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Raumfahrt => Konzepte und Perspektiven: Raumfahrt => Thema gestartet von: chris am 30. August 2005, 16:21:21

Titel: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 30. August 2005, 16:21:21
NASA plant die Wiederaufnahme bemannter Mondflüge nach nunmehr 35-jähriger Pause.
Welche Ergebnisse kann man erwarten, und sind die Mittel dafür gut angelegt? Nach Apollo 17 (letzter Flug: 1972) dachte man alles über den Mond zu wissen und favorisierte
den Bau von Raumstationen. Nun dieser interessante und erstaunliche Sinneswandel nach fast 3 Jahrzehnten!
Ich freue mich auf ein intensives PRO+CONTRA!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ILBUS am 30. August 2005, 18:20:47
Ich denke wie die Rosaviakosmos plant NASA unter anderem auch He3 Vorkomnisse zu suchen und es zu fördern.

Wenn es in den nähsten Jahrzehnten was mit den Fusionsreaktoren und Triebwerken funktionier, hat man dann bereits eine Tankstelle:). (so weit ich weis kommt He3 auf der Erde kaum vor).

Ich denke erst ab dem Abbau von dem Stoff wird es sich der Mond-zwischen-Stop auf dem Weg zu Mars so richtig Lohnen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gero_Schmidt am 30. August 2005, 18:21:19
Zitat
Nach Apollo 17 (letzter Flug; 1972)
dachte man alles über den Mond zu wissen und favorisierte
den Bau von Raumstationen. Nun dieser interessante und
erstaunliche Sinneswandel nach fast 3 Jahrzehnten!

Wo hast du denn das gelesen? Das Apollo-Programm wurde nicht beendet weil man glaubte nun 'alles über den Mond zu wissen', sondern aus politischen/finanziellen Gründen. Es hätte noch viel zu erforschen gegeben. Ursprünglich waren noch drei weitere Apollo-Missionen geplant (Apollo 18-20), die dann aber gestrichen wurden, um Geld zu sparen - nachdem die Saturn V-Raketen für diese Missionen bereits gebaut worden waren. ::)

Bevor Nixon das NASA-Budget zusammenstrich, gab es konkrete Pläne für eine permanent bemannte Mondstation, eine Raumstation im Mondorbit etc. Kurz: Die NASA hat das Mondprogramm nicht aufgegeben, weil es nichts mehr zu erforschen gab, sondern weil ihr das Geld ausging.

Auch stimmt es nicht, dass jetzt auf einmal ein 'Sinneswandel' stattgefunden hätte. Es hat in der Vergangenheit immer wieder Versuche gegeben, erneut ein Mondprogramm ins Rollen zu bringen (google mal Space Exploration Initiative). Hoffentlich klappt's diemal besser...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 30. August 2005, 18:50:01
@Gero:
Ein *Sinneswandel* diesbezüglich hat schon stattgefunden.
Nicht bei den Wissenschaftlern (die wollten ja weiter-
machen), aber bei den Politikern! Aus diesem Grunde
gibt es heute ein neues Programm.
Und daß es immer noch genug zu erforschen gibt, stelle
ich überhaupt nicht in Abrede.
Aber es gab damals auch Meinungen, die sagten:
Wir haben über 300 kg Mondgestein gesammelt, haben
ein halbes Dutzend Meßstationen auf dem Mond...., was
brauchen wir noch mehr?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gero_Schmidt am 30. August 2005, 22:20:52
Zitat
Ein *Sinneswandel* diesbezüglich hat schon stattgefunden.
Nicht bei den Wissenschaftlern (die wollten ja weiter-
machen), aber bei den Politikern!

Ok, das ging aus deinem letzten Beitrag nicht so eindeutig hervor aber hier gebe ich dir natürlich recht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: spacetime am 30. August 2005, 23:51:07
Also ich habe das Gefühl diesmal könnte es klappen mit der wiederaufnahme der Mondflüge. Die Space Exploration Initiative ist im Prinzip das gleiche wie die Vision for Space Exploration. Kann es nicht sein das der Vater vom Bush sein Sohn überredet hat sowas zu tun??? Obwohl ja die Mehrheit der US-Bürger diese Vision dingsda wollen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 31. August 2005, 13:22:33
Im Zusammenhang mit künftigen Mondmissionen ergeben
sich für mich 3 Fragen:
1. Welche Aufenthaltsdauer ist geplant? (Bei Apollo betrug
 sie max. 3 Tage für die Landecrew).

2. Wenn eine ständig bemannte Mondstation errichtet wird,
wie erfolgt die Versorgung?

3. Wie wird so eine Station im Havariefall evakuiert?
 (Der Fall von Apollo 13 zeigte ja, wie haarscharf man
 an einer Katastrophe vorbeigeschrammt ist. Auch bei
 künftigen Missionen wird das Risiko nicht geringer)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 02. Oktober 2005, 05:53:11
Moin Chris,
ich greife Deinen Thread auf und verweise auf den neuesten Bericht von unserem Autor Michael Stein.
Bitte unbedingt nachlesen: ftp://http://www.raumfahrer.net/raumfahrt/bemannt/mond2018.shtml

Er schreibt zwar nichts über die angedeuteten Probleme wegen der unterschiedlichen Startintervalle wie ja von Experten angemahnt, aber ansonsten ist das wieder eine gute Arbeit.

Lesenswert!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 19. Oktober 2005, 23:32:45
Habe schon mehrfach versucht, die angegebene Seite zu öffnen, klappt jedoch nicht. Schade, gibt es sonst noch Möglichkeiten an Informationen zu kommen?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 20. Oktober 2005, 13:34:21
Moin Chris.
Der Tag funktioniert hier nicht. Das ist die die richtige Seite http://www.raumfahrer.net/raumfahrt/bemannt/mond2018.shtml - oder hier klicken! (http://www.raumfahrer.net/raumfahrt/bemannt/mond2018.shtml)

Jerry: Für Verweise (Hyperlinks) entsprechendes Tag (BBCode: [url]) verwenden bzw. den Button obere Reihe, ganz links drücken. Alternative kannst du den Link auch unkommentiert stehen lassen. Die Forensoftware ist so eingestellt, dass das soweit http://  (oder shttp etc.) vorangestellt ist, das als Link erscheint.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 26. Oktober 2005, 14:24:33
Bezüglich der Wiederaufnahme bemannter Mondflüge durch die NASA interessiert mich mal folgendes:
Existiert für dieses Projekt eigentlich ein fundierter wissenschaftlicher Hintergrund (Mondforschung, als da wo Apollo aufgehört hat) oder ist das ganze eher ein *technologisches* Unternehmen in Vorbereitung auf das spätere Marsprojekt?  Habe unlängst gehört, die NASA hätte ohne das "Ziel Mars" überhaupt kein neues Mondprogramm aufgelegt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 26. Oktober 2005, 14:32:49
Der wissenschaftliche Hintergrund wird wohl stark bezweifelt. Das war früher so und ist jetzt vielleicht noch mehr so. Dabei geht es doch mehr um das Spektakel, bzw. den Ehrgeiz, Nervenkitzel. Egal ob es um Mond oder Mars geht. Aber in dieser Mission ist der Mondflug sicherlich als Test für den Marsflug zu sehen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 26. Oktober 2005, 14:44:14
Genauso sehe ich das auch. Der rein wissenschaftliche Aspekt wird bei den künftigen bemannten Mondflügen (wenn überhaupt) eine untergeordnete Rolle spielen.
Technische Gesichtspunkte werden im Vordergrund stehen, wie z.B. der Test des Schwerlasttransporters in diesem Zusammenhang. Dazu braucht man ein *Operationsfeld*, und das heißt Mond. Ob der Flug zum Mars dann gelingt, ist noch eine ganz andere Frage.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 26. Oktober 2005, 14:47:52
Ja, da spielen natürlich noch ganz andere Dinge eine Rolle. Der reine Flug Erde-Mond ist ja doch relativ trivialer Natur, wenn man vergleicht, was alles beim Flug Erde-Mars zu beachten ist.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 26. Oktober 2005, 15:13:40
Man stelle sich vor, bei einen Marsflug hieße es plötzlich: "Houston, wir haben ein Problem!" Damals war Rettung möglich, aber beim Marsflug? Ich werde ein gewisses "mullmiges" Gefühl nicht los, dass da was schiefgeht...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 26. Oktober 2005, 15:24:08
Ich denke mal das ist nur eine Frage der Zeit bis Astronauten entgültig mal im Weltall bleiben. Man kann nicht davon ausgehen, dass da imemr alles gut geht, erstrecht nicht wenn man zum Mars fliegn will und dann die Space Shuttle-probleme sieht. Damit will ich jetzt nicht speziell Kritik an der NASA und ihrer Arbeit üben, sondern sage nru, dass   halt nichts perfekt ist und da irgendwann halt mal das eintreten wird.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 26. Oktober 2005, 15:28:36
Zitat
Wenn es in den nähsten Jahrzehnten was mit den Fusionsreaktoren und Triebwerken funktionier, hat man dann bereits eine Tankstelle:). (so weit ich weis kommt He3 auf der Erde kaum vor).

Ich denke erst ab dem Abbau von dem Stoff wird es sich der Mond-zwischen-Stop auf dem Weg zu Mars so richtig Lohnen.

Helium 3 ist auch so ein Mythos. Sollte man eines Tages tasächlich die Kernfusion beherrschen, wird man sicherlich nicht auf He3 bauen. Der einzige Vorteil, den dieses bietet ist, daß bei der Kernfusion keine Neutronen frei werden. Der Preis ist, das die Zündtemperatur gegenüber D-T einige Mio Grad höher ist, der Reaktor also um ein vielfaches komplizierter ist.
Im allgemeinen sieht es mit Rohstoffen, von Ausnahmen wenigen Ausnahmen, im Sonnensystem düster aus. auf dem Mond sehe ich Potential für Fe, Ni, Ti, PGE, Cr und vielleicht an den Polen Wasser, das wars aber schon. So gute Lagerstätten wie auf der Erde wird es mit Sicherheit nicht geben.


Was de Erdorschung des Mondes angeht, so sind die 300kg Probenmaterial noch gar nichts. Wir haben hier in Freiberg im Laufe der Jahrhunderte einige Tonnen Probenmaterial von unserer kleinen Lagerstätte untersucht, Geophysik und sonstwas gemacht, und wissen immer noch nicht restlos, wie sie entstanden ist.
Die 300kg geben damit erstmal an sehr groben Einblick, da ist noch viel zu tun.

Martin
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 26. Oktober 2005, 15:40:36
Martin:
Also auf dem Mond nach Erzen zu schürfen, dürfte sich wohl kaum rentieren. Man beachte *Kosten/Nutzen*. Mit solchen Ideen kann man Mondflüge nicht begründen, da müssen schon handfeste Gründe her.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Jeanz am 26. Oktober 2005, 16:00:37
Ich bin schwer angetan von der neuen Nasa Vision bezüglich der Rückkehr zum Mond und dem Aufbruch zum Mars. Allerdings bezweifle ich mitlerweile ob 2018 wirklich wieder Menschen auf dem Mond spazieren werden. Nicht etwa weil die Pläne für Mond und Mars technisch zu anspruchsvoll oder nicht realisierbar seien. Nein, etwas ganz anderes bereitet mir da viel mehr Sorgen. Das Geld ! Zur Zeit scheint die Nasa jeden Pfennig 2 mal umdrehn zu müssen, da stellt sich mir die Frage, ob die benöntigten Neuentwicklungen überhaubt bezahlbar sind.

Sicherlich, das Space Shuttle nagt gewaltig am Budget und wenn es einmgemottet ist werden wieder einige Recourcen frei. Aber ob das reichen wird. Man hat sich ja enormes vorgenommen. Es werden 2 neue Trägerraketen basierend auf dem Space Shuttle System entwickelt werden. Hinzu kommt das neue CEV sowie der neue Mondlander. Gerade das testen der Bemannten Systeme wird geld und Zeitintensiv sein. Nicht zu vergessen, die Infrastruktur am Boden, welche momentan noch auf das Shuttle ausgelegt ist wird umstrukturiert werden müssen.

Zu guter letzt sei noch darauf hingewiesen das es bis 2018 noch eine lange Zeit ist. Die USA werden bis dahin noch einige Regierungen kommen und gehen sehen. Es badarf nur einen Präsidenten der dem Raumfahrtprogramm feindlich gesinnt ist und schon ist die Space Exploration Initiative Geschichte.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 26. Oktober 2005, 20:33:27
Klar, man kann natürlich nicht genau sagen, was in 18 Jahren ist.
Ich für meinen Teil finde es garnicht mal so abwegig zu überlegn, ob man das Geld nicht auch anders Nutzen kann, auch im Rahmen der Raumfahrt. Das CEV ist für die NASA sicherlich *nötig*. Das einzeln, wir hatten ja schon drüber diskutiert,  brauchte wohl keinen neuen Träger. Andererseits ist auch die Mond-/Marsfahrt für die NASA essentiell, denn ohne das würden sich wohl viele Leute fragen, warum überhauptnoch soviel Geld für die Raumfahrt, sodass die NASA wohl dann ordentlich an Budget verlieren würde. Das nur als Spekulation, genaues kann man da natürlich nicht vorhersagen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GG am 27. Oktober 2005, 00:31:04
Nur mal so am Rande. Vor 18 Jahren waren Mobiltelefone noch handtaschengroß und sauschwer, kaum ein Mensch kannte den Begriff Internet und eine fette Grenze verlief mitten durch Europa. Wer also kann schon sagen, was in 18 Jahren sein wird. (Allerdings sind es bis 2018 nur noch 13 Jahre.)

GG
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gero_Schmidt am 27. Oktober 2005, 02:31:11
Genau. Es könnte gut sein, dass private Firmen das NASA-Programm überflüssig machen, ja vielleicht sogar den Mond zuerst erreichen. Angenommen die Falcon 9 fliegt bis 2010 und Bigelow schafft sein erstes Raumstationsmodul etwa zur selben Zeit in die Erdumlaufbahn. Bemannte Flüge zum Mond wären mit dieser technologischen Basis bis 2015 auf jeden Fall zu schaffen, Mondlandungen sind natürlich noch was komplizierter...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 27. Oktober 2005, 09:19:22
Moin Gero,
das ist durchaus vorstellbar. Auf lange Sicht werden sich NASA und ESA etc. wohl sowieso primär auf den rein wissenschaftlichen Bereich konzentrieren und auf Zertifizierung etc.. Aber warten wir das auch erstmal ab, schließlich sagt man das auch schon lange und bis jetzt ist auch noch nicht passiert, wobei die Chancen jetzt wirklich nicht schlecht stehen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 27. Oktober 2005, 11:06:02
Mich würde mal interessieren, wie teuer das neue Mondprogramm im Vergleich zum Apolloprojekt ist. Unter Beachtung der Inflationsrate der letzten Jahrzehnte müßte auch zu ermitteln sein, inwieweit es teurer wird als damals.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: neo am 27. Oktober 2005, 11:23:10
ich glaube, ohne es nachgerechnet zu haben, diese mond-mission wird etwas billiger sein (müssen).  :o

was tippt ihr? (vielleicht ist das mal ne umfrage wert...?)

neo
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 27. Oktober 2005, 12:52:48
Also ich habe diese Frage nach den Kosten ganz bewußt gestellt. In den Sechzigern, als Kennedy die Mondlandung zum nationalen Anliegen erklärte, spielte Geld praktisch keine Rolle. Es gab ein Projekt, und das wurde durchgezogen (schließlich stand man in Konkurrenz zu den Russen).  Heute ist der Umgang mit Geld ein ganz anderer. Was damals schon "teuer" war, wäre unter heutigen Rahmenbedingungen noch viel teurer. Dazu lassen sich zwei gute Gründe anführen:
1.  Die Gehälter (insbes. in den höheren Etagen) stehen auf einem ganz anderen Niveau als damals.
2.  Die Inflation ist immer größer geworden, d.h. der US$ von damals ist nicht der von heute.
Daher gehe ich schon davon aus, daß trotz aller techn. Fortschritte seit den Sechzigern ein solches Projekt heute nicht mehr mit den gleichen Mitteln zu finanzieren ist.
Es ist nicht auszuschließen, daß das Mond-/Marsprojekt an der Finanzierung scheitert, was natürlich andererseits schade wäre.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GG am 27. Oktober 2005, 18:24:28
Ich befürchte auch, die Geldfrage ist für die Forschungsinitiative die entscheidende. Es gibt heute nicht mehr den politischen Druck, das Projekt unbedingt verwirklichen zu müssen. Auch stehen die Amerkaner selbst nicht mehr so hinter der NASA wie in den sechziger Jahren. Möglicherweise wird das Shuttleprogramm auch deshalb eingestellt, weil es für die amerikanischen Technologiekonzerne hier nichts mehr zu verdienen gibt. Bei der Entwicklung neuer Technologie hingegen konnten die Konzerne (bisher) immer aus dem vollen schöpfen, also her mit dem CEV!

Unter diesem Aspekt kann man den neuen privaten Initiativen nur wünschen, dass sie nicht so schnell ähnlich geldgeil werden. Ich kann immer noch nur mit dem Kopf schütteln, wenn ich daran denke, dass allein der amerikanische Teil der ISS 100 Milliarden Dollar kostet (gekostet hat/kosten soll?).

Vielleicht wird aber in internationaler Kooperation mit einer stärkeren EU, einem wiedererstarkenden Russland und asiatischen Partnern etwas aus dem Projekt Mond/Mars. Die ISS war, in der Zeit eines politischen Umbruchs, ja auch ein an und für sich gutes und meiner Meinung nach sinnvolles internationales Projekt.

GG
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 27. Oktober 2005, 18:32:41
Das neue Mondprojekt wird auf jedenfall teurer, weil die NASA inzwischen ein solch aufgeblähter Apparat ist, die saugt Geld wie ein Staubsauger, auch wenn nur heiße Luft hintenrauskommt.
Zumal hier Politik mitspielt. Das sagt dann der Kongressabgeordnete, "Ich stimme gegen Gelder fürs Mondprogramm. Obwohl, mein Wahlkreis ist sehr strukturschwach. Wenn entsprechen Arbeitsplätze heraussprüngen, stimme ich doch dafür". Und so werden Aufträge nicht danach vergeben, wer die meiste Kompetenz hat und die beste Lösung anbietet, sondern an Firmen, die in Wahlkreisen mit entsprechendem Wählerpotential liegen. Gutes Beipsiel sind die Shuttlebooster, bzw. das ganze Programm an sich.
Zum neuen Mondprogramm empfehle ich den Blog von astronautix.com, der Typ kotzt sich ganz schön darüber aus.

Martin
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gero_Schmidt am 28. Oktober 2005, 00:17:30
Zitat
Was damals schon "teuer" war, wäre unter heutigen Rahmenbedingungen noch viel teurer. Dazu lassen sich zwei gute Gründe anführen:
1.  Die Gehälter (insbes. in den höheren Etagen) stehen auf einem ganz anderen Niveau als damals.
2.  Die Inflation ist immer größer geworden, d.h. der US$ von damals ist nicht der von heute.
Daher gehe ich schon davon aus, daß trotz aller techn. Fortschritte seit den Sechzigern ein solches Projekt heute nicht mehr mit den gleichen Mitteln zu finanzieren ist.

Da hast du was falsch verstanden. Inflation heißt Geldentwertung. Wenn also heute so ein Projekt 100 Miliarden kostet und vor 40 Jahren waren es 25 Milliarden, dann ist es nicht teurer geworden, sondern sogar billiger (weil der Dollar heute nur noch etwa ein Fünftel seiner damaligen Kaufkraft hat). Absolute Zahlen sind hier wenig hilfreich.
Tatsächlich ist die US-Wirtschaft heute etwa viermal so groß wie in den 1960er Jahren. Deshalb ist das NASA-Budget heute auch in etwa so groß wie zu Zeiten des Apollo-Programms (Apollo-Programm-Durchschnitt: ca. 17 Milliarden (bei heutiger Kaufkraft), heute: ca. 16 Milliarden), obwohl sein Anteil am Gesamthaushalt der USA stark zurückgegangen ist (von zeitweise mehr als 3% auf 0,7%): Die USA sind heute einfach *wesentlich* wohlhabender als in den 60ern.

