketenserien verwendet. Ich hatte in der Verwandschaft einen Cousin mit Fernrohr. Damit haben wir, neben dem Mond, den Planeten, Mira ..., natürlich auch "Beteigeuze" beobachtet. Die ca. 100.000 Jahre bis zum großen Knall scheint mir plausibel. Die physikalischen Prozesse in den Sternen sind anscheinend immer noch nicht vollständig verstanden. Aber egal, für richtige Astronomen und Sternenphysiker bietet "Beteigeuze" jetzt einen wichtiges Ereignis, um das Innere von Sternen besser zu begreifen.
Was mich aber wundert ist, dass selbst die Entfernung noch recht ungenau ist (+- 150 Lichtjahre). Dabei ist der Stern "nah" an uns dran, nämlich 640 ± 150 Lichtjahre. Man "eiert" also immer noch!  >:(  Es wird Zeit für neue Fernrohre im All und auf der Erde. Die Parallaxe wartet.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Sol,Earth am 10. Januar 2020, 12:47:31
@Sensei: Ich wollte auch nicht sagen, dass die verschiedenen Brennphasen allesamt schön sequentiell und gleichmäßig ablaufen. Aber die derzeitigen Fluktuationen sind ziemlich sicher nicht die Folge des Übergange zwischen zwei verschiedenen Brennphasen. Die Schwankungen sind recht zyklisch. Und das gleichmäßig seit Jahrzehnten. Beteigeuze ist so gesehen derzeit in einem "stabilen" Zustand. Die Sonne hat ja auch ihre Zyklen und ist deshalb nicht instabil oder im Übergang zwischen zwei Phasen. Aber ich kann mich auch irren, und sie fliegt uns morgen um die Ohren. Auch wenn das meist unkritisch gesehen wird, aber ein paar kleine Gedanken mache ich mir doch, ob ich das wirklich erleben will. Ist schon recht "nah".  :o 8)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Flandry am 10. Januar 2020, 13:13:14
Auch wenn das meist unkritisch gesehen wird, aber ein paar kleine Gedanken mache ich mir doch, ob ich das wirklich erleben will. Ist schon recht "nah".  :o 8)

Da mache ich mir keine Sorgen. Andererseits bin ich zwiegespalten. Auf der einen Seite ist die Neugier auf eine Supernova, auf der anderen Seite steht das Bedauern, dass der Orion als Konstellation danach "kaputt" ist.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Captain-S am 10. Januar 2020, 14:04:18
Hat der Stern eigentlich Planeten und weiß man wie alt er ist?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Madscientist am 10. Januar 2020, 14:58:01
- Gab es seit 1987 schon andere Supernova bei denen der Stern schon vor der Explosion bekannt war?
Falls ja, was genau hat man Jahre oder Tage vorher beobachtet.
Oder heißt das nur an Position X war ein Stern der Klasse Y, also nichts über Schwankungen von Größe, Helligkeit oder Spektrum.

- Supernova werden zur Entfernungsbestimmung genutzt, aber das ist ein anderer Typ von SN.
Das heißt die SN wird uns nicht helfen die genaue Entfernung zu bestimmen, oder?
Die Schwankungen für Entfernungsangaben im Weltraum sind teilweise wirklich sehr groß.

Wenn es dazu kommt wird man sicher sehr viel über den Ablauf von SN lernen.
Kaum ein anderer Stern wird so intensiv beobachtet. Außer der Sonne natürlich aber die sollte besser nicht in naher Zukunft explodieren  ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: R2-D2 am 10. Januar 2020, 16:09:55
- Gab es seit 1987 schon andere Supernova bei denen der Stern schon vor der Explosion bekannt war?
Falls ja, was genau hat man Jahre oder Tage vorher beobachtet.
Oder heißt das nur an Position X war ein Stern der Klasse Y, also nichts über Schwankungen von Größe, Helligkeit oder Spektrum.
Einen guten Überblick gibt es in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Supernovae (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Supernovae), oder besser/ausführlicher https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_supernovae (https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_supernovae)
In der Regel hat man bisher Supernovae nur hinterher oder durch Zufall entdeckt. Sehr viele sind auch sehr weit entfernt.

Bei SN1987A, die schon recht nahe ist, hat man 3 Stunden vor der optischen Erscheinung einen Neutrinoausstoss registriert. https://de.wikipedia.org/wiki/SN_1987A (https://de.wikipedia.org/wiki/SN_1987A)

Bei SN2008D hat man durch das Swift-Teleskop eine Vorwarnung im Röntgenbereich bekommen, sodass man auf der Erde nach rund 80min. die SN das erste mal "live" beobachten konnte. https://en.wikipedia.org/wiki/SN_2008D (https://en.wikipedia.org/wiki/SN_2008D)/https://de.wikipedia.org/wiki/SN_2008D (https://de.wikipedia.org/wiki/SN_2008D)

Aber wirklich langfristig erwartet und auch aufgetreten ist bisher wohl noch keine SN.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Captain-S am 10. Januar 2020, 16:24:43
@Captain-S:
Zitat
Ich frage mich was da wirklich dahintersteckt.
Physik steckt dahinter. Fundamentale Physik. ;)
Ja, schon klar.
Aber jetzt frage ich dich warum ist die Physik so wie sie ist?
Denn sonst könnte das Universum überhaupt nicht funktionieren.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Sol,Earth am 10. Januar 2020, 17:05:51
Bei SN1987A, die schon recht nahe ist, ...

Also diese Formulierung passt einfach nicht. Im Vergleich zu Beteigeuze ist SN1987A weit weit weg gewesen, fast drei Größenordnungen weiter als Beteigeuze. Das ist wie wenn Du einen China-Böller statt aus einem km Entfernung aus 5 m Entfernung erlebst. Kein Vergleich. Ich staune immer wieder über die Eigenart des Menschen, die Natur und ihre Auswirkungen zu unterschätzen. Also nicht falsch verstehen, die Wahrscheinlichkeit dass das hier ernste Auswirkungen hätte, sind wohl eher gering. Aber ein paar hundert Lichtjahre Entfernung für eine Supernova von 20 Sonnenmassen, puha, also das ist quasi nix. Also ich bleibe dabei, ich möchte da vorher nochmal drüber schlafen, ob ich das wirklich ausprobieren will.

(korrigiert bezüglich der Größenordnung des Entfernungsunterschieds)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 10. Januar 2020, 17:39:35
Hallo Zusammen,

Die Astronomen haben in dem Forschungspapier eine genauere Vorhersage getroffen, Beteilgeuze wird vermutlich erst in etwa 100.000 Jahren kollabieren.
https://arxiv.org/pdf/1406.3143v1.pdf (https://arxiv.org/pdf/1406.3143v1.pdf)

In dem Artikel den Sensei verlinkt hat, schreibt der Autor Phil Plait

Zitat
The supernova: Using all these data, plus what we know about how stars evolve over time, the astronomers find that in about 100,000 years, Betelgeuse will run out of helium to fuse.
Mit all diesen Daten und dem, was wir über die Entwicklung der Sterne im Laufe der Zeit wissen, stellen die Astronomen fest, dass Beteilgeuze in etwa 100.000 Jahren kein Helium mehr zum Schmelzen bringen wird.

Zitat
Distance: Betelgeuse is likely to be about 200 parsecs (650 light years) away. Different methods yield different distances, which has been frustrating, but a recent paper gives what may be this best result.
Beteilgeuze  ist wahrscheinlich etwa 200 Parsec (650 Lichtjahre) entfernt. Unterschiedliche Methoden führen zu unterschiedlichen Entfernungen, was frustrierend war, aber ein kürzlich veröffentlichtes Papier gibt möglicherweise das beste Ergebnis wieder.
https://www.researchgate.net/publication/231152969_A_New_VLA-Hipparcos_Distance_to_Betelgeuse_and_its_Implications (https://www.researchgate.net/publication/231152969_A_New_VLA-Hipparcos_Distance_to_Betelgeuse_and_its_Implications)
Quelle:
https://slate.com/technology/2014/09/betelgeuse-astronomers-give-it-100000-years-before-it-explodes.html (https://slate.com/technology/2014/09/betelgeuse-astronomers-give-it-100000-years-before-it-explodes.html)

Wenn  Beteilgeuze irgendwann, am besten vor 649 Jahren,(angenommen 650 Lichtjahre  ;)) sehen wir eine dritte Lichtquelle am Himmel.
Die Erde wird durch die Supernova keinen Schaden erleiden.


Nochmal zu dem von @Duncan Idaho schon verlinkte Artikel von FF.
 http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2020/01/07/beteigeuze-verdunkelt-sich-wird-der-stern-zur-supernova/ (http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2020/01/07/beteigeuze-verdunkelt-sich-wird-der-stern-zur-supernova/)

https://www.uni-bonn.de/neues/174-2014 (https://www.uni-bonn.de/neues/174-2014)

Beteigeuze wirft asymmetrisch Unmengen Gase aus (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/30072009151733.shtml)


In den wenige Seiten über das Thema befinden sich vielen Informationen, die ich hier nicht noch einmal alle verlinken möchte.

Moin,

to eumel: Wenn Beteigeuze zur Supernova wird, dürfte uns das nicht gut bekommen!
Er ist uns doch sehr nahe!


Eine *normale* galaktische SN würde uns nichts ausmachen und da *OriA* (Beteigeuze) kein kein super massiver Stern ist, wird es keinen GRB (Gamma-Strahlungsausbruch) geben, der für uns verheerende Folgen hätte.

Jerry

Beste Grüße
Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Captain-S am 10. Januar 2020, 19:20:05
Naja, die Astronomen wissen es doch selbst nicht aber werfen einfach mal eine Zahl (100.000 Jahre) in den Raum.
Seit man bis 1970 felsenfest behauptet hat das Planeten um Sterne eine absolute Seltenheit sind glaube ich denen
überhaupt nichts mehr, solange sie es nicht beweisen können.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Sol,Earth am 10. Januar 2020, 19:42:03
Genauso sehe ich das auch. Ich denke, der Zeitpunkt ist aktuell mit unseren Methoden de fakto nicht vorhersagbar, und auch schwer einzugrenzen. Alles was man sagen kann, ist, dass es derzeit keinerlei akuten Signale gibt, die auf eine baldige (im Sinne von: innerhalb eines Menschenlebens) Explosion hindeuten. Alles darüber hinaus geht es dann doch sehr stark in den Bereich von Theorien und daraus abgeleiteten Mutmaßungen.

Die Erde wird durch die Supernova keinen Schaden erleiden.

Eine sehr starke Formulierung. Damit wäre ich als Wissenschaftler immer sehr vorsichtig.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 10. Januar 2020, 20:13:48
Hallo @Sol,Earth,

(……….)
Die Erde wird durch die Supernova keinen Schaden erleiden.

Eine sehr starke Formulierung. Damit wäre ich als Wissenschaftler immer sehr vorsichtig.

Da sind falschen Ansichten oder Eindrücken bei Dir  (Euch) gekommen,
ich bin keine Wissenschaftlerin.

Und zu meiner kurzen Formulierung, wie sicher die Erde vor einer Supernova von Beteigeuze ist, jetzt die Worte von Phil Plait:
Zitat
Mind you, it’ll launch octillions of tons of matter into space in all directions at a decent fraction of the speed of light. But as it plows through the thin soup of stuff in space it’ll slow down. The astronomers in the paper estimate the shock wave will take 6 million years to reach us and will be moving at a mere 13 kilometers per second. It’ll slam into the Sun’s outgoing solar wind, and the two will wrestle, but the shock itself will stop well outside the Earth’s orbit.
We’re safe.

Wohlgemerkt, mit einem annehmbaren Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit werden Millionen Tonnen Materie in alle Richtungen in den Weltraum geschleudert. Aber wenn es durch die dünne Stoffsuppe im Weltraum pflügt, wird es langsamer. Die Astronomen in der Zeitung schätzen, dass die Stoßwelle 6 Millionen Jahre brauchen wird, um uns zu erreichen, und sich mit nur 13 Kilometern pro Sekunde bewegen wird. Es wird in den ausgehenden Sonnenwind der Sonne prallen und die beiden werden ringen, aber der Schock selbst wird weit außerhalb der Erdumlaufbahn aufhören.
Wir sind sicher.
  :)

Zum Nachlesen:
https://slate.com/technology/2014/09/betelgeuse-astronomers-give-it-100000-years-before-it-explodes.html (https://slate.com/technology/2014/09/betelgeuse-astronomers-give-it-100000-years-before-it-explodes.html)

Beste Grüße
Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Klakow am 10. Januar 2020, 21:04:52
Wenn eine Supernova in sehr enger Nachbarschaft z.B. <20LJ, so wäre das wohl das ende, wegen der sehr starken Strahlung, aber bei 650LJ ist sowas nur gefährlich wenn die Rotationsachse des Sterns in unser Sonnensystem zeigt,
wenn ich mich nicht irre, so soll das schon mal passiert sein und dabei sollen 93% aller Lebewesen hops gegangen sein,
aber das ist bei Beteigeuze keine Gefahr.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Sol,Earth am 10. Januar 2020, 21:22:43
Wenn eine Supernova in sehr enger Nachbarschaft z.B. <20LJ, so wäre das wohl das ende, wegen der sehr starken Strahlung, aber bei 650LJ ist sowas nur gefährlich wenn die Rotationsachse des Sterns in unser Sonnensystem zeigt,
wenn ich mich nicht irre, so soll das schon mal passiert sein und dabei sollen 93% aller Lebewesen hops gegangen sein,
aber das ist bei Beteigeuze keine Gefahr.

Also, ich werde mich jetzt hier nicht streiten, weil ich prinzipiell zustimme, dass das Gefahrenpotential gering ist. Aber wenn zwischen der generellen (theoretischen!) Todeszone und der Entfernung von Beteigeuze nur eine Größenordnung liegt, und es obendrein auch für Entfernungen wie Beteigeuze einen weiteren Gefahrenfaktor (die Stellung der Rotationsachse) gibt (ja, mir ist bekannt, dass die bei Beteigeuze offenbar nicht im Gefahrenbereich liegt), dann bleibe ich dabei, wäre ich mit so starken Aussagen immer vorsichtig. Es kann nicht sein was nicht sein darf, das ist gern das Motto der Menschen, wie man auch an vielen vielen Naturkatastrophen hier auf der Erde sieht, die ja angeblich niemals so hätten passieren können. Eine Supernova in nur ~600 Lichtjahren Entfernung ist quasi in unserem kosmischen Vorgarten. Das ist ein extrem geringer Abstand!

