Raumcon
Sonstiges => Medien & Öffentlichkeit => Thema gestartet von: Beverly am 15. Oktober 2003, 17:47:07
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Wenn Menschen sich nicht für Raumfahrt interessieren, ist das in Ordnung, das sind nicht die "Raumfahrt-Gegner" um die es mir geht.
"Raumfahrt-Gegner" sind für mich diejenigen, die mehr oder weniger aktiv alle Bemühungen in der bemannten Raumfahrt torpedieren und sie unterbinden wollen.
Ihr Standard-Argument sind dann die angeblich hohen Kosten, wobei sie meines Erachtes vergessen, dass die Menschen auch für viele andere Dinge - Markenklamotten, Fernreisen, Kirchensteuer und Spenden an Religionsgemeinschaften, Tabak, Alkohol, Essen gehen, Bücher, Musik - viel Geld ausgeben.
Raumfahrt-Gegner lehnen die Raumfahrt ab und haben nie etwas von "Spin-Offs" gehört. Wahrscheinlich sitzen viele von ihnen auf warmen Sesseln in irgendwelchen Redaktionen oder Parteien und brauche deshalb auch nicht die sicheren Arbeitsplätze, welche ein energisch vorangetriebenes Raumfahrtprogramm schaffen kann.
Immer, wenn ein grosses Raumfahrtprojekt ansteht, fallen den Raumfahrt-Gegnern die "Probleme auf der Erde" ein, die man doch erst lösen sollte. Macht die Raumfahrt keine Schlagzeilen, sind ihnen auch die Probleme auf der Erde gleichgültig.
Raumfahrt ist ein Ziel für viele Menschen, dass sonst ungenutzte oder zerstörerische Energien in nützliche Bahnen lenken kann. Die Raumfaht-Gegner bekämpfen das und verurteilen damit die Menschen zu einem Leben in Apathie und Resigantion.
Ihnen fehlt der Weitblick und die Kreativität, um zum Beispiel ein "Apollo-Programm gegen den Hunger", gegen miese Gesundheitsversorgung oder katastrophales Bildungssystem (Defizite der neuen Raumfahrt-Nation China) zu fordern.
Sie begreifen nicht, dass die Eroberung des Weltraums und die Bekämpfung von Hunger, Krankheit und Armut auf der Erde gleichermassen auf einen vorwärtsdrängenden Geist und eine langfristige Planung angewiesen sind. Mit organisatorischen Strukturen, wie sie für die Eroberung des Weltraums notwendig sind, lassen sich auch die Missstände auf der Erde bekämpfen.
Ein Beispiel für "Raumfahrt-Gegner" ist der Kommentar der "Süddeutschen Zeitung" zum Start des ersten chinesischen Astronauten:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/604/19585/
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Auf der einen Seite kann ich solche Leute schon verstehen, die Raumfahrt ist halt nun mal eine teure Angelegenheit. Aber wenn wir uns mal am Beispiel Apollo und Co in den USA orientieren: Die enormen Kosten sind schon längst wieder durch Steuereinnahmen etc. die aus "Produkten" aus der Raumfahrt stammen - bestes Beispiel sind Computer - ohne die ehrgeizige Raumfahrt wären wir heute sehr warscheinlich noch nicht so weit mit der Computer-Entwicklung, da die Raumfahrt die Computerentwicklung enorm gepusht hat. Und mittlerweile hat man durch Steuereinnahmen von verkauften Computern das geld längst mehrfahc wieder eingenommen.
Was den Hunger in der Welt betrifft, ist das Problem nicht, dass aufgrund von teuren Raumfahrt Projekten nicht genug Nahrung für jeden da ist, sondern wird die vorhandene Nahrung die für jeden Menschen auf der Welt reichen würde einfach nur schlecht verteilt - wenn man mal bedenkt was wir alles an nicht gegessenem Zeugs im Kühlschrank auf den Müll geben.
Hinzukommt dass mit Hilfe von Sateliten Hilfsorganisationen besser navigieren können und zweitens können Umweltkatastrophen wie Flut und Hitzewellen früher erkannt werden und das durch VOrsagen evtl. entstehendes Leid verhindern.
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Nunja, also deine Behauptung über die Wirkung von Apollo auf die Computer-entwicklung kann ich nicht nachvollziehen. Die Entwichlung der Rechentechnik wurde vor allem durch die Briten am Ende des 2. Weltkrieg "gepusht", da man immer bessere Code-Knacker benötigte. Erst durch diese Rechenmaschienen war die Raumfahrt denkbar, denn wer kann schon eine Satelitten-Flugbahn im Kopf berechnen?! ;D
Apollo u.a. Raumfahrprogramme haben die technische Entwicklung sicherlich enorm vorangebracht. Die Behauptung jedoch, der finanzielle Nutzen hätte die Gesamtkosten i.H.v. 25,5 Mrd.US-$ (Apollo) überstiegen ist schlichtweg falsch! Apollo war keine wirtschaftliche Unternehmung, sondern ein Prestige-Projekt, bei dem Kosten keine Rolle spielten.
Wir Menschen betreiben bemannte Raumfahrt vor allem aus einem Grund: weil wir es können! Sicher hätten auch Raumsonden die Arbeit von Apollo übernehmen können und das Ganze 100mal billiger. Aber keine einzige verdammte Sonde hätte erzählne können, was für ein Gefühl es ist, die Erde über der wüsten Leere des Mondes.