Mit anderen Worten: Die USA können sich so ein Program heute viel eher leisten als vor 40 Jahren.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 28. Oktober 2005, 11:55:49
Heute abend läuft übrigens "Apollo 13" im Fernsehen. Den sehe ich mir auf jeden Fall wieder an, ein "klasse Film"! (Nicht nur wegen Tom Hanks in der Hauptrolle).
Bis heute fasziniert mich die Disziplin und Kaltblütigkeit, mit der die Astronauten diese Situation meisterten. Und Glück hatten sie ohnehin. Was wäre gewesen, wenn die Havarie erst in der Mondumlaufbahn passiert wäre?
Und dann denke ich mitunter, wie das wohl bei einem Marsflug enden würde...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 03. November 2005, 15:14:33
Wenn ich die Mondpläne der NASA richtig interpretiere, so will man diesmal nicht mit 2 (wie bei Apollo) sondern mit 4 Astronauten auf dem Mond landen. Ich schätze daher, daß die gesamte Mondflugkombination (CEV mit Servicemodul plus Landefähre für 4 Mann) wesentlich schwerer ausfällt als bei Apollo, das waren damals ca. 45 t.
Gibt es da schon präzise Angaben?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Leo am 04. November 2005, 11:34:21
Hi chris,

schau einfach mal auf den Seiten der NASA nach, da gibt es eine interesante Flash-Applikation in der das neue CEV und die dafür zu entwickelnden Träger vorgestellt werden (oder einfach bei http://www.vfr.de auf den "Raumfahrtlink des Monats" (http://www.vfr.de/index.php?lang=deutsch&page=links/links.html) klicken).

Insgesamt finde ich es gut, dass die "bleierne Ente" Space Shuttle jetzt endlich abgeschossen wird und man sich wieder auf das Kapsel-System konzentriert. Das Shuttle-Programm war aus meiner Sicht eine technologische Sackgasse, für ein wiederverwendbares System zu teuer und zudem unsicherer als das Apollo-System.

Desweiteren sehe ich in der Diskussion hier zwei sich widersprechende Meinungen: Erstens wird behauptet, die Rückkehr zum Mond könnte an der Finanzierung scheitern. Andererseits wird spekuliert, private Unternehmen könnten die NASA dabei überholen. Nun, wenn nichteinmal die NASA sich ein solches Programm leisten kann, kann es sicherlich auch keines der privaten Unternehmen in dieser Zeit schaffen.

Generell ist zu sagen, dass die Konkurrenz im All wächst und Konkurrenz belebt das Geschäft. Mit den Chinesen ist dabei ein weiterer ambitionierter Gegenspieler der USA ins All vorgestoßen und ich denke, dass die chinesischen Erfolge die politischen Entscheidungsträger in den USA zusätzlich motivieren werden, das US-Raumfahrtprogramm zu unterstützen.

Letztendlich geht es den Politikern neben der wirtschaftlichen Bedeutung des Programms doch vor allem um die Vorreiterrolle der USA. Man stelle sich vor, die VR China landet bemannt auf dem Mond und die Amis sind nicht dort! Das wäre sicherlich mit dem Sputnik-Schock in den 50'ern zu vergleichen.

Daher glaube ich, dass die NASA das durchzieht und auch die nötige Unterstützung der US-Regierung(en) erhält, selbst wenn es wieder nur darum geht, wer sein Fähnchen zuerst aufstellt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 25. November 2005, 00:59:31
Moin,

eine Super-Animation habe ich gefunden!

Hier clicken >>>>>   :o (http://www.nasa.gov/externalflash/cev/index_noaccess.html)  <<<<< und Video anclicken, dann erlebt man eine Mond-Mission mit den neuen NASA-Systemen.


 [smiley=tekst-toppie.gif]



Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 27. November 2005, 17:06:38
Hallo Leute,

ich denke, was Richard Raue gesagt hat, trifft ins Schwarze. Die Chinesen haben klare Pläne, bis 2017 Leute auf dem Mond zu haben. Ich glaube nicht, dass die Amerikaner das auf sich sitzen lassen. Die Amerikaner werden also zur Not nur deshalb zum Mond fliegen, um den Chinesen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind.

Der Nutzen eines Engagements auf dem Mond ist meiner Meinung nach gigantisch. Fangen wir mal ganz vorne an: Unser welteites Wirtschaftssystem funktioniert nur, wenn die Wirtschaft ständig wächst. Also haben wir nur dann eine Change, dass es uns langfristig gut geht, wenn wir für Wirtschaftswachstum über die beschränkten Recourcen dieses Planeten hinaus sorgen.

Es gibt aber noch einen weiteren wichtigen Grund: Know How. Wenn man mal überlegt, welche Entwicklungen alle der Entwicklung der Raumfahrt zu verdanken sind, dann führt für eine führende Industrienation in dieser Welt kein Weg an einem Engagement im Weltraum vorbei.

Ganz abgesehen davon sind wir uns ja alle einig, dass der Mond auf jeden Fall das Sprungbrett ins Sonnensystem ist.

Wenn es gelingt nur so viele Recourcen auf dem Mond nutzbar zu machen, wie für den Betrieb einer Mondstation und den Bau einiger weiterer Anlagen (Raumschiffe, Startrampen etc.) erforderlich ist, muß eine solche Station auf Dauer auch kein Geld kosten. Sie kann sich selbst finanzieren. Nur der Betrag für den Anfang ist halt recht hoch.

 ::)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gero_Schmidt am 27. November 2005, 19:13:18
Gut gesagt, Großer Vorsitzender!

Ernsthaft: Ich wünsche den Chinesen eigentlich nur aus dem Grund Erfolg, dass es den Westen anspornen könnte, wieder mehr für die Raumfahrt zu tun. Das mit dem 2017-Datum ist aber weiterhin mehr ein Gerücht. Eine offizielle Ankündigunng der Chinesen wie damals von Kennedy ("We choose to go to the Moon in this decade") gab es bisher noch nicht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Frankyk am 28. November 2005, 08:41:37
Also ich vertrete die Meinung, das nach der Ära Bush wieder sparen angesagt ist. Momentan ist jetzt immer noch nicht abzuschätzen wie hoch die Kosten des CEV sowie deren Trägerraketen wirklich sind. Nichts das ich gegen das neue Mondprogramm persönlich was hab, aber die Vergangenheit hat immer bewiesen, das aus ehrgeizigen Projekten (ausser Apollo bzw Shuttle) nichts geworden ist, aus dem einfachen Grund weil einfach kein Geld mehr da war (z.b. Venture Star). Vermutlich werden die Kosten explodieren und die zusätzlichen Mittel (jetzt gerade aktuell) wird der Kongress mit Sicherheit ablehnen.

Ich denke, auf Kurz oder Lang würde es das Aus des ehrgeizigen Mondprojektes bedeuten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 28. November 2005, 11:29:00
Moin,

hier eine Notiz zum chinesischen Raumfahrtprogramm aus von heute:

2015 könnte erstmals ein Chinese auf dem Mond landen

Hongkong (AP) Nach den erfolgreichen Weltraumflügen chinesischer Taikonauten könnte in zehn Jahren der erste Chinese auf dem Mond landen. Das teilte der stellvertretende Leiter des chinesischen Raumfahrtprogramms, Hu Shixiang, am Sonntag in Hongkong mit. In zehn bis 15 Jahren sollte China in der Lage sein, ein bemanntes Raumschiff zum Mond schicken und eine eigene Raumstation zu errichten, sagte Hu in einem Fernsehinterview. Peking betreibe sein Raumfahrtprogramm ausschließlich zu friedlichen Forschungszwecken, betonte er. Der erste chinesische Raumfahrer hatte im Oktober 2003 die Erde umrundet, im vergangenen Monat verbrachten zwei Taikonauten fünf Tage im All.


Nachgetragen: Für Flüge zum Mond muss das Land, wie die USA auch, leistungsstarke Trägerraketen entwickeln.
Geplant sei eine Nutzlast von 27.5 Tonnen, sagte Hu.



Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: JP_McIntosh am 28. November 2005, 13:44:58
Habe einen Bericht gefunden, nachdem der Chef von Energia, Nikolai Sevastianov gesagt hat das eine bemannte Mondmission etwa 2013 möglich wäre, wenn die finanziellen Mittel von der Regierung bereitgestellt würden. Die Kosten würden sich auch ca. 2 Milliarden $ belaufen.

Es würde eine modifizierte Sojuz beutzt werden.

Glaube zwar das es nicht soweit kommen wird, aber trotzdem interessant.

Mehr Infos --> http://www.nasaspaceflight.com/content/?id=4072
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 28. November 2005, 14:00:52
Moin John,

naja, klappern gehört zu Handwerk und Worte sind geduldig.

Aber habe ich das richtig gelesen, dass die Russen mit den Chinesen *gemeinsam* um 2020 auf dem MARS wollen?
Besteht denn da schon eine Kooperation oder ist das nur Wunschdenken?


Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 28. November 2005, 15:07:45
Zitat
Gut gesagt, Großer Vorsitzender!

Ernsthaft: Ich wünsche den Chinesen eigentlich nur aus dem Grund Erfolg, dass es den Westen anspornen könnte, wieder mehr für die Raumfahrt zu tun. Das mit dem 2017-Datum ist aber weiterhin mehr ein Gerücht. Eine offizielle Ankündigunng der Chinesen wie damals von Kennedy ("We choose to go to the Moon in this decade") gab es bisher noch nicht.

Der Vorsitzende heißt Hu Lintao, ich bitte diese Feinheit zu beachten ;). Den Artikel von Jerry finde ich übrigens sehr interessant. Da ist von einer Mondstation die Rede. Wo würde man die wohl hinbauen Nordpol, Südpol oder Äquator?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gero_Schmidt am 28. November 2005, 15:22:21
Der chinesische Staatschef heißt *Hu Jintao*, nicht Hu Lintao und auch nicht Ho Jintao. ::)

Zu den chinesichen Mondplänen: Hu Shixiang sagte auch, die Umsetzung würde von der Bewilligung der nötigen Gelder durch die Regierung abhängen...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 28. November 2005, 15:44:25
Ich entschuldige mich, Gero. Der chinesische Staatspräsident heißt natürlich Hu Jintao. Der bin ich aber nicht (leider?). Was die chinesischen Raumfahrtpläne angeht gibt es ein whitepaper als .pdf unter folgender Adresse:

http://www.raumfahrer.net/multimedia/4images/details.php?image_id=971&sessionid=10b8cc081d88f45abb5f85d55bfe8ab6

Allerdings ist hier nicht ausdrücklich von einer Station auf dem Mond die Rede, aber von bemannter Raumfahrt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: JP_McIntosh am 28. November 2005, 22:52:02
Zitat
Aber habe ich das richtig gelesen, dass die Russen mit den Chinesen *gemeinsam* um 2020 auf dem MARS wollen?
Besteht denn da schon eine Kooperation oder ist das nur Wunschdenken?

"Russians have already gone on the record in announcing a wish to work with the Chinese on a potential manned mission to the Red Planet by 2020."

Dies habe ich dem Artikel entnommen, den ich oben als Link angegeben habe.
Also noch ein Wunch, aber Wunchdenken??
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 28. November 2005, 23:17:54
Moin John,

ja man sollte in Ruhe lesen, dann muß man nicht nachfragen.

 [smiley=dankk2.gif] für Deine Hilfe.

Also, wenn ich dass so interpretiere: die machen gemeinsame Sache und sind dann ratzfatz auf dem Mond oder sogar noch weiter, bevor die *anderen* ihre Probeflüge beginnen.

Wenn die sich einig würden, dann gäbe es doch überhaupt keine Konkurrenz.

Also doch das erste Mondrestaurant mit Borschtsch, Peking-Ente und Krim-Sekt oder Oolong-Tee.


Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 29. November 2005, 00:08:33
Moin,


aber da ist ja noch jemand der zum Mond und weiter will:


Auch Japan hatte jüngst seine Ambitionen in Sachen bemannte Raumfahrt deutlich gemacht. Bis 2025 will das Land ein Raumschiff entwickeln, das Astronauten zum Mond bringen soll. Anschließend sind sogar Flüge zu Planeten des Sonnensystems geplant.


Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: JP_McIntosh am 29. November 2005, 14:28:14
Bin mir natürlich im klaren das nicht alle Nationen mit bemannten Mondplänen in 20 Jahren eine eigene Station auf dem Mond haben, aber finde es sehr Interessant das viele Nationen dies nun bekunden und vorhaben.

Man stelle sich vor das in 15 Jahren die Russen, die Chinesen, die USA und 5 Jahre später auch noch die Japaner und Europäer auf den Mond sein wollen, mit der Betonung auf wollen!!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 01. Dezember 2005, 21:23:27
Ich möchte den Japanern ja nicht zu nahe treten, aber ich glaube nicht, dass sie letztlich alleine die Resourcen für so ein Projekt aufbringen können. Höchstens, wenn sie mit den Chinesen oder den Russen ein joint Venure eingehen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 08. Dezember 2005, 22:48:43
Ich habe bis jetzt zu den beiden geplanten Trägern für das Mondprogramm der NASA noch keine Namen gelesen. Weiß die jemand? "Das Häßliches Ding aus dem NASA-Sumpf" für den eigentlichen CEV Träger wäre mein Vorschlag, ist aber wohl zu lang.

Martin
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gero_Schmidt am 08. Dezember 2005, 23:19:07
Der CEV-Träger läuft unter dem Namen CLV (Crew Launch Vehicle), eine weniger sperrige Bezeichnung gibt's noch nicht. Das CEV-Programm hat hingegen einen recht klangvollen Namen: Project Constellation
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 22. Dezember 2005, 21:28:08
Wie sieht denn der Zeitplan der NASA aus?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 15. Januar 2006, 06:44:27
Dumme Frage, das gebe ich zu. Inzwischen sollte auch bei mir angekommen sein, dass 2018 das Ziel ist. Gibt es denn Meilensteine, die terminiert sind?

Viele Grüße

Ho
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 15. Januar 2006, 17:58:23
Hier hast du eine Zusammenfassung: http://de.wikipedia.org/wiki/Crew_Exploration_Vehicle
Hier einen ausführlichen Bericht: http://www.orlandosentinel.com/news/custom/space/orl-asec-moon073105,0,3136666.htmlstory?coll=orl-home-promo
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 16. Januar 2006, 01:56:48
Moin John,

Man stelle sich vor das in 15 Jahren die Russen, die Chinesen, die USA und 5 Jahre später auch noch die Japaner und Europäer auf den Mond sein wollen, mit der Betonung auf wollen!!

Was mich in dieser Sache fasziniert ist, dass die Amerikaner nach Bekanntgabe dieses Planes ca. 15 Jahre benötigen um das umzusetzen.

Ich stelle mir mal folgendes vor: Deutschland ist zur Zeit die führende Autonation (BMW, Audi, VW, MB, Porsche).
Durch irgend ein Unglück wird die gesamte Infrastruktur hier zerstört und es wird mit dem Wiederaufbau begonnen und nach ca. 15 Jahren langer Entwicklung und Tests wird das erste Auto wieder gebaut. Undenkbar.

Die Amis behaupten, dass sie bereits ab 1969 auf dem Mond gewesen sind. Jetzt wollen sie wieder hin und müssen alles neu erfinden? (Bitte kein Vorwurf wegen irgendwelcher Verschwörungstheorien!)

Aber trotzdem merkwürdig, oder nicht?

Stellen wir uns mal vor, die Chinesen sind eher dort oben!




Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Thomas(Guest) am 16. Januar 2006, 12:34:09
Ja ja die Chinesen, hab gerade gelesen das die auch Amerika entdeckt haben. Ich glaub die haben das Zeug dazu uns noch alle abzuhängen. Die planen inzwischen ihre eigene Raumstation zu bauen und Sie wollen auch noch eine Art Gleiter bauen.#

Respekt. Bei allen anderen wird erst Jahrelang diskutiert und geredet und die machen einfach.

Fällt mir doch gleich ein Spruch von früher ein:

"Nicht versuchen einfach machen."

Hier noch der Link wegen Amerika:

http://portale.web.de/Computer/Wissenschaft/
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: neo(Guest) am 16. Januar 2006, 12:53:28
mag ja alles stimmen mit den chinesen. man darf aber nicht vergessen, auf welche kosten sie diese projekte (wie fast alle projekte) durchziehen und realisieren. neben umweltverschmutzung im höchsten grade (vielleicht wollen sie deshalb so schnell auf den mond) und der geringschätzung von leben (einzelpersonen oder volksgruppen, kritiker ect.), verhalten sie sich weltpolitisch immer noch miserabel.

kritiklos erkenne ich die leistung der chinesen nicht an.  und ein wenig fehlt mir das auch in den statements hier.

neo
p.s. wobei mir das verhalten der amis auch nicht gerade in allen bereichen gefällt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ILBUS am 16. Januar 2006, 13:57:13
Da stimme ich Neo auch zu. Vor allem ich bin forsichtig mit den Vorhersagen die sich auf dem aktuellen Wirtschaftsboom in China basieren. Es kann durchaus sein, dass in 10 Jahren von dem ganzen nicht mal die geringste Spur übrig bleibt. Und es hat sich schon am Beispiel der UdSSR gezeigt, dass monumentale Projekte die Wirtscvhaft regelrecht rädern. Die Russen kriegen die Kurve gerade so noch hin, ich drücke dennen sehr die Daumen, dass sie es schaffen die Raumfahrt aufrecht zu erhalten und weierhin aktiv zu betreiben.

Ich bin mir deswegen recht sicher, dass wenn es eine Nation wieder auf die Schnelle schaffen soll, dann nur die USA. Aber ich halte von der Idee auf die schnelle nicht viel. Ob es bezahlbar ist? Wenn eben dan bei den Jankies ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Jeanz am 16. Januar 2006, 13:57:26
Zitat
Die Amis behaupten, dass sie bereits ab 1969 auf dem Mond gewesen sind. Jetzt wollen sie wieder hin und müssen alles neu erfinden? (Bitte kein Vorwurf wegen irgendwelcher Verschwörungstheorien!)

Hi Jerry, keine Angst dich verdächtige ich nicht als verkappten Verschwörungs Theoretiker  ...noch nicht 8-). Ich denke allerdings, das die veranschlagte Planung durchaus nachvollziebar ist. Dein Automobilbeispiel hinkt an vielen stellen, es geht ja z.B. nicht darum von null an ohne Infrastruktur anzufangen (das wäre sicherlich einfacher). Es wird ja viel mehr versucht, die gesamte auf das Shuttle ausgelegte Infrastruktur umzubauen und in das VSE Projekt mit einzubeziehen. Außerdem muss sich die NASA zu ihrem bedauern noch um ein anderes großes Projekt kümmern, die ISS. Die Raumstation sowie die planmäßige Außerdienststellung des Shuttles in 4 Jahren saugt momentan viel vom Buget und von der verfügbaren Manpower auf.  

Wenn man schon einen Vergleich aufstellen möchte, so sollte man am besten sein augenmerk auf die 70èr lenken. 1975 Landete die letzte Apollo Kapsel im Ozean. Erst 6 Jahre Später startete wieder ein Amerikaner in einem Amerikanischen Raumschiff. Da sind doch veranschlagte 15 Jahre von Heute bis zur Mondlandung durchaus angemessen.  

Man sollte auch nicht vergessen das der benötigte Schwerlastträger erst nach außerdienststellung des Shuttles entwickelt wird, während die "Mondkapsel" schon relativ kurz nach außerdienststellung der Shuttle Flotte zur verfügung steht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 16. Januar 2006, 14:13:57
Moin Jeanz,


Hi Jerry, keine Angst dich verdächtige ich nicht als verkappten Verschwörungs Theoretiker  ...noch nicht

das hast Du sehr weise formuliert, besonders den Schluss  ;D !

Ich wollte eigentlich damit ausdrücken, dass doch die gesamte Logistik und Technik schon einmal gebaut wurde und auch im Einsatz war. Hier muss doch nichts neu erfunden oder entwickelt werden. Das hier jetzt andere Systeme angewendet werden ändert doch nichts an meiner Überlegung.