@Gertrud: Die Hauptgefahr sind zunächst nicht irgendwelche Materie-Schockwellen, sondern Strahlung, ggf. Gamma-Strahlung, und die ist quasi sofort da, sobald wir die Supernova bemerken. Und Voraussagen, wie stark dann irgendwelche Materie-Schockwellen sein werden, also bei aller fortschrittlicher Theorie, aber das ist doch wirklich alles sehr sehr unsicher. Wahrscheinlich bleibt es wohl ein netter akuter Lichtblitz und ein laues Lüftchen in ein paar Millionen Jahren. Aber weiß man es? Das Universum überrascht uns doch immer wieder. Was hat es nicht alles für Theorien gegeben, dies geht nicht und das geht nicht. Aber das betrifft uns dann wohl eh definitiv nicht mehr  ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Siliziumdioxid am 14. Januar 2020, 01:51:36
Hallo,
@Sol,Earth
nein nicht streiten. Diskutieren.
Gammastrahlen. Jeden Tag jede Menge von überall her, Blasenkammer (anschauen bsp. DASA Dortmund 2015-19).

Kann man ausrechnen, was Beteigeuze maximal zusätzlich bringen könnte. Die wirklich schweren Teilchen? Keine Ahnung, berechnen. Es sind, schätze ich, dann nur wenige große.

@ Alle, "Größenordnungen" sind doch mit dem Faktor 1000 vergesellschaftet, oder irre ich mich, Beispiel Masse:  https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%B6%C3%9Fenordnung_(Masse) (https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%B6%C3%9Fenordnung_(Masse))
eine "Größenordnung" sind ein tausendstel oder tausendfach... in diesem Fall wären die drei ins Spiel gebrachten Größenordnungen 10-9 oder?
Das wäre wirklich sehr, sehr wenig.
Grüße SiO²
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Duncan Idaho am 14. Januar 2020, 02:00:51
Hat eigentlich Beteigeuze die Masse um zu einem schwarzen Loch zu werden?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Klakow am 14. Januar 2020, 02:41:34
Ja, locker, das Ding hat ca. 20 Sonnenmassen, das reicht für mehr als ein schwarzes Loch
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Duncan Idaho am 14. Januar 2020, 02:43:27
Hatte mir in gerade wieder angesehen, ist dunkler als Riegel finde ich.
Danke für die Aufklärung Klakow.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Siliziumdioxid am 14. Januar 2020, 02:51:18
Hat eigentlich Beteigeuze die Masse um zu einem schwarzen Loch zu werden?

Anhand der Beobachtungen: Glaube, es wird ein Neutronenstern - Beetlejuice ist nur aufgebläht wie ein Roter Riese nach einem Sauerkrautwettessen ;D Es hängt von der dann auf das Massezentrum noch einstürzenden Masse ab, wenn er/sie die anderen Hüllen abgestoßen hat. Interessant so oder so.

Hab`mir die Funzel auch gerade nochmal angeschaut...

Gute Nacht
SiO2
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Madscientist am 14. Januar 2020, 12:13:23
Wenn eine Supernova in sehr enger Nachbarschaft z.B. <20LJ, so wäre das wohl das ende, wegen der sehr starken Strahlung, aber bei 650LJ ist sowas nur gefährlich wenn die Rotationsachse des Sterns in unser Sonnensystem zeigt,
wenn ich mich nicht irre, so soll das schon mal passiert sein und dabei sollen 93% aller Lebewesen hops gegangen sein,
aber das ist bei Beteigeuze keine Gefahr.

Wenn es Beweise dafür gibt das eine Supernova 93% des irdischen Lebens ausgelöscht hat würde ich sie gerne mal sehen.
Bei Wikipedia werden Supernova zwar als hypothetische Ursache erwänht, bei den richtig großen Ereignissen werden aber andere Ursachen genannt und niemals kommt man an 93% ran.
https://de.wikipedia.org/wiki/Massenaussterben (https://de.wikipedia.org/wiki/Massenaussterben)

Beteigeuze wird also irgentwann zwischen morgen und in 100.000 Jahren explodieren.
Ich wünsche denen die es erleben werden viel Spaß bei diesem Anblick.
Wahrscheinlich wird den Zuschauern nichts gefährliches zustoßen.

off topic:
Die Menschheit hat massenweise Probleme und handelt sehr irrational.
Man verbreitet Angst vor sehr unwahrscheinlichen Ereignissen und ignoriert massive Probleme vor der eigenen Haustür.
Wenn man Angst haben will dann bitte vor Alkohol, Zigarretten, Übergewicht, Bewegungsmangel, Straßenverkehr und dem Klimawandel.
Dieses Zeug wird in Deutschland tausendfach mehr Menschen Töten als Terroristen oder gar Sternenexplosionen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Sol,Earth am 14. Januar 2020, 16:00:27
@ Alle, "Größenordnungen" sind doch mit dem Faktor 1000 vergesellschaftet, oder irre ich mich, Beispiel Masse:  https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%B6%C3%9Fenordnung_(Masse) (https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%B6%C3%9Fenordnung_(Masse))
eine "Größenordnung" sind ein tausendstel oder tausendfach... in diesem Fall wären die drei ins Spiel gebrachten Größenordnungen 10-9 oder?
Das wäre wirklich sehr, sehr wenig.

Nein, üblicherweise meint man mit "Größenordnung" die dezimale Größenordnung, das ist ein Faktor von Zehn. Seltener wird die binäre Größenordnung (Faktor zwei) verwendet. Bei der Vergabe der SI-Einheiten wird tatsächlich oft ein Faktor 1000 angesetzt, es ist aber sehr unüblich, das im Sprachgebrauch mit "einer Größenordnung" gleichzusetzen. Ich habe im Zusammenhang den klassischen Sprachgebrauch im Sinne der dezimalen Größenordnung (sprich: Faktor 10) gemeint.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Prodatron am 15. Januar 2020, 02:42:13
Seit Tagen bzw. Wochen werde ich in den Newsfeeds jetzt mit diesem Thema vollgespamt:
"Beteigeuze ist gerade außergewöhnlich dunkel und könnte deshalb bald explodieren"

Ich finde aber überhaupt nichts darüber wie lange er jetzt noch so dunkel bleiben muß, bis es wirklich außergewöhnlich ist, und es zu einer Supernova kommen könnte?!

Wie lange muß er denn jetzt noch dunkel bleiben?
Es könnten sich ja zwei Zyklen überschneiden. Wie lange bleibt er dann dunkel?
Weiß das überhaupt keiner? Oder warum wird das nichtmal angesprochen?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Terminus am 15. Januar 2020, 03:18:33
Wie lange muß er denn jetzt noch dunkel bleiben?
Es könnten sich ja zwei Zyklen überschneiden. Wie lange bleibt er dann dunkel?
Weiß das überhaupt keiner? Oder warum wird das nichtmal angesprochen?

Laut einer Stelle/Quelle, die ich mal gelesen (und vergessen) habe - könnte scilogs gewesen sein - dreht es sich um ein paar Wochen oder vielleicht waren es auch Monate. Jedenfalls nicht Jahre oder Jahrzehnte. Also, wenn es jetzt soweit sein sollte (unwahrscheinlcih), erleben wir das alle noch mit. ;)

Zitat
Es könnten sich ja zwei Zyklen überschneiden.

So ist es auch, laut einer (derselben?) Quelle.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: rok am 15. Januar 2020, 03:55:35
Meinst du diesen Beitrag?

https://scilogs.spektrum.de/uhura-uraniae/beteigeuze-die-naechste-supernova/ (https://scilogs.spektrum.de/uhura-uraniae/beteigeuze-die-naechste-supernova/)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Terminus am 15. Januar 2020, 04:08:34
Meinst du diesen Beitrag?

https://scilogs.spektrum.de/uhura-uraniae/beteigeuze-die-naechste-supernova/ (https://scilogs.spektrum.de/uhura-uraniae/beteigeuze-die-naechste-supernova/)

Der Beitrag von Frau Hoffmann ist toll, aber war mir jetzt auch neu. Ich komme nicht mehr drauf, wo ich es aufgeschnappt hatte :-\ . Gut möglich, dass es eine Pocket-Empfehlung war.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 15. Januar 2020, 19:06:24
Wie lange muß er denn jetzt noch dunkel bleiben?
Wenn ich mir die oben verlinken Grafiken anschaue, dann kann das auch gut ein Jahr dauern, bis er wieder deutlich heller wird. In den Zahlen könnte man vieleicht früher schon was erkennen.


Es könnten sich ja zwei Zyklen überschneiden. Wie lange bleibt er dann dunkel?
Weiß das überhaupt keiner? Oder warum wird das nichtmal angesprochen?
Das ist das Problem, wirklich wissen tut das vermutlich keiner.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Prodatron am 16. Januar 2020, 00:36:10
@Hugo, danke!
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 16. Januar 2020, 17:15:11
Hallo @Prodatron
(………..)

Ich finde aber überhaupt nichts darüber wie lange er jetzt noch so dunkel bleiben muß, bis es wirklich außergewöhnlich ist, und es zu einer Supernova kommen könnte?!

Wie lange muß er denn jetzt noch dunkel bleiben?
Es könnten sich ja zwei Zyklen überschneiden. Wie lange bleibt er dann dunkel?
Weiß das überhaupt keiner? Oder warum wird das nichtmal angesprochen?
Am 30. Dezember 2019 hatte ich in dem Beitrag schon gepostet,
dass sich das Dimmen bei Beteigeuze schon mehrmals ereignet hatte.
Ob es diesmal zu einem niedrigsten Stand kommen wird, ist noch offen.
(…….)
 Updates on the "Fainting" of Betelgeuse
Zitat
Die neuesten Messungen, die am 19.3., 20.2. Und 22.25. Dezember 2019 durchgeführt wurden, sind V = +1.273, +1.294 bzw. +1.286 mag. Dies scheint die geringste Schwäche zu sein, die der Stern gemessen hat, seit photoelektrische Beobachtungen am Stern durchgeführt wurden. Die Ende 1926 / Anfang 1927 von Joel Stebbins (1931: Pub. Washburn Obs., 15, 177) durchgeführte photoelektrische Photometrie zeigt jedoch, dass Betelgeuse auf V ~ + 1,25 mag abnahm.
Es soll weiterhin überprüft werden, ob der Stern den obigen Zeiträumen folgt, dann sollte bald ein Lichtminimum auftreten.
Quelle:
http://astronomerstelegram.org/?read=13365 (http://astronomerstelegram.org/?read=13365)
(………)

In dem Link wird auch ausgeführt,
das die gegenwärtige Schwäche von Beteigeuze anscheinend auf den Zufall  ergibt, da er sich in der Nähe des minimalen Lichts des ~ 5,9-jährigen Lichtzyklus sowie in der Nähe des gewöhnlich tiefer liegenden Minimums der ~ 425-Tage-Periode befindet. Die Forscher planen, den Stern weiterhin zu überwachen. Wenn der Stern den obigen Zeiträumen weiterhin folgt, sollte bald ein Lichtminimum auftreten. Dies muss jedoch überprüft werden. Dies ist nach wie vor eine günstige Zeit, um ergänzende Maßnahmen für Beteigeuze durchzuführen, während er sich in seinem derzeit niedrigen Zustand befindet und ungewöhnlich kühl und schwach ist.
Quelle: http://astronomerstelegram.org/?read=13365 (http://astronomerstelegram.org/?read=13365)

In dem Beitrag von Kreuzberga berichtet er das ersten Mal mit AMBER große, auf- und absteigende Gasblasen in der Atmosphäre von Beteigeuze, welche teilweise ebenso groß sind, wie der Stern selbst entdeckt werden konnte.
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=5749.msg108454#msg108454 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=5749.msg108454#msg108454)

Dies ist das erste Mal, dass Atacama Large Millimeter/submillimeter Array( ALMA) die Oberfläche eines Sterns beobachtet hat, und dieser erste Versuch hat zu dem Bild mit der höchsten verfügbaren Auflösung von Beteigeuze geführt. Astronomen haben auch eine gigantische Blase gefunden, die auf der Oberfläche von Beteigeuze versiegt. Diese Merkmale helfen zu erklären, wie der Stern in enormen Raten Gas und Staub abgibt. In diesem Bild beobachtet ALMA das heiße Gas der unteren Chromosphäre von Beteigeuze bei Wellenlängen unter einem Millimeter und die lokal erhöhte Temperaturen erklärt, warum es nicht symmetrisch ist.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031055156-55cc34aa.jpg)
Kredit: ALMA (ESO/NAOJ/NRAO)/E. O’Gorman/P. Kervella
http://www.eso.org/public/images/potw1726a/ (http://www.eso.org/public/images/potw1726a/)
Die Aufnahme wurde ja schon von @Lumpi gepostet.  :)

In einem Tweet, den ich leider nicht gespeichert habe  :(,wurde die Vermutung geäußert, dass das in den Weltraum abgeben diese enormen Blasen auch zu einer Verdunklung führen könnte.
Wenn ich den Tweet wieder finde poste ich ihn dazu.

Der Größenvergleich Beteigeuze mit unserem Sonnensystem. 
Diese mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) aufgenommene Bild zeigt den Roten Überriesen Beteigeuze. Im Millimeterwellenbereich ist der Stern etwa 1400 mal so groß wie unsere Sonne. Die eingeblendeten Kreise zeigen, wie groß der Stern im Vergleich zu unserem Sonnensystem ist. Beteigeuze würde nicht nur die vier inneren Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars verschlucken, sogar der große Gasplanet Jupiter würde innerhalb Beteigeuzes Oberfläche kreisen. Nur Saturn läge noch außerhalb.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031055158-d93f11b9.jpg)
Kredit:ALMA (ESO/NAOJ/NRAO)/E. O’Gorman/P. Kervella
https://www.eso.org/public/germany/images/potw1726b/?lang (https://www.eso.org/public/germany/images/potw1726b/?lang)

Beste Grüße
Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Lumpi am 16. Januar 2020, 18:01:09
In einem Tweet, den ich leider nicht gespeichert habe  :(,wurde die Vermutung geäußert, dass das in den Weltraum abgeben diese enormen Blasen auch zu einer Verdunklung führen könnte.