Dafür sollten wir da hinaus gehen!
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natürlich war apollo kein wirtschaftliches unternehmen - aber im übertragenen sinne haben die aus der apollo-technik entstehenden produkte über jahre das geld wieder zurück gebracht - das meinte ich damit.
um mal wieder etwas allgemeiner zu werden - auf www.esa.int kann man unter "Improving daily life" ein paar der Nutzen der Raumfahrt erkennen - hab da schon seit ca. nem jahr den newsletter abonniert, und u.a. konnte man raumfahrttechnologie in der krebsforschung usw. einsetzen - ist ganz interessant...
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Die Entwichlung der Rechentechnik wurde vor allem durch die Briten am Ende des 2. Weltkrieg "gepusht", da man immer bessere Code-Knacker benötigte.
Ich weiß, das Zitat klingt abgedroschen, aber es ist nur zu wahr. "Der Krieg ist der Vater aller Dinge"
Die meisten Kriege hatten wirtschaftliche Gründe, wenn sie auch unter Deckmänteln wie Religion(Kreuzzüge) oder Nationalstolz (1. und 2. Weltkrieg) geführt wurden. Das Ziel war und ist immer noch Macht und Reichtum zu erreichen,egal welche Mittel dafür eingesetzt werden müssen. Daher scheint es für ddie Militärs nur logisch, dem Gegner technologisch überlegen zu sein.Und dafür ist jede Summe recht. Oder glaubt jemand, Columbus wär auf seine teise gegangen, wenn das Volk(zumeist Bauern) ein Wörtchen mitzureden gehabt hätten? Wohl kaum. Die hätten wohl auch eher darauf gepocht, das Geld besser für soziale Aufgaben einzusetzen.Wahrscheinlich wär amerika bis heute nicht entdeckt worden..... :(
Man sollte halt in größeren Rahmen denken. Mag sein, dass heute die Raumfahrt offensichtlich wenig verwertbares bringt, aber irgendwann wird eine Entwicklung oder Entdeckung gemacht, die unser weltbild für immer verändern wird. :)
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natürlich war apollo kein wirtschaftliches unternehmen - aber im übertragenen sinne haben die aus der apollo-technik entstehenden produkte über jahre das geld wieder zurück gebracht - das meinte ich damit.
Nun, aber wem hat denn die Vermarktung dieser Dinge Geld eingebracht?! Sicher nicht der NASA (Sprich: der Regierung), sondern den an der Entwicklung beteiligten Firmen wie Lockhead Martin, Gruman, etc..., deren Ausgaben ja auch schon von der NASA bezahlt wurden. Deshalb meinte ich, daß das Geld, das die Apollo-Innovationen abgeworfen haben, nicht in die Taschen der Bezahler (alsoe der NASA) zurückgeflossen ist.
many greetings,
Leo.
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Steuern sind keine rein deutsche Spezialität :)
Des weiteren Stimme ich Myrrdin zu - im Moment hört es sich vllt. wirklich zu arg nach SciFi o.ä. wenn man sagt, dass die Zukunft unserer Spezies (auch) von der Raumfaht abhängt - aber irgendwann muss man halt mal was Verrücktes tun - vor ca. 512 Jahren war es ja auch verrückt einen neuen Seeweg nach INdien zu suchen :)
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Des weiteren Stimme ich Myrrdin zu - im Moment hört es sich vllt. wirklich zu arg nach SciFi o.ä. wenn man sagt, dass die Zukunft unserer Spezies (auch) von der Raumfaht abhängt - aber irgendwann muss man halt mal was Verrücktes tun
Bei der Raumfahrt spielen folgende Aspekte eine Rolle:
1. Ressourcen und Potenziale einzusetzen, die sonst nicht genutzt werden - so glaube ich nicht, dass die für Raumfahrt verwendeten Mittel sozusagen 1 zu 1 woanders weggenommen werden. Eher im Gegenteil: durch Raumfahrt werden Dinge geschaffen, die es sonst nicht gäbe und auch noch fehlen würden.
2. Drang nach Neuem, Suche nach neuem Wissen zunächst mal als Selbstzweck.
3. Den Menschen konstruktive Ziele geben, Aufgaben die nicht zwingend beinhalten, jemand anderes zu übervorteilen oder zu bekämpfen. Das Interesse an Raumfahrt und Weltraum ist (wie Sex, gutes Essen, Kunst, Literatur, ein guter Film) eine Möglichkeit, Menschen auf positive Gedanken zu bringen.
4. Ein Betätigungsfeld für Grundlagenforschung, womit schon handefestere Interessen ins Spiel kommen, weil aus Grundlagenforschung über viele Schritte profitable Produkte werden.
5. Eine Investition in die ökonomische Zukunft, man denke an das aus der Raumfahrt entstandene boomende Satellitengeschäft.
6. Eine Investition in die Zukunft der Menschheit, denn früher oder später könnte sie sich einem Problem gegenübersehen, dass nicht ohne Raumfahrt zu lösen ist.
7. Der nächste Schritt in der Weiterentwicklung der Menschen und des Lebens auf der Erde. Vielleicht gehört es sowohl für eine vernunftbegabte Spezies "dazu", irgendwann durch den Weltraum zu reisen und vielleicht ist das Hervorbringen einer solchen Spezies für einen belebten Planeten auch ein Weg sein Leben über die Ursprungswelt hinaus zu verbreiten.