Ich begreife natürlich, dass nicht ab der Willenserklärung bereits 5 Jahre später die Mondlandung durchzuführen ist, aber der jetzt vorgegebene Zeitraum macht mich stutzig.



Jerry



Nachsatz: Das Beispiel mit dem Auto war wohl nicht ganz richtig, ich hatte aber nichts Besseres drauf, sorry.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 16. Januar 2006, 14:33:30
Zitat

....Was mich in dieser Sache fasziniert ist, dass die Amerikaner nach Bekanntgabe dieses  Planes ca. 15 Jahre benötigen um das umzusetzen.
Die Amis behaupten, dass sie bereits ab 1969 auf dem Mond gewesen sind. Jetzt wollen sie wieder hin und müssen alles neu erfinden? (Bitte kein Vorwurf wegen irgendwelcher Verschwörungstheorien!)

Jerry

Hallo Jerry, genau darüber bin ich auch schon gestolpert. Man erinnere sich:
1961 hielt Kennedy seine berühmte Rede, Apollo wurde zur nationalen Priorität. Nur sieben Jahre später (!) flog Apollo 8 zum Mond. Der Rest ist Geschichte.
Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, warum man heute viel länger braucht. Das umso weniger, zumal ja alles auf bestehender Technologie aufbaut. Der Schwerlastträger basiert auf Shuttlekomponenten (Booster sind identisch, Triebwerke des Orbiters müssen lediglich am ET positioniert werden usw.). Bis die Shuttle-Flotte ausgemustert ist, könnte die nächste Trägergeneration einschl. "CEV" schon längst fliegen.
Und was die eigentliche Mondlandeprozedur betrifft, so sind die Amis der Konkurrenz aufgrund ihrer früheren Erfahrungen weit überlegen.
Warum also 15 Jahre?
Die nebenbei laufenden "Verpflichtungen" bezügl. ISS können kaum der Grund sein.


Thomas:
Ich verstehe auch nicht ganz, warum du die Chinesen mit solchen "Vorschuß"-Lorbeeren versiehst. Noch stehen die erst am Anfang der bemannten Raumfahrt. Und was aus den angekündigten Projekten wird, muß man erstmal abwarten. Noch ist das Utopie!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Robinson(Guest) am 16. Januar 2006, 14:40:32
ich denke auch so wie H.J.Kemm, und das mit dem beispiel auto war nicht verkehrt. wenn alles neu beginnen müßte, dann würde man doch nicht erst den motor neu erfinden, die kupplung und den scheibenwischer. dann würde man bestenfalls alles modernisieren. und da scheint mir bei dem großen bruder irgend etwas anders zu laufen, als gedacht.
so bleibt für mich auch die frage, waren die tatsächlich auf dem mond? mit der erfahrung, wenn sie wirklich da oben waren, müssten die innerhalb von 5 jahren eine absolut sichere kombination von träger und fluggerät haben. ob nun kapsel oder kleineres shuttle, das ist eigentlich wurscht. und das kann nicht wegen manpower oder knete die sache so weit nach hinten verschieben. ich bin kein verschwörungstheoretiker, aber zweifler.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 16. Januar 2006, 14:55:29
Moin chris und Robinson,

danke für den geistigen Beistand.

>>(es wäre schön und für uns sicher wünschenswert, wenn *Robinson* sich als Mitglied bei uns einträgt, dann könnten wir über PN noch etwas mehr Gedankenaustausch betreiben)<<

Aber jetzt noch zur Sache: Natürlich glaube ich, dass sie dort oben waren. Ich habe in Schottland mit meiner damals kleinen Familie dieses Ereignis live miterleben dürfen und habe eigentlich nie gezweifelt.

Deshalb stimme ich ausdrücklich der Überlegung von Chris zu ( so ist ja auch mein Gedanke ), dass es schon merkwürdig ist, diese Zeitspanne vorzugeben.

In diesem Zusammenhang erinnere ich an unsere Beiträge hier im Forum über *Europa* bzw. *ESA*.
Wenn die jetzt planen würden, dass sie zum Mond und weiter wollen, dann müssten wir ja wohl deren Zeitvorgabe respektieren, dieweil sie keine Erfahrung haben. Aber die NASA?



Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 16. Januar 2006, 15:07:22
Hallo Jerry,
jetzt fällt mir ein, warum die Amis heute viel länger brauchen..., sie haben keine Deutschen!!
(W. v. Braun & Co.).  Das macht sich sofort bemerkbar!
Oh je; kleiner Scherz...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: neo(Guest) am 16. Januar 2006, 15:10:24
also jerry,

ich denke, die zeitspanne von ca. 15 jahren kommt einfach daher, dass die finanzierung so groß und daher recht lange braucht. dh. die budgets werden nur jedes jahr gefüllt und davon müssen ja auch noch xxx andere projekte finanziert bzw. am leben erhalten werden.

oder wollen wir uns die nächsten 8 jahre nur auf den mond freuen?? also ich bestimmt nicht, dafür gibt es so viele erfolgreiche und geplante missionen die einem mehr über das universum erzählen...

neo
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 16. Januar 2006, 15:27:49
Moin chris,

sie haben keine Deutschen

bitte, dass sagt man doch nicht, dass denkt man; obwohl Du wohl recht hast. Schliesslich hat er es ja bewiesen, dass es in der Zeit ging!


neo: Könnte das daher kommen, dass die beiden Produzenten nicht möglicherweise Ihre Preise um 10.000% überziehen?
Wenn ich nur die Startkosten, die Reperaturkosten und die Überarbeitungskosten sehe, dann wird mir nicht nur schlecht. Aber in diese Connection darf wohl kein anderer einsteigen, also müssen wir uns mit dem timeing zufrieden geben.

Ich habe schon einmal die Frage gestellt, was es zuerst auf dem Mond gibt: Peking-Ente, Sushi, Borsscht oder
Hamburger, von Eisbein mit Sauerkraut wollen wir nicht träumen.

Ich tippe auf Peking-Ente im Mondhotel mit Restaurant *kajn bei*, wetten?

Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 17. Januar 2006, 17:33:16
Ja, die erste Pekingente die auch noch nach dem Braten fliegt.

Kann mir auch vorstellen, dass die Chinesen da noch was aus dem Hut ziehen. Noch haben sie schlauerweise keinen exakten Zeitpunkt angegeben. Denke mal, dass das ähnlich ihrer generell Politik erst in den nächsten Jahren rauskommt, wenn sie dann wirklich den Holzhammer schwingen und ihre Weltmacht anmahnen. Denen würde ich es fast noch in diesem Jahrzehnt zutrauen. Man bedenke diverse Aussagen der Russen, auch wenn man da immer vorsichtig sein muss.

Ich glaube auch heutige Deutsche  würden das nicht schneller hinbekommen. Das war wohl nur durch den historischen Hintergrund bedingt.

Würde es solche Aufschläge nicht geben würde sich vielleicht niemand finden, der zu so einem Projekt bereit ist. Da stecken ja auch enorme Risiken hinter und großer Aufwand. Da muss die Rendite dann wenigstens stimmen, so ist das nunmal. Ohne das hätten Boeing, Lockheed, EADS etc. längst keine(oder nur kleine) Raumfahrtsparten mehr.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 19. Januar 2006, 21:11:45
Zitat
mag ja alles stimmen mit den chinesen. man darf aber nicht vergessen, auf welche kosten sie diese projekte (wie fast alle projekte) durchziehen und realisieren. neben umweltverschmutzung im höchsten grade (vielleicht wollen sie deshalb so schnell auf den mond) und der geringschätzung von leben (einzelpersonen oder volksgruppen, kritiker ect.), verhalten sie sich weltpolitisch immer noch miserabel.

kritiklos erkenne ich die leistung der chinesen nicht an.  und ein wenig fehlt mir das auch in den statements hier.

neo
p.s. wobei mir das verhalten der amis auch nicht gerade in allen bereichen gefällt.

Hallo Neo,

ich denke, wir sind hier nicht angetreten, um Gerechtigkeit in der Welt zu predigen, sondern wir sind am Thema Raumfahrt interessiert. Deshalb sind politische Äußerungen überflüssig. Natürlich bin ich mit dem politischen System in China nicht einverstanden. Ich glaube auch nicht, dass es akzeptabel ist. Aber dass muß ich doch nicht in jedem Statement kundtun. Mich fasziniert andererseits der erfolg der Chinesen bei der Raumfahrt, der über eine lange Zeit hart erarbeitet ist. Inzwischen sind die Chinesen weiter als die Europäer. Sie haben immerhin ihre Leute mit eigener Kraft in eine Umlaufbahn gebracht. Diese Leistung anzuerkennen heißt aber nicht, das dahinter stehende Politische System gut zu heißen.

Viele Grüße

Ho
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 20. Januar 2006, 16:35:43
Naja, das spielt schon eine Rolle. Man kann Raumfahrt ja nicht einfach von Wirtschaft/Politik/Gesellschaft abkanzeln wie das vielleicht in der Physik der Fall wäre.

Wenn man ethische Werte auf unteres Niveau bringt, ist es sicherlich immer möglich bestimmte Ziele wesentlich schneller zu erreichen, als andere. In Europa z.B. gibt es die Möglichkeit über alle Themen zu diskutieren. Das finde ich auch unheimlich wichtig. Aber schon das hemmt natürlich in bestimmten Bereichen die Geschwindigkeit um gewisse Ziele zu erreichen(die in Europa micht nicht mal verbindlich formuliert wurden). Und es ist wohl auch unbestritten, dass der chinesische Erfolg auf diesen ethischen Defiziten begründet ist.

Die Frage ist dann nur, ob die Europäer mit ihrem demokratischen Weg da längfristig besser laufen bzw. dieser ihnen nicht viel wichtiger ist. Wenn man ganz aktuell sieht, dass die chinesische Regierung langsam Muffensausen bekommt, weil 800 Mio. sträflich vernachlässigte Menschen der Landbevölkerung langsam anfangen zu rebelllieren, fragt man sich schon ob  das der richtige Preis für eine Mondlandung ist.

Das ist natürlich nicht Zentrum eines Raumfahrtforums, aber wenn man die Erfolge Chinas dort anspricht muss man ja auch ansprechen, wieso diese geschehen und keinen Maulkorb aufsetzten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 21. Januar 2006, 11:57:26
Als Moderator möchte ich noch einmal darauf hinweisen, daß wir uns hier mit Themen der bemannten Raumfahrt befassen, und zwar nach Möglichkeit unvoreingenommen.
Ich bin nicht der Auffassung, daß man bestimmte Leistungen in der Raumfahrt immer gleich mit dem politischen System des jeweiligen Landes in Verbindung bringt. Wenn dies einigen besonders am Herzen liegt, sollten wir einen speziellen Thread eröffnen, niemand hätte etwas dagegen.  
Also meine Bitte: Im Interesse dieses hervorragenden Forums sollten wir eventuelle politisch-ideologische Auffassungen und Differenzen außen vor lassen (oder gegebenenfalls an gesonderter Stelle diskuttieren).  
Danke an Alle!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 21. Januar 2006, 12:35:46
Moin liebe Mitglieder und liebe Gäste,

ausdrücklich unterstütze ich die Aufforderung von unserem Moderator für *Bemannte Raumfahrt* Chris und pflichte ihm voll und ganz bei.

Ich bitte alle Mitglieder und Gäste sich an diese Forderung zu halten.

Weiterhin gute und produktive Zusammenarbeit,

H.J.Kemm
Global Moderator
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 21. Januar 2006, 13:57:31
Ich bin auch deutlich dafür, diese Themenschwerpunkt nicht zu sehr auf das Politische legen sollte, sondern vorallem auch auf das Technische. Wir haben dafür ja auch ein eigenes Forum. Nur gibt es da immer eine Diskrepanz. Der Thread ist ja so angelegt, dass er nicht nur auf das Technische zielt.

Die Frage ist nur, ob man den Thread überhaupt so spalten kann, dass der eine Teil hier steht, der andere im Politikforum. Das ist nicht machbar.

Ich wollte da auch persönlich nicht politisch ausholen, nur weil es dann darum ging einen politischen Maulkorb zu verpassen, wollte ich das nicht einfach so stehen lassen.

Vielleicht sollte man dann im Politikforum einen eigenen Thread über die Bewertung der Leistung Chinas in der Raumfahrt aufmachen und diese hier gänzlich(sowohl positiv als auch negativ) lassen. Das wird praktisch nicht möglich sein, da wir hier auch keinen geschlossenen Zirkel haben. Aber mehr als "Finde ich von der zeitlichen Umsetztung her einen tolle Leistung" und "Das ist nur durch die ethisch fragwürdigen Mittel möglich" sollte es dann hier nicht sein.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 21. Januar 2006, 14:27:11
Oh, ich sehe gerade dass wir garkein Politikforum mehr haben, sorry, da habe ich gepennt!

Das verstärkt das Dilemma natürlich. Vielleicht einfach überhaupt keine Bewertung hier(egal ob positiv oder negativ) und dann einen Thread entsprechend gekennzeichnet, das man sich da auch politsich äußern kann. Auch nicht schön, aber wenn man es per definitio so regelt...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: neo am 21. Januar 2006, 18:11:16
naja. moment mal.

politische werbung und parteienzauber ist ja wohl etwas völlig anderes als kritikbehaftete/kritische beiträge über politsysteme bzw. staaten mit (hinter)fragwürdigem system
da sollte man etwas vorsichtiger mit umgehen. ich bin absolut eurer meinung das werbung für parteien hier nicht hergehören. wer aber diskussionsthreat mit haushaltsfragen oder anderen politischen instrumenten füttert, muss auch antwort darauf "ertragen"

beide von euch -> jerry und chris (und auch ho) benutzen auch politische aussagen und feststellungen. nicht das wir das hier vergessen.

außerdem sind raumfahrt und projekte immer auch politisch (polis= das volk) sowie lobby -arbeit.
also nicht unbedingt mit steinen schmeißen, wenn man im glashaus sitzt.

so. das wollt ich mal sagen. off topic ende
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 21. Januar 2006, 18:35:58
Ich finde das auch nicht verwerflich, und bestreite nicht in einem Wort, dass ich das auch mache(schließlich hat chris erst darauf reagiert). Aber irgendwie versuche nur einen Konsens zu finden. Ho hatte dich(bist du doch oder?) kritisiert, weil du zu viel gegen Chinas Politik gesprochen hast. Dann wollte ich sagen, dass man nicht einfach einen Maulkorb verpassen kann. Denn das ist halt keine "politische werbung und parteienzauber".

Dann kamen chris und Jerry mit der Anmerkung, dass sie die höhere Instanz sind(Betonung von "Moderator" und speziell "Global Moderator") und politische Punkte hier nicht wollen, also quasi auch ohne weitere Diskussion. Darüber zu urteilen ließ ich dann lieber(denn eigentlich ist die Aufgabe eines Moderator ja zu moderieren *g* und Machtwörter nur im Zusammenhang mit eindeutig unpassenden Dinge zu sprechen) und wollte wenigsten versuchen einen Konsens herzustellen.

off topic ende
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 21. Januar 2006, 19:54:41
Moin,

niemand hat untersagt zu Themen wie Russland, China, USA, Schröder, Müntefehring usw. eindeutig Stellung zu nehmen.

Dieses ist erlaubt und auch erwünscht.  Bitte aber nicht in den jeweiligen *Bereichs-Schwerpunktthemen*, die für sachliche Bereiche eingerichtet sind, wie im jeweiligen Untertitel ausgeworfen.  Das war mit dem Hinweis gemeint. Wenn wir so weiterverfahren, dann wissen wir, und ich denke dabei besonders an unsere Gäste, am Ende nicht mehr, über was wir eigentlich diskutieren wollten.

Noch ein Wort: Weder der Moderator noch der Global Moderator verbietet hier in diesem Forum aufgrund der Position das Wort; ich meine es ist eher umgekehrt.

Halten wir bitte den Ball flach, konzentrieren uns auf die gestellte Frage und beginnen einen neuen Thread; wenn es lohnend ist, unter dem Schwerpunktthema-Titel, welcher dafür eingerichtet ist, in diesem Fall wäre es *Schwarzes Brett*.

H.J.Kemm
Global Moderator
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 21. Januar 2006, 21:52:15
Ja, das war wohl von allen Beteildigten etwas überhöht. Solche Extraanfügung wie "*** Global Moderator/Administator..." kenne ich auch einigen Foren als bewusste Machtverdeutlichung, was ja nicht unbedingt deeskalierend oder moderieren wirkt. Aber jenes hast du wahrscheinlich eher im Gegenteil gemeint, sodass da wohl Missverständnisse aufkamen.

Um mal wieder auf das Thema zukommen, wie sieht es jetzzt mit Russland und dem Mond aus? Wenn man Kliper im Einsatz hat, ist der sicherlich auch nicht viel ungeeigneter als CEV(denkt daran CEV ist nicht das eigentlich Mondmodul).
Und man hat ja schon gesagt, dass eine entsprechende Mission auch "günstig" mit Sojus machbar wäre, so Offizielle.
Es gibt von den Russen immer wieder solche Kommentare. Ist das nur Streufeuer, evtl. auch um darüber hinwegzutäuschen, dass man die Mittel eigentlich nicht hat oder bereitet man da auch schon was vor und wartet bis Kliper wirklich in trockenen Tüchern ist?

Man hat ja gerade auch ein umfassendes Modernisierungs- und Effektivitätsprogramm für die russische Raumfahrt angeworfen, das vielleicht erst noch fortschreiten muss um dann mit einem Mondflug an die Öffentlichkeit zu treten

Eigentlich wäre das doch wirklich ein maßgeschneidertes Unterfangen für Russland. Geld haben sie ja wieder. Das könnte Putin(ohne jetzt zu sehr politisch zu werden ;)) durchaus in den Kram passen. Den Russen traue ich es durchaus zu(auch wenn das natürlich wieder absolut subjektiv ist) sowas relativ schnell auf die Beine zu stellen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 22. Januar 2006, 21:14:23
Entschuldigung Leute, ich wollte auch niemandem den Mund verbieten und ich sehe an den Stellungnahmen, dass das mit der Politik ein sehr kompliziertes Feld ist. Ich glaube inzwischen man wird Politik und Raumfahrt wirklich nicht trennen können.

Zu den Russen: Es gibt meines Wissens nach doch überhaupt keine Ambitionen auf den Mond zu fliegen oder?

Viele Grüße

Ho
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Robert(Guest) am 22. Januar 2006, 21:44:57
Ich habe nun viele Meinungen gelesen über dieses Thema,man ist sogar ins politische
übergegangen,aber das eigentliche Problem haben anscheinend nur wenige bemerkt.
Das Transportmittel!
Mit der Hauruckmethode,wie es der NASA vorschwebt,ist langfristig kein Blumentopf
zu gewinnen.Nein,vielversprechende Projekte wie der X33 und,und,wurden aus
Kostengründen (angeblich,in Wahrheit brauchte man Geld für den Irak Krieg) eingestellt.
Meine Meinung ist , mit den alten Raketen ist die Sache nicht zu reißen.
Innovative Technik ist gefragt.Es gibt so viele super Ideen,nur man muss auch wollen.
Eine internationale Zusammenarbeit wäre erforderlich,aber auch hier gibt es zu viele
Animositäten untereinander.Zum Mond ist noch ein langer Weg und kein leichter.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jps(Guest) am 22. Januar 2006, 21:58:26
@:Robert

Eine internationale Zusammenarbeit wäre erforderlich,aber auch hier gibt es zu viele
Animositäten untereinander.


Dies hat Kemm schon mehrfach gesagt, aber keiner ist darauf eingegangen. Aber das trifft doch den Kern des problemes. Wenn alle dAS gELd WAS sie haben in einen Topf werfen, dann die Ideen und Erfahrung nutzen, sind die geplanten Ziele sicher viel schneller und sicherer zu rereichen. Aber hier zählt wohl das Prestige des jeweiligen Landes mehr als der zu erwartende Nutzen für die Menschheit insgesamt. Eigentlich schade.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 22. Januar 2006, 22:25:02
Ho: Konkret haben die Russen sich dazu nicht geäußert. Aber es gab ja diverse öffentliche Andeutungen.

jps: Zum Thema Internationalisierung wurde hier schon einiges diskutiert. Vom Knowhow und den dadurch für ein Projekt freiwerdenden Mittel hat solch eine Idee durchaus Charme.