In diese Richtung äußerte sich auch Hans-Thomas Janka vom Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching:

Zitat
Beobachtungen von Beteigeuze – etwa durch das Weltraumteleskop Hubble oder die Teleskopanlage ALMA – zeigen, dass der Stern selbst nicht gleichmäßig hell leuchtet. Das deutet auf heftige Materiebewegungen in seiner Hülle hin, vermutlich verbunden mit Masseverlust in starken stellaren Winden. Diese abgeblasene Materie sammelt sich dann wahrscheinlich in einer Wolke um den Stern. Diese sich ausdehnende und kühlende Gaswolke schirmt die Strahlung des Sterns so ab, dass er von der Erde aus teilweise dunkler erscheint.
https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/sterne/keinerlei-anzeichen-fuer-eine-bevorstehende-supernova/ (https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/sterne/keinerlei-anzeichen-fuer-eine-bevorstehende-supernova/)

Es sei auch möglich, dass der Stern überhaupt nicht als Supernova endet, sondern zu einem Schwarzen Loch kollabiert. Jedenfalls sieht er keine Anzeichen für eine bevorstehende Supernova - schade...  :(
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 16. Januar 2020, 19:34:26
Danke @Lumpi,

für deinen Beitrag, der meine Worte belegt.
So werde ich nicht mehr nach dem Tweet suchen.

Entschuldigt bitte alle,
das mein Satz so verstümmelt ist.
Leider habe ich nicht wahrgenommen,
das sich das Wort … Materie... nicht darin befindet. :(

Mit  ::) Grüßen
Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Prodatron am 17. Januar 2020, 02:16:15
In diese Richtung äußerte sich auch Hans-Thomas Janka vom Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching
Danke für den Link (bin großer Fan von Hans-Thomas Janka).

Mal gucken, wie es dann mit der Statistik weitergeht, bei der es angeblich 1-2x pro Jahrhundert in unserer Milchstrasse sichtbar knallen sollte, was es seit Kepler nicht mehr getan hat :)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Pham am 17. Januar 2020, 08:11:11
In diese Richtung äußerte sich auch Hans-Thomas Janka vom Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching
Danke für den Link (bin großer Fan von Hans-Thomas Janka).

Mal gucken, wie es dann mit der Statistik weitergeht, bei der es angeblich 1-2x pro Jahrhundert in unserer Milchstrasse sichtbar knallen sollte, was es seit Kepler nicht mehr getan hat :)
Zumindest soweit wir beobachten konnten. Ein Großteil der Sterne unserer Galaxie sind hinter Staub- und Gaswolken verborgen, so dass wir sie nicht im sichtbaren Bereich erkennen können. Eine Supernovae dort, könnte uns entgangen sein.
Seit wir Neutrino-Detektoren haben, sollten allerdings auch nicht-sichtbare, nahegelegene Supernovae gemessen werden können. Zumindest in dem Zeitraum gab es wohl keine Supernova in unserer Galaxie.
Ansonsten wäre der Statistik nach tatsächlich mal wieder eine überfällig. Umso schöner wenn sie vor unserer Haustür platzt und wir quasi Logenplätze für die finale Staffel "Beteigeuze" hätten. Quasi 3D-Kino der schönsten Art.

Edit:
Paradoxerweise haben wir einen wesentlich übersichtlicheren Blick auf die nahegelegene Andromeda-Galaxie als ganzheitlich auf unsere eigene Galaxie. Aber auch hier ist die erste und letzte beobachtete Supernova bereits ca. 150 Jahre her. So wie es aussieht, wäre der Statistik nach ebenfalls wieder eine überfällig. Zumal wir diese hier im Norden direkt sehen könnte. Die Chancen stehen gut, dass diese in klaren Nächten auch mit bloßem Auge zu sehen wäre, auch wenn man schon genau wissen müsste wo man hinschaut.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Pham am 17. Januar 2020, 09:56:12
Hat eigentlich Beteigeuze die Masse um zu einem schwarzen Loch zu werden?

Anhand der Beobachtungen: Glaube, es wird ein Neutronenstern - Beetlejuice ist nur aufgebläht wie ein Roter Riese nach einem Sauerkrautwettessen ;D Es hängt von der dann auf das Massezentrum noch einstürzenden Masse ab, wenn er/sie die anderen Hüllen abgestoßen hat. Interessant so oder so.

Hab`mir die Funzel auch gerade nochmal angeschaut...

Gute Nacht
SiO2
Der Kern Beteigeuzes wird während einer Supernova mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem schwarzen Loch kollabieren. Dazu bedarf es des Umstandes, dass der kollabierende Kern mehr als 2 Sonnenmassen hat, was einen Vorgängerstern mit mindestens 8 Sonnenmassen erfordert. Beteigeuze hat derzeit rund 20 Sonnenmassen, ist also schon ein Brummer.

Ja, er wird bis zur Supernova durch massive Auswürfe noch einiges an Masse verlieren. Diese Auswürfe, so spektakulär sie sind, erfolgen allerdings aus den sehr dünnen äußeren Wasserstoff-Schichten des Sterns, so dass, auch wenn Beteigeuze noch einige tausend Jahre so weiter rülpst,  die Masse nicht unter die kritische Masse fällt. Der Großteil der Masse ist im Inneren des Sterns mit Brennen beschäftigt.

Gerade deshalb wäre es so spannend Beteigeuze beim Explodieren (eigentlich Implodieren) zu beobachten und somit quasi Pate bei der Geburt eines schwarzen Lochs zu sein. Für den passenden Strampler sorgt Beteigeuze dann selbst.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Madscientist am 17. Januar 2020, 10:14:07
Gestern Nacht lief ich durch den Park und sah dabei nach oben, auch zu Orion.
Dabei kamen mir ein paar Fragen:

- Wenn es soweit ist, wie schnell geht es?
Laufe ich dann nachts umher und plötzlich wird es hell. Zuerst denke ich jemand hat die Straßenlampe angeschaltet, aber dann schaue ich nach oben und sehe, das Beteigeuze explodiert ist.
Oder wird das langsam innerhalb von Stunden oder Tagen heller?

- Hätten Hobby Astronomen eine Vorwarnzeit und wenn ja wie lange?
Ich gehe mal davon aus, das Hobby Astronomen nur im Bereich des Sichtbaren Lichts beobachten.
Könnten die Profis also sagen "Wir haben viele Neutrinos/Röntgenstrahlung/Gravitationswellen gemessen, schaut mal nach oben." während optisch noch nichts los ist und dann können alle anderen das Spektakel von Anfang an beobachten?

- Ist es gefährlich für die Augen, das anzusehen?
Wahrscheinlich nicht. Es soll so höchstens so hell werden wie der Vollmond, vielleicht auch weniger. Den Vollmond kann ich auch ohne Sonnenbrille ansehen  8)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Pham am 17. Januar 2020, 10:41:37
Gestern Nacht lief ich durch den Park und sah dabei nach oben, auch zu Orion.
Dabei kamen mir ein paar Fragen:

- Wenn es soweit ist, wie schnell geht es?
Laufe ich dann nachts umher und plötzlich wird es hell. Zuerst denke ich jemand hat die Straßenlampe angeschaltet, aber dann schaue ich nach oben und sehe, das Beteigeuze explodiert ist.
Oder wird das langsam innerhalb von Stunden oder Tagen heller?
Meiner Kenntnis der Vorgänge nach, dürfte es innerhalb weniger Minuten , evtl. sogar Sekunden zu einer enormen Helligkeitszunahme kommen.
Diese Helligkeit wird dann in den nächsten Tagen weiter zunehmen, bis ein Maximum erreicht ist.

Allerdings ist dabei noch einiges an Spekulation, da man ja dergestalt noch keine Supernova beobachten konnte, wenn sie beginnt und evtl. auch den Vorläuferstern beobachtet hat, den Prozess also bewusst wahrnimmt.

- Hätten Hobby Astronomen eine Vorwarnzeit und wenn ja wie lange?
Ich gehe mal davon aus, das Hobby Astronomen nur im Bereich des Sichtbaren Lichts beobachten.
Könnten die Profis also sagen "Wir haben viele Neutrinos/Röntgenstrahlung/Gravitationswellen gemessen, schaut mal nach oben." während optisch noch nichts los ist und dann können alle anderen das Spektakel von Anfang an beobachten?
Grundsätzlich hat man die Möglichkeit eine Supernova mittels Neutrinos festzustellen, bevor man sie optisch wahr nimmt. Dabei handelt es sich um Stunden, die die Neutrinos vor dem Licht ankommen.
Das ist deshalb möglich obwohl Neutrinos annähernd Lichtgeschwindigkeit haben (aber eben nur annähernd), weil der eigentlich Kollaps im Sterninneren statt findet, bei dem die enorme Menge an Neutrinos erzeugt werden. Während sich die Schockwelle durch die dichten Schichten nach Außen durcharbeitet, verlassen diese Neutrinos praktisch ungehindert, den eigentlichen Ort des Kollapses mit annähernd Lichtgeschwindigkeit. Sie sind also schon unterwegs, während sich die Schockwelle noch Stunden auf dem Weg zur Oberfläche durcharbeitet (einige astronomische Einheiten weit). Erst wenn diese "oben" angekommen ist, wird sie für uns mit einigen Stunden Versatz sichtbar.
Im em-Licht sehen wir also "nur" das was der Kollaps mit dem Rest des Sterns macht, bleiben also an der Oberfläche, während die Neutrinos uns direkt einen Blick in den Kern der Supernova liefern. Mittels der Neutrinos können wir also direkt den Kollaps "sehen". Den zweiten Blick erlauben uns die Gravitationswellen, welche wir bei so einem nahen Kollaps zu einem schwarzen Loch sicher detektieren würden.
Diese beiden Methoden würden uns den direkten Blick in den Abgrund liefern.

Interessanterweise wird bei einer Supernova, obwohl sie derartig hell erscheint, nur ein Bruchteil der frei werdenden Energie in Form em-Strahlung emittiert. Der Großteil der Energie wird in Form von Neutrinos emittiert.
Neutrinos wechselwirken so gut wie nicht mit Materie. Jede Sekunde durchfliegen jeden Quadratzentimeter unserer Haut hundert Millionen Neutrinos ohne dass auch nur eines in unserem Körper während unserer Lebenszeit mit nennenswerter Wahrscheinlichkeit "stecken" bleibt. Ein Neutrino durchfliegt eine 1Lichtjahr dicke Bleimauer mit 50% Wahrscheinlichkeit ohne dass es diese merkt.
Ich hatte mal gelesen, dass wenn Beteigeuze in Pluto-Entfernung stattfinden würde, dabei soviel Neutrinos emittiert werden, dass dann trotz dieser immens geringen Wechselwirkungswahrscheinlichkeit, uns alleine der Neutrino-Impuls töten würde (von allem anderen mal abgesehen).

- Ist es gefährlich für die Augen, das anzusehen?
Wahrscheinlich nicht. Es soll so höchstens so hell werden wie der Vollmond, vielleicht auch weniger. Den Vollmond kann ich auch ohne Sonnenbrille ansehen  8)
Auch wenn sich "so hell werden wie der Vollmond" nicht sooo spektakulär anhört (immerhin wird die Nacht nicht zum Tag, die SN würde aber bei Nacht sicher Schatten werfen), schauen wir dabei auf eine punktförmige Lichtquelle mit der Helligkeit des gesamten Vollmondscheibe. Insofern kann ich mir durchaus vorstellen, dass es blendend wirkt und man die Augen zu kneifen würde.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Sensei am 17. Januar 2020, 10:52:42
1. Man dürfte mittels Neutrinodetektoren schon heute messen können, wenn Beteigeuze in die Phase des Silizium (zu Eisen)-Brennens kommt. Diese Phase sollte so ~ 5 Tage anhalten können, bevor es zur SN kommt.

2. Die Neutrinos der SN sollten etwa 12 h vor dem sichtbaren Licht hier an der Erde ankommen.

[EDIT]
@Pham:
Zitat
Der Kern Beteigeuzes wird während einer Supernova mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem schwarzen Loch kollabieren. Dazu bedarf es des Umstandes, dass der kollabierende Kern mehr als 2 Sonnenmassen hat, was einen Vorgängerstern mit mindestens 8 Sonnenmassen erfordert. Beteigeuze hat derzeit rund 20 Sonnenmassen, ist also schon ein Brummer.

Nach allem was ich gelesen habe sollte er ein Neutronenstern bleiben.

Er hat wohl auch nur eine Masse von 11.6 [+5.0 −3.9] M☉ *

[ *]  Weighing Betelgeuse: Measuring the Mass of α Orionis from Stellar Limb-darkening. 9th Pacific Rim Conference on Stellar Astrophysics. Proceedings of a conference held at Lijiang, China in 14–20 April 2011. ASP Conference Series. Astronomical Society of the Pacific. 451. p.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Pham am 17. Januar 2020, 11:05:41
1. Man dürfte mittels Neutrinodetektoren schon heute messen können, wenn Beteigeuze in die Phase des Silizium (zu Eisen)-Brennens kommt. Diese Phase sollte so ~ 5 Tage anhalten können, bevor es zur SN kommt.

2. Die Neutrinos der SN sollten etwa 12 h vor dem sichtbaren Licht hier an der Erde ankommen.

[EDIT]
@Pham:
Zitat
Der Kern Beteigeuzes wird während einer Supernova mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem schwarzen Loch kollabieren. Dazu bedarf es des Umstandes, dass der kollabierende Kern mehr als 2 Sonnenmassen hat, was einen Vorgängerstern mit mindestens 8 Sonnenmassen erfordert. Beteigeuze hat derzeit rund 20 Sonnenmassen, ist also schon ein Brummer.

Nach allem was ich gelesen habe sollte er ein Neutronenstern bleiben.

Er hat wohl auch nur eine Masse von 11.6 [+5.0 −3.9] M☉ *

[ *]  Weighing Betelgeuse: Measuring the Mass of α Orionis from Stellar Limb-darkening. 9th Pacific Rim Conference on Stellar Astrophysics. Proceedings of a conference held at Lijiang, China in 14–20 April 2011. ASP Conference Series. Astronomical Society of the Pacific. 451. p.

Danke Dir für die Aktualisierung. In meinem Kopf war noch "etwas um die 20 Sonnenmassen".  ;)

Zu meiner eigenen Angabe hinsichtlich des Neutrino-Impulses habe ich ebenfalls eine Korrektur:
https://what-if.xkcd.com/73/ (https://what-if.xkcd.com/73/)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Captain-S am 17. Januar 2020, 11:43:11
So ein schwarzes Loch in 600 Lichtjahren Entfernung wäre doch ein schönes Forschungsobjekt.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Sensei am 17. Januar 2020, 12:27:33
Das dürfte noch mehrere zehntausend Jahre dauern.

In diese Zeitspanne passt die Geschichte so manchen Landes bequem 100 mal hinein...