Man stelle sich vor, die Menschen züchten an den Weltraum und andere Himmelskörper angepasste Tiere und Pflanzen, die dann homo sapiens überleben und sich im All weiter entwickeln würden.
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Die erforschung des Raumes um uns herrum gehört zur Natur des Menschen genauso elementar wie essen und schlafen.
Es gab eine Art 'Menschheitsdepression' als nach dem Nord- und Südpol jeder interessante Platz der Erde 'erforscht' oder zumindest betreten wurde. Erst die Raumfahrt hat dem Drang seine Umwelt zu erkunden wieder Schwung gegeben.
Trotzdem ist die Raumfahrt nicht das einzige nach dem 'die Menscheit' streben sollte. Was bringt es uns von der Erde zu 'fliehen' (warum auch immer) wenn wir unsere Proleme alle mitnehmen ?? Das währe eine Flucht der Menscheit vor Ihren Problemen und das wäre gelinde gesagt ECHT mies.
Ich kann Raumfahrtgegner nur in dem Punkt kritisieren in dem ich Raumfahrtfanatiker kritisieren kann : Sie sehen die Dinge Schwarzweiss. Die Tür in den Weltraum ist offen und wird nie wieder zugemacht werden. Die Entwicklung ist unaufhaltsam. Aber Raumfahrt ist glücklicherwiese nicht unser einziges 'Menschheitsprojekt' ;)
Mfg Hermes
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Die erforschung des Raumes um uns herrum gehört zur Natur des Menschen genauso elementar wie essen und schlafen.
Trotzdem ist die Raumfahrt nicht das einzige nach dem 'die Menscheit' streben sollte. Was bringt es uns von der Erde zu 'fliehen' (warum auch immer) wenn wir unsere Proleme alle mitnehmen ?? Das währe eine Flucht der Menscheit vor Ihren Problemen und das wäre gelinde gesagt ECHT mies.
Mfg Hermes
könnte ein Sinn dahinter stecken, daß die Menschheit erst dann in den Weltraum entlassen wird, wenn Sie fähig ist auf dem eigenen Planeten zu überleben?
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könnte ein Sinn dahinter stecken, daß die Menschheit erst dann in den Weltraum entlassen wird, wenn Sie fähig ist auf dem eigenen Planeten zu überleben?
Ich sehe keinen solchen Zusammenhang. Ebensogut könnte die Menschheit in den Weltraum auswandern, weil sie auf der Erde nicht mehr überleben kann.
Wenn man schon nach einem höheren Sinn sucht, dann ist der für mich, dass sich mit Raumfahrt das Leben an Orte ausbreitet, wo die blinde vernunftlose Evolution keine Chance hat.
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Trotzdem ist die Raumfahrt nicht das einzige nach dem 'die Menscheit' streben sollte. Was bringt es uns von der Erde zu 'fliehen' (warum auch immer) wenn wir unsere Proleme alle mitnehmen ?? Das währe eine Flucht der Menscheit vor Ihren Problemen und das wäre gelinde gesagt ECHT mies.
So ein Scheitern sehe ich in SF-Filmen wie "Outland", "Alien" oder "Ghosts of Mars": eine "Company" beutet den Weltraum aus und sperrt ihre Angestellen in hässliche Container. Irgendetwas Neues hinsichtlich Leben, Arbeiten, Denken wird tunlichst vermieden.
Andererseits finde ich es legitim wegen "Problemen auf der Erde" in den Weltraum auszuwandern, wenn man diese Probleme nicht mitschleppt, sondern im All neu anfängt.
So denke ich, dass schon der Zwang eine kleine Weltraumkolonie vernünftig zu organisieren und die Aufgaben auf alle zu verteilen, die Kolonisten dazu bringt, viele der Fehler irdischer Gesellschaftssysteme zu vermeiden.
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Also wenn man egal aus welchem Grund von der Erde auswandern muss dann hat die Menschheit ein Problem auf der Erde mit dem sie nicht klarkommt.
Und damit düfte es sich die Menschheit dann ähnlich verhalten wie einzelne Menschen. Wegrennen und nicht umsehen. Die Folge währe das man denselben Fehler nocheinmal machen kann weil man aus dem Alten nicht gelernt hat (oder Ihn nicht verstanden hat).
In der SF gibt es noch mehr Beispiele für diese merkwürdige Einstellung : z.B. Total Recall (Die Menschen sperren sich selber in Glaskuppeln auf dem Mars ein um ein möglichst Erdähnliches Leben zu leben.)
Das liegt aber glaube ich irgendwie in der Natur der SF weil es Ihr oft darum geht heutige Probleme in einer Zukunftskulisse darzustellen.
Das geht soweit das man in manchen SF-Serien echte Probleme krigt zu erklären was 600 Leute auf einem Raumschiff zu suchen haben (weil man dem Computer sagen kann : 'Finde den schnellsten und sichersten Weg nach daundda und sag mir bescheid wenn wir da sind ich bin auf dem Holodeck')
Ich glaube das Raumahrt unseren Blick ganz besonders für die Erde verändern wird und ich glaube das es mit der gesammten Menschheit arg bergab geht sobald sie Ihre 'natürliche Wiege' verlässt. (Das kann aber auch ein Arger Trugschluss sein denn vieleicht *hoff* wird sie ja Erwachsen ;) )
Mfg Hermes
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Also wenn man egal aus welchem Grund von der Erde auswandern muss dann hat die Menschheit ein Problem auf der Erde mit dem sie nicht klarkommt.