Aber man muss auch die Realitäten anerkennen und nicht nur theoretisch-abstakt diskutieren. Die Programme zur Mondfahrt aus dem Kalten Krieg waren vorallem patriotisch(also aus sicher der Politik propagadistisch) begründet. Auch das chinesischen Programm verfolgt diesen Weg. Die Regierung in der USA hat es auch deswegen angestoßen, um wieder besser dazustehen und der Patriotismus spielt auch jetzt die primäre Rolle. Auch wenn die Russen vielleicht kein Mondprogramm anstoßen, wird das bemannte Programm perse deswegen so vorangetrieben, weil man zeigen will das man noch eine Großmacht ist im Weltgeschehen.

Das sind Realitäten die auch nicht nur kurzfristig greifen. Andererseits sagen auch viele, dass ein gewisser Wettbewerb auch anstachelt und so zur Höchstform treibt auch in der Raumnfahrt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 22. Januar 2006, 23:36:02
Moin,

nur kurz als Antwort:

Andererseits sagen auch viele, dass ein gewisser Wettbewerb auch anstachelt und so zur Höchstform treibt auch in der Raumnfahrt

Richtig, und das würde auch nicht beschnitten, wenn die einen bessere Antriebe bauen, die anderen bessere Steuerung usw. (Beispiel: Atlas V in der Mission Pluto - der Antrieb ist aus Russland / RD 180 von Energomash) klappt doch mit Erfolg. Solch eine Zusammenarbeit spart Geld und Zeit und jeder, der was dazu beiträgt, darf es doch auch laut sagen und bewegt die anderen zu einem fairen Wettbewerb.

Was jetzt gemacht wird ist doch allen bekannt. Es ist der Wettbewerb absolut ausgeschaltet. EADS bestimmt den Preis für die ARIANE, Boeing den Nreis für die Nacharbeiten am ET des Shuttle, usw. Und die schlagen unverschämt zu. Wenn diese Projekte im echten Wettbewerb stehen würden, könnten Milliarden eingespart werden.


Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 23. Januar 2006, 08:43:14
Wenn man da in einem internationalen Programm im wirklichen Wettbewerb stehen wird, dann werden sich wieder diverse Länder sagen, dass sie da nicht mehr mitmachen, weil die technische Einbindung ihres Landes nicht dem eingebrachten finanziellen Wert entspricht. Da war das Gezerre um Galileo nur ein kleines Nebengeplänkel.

Was ich damit sagen will ist, dass solche Überlegungen theortisch immer ganz schön klingen, aber einfach nicht auf die reale Politik bezug nehmen. Da hilft auch schlussendlich kein Lobbying. Im übrigen zielt auch dieses fast immer darauf ab, die nationalen Interessen hervorzuheben und nicht die internationalen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 23. Januar 2006, 11:22:46
Prinzipiell finde ich es sehr gut, daß die NASA das Thema Mondlandung wieder aufgreift. Das kann der bemannten Raumfahrt insgesamt nur positive Impulse verleihen.
Daneben wurde auch schon die Rolle der Russen erwähnt. Und gerade da sehe ich aus heutiger Sicht das größte Überraschungspotenzial. Wie schon gesagt, sind die ja immer für Überraschungen gut. Erstrecht, wenn man das persönliche Prestige als Antrieb nimmt.
In den Sechzigern verloren die Russen den "Wettlauf zum Mond" gegen eine übermächtige amerikanische Industrie und Technologie.  Solche Niederlagen haben natürlich immer einen bitteren Beigeschmack. Und es wäre durchaus denkbar, daß gerade die Russen "im zweiten
Anlauf" gewinnen.  Zwar hört man keine offiziellen Verlautbarungen. Aber wie lautet ein russisches Sprichwort: "Das Huhn gackert erst wenn das Ei gelegt ist!"
Und wer weiß, vielleicht brauchen die ja keine 15 Jahre....
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 23. Januar 2006, 17:47:39
Ich kenne zwar nicht den Weg der Entscheidungsfindung bei der NASA, aber wenn das so stimmt, was der Typ von astronautix.com hier schreibt, möchte ich doch an deren Kompetenz zweifeln:

http://astronautix.com/Mambo/index.php?option=com_content&task=view&id=55&Itemid=39
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 23. Januar 2006, 18:44:33
Ich glaube dazu gab es auch schon 'ne Diskussion...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: nelix am 23. Januar 2006, 22:20:04
Eben lief im ersten Programm die Dokumentation " Der Wettlauf zum Mond".
Eine sehr schön gemacht Sache,wenn man daraus eine Lehre ziehen kann,dann die:
Ohne den kalten Krieg hätte es die Mondlandung nie gegeben."
Ohne Kommerz läuft doch gar nicht´s.Könnte man der Welt verkünden:"Hey,da oben
(auf dem Mond) liegt das Geld nur so herum,man könnte gar nicht so schnell gucken
wie Raumschiffe gebaut würden.
Mit Patriotismus hatte der Wettlauf zum Mond nur an zweiter Stelle zu tun und der
wissenschaftliche Teil kam leider erst ganz am Ende.
Auch denke ich haben solche Institutionen wie die NASA,einen zu großen Wasserkopf,
das schließt die ESA übrigens nicht aus.
Wirklich bemerkenswert sind die privaten Innovationen,z.b. Burt Rutan in Amerika.
Hat er nicht gezeigt wozu man fähig sein kann,ohne einen riesen Behördenkopf dahinter.
Seine Ideen und die von anderen sind doch wirklich innovativ,wenn es nämlich so weitergeht,dann ist der nächste Mensch auf dem Mond vielleicht eine Privatperson.
Was auch nicht so schlecht wäre,oder?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gero_Schmidt am 24. Januar 2006, 19:27:23
Zitat
Mit der Hauruckmethode,wie es der NASA vorschwebt,ist langfristig kein Blumentopf
zu gewinnen.Nein,vielversprechende Projekte wie der X33 und,und,wurden aus
Kostengründen (angeblich,in Wahrheit brauchte man Geld für den Irak Krieg) eingestellt.
Meine Meinung ist , mit den alten Raketen ist die Sache nicht zu reißen.

Das X-33-Projekt wurde im März 2001 eingestellt, Probleme waren schon lange vorher aufgetreten. Der Irak-Krieg begann im März 2003. Wenn du hier einen Zusammenhang siehst, hast du dich wohl etwas zu intensiv mit Verschwörungstheorien beschäftigt. Die Kosten für die X-33 sind in dem Zusammenhang übrigens auch vernachlässigbar: für die NASA knapp eine Milliarde, für LM nochmal eine halbe...Der Irakkrieg hat bislang mehrere hundert Milliarden gekostet.

Die X-33 war außerdem nicht so vielversprechend wie du anscheinend glaubst: Ihr Nachfolger, die Venturestar hätte niemals die Erdumlaufbahn erreicht und wenn doch, dann ohne Nutzlast!

Die "alten Raketen" haben die Sache schon einmal geschafft und hier sind noch große Einsparungen möglich. Es gibt keinen Königweg zum Mond.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 24. Januar 2006, 20:16:55
Das sag ich ja auch immer, es geht nicht um ästhetisches Empfinden eines Trägers. Ein Träger muss zuverlässig und günstig sein. Darauf kommt es an.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: nelix am 25. Januar 2006, 12:23:45
Zuverlässig und kosten günstig finde ich auch ok.
Aber 95% Schrott und 5%Nutzlast,gut die Zahlen sind wahrscheinlich nicht in Ordnung.
Aber ist es nicht besser den großteil des Trägers wiederverwenden zu können?
Der Shuttle war oder ist ja auch nicht der Weisheit letzter Schluß.Dort wurden zu
viele Kompromisse gemacht,ich brauch bloß an die Feststoffbooster zu denken.
Super Feuerwerksraketen.
Was ist eigentlich mit aus der Idee geworden,das Raumschiff über eine lange Rampe
zu beschleunigen und mit dem eigenen Antrieb starten zu lassen.
Oder das Konzept von Sänger?
Lassen sich diese Sachen nicht vielleicht doch verwirklichen,oder sollte das alles nur
Spinnerei sein? :(
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 25. Januar 2006, 13:35:37
Hopper/Phoenix läuft weiter, wie ich finde zu langsam. Der große Vorteil: Kein Treibstoff muss mitbeschleunigt werden. Also komplett ohne Treibstoff.

Aber 95% Schrott heisst ja noch garnichts. Das muss weder zuverlässiger sein, günstiger oder vielleicht umweltbewusster.
Das ist halt die subjektive Vorstellung, dass ein Raumfahrttransporter wie ein Flugzeug oder Auto funktionieren soll.

Sänger II ist daran gescheitert, dass es Erfolg hatte, dann aber von der Industrie als bemannter konkreter Träger genutzt werden wollte. Das wollten die anderen nicht, da Hermes da noch in Entwicklung war. Und an der reinen Hyperschallforschung hatten die Industrie keine Lust. Also war durchaus vielversprechend.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gero_Schmidt am 25. Januar 2006, 22:50:20
Sänger ist wohl in erster Linie an den Kosten gescheitert (wie war das, 30 Milliarden DM?) und daran, dass es ein deutsches, kein europäisches Projekt war.

Wiederverwendbare Konzepte sind natürlich sinnvoll, das müssen aber nicht zwingend Raumflugzeuge sein, so wie man sich das üblicherweise vorstellt.  Die Falcon-Raketen von SpaceX werden zu mindestens 80% wiedervervendbar sein, auch wenn sie sich äußerlich nicht großartig von Modellen aus den 60ern unterscheiden. Gleiches gilt für die K1 von Kistler.

Auch t/space hat ein sehr vielversprechendes Projekt (CXV) in der pipeline. Einfach mal googlen...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 26. Januar 2006, 12:45:54
Also das Sänger-Projekt war nie für Mondflüge konzipiert. Es sollte dem Transport in den erdnahen Orbit dienen. Somit wäre es für die Versorgung von Raumstationen bzw. das Aussetzen kleinerer Satelliten hervorragend geeignet.  
Wenn wir hier jedoch über eine "Rückkehr zum Mond" reden, ist es ein eher ungeeignetes Konzept.
Seine "Stärken" liegen halt woanders.  Nur mal so am Rande.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 04. Februar 2006, 13:34:17
Ich möchte noch einmal auf die Frage von nelix zurückkommen. Was ist denn mit alternativen Antriebskonzepten? Ich habe einen Interessanten Artikel gefunden:

http://www.plichta.de/deutsch/d_patente_ufo.php

Ist aber nur als Beispiel gedacht. Ist denn die Raketentechnik wirklich die einzige Möglichkeit ins All zu kommen? Das kommt mir vor wie eine Dampfmaschine (deren Prinzip allerdings auch heute noch in Atomkraftwerken eingesetzt wird).

Viele Grüße

Ho
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Waldi(Guest) am 04. Februar 2006, 16:27:40
Nichts neues, sowas flog schon mal:
http://newsvm.com/archive/2005/10/14/a6.jpg
:-)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 06. Februar 2006, 15:17:29
Zitat

http://www.plichta.de/deutsch/d_patente_ufo.php
...
Ist denn die Raketentechnik wirklich die einzige Möglichkeit ins All zu kommen? Das kommt mir vor wie eine Dampfmaschine (deren Prinzip allerdings auch heute noch in Atomkraftwerken eingesetzt wird).

Viele Grüße

Ho
Ja, das ist zur Zeit immer noch die einzige Möglichkeit. In den Forschungslaboren wird zwar unablässig getüftelt, aber auf den Startrampen stehen immer noch unsere "alten" Raketen. Daran ist wohl vorläufig nichts zu ändern.
Übrigens wollte Jules Verne seine Leute sogar mit einer Kanone ins All befördern, da sind Raketen doch wesentlich besser, oder...?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 06. Februar 2006, 19:40:58
Zitat
Übrigens wollte Jules Verne seine Leute sogar mit einer Kanone ins All befördern, da sind Raketen doch wesentlich besser, oder...?

Nicht nur Jules Vernes. Gerald Bull auch und ist bei suborbitalen Schüssen schon auf immerhin mehr als 200km Höhe gekommen.

http://www.astronautix.com/lvfam/gunnched.htm

Ganz allgemein: Nur weil eine Technik alt ist, ist sie nicht schlecht. DNA gibt es schon seit mehreren Mrd Jahren, und funktioniert immer noch ganz gut.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jps(Guest) am 10. Februar 2006, 01:27:10
das könnte doch auch ganz unkompliziert gehen, nämlich so:

(http://pix.nofrag.com/7d/39/a10a50b950c42eee45169cb92b10.jpg)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 10. Februar 2006, 01:29:10
Moin jps,


(http://www.planet-smilies.de/a_smilies/schilder_2.gif)


Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 12. Februar 2006, 19:10:48
So schnell gebe ich nicht auf.

Über die Saturn V habe ich folgende Info gefunden:
"Die Apollo-Missionen begannen ihre Reise zum Erdtrabanten vom Startkomplex 39 des John F. Kennedy Space Centers. Nach erfolgtem Start brannte die erste Stufe der Saturn V für 2,5 Minuten und brachte die Rakete so auf eine Höhe von 61 Kilometern. Die Geschwindigkeit betrug bei Brennschluss 8.600 km/h. Es wurden in diesen 2,5 Minuten ca. 2.000 t Treibstoff verbrannt."
Abgesehen davon, dass meine bescheidenen Mathekentnisse nicht ausreichen mir diese Zahlen zu erklären, Möchte ich die 8.600 km/h herausgreifen. Das sind 2389 m/s.
Wenn ich versuche, die erste Stufe surch eine Magnetschwebebahn zu ersetzen und von erner (konservativen) Beschleunigung von a=28,8m/s² ausgehe, dann komme ich auf eine benötigte Länge von etwa 100km. Dafür spare ich bei jedem Start 2000t Treibstoff.
Wo ist das Problem?

Viele Grüße

Ho
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 13. Februar 2006, 15:38:28
Hallo Ho,
schicke die Idee doch einfach mal an die NASA, die werden`s  vielleicht wissen. Ich kann`s dir nicht beantworten. Fakt ist, daß es gegenwätig zu den Raketen keine wirkliche Alternative gibt.  Schon gar nicht, wenn man zum Mond (oder darüber hinaus) will.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Halbtoter am 13. Februar 2006, 16:43:48
Das grösste Problem bei der hohen Geschwindigkeit ist der luftwiederstand der die Rackete zimmlich stark abbremmsen wird bzw sie zum schmelzen Bringen würde. Auserdem muste man die Rakete wegen dem Luftwiederstand schneller als 8600 Km/h Beschleunigen.
Projekte mit Magnetschwebebahn gehen von einer Beschleunigung von Mach 1 also max 1200 km/h aus.

Hab mir auch Gedanken zur Mondlandung gmacht. Der Beste weg meiner Meinung ist es soviel wie möglich wiederzverwenden das heist die Mondlandefähre öffteremale verwenden und ein Transferraumschif zwischen Mondlandefähre und Leo zu verwenden. Das einzige was man dann noch in den Weltall schicken müsste ist der Treibstoff und die Besatzung. Wenn man dann in hoffentlich naher zukunft eine Mondbasis hat kann man den Treibtoff am Mond herstellen. Von der Mondoberfläche in die Mondumlaufbahn braucht man nur ein Delta-v von 2,2 km/s im Gegensatz zur Erde wo man zirka 9,1 km/s braucht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 13. Februar 2006, 20:00:25
Zitat
Das grösste Problem bei der hohen Geschwindigkeit ist der luftwiederstand der die Rackete zimmlich stark abbremmsen wird bzw sie zum schmelzen Bringen würde. Auserdem muste man die Rakete wegen dem Luftwiederstand schneller als 8600 Km/h Beschleunigen.
Projekte mit Magnetschwebebahn gehen von einer Beschleunigung von Mach 1 also max 1200 km/h aus.

Hab mir auch Gedanken zur Mondlandung gmacht. Der Beste weg meiner Meinung ist es soviel wie möglich wiederzverwenden das heist die Mondlandefähre öffteremale verwenden und ein Transferraumschif zwischen Mondlandefähre und Leo zu verwenden. Das einzige was man dann noch in den Weltall schicken müsste ist der Treibstoff und die Besatzung. Wenn man dann in hoffentlich naher zukunft eine Mondbasis hat kann man den Treibtoff am Mond herstellen. Von der Mondoberfläche in die Mondumlaufbahn braucht man nur ein Delta-v von 2,2 km/s im Gegensatz zur Erde wo man zirka 9,1 km/s braucht.
Das weiterbeschleunigen soll dann konventionelle Technik besorgen. Kannst Du mir die Quelle für die Aussage, dass bei Magnetschwebebahnen bei Mach 1 Schluss ist Halbtoter?

Viele Grüße

Ho
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Halbtoter am 13. Februar 2006, 20:36:59
Für die Quelle brauch ich etwas Zeit.
Ich meinte auch nicht das dann Schlus ist sondern das es sich danach nicht mehr vom Kosten/Nutzen Vaktor her auszahlt. Die Magnetschwebebahn, Transraid kann laut Berechnungen bis Mach 5 fahren und das am Boden ohne Vakumröhre aber aus wirtschaftlichen Gründen, wegen dem steigenden Luftwiederstand, wird sie nur bis 500 bis max 600 km/h betrieben. Dashalb gehen die meisten Projekte mit Magnetschwebebahn nur von einer Beschleunigung von Mach 1 aus.
Space Ship One wurde wegen dem Luftwiederstand auch erst mit einem Flugzeug in grössere Höhe gebracht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 14. Februar 2006, 20:43:30
Ich finde, daß wir vom eigentlichen Thema <Rückkehr zum Mond> ein wenig abgedriftet sind. Vielleicht sollten wir für all diejenigen, die nach "alternativen Antriebskonzepten" suchen, einen neuen Thread eröffnen. Die Thematik ist zweifellos sehr interessant, was der Zuspruch ja beweist.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Beverly am 17. Februar 2006, 12:47:11
Zitat
Das Apollo-Programm wurde nicht beendet weil man glaubte nun 'alles über den Mond zu wissen', sondern aus politischen/finanziellen Gründen. Es hätte noch viel zu erforschen gegeben. Ursprünglich waren noch drei weitere Apollo-Missionen geplant (Apollo 18-20), die dann aber gestrichen wurden, um Geld zu sparen - nachdem die Saturn V-Raketen für diese Missionen bereits gebaut worden waren. ::)

Bevor Nixon das NASA-Budget zusammenstrich, gab es konkrete Pläne für eine permanent bemannte Mondstation, eine Raumstation im Mondorbit etc. Kurz: Die NASA hat das Mondprogramm nicht aufgegeben, weil es nichts mehr zu erforschen gab, sondern weil ihr das Geld ausging.

Die Aufgabe des Mondprogrammes ist für mich eine kaum nachvollziebare Fehlentscheidung der US-Administration, die für andere Dinge (speziell das Militär) mehr als genug Geld hat.

Wenn dieser Fehler nach über dreißig Jahren korrigiert wird, wäre das schön. Nur glaube ich es erst, wenn ich es sehe.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 17. Februar 2006, 16:13:05
Mich würde interessieren,
wie die genaue Planung aussieht. Nur noch einmal jemanden auf den Mond schicken, um zu zeigen, dass man es noch kann mach doch nicht viel Sinn. Wir ernsthaft eine dauerhafte Präsenz auf dem Mond durch die USA angestrebt?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GG am 17. Februar 2006, 16:16:02
Also, da stimme ich zu. Hier haben die "militärischen Ambitionen" der USA praktisch die bemannte Raumfahrt erwürgt. Ein typisches Beispiel dafür, dass der Satz: "Der Krieg ist die Mutter aller Entwicklung" totaler Schwachsinn ist.

GG
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 23. Februar 2006, 13:20:18
Natürlich ist diese These reiner Schwachsinn. Der technische Fortschritt wird doch wohl eher durch menschliche Visionen vorangetrieben (Entdeckung Amerikas; erster bemannter Raumflug; Mondlandung u.a).
Die Militärs sind häufig nur Trittbrettfahrer dieser Entwicklung.
Auch W.v.Braun hatte seine "A 4" ursprünglich nicht als Waffe vorgesehen, erst später wurde daraus dann die berüchtigte V2!  
Und die Saturn V war von Anfang an ein ziviles Projekt ohne jeden militärischen Beigeschmack. Das änderte sich dann erst wieder mit dem Shuttle und führte in eine technische Sackgasse.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 01. Mai 2006, 18:06:17
Auch wenn die Millitärs nicht so innovativ sind. Sie haben es oft verstanden, neue Idenn umzusetzen, wo alle anderen kein Geld hatten.