EDIT: allgemeiner formuliert
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Sensei am 17. Januar 2020, 15:25:41
 In Moderatorfunktion zwei OT Beiträge gelöscht.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 17. Januar 2020, 16:13:10
Hallo Zusammen,

nach den Daten von der @AAVSO wurde von https://twitter.com/hippke (https://twitter.com/hippke) der @betelbot  erstellt. Dort wird ein tägliches Status-Updates zu der Dimmung von Beteigeuze zur Verfügung gestellt.

https://twitter.com/betelbot (https://twitter.com/betelbot)
https://twitter.com/hippke (https://twitter.com/hippke)

Beste Grüße
Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 17. Januar 2020, 17:14:17
Ich habe die Helligkeiten in eine Grafik gepackt, da es gefühlt keine Grafik gibt, welche pro Tag die Helligkeit anzeigt und auch eine Durchschnittslinie mit anzeigt. Da die Daten geschätzt sind ist es nicht einfach einen Durchschnitt zu berechnen. Ich habe die Rohdaten von der Website https://www.aavso.org/lcg/ (https://www.aavso.org/lcg/) für meine Grafik verwendet. Dort kann jeder die Daten auch Live anzeigen und ist nicht auf meine Grafiken oder andere Websites angewiesen. Da es dort auch keinen Durchschnitt gab habe ich selber einen erstellt.
Dazu habe ich 1/3 der hellsten Werte gelöscht und 1/3 der dunkelsten Werte gelöscht. Von den restlichen Werten habe ich einen Mittelwert je Tag gebildet. Das ist die blaue Linie in der Grafik. Dann habe ich je 3 Tage genommen und nochmal einen Mittelwert gebildet. Das ist die rote Linie.

(https://images.raumfahrer.net/up070933.PNG)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 21. Januar 2020, 22:29:18
Die Kurve nähert sich dem Scheitelpunkt. Wenn es so weiter geht, dann wird der Stern ab Februar wieder heller.

(https://images.raumfahrer.net/up070932.PNG)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Terminus am 22. Januar 2020, 07:37:57
Meiner Kenntnis der Vorgänge nach, dürfte es innerhalb weniger Minuten , evtl. sogar Sekunden zu einer enormen Helligkeitszunahme kommen. ... Diese Helligkeit wird dann in den nächsten Tagen weiter zunehmen, bis ein Maximum erreicht ist.

... Während sich die Schockwelle durch die dichten Schichten nach Außen durcharbeitet, verlassen diese Neutrinos praktisch ungehindert, den eigentlichen Ort des Kollapses mit annähernd Lichtgeschwindigkeit. Sie sind also schon unterwegs, während sich die Schockwelle noch Stunden auf dem Weg zur Oberfläche durcharbeitet (einige astronomische Einheiten weit).

... Auch wenn sich "so hell werden wie der Vollmond" nicht sooo spektakulär anhört (immerhin wird die Nacht nicht zum Tag, die SN würde aber bei Nacht sicher Schatten werfen), schauen wir dabei auf eine punktförmige Lichtquelle mit der Helligkeit des gesamten Vollmondscheibe. Insofern kann ich mir durchaus vorstellen, dass es blendend wirkt und man die Augen zu kneifen würde.

Ich hab ja schon öfter das Gefühl gehabt, zur falschen Zeit geboren zu sein. Für '68 war ich zu jung, als Millenial zu alt. Jetzt schon wieder, aber gleich um 100.000 Jahre plusminus zu früh. ::)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: sven am 22. Januar 2020, 10:01:36
@terminus: irgendwie kenne ich dieses Gefühl  ;D
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 22. Januar 2020, 18:00:51
Vielleicht eta carinae oder Antares,  das ELT sollte man vielleicht auch nicht verachten bei erleben dürfen!
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: R2-D2 am 22. Januar 2020, 18:54:57
Die Kurve nähert sich dem Scheitelpunkt. Wenn es so weiter geht, dann wird der Stern ab Februar wieder heller.

(https://images.raumfahrer.net/up070932.PNG)
Das hätte man auch schon an anderen Punkten der Kurve denken können - danach ging es aber weiter abwärts. Für mich ist der Umkehrpunkt aktuell nicht klar erkennbar...
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 22. Januar 2020, 19:12:46
Hallo Zusammen,

nach dieser Grafik vom 22.01.2020 wird Beteigeuze immer dunkler.
https://twitter.com/betelbot/status/1220029363241926657 (https://twitter.com/betelbot/status/1220029363241926657)

Beste Grüße
Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 22. Januar 2020, 19:19:38
Das ist korrekt, noch wird der Stern weiterhin dunkler.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Klakow am 22. Januar 2020, 20:26:07
Wäre ne tolle Sache wenn das Ding bald zur Super Nova wird und das ganze ohne Krieg im Q-Kontinum
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Pham am 23. Januar 2020, 10:42:04
Hallo Zusammen,

nach dieser Grafik vom 22.01.2020 wird Beteigeuze immer dunkler.
https://twitter.com/betelbot/status/1220029363241926657 (https://twitter.com/betelbot/status/1220029363241926657)

Beste Grüße
Gertrud
Wenn im Verlauf des Februar nicht eine nachhaltige Umkehr der Lichtkurve zu beobachten ist, wird es doch noch spannend.
Selbst das Einsetzen einer neuen Brennstufe, kann dabei interessant werden, da sich der Stern dabei nochmal verändern dürfte.
Wenn wirklich dann bereits das Siliziumbrennen einsetzen sollte, werden wir Astronomiegeschichte erleben.

In den letzten Jahren ist, wie auch hier in dem Thread berichtet, Beteigeuze um einiges geschrumpft. Wenn das aktuelle Dimmen auf eine weitere Schrumpfung des Sterns hindeuten sollte, heißt das, dass sich die Bedingungen im Inneren in der Form ändern, dass Druck und Temperatur ordentlich ansteigen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Prodatron am 23. Januar 2020, 14:57:33
Selbst das Einsetzen einer neuen Brennstufe, kann dabei interessant werden, da sich der Stern dabei nochmal verändern dürfte.
Scheinbar kann man von außen nicht erkennen, in welcher Brennphase sich Beteigeuze derzeit befindet. Da manche noch von Jahrzehntausenden ausgehen, könnte er noch beim Heliumbrennen sein, beim Kohlenstoffbrennen reden wir nur noch über ein paar Jahrhunderte...
https://de.wikipedia.org/wiki/Schalenbrennen#Dauer_der_Brennphasen (https://de.wikipedia.org/wiki/Schalenbrennen#Dauer_der_Brennphasen)
Und wäre er bereits beim Neonbrennen, dann ist spätestens in den nächsten 2-3 Jahren Schluß.

Wenn wirklich dann bereits das Siliziumbrennen einsetzen sollte, werden wir Astronomiegeschichte erleben.
Da Orion ja ein Wintersternbild ist: In welchen Monaten ist Beteigeuze in Deutschland eigentlich nicht zu sehen?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Pham am 23. Januar 2020, 15:31:20
Scheinbar kann man von außen nicht erkennen, in welcher Brennphase sich Beteigeuze derzeit befindet. Da manche noch von Jahrzehntausenden ausgehen, könnte er noch beim Heliumbrennen sein, beim Kohlenstoffbrennen reden wir nur noch über ein paar Jahrhunderte...
https://de.wikipedia.org/wiki/Schalenbrennen#Dauer_der_Brennphasen (https://de.wikipedia.org/wiki/Schalenbrennen#Dauer_der_Brennphasen)
Und wäre er bereits beim Neonbrennen, dann ist spätestens in den nächsten 2-3 Jahren Schluß.
Stimmt! Was aber spannend wäre, ob und wie sich der Stern verändert, wenn ein neues Brennen startet. damit verändert ein Stern ja grundsätzlich seine Struktur und wird quasi etwas neues. Das spannende daran ist, ob damit der Stern sich auch äußerlich nochmal ändert.

Da Orion ja ein Wintersternbild ist: In welchen Monaten ist Beteigeuze in Deutschland eigentlich nicht zu sehen?
In den ersten Frühlingsmonaten dürfte Orion abends noch tief am Westhimmel zu sehen sein, im Herbst frühmorgens am Osthimmel. Lediglich während der Sommermonate wird er wohl nicht am Nachthimmel zu sehen sein.
Sollte es im Sommer zur Supernova kommen, wird diese allerdings dann auch am Taghimmel zu sehen sein, auch wenn der Rest des Orion unsichtbar bleibt.
Insofern habe ich die Lieferung aber mit Zustelltermin im Winter bestellt.  ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Terminus am 23. Januar 2020, 18:48:51
Wenn im Verlauf des Februar nicht eine nachhaltige Umkehr der Lichtkurve zu beobachten ist, wird es doch noch spannend.
Selbst das Einsetzen einer neuen Brennstufe, kann dabei interessant werden, da sich der Stern dabei nochmal verändern dürfte.
Wenn wirklich dann bereits das Siliziumbrennen einsetzen sollte, werden wir Astronomiegeschichte erleben.

Solche Minima wie jetzt hat es in den letzten 100-200 Jahren ja sicher schon ein paarmal gegeben?

Kocht in der Astronomiegemeinde diese hoffnungsvolle "Ist Beteigeuze jetzt fällig"-Diskussion dann auch jedesmal in der Stärke hoch wie jetzt oder ist das jetzt schon außergewöhnlich? :)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 23. Januar 2020, 19:49:07
Hallo @Terminus,
(…..…)
Solche Minima wie jetzt hat es in den letzten 100-200 Jahren ja sicher schon ein paarmal gegeben? (……..)

Ja, solch eine Verdunklung hat es schon gegeben.
(…….)
Updates on the "Fainting" of Betelgeuse
Zitat
Die neuesten Messungen, die am 19.3., 20.2. Und 22.25. Dezember 2019 durchgeführt wurden, sind V = +1.273, +1.294 bzw. +1.286 mag. Dies scheint die geringste Schwäche zu sein, die der Stern gemessen hat, seit photoelektrische Beobachtungen am Stern durchgeführt wurden. Die Ende 1926 / Anfang 1927 von Joel Stebbins (1931: Pub. Washburn Obs., 15, 177) durchgeführte photoelektrische Photometrie zeigt jedoch, dass Betelgeuse auf V ~ + 1,25 mag abnahm.
Es soll weiterhin überprüft werden, ob der Stern den obigen Zeiträumen folgt, dann sollte bald ein Lichtminimum auftreten.
Quelle:
http://astronomerstelegram.org/?read=13365 (http://astronomerstelegram.org/?read=13365) (……….)

(…..…)Kocht in der Astronomiegemeinde diese hoffnungsvolle "Ist Beteigeuze jetzt fällig"-Diskussion dann auch jedesmal in der Stärke hoch wie jetzt oder ist das jetzt schon außergewöhnlich? :)

Die Verbreitung des Ereignisses wurde damals nicht durch das Internet verbreitet.  ;)

Die Astronomen haben viel Mühe und sie kämpfen etwas gegen die "Windmühlen", um den Menschen klar zumachen, das eine Supernova evtl. noch über 100.000 Jahre auf sich warten lassen kann/wird. Und sollte sie doch noch zu unseren Lebzeiten ereignen, besteht keine Gefahr für die Menschheit. Wir werden nur auch bei Tageslicht einen zusätzlichen Mond sehen.

Es ist halt leider so, das manche Menschen oder Medien die "oh Gott..oh Gott" Mentalität gerne schüren.

Beste Grüße
Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: jdark am 23. Januar 2020, 20:29:50
...Die Verbreitung des Ereignisses wurde damals nicht durch das Internet verbreitet.  ;)

...Es ist halt leider so, das manche Menschen oder Medien die "oh Gott..oh Gott" Mentalität gerne schüren.

Beste Grüße
Gertrud

So ist das im Schlagzeilen-Internet. Die Klicks sind die Geschäftsgrundlage der Medien. Also, haben wir bald die kosmische Explosion am Tageshimmel zu haben ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Terminus am 23. Januar 2020, 21:36:06
Die Verbreitung des Ereignisses wurde damals nicht durch das Internet verbreitet.  ;)

Schon klar. Aber damals gab es auch schon eine "Astronomengemeinde" (nenne ich jetzt mal so). Man konnte sich Briefe schreiben, telefonieren, Telegramme schreiben, zu Meetings fahren und es gab vor allem Fachzeitschriften, in denen man lange Artikel veröffentlichen konnte. War hier jemand schon damals dabei ok Scherz... kennt eventuell jemand wissenschaftshistorische Aufzeichnungen, ob der damalige Helligkeitsdrop in dieser Insiderszene auch schon so heftig diskutiert wurde wie heute? (Habe gerade mal "Betelgeuse 1926" und dergleichen gegoogelt, stoße da aber auch nur auf den derzeitigen Hype mit kurzen Verweisen auf damals.)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: -eumel- am 24. Januar 2020, 02:25:36
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: aasgeir am 24. Januar 2020, 15:11:34
.. kennt eventuell jemand wissenschaftshistorische Aufzeichnungen, ob der damalige Helligkeitsdrop in dieser Insiderszene auch schon so heftig diskutiert wurde wie heute?

zitiert aus: http://scienceblogs.de/alpha-cephei/2019/12/19/beobachtungstipp-beteigeuze-schwaechelt/ (http://scienceblogs.de/alpha-cephei/2019/12/19/beobachtungstipp-beteigeuze-schwaechelt/)

"Die American Association of Variable Observers (AAVSO) zeichnet seit 1910 systematisch die Helligkeit von veränderlichen Sternen auf und verzeichnet für Beteigeuze ein Allzeit-Maximum von 0,2m in den Jahren 1933 und 1942 und ein Allzeit-Minimum von 1,2m in den Jahren 1927 und 1941."

mein Eindruck ist: die professionellen Astronomen sehen das etwas gelassener (solche Minima wurden schon öfter beobachtet), aber die interessierten Laien sind da leichter "entflammbar" - und deren Anzahl und Anteilnahme sind heute (auch dank Internet) sicher größer als in den 20er Jahren.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 24. Januar 2020, 16:21:11
Spannend sind doch wirklich Hinweisen auf Brennphasen. Neutrinos würden ja schon genannt. Ob man damit ein Kohlenstoffbrennen nachweisen könnte?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 24. Januar 2020, 17:07:23
"Die American Association of Variable Observers (AAVSO) zeichnet (...) für Beteigeuze ein (...) Allzeit-Minimum von 1,2m in den Jahren 1927 und 1941."

So hatte ich das auch heraus gelesen. Die meisten Astronomen schätzen derzeit schon 1,5. Das sind 0,3 dunkler. Das heißt, wir haben (mindestens) ein 100-Jahre-Minimalwert. Das ist bei der Lebensdauer von so einem Stern natürlich ein extrem kurzer Zeitraum.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Flandry am 24. Januar 2020, 19:12:27


So hatte ich das auch heraus gelesen. Die meisten Astronomen schätzen derzeit schon 1,5. Das sind 0,3 dunkler. Das heißt, wir haben (mindestens) ein 100-Jahre-Minimalwert.