Und damit düfte es sich die Menschheit dann ähnlich verhalten wie einzelne Menschen. Wegrennen und nicht umsehen. Die Folge währe das man denselben Fehler nocheinmal machen kann weil man aus dem Alten nicht gelernt hat (oder Ihn nicht verstanden hat)
Viele Probleme sind an Ort A nicht lösbar, an Ort B schon. Dann ist es berechtigt von A nach B zu gehen, um in B das Problem endlich zu lösen. Nicht statthaft ist es, wenn man in B das Problem auch nicht löst.
Auf die Erde übertragen, glaube ich, dass hier viele politische und gesellschaftliche Probleme unlösbar sind, weil die Menschen in verkrusteten Machtstrukturen gefangen sind.
Gehen sie an Orte im All, wo es diese Machtstrukturen nicht gibt, haben sie die Chance, diese Probleme zu lösen.
Der Satz "ehe wir Raumfahrt machen sollen wir die Probleme auf der Erde lösen" war übrigens der größte Brüller der letzten 25 Jahre. Nur konnten viele nicht mitlachen, weil wir weder ambitionierte Raumfahrt gemacht noch die Probleme auf der Erde gelöst haben.
Ich glaube das Raumahrt unseren Blick ganz besonders für die Erde verändern wird und ich glaube das es mit der gesammten Menschheit arg bergab geht sobald sie Ihre 'natürliche Wiege' verlässt. (Das kann aber auch ein Arger Trugschluss sein denn vieleicht *hoff* wird sie ja Erwachsen ;) )
Eine "Wiege" ist ein Ort, den man früher oder später verlassen muss, um laufen zu können. Und Mensch und Natur lagen auf der Erde meistens im Kriegszustand: in vortechnischen Zeiten hatte die Natur die Oberhand und beharkte die Menschen mit Seuchen, Kampf ums Dasein, Klimawechseln ... jetzt hat der Mensch die Oberhand und scheint den Krieg fortsetzen zu wollen. Da ist es besser, er wandert auf den Mond aus als dass die Erde eines Tages so unbewohnbar wie der Mond wird.
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@Beverly (wenn es dich hier noch gibt)
habe geraden diesen Thread gelesen. Das solltest du vielleicht jetzt auch noch einmal tun. Der Kommentar aus der Süddeutschen war ganz eindeutig nicht gegen die Raumfahrt im allgemeinen gerichtet. Die Raumfahrt hat wie alles andere ihre Vor- und Nachteile. Wer alle Beiträge genau liest, findet bei die besten Pro-Argumente bei jenen die auch auf Nachteile hinweisen. Wenn einmal alle dieses Thema so kritisch hinterfragen sind wir wirklich reif für den Schritt ins Weltall.
Gruß Peter
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So, ich habe gerade erst dieses Thema entdeckt und möchte auch mal auf ein paar Äußerungen in Presse und hier im Forum eingehen:
1. Raumfahrt ist teuer:
Das ist ja immer das Standard-Argument, gekoppelt mit dem Alles-Totschläger: Das Geld kann man auch für Sinnvolleres ausgeben, am besten noch gekoppelt mit Armut und Hunger in der Welt. Die BRD gibt nur wenige € pro Kopf und Jahr für die Raumfahrt aus, aber wir leisten uns den Luxus einer Wiedervereinigung, um in den neuen Bundesländern Arbeitslosigkeit zu finazieren - hat uns inzwischen locker eine Billion € gekostet. Das Geld hätte man in der Tat besser investieren könne. Am Hunger sind die meisten Entwicklungsländer selbst schuld, das haben inzwischen sogar die Leute von Cap Anamur kapiert.
2. Computer:
Die Computer-Technik hat zwar im 2. Weltkrieg einen gewaltigen Entwicklungssprung durchgemacht, für die Raumfahrt war aber eine erhebliche Miniaturisierung erforderlich. Das hat einen erheblichen Sprung in der Elektrotechnik und Elektronik, natürlich auch der Computertechnik mit sich gebracht.
3. Forscherdrang:
Raumfahrt dient der Grundlagenforschung. Ich möchte hier nur den Äußerung zustimmen, dass es für die Menschheit sicher ein merkwürdiger Moment war, als der ganze Planet erkundet war. Egal wie wir uns den Kosmos erschließen, so hielte ich es für nicht nachvollziehbar, wenn wir ihn nicht bereisen würden. Das wäre so, als wenn man am Ufer eines Meeres wohnt und nach ein paar Ruderschlägen zurückkehrt: Ist ja anstrengend und kostet Geld. Das Menschsein bedeutet für mich zu forschen und zu entdecken. Sollten wir damit eines Tages aus ökonomischen Erwägungen aufhören, dann hat es diese Spezies nicht verdient, länger zu existieren.
War das jetzt in einigen Punkten zu drastisch? :-?
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Raumfahrt ist alle mal besser als Militär. Man kann beides relativ gut vergleichen... Raumfahrt bringt Arbeitsplätze - Militär auch. Raumfahrt bringt Innovationen - Militär auch. Raumfahrt ist teuer - Militär auch. Raumfahrt wird benutzt um Macht zu demonstrieren - Militär auch, aber beim Einsatz gehen meist viele Menschen drauf. Genau das ist der Punkt! RAUMFAHRT bringt Frieden. Bestes Beispiel der Kalte Krieg, keiner musste sterben aber man hatte am Ende einen Gewinner und es brachte Visionen, Innovationen und es war Frieden. Raumfahrt-Gegner kann ich leider beim besten Willen nicht verstehen. Man soll lieber auf die Probleme der Erde achten sagen sie und denken überhaupt nicht weiter. Die USA kümmern sich nicht um den Treibhauseffekt, aber wollen zum Mars... Wat wollen die da machen???...