Viele Grüße

Ho
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Bricktop am 17. Mai 2006, 18:49:03
Malaysia 2020  ;D http://www.space.com/missionlaunches/ap_050829_malaysia_moon.html

Indien hat auch schon paar mal davon gesprochen...

Schon lüstig, diese Mondpläne  ;D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Olf am 18. Mai 2006, 18:25:08
Das Problem in Europa ist, das alle Regierungen der Länder zustimmen müssten, in anderen Ländern braucht man nur ein paar übermütige Politiker.

Amerika 2017 realisierbar
Russland Datum weiß ich nimmer
China   dito
Indien dito
Japan 2025 fraglich
Nigeria 2030 nicht realisierbar
Malaysia 2020 dito

Ich glaube, dass Amerika, Russland und China das Rennen unter sich ausmachen werden.
Die anderen werden erst sehr viel später kommen.
Meine Prognose

1. Russland, Europa (wenn Europa an Kliper mithilft)
2. Amerika
3. China
4. Japan
5. Indien

Nigeria und Malaysia schaffen es nicht.

Wetten werden angenommen  :D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Bricktop am 18. Mai 2006, 19:03:01
Meine Prognose (jeweils mit komplett oder wenigstens zum Großteil landeseigener Infrastruktur):

1. China ca. 2025
2. USA wenig später
3. ca 10-15 Jahre später Russland

Europa, Japan, Indien usw. schaffen es in den nächsten 50 Jahren nicht (bzw. nur als Subkontrakter).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jok am 18. Mai 2006, 19:39:25
Hallo,

Unter den USA, Rußland sollte die Sache wohl ausgehen wobei ein eventuelles Mitarbeiten der ESA noch nicht auszuschließen ist.

Aber das sind noch alles Visionen auf die ich nichts geben würde.

Eine klare Aussage sollte wohl in 6-7 Jahren möglich sein wenn die nächste Entwicklungsetappe b.z.w die Moderniesierung der Bemannten Raumfahrt abgeschlossen ist.

Da werden wir sehen was wirklich fliegt an Trägern und Raumschiffen ( Sojus2-3,Klipper-Parom,CEV u.s.w) und vor allem was zuverlässig funktioniert.
Dann wird man auch sehen wer mit wem einen gemeinsamen Weg eingeschlagen hat.

Zum heutigen Tag halte ich das alles für sehr spekulativ.

gruß jok
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 19. Mai 2006, 14:55:42
Hallo!
Entschuldigt bitte - aber ich halte die ganze Debatte für völlig überzogen!
Was sollen die Spekulationen?
Es gibt gegenwärtig 3 (in Worten: drei) Länder, die überhaupt zu bemannter Raumfahrt aus eigener Kraft fähig sind:  USA, Rußland, China.
Alles andere verweise ich (insbes. bezüglich bemannter Mondflüge) ins "Reich der Fabel".  Wir wollen hier aber keine Märchenstunde abhalten, diskuttieren wir also weiterhin ernsthaft in unserem Forum.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 27. Mai 2006, 17:27:10
Hallo!

Kleiner Nachschlag:
Ich vermute mal, daß sich die Ambitionen gewisser Länder lediglich auf die unbemannte Raumforschung beziehen. Wenn überhaupt, dann dürften eventuelle Ankündigungen so zu verstehen sein.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 03. Juni 2006, 11:37:22
Moin,

Chris hat diesen Thread eröffnet unter obigem Titel, den ich aber relativieren möchte, denn erst in frühestens 38 Jahren, also fast 4 Jahrzehnten, der letzte Mondbesuch war im Dezember 1972, wird der nächste Mensch den Mond betreten. Aus welcher Raumfahrtnation ist wohl noch nicht abzusehen.

Mir stellt sich jetzt die Frage, für wie lange ist eigentlich solch ein Aufenthalt geplant?

Hat man das überhöhte Risiko des kosmischen Bombardement´s eigentlich ernsthaft bedacht?

Wissenschaftler haben errechnet, dass über 1 Tonne von diesem Material, klein und groß, täglich auf der Mondoberfläche einschlägt. Die damaligen Besucher waren ja nur für kurze Tage dort, aber wenn die Mondoberfläche jetzt systematisch untersucht werden soll, wird die Verweildauer doch erheblich länger sein. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit erheblich, von solch einem Geschoss getroffen zu werden und keine Region ist da mehr benachteiligt als eine andere. Bei der Aufprallgeschwindigkeit, die Geschosse werden ja durch keine schützende Atmosphäre abgebremst oder eliminiert, von über 150.000 km/Std. wäre solch ein Treffer verheerend. Nach meiner Kenntnis gibt es ja wohl keinen sicheren Schutz.

Wäre es nicht doch sicherer, Roboter für Langzeitaufgaben dort einzusetzen und nur für Kurzmissionen Menschen?
Ich denke so wie auf einer Baustelle, die Arbeiter=Roboter und der Kontroller/Chef=der Mensch.

Wegen der für den Menschen schädlichen Strahlung habe ich mich noch nicht schlau gemacht, aber ich meine, dass auch da ein großes Risiko liegt.

Was ist eigentlich Eure Meinung dazu?


Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: rolli am 03. Juni 2006, 13:18:57
Hi Jerry

so schnell über den Daumen gepeilt kleine Antworten auf deine Fragen:

Zitat
dass über 1 Tonne von diesem Material, klein und groß, täglich auf der Mondoberfläche einschlägt.

Moooment, das soll heissen, auf der ganzen Mondoberfläche, und die ist riesig. Das meiste Material ist in Mikrogramm zu messen, durch einen guten, gepanzerten Raumanzug durchaus abzufangen. Dass ein kleiner Kiesel den Astronaut trifft ist so wie auf Erden vom Blitz getroffen zu werden.
Auch die kosmische Strahlung (Gamma Strahlen) kann erstaunlich effektiv mit diversen Schichten von Schutzfolien abgefangen/umgeleitet werden.
Aber gut: Längerer Aufenthalt von Menschen bedingt eine gut gesicherte "Höhle" unter der Mondoberfläche, oder im Mondgestein.
Also müssen die Astronauten mit ihren Robotern mal nen Tunnel graben und sich darin häuslich einrichten.
Das wird auch eines der ersten technischen Ziele eines länger befristeten Mondaufenthalt sein.

Allein nur dieses, "kleine" Problem zeigt, wie schwierig, komplex und durchdacht diese nächsten Mondflüge sein müssen.

Aber jedes Problem ist zu lösen...
verflixt, wer hat das schon wieder gesagt...

 ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 03. Juni 2006, 13:42:49
Moin Rolli,

also diese Einschläge (ich meine jetzt die kleineren und nicht die Krater und Mare) sind aber nicht im my oder mm sondern schon etwas größer und ausserdem sind die nicht alle schon Millionen Jahre alt.

(http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/image/9903/northmoon_gal_c2.jpg)


Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 03. Juni 2006, 14:07:25
Hallo Jerry!
Also die von dir angeschnittene Problematik ist zweifellos real, aber man muß diese Risiken auch relativieren.  Das soll heißen:
"Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, daß entsprechend große Partikel zu einer bestimmten Zeit in einem bestimmten Gebiet niedergehen?"

Ein Risiko besteht sicherlich, aber das wußte man schon bei Apollo.

Und dann noch eins:
Im Vergleich zu den immensen Risiken einer bemannten Marsmission (über die ja schon eifrig spekuliert wird), sind die Probleme bemannter Mondflüge durchaus kalkulierbar.  Da liegen Welten dazwischen!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: rolli am 03. Juni 2006, 15:26:30
Hi Jerry

chris hat recht: In welcher Zeit treffen Partikel auf die Mondoberfläche?

Deine Foto zeigt den Mond, wie er in Jahrmilliarden geformt wurde, da sind irgendwelche Menschenaufenthalte nur winzige Blitze, die nicht registriert werden im kosmischen Zeitgefühl, wenn du verstehst, was ich schreibe... 8-)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: -eumel- am 03. Juni 2006, 15:57:34
Also ich würde das Risiko eingehen und gern zum Mond fliegen.

Todesursache: 'Wurde auf dem Mond von einem Meterioten erschlagen - hat nichts davon mitgekriegt'
gefällt mir! ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: alswieich am 05. Juni 2006, 01:46:58
Mahlzeit!

Hier mein Senf zum Thema Meteoritentreffer auf dem Mond: Ist doch vergleichbar mit einem Meteoritentreffer der ISS. Wobei die ISS zusätzlich auch noch durch Weltraumschrott gefährdet ist. Ob "nur" in der ISS oder auf dem Mond -- hinsichtlich Meteoriten ein vergleichbares Risiko.

Tschüssikovvski!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 05. Juni 2006, 02:48:48
Moin,

Meteoritentreffer

ich habe nicht gesagt, dass es ausschliesslich Meteroitentreffer sind. Ich meinte mit *kosmischen Geschossen* alle Festkörper in jeglicher Grösse.

Mir ist aus einem älteren Vortrag an einer Sternwarte bekannt, dass *angeblich* auf den Mond mehr solcher *Geschosse* einschlagen als auf der Erde bzw. in der Erdatmosphäre vorher verglühen.

Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Mary am 24. Juni 2006, 17:17:13
Ich habe nur unlängst in dem Buch "Apollo 13 (Lost Moon)" gelesen, dass außerhalb des Erdorbits, auf dem Weg zum Mond, ein Meteoritentreffer viel verheerender sein kann, weil dort viel schnellere Teile unterwegs sind. Allerdings bezog sich dies auf ein Raumschiff am Weg zum Mond.

Zitat
Zitat:
dass über 1 Tonne von diesem Material, klein und groß, täglich auf der Mondoberfläche einschlägt.

Moooment, das soll heissen, auf der ganzen Mondoberfläche, und die ist riesig. Das meiste Material ist in Mikrogramm zu messen, durch einen guten, gepanzerten Raumanzug durchaus abzufangen. Dass ein kleiner Kiesel den Astronaut trifftist so wie auf Erden vom Blitz getroffen zu werden.

Allerdings können bei so hohen Geschwindigkeiten auch sehr kleine Teile große Schäden verursachen. Übrigens sind die Chancen, einen Blitzschlag zu überleben, gar nicht so schlecht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 24. Juni 2006, 22:56:36
Hallo,  Euch alle!
Sind ja interessante Argumente, die hier geäußert werden.
Wenn allerdings der Flug zum Mond so gefährlich ist wie einige meinen, dann frage ich mich doch, wieso man Marsflüge überhaupt in Erwägung ziehen kann.

Wenn man das "nächstgelegene" schon in Frage stellt, muß man höhere Ziele gar nicht erst in Angriff nehmen.
Das soll heißen:
Wenn eine langfristige Mondstation schon ein Problem ist (das habe ich aus den Beiträgen so verstanden), dann sind weitere interplanetare Missionen schon fast unmöglich.  Denn auch auf dem Mars gibt es Meteoriteneinschläge!  

Sehen wir das ganze doch realistisch.  Seit Gagarin geht der Mensch dieses Risiko (bewußt oder unbewußt) ein. Und es wurde nie ernsthaft in Frage gestellt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ILBUS am 25. Juni 2006, 10:29:27
Ich denke hier wird die Problematik angesprochen um Lösungen zu finden, wie es zu beheben ist. Nicht um es ganz sein zu lassen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 25. Juni 2006, 13:45:18
Ich denke auch, dass das Risiko sehr klein ist und eingegangen werden kann. Übrigens wird auch die Erde von Partikel getroffen, nämlich von Neutronen, die ja vom Magnetfeld nicht beeinflusst werden.
Wenn ich dass richtig verstanden habe rasen täglich Neutronen durch meinen Körper, ohne mir groß zu schaden.

Gegen wesentlich größere Körper müsste man sich eigentlich schützen können. Eine Station einige Meter unter der Oberfläche zu errichten sollte das Schutzniveau gewltig steigern oder?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ILBUS am 25. Juni 2006, 13:56:06
Zitat
Wenn ich dass richtig verstanden habe rasen täglich Neutronen durch meinen Körper, ohne mir groß zu schaden.

Neutrinos. Du meinst bestimmt Neutrinos. Die Neutronen hätten sich sehr auf unsere Atmosphäre Gefreut und mit den Luftpartikeln reagiert. Der wechselwirkungsquerschnitt der Neurtrinos ist dagegen sehr gering. So gering, dass es auch ohne weiteres durch die Erde durchfliegt ohne zu vechselwirken.

Jedoch diese Neutrinos stellen keine Gefahr dar, weil wenn es keine WEchselwirkung vorhanden ist, kann auch kein *Schaden* eingerichtet werden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 25. Juni 2006, 14:24:48
Nach allem, was wir bisher wissen, ist das Risiko bemannter Mondflüge bzw. Mondaufenthalte durchaus kalkulierbar.  
Was wir nicht wissen, ist die Gestaltung sowie der Aufbau einer langfristig betriebenen Mondstation. Die billigste und schnellste Variante ist sicherlich der direkte Aufbau auf der Mondoberfläche.
Die andere (etwas aufwendigere) Variante wäre die Errichtung der bemannten
Stationsmodule unter der Mondoberfläche. Hier spielt ganz gewiss auch das Kosten/Nutzen-Verhältnis unter Berücksichtigung bestimmter Sicherheitsfaktoren eine wesentliche Rolle.  Wie das im einzelnen geschieht, kann heute noch niemand sagen.
Bei Wiederaufnahme der bemannten Mondflüge düften die künftigen Aufenthalte aber zunächst  1-2 Wochen nicht überschreiten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Marauder am 26. Juni 2006, 12:52:27
Zitat
Die billigste und schnellste Variante ist sicherlich der direkte Aufbau auf der Mondoberfläche.
Die andere (etwas aufwendigere) Variante wäre die Errichtung der bemannten
Stationsmodule unter der Mondoberfläche.

Kombinier doch einfach beides: Die auf der Oberfläche aufgebauten Module werden anschließend mit Mondboden bedeckt. Nachteil hierbei: Es ist zusätzliches Baugerät notwendig. Andererseits kann das ohnehin notwendig sein, um den Untergrund für die Station zu planieren und ggf. Pisten zu abgelegeneren Außenposten (Startrampe, Landezone, Forshcungseinrichtungen) anzulegen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ILBUS am 26. Juni 2006, 20:21:37
Zitat
 Es ist zusätzliches Baugerät notwendig. Andererseits kann das ohnehin notwendig sein, um den Untergrund für die Station zu planieren und ggf. Pisten zu abgelegeneren Außenposten (Startrampe, Landezone, Forshcungseinrichtungen) anzulegen.

Hallte ich auch für unumgäglich. Ausserdem die wollen bestimmt auch die Boden unterscuhungen machen. Ich kann es mir vorstellen, einen Mondbagger in einen Mondbohrer umzubauen ist durchaus machbar.  ;D Im ernst, es wird bestimmt was universäles dabei sein. Ohne wird es gar nicht gehen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 30. Juni 2006, 21:10:24
Laut diesem Artkiel auf spaceref.com http://www.spaceref.com/news/viewnews.html?id=1138 will die NASA heute die Namen der neuen Trägerraketen des Mondprogramms bekanntgeben. Sie sollen Ares 1 und Ares 5 heißen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: roger50 am 30. Juni 2006, 23:45:07
Ja, so ist es geschehen:
http://www.spaceref.com/news/viewpr.html?pid=20234

In diesem Artikel ist auch das neue Logo für "Ares" zu sehen. Finde ich ein bißchen zu einfallslos.... :o
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 01. Juli 2006, 03:42:48
Moin,

danke Tobias und Roger für diesen echt aktuellen Hinweis.

Ich werde jetzt einen neuen Thread für *Ares* eröffnen.

Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: paygar am 02. Juli 2006, 11:42:20
Hier noch die Bilder zu einem Meteoriteneinschlag auf dem Mond.

(http://www.nasa.gov/images/content/150350main_movie760.gif)

(http://science.nasa.gov/headlines/y2006/images/lunarsporadic/May022006_Impact_Labeled.jpg)

und der Link zum Bericht der NASA, der Meteorit ist erst letzten Monat auf dem Mond zerschellt.

http://www.nasa.gov/vision/universe/solarsystem/13jun_lunarsporadic.html

paygar
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Mary am 15. Juli 2006, 21:23:44
Wenn ich mich nicht irre, gab es doch noch keine (auch keine unbemanten) Mondlandungen auf der "Rückseite" des Mondes. Klar, vom dort hat man keine Verbindung zur Erde. Aber wäre es nicht sinnvoll für die Erforschung des Mondes, einmal dort zu landen? Man könnte das bei einer bemannten Mission, bei der ja die Raumkapsel den Mond umkreist und die Mondfähre landet, ja so machen, dass man die wichtigen Daten zunächst von der Mondfähre an die Raumkapsel schickt, diese dann dort zwischenspeichert und sobald sie wieder in Funkkontakt mit der Erde ist, an die Bodenstation vermitteln.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Marauder am 15. Juli 2006, 21:58:51
Das Risiko, für die gesamte Dauer der Landung im Funkschatten zu bleiben und keine direkte Verbindung zur Erde zu haben, dürfte zu hoch sein. Abhilfe könnten hier Relais-Satelliten in einer Mondumlaufbahn sein. Diese müßten dann zu jeder Zeit so stehen, daß über sie eine Kommunikation mit der Erde möglich ist. Da steckt also schon etwas Aufwand dahinter.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Mary am 17. Juli 2006, 19:26:07
Ja, das Risiko bei meinem Vorschlag wäre schon höher... Ich denke, mt der Zeit wird irgendwie eine Landung dort erfolgen, auch wenn es ist schon deutlich mehr Aufwand ist.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 21. Juli 2006, 18:57:37
Laut http://www.collectspace.com/news/news-072006a.html soll die Entwicklung des CEV den Namen Project Orion bekommen und das CEV selbst den Namen Orion.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 21. Juli 2006, 19:20:45
Moin Tobias,

das hatte Roger geschrieben:

Nachdem wir uns bereits darauf geeinigt haben, die Trägerraketen so zu nennen, wie NASA sie bezeichnet, also Ares 1 & 5, sollten wir dann nicht auch das CEV von jetzt an ALTAIR, und den Mondlander ANTARES nennen?



Du zitierst jetzt:

Laut http://www.collectspace.com/news/news-072006a.html soll die Entwicklung des CEV den Namen Project Orion bekommen und das CEV selbst den Namen Orion.


Ist das schon offiziell?

Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 21. Juli 2006, 19:28:32
Nein, offiziell ist das nicht. Es ist wohl mehr ein Gerücht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: rolli am 21. Juli 2006, 19:38:55
Hi Jerry, hi Tobias

Projekt Orion scheint sich zu verwirklichen.

Nicht schlecht, Orion war schon bei den alten Ägyptern sehr interessant:

http://en.wikipedia.org/wiki/Crew_Exploration_Vehicle

 8-)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 21. Juli 2006, 22:58:58
Auch space.com berichtet jetzt darüber:
http://www.space.com/news/060720_cev_orion.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jok am 22. Juli 2006, 01:48:27
Hallo, :)

Orion ist es wohl nun !!! ;)

Und bitte nun auch endgültig!!!! beim Träger ARES ging es doch auch!!!!
Alles sehr verwirrend ;) ;)was soll das???? ::) :-[ :-X :-/

gruß jok :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jok am 23. Juli 2006, 08:30:19
Hallo, :)

(http://www.miomanager.com/Mio_Files/library/1016/CEVI1.JPG)
...und nun Änderungen am CEV

guckst du hier  :o :http://www.nasaspaceflight.com/content/?cid=4659

gruß jok :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Klaas am 23. Juli 2006, 11:33:49
Der Name "Orion" wurde bereits Ende der 50er Jahre verwendet. Bei dem Orion Projekt ging es um die Entwicklung von Antriebstechniken von Raumschiffen mit 6000t Masse und mehr, es gab sogar einen Prototypen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Projekt_Orion

Gruß
Klaas
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gero_Schmidt am 23. Juli 2006, 11:47:49
Ich finde "Orion" etwas unglücklich gewählt, da es eben schon ein - in Raumfahrtkreisen recht bekanntes - Projekt dieses Namens gab, s. oben. Klangvoll ist der Name aber schon...