Gestern Abend konnte ich bei klarem Himmel Orion mal wieder betrachten. Mir schien Beteigeuze genauso hell wie Bellatrix, wenn nicht sogar minimal dunkler. Das wären ~1,6 mag.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Klakow am 24. Januar 2020, 22:53:04
Der Punkt ist nicht das 100 Jahre im Leben der meisten Sterne nur ein Wimpernschlag ist, sondern es stellt sich die Frage welche Fusionsprozesse bei ihm stattfinden, oder um es anders zu sagen wie dicht er vor seinem explosivem Ende steht. Vielleicht gibt es ja schon in dem Stadium bei jeder Pulsation merkliche Veränderungen in Dauer und Amplitude?
Es wäre jedenfalls schön wenn wir hier ziemlich dicht am geschehen quasi die Vorstadien auf eine kommende Explosion genau beobachten könnten und natürlich die Explosion selber.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 26. Januar 2020, 02:34:32
Bis gestern sah die Kurve so aus. Ich habe zusätzlich zur Helligkeit noch die Steigung der Kurve mit angegeben. Man sieht, daß die Steigung der Kurve kontinuierlich abnimmt. Wenn man eine Pronogse-Linie (gestrichelt) betrachtet, dann wäre in der ersten Februarwoche die Steigung bei 1 und die Helligkeit würde wieder zunehmen.
(https://images.raumfahrer.net/up070930.PNG)


Ich habe die Zahlen vom 25. hinzugefügt. Am 25. waren die Schätzungen der Helligkeiten extremst niedrig. Es gab quasi einen Sprung in den Schätzungen nach unten. Natürlich sind die Schätzungen von nur einer Nacht zu wenig um aussagekräftig zu sein, dennoch möchte ich die Kurve nicht zurück halten:
(https://images.raumfahrer.net/up070931.PNG)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: PERSON am 26. Januar 2020, 03:13:20
Knallts endlich ? :)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: aasgeir am 26. Januar 2020, 08:43:50
@ Hugo :

Deine Interpretation des Kurvenverlaufs ist ein bisschen eigenwillig :
... Ich habe zusätzlich zur Helligkeit noch die Steigung der Kurve mit angegeben. Man sieht, daß die Steigung der Kurve kontinuierlich abnimmt. Wenn man eine Pronogse-Linie (gestrichelt) betrachtet, dann wäre in der ersten Februarwoche die Steigung bei 1 und die Helligkeit würde wieder zunehmen.

- die Kurve hat eine abfallende Tendenz, d.h. die Steigung muss negativ sein ( < 0 )
- falls ein Minimum kommt, muss dort die Steigung Null werden, nicht = 1

Wenn man sich die gemessenen (nicht geschätzten) Helligkeitswerte im V-Band der letzten 50 Jahre anschaut, zappeln die ganz schön - auch auf kurzen Zeitskalen:

(https://images.raumfahrer.net/up070929.jpg)
  Quelle:  http://scienceblogs.de/alpha-cephei/2019/12/19/beobachtungstipp-beteigeuze-schwaechelt/ (http://scienceblogs.de/alpha-cephei/2019/12/19/beobachtungstipp-beteigeuze-schwaechelt/)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 26. Januar 2020, 08:54:19
Deine Interpretation des Kurvenverlaufs ist ein bisschen eigenwillig :

Ja, das ist korrekt. Das Wort "Steigung" ist nicht ganz korrekt gewählt von mir. Das Wort "Änderungsfaktor" wäre besser. Ich ändere es in der nächsten Grafik ab.

Berechnet wird: Neuer Wert = Alter Wert * X.
Wenn X < 1 ist, dann geht die Kurve nach unten.
Wenn X > 1 ist, dann geht die Kurve nach oben.
Da X derzeit von 0,98 aus Richtung 1 geht, nimmt die Helligkeit zwar ab, doch die Abnahme sinkt.

Ich würde sagen: Überraschen lassen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Enki am 26. Januar 2020, 19:09:17
Da heute Wolken den Himmel bestimmen, bin ich auf die Seite von Twitter "Betelgeuse Status@betelbot" gegangen. Dort schrieb Michael Hippke (@hippke): "My visual mag from last night was 1.57 (avg of 17 observations)."

Ich glaube, so dunkel war Beteigeuze noch nie, seit es Fernrohre gibt. Ich würde sagen, es wird langsam spannend. Entweder ist die Staubwolke vor Beteigeuze ganz schön groß oder ein anderer physikalischer Prozess beginnt jetzt. Oder es knallt.  8)  :-\

Ich weiß auch noch nicht, was ich davon halten soll. Ich mach es wie die Astronomen, die wissen auch nicht so richtig was mit Beteigeuze los ist. Wie weit ist er entfernt? Wie schwer ist er? Welcher Prozess läuft gerade? Überall musste man sich auf Daten "einigen"  >:( . Ich habe nicht gedacht, dass man vieles nicht messen kann und "geschätzt" wird. Ich glaube, wir benötigen dringendst neue Fernrohre und Messgeräte.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 26. Januar 2020, 19:26:32
Hallo Zusammen,

der vor einer Stunde veröffentlichter Link mit der Grafik zu dem weiterhin anhaltendem Dimmen von Beteigeuze.
https://twitter.com/betelbot/status/1221478881166876672 (https://twitter.com/betelbot/status/1221478881166876672)


nach den Daten von der @AAVSO wurde vonhttps://twitter.com/hippke (https://twitter.com/hippke) der @betelbot  erstellt. Dort wird ein tägliches Status-Updates zu der Dimmung von Beteigeuze zur Verfügung gestellt.

https://twitter.com/betelbot (https://twitter.com/betelbot)
https://twitter.com/hippke (https://twitter.com/hippke)

Beste Grüße
Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 29. Januar 2020, 21:45:00
Hallo Zusammen,

ob jetzt einige Leser diese "Betel-Aktien" an der Börse kaufen würden.? ;) ;D

https://twitter.com/betelbot/status/1222603750940073984 (https://twitter.com/betelbot/status/1222603750940073984)

Beste Grüße
Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 29. Januar 2020, 22:17:34
Die Abnahme der Helligkeitsabnahme ist vorbei. Oder anders gesagt, der Stern wird weiterhin gleichmäßig dunkler.

Bis zum 15. Januar sah es noch so aus, als würde der Stern immer langsamer dunkler werden. Der Änderungsfaktor in der Helligkeit war schon auf 0,995 gestiegen. >1 würde der Stern wieder heller werden.

Ab dem 15. Januar war es damit wieder vorbei, die Helligkeit nimmt wieder etwas schneller ab. Je Tag auf das 0,99-Fache vom Vortag.

(https://images.raumfahrer.net/up070928.PNG)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Sensei am 29. Januar 2020, 23:49:30
Du hast die Original-Messwerte gesehen, auf denen diese Werte hier beruhen? Ich bezweifle stark, dass man angesichts dieser Unsicherheiten festlegen kann ob die Abnahme abnimmt oder das Gegenteil passiert. Das ist statistisches Rauschen, welches man (im moment) so oder so deuten kann. Die Signifikanz ist da jenseits von gut und böse.
PS: Trotzdem, danke für deine Grafiken. Trotzdem sind diese interessant und viel wert :)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 30. Januar 2020, 00:26:07
Ich nutze die Schätzungen, welche auf der Website von den Usern eingetragen werden. Die Ungenauigkeit ist natürlich groß, das ist korrekt.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Duncan Idaho am 30. Januar 2020, 11:14:39
Er scheint wieder heller zu werden.  :(   ;)

(https://pbs.twimg.com/media/EPe6YzjX0AE5UAM?format=jpg&name=medium)
https://twitter.com/chmn_victor/status/1222650793121153024 (https://twitter.com/chmn_victor/status/1222650793121153024)

Und Dank an Hugo für die tollen Grafiken.

Ich werd mir das heute Abend mal ansehen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Riker am 30. Januar 2020, 12:17:18
Er scheint wieder heller zu werden.  :(   ;)

(https://pbs.twimg.com/media/EPe6YzjX0AE5UAM?format=jpg&name=medium)
https://twitter.com/chmn_victor/status/1222650793121153024 (https://twitter.com/chmn_victor/status/1222650793121153024)

Und dank an Hugo für die tollen Grafiken.

Ich möchte auch Hugo für die informativen Grafiken Danken!

...aber ich würde aus einem einzigen, doch stark vom aktuellen Trend abweichenden Messwert - noch dazu ohne Fehlerbalken, nicht behaupten wollen, dass B. wieder heller würde, oder der Verdunkelungstrend gestoppt wäre.
Bin auf die nächsten Messwerte gespannt.

Getrud, ich kann mich noch nicht zum Kauf der "Betel-Aktien" durchringen.


Wer Beteigeuze bei Nacht (26.1.2020) von der Konkordiahütte aus über den Aletsch-Gletscher anschauen möchte:
https://www.foto-webcam.eu/webcam/konkordiahuette/2020/01/26/0230 (https://www.foto-webcam.eu/webcam/konkordiahuette/2020/01/26/0230)

Wer gerne eine Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen möchte, um zu gucken, ob B. da heller war:
vor gut vier Jahren: https://www.foto-webcam.eu/webcam/konkordiahuette/2016/12/11/0530 (https://www.foto-webcam.eu/webcam/konkordiahuette/2016/12/11/0530)
vor gut fünf Jahren: https://www.foto-webcam.eu/webcam/konkordiahuette/2015/12/20/0500 (https://www.foto-webcam.eu/webcam/konkordiahuette/2015/12/20/0500)

Für die Bildauswerter: die EXIF-Daten zeigen, dass das aktuellste Bild mit doppelter "Film"empfindlichkeit aufgenommen wurde.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Sol,Earth am 30. Januar 2020, 13:22:03
Die beiden sicher derzeit genau überlappenden Helligkeitszyklen dürften ihr Minimum in Kürze durchschritten haben, dann wird Beteigeuze zum Frühling hin voraussichtlich wieder deutlich heller.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Klakow am 30. Januar 2020, 17:38:54
Klar kann das passieren, aber es besteht auch die Chance das es sehr viel heller wird und das wäre sicher ein astronomisches Großereignis.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 30. Januar 2020, 17:51:36
Danke für das Lob. Es freut mich sehr. :-):-):-):-):-)

Ich werde weiter Grafiken aus den Helligkeitsschätzungen erstellen.

Offtopic: Nachdem meine Prognose von Mitte Januar (Daß er immer weniger dunkel wird) nicht eingetroffen ist habe ich jetzt eine Wunschhoffnung: Es wäre faszinierend, eine Supernova erleben zu können.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Klakow am 30. Januar 2020, 17:58:20
nun, solange diese weit genug weg ist, stimme ich zu.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: MpunktApunkt am 30. Januar 2020, 19:45:41
nun, solange diese weit genug weg ist, stimme ich zu.

Beteigeuze hat genau die richtige Entfernung, dass er vor ca. 600 Jahren eine grandiose Lightshow gezündet gehabt haben könnte. ;)

Welche deutsche Zeitform entspricht eigentlich der astronomischen "in der Vergangenheit passiert, in der Gegenwart oder Zukunft auf der Erde zu sehen" Zeit? ;D
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Klakow am 30. Januar 2020, 20:27:53
Da die Ereignisse zeitlich, weil weit entfernt, weit auseinander liegen, sind es zumindest zwei Betrachtungsweisen die zwar zeitlich und räumlich weit auseinander liegen, aber aber Kausal das gleiche Ereignis beschreiben.
Hier muss also durchaus eine Beschreibung her, die dieses Ereignis dann auch in drei Zeiten beschreibt,
was man als, wurde, ist und sein wird, kurz fassen könnte.
Ist so ein Ereignis aber aber sehr nah aufgetreten, erübrigt sich so eine komplexe Beschreibung, dann reicht vielleicht ein:
"so einen Müll, kann diese beschissene Sonne nicht explodieren wenn mein Urlaub vorbei ist?"
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 31. Januar 2020, 14:43:23
Hallo Zusammen,

in einigen Tweets wird von der Beobachtung mit dem J- Band und H-Band der Infrarotastronomie berichtet.
In dem Bereich hat sich die Helligkeit von Beteigeuze nicht verändert.

Quelle:
https://twitter.com/PierreKervella/status/1222992292874784769 (https://twitter.com/PierreKervella/status/1222992292874784769)
https://twitter.com/chmn_victor/status/1222969146784256003 (https://twitter.com/chmn_victor/status/1222969146784256003)

Beste Grüße
Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: aasgeir am 01. Februar 2020, 10:21:18
Trendwende erreicht ?

(https://images.raumfahrer.net/up070927.jpg)

 Quelle: https://twitter.com/chmn_victor/status/1222650793121153024 (https://twitter.com/chmn_victor/status/1222650793121153024)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 01. Februar 2020, 10:39:17
Trendwende erreicht ?
Eher nein. Die Grafik ist von gestern. Und es wurde gestern schon etwas weiter oben in diesem Beitrag festgestellt, daß das wohl nicht so ganz stimmen kann.

Folgend meine Grafik, hier werden im Schnitt 15 visuelle Schätzungen pro Tag ausgewertet:

(https://images.raumfahrer.net/up070926.PNG)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 01. Februar 2020, 10:47:26
Die Frage von @CaptainS zum Gravitationswellenereignis in diesen Thread verschoben.