Sie forschen und kommen womöglich früher als alle anderen Nationen zu einem Ergebnis wie man den Treibhauseffekt stoppen kann... Wat? und wenn nich?... Dann sind sie die Nation der wir verdanken können, dass die Menschheit auf dem Mars neu anfangen kann... Aber hier auf der Erde ist es dann bestimmt immer noch gemütlicher, oder?... Das ist nicht verkehrt aber man hat nicht so einen hohen Technologischen fortschritt erreicht und ich finde jeder Mensch kann dann froh sein es so weit als Spezies gebracht zu haben. Man ist ja schließlich auch daran beteiligt, wenn man fleissig Steuergelder bezahlt die in solche Projekte gesteckt wurden.
Raumfahrt steigert für mich persönlich auch das Selbstwertgefühl, wenn ich weiß, dass ich zu der Spezies gehöre die es bis zum Mond, Mars und dahinter geschafft hat! Ist für einen Raumfahrt-Gegener bestimmt schwer nachzuvollziehen.
Raumfahrt ist das BESTE was der Menschheit passieren konnte. ;)
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Moin Spacetime
ich bin seit 40 Jahren richtiger Weltraumfan und bin sehr dafür, dass wir unsere Nachbarschaft erforschen und nach unserer Herkunft suchen.
Aber um herauszufinden wie man den Treibhauseffekt stoppen kann kostspielige Weltraumunternehmen zu starten, finde ich völlig absurt. Da hätte ich als Nichtexperte schon einen besseren Rat und der ist auch noch kostengünstiger.
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H. J. Kemm, ich glaube, Du hast Spacetime falsch verstanden. Die Frage ist nämlich, in welcher Zeile seines Beitrages Ironie und Sarkasmus anfangen.
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Was ich merkwürdig finde ist hier immer diese Aussage ob wir jetzt
unseren Planeten verlassen sollten oder nicht oder erst alle Probleme hier lösen oder jetzt schon weg dürfen.
Wo bitte nehmt ihr immer diese Grenze her mit dem Planeten das ist doch rein willkürlich und diese Grenze wird doch nur durch den Aufwand bestimmt den es zur Zeit bedarf sie zu überschreiten.
Ich meine vor 500 Jahren war diese Grenze unser Kontinent da kam
auch keiner auf die Idee he laßt uns erst mal den Feudalismus abschaffen und die Demokratie einführen bevor wir jetzt Amerika
entdecken.
Soll ich jetzt erst alle Probleme in meiner Beziehung, meiner
Stadt, dem Land, Planeten oder des Sonnensystems lösen.
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@ Fritz
Raumfahrt kann Probleme auf der Erde lösen. Deswegen sollte man Raumfahrt nebenbei betreiben (wie China, Russland oder Indien). Die USA haben sich die erkundung des Weltraums als Aufgabe genommen, denn dort lebt der Schlag von Menschen, der es in sich hat neues zu suchen und immer weiter zu gehen. Hier in Europa ist das was ganz anderes, aber manche haben diese Neugierde auch in sich. Und diese Menschen sind hier im Forum... denke ich mal.
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Ich finde es übrigens manchmal nur deprimierend, wie wenig sich viele Menschen an dem interessieren, was ein bisschen über den Tellerrand hinausgeht. Die meisten Raumfahrtgegner gehören halt dazu.
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Moin Lunik,
meine Herren-Diskussionsrunde blättert neuerdings im Raumfahrer.net nachdem ich sie darauf aufmerksam gemacht habe. Und sie haben mich auf Deinen Beitrag angesprochen. Es sind keine Raumfahrt-Fanatiker weil sie der Auffassung sind, dass dieses Weltraum-Wettrennen nur politische Hintergründe hat. Aber es sind keine Menschen, die nicht über den *Tellerrand* blicken. Und so wird es auch andere Menschen geben, die andere Dinge wichtiger ansehen, als die Raumfahrt.
Ich stimme Deiner Verketzerung von anders denkenden Menschen nicht zu.
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@ H. J. Kemm:
Es wundert mich, dass die Leute meine Äußerung
Ich finde es übrigens manchmal nur deprimierend, wie wenig sich viele Menschen an dem interessieren, was ein bisschen über den Tellerrand hinausgeht. Die meisten Raumfahrtgegner gehören halt dazu.
als Verketzerung auffassen. :-? Unter einem Raumfahrt-Gegner verstehe ich einen Menschen, der Raumfahrt generell ablehnt. Solche begegnen mir ständig. Die akzeptieren dann allenfalls Wetter- und Telekommunikationssatelliten. Und das ist für mich absolut unverständlich. Wie Deine Herrenrunde so drauf ist, weiß ich nicht. Wenn sie hier im Forum lesen, dann haben sie aber wohl Interesse an Raumfahrt, oder?