Zu den CEV-Änderungen: Schaut euch mal das kleine Bild in der L2-Anzeige an: Hat man das CLV/Ares I nun tatsächlich nochmal grundlegend neu konzipiert? Schon vor einigen Monaten gab es entsprechende Gerüchte. Das CEV würde demnach mehr oder weniger die jetzige Shuttle-Konfiguration benutzen (ET plus zwei SRBs) statt einen einzelnen, verlängerten SRB plus Oberstufe...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jok am 23. Juli 2006, 12:34:36
Hallo, :)
(http://forum.nasaspaceflight.com/forums/get-attachment.asp?action=view&attachmentid=9365)
..du meinst dieses Bildchen in der mitte :o
(http://www.miomanager.com/Mio_Files/library/1016/CLVa1(1).JPG)
Aber ich meine der Träger ist nun mit der ARES 1 entgültig festgelegt...unser nicht gerade sehr schöner "Stangenspargel".Die Planungen sind doch schon so weit das neue MLP-s gebaut werden und 39B nächstes Jahr aus dem Shuttleflugplan geht um für ARES umgerüstet zu werden.Und für 2009 sind schon Testflüge angesetzt. ;)

gruß jok
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gero_Schmidt am 23. Juli 2006, 14:03:16
Schon, aber einer der Autoren des von dir verlinkten Artikels meint im nasaspaceflight-Forum, dass es unter den Ingenieuren deswegen immer noch Diskussionen gebe. Es soll ja bald auch noch einen Artikel dazu geben. Abwarten...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gero_Schmidt am 23. Juli 2006, 14:09:01
Zur Umrüstung der Startanlagen: Noch ist ja nichts geschehen, das sind bis jetzt lediglich Planspiele. Chris Bergin meint, mit dem 5-Segment-Booster gebe es ein großes Problem (Kostenexplosion?). Vielleicht wird also die bisherige Planung zu Ares I nochmal über den Haufen geworfen...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: rolli am 23. Juli 2006, 14:28:23
Ja, ja

Gero hat schon recht: Was ist mit diesem:

Zitat
..du meinst dieses Bildchen in der mitte  

Das zeigt ja 2 Shuttle-Booster mit einem riesigen Mitteltank...?

Mit dieser Konfiguration könnten ja drei mal mehr Masse in den Orbit befördert werden als notwendig für das CEV?

Also, da scheint noch einige Verwirrung zu herrschen
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jok am 23. Juli 2006, 14:29:46
...gut da lassen wir uns mal überraschen was NASA noch so im Ärmel hat ;)
(http://images.spaceref.com/news/2005/cev.18.l.jpg)
..und ob nun 4 oder 5 Segment Booster ...da wird noch viel gespielt... ::)

gruß jok
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jok am 23. Juli 2006, 14:33:37
Zitat
Ja, ja

Gero hat schon recht: Was ist mit diesem:

Zitat
..du meinst dieses Bildchen in der mitte  

Das zeigt ja 2 Shuttle-Booster mit einem riesigen Mitteltank...?

Mit dieser Konfiguration könnten ja drei mal mehr Masse in den Orbit befördert werden als notwendig für das CEV?

Also, da scheint noch einige Verwirrung zu herrschen

Hallo,
(http://forum.nasaspaceflight.com/forums/get-attachment.asp?action=view&attachmentid=9582)
..mit diesem "Bildchen" da...ich meine das ist noch eine alte Studie.Gab es da nicht mal die Idee wie bei Apollo unter dem CEV gleich den Mondlander mitzuführen.!
Also als reiner CEV Transporter überdimensioniert.Oder der Kompromiss zwischen ARES 1 und ARES 5 für ARES 5 wird dann noch der Frachtcontainer mit Stufe aufgesetzt so könnte man mit einem System arbeiten. :-/..Kosteneinsparung???


gruß jok
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 23. Juli 2006, 17:04:43
Hallo!
Es hat eigentlich mehr Ähnlichkeit mit dem neuen Schwerlastträger der NASA. Zumindest rein optisch.
Für den CEV-Träger ("ARES 1")  werden ja keine 2 Feststoffbooster benötigt.
Interessant wäre die Frage, ob man auch hierbei auf Wiederverwendbarkeit setzt (siehe Shuttle-Booster).  Bisher war nur die Rede davon, daß die Kapsel des CEV wiederverwendet wird.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 23. Juli 2006, 17:13:20
Moin,

also ich meine, dass für das CEV *Altair* solch eine Trägerkonstellation weit übertrieben ist. Ich denke, dass die NASA Kosten sparen will und muß und da wird sie doch nicht solch eine überdimensionierte Technik aufwenden.

Oder ist das irgendeine alte Überlegung aus der Mottenkiste?

Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 23. Juli 2006, 17:18:03
Noch 'ne andere Sache geht mir gerade durch den Kopf:

Besitzt das CEV eigentlich sowas wie eine Luftschleuse? Im Shuttle gab's das, auch die Sojus verfügt mit der Orbitalsektion über so eine Einrichtung.
Wenn es das beim CEV nicht gäbe, wäre das mit einigen Nachteilen verbunden.
So müßte beim Ausstieg eines Astronauten die Kabinenatmosphäre aufgegeben werden und alle Crewmitglieder müßten zwangsweise die Raumanzüge anlegen.
Das wäre sicher ein technologischer Rückschritt.  

Ich vermute auch mal, daß das CEV nicht nur für eventuelle Mondflüge konzipiert wird, sondern eher ein universell einsetzbares Transportmittel sein soll.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jok am 23. Juli 2006, 17:19:56
Hallo, :)

...nein aber mit dieser abgespeckten ARES 5 Version könnte man sich einiges an Startanlagen und umbauten im VAB schenken.Einheitliche MLP-s u.s.w.
Und mit dem Betrieb beider Stufen ab Startisch ist man vielleicht auch auf der sicheren Seite :-/

gruß jok :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 23. Juli 2006, 18:04:10
Weiß jemand von euch etwas zur Frage  #154 ?
Das wäre zumindest für mich interessant.
Danke!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: rolli am 23. Juli 2006, 18:53:22
Das neue CEV soll um ein drittel grösser sein als Apollo.
Das langt zwar für enge 6 Mann Besatzung, aber sicher nicht für eine Luftschleuse.

Darum ist auch die Idee, das neue CEV als Mars-Vehikel zu benutzen, absolut illusorisch.

Schade
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jok am 23. Juli 2006, 21:30:17
Hallo, :)

..den richtigen Sinn für eine Luftschleuse sehe ich beim CEV nicht.Wofür??
Als Zubringer zur ISS hat man die Luken der Station...und für Mondflüge ist der Lander vorhanden.
Und für Notsituationen wird es problematisch 6 Mann Crew und soviele Raumanzüge bekommt man nicht in die Kapsel!!!

gruß jok
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ILBUS am 24. Juli 2006, 00:59:26
Sers Jok, ich meine in jeder KApsel ist ein Raumanzug ein muss. Die Raumfahrer starten bereits in denen.

Bei den Russen seit dem Ungluck einer der ersten Bemannten Mission, da kamm es kurz vor dem Wiedereintritt zu einer Enriegelung der Ventile und innerhalb einer Minute sank der Druck auf Null. Die Manschaft kamm ums leben.

Bei den Schuttles ist es auch ein Teil der Sicherheitsvorkehrungen. die Crew ist beim Start in den Weltraumanzügen.

Oder meintest du die Raumanzüge für die Arbeiten im All, die gerade beid er ISS verwendet werden?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jok am 24. Juli 2006, 18:54:36
Hallo, :)

Ich meine Raumanzüge mit denen ein Umsteigen im All möglich wäre,also in einer Notsituation die Kapsel verlassen...falls Luftschleuse vorhanden.
Aber bei einer 6 Mann Crew einfach kein Platz.

Ich behaupte mal die Anzüge der Astronauten bei Shuttlestarts sind mehr eine Art Druckanzüge mit Sauerstoffpacks die für Ausstiege ins All nicht geeignet sind. :-?

gruß jok :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: nickasas am 28. Juli 2006, 10:54:40
moin,
die wollen bestimmt wieder aufmerksamkeit eregen. :D
Sie ham ja schon alle daten,oder?
nickasas ;)


Zitat
NASA plant die Wiederaufnahme bemannter Mondflüge nach
nunmehr 35-jähriger Pause.
Welche Ergebnisse kann man erwarten, und sind die Mittel
dafür gut angelegt? &nbsp;Nach Apollo 17 (letzter Flug; 1972)
dachte man alles über den Mond zu wissen und favorisierte
den Bau von Raumstationen. Nun dieser interessante und
erstaunliche Sinneswandel nach fast 3 Jahrzehnten!
Ich freue mich auf ein intensives PRO+CONTRA!
 
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: nickasas am 28. Juli 2006, 10:55:44
da hast du recht!!!
nickasas :)


Zitat
...gut da lassen wir uns mal überraschen was NASA noch so im Ärmel hat ;)
(http://images.spaceref.com/news/2005/cev.18.l.jpg)
..und ob nun 4 oder 5 Segment Booster ...da wird noch viel gespielt... ::)

gruß jok
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 12. August 2006, 14:52:39
Moin,

hier hatten Teilnehmer über Neutrinos diskutiert. Ich habe die Beiträge rausgenommen und unter Kosmologie *Neutrinos* gepackt. Über das Hauptthema, dem Titel entsprechend, kann hier natürlich weiter diskutiert werden.



Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 14. August 2006, 15:53:02
Hallo Jerry,
danke für die "Säuberung"!  Leider kommt es immer wieder vor, daß Teilnehmer im Forum von den eigentlichen Themen abweichen. (Viele sicher unbewußt, manche aber auch mit Absicht).
Habe leider nicht die Zeit, das ständig zu kontrollieren.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 14. August 2006, 18:52:54
Die NASA hat neue Logos veröffentlicht:


(http://www.space.com/images/060814_orion_logo_02.jpg)
Orion-Logo

(http://www.space.com/images/060814_nasa_moon_logos_02.jpg)
Eine Sammlung verschiedener Logos


Quelle:
http://www.space.com/news/cs_060814_orion_logo.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jps-fan am 15. August 2006, 08:03:47
Die vom Mod Tobi verlinkte Seite http://www.space.com/news/cs_060814_orion_logo.html ist echt super.
Wenn man da richtig durchblättert gibt es sehr viel interessantes zu lesen und zu sehen. Da sollte sich die ESA mal dran orientieren, denn die bringen leider so was nicht fertig.

jps
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 02. Oktober 2006, 21:50:18
Der neue Mondlander der NASA soll "Artemis" heißen. Artemis ist der griechischen Mythologie nach eine Tochter von Zeus.

Quelle:
http://www.flightglobal.com/Articles/2006/10/03/Navigation/200/209644/NASA+to+name+moonlander+after+Greek+goddess+Artemis.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 03. Oktober 2006, 10:59:27
Tolle Namen - Ares, Orion, Artemis!
Entscheidend ist letztlich, wann die erste bemannte Fähre wieder auf dem Mond steht....
Leider sind das nicht mehr die Zeiten von Apollo:
- nur sieben Jahre von der Ankündigung bis zur Realisierung
- eine Nation, die hinter einem Projekt stand
- eine Mannschaft unter W.v.Braun, die ihres Gleichen suchte...
- und nicht zuletzt, genügend Geld!

Das alles gibt es heute nicht.
Schau'n wir mal, was die NASA daraus macht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ILBUS am 04. Oktober 2006, 08:45:08
Zum dem Preis des kalten Krieges...

Ich denke die Aufgaben damals waren auch übersichtlicher. Ich sage nicht einfacher.
Aber das Ziel damals war drei Menschen auf den Mond und zurück zu bringen. Mit etwas Nutzlast. Und möglichst schnell. Und sogar hier ist es etwas Paradox. Solange die Amis zu patriotisch waren, und Braun nicht mitbauen dürfte, haben sie ihre Vorhaben nicht erfüllen können. Erst nach dem der Ausländer mit gewissen ämtlichen Vorbereitungen eingebürgert wurde, ging es weiter.

Ich habe das Gefühl, dass man heute viel umfangreicher Plant, der Mond soll anscheinend Wissenschaftlich und Industriel erschlossen werden. Das zu bemendgelde Finazierung kommt hier nicht als einziger Verzögerer.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 04. Oktober 2006, 09:38:42
Von Braun war beim US Mondprogramm von Anfang an dabei.
Von Braun wurde schon 1955 US Staatsbürger und war ab 1959 offiziell bei der NASA, kurz nachdem man den Bau einer Großträgerrakete (der späteren Saturn 5) beschlossen hatte.
Das Mondprogramm hat ja dann erst 1961 mit der Kennedy Rede richtig begonnen.
Richtig ist, dass die Amerikaner Probleme mit ihrem ersten Satelliten hatten und erst als von Braun da mitmachen durfte der Erfolg kam. Dass er damals nicht von Anfang an dabei war, ist aber weniger auf Ressentiments von Braun gegenüber zurück zu führen (er war damals ja schon Amerikaner), sondern eher auf die Rivalität zwischen US Army und US Navy.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 01. November 2006, 11:33:31
Zitat
Zitat
Die billigste und schnellste Variante ist sicherlich der direkte Aufbau auf der Mondoberfläche.
Die andere (etwas aufwendigere) Variante wäre die Errichtung der bemannten
Stationsmodule unter der Mondoberfläche.

Kombinier doch einfach beides: Die auf der Oberfläche aufgebauten Module werden anschließend mit Mondboden bedeckt. Nachteil hierbei: Es ist zusätzliches Baugerät notwendig. Andererseits kann das ohnehin notwendig sein, um den Untergrund für die Station zu planieren und ggf. Pisten zu abgelegeneren Außenposten (Startrampe, Landezone, Forshcungseinrichtungen) anzulegen.

Wie wäre es damit, sich in einen Hang einzugraben, dann muß ich nicht nach unten sondern kann geradeaus graben. Das müsste doch einfacher sein oder?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 01. November 2006, 11:51:15
Zitat
Hallo Jerry,
danke für die "Säuberung"!  Leider kommt es immer wieder vor, daß Teilnehmer im Forum von den eigentlichen Themen abweichen. (Viele sicher unbewußt, manche aber auch mit Absicht).
Habe leider nicht die Zeit, das ständig zu kontrollieren.

Hallo Chris,

für mich nehme ich in Anspruch unabsichtlich vom Thema abzuweichen. Allerdings sind viele Themen ja auch miteinander vernetzt.

Viele Grüße

Ho
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 05. Dezember 2006, 00:13:29
Moin,

zum Thema *Mondlandung* gibt es hier eine Kurzinformation aus Yahoo-Nachrichten:

Houston (dpa) - Die US-Raumfahrtbehörde NASA will ihre Mondstation an einem der beiden Pole aufbauen. Sie soll mit Solarkraft betrieben werden. Am Süd- oder Nordpol des Erdtrabanten soll dafür eine fünf Kilometer lange Zone entstehen, sagte Missionschefin Shana Dale in Houston. An den Polen gibt es das meiste Licht. Ab 2020 sollen vier Astronauten wieder erste Schritte auf dem Mond unternehmen. Die Mondstation ist auch als Basis für Flüge zum Mars gedacht.


Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 05. Dezember 2006, 00:51:21
Zitat
NASA officials, leading the US effort to return humans to the Moon, said they were expecting international partners, to contribute to the construction, operation and use of a future lunar outpost [...]
http://www.russianspaceweb.com/
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 05. Dezember 2006, 01:14:56
Moin,

to knt: Ich verweise auf folgenden Thread >>>>> (http://www.world-of-smilies.com/wos_weihnachten/xpb_sonicht.gif) (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=211.0)
und bitte um entsprechende Umsetzung.

Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Junior am 05. Dezember 2006, 13:04:53
Gefunden in Yahoo-Nachrichten: Die europäische Raumfahrtagentur ESA prüft eine Beteiligung an der geplanten US-Raumstation auf dem Mond. Das 2004 von US-Präsident George W. Bush angekündigte Projekt interessiere die ESA im Rahmen ihrer "globalen Strategie der Planetenerforschung", sagte der Leiter der ESA-Koordinationsstelle für bemannte Raumflüge und Erforschung, Piero Massima, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP in Paris: "Wir sind heute auf der Internationalen Raumstation ISS, wir können uns nicht vorstellen, dass wir nicht auf einer planetaren Basis sein werden - zunächst auf dem Mond und später auf einem anderen Planeten."

Europa prüfe, "wie es sich auf ein amerikanisches Mondprogramm aufpfropfen kann", sagte Massima. Die ESA arbeite mit der US-Raumfahrtbehörde NASA zusammen, um Ziele für künftige Flüge zu definieren, "die mit einer menschlichen Mission zum Mond zusammenhängen". Dabei gehe es für Europa darum, Technologie beizusteuern. Massima verwies auf Robotertechnik oder Know-how zu lebenserhaltenden Systemen. Europa könnte seinen Worten zufolge "eine bedeutende Rolle bei Fortschritten in diesen Bereichen spielen". Er hoffe, dass das US-Mondprogramm "eine umfassende Erforschung" des Erdtrabanten ermögliche und keine bloße Wiederholung der Apollo-Flüge vor Jahrzehnten sein werde.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: neo am 05. Dezember 2006, 16:42:41
hierzu folgender Artikel im Stern:
http://www.stern.de/wissenschaft/kosmos/:Nasa-Entscheidung-2024-Mondbasis/577878.html

sehr interessant.

Gruß
neo
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Minshara am 05. Dezember 2006, 18:58:58
Ich habe heute zum ersten Mal davon gehört, und zwar in den WDR-Nachrichten, und bin fast von meinem Stuhl geprungen!  [smiley=2vrolijk_08.gif]
Endlich hört man was offizielles von der NASA!

Die Station soll in Pol-Nähe gebaut werden, um dort die intensivere Sonnenstrahlung zu nutzen. Das könnte bedeuten, dass man sie im Perihel-Stand auch mit kleineren Teleskopen sehen könnte!
Das wäre doch echt genial!

Aber es ist auch so schon ein Grund zum feiern! [smiley=beer.gif]
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: rolli am 06. Dezember 2006, 07:45:09
Hi Minshara

und ich habe dreimal gejodelt, als die wirklich ernsthafte NASA -Meldung kam.
Und nochmals, als promt die ESA ihr grosses Interesse kundtat, da unbedingt mitzutun... :o

Das scheinen nun wirklich konkrete Pläne zu sein, wollen wirs hoffen.

Zur Ergänzung:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,druck-452502,00.html

Allerdings mit dem Mars..., hm, da werden wir wohl noch ne ganze Weile warten müssen

 :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 14. Dezember 2006, 20:07:07
Tolle Sache, ich wünsche den Amerikanern viel Glück und das der Südpol nicht schon besetzt ist, wenn sie 2024 ankommen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Mary am 16. Dezember 2006, 23:39:33
Naja, wenn er schon besetzt ist, müssen sie ihre Station halt ein paar Meter daneben bauen... Derzeit ist am Mond noch genug Platz.

Wie die Erde wohl von dort aussieht... Sieht man sie nur grad am Horizont oder gar nicht wirklich oder sieht man sogar mehr?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Abakama am 17. Dezember 2006, 00:17:38
Hi Mary,

hab gerade mal ein bisschen gegoogled und dabei dieses Foto gefunden:

(http://www.b-i-e-l-e-f-e-l-d.de/verschwoerung.db/mondlandung/1/Mondlandung-Dateien/apollo11_1_3.gif)

Auf diesem Foto aus dem Mondorbit ist die Erde ja ganz gut zu sehen, und auf den Fotomontagen einer evnt. Mondlandung, z.B.