Gravitationswellen (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=513.msg470313#msg470313)

Gruß Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 03. Februar 2020, 16:46:30
Hallo Zusammen,

das Minimum wird am 21. Feb 2020 (+/-7b) erwartet.
Zitat
Today's A-Tel has #Betelgeuse at V=+1.614 +/- 0.012 mag, down from 1.58 mag over the previous 10 days. Expected minimum on 21 Feb 2020 (+/-7d) http://www.astronomerstelegram.org/?read=13439 (http://www.astronomerstelegram.org/?read=13439)
Quelle:
https://twitter.com/betelbot/status/1224008480509644803 (https://twitter.com/betelbot/status/1224008480509644803)
https://twitter.com/betelbot/status/1224332474404175872 (https://twitter.com/betelbot/status/1224332474404175872)

Beteigeuze wurde am 22.01.2020 mit Hubble beobachtet.
Weitere  Beobachtungen sind im März 2020 und April 2020 vorgesehen.
Quelle:
http://www.stsci.edu/hst/phase2-public/15873.pro (http://www.stsci.edu/hst/phase2-public/15873.pro)
https://twitter.com/betelbot/status/1224051709363789829 (https://twitter.com/betelbot/status/1224051709363789829)


Die Lichtveränderungen können auch durch Änderungen des zirkumstellaren Staubes und / oder Änderungen der lokalisierten hellen oder dunklen Bereiche des Sterns verursacht werden.
Quelle:
http://www.astronomerstelegram.org/?read=13439 (http://www.astronomerstelegram.org/?read=13439)

Beste Grüße
Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Progress100 am 03. Februar 2020, 22:12:37
Ist dieser Beitrag bekannt ?

https://www.spektrum.de/news/was-am-hype-um-beteigeuze-wirklich-dran-ist/1700066 (https://www.spektrum.de/news/was-am-hype-um-beteigeuze-wirklich-dran-ist/1700066)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Sensei am 04. Februar 2020, 08:15:22
Tatsächlich noch nicht.
Der Beitrag kommt spät, ist aber super aufgearbeitet und ein wohltuender Unterschied zum Boulevard.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: SFF-TWRiker am 04. Februar 2020, 11:07:40
Vielen Dank für's teilen! Progress100
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Captain-S am 04. Februar 2020, 13:08:47
Abwarten wie es die nächsten Monate weitergeht mit der Helligkeit.
Aber irgendwelchen "Experten" und angeblich "sicheren" Behauptungen glaube ich auch nicht.
Nicht nach dem Disaster mit den Planeten.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: helbo am 05. Februar 2020, 07:22:03
Abwarten wie es die nächsten Monate weitergeht mit der Helligkeit.
Aber irgendwelchen "Experten" und angeblich "sicheren" Behauptungen glaube ich auch nicht.
Nicht nach dem Disaster mit den Planeten.

Welches Disaster mit den Planeten? Hab ich was verpasst? :o
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Klakow am 05. Februar 2020, 07:54:26
Vermutlich meine er die früheren Einschätzungen von Pluto, die sich durch new Horrazion als ziemlich daneben herausgestellt haben.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 06. Februar 2020, 00:20:35
Wenn man die Daten der visuell geschätzten Helligkeit weiter beobachtet, dann nimmt die Lichtabnahme derzeit wieder zu. Also der Stern wieder weider minimal schneller dunkel.

Das ganze ist nur minimal. Der Änderungsfaktor in der Kurve hat sich von ca 0,993 auf ca. 0,987 geändert.

Aber Fakt ist: Die meisten Menschen schätzen die Helligkeit vom Stern jetzt auf MAG 1,6. Zum Jahreswechsel waren es noch MAG 1,34 und Mitte Januar noch 1,44. (Hinweis: Größer = Dunkler)

(https://images.raumfahrer.net/up070925.PNG)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 06. Februar 2020, 00:33:58
Folgend die Grafik, jedoch ohne den Änderungsfaktor, dafür mit einem Wochen-Mittelwert als Zahl. Hier hat man die Änderung der Helligkeit als Zahl direkt und kann sie mit der Vorwoche vergleichen.

(https://images.raumfahrer.net/up070924.PNG)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Lumpi am 14. Februar 2020, 18:49:42
Beteigeuze hat nicht nur an Helligkeit eingebüßt, welche derzeit bei etwa 36% ihrer normalen Stärke liegt, sondern auch seine scheinbare Form verändert.  :o  https://www.eso.org/public/germany/news/eso2003/ (https://www.eso.org/public/germany/news/eso2003/)

(https://images.raumfahrer.net/up070923.jpg)
Herkunftsnachweis: ESO/M. Montargès et al. https://www.eso.org/public/germany/images/eso2003c/ (https://www.eso.org/public/germany/images/eso2003c/)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 14. Februar 2020, 18:58:49
Hallo Zusammen,
 
Die Beobachtungen, die mit dem SPHERE-Instrument am Very Large Telescope der ESO im Januar und Dezember 2019 gemacht wurden, zeigen, wie stark der Stern verblasst ist und wie sich seine scheinbare Form geändert hat.

&feature=emb_logo
Credit:ESO/M. Montargès et al.

&feature=emb_logo
Credit: ESO/P. Kervella/M. Montargès et al., Digitized Sky Survey 2. Acknowledgement: Eric Pantin, N. Risinger (skysurvey.org). Music: Johan B. Monell (www.johanmonell.com (http://www.johanmonell.com))

Beteigeuzes Staubschwaden im VISIR-Bild.
Diese Aufnahme, die mit dem Instrument VISIR am Very Large Telescope der ESO gemacht wurde, zeigt das Infrarotlicht, das im Dezember 2019 vom Staub in der Umgebung von Beteigeuze emittiert wurde. Der orangefarbene Punkt in der Mitte ist das SPHERE-Bild der Oberfläche von Beteigeuze, die eine Größe ähnlich der des Jupiter-Orbits hat.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031063937-a38980b8.jpg)
Herkunftsnachweis: ESO/P. Kervella/M. Montargès et al., Acknowledgement: Eric Pantin
Quelle: https://www.eso.org/public/germany/images/eso2003d/?lang (https://www.eso.org/public/germany/images/eso2003d/?lang)

Danke Lumpi, du warst etwas schneller, aber wir ergänzen uns doch. :)
 Beste Grüße
Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: SFF-TWRiker am 15. Februar 2020, 11:13:20
Beteigeuze ist übrigens eines der Hauptthemen in der neuen Ausgabe von Sterne und Weltraum 03/2020
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 16. Februar 2020, 10:53:46
Der Stern wird wieder heller. Zumindest gemäß der visuellen Meldungen, welche Astronomen auf www.AAVSO.org (http://www.AAVSO.org) machen.

(https://images.raumfahrer.net/up070922.PNG)

Der aktuelle Anstieg der Helligkeit ist noch sehr gering. Also es ist somit noch keine Bestätigung. Aber die nächsten Tage werden es sicherlich zeigen, ob das nur eine minimale kurze Helligkeitssteigerung ist, oder der Umkehrpunkt erreicht wurde.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Sol,Earth am 16. Februar 2020, 11:47:43
Danke Hugo, für die Grafik. Das würde auch recht gut mit dem erwarteten Zeitpunkt des Minimums übereinstimmen, der sich aus den bereits bekannten Zyklen bei Beteigeuze ableiten lässt. Auch die oben geposteten unregelmäßigen Veränderungen der Oberfläche sind bereits seit einiger Zeit bekannt. Also: Alles im normalen Bereich.  :)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: aasgeir am 17. Februar 2020, 14:59:13
Auf ScienceBlogs hat Alderamin eine gute Zusammenfassung des aktuellen Beobachtungsstatus der Beteigeuze-Helligkeit gepostet:

http://scienceblogs.de/alpha-cephei/2020/02/17/beteigeuze-update-was-steckt-wirklich-hinter-dem-jahrhundert-helligkeitseinbruch/ (http://scienceblogs.de/alpha-cephei/2020/02/17/beteigeuze-update-was-steckt-wirklich-hinter-dem-jahrhundert-helligkeitseinbruch/)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Siliziumdioxid am 22. Februar 2020, 00:54:11
Ok,
das überzeugt, super Beteigeuze - Team hier!
Die Wissenschaftler, die sich damit befassen RESPEKT ;) ;) ;)
Danke und Grüße!
SiO2
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 25. Februar 2020, 20:49:33
Hallo Zusammen,

nach dem neuen Update ist Beteigeuze im infraroten Bereich weitgehend unverändert.
Es wurde am 21. Februar 2020 eine Infrarotphotometrie von Beteigeuze am 76-cm-Teleskop des O'Brien-Observatoriums in Minnesota mit dem Ga: Ge-Multifilterbolometer der Universität von Minnesota und einer Apertur von 9,3 Bogensekunden gemacht.
Die Untersuchungen der Spectral Energy Distribution (SED) von Beteigeuze von ungefähr 1 bis 9 Mikron zeigten im Wesentlichen keine Veränderung im Vergleich zu früheren Beobachtungen von Gezari et al. (1993) und Gehrz & Woolf (1971). Die resultierenden Größen sind innerhalb der photometrischen Unsicherheit dieselben wie vor 50 Jahren.
Dies deutet darauf hin, dass das kürzlich bei visuellen Wellenlängen beobachtete dramatische Ausbleichen hauptsächlich auf lokale Oberflächenphänomene zurückzuführen ist, wie z. B. Änderungen der Staubauslöschung oder der molekularen Opazität entlang der Sichtlinie durch den inneren Wind und die komplexe Atmosphäre und / oder Schwankungen der Oberflächentemperatur. Das visuelle Verblassen ist nicht mit einer wesentlichen Änderung der Gesamtenergie des Sterns verbunden.
Quelle:
http://www.astronomerstelegram.org/?read=13518 (http://www.astronomerstelegram.org/?read=13518)

Die visuelles Mag aus der letzten Nacht war 1,50 (robuster Mittelwert von 14 Beobachtungen). Das ist 0,04 mag heller als der robuste Mittelwert der 5 vorherigen Nächte (n = 121, 1.3').
(https://images.raumfahrer.net/up071062.jpg)
Quelle:
https://twitter.com/betelbot/status/1232305278252699648 (https://twitter.com/betelbot/status/1232305278252699648)

Beste Grüße
Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: aasgeir am 01. März 2020, 20:07:05
Auf ScienceBlogs zur Auflösung des Rätsels:

"Jetzt kommen sie endlich herein, die professionellen Ergebnisse zur außergewöhnlichen Verdunklung von Beteigeuze. Nachdem erst am 14. Februar direkte Aufnahmen der Sternoberfläche veröffentlicht wurden, kam schon am 24. Februar der Preprint der ersten Arbeit über das Phänomen auf arXiv heraus und der klärt weitgehend auf, was mit dem Stern passiert ist."

http://scienceblogs.de/alpha-cephei/2020/03/01/beteigeuze-raetsel-geloest/ (http://scienceblogs.de/alpha-cephei/2020/03/01/beteigeuze-raetsel-geloest/)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 01. März 2020, 20:34:11
Die Analysen kommen irgendwie zu spät. Jetzt ist doch bereits bekannt, daß der Stern wieder heller wird. Wozu braucht man jetzt noch Analysen?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: aasgeir am 01. März 2020, 20:43:06
Jetzt ist doch bereits bekannt, daß der Stern wieder heller wird. Wozu braucht man jetzt noch Analysen?
Weil es Leute gibt, die verstehen möchten, was da passiert (kommt Dir vielleicht komisch vor ?)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: -eumel- am 20. März 2020, 01:08:27
Was war mit Beteigeuze los? :

Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: aasgeir am 21. März 2020, 15:41:43
Der Trend bei der Helligkeitserholung hält an (Stand von gestern)  :

(https://images.raumfahrer.net/up071245.png)

Quelle:  https://twitter.com/betelbot/status/1241108530037489666 (https://twitter.com/betelbot/status/1241108530037489666)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: aasgeir am 16. April 2020, 20:32:58
Beteigeuze hat jetzt wieder 97 % seiner früheren mittleren Helligkeit erreicht - ohne abrupte Änderungen oder Ausbrüche:

https://twitter.com/betelbot/status/1250500583481638913 (https://twitter.com/betelbot/status/1250500583481638913)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Rücksturz am 01. Juli 2020, 22:02:45
Das klingt plausibel:

"Beteigeuze – Ein Riese mit Makeln

Gigantische Sternflecken sind wahrscheinlich der Grund für den jüngsten Helligkeitseinbruch des roten Riesensterns. Eine Presseinformation des Max-Planck-Instituts für Astronomie."

(https://www.raumfahrer.net/news/images/BeteigESOMMontargesetal.jpg)

Diese hochauflösenden Bilder von Beteigeuze zeigen die Helligkeitsverteilung im sichtbaren Licht auf seiner Oberfläche vor und während seines Helligkeitseinbruchs. Aufgrund der Asymmetrie schließen die Autoren auf die Existenz von riesigen Sternflecken. Die Aufnahmen stammen von der Kamera SPHERE der Europäischen Südsternwarte (ESO).
(Bild: ESO/M. Montargès et al.)


Weiter in der Pressinformation des MPI für Astronomie:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/30062020091152.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/30062020091152.shtml)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: aasgeir am 03. Juli 2020, 16:33:20
Beteigeuze hat auch sonst einige ungewöhnliche Eigenschaften, die auf eine interessante Vergangenheit hindeuten: man vermutet jetzt, dass Beteigeuze ursprünglich ein Doppelsternsystem war, bei dem der größere Partner dann den kleineren "kannibalisiert" hat - erst innerhalb dert letzten paar hundertausend Jahre ! Das würde einige Eigenschaften erkären, u.a. die Asymmetrien und die relativ hohe Rotationsgeschwindigkeit:
https://aasnova.org/2020/06/22/featured-image-forming-betelgeuse-from-a-stellar-merger/ (https://aasnova.org/2020/06/22/featured-image-forming-betelgeuse-from-a-stellar-merger/)
https://twitter.com/coreyspowell/status/1275432851769561091 (https://twitter.com/coreyspowell/status/1275432851769561091)

Ein anderes Bild (von Herschel aufgenommen) zeigt, dass in Flugrichtung von Beteigeuze ein Ausläufer einer interstellaren Staubwolke ("dusty wall") liegt, mit der Beteigeuze in etwa 17 500 Jahren kollidieren wird. Schalenförmige Staubbögen, die Beteigeuze im Laufe seiner Sternentwicklung abgeworfen hat und die auf den Herschel-Bildern ebenfalls sichtbar sind, werden diese "dusty wall" bereits in 5000 Jahren erreichen. Beteigeuze bewegt sich mit etwa 30 km/s durch das interstellare Medium, vermutlich angetrieben von einer nahen Supernova-Explosion in der Vergangenheit .

https://www.esa.int/Science_Exploration/Space_Science/Betelgeuse_braces_for_a_collision (https://www.esa.int/Science_Exploration/Space_Science/Betelgeuse_braces_for_a_collision)
https://twitter.com/coreyspowell/status/1275457896831016963 (https://twitter.com/coreyspowell/status/1275457896831016963)

edit: Typo beseitigt
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: MpunktApunkt am 03. Juli 2020, 21:36:10
Hallo,

das mit dem fressenden Ex-Doppelstern finde ich ganz plausibel. Immerhin ist Beteigeuze ein roter Riese (oder sogar Überriese?). Die wachsen astronomisch gesehen ja relativ schnell. Und wenn unsere Sonne schon in der Lage sein wird, in diesem Stadium Merkur, Venus und evtl. die Erde zu verschlucken, kann ich mir so einen Vorgang bei einem Doppel-Beteigeuze gut vorstellen.