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Hi @ all,
nachdem sich fast genau 2 jahre mehr um diesen intressanten Thread gekümmert hat, möchte ich diesen gerne etwas aus der Versenkung holen:
Zuerst will sagen, ich ein grosser Weltraumfan rege mich aber oft über die Lobhudelei auf die USA auf. Keine Frage, ohne die USA (und natürlich der Welltlauf mit den Russen) wären wir mit Sicherheit nicht halb so weit wie jetzt, aber wir wollen auch nicht vergessen, dass die USA Ihre Vormachstellung gnadenlos ausnutzen, siehe GPS im Kriegsfall, nur soviel hierzu.
Aber zurück zum Thema: einige sind der Meinung dass man so mir nichts dir nichts ohne die Problematik der Erde im Weltall neu anfangen würde. Ich meine, dass diese Probleme auf jeden Fall mitgenommen werden würde, so ist der Mensch halt, er ist bestrebt immer besser zu sein als sein Nachbar und auch dies mit Gewalt durchzusetzen.
Lösen kann die Raumfahrt alleine nicht, Sie kann einen teil dazu beitrage, aber die alleinige Lösung ist es mit Sicherheit nicht. Wie so oft besteht die Lösung aus vielen kleinen Puzzleteilen, und die Raumfahrt ist in der Globalen Problematik ein Puzzlestück.
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Raumfahrtbetrachtung eines Laien?
Grundsätzlich bin ich weder konsequenter Gegner noch glühender Befürworter der Raumfahrt. Wirklich "sinnvolle" Unternehmungen und Projekte wie Wettererkundung usw. sind vollkommen ok und in jeder Hinsicht förderungswürdig. Begrüßenswert wäre jedoch ein Zusammenschluss aller Raumfahrt betreibenden Staaten zu konzertierten Aktionen um die wahnwitzigen Kosten in einem vernünftigen, adäquaten Rahmen zu zwängen. Das allerdings sind Wunschvorstellungen. Lieber wird selbst geplant, entwickelt und gefertigt, dann sein eigenes Raketle ins All gesendet und wenn’s klappt wird die wohlverdiente Selbstbeweihräucherung unter dem Motto – Wir gehören zum Club - durchgezogen. Das Unternehmen ISS ist da wohl absolut richtungsweisend.
Was sollen die Menschen auf dem Mars?
Das frage ich mich ab und zu und komme nicht zu einem nachvollziehbaren Ergebnis. Sehr zahlreiche Ergebnisse sind durch Sonden etc. bereits bekannt und publik. Und so berauschend ist der sagenumwobene Rote Planet für Otto Normalverbraucher nun auch nicht. Nichts mit grünen Oasen, blauen Meeren, Flora und Fauna. Aber vielleicht wird doch noch eine Mars-Mikrobe entdeckt.
Dennoch die unstillbare Sehnsucht, einen Fuß auf den öden Planeten zu setzten. Aus wissenschaftlicher Neugier und Besessenheit nachvollziehbar, vom laienhaften Menschenverstand allerdings nicht unbedingt. Andererseits, wo stünde die Menschheit ohne die Pioniere der Disziplinen Medizin, Chemie, Physik um nur einige zu nennen. Über tollkühne Versuche, Entberungen bis zu lebensgefährlichen Selbstversuchen ist in der Literatur zu lesen. Mit den Alchemisten fing alles an und wir sind noch lange nicht am Ziel der abenteuerlichen, faszinierenden Reise.
Blauäugig, kritiklos- und bedenkenlos dürfen wir den Einsatz immenser Geldmittel für die Raumfahrt jedoch nicht hinnehmen. Nach all den niederschmetternden Erkenntnissen müssen wir die Priorität setzen, den überwiegenden Anteil der zur Verfügung stehenden Geldmittel dafür zu investieren, unseren eigenen Planeten wieder einigermaßen in Ordnung zu bringen und allen Menschen eine echte Chance zu bieten.
Wir schütteln heute verständnislos den Kopf, wenn wir z.B. die erschütternden Berichte über die Inquisition und Hexenverfolgung lesen. Wie waren denn unsere Vorfahren drauf? In 300 Jahren schütteln ungläubig unsere Nachfahren den Kopf. Wie waren die denn drauf? In Ländern der Dritten Welt hatte die Bevölkerung nicht einmal frisches Trinkwasser zur Verfügung, keinen primitiven Brunnen mit Solarpumpenantrieb. Mussten 10 Kilometer gehen um an Wasser zu kommen. Trugen Schuhe aus alten Autoreifen und wurden als Müllkippe der Industriestaaten missbraucht. Vom permanenten, lebensbedrohenden Nahrungsmangel ganz zu schweigen. Einige Flugstunden entfernt der krasse Gegensatz. Die heile Welt. Nahrung und Konsumgüter im pervertierten Überfluss. Kein täglicher Kampf ums überleben, sondern der Kampf an der Ladenkasse. Und ich gehörte genau so dazu wie du.
Vielleicht erfahren wir noch die große Erleuchtung und finden den Königsweg zur Verwendung unserer Mittel.
Grüße sendet Konrad. ;)
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Hallo Konrad,
Grundsätzlich stimme ich mit Dir in allem zu, es ist die grösste Schwierigkeit, den goldenen Mittelweg zu finden. Zu sehen, welche Mittel in die Rüstung fliessen und in Afrika verhungern die Menschen, das erregt meinen Zorn am meisten.