(http://www.astronews.com/news/bilder/2005/0509-014e.jpg)

ist die Erde auch ganz gut zu erkennen.
Aber ich hoffe dass hier mal jemand seinen Senf dazugibt der davon was versteht  ;)

MfG Aba
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: terraformer1 am 17. Dezember 2006, 10:57:35
Zitat
Naja, wenn er schon besetzt ist, müssen sie ihre Station halt ein paar Meter daneben bauen... Derzeit ist am Mond noch genug Platz.

Wie die Erde wohl von dort aussieht... Sieht man sie nur grad am Horizont oder gar nicht wirklich oder sieht man sogar mehr?

Durch die Libration des Mondes kippt er regelmäßig um etwa 7° zur Seite oder über die Pole. Die Erde hat am Mondhimmel einen Durchmesser von etwa 2°. Am Südpol sollte die Erde daher zeitweise auch mal unter dem Horizont verschwinden, abhängig von der Geländeform, aber nicht mehr als ca. 2-3 Tage. Man kann dort schön den regelmäßigen "Tanz" der Erde am Hoizont verfolgen. In niederen Mondbreiten dürfte das am Himmel nicht so sehr auffallen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: rolli am 17. Dezember 2006, 10:58:31
Hi Abakama

Hier habe ich noch eine Zusammenfassung des zukünftigen Mond und Mars-Programm der USA (und ev. ESA?) gefunden. Ein paar Auszüge:

Zitat
Transport von bis zu sechs Astronauten zur und von der Internationalen Raumstation ISS nach Auslaufen des SHUTTLE Programms 2010
Transport von vier Astronauten zum Mond und zurück zur Erde
Absetzen aller Astronauten auf der schwieriger zu erreichenden Rückseite oder Pole des Mondes. Die den Mond umkreisende Kommandoeinheit bleibt, anders als bei APOLLO, unbemannt in der Mondumlaufbahn in Erwartung des Rücktransports der Mannschaft zur Erde
Erstellung einer bemannten Infrastruktur auf dem Mond, die einen ständigen bemannten und wissenschaftlichen Forschungsbetrieb gestattet und eine Vorstufe zu einer späteren Marsinfrastruktur darstellt
Vorbereitung zukünftiger bemannter Marsmissionen durch die Auswahl von Technologien für den Antrieb und die Wohnumgebung (Habitat) und Lebensbedingungen, wie sie auch für Marsmissionen anwendbar sind. Unter anderem soll das Vorhandensein von Ressourcen auf dem Mars berücksichtigt werden, die es auf dem Mond nicht gibt.
ORION bildet bis 2009 den Schwerpunkt der Entwicklung des Mondprogramms. Es ähnelt in Zweck und Konfiguration der Kommandoeinheit des APOLLO Programms und hat die Aufgabe, die Mannschaft aus einer Erdumlaufbahn zum Mond und zurück zu transportieren. Es trägt außerdem die Mondlandefähre zum Mond und die Rückkehrkapsel.

Und:

Zitat
Das Mondprogramm der USA ist das erste große Raumfahrtentwicklungsprogramm nach dem SHUTTLE und der ISS. Das Konzept steht auf einer soliden technischen Grundlage. Die anvisierten Programmkosten stellen eine große Herausforderung an die beteiligte Industrie dar. Die Entwicklung von ORION soll ca. 8 MRD US-Dollar kosten, das gesamte Programm dürfte also etwa 30 MRD Dollar kosten. Das Programm ist zeitlich so gestaffelt, dass bei Überschreitung wesentlicher Kostenvorgaben für ein Element das ganze Programm mit vertretbarem Aufwand abgebrochen werden kann. Der Zeitrahmen ist mit 12 Jahren akzeptabel, um das Interesse der Öffentlichkeit wach zu halten, zumal bereits ab 2009 spektakuläre Zwischenergebnisse mit ORION und ersten Trägerversuchen zu erwarten sind. Bemannte Missionen zum Mars sind das erklärte Endziel etwa 2030. Dazu werden bereits beim Mondprogramm die Weichen gestellt.

Es ist schwer vorstellbar, dass sich Europa bei diesen Programmen nicht beteiligt und sich damit auf unabsehbare Zeit nach dem Ende des ISS Programms von der bemannten Raumfahrt verabschiedet. Das würde Deutschland besonders betreffen, das in Europa in der bemannten Raumfahrt stets eine Führungsrolle eingenommen hat. Auch auf dem Gebiet der Träger würde Europa zurückfallen. Die zurzeit geplanten auf Mond und Mars bezogenen Projekte der ESA sind zu wenig, um als Partner ernst genommen zu werden. Die Entwicklung von Mannschaftstransportvehikeln für das Mondprogramm der USA erscheint wenig wahrscheinlich angesichts der Entschlossenheit der NASA, dies nicht aus der Hand zu geben. Eine Beteiligung Europas am Mondprogramm müsste daher bald festgeschrieben werden. Es ist auch schwer vorstellbar, daß Europa mit Russland ein bemanntes "Konkurrenzprojekt" auflegt.

http://www.marssociety.de/html/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=1182&mode=thread&order=0&thold=0

Na, das könnte schon sehr spannend werden

 ::)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 17. Dezember 2006, 16:27:47
Zitat
Wie die Erde wohl von dort aussieht... Sieht man sie nur grad am Horizont oder gar nicht wirklich oder sieht man sogar mehr?

Hallo Mary,

wie die Erde aussieht hängt vom Standort ab. Auf der der Erde zugewandten Seite steht die Erde immer an gleicher Stelle, am Äquator senkrecht (ungefähr) über dem Mond, in der Nähe der Pole greade über dem Horizont.
Die Erde hat übrigens auch ihre Phasen von Neuerde zu Vollerde.

Viele Grüße

Ho
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Mary am 17. Dezember 2006, 20:08:45
So ungefähr dachte ich mir das auch. Aber in Äquatornähe sieht man die Pole ja auf der Seite und am Südpol den Südpol "oben", also am höchsten über dem Horizont, oder? Wenn ich mir das so recht überlege, müsste der Mond aber auf der Südhalbkugel auch "am Kopf" stehen, oder irre ich mich da?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ho_Jintao am 21. Dezember 2006, 20:00:49
Also jetzt fühle ich mich stark gefordert. Da Erde und Mond sich in der gleichen Ebene bewegen, sollten die Pole bei beiden gleich sein. Das heißt, wenn der Nordpol des Mondes "oben" ist, ist auch der Nordpol der Erde oben.
Wie die Erde auf mich wirkt (also ob Norden oben, Unten oder auf der Seite liegt), wenn ich vom Mond aus hinschaue hängt davon ab, in welche Richtung auf dem Mond ich schaue.
Wenn ich also auf der Südhalbkugel stehe und nach Norden schaue, sieht es anders aus, als wenn ich nach Süden schaue.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 11. Januar 2007, 21:20:08
Der Mond wird auch für die NASA metrisch: Die NASA hat beschlossen, zukünftig das metrische System für alle Mondmissionen zu nutzen. Das metrische System ist bei der NASA zwar schon seit 1990 offiziell, aber viele Zuliefer arbeiten noch mit den alten englischem System. Das soll in Zukunft anders werden, um peinliche un teure Fehlschläge wie den des Mars Climate Orbiter zu verhindern.

http://www.astrolabium.net/archiv_science_nasa/science_nasa_januar2007/10-1-2007.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 28. Januar 2007, 11:21:26
Hallo Martin!
Lag denn das Versagen des Mars Orbiter wirklich an diesen unterschiedlichen Maßsystemen?
Ich hatte das in dem Zusammenhang noch nicht gehört.
Andererseits wundert es mich schon, warum die NASA erst so spät auf das metrische System umgestiegen ist.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: roger50 am 28. Januar 2007, 11:34:36
Moin Chris,
Martin hat schon recht. Hier kopiert aus Wikipedia:

"Die Untersuchungskommission fand sehr schnell den Grund für den Kontaktverlust mit der Sonde. Aus den Telemetriedaten wurde ermittelt, dass der marsnächste Punkt nicht bei 150 km, sondern bei nur 57 km lag. In dieser Höhe jedoch ist die Marsatmosphäre bereits so dicht, dass die Sonde durch die Reibungskräfte und die Hitze zerstört wurde. Die Ursache dieses Navigationsfehlers war ebenfalls schnell klar: Während die NASA Impulse im international gebräuchlichen SI-System mit der Einheit Newton x Sekunde berechnete, wurde die Navigationssoftware des MCO vom Hersteller Lockheed Martin für das imperiale System mit der Impulseinheit Pfund x Sekunde ausgelegt, also um den Faktor 4,45 größer. Um nun den durch die Auswirkungen des Solardrucks auf das asymmetrisch angebrachte Solarpanel verursachten Drall zu kompensieren, mussten ab und zu Kurskorrekturen vorgenommen werden. Durch die differierenden Einheiten wurde der Kurs jedoch überkorrigiert und die Sonde viel zu nah an den Mars herangeführt.

Als weitere Ursachen des Verlusts wurden mangelnde Erfahrung, Überlastung und schlechte Zusammenarbeit der Bodenmannschaften angeführt. Eingespielte Teams hätten den Einheitenfehler auch während des Flugs entdecken können und so den Verlust verhindert."

Gruß
roger50

P.S.: Nur nebenbei: die unterschiedlichen Maßsysteme waren damals auch eine der Hauptursache für das Scheitern der Europa-Rakete
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 28. Januar 2007, 11:58:26
Zitat

P.S.: Nur nebenbei: die unterschiedlichen Maßsysteme waren damals auch eine der Hauptursache für das Scheitern der Europa-Rakete

Hallo roger!
Es ist unglaublich, daß man so viele Millionen in den Sand gesetzt hat wegen eines so "simplen Fehlers"!
Das war mehr als peinlich, zumal es hätte vermieden werden können.
Ich hoffe zumindest, dass das neue Mondprogramm der Nasa nicht an solchen Lapalien scheitert.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Halbtoter am 28. Januar 2007, 19:28:21
Die Amis lernen zwar selten aus Fehlern aber diesmal schon: Der Mond ist metrisch  (http://www.heise.de/newsticker/meldung/83571)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: roger50 am 28. Januar 2007, 19:32:46
Hallo Chris,

Zitat
Es ist unglaublich, daß man so viele Millionen in den Sand gesetzt hat wegen eines so "simplen Fehlers"!

Da hast Du natürlich recht. Aber wir wissen ja: wer arbeitet, macht Fehler. Du, ich, alle. :-/

Und wenn man mal genauer hinschaut, beruhen die meisten Pannen auf menschlichen Fehlern. Da ging schon früher mal eine US-Raumsonde verloren, weil jemand ein Komma zu weit nach rechts gesetzt hatte (das ging damal noch mit der Hand). Da fiel eine Ariane-4 runter, weil jemand einen Putzlappen in einer Treibstoffleitung vergaß, usw, etc.

Man kann immer nur versuchen, die Zahl der Fehler zu minimieren - und das treibt dann wieder die Projektkosten in die Höhe. Oder alles so auszulegen, das ein Fehler nicht zu einer Katastrophe führen kann. Das macht's dann auch wieder teurer.

Aber nun Schluß, wird ja langsam off-topic. ;)

Gruß
roger50

P.S.: Glückwunsch, Chris, zum 500. Beitrag ! [smiley=thumbsup.gif]
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: radi am 29. Januar 2007, 08:15:44
War das mit dem Putzlappen nicht etwas kontrovers weil die Reinigungsmanschaften garnicht so einen Putzlappen
verwenden? Man spekulierte damals auf einen Anschlag denke ich.  :-?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Marauder am 29. Januar 2007, 12:44:35
Zitat
War das mit dem Putzlappen nicht etwas kontrovers weil die Reinigungsmanschaften garnicht so einen Putzlappen
verwenden? Man spekulierte damals auf einen Anschlag denke ich.  :-?
Das habe ich auch so in Erinnerung, daß da Sabotage zumindest in der Diskusion war. Zumal es damals hieß, daß die Rakete über einen längeren Zeitraum (ich glaube Weihnachten?) relativ unbeobachtet in einer Halle lagerte.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: roger50 am 29. Januar 2007, 22:31:41
Ob Schlamperei oder Sabotage, ist bis heute offen. Zumindest gab's nie eine offizielle Stellungnahme. ::)

Entscheidend ist aber, das der Lappen hinterher niemandem auffiel. Wäre nicht passiert, wenn man damals schon so kontrolliert hätte, wie es seither der Fall ist. Seitdem wird jede Leitung vor der Integration des Trägers noch mit einem Endoskop auf "Verschmutzung" untersucht.

Gruß
roger50
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 21. Mai 2007, 22:57:02
Das Lunar Lander Office der NASA sucht Mitarbeiter um die Entwicklung eines zukünftigen Mondlanders zu beginnen. Der Lander soll 20 Tonnen(!) auf die Mondoberfläche transportieren können oder aber einer 4 Personencrew einen 7-Tage Aufenthalt überall auf der Mondoberfläche ermöglichen und jederzeit auf die Erde zurückzukehren können.

Link:
http://www.flightglobal.com/articles/2007/05/22/213935/lunar-lander-office-opens-for-business.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 21. Mai 2007, 23:17:01
In dem Artikel steht ja noch drin, dass in den Konzepten die zurückgelassenen Landestufen die Möglichkeit zum "Verbinden" haben sollen, um daraus eine Basis zu konstruieren. Ich frage mich wie das gehen soll, bzw. wie diese Stufen dann aussehen sollen, wenn sie gleichzeitig in Wohnraum umwandelbar sein sollen ...
Mir gefällt immer noch die Idee einer aufblasbaren Mondbasis  ....

Außerdem konzentriert man sich bei den Landerkonzepten auf hohe Lande-, aber geringer Rückstartmassen. Damit geht es wohl vor allem darum viel Material pro Flug auf den Mond zu bekommen. Für den Rückflug ist dann nur Kapazität für die Besatzung in der kleinen Rückkehrstufe.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 21. Mai 2007, 23:32:36
Mir kam da gerade noch die Idee:

Wenn man die Landestufen als Mondbasis umfunktionieren und nutzen möchte, könnte es ja sein, dass diese (v.a. bei der 20t-Nutzlast) nicht nur aus dem reinen Serviceteil (Triebwerke, Treibstoff) bestehen, sondern man auch ein Wohnmodul auf die Nutzlastfläche packt. Das bleibt dann natürlich auch mit zurück und steht auch bei den nachfolgenden Landungen zur Verfügung.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: radi am 22. Mai 2007, 08:14:39
Was meint ihr, könnte man eine Kapsel bauen, die völlig selbstständig Lasten auf dem Mond absetzt? D.h. ohne Orion, nur hinfliegen und landen z.B. mit einem Wohnmodul, dann könnte die Astronauten mit ihrer eigenen Kapsel nachkommen und das Modul benutzen.

Tschüss

Radi
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 22. Mai 2007, 08:20:35
Hallo Radi,

natürlich geht das. Das wäre dann nur eine "etwas größere" Raumsonde, die landet ;).

Das Problem wäre dann nur, dass man praktisch 2 unterschiedliche Lander entwickeln und nutzen würde:
Aus Gründen des Aufwands wird man wohl nur einen Lander entwickeln, der beides kann:
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 22. Mai 2007, 08:58:02
Mir ist da gerade folgendes eingefallen:
Die alten Apollo-Mondfähren hatten ja eine Gesamtmasse von ca. 16 Tonnen, wovon aber nur ca. 4,5 Tonnen auf die "Nutzlast" (den Wiederaufstiegsteil) entfielen.
Wenn jetzt aber die neuen Fähren 20 Tonnen auf den Mond bringen können (als Nutzlast), dann müßte ja deren Gesamtmasse bei mind. 70t liegen!  
Ob das die ARES V wohl schafft?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 22. Mai 2007, 10:09:40
Eigentlich gefällt mir die Idee einer Mondbasis ganz gut, bevor wir zum Mars aufbrechen. Beim Mars sollte das Ziel ja nach gängiger Meinung auch ein dauerhafter Aufenthalt sein, bzw. ein Marsprogramm sollte von vornherein den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur mit erfassen. Ein Mal hin und das war's dann wieder für 30 Jahre sollte nicht das Ziel sein.
Um so etwas aber zu bewältigen, muss eine gewaltige Logistikkette aufgebaut werden. Um das zu erproben und zu entwickeln, ist eine dauerhafte Mondbasis eigentlich der logische Schritt. Das ist realistischer als gleich den Mars erobern zu wollen. Der Mond selbst ist schon eine Herausforderung.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MSSpace am 22. Mai 2007, 10:41:49
Beim Mars würd mir schon eine orbitale Raumstation gefallen, von der man bei Bedarf mehrere Abstiege vornehmen kann. Dies sollte sich auch wesentlich einfacher machen lassen, als eine Station auf dem Marsboden aufzubauen. Aber sollte das wirklich im Vordergrund stehen, muss das mit Sicherheit erstmal auf dem Mond "geübt" werden. Einen Lander, der sich gleichzeitig als Stationsmodul eignet kann ich mir so leicht nicht vorstellen. Mehrere Lander können ja nicht punktgenau nebeneinander landen, sondern im Abstand von sagen wir mal 50 Meter (und das ist schon gutmütig). Dann müssen die Dinger entweder fahren können oder man bräuchte einen großen Montagekran...
Gruß,
MSSpace...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 22. Mai 2007, 11:01:08
Das mit den Mondstations-Landern kann ich mir so vorstellen:

Die Lander selbst sind getrennt voneinander und haben ejweils spezialisierte Module/Einrichtungen. Dann kann der erste Lander den Wohnraum bieten. Der nächste würde evtl. weitere Systeme bieten (Energie, Lebenserhaltung, Arbeit, Forschung). Lander 3 kommt dann mit dem nächsten Wohnmodul ..... und so weiter.
Irgendwann kommen dann Lander mit "Baumschinen" und welche, die nur noch Module transportieren. Diese können dann durch Baumaschinen abgeladen und zusammengesetzt werden.

Damit erhält man am Anfang natürlich keine zusammenhängende Station sondern nur getrennte Lander/Module, aber es wäre eine erste Basis, in der man sich aufhalten kann, um mehr zu errichten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 08. Juni 2007, 06:52:55
Lockheed Martin untersucht ein Lander-Konzept aufbauend auf der Centaur-Oberstufe.

Quelle: http://www.nasaspaceflight.com/content/?cid=5063
(http://www.nasaspaceflight.com/Images/Thumbnails/Thumbnailer.ashx?Img=library/1016/CL2.JPG&W=214&H=151)

Die Merkmale sind:

Naja, für mich sieht das eher nach einem von vielen zu untersuchenden Konzepte aus. Nach heutigen Planungen soll ja auch die Ares V und kein EELV verwendet werden. Das technische Risiko bei diesem Landeverfahren dürfte etwas höher liegen als bei konventionellen Designs.

[size=9]
Vielleicht wurde darüber schon berichtet, es ist nämlich nicht ganz taufrisch. Aber trotz intensiver Suche habe hier nichts dazu gefunden. Ich stehe aber auch mit der Suche ein wenig auf "Kriegsfuß" ;)[/size]
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 08. Juni 2007, 09:26:44
Auf den ersten Blick vielleicht verlockend. Aber es gibt 2 Schwachpunkte dabei:
1. Die erwähnte Centaur-Stufe ist extrem leicht gebaut u. dürfte aufgrund ihrer Struktur eine solche Landung nicht überstehen.

2. Die vorhandene Nutzlast erscheint mir (zumindest für ein bemanntes Modul) viel zu gering.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 08. Juni 2007, 11:22:42
Zitat
2. Die vorhandene Nutzlast erscheint mir (zumindest für ein bemanntes Modul) viel zu gering.


Welche Nutzlast meinst du? Im Artikel steht: 2t für den Abstieg und 700kg für den Aufstieg. Den Aufstieg macht aber nicht mehr die Centaur-Stufe. Wahrscheinlich sind das Zahlen, was man neben dem Modul noch transportieren kann.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: rolli am 08. Juni 2007, 11:30:13
Hm, wie soll denn der Kopfteil vom Mond starten?
Sich um 45° drehen, irgendwie und los ?

Versteh ich nicht, bitte um Aufklärung

 :-[
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 08. Juni 2007, 11:40:43
Zitat
Hm, wie soll denn der Kopfteil vom Mond starten?
Sich um 45° drehen, irgendwie und los ?