Die unrunde Form und andere Dinge würden zum Verschlucken eines ganzen Sterns gut passen. Immerhin wurde da vor einigen 100.000 Jahren ein ganzes thermonukleares Kraftwerk verschluckt und nicht nur so eine mickrige Erde. Die "Show" am Himmel muss beeindruckend gewesen sein. :D

Gruß

Mario
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: T.D.K. am 04. Juli 2020, 02:02:07
Hier auch noch ein Paper über die Verdunkelung von Beteigeuze
https://arxiv.org/pdf/2006.09409.pdf (https://arxiv.org/pdf/2006.09409.pdf)

Und ein Video dazu von Urknall, Weltall und das Leben wo es erklärt wird.
Beteigeuze Update • Was hat den Roten Überriesen verdunkelt? Staub vs. Photosphäre | Josef M. Gaßner

Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Flandry am 13. August 2020, 19:25:44
Beteigeuze wird bereits wieder dunkler, eigentlich sollte das erst in ca. einem Jahr soweit sein. (https://www.heise.de/news/Beteigeuze-wird-schon-wieder-dunkler-Neuer-Erklaerungsversuch-4870438.html)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 05. September 2020, 21:14:28
Ein sich normalisierender Stern scheint keine neues News zu geben. Es ist wieder alles ganz normal. Der Stern wird wieder heller. Mal schauen, noch konnte ich keine Zeitung über gängige Suchmaschinen finden, welche berichtet hat, dass alles wieder normal aussieht.

In den letzten 3 bis 4 Wochen wurde der Stern wieder ganz normal heller, von +1 mag auf +0,75 mag. Es ist ein Auf und Ab, wie die letzten Jahre.

Hier kann man die Live-Daten sehen. Wenn man die Zahl 500 bei "lastdays" in der Adresse ändern, kann man die Dauer der Grafik anpassen.

https://www.aavso.org/lcg/plot?auid=000-BBK-383&starname=BETELGEUSE&lastdays=500&start=&stop=&obscode=&obscode_symbol=2&obstotals=yes&calendar=calendar&forcetics=&pointsize=1&width=1200&height=800&mag1=&mag2=&mean=&vmean=&grid=on&visual=on&v=on (https://www.aavso.org/lcg/plot?auid=000-BBK-383&starname=BETELGEUSE&lastdays=500&start=&stop=&obscode=&obscode_symbol=2&obstotals=yes&calendar=calendar&forcetics=&pointsize=1&width=1200&height=800&mag1=&mag2=&mean=&vmean=&grid=on&visual=on&v=on)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: rok am 06. September 2020, 11:22:10
Das ist zwar auch nicht ganz neu, aber die Astro-Bloggerin Susanne M. Hoffmann hat ein paar Einschätzungen am 18.07. geschrieben:

https://scilogs.spektrum.de/uhura-uraniae/beteigeuze-4/ (https://scilogs.spektrum.de/uhura-uraniae/beteigeuze-4/)

"Schlussfolgerung: Wir haben noch ca. 100.000 Jahre Zeit, ein Teleskop zur Erforschung der Beteigeuze-SN zu entwickeln! Im Augenblick würden wir unsere Großteleskope nämlich mit sowas kaputt machen .... "
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Rücksturz am 10. September 2020, 19:26:53
Nachtrag:

"Verdunklung von Beteigeuze: Der Staub lichtet sich

Zwischen Oktober 2019 und Februar 2020 nahm die Helligkeit des Sterns Beteigeuze um mehr als das Dreifache ab. Neue Beobachtungen des Hubble-Weltraumteleskops der NASA/ESA sowie des robotischen STELLA-Teleskops des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP) liefern nun eine Erklärung für das Phänomen. Eine Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP)."

(https://www.raumfahrer.net/news/images/aip130802020NASAESAEWheatleySTScI.jpg)

Künstlerische Darstellung des Roten Überriesen Beteigeuze.
(Bild: NASA, ESA, and E. Wheatley (STScI))


Weiter in der Pressemitteilung des AIP:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/15082020142705.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/15082020142705.shtml)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Lumpi am 10. Februar 2021, 11:04:23
Neue Studie über Beteigeuze

Eine aktuelle wissenschaftliche Untersuchung von Beteigeuze kam zu dem Schluss, dass sich der Stern derzeit noch in einer Frühphase der Heliumverbrennung befindet und eine Supernova erst in 100.000 Jahren zu erwarten sei. Zudem verfügt Beteigeuze über eine etwas geringere Masse (16,5 - 19 Sonnenmassen) und kleineren Radius (ca. 750 Sonnenradien) als bislang angenommen. Die Entfernung zur Erde beträgt "nur" 530 Lichtjahre, was etwa 25% weniger als bisher angenommen ist. Wie auch schon an anderer Stelle berichtet, sei der starke Helligkeitsabfall Anfang 2020 wahrscheinlich auf eine Staubwolke zurückzuführen. https://www.ipmu.jp/en/20210204-Betelgeuse (https://www.ipmu.jp/en/20210204-Betelgeuse)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Gertrud am 16. Juni 2021, 18:28:03
Rätsel um den Helligkeitseinbruch von Beteigeuze gelöst.

Diese Bilder, die mit dem SPHERE-Instrument am Very Large Telescope der ESO aufgenommen wurden, zeigen die Oberfläche des roten Überriesensterns Beteigeuze während seines beispiellosen Helligkeitseinbruchs, der Ende 2019 und Anfang 2020 stattfand. Das Bild ganz links, aufgenommen im Januar 2019, zeigt den Stern bei seiner normalen Helligkeit, während die übrigen Bilder von Dezember 2019, Januar 2020 und März 2020 alle aufgenommen wurden, als die Helligkeit des Sterns merklich abgenommen hatte, insbesondere in seiner südlichen Region. Die Helligkeit kehrte im April 2020 auf Normalwerte zurück.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031082112-0786ae9d.jpg)
Herkunftsnachweis: ESO/M. Montargès et al
https://www.eso.org/public/germany/images/eso2109b/ (https://www.eso.org/public/germany/images/eso2109b/)

Zum Weiterlesen der Bericht der Pressemitteilung des ESO Science Outreach Network (ESON) in deutsch im Portal.
Rätsel um den Helligkeitseinbruch von Beteigeuze gelöst (https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/16062021174353.shtml)

Beste Grüße Gertrud
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Hugo am 16. Juni 2021, 19:40:44
Bei Heise gibt es eine Video-Animation von der Staubwolke, welche den Stern abgedunkelt hat:

https://www.heise.de/news/Raetsel-geloest-Doch-Staubwolke-fuer-Verdunkelung-von-Beteigeuze-verantwortlich-6072461.html?wt_mc=rss.red.ho.ho.atom.beitrag.beitrag (https://www.heise.de/news/Raetsel-geloest-Doch-Staubwolke-fuer-Verdunkelung-von-Beteigeuze-verantwortlich-6072461.html?wt_mc=rss.red.ho.ho.atom.beitrag.beitrag)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Lumpi am 12. August 2022, 00:37:57
Beteigeuze macht Sachen

Beteigeuze ist nach dem gigantischen Oberflächenmassenauswurf 2019 auf den Weg der Besserung. Damals flog der abgestoßene Teil der Photosphäre ins All, bildete infolge der Abkühlung eine Staubwolke, die ursächlich für die beobachtete anschließende Verdunklung des roten Überriesen war. Offenbar war das Ereignis so heftig, dass die zuvor seit fast 200 Jahren beobachtete Pulsationsrate von 400 Tagen zumindest vorübergehend verschwunden ist und sein Inneres irgendwie zu hüpfen scheint.
Zitat
Even more fantastic, the supergiant's 400-day pulsation rate is now gone, perhaps at least temporarily. For almost 200 years astronomers have measured this rhythm as evident in changes in Betelgeuse's brightness variations and surface motions. Its disruption attests to the ferocity of the blowout.
https://hubblesite.org/contents/news-releases/2022/news-2022-037 (https://hubblesite.org/contents/news-releases/2022/news-2022-037)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: James am 12. August 2022, 08:37:52
... dazu auch dieser Beitrag im Portal:

"AIP: Beteigeuze erholt sich – vorerst

Neue Beobachtungen des Roten Überriesen deuten darauf hin, dass der Massenauswurf seiner Atmosphäre im Jahr 2019 sein Schicksal maßgeblich beeinflussen könnte. Beteigeuze wird wohl nicht in nächster Zeit explodieren, aber der Auswurf gibt Aufschluss darüber, wie rote Sterne in ihrem späten Leben, wenn ihre Kernfusionsöfen ausbrennen, Masse verlieren, bevor sie als Supernovae enden. Eine Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP)."

(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031091110-7cc2b98e.jpg)
Die Abbildung zeigt die Veränderungen in der Helligkeit des roten Überriesensterns Beteigeuze nach dem gigantischen Massenauswurf eines großen Teils seiner sichtbaren Oberfläche. Das entweichende Material kühlte ab und bildete eine Staubwolke, die den Stern von der Erde aus gesehen vorübergehend dunkler erscheinen ließ. Dieser beispiellose stellare Auswurf unterbrach die 400 Tage dauernde Schwingungsperiode des Monstersterns, die Astronominnen und Astronomen seit mehr als 200 Jahren gemessen hatten. Das Innere des Sterns könnte nun wackeln wie ein Gelatine-Dessert. (Bild: NASA, ESA, Elizabeth Wheatley (STScI))

Weiter in der Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam (AIP)  =>  Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/aip-beteigeuze-erholt-sich-vorerst/)

Viele Grüße, James
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Terminus am 12. August 2022, 18:45:53
... Offenbar war das Ereignis so heftig, dass die zuvor seit fast 200 Jahren beobachtete Pulsationsrate von 400 Tagen zumindest vorübergehend verschwunden ist und sein Inneres irgendwie zu hüpfen scheint. ...

Wahrscheinlich hängen diese Effekte ja mit dem "Heliumbrennen" zusammen, das im Kern so großer und alter Sterne irgendwann zwangsläufig stattfindet. Vielleicht war dieser Ausbruch einer der ersten Anfänge eines sogenannten Planetarischen Nebels, den Beteigeuze um sich herum zu produzieren beginnt? Im Wikipedia-Artikel dazu gibt es eine Passage, die dieses innere Hüpfen und seine Ursache eindrucksvoll beschreibt, wie ich finde:

Zitat
Die genannte Heliumfusion ist sehr temperaturempfindlich: die Reaktionsgeschwindigkeit ist proportional zur 30. Potenz der Temperatur und verdoppelt sich daher bei einer Temperaturerhöhung von nur 2,3 %. Dies macht den Stern sehr instabil – eine kleine Erhöhung der Temperatur führt sofort zu einem erheblichen Anstieg der Reaktionsgeschwindigkeit, die erhebliche Energien freisetzt, wodurch die Temperatur weiter ansteigt. Die Schichten, in denen die Heliumfusion gerade stattfindet, dehnen sich mit hoher Geschwindigkeit aus und kühlen sich dadurch wieder ab, wodurch die Reaktionsrate wieder herabgesetzt wird. Die Folge ist eine starke Pulsation (periodische Schwankung), die manchmal stark genug ist, um die ganze Sternatmosphäre in den Weltraum zu schleudern.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Planetarischer_Nebel#Entstehung (https://de.wikipedia.org/wiki/Planetarischer_Nebel#Entstehung)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Prodatron am 14. August 2022, 17:16:43
Vielleicht war dieser Ausbruch einer der ersten Anfänge eines sogenannten Planetarischen Nebels, den Beteigeuze um sich herum zu produzieren beginnt?
Beteigeuze ist viel zu groß und zu schwer um als planetarischer Nebel zu enden. Sowas passiert mit Sternen von etwa der Größenordnung unserer Sonne, Beteigeuze hat aber die 17-19fache Masse.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Terminus am 14. August 2022, 20:36:47
Beteigeuze ist viel zu groß und zu schwer um als planetarischer Nebel zu enden. Sowas passiert mit Sternen von etwa der Größenordnung unserer Sonne, Beteigeuze hat aber die 17-19fache Masse.

Von "enden" habe ich auch nichts geschrieben, nur von "produzieren". Kann ein Stern nicht so einen "Nebel" produzieren und dann später noch als Supernova bzw. S.L. enden?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Prodatron am 14. August 2022, 21:34:09
Von "enden" habe ich auch nichts geschrieben, nur von "produzieren". Kann ein Stern nicht so einen "Nebel" produzieren und dann später noch als Supernova bzw. S.L. enden?
Das sieht dann (optisch) halt anders aus. Ein Beispiel ist ja auch der Homunkulusnebel (https://de.wikipedia.org/wiki/Eta_Carinae#Homunkulusnebel), der Ende des 19.Jahrhunderts von Eta Carina (einer der massereichsten bekannten Sterne) ausgestossen wurde (siehe Avatar :P ). Kegelförmiger Ausstoss, anstatt wie bei einem planetarischen Nebel meistens annähernd kugelförmig. Der Ausstoss bei Beteigeize scheint ja auch nicht kugelförmig gewesen zu sein.

Meines Wissens nach sind das jedenfalls Prozesse, die nicht genau vergleichbar sind.

Ja, klar, ein Stern stirbt, verbrennt "aus der Not unübliches Zeugs", wird instabil, aber die Folgen sind je nach Masse halt unterschiedlich, und das eine sind dann richtig typische planetarische Nebel, das andere ist was anderes.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Terminus am 06. September 2022, 12:17:20
Ein Forscherteam hat historische bzw. antike Quellen ausgewertet. Demnach hat Beteigeuze noch vor 2000 Jahren in gelb geleuchtet und war demzufolge damals noch kein "Roter Überriese". Dann muss wohl auch seine Restlebensdauer neu bewertet werden...

https://www.scinexx.de/news/kosmos/beteigeuze-leuchtete-in-der-antike-noch-gelb/ (https://www.scinexx.de/news/kosmos/beteigeuze-leuchtete-in-der-antike-noch-gelb/)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: failsafe am 26. Mai 2023, 08:16:40
Betelgeuze ist nach seinem grossen Massenauswurf 2019 wieder zu seinen regelmässigen Helligkeitspulsationen zurückgekehrt - verblüffenderweise jetzt aber mit halbierter Periode, 200 Tage, anstatt der vorher üblichen 400 Tage. Eine Erklärung für diese Halbierung gibt es noch nicht (erste Oberschwingung ? nichtlineare Prozesse ? Phasenübergang ?). Ausserdem liegt die Helligkeit jetzt um 50% über dem alten Wert.

https://www.theguardian.com/science/2023/may/26/its-new-territory-why-is-betelgeuse-is-glowing-so-brightly-and-behaving-so-strangely (https://www.theguardian.com/science/2023/may/26/its-new-territory-why-is-betelgeuse-is-glowing-so-brightly-and-behaving-so-strangely)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Terminus am 26. Mai 2023, 09:41:32
Hier auch auf Deutsch:

https://www.spektrum.de/news/heller-beteigeuze-weckt-hoffnungen-auf-ein-supernova-spektakel/2144166 (https://www.spektrum.de/news/heller-beteigeuze-weckt-hoffnungen-auf-ein-supernova-spektakel/2144166)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: rok am 12. Juni 2023, 13:52:20
Die von failsafe angesprochene Halbierung der 1. Oberschwingung auf jetzt ca. 200 Tage wird von einer Gruppe japanischer Wissenschaftler als Anzeichen gedeutet, dass sich der Stern bereits in einem späten Stadium des Kohlenstoffbrennens im Kern befindet. Das wäre ein Hinweis, dass ein Kollaps der Hülle wesentlich eher erfolgen könnte als bisher angenommen.