In einem anderen Thread, ich glaube das war im Endeavour Thread, in die Runde geworfen, jedes Bugdet und Know How in eine zentale Organisation ( ähnlich der Uno ) zu zentrieren. (hierzu gibt es übrigens einen eigenen Thread). Ich halte die Idee für sehr sinnvoll wird aber wohl leider niemals realisiert werden. Man bedenke nur mal was an Kosten gespart werden könnte, keine 6 fachen Kontrollzentren etc p.p.( ich habe jetzt nur die 6 sehr bekannten gewählt). Wenn man es ordentlich planen würde, liesse sich wahrscheinlich sogar die Bürokratie in Grenzen halten.
Nationale Interessen werden dass aber wohl immer verhindern, obwohl einige ganz gut Ansätze zu sehen sind, siehe die Zusammenarbeit zwischen Rokosmos und der ESA.
Gruss
Olli
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Meine Grundlegende Kritik an der Raumfahrt ist die mangelnde Bereitschaft in die Datenanalyse zu inverstieren. Bis jetzt sind z.B. erst 50 Prozent der Daten der ISO Mission analysiert. Im nächsten Jahr schicken wir Herschel auf die Reise ... .
Das Problem hier ist, dass man Physik zwar studieren kann, aber nachher nicht dauerhaft als Physiker arbeiten kann. Und Physik zu studieren und nachher als Programmierer zu arbeiten oder in ner ollen Unternehmensberatung zu landen ist Verschwendung. Bei den Chemikern siehts nicht besser aus. Ein Freund von mir hat in Chemie promoviert und ist jetzt bei einer Bank! Mit anderen Worten wir brauchen nicht mehr Naturwissenschaftler im Land sondern mehr Stellen für Naturwissenschafter. Dann hätte ich das Fach sogar vielleicht studiert.
Was Afrika angeht, so muss Afrika seine Probleme in erster Linie selbst lösen. Dass sind dehnen ihre Probleme. An Kapital hat es nie gemangelt! Bis jetzt wurden fast 600 Milliarden US-Dollar transferiert. Entwicklungshilfe hatte zur Folge, dass die Staaten oftmals kein Interesse hatten ein funktionierendes Steuersystem aufzubauen.Wenn Entwicklungshilfe, dann nur im Bereich der Ausbildung und Mikrokredite für die Landbevölkerung. Ein fehlendes Bankensystem ist nämlich auch so ein Hindernis.
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Eine ziemlich steile These, das gebe ich zu. Aber Raumfahrtgegner in dem Sinne, dass sie jede Form von Raumfahrt abgelehnen, sind heute allenfalls Sektierer, Außenseiter. Das liegt in erster Linie an der praktischen Entwicklung der Raumfahrt.
In den Anfangstagen der Raumfahrt sah das noch anders aus.
Wenige Monate nach dem Start des ersten sowjetischen Sputniks am 4. Oktober 1957 schrieb der Nobelpreisträger Max Born, einer der Pioniere der Quantenphysik: Raumfahrt ist eine Ausübung der Lust nach Abenteuer, nach Befriedigung der Neugier, des Triebes, das Äußerste zu versuchen . . . Ich sehe nicht, daß außer für große Interessenten, die daran verdienen wollen, Weltraumfahrt zum materiellen Wohlstand der Menschen beitragen kann ... Ich gehöre zu der Generation, die noch zwischen Verstand und Vernunft unterscheidet. Von diesem Standpunkt ist die Raumfahrt ein Triumph des Verstandes, aber ein tragisches Versagen der Vernunft!
Bekanntlich irrte Max Born - was sich spätestens mit den ersten Nachrichten- und Wettersatelliten erwies. Er hätte es durchaus, als Physiker, schon vor 50 Jahren besser wissen können. Ich vermute, das er die Raumfahrt ablehnte, weil er, als Pazifist, den Rüstungswettlauf ablehnte - und wahrscheinlich auch den militärischen Denk- und Arbeitsstil.
Die letzten "strammen" Raumfahrtgegner, die ich persönlich traf, saßen im Jahr 1986 am Rande einer Ostermarsch-Demo hinter einem Tapeziertisch voller Flugblätter und Broschüren zum Thema SDI (dem damals viel diskutierten, ebenso kostspieligen wie ergebnisarmen Versuch einer raumgestützten Abwehr strategischer Atomraketen). Tenor: alles, was unter dem Namen "Raumfahrt" verkauft wird, diene der Entwicklung und Erprobung von Massenvernichtungswaffen, eine zivile Raumfahrt gäbe es nicht, außer in der Propaganda. Sie waren über die Challenger-Katastrophe froh, weil sich damit die Weltraumwaffen-Entwicklung verzögere - der Tod von ein paar "Raumsoldaten" sei, wie der Tod jedes Soldaten in jedem Krieg zwar sinnlos, aber "wenn SDI Realität wird, wird nichts mehr die sich dann sicher fühlenden USA vom Vernichtungskrieg gegen die UdSSR abhalten, dem auch die Verichtung des nur als "Kriegsschauplatzes" bedeutenden Europas billigendend in Kauf genommen werden wird."
Die letzten "Lebenszeiche" "richtiger" bzw. radikaler Raumfahrtgegner fand ich in Schriften der linksradikalen "Grünen"-Abspaltung "ÖkoLinx", in denen Gentechnik, Atomenergie und Raumfahrt in einem Satz und Gedanken als "lebensfeindliche Technologien" abglehnt worden.
Aber auch das ist schon fast 20 Jahre her.
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Feines Thema hier.
Jetzt will ich auch mal dazu meinen Senf ablassen.
Es stimmt: Die Raumfahrt ist ein Kind des Krieges und zu Zeiten Sputniks und Co war auch niemandem wirklich bewusst, dass sich auch zivile Projekte damit realisieren lassen. Aber die Zeiten haben sich zum Glück geändert. Allerdings ist Technik fast immer als dual-use brauchbar, also zivil als auch militärisch. Es geht also gar nicht darum, den technischen Stand tief zu halten um nicht gleichzeitig auch das Militär zu fördern, sondern darum zu lernen mit dieser Technik umzugehen. Ohne einen verantwortungsbewussten, friedlichen Umgang ist Technik tatsächlich sehr gefährlich. So, als wenn ein Kind mit Feuerwerkskörpern, Scheren und mit Feuer spielt. Allerdings muss man sich als Kind auch erstmal ordentlich die Finger an der Herdplatte verbrennen, bevor man da nicht mehr dranfasst.
Was das "mitnehmen der menschlichen Probleme ins Weltall" angeht habe ich einen anderen Ansatz wie die meisten hier. Menschliche Probleme reflektieren immer auch die Umgebung in der sie leben. Spricht man von einer Besiedlung des Mondes oder von mir aus auch des Mars, so mag es sein, dass ähnliche soziale und wissenschaftliche Probleme wie auch auf der Erde auftauchen. Doch macht man einen Schritt weiter, hinein in die SF, und stellt sich Reisen von Menschen über viele Jahre durch den leeren Raum zu noch unbekannten Sternensystem vor, deren Planeten man zu besiedeln sucht, dann hat diese Generation der Raumfahrer nichts mehr mit der Erde zu tun. Möglicherweise ist der Flug so lang, dass erst eine spätere Erbengeneration ankommen wird, die die Erde vielleicht noch aus alten Märchen aus dem Bordcomputer kennt, aber tatsächlich mit völlig veränderten Gesellschaftsstrukturen, Umweltbedingungen und physikalischen Standarts zu kämpfen hat wie wir. Folglich werden auch die Probleme anderer Natur sein, heute kaum vorhersehbar und lediglich in phantastischen Roman beschreibbar. Eine archaische Gesellschaftsform gepaart mit hohen technischen und wissenschaftlichen Standarts vielleicht. Überhaupt völlig neue Formen des Zusammenlebens. Schließlich ist die Verantwortung gigantisch, die getragen werden muss, wenn man das Überleben auf menschenfeindlichen Planeten sichern will.
Generell weiß ja jeder einzelne was getan werden muss, für eine schöne (irdische) Utopie: Verantwortung statt Gesetze, Gerechtigkeit statt Justiz, sozialer Fortschritt statt Waffen, Poesie statt Religion. Doch liegt die Verantwortung für eine bessere Welt zu streiten nun mal bei jedem einzelnen und kann nicht in die Hände eines Systems gelegt werden, dass nicht an Lösung sondern nur an Bereicherung interessiert ist. In diesem Sinne ist eine kapitalistische Demokratie (oder demokratischer Kapitalismus) vielleicht nicht mehr dem bereits fortgeschrittenen technischen Standart gewachsen den wir nun haben und wir sollten uns möglicherweise auch hier nach etwas neuem umsehen, alte Denkansätze neu diskutieren, versuchen eine Welt zu schaffen, die sich besser und rascher an die technischen und sozialen Flexionen anzupassen bereit ist und nicht mehr den gestiegenen Standarts hinterherhinkt.
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Ich muss feststellen, dass in der öffentlichen Diskussionen radikale Gegner der Raumfahrt eigentlich kaum mehr anzutreffen sind wie früher auch schon. Was mir aber wirklich "Sorgen" bereitet ist z.B. die Aussage Barack Obamas, bei einer möglichen Wahl zum Präsidenten das Constellation Programm der NASA um 5 Jahre zu verschieben, um die freigesetzten Mittel ins Bildungswesen zu stecken (Quelle: http://www.thespacereview.com/article/1100/1). Ich finde diese Art von Diskussionen ist viel verheerender für die aktive Raumfahrt, nämlich auf Kosten einer längfristigen Raumfahrt-Strategie kurzzeitig Wahlgewinne realisieren zu können. Mag sein dass dies alles Wahlkampfgetöse ist und nach der Wahl alles vergessen ist. Was passiert aber, wenn hunderttausende Menschen (vielleicht sogar millionen), bei denen nun Erwartungen geschürt wurden, diese dann auch einfordern. Wer setzt sich dann für die Raumfahrt ein?
Das Worst-Case Szenario wäre aus meiner Sicht eine Situation wie nach dem Apollo Programm, wo niemand genau wusste wie es weitergehen soll und einfach draufhin gewuselt wurde. Die Ergebnisse sehen wir ja: Man kratzt knapp an der Wolkendecke rum und begnügt sich mit einer Raumstation, die aber, kaum fertiggestellt, schon abgerissen werden soll.
Was meint ihr?
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Das Problem ist das Politiker immer nur maximal soweit denken, wie ihre mögliche Wahlperiode lang ist.
Und bei mir ist Raumfahrt eigentlich Bildung weil == Wissenschaft! (bis auf ein paar Space Touris :)
Er sollte lieber anstatt bei der Nasa zu sparen beim US Militär einsparen.
Schade das der Mann sowas gesagt hat, weil find den recht sympatisch als President.