Der Artikel befindet sich aber noch in der Begutachtung.

https://arxiv.org/abs/2306.00287 (https://arxiv.org/abs/2306.00287)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 12. Juni 2023, 18:45:48
Das ist ja wirklich mal spannend. Nach dieser Tabelle:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schalenbrennen#:~:text=Als%20Schalenbrennen%20bezeichnet%20man%20einen,weitere%20schwerere%20Elemente%20fusioniert%20werden. (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schalenbrennen#:~:text=Als%20Schalenbrennen%20bezeichnet%20man%20einen,weitere%20schwerere%20Elemente%20fusioniert%20werden.)

wäre nach Ende des Kohlenstoffbrennens nach wenigen Jahren sicher Schluss. Hoffentlich kommt dann nicht die Unnova.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: rok am 12. Juni 2023, 20:20:21
Was ist eine "Unnova"?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Prodatron am 12. Juni 2023, 21:42:09
Naja, Beteigeuze hat um die 15 Sonnenmassen, d.h. laut der Tabelle dauert das Kohlenstoffbrennen 2000 Jahre, wenn wir da jetzt am Ende wären, können das immer noch +/- ein paar hundert Jahre sein.

*EDIT* gerade sehe ich, daß die Japaner vermuten, daß das Kohlenstoffbrennen bereits abgeschlossen ist :o In dem Falle sollte es in maximal 3-4 Jahren tatsächlich so weit sein...

Was ist eine "Unnova"?
Er meint vielleicht die etwas neuere Einschätzung, daß große Sterne beim Kollaps direkt sehr langweilig in einem schwarzen Loch verschwinden, also plötzlich einfach weg sind, und es gar keine Supernova gibt.
Wenn ich das richtig in Erinnerung hab, gälte sowas aber erst für richtig große Sterne wie z.B. Eta Carina. Beteigeuze sollte als Neutronenstern enden, d.h. eine ordentliche Supernova wie beim Krebsnebel vor 1000 Jahren wäre garantiert, nur viel näher und heller, ohne daß es gefährlich wird.

Wobei man sich hier scheinbar überhaupt noch nicht einig ist, da man dort dann sogar von einer "Hypernova" ausgeht. Außerdem, wenn es so wäre, daß richtig große Sterne ohne Supernova in einem schwarzen Loch enden, dürfte es gar keine schwereren Elemente im Universum geben, weil die Population 3 Sterne alle gigantisch groß waren.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: rok am 12. Juni 2023, 23:10:18
Wahrscheinlich muss man diese neuen Modellrechnungen auch etwas kritisch betrachten, denn die Hoffnung, die Entwicklung einer Supernova in der eigenen Galaxis zu verfolgen, wäre natürlich für einen Astrophysiker das Ereignis seines Lebens.

Aber wenn die Theorie stimmt, dann wäre Beteigeuze bereits explodiert und die Bilder von dem Ereignis rasen jetzt auf uns zu.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: rok am 12. Juni 2023, 23:29:12
Am 12.12.2023 wird der Asteroid (319) Leona den Stern verdecken, der Kernschatten wird vom Atlantik entlang des Mittelmeeres bis in die Türkei wandern. Beide Körper erscheinen in einer fast gleichen Größe und man erwartet, während der verschiedenen Verdunklungsphasen, die Helligkeitsverteilung auf Beteigeuze scannen zu können.

https://de.wikipedia.org/wiki/(319)_Leona (https://de.wikipedia.org/wiki/(319)_Leona)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 13. Juni 2023, 05:51:47
Hallo, die Schreibung ist wohl so: Un-Nova.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Un-Nova (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Un-Nova)

Wikipedia spricht von 16,5 - 19 Sonnenmassen, da wird es wohl einige Ungenauigkeiten geben.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Terminus am 13. Juni 2023, 09:08:53
Vorschlag: Wir starten hier eine Umfrage.

- Beteigeuze wird noch zu unseren Lebzeiten zur Supernova.
- Beteigeuze wird noch zu unseren Lebzeiten zur Un-Nova.
- Die ungewöhnlichen Effekte von Beteigeuze normalisieren sich wieder.

 ;)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 13. Juni 2023, 09:13:08
Alle Logik sagt, nicht so bald. Aber hoffen darf man. Und dann wäre eine Un-Nova sehr ärgerlich. Die galaktische Sn ist überfällig. Warum nicht vor der Haustür!
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Spock am 13. Juni 2023, 10:02:28
Vorschlag: Wir starten hier eine Umfrage.

- Beteigeuze wird noch zu unseren Lebzeiten zur Supernova.
- Beteigeuze wird noch zu unseren Lebzeiten zur Un-Nova.
- Die ungewöhnlichen Effekte von Beteigeuze normalisieren sich wieder.

 ;)

Klasse Idee, aber ich finde da muss man schon besser differenzieren:

- Beteigeuze wird die nächsten 100.000 Jahre zur Supernova
- Beteigeuze wird die nächsten 1 Mio. Jahre zur Supernova
- Beteigeuze wird die nächsten 10 Mio. Jahre zur Supernova

...

 :P
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 13. Juni 2023, 10:39:29
Bitte noch hinzu fügen:

1 Jahr
10 Jahre
100 Jahre
10.000 Jahre
100.000 Jahre
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: ASTP am 21. Juni 2023, 17:29:07
Vorschlag: Wir starten hier eine Umfrage.

- Beteigeuze wird noch zu unseren Lebzeiten zur Supernova.
- Beteigeuze wird noch zu unseren Lebzeiten zur Un-Nova.
- Die ungewöhnlichen Effekte von Beteigeuze normalisieren sich wieder.

 ;)

Klasse Idee, aber ich finde da muss man schon besser differenzieren:

- Beteigeuze wird die nächsten 100.000 Jahre zur Supernova
- Beteigeuze wird die nächsten 1 Mio. Jahre zur Supernova
- Beteigeuze wird die nächsten 10 Mio. Jahre zur Supernova

...

 :P

10 Mio Jahre können wir wohl ausschließen, der Stern ist selbst erst 8 Mio Jahre alt. Damals trennten sich die Linien von Menschen und Schimpansen.
Also doch max. 100.000 Jahre?  ???
Immerhin schien in Aufzeichnungen aus der Antike der Stern damals noch gelb gewesen zu sein, danach wechselte er über orange zu rot.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: failsafe am 08. Dezember 2023, 16:56:53
In der Nacht von Montag auf Dienstag, 11./12. Dezember, kommt es zu einer Sternbedeckung von Beteigeuze durch den Asteroiden Leona, sichtbar von einer schmalen Spur auf der Erdoberfläche, die sich von Tadschikistan über Armenien, Türkei, Griechenland, Italien, Spanien bis nach Florida und Mittelamerika hinzieht. Die eigentliche Bedeckung am jeweiligen Standort dauert nur etwa 15 Sekunden. Die Astronomen erhoffen sich Aufschlüsse über sowohl Beteigeuze als auch den bedeckenden Asteroiden:

https://www.theguardian.com/science/2023/dec/08/eclipse-betelgeuse-star-asteroid (https://www.theguardian.com/science/2023/dec/08/eclipse-betelgeuse-star-asteroid)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: Pham am 14. Dezember 2023, 13:22:25
Vorschlag: Wir starten hier eine Umfrage.

- Beteigeuze wird noch zu unseren Lebzeiten zur Supernova.
- Beteigeuze wird noch zu unseren Lebzeiten zur Un-Nova.
- Die ungewöhnlichen Effekte von Beteigeuze normalisieren sich wieder.

 ;)

Klasse Idee, aber ich finde da muss man schon besser differenzieren:

- Beteigeuze wird die nächsten 100.000 Jahre zur Supernova
- Beteigeuze wird die nächsten 1 Mio. Jahre zur Supernova
- Beteigeuze wird die nächsten 10 Mio. Jahre zur Supernova

...

 :P

10 Mio Jahre können wir wohl ausschließen, der Stern ist selbst erst 8 Mio Jahre alt. Damals trennten sich die Linien von Menschen und Schimpansen.
Also doch max. 100.000 Jahre?  ???
Immerhin schien in Aufzeichnungen aus der Antike der Stern damals noch gelb gewesen zu sein, danach wechselte er über orange zu rot.

1 Mio Jahre kann man wohl auch ausschließen. Selbst nach den konservativsten Modellen, wird Betzeigeuze in maximal 100.000 Jahren seine Lightshow starten.

Nach aktuellem Wissen ist so ziemlich jeder Zeitpunkt zwischen JETZT und 100.000Jahren etwa gleichwahrscheinlich.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 28. Mai 2024, 17:29:36
Geht zwar mehr um neuartige Technik, aber ich Stelle es mal hier ein.
https://www.heise.de/news/Astronomie-Neuartiges-Teleskop-ermoeglicht-Beobachtungen-auch-mitten-am-Tag-9733232.html (https://www.heise.de/news/Astronomie-Neuartiges-Teleskop-ermoeglicht-Beobachtungen-auch-mitten-am-Tag-9733232.html)

Ist Alpha Orionis wirklich weltweit Monate nicht zu sehen?😮
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: MpunktApunkt am 28. Mai 2024, 18:41:13
Hallo,

wenn Beteigeuze im Sommer mit der Sonne am Tageshimmel steht ist er nicht zu sehen. Und dieser Stand des Orion ist für die ganze Welt gleich.

Gruß

Mario
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 28. Mai 2024, 20:18:47
OK, danke. Das habe ich mir schon fast gedacht.
Na ja, die Supernovae wäre ja auch neben der Sonne zu sehen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: trallala am 29. Mai 2024, 07:56:04
Geht zwar mehr um neuartige Technik, aber ich Stelle es mal hier ein.
https://www.heise.de/news/Astronomie-Neuartiges-Teleskop-ermoeglicht-Beobachtungen-auch-mitten-am-Tag-9733232.html (https://www.heise.de/news/Astronomie-Neuartiges-Teleskop-ermoeglicht-Beobachtungen-auch-mitten-am-Tag-9733232.html)

Kann jemand die Physik hinter diesem neuartigen Teleskop erläutern? Warum erreicht man mit einem Bündel Fotoobjektiven plötzlich Dinge, die man mit großen Teleskopen nicht erreicht hat?
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: SFF-TWRiker am 29. Mai 2024, 14:10:35
Die großen Teleskope sind geblendet, wenn sie direkt auf die Sonne gerichtet sind.
Sonnensatelliten haben im optischen Bereich Masken vor der Sonne, wenn man die Korona oder Kometen beobachten will (Kann man gut bei Videos von LPIndie zur Sonne sehen).

Der Effekt, der hier für Beteigeuze genannt wird, gilt natürlich für jeden Stern (z. B. Antares), und die Planeten in der Nähe der Ekliptik. Daher werden oft auch NEOs erst kurz vor dem Perigäum entdeckt, wenn sie aus Richtung Sonne kommen.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 07. September 2024, 15:19:53
Beteigeuze hat womöglich einen Begleiter.
https://arxiv.org/abs/2408.09089 (https://arxiv.org/abs/2408.09089)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: jdark am 07. September 2024, 17:36:21
Beteigeuze hat womöglich einen Begleiter.
https://arxiv.org/abs/2408.09089 (https://arxiv.org/abs/2408.09089)

Habs zusammenfassen lassen:

Die Forscher sagen die Existenz von α Ori B, einem massearmen Begleiter von Beteigeuze, voraus. Diese Vermutung basiert auf einer 2170-tägigen Langzeitperiode (LSP) in der Lichtkurve von Beteigeuze, die etwa fünfmal länger als die 416-tägige fundamentale Pulsationsperiode des Sterns ist. Die Kombination der LSP mit beobachteten Radialgeschwindigkeitsvariationen legt nahe, dass das bisherige physikalische Modell überarbeitet werden muss. Der Begleiter müsste sich hinter Beteigeuze befinden, wenn die LSP-Luminosität minimal ist, und 180 Grad außer Phase mit dem System stehen. Berechnungen ergeben eine Masse für α Ori B von etwa 1,17 Sonnenmassen und eine Umlaufbahn in 1850 Sonnenradien Entfernung von Beteigeuze.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: T.D.K. am 23. Juli 2025, 10:01:02
Betelgeuse and Its Stellar Companion

Mithilfe des von der NASA und der NSF finanzierten Alopeke-Instruments am Gemini-Nord-Teleskop – einer Hälfte des Internationalen Gemini-Observatoriums, das teilweise von der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF) finanziert und vom NSF NOIRLab betrieben wird – haben Astronomen einen Begleitstern in einer unglaublich engen Umlaufbahn um Beteigeuze entdeckt. Diese Entdeckung beantwortet die jahrtausendealte Frage, warum dieser berühmte Stern eine etwa sechs Jahre dauernde periodische Helligkeitsänderung erfährt, und gibt Einblick in die physikalischen Mechanismen hinter anderen veränderlichen roten Überriesen. Der Begleitstern erscheint hier blau, weil es sich laut der Analyse des Teams wahrscheinlich um einen Stern vom Typ A oder B handelt, die beide aufgrund ihrer hohen Temperaturen blau-weiß gefärbt sind.

https://noirlab.edu/public/images/noirlab2523a/ (https://noirlab.edu/public/images/noirlab2523a/)
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: einsteinturm am 23. Juli 2025, 17:43:09
Faszinierend!
Das deckt sich ja mit dem Vortrag aus Sonneberg:

Dort geht man sogar davon aus, dass ein weiterer Begleiter geschluckt würde.
Titel: Re: Beteigeuze (α orionis)
Beitrag von: SFF-TWRiker am 26. Juli 2025, 07:38:24
Im deutschen Wikipedia Artikel zu Beteigeuze sind bei den Quellenangaben 6 Texte zum Begleiter. Dieser wird mit etwa 1,5 Sonnenmassen und einem Abstand von etwa 9 AU, also etwa dem Abstand Sonne - Saturn angegeben. Er könnte ein wenig kompakter Protostern sein und wäre ähnlich nur einige 10 Millionen Jahre jung.

Man stelle sich mal Beteigeuze in unserem System anstelle des Saturn vor.