Versteh ich nicht, bitte um Aufklärung

 :-[

Gute frage ... er hat ja ein paar Reaktionskontrolldüse. Mit denen könnte er dann schweben und in entsprechender Höhe sich dann senkrecht stellen. Aber das horizontale "Abkoppeln" beim Start stelle ich mir auch schwierig vor.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: rolli am 18. Juli 2007, 16:51:24
für die Landung auf dem Mond.
Da die künftigen Mondlander wesentlich schwerer sein werden als bei den Apollo-Landungen, müssen auch entsprechend neue Triebwerke getestet werden.
Hier ein NASA-Bericht:

Drück mich (http://www.astrolabium.net/archiv_science_nasa/science_nasa_juli2007/17-7-2007.html)

 :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: roger50 am 18. Juli 2007, 19:50:55
Ach ja, warum einfach, wenn's auch kompliziert geht.... :(

Bei einem Fahrzeug wie der Mondlandefähre ist am wichtigsten, daß das Triebwerk ABSOLUT zuverlässig zündet und arbeitet. Denn sonst ist's aus mit den Astronauten. :'(

Und da ist die bei Apollo benutzte Technik der hypergolen, also selbstzündenden Treibstoffe, verbunden mit einer pumpenlosen, druckbeaufschlagten Fördertechnik einfach unschlagbar zuverlässig. Das wußte man in den 60ern sehr gut. Es galt noch das immer gültige KISS-Prinzip (Keep it simple, stupid).

Okay, H2/O2-Technik liefert zwar einen etwas besseren spezifischen Impuls und bedeutet deshalb eine etwas geringere Masse, aber sie ist ungleich komplizierter - und damit störanfälliger. Und während bei hypergolen Treibstoffen im Prinzip lediglich 2 Ventile auf- und zugehen müssen, muß bei kryogener Technik die Turbine, müssen die Pumpen, sowie etliche Ventile einwandfrei arbeiten.
Von den Problemen, die die Lagerung der superkalten Treibstoffe über längere Zeit verursacht, ganz zu schweigen....

Dass der neue Mondlander wesentlich schwerer ist als damals das LEM, kann auch nicht als Argument für neue Triebwerke gelten. Dann nimmt man eben zwei der bewährten Triebwerke, voila. Ist immer noch wesentlich günstiger - und zuverlässiger.

Aber wie gesagt: warum einfach....

Ich kann nur den Kopf schütteln. [smiley=thumbdown.gif]
roger50
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 20. Juli 2007, 13:45:21
Das sehe ich genau so!  Dass es niemals ein Unglück mit einer Apollo-Mondfähre gab, lag eben auch an deren einfacher und sicherer Technik (bei Apollo 13 rettete diese Fähre sogar die Astronauten).
Aber noch steht ja die endgültige technische Konfiguration der Orion-Mondfähre nicht fest...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: rolli am 20. Juli 2007, 18:08:31
Nun

die LEM-Technik der 60-iger Jahre war vielleicht schon sehr zuverlässig, aber wir schreiben heute das Jahr 2007, und es wäre ja wirklich etwas merkwürdig, wenn man heute nicht eine verbesserte Triebwerksgeneration entwickeln könnte, mit leichteren Materialien und besseren Impulsen.

Das kann ja wohl nicht sein, dass im Jahre 2017 Astronauten mit der gleichen Technik wie 1969 auf dem Mond landen.

Oder etwa doch?

 ::)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: roger50 am 20. Juli 2007, 18:59:27
N'abend Rolli,

Zitat
es wäre ja wirklich etwas merkwürdig, wenn man heute nicht eine verbesserte Triebwerksgeneration entwickeln könnte

Gegen eine verbesserte hypergole Triebwerksgeneration hätte ich bestimmt nichts einzuwenden. Nur, wenn der Artikel zutrifft, wäre es ein kompletter Technologiewechsel: von einfach und billig zu kompliziert und teuer. :(
Übrigens, exakt die gleiche Technik wie im LEM treibt heute noch die EPS-Oberstufe der Ariane-5  :D

Zitat
Das kann ja wohl nicht sein, dass im Jahre 2017 Astronauten mit der gleichen Technik wie 1969 auf dem Mond landen. Oder etwa doch?

Och, Astronauten fliegen 2007 auch immer noch ins All in (nur leicht modernisierten) Raumschiffen, die schon 1967 Astronauten ins All brachten...  ;)

Und die (nur leicht modernisierte) Technik des 4-Zylinder Verpuffungmotors in meinem Auto ist sogar schon 100 Jahre alt. ;D

Gruß
roger50
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: rolli am 20. Juli 2007, 20:12:50
Hi Roger 50

Zitat
Och, Astronauten fliegen 2007 auch immer noch ins All in (nur leicht modernisierten) Raumschiffen, die schon 1967 Astronauten ins All brachten...  

Da hast Du völlig recht, daher weigere ich mich auch, die Steinzeitkapseln der Russen als "Raumschiffe" zu bezeichnen.
Die chinesischen Kopien sind wenigstens um ein Drittel Grösser...., aber lassen wir das.

Verbesserung, Verfeinerung der Technik ist ja wohl das Ziel der Raumforschung. Eine Saturn 5 kann man wohl mit der zukünftigen Ares 5 nicht mehr vergleichen.
Und ein Verbrennungsmotor in heutiger Ausführung produziert nur noch einen Bruchteil der Schadstoffe wie vor 100 Jahren.. , leistet aber ein Mehrfaches...;D

Aber wir verstehen uns

 [smiley=thumbsup.gif]
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Alfatom am 20. Juli 2007, 21:06:45
@rolli

Neil Armstrong, Michael Collins, Edwin Aldrin könnten noch die Ausbildung der Astonauten für das LM und CM machen
Die kennen sich sicher noch aus!!  ;D

Tom
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Mary am 20. Juli 2007, 21:47:24
Hallo Tom,
genau, und Gene Kranz und Chris Kraft übernehmen die Ausbildung des MCC-Teams ;) ;D :D

Mary
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Holi am 20. Juli 2007, 22:06:54
....ja, und Sigmund Jähn und Waleri Bykowski könnten das Training für die Landung auf der Erde übernehmen....damit es beim "Plumps" nicht so weh tut... ;D ;D

Gruß
Holi
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Mary am 20. Juli 2007, 22:10:06
Hallo,
ja, fehlt noch das Notfall-Training: Jim Lovell, Fred Haise, Dave Scott, Neil Armstrong ;D ;D

Mary
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: roger50 am 21. Juli 2007, 00:16:00
N'abend Leute,

na, da habe ich ja wieder was ausgelöst.... ;D

Also, mir geht es einfach darum, daß man immer die Technologie einsetzt, die für den jeweiligen Zweck optimal - und in diesem Fall am zuverlässigsten - ist. In dem verlinkten Artikel steht ja nicht, daß dieses Triebwerk auch wirklich für den zukünftigen Mondlander eingesetzt wird. Also besteht noch Hoffnung!  ;)

Kryogene Antriebe sind wegen ihres hohen spezifischen Impulses optimal für alls Arten von Trägersystemen. Wie ja auch für den Shuttle.

Aber selbst der verwendet für das OMS und die Lageregelungstriebwerke hypergole, also selbstzündende Triebwerkssysteme. Eben weil sie technisch relativ einfach, aber sehr, sehr zuverlässig sind.

Das ist ein absolutes Muß für eben z.B. eine Mondlandefähre. Das muß so einfach sein, daß die Astronauten vor Ort den Zustand des Systems leicht überprüfen können. Und die Astronauten vor Ort müssen sicher sein, daß es zurückgeht, wenn sie den Startknopf drücken.

Gruß
roger50
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 21. Juli 2007, 04:13:57
Zitat
Verbesserung, Verfeinerung der Technik ist ja wohl das Ziel der Raumforschung.
Richtig, Verbesserung und Verfeinerung! Verbesserung heißt aber nicht erhöhung der Komplexität bei Erreichen der gleichen Leistung! Anders als anscheinend du denke ich, dass etwas schief gelaufen ist wenn man 2020 mit komplizierteren Maschinen auf den Mond fliegen muß als 1969 ohne gleichzeitig von irgendetwas anderem mehr zu erreichen - sei es Sicherheit, Nutzlast oder sonstwas.

Es geht bei der Forschung doch hauptsächlich um die Steigerung der Effizenz in all ihren Ausprägungen - und Effizenz ist nun mal die Balance zwischen Aufwand und Leistung.

Nur weil etwas digital, modern und kompliziert ist - heißt das noch lange nicht das es besser ist - eine Einstellung die unserer Kultur leider mehr und mehr verloren geht. Wir wenden uns vom "Zweck" ab und verehren das "Mittel", "Gadget" statt "Sinn" scheint das Motto!

Das erinnert mich etwas an Huxleys "Schöne neue Welt" in der neue Spiele nur Zugelassen werden wenn sie mehr Teile brauchen, komplizierter sind und schneller kaputt gehen als alles vorhandene. Konsequenter weise sind alle Spiele die keine Geräte brauchen schon lange vergessen. Wieviele solcher Spiele kennst du oder deine Kinder noch?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: rolli am 21. Juli 2007, 09:27:13
Hi Leute

schön die Gedankengänge von Euch, eigentlich sind wir ja alle im Grundgedanken einig: Besser, einfacher, günstiger und weniger gefährlich.

Als Beispiel nehme ich mal ne moderne Caffé-Maschine: Früher hatte man einen Kolben in den die gemahlenen Bohnen gepresst wurden, durch den wurde dann mit viel Druck der Dampf/Wasser gepresst, und das Ergebnis bei optimal eingestellter Maschine war einTässchen Expresso.

Heut steht eine formschöne, klitzekleine Maschine bei mir, ich lege eine Kapsel rein, drücke aufs Knöpfchen und voila: Ein perfekter Espresso. Die Maschine besteht nur noch aus einem Bruchteil von Teilen, die meine alte Maschine hatte.

Genau so sehe ich die Zukunft der Raumfahrt, natürlich als unverbesserlicher Optimist

 8-)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: roger50 am 21. Juli 2007, 11:08:38
Moin moin,

rolli
Zitat
Genau so sehe ich die Zukunft der Raumfahrt, natürlich als unverbesserlicher Optimist

100 %-ige Zustimmung ! [smiley=thumbsup.gif]

Bloß, der aus frisch gemahlenen Bohnen per Hand gebrühte Espresso schmeckte viel besser.... ;D

Gruß
roger50
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 24. Juli 2007, 07:21:48
Noch etwas zu den neuen Triebwerken des Lunar Landers:

Quelle: http://www.moondaily.com/reports/Throttling_Back_To_The_Moon_999.html

So wie ich das lese, geht es dabei nicht um das Triebwerk der Wiederaufstiegsstufe, sondern nur um das Triebwerk für den Abstieg.
Nur dieses benötigt ja auch die angesprochene Regelbarkeit über einen weiten Schubbereich. Da sehe ich dann auch weniger "Sicherheitsproblem" bzgl. der Zuverlässigkeit, wie es in den letzten Tagen hier diskutiert wurde. Wenn dieses komplexere Triebwerk nicht ordentlich funktionieren sollte, bleibt man eben im Mondorbit und kehrt zur Orion zurück. Wenn es während des Abstiegs zu Problemen kommen sollte, kann man immer noch die Landestufe abwerfen und mit der Rückkehrstufe wieder aufsteigen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: sam2007 am 24. Juli 2007, 08:11:44
Hallo,

jetzt muß ein bisschen spekulieren. Ich meine im Kopf zu haben, dass für den Lunaren Einschuß (LOI) das Triebwerk des Landemoduls und nicht der Kommandoeinheit verwendet wird, wie bei Apollo. Stimmt das? Wenn ja, würde für Abstieg zur Oberfläche und LOI der gleiche Motor verwendet.


Was denkt Ihr?

soft landings,
  Sam
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 24. Juli 2007, 08:24:20
@Sam,

so weit ich weiß, trifft das zu, ja.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: roger50 am 24. Juli 2007, 11:49:07
Moin moin,

das HATTE ich auch so im Kopf. Bloß nicht mehr in dem Moment, als ich meine Brandrede auf der Vorseite losgelassen habe. Sorry, man wird alt. :'(

Denn natürlich macht es so in der Tat Sinn, für den Einschuß in den Mondorbit- und damit auch für die Landung - ein hochenergetisches Triebwerk wie das RL-10 einzusetzen. Insbesondere beim LOI bringt das eine erhebliche Massenersparnis.

Bin jetzt mal gespannt, auf welche Technik NASA für die Aufstiegsstufe setzt. Denn dort gilt (und daran hatte ich auch gedacht) das, was ich in Betrag # 212 geschrieben habe.

Gruß
roger50
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Alfatom am 24. Juli 2007, 17:52:37
Hallo Leute

Ich bin grad beim Lesen eines Buches von Apollo (Hintergründe,usw) Wenn ich da so über den Bau der Saturn V, Saturn I oder Saturn IB lese muß ich nur sagen die Leute haben sich was getraut!! Sachen erfinden, Transportprobleme usw... Wenn man Denkt die 2 Stufe wurde in Seatlle (Boeing) gebaut, mußte über den Panamacanal nach KSC geschifft werden und hatten im Panamacanal auch noch Probleme!!! aber es ging!! mußte gehen!!
Dann mit dem LM Test´s über Test´s, aber es waren immer ein paar Eifriege (1000%ige)Leute am Werk die was bei Stillstand kleine Zwischenritte weitergemacht haben, das das Rad wieder weiterlaufen kann!! Und Fehlschläge hat es 100.000 gegeben.. aber man hat weitergemacht!!
Das selbe mit den Triebwerken der Ersten Stufe!! Es wurden radikale eingriffe in die Verbrennung gemacht... Das man weiß ob es wirklich Stabiel läuft wurde eine Sprengladung im Druckrohr zu Explusion gebracht!! ca.80 Fehlschläge machmal hats Ihnen den ganzen Testturm gesprengt!! und auf einmal klappte es.. warum weiß man bis heute nicht!!

Das Problem ist mittlerweile bei der NASA,ESA oder wie sie alle heißen.. Man muß auch mal einen Schritt ins leere wagen!! Wenn man schneller weiterkommen will. NO RISK NO FUN

Tom

P.S. es sind viel zu viel Hosenschei*er vorn dran ob Raumfahrt oder sonst in einer Brange.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: feize am 24. Juli 2007, 18:28:16
@ alfatom

du glaubst garnicht, wie recht du hast!

Aber "Risk" kostet Geld, und das will das Strauchgewächs oder im falle der ESA unsere Angi, der Franzose...  lieber auf den eigenen Konto sehen!!!

eine Menge Geld würde für die Raumfahrt nur ausgegeben, wenn der Präsident ein absuluter Raumfahrtfan währe (Jok for Präsident!! ;D), oder so ein Fall "Armageddon" auftreten würde!
  
Gruss Feize
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 24. Juli 2007, 19:17:57
@Alfatom und @feize

Super Argumente von euch beiden ... immer feste druff, auf die da oben ... ::)

Das sind unsere Steuergelder, mit denen da gearbeitet wird. Das sollte einen Mehrwert und Sinn für die Gesellschaft haben und nicht mit risikolosen "Wer hat den Längsten"-Vergleichen (ich meine das Apolloprogramm) verschleudert werden. Was war denn der echte Mehrwert von Apollo? Was hat es gebracht? Ein paar mal hin ... und dann nichts, kein dauerhaftes Konzept, keine Station, keine bemannte Raumfahrt für ein paar Jahre bei den Amis.
Apollo war eine große Leistung, in der Technik wurde damit und danach viel erreicht. Aber der damalige Weg war eigentlich der falsche ... meiner Meinung nach.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 24. Juli 2007, 19:38:02
Zitat
Man muß auch mal einen Schritt ins leere wagen!! Wenn man schneller weiterkommen will. NO RISK NO FUN
Das sage mal den Witwen von Apollo 1, Nedelin & Co ins Gesicht! Aber das trauste dich mit deinen alten Hosen wohl nicht, eh? Hat dir noch niemand das Märchen vom Hasen & Igel erzählt? In ganz Kurz: Ankommen ist wichtiger als Losrennen!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: roger50 am 24. Juli 2007, 19:43:46
N'abend,

Daniel
Zitat
Aber der damalige Weg war eigentlich der falsche

Das ist sicherlich richtig. Ohne die politische Zielvorgabe, "die Russen" im Weltraum schlagen zu wollen, koste es was es wolle, wäre die gesamte Enrtwicklung definitiv anders verlaufen.

Wo ohne diesen ziemlich einseitigen Wettlauf die Raumfahrt heute stände, vermag ich mir nicht vorzustellen. :-/

Auch heute wäre es mir lieber, wenn der Einfluß der Politik auf die Raumfahrt - über die Budgets - nicht vorhanden wäre. Reines Wunschdenken, schon klar, aber trotzdem.

Wenn man alle paar Jahre (irgendwo ist immer Wahl) damit rechnen muß, daß sich die Entwicklungsrichtungen wieder ändern, ist das wenig produktiv. :-[

Gruß
roger50
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 24. Juli 2007, 19:59:24
Hallo Roger,

aber wo wäre die Raumfahrt ohne Politik und deren Einfluss? Die Privatindustrie hätte eben nie Apollo gemacht, das Shuttle auch nicht, die ISS auch nicht ... Planetenforschung schon gar nicht. Da hätten wir gerade mal Kommunikations-, Navigations-, Erdboebachtungs- und Wettersatelliten im Orbit, plus eine Hand voll Technologiesatelliten. Ach ja, Navigationssatelliten wohl doch nicht, wenn man sich Galileo anschaut ;).
Wenn aber die Politik das Geld gibt, dann will sie natürlich auch einen Einfluss habe. Durch "intelligente" Programme, Pläne und Managementstrukturen kann man ja versuchen den negativen Politikaspekt abzufangen ;) ... versuchen!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: roger50 am 24. Juli 2007, 20:27:39
N'abend Daniel,

Was Du schreibst, ist sicherlich richtig, das sehe ich auch so. Als sehr unmittelbar Betroffener  ;) bin ich über die Entwicklung, wie sie in den 60ern lief, auch sehr zufrieden.

Ich habe mich wohl etwas zu kurz ausgedrückt. Denn dass es nicht ohne die Politik und ihre Vorgaben geht, ist mir ja auch klar. Und sie können sogar sehr sinnvoll sein, müssen es aber nicht.

Was mich nervt, ist die Sprunghaftigkeit der Politik - heute hü, morgen hott: "Jetzt bauen wir mal alle gemeinsam eine Raumstation!" - Nächster Präsident: "Ne, die will ich nicht, weg damit, wenn sie fertig ist. Ich will zum Mond, aber allein! - Nächster Präsident: "noch offen"

In D lief's in der Vergangenheit oft ähnlich. Stark schwankende Budgets, je nach Präferenzen der jeweiligen Regierung.

Ich hoffe, mein Standpunkt ist jetzt etwas klarer. ;)

Gruß
roger50
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 24. Juli 2007, 20:35:34
Hallo Roger,

das hatte ich schon verstanden, ich kenne das auch, nur aus anderen Bereichen. Ich war mir nur über deine "kurze" Schlussfolgerung/Bewertung nicht ganz klar.
Aber jetzt passt ja alles ;).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Alfatom am 24. Juli 2007, 21:16:01
ok aber dann darft ihr euch nicht wundern wenn es noch mal 50 Jahre dauert!!! entweder richtig oder gar nicht
oder sagt ihr auch ihr seit mit eurem Mädel so halb zusammen!!

Entweder es macht man richtig oder lasst es im vorhinein!!!  Da kommt eh nur so ein verhau wie ARES raus!!

Tom

@schillrich warum wollen sie dann überhaubt zum Mond..... WAS hats gebracht?!?! gute Frage... meinst du erlich das der nächste Flug mehr bringt?!??! sicher nicht
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 24. Juli 2007, 22:01:56
@Alfatom

Mir geht es nicht um die Frage, ob, sonder wie: Die immer wieder vorgeschlagene Wiederkehr der Apollomentalität ist die falsche Antwort auf diese Frage. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis von Apollo ist absurd. Das hätte man alles (Mondauto, Mondboden zur Erde bringen) mit Sonden machen können, wie es die Sowjets kurz später bewiesen haben (unabhängig davon, dass sie es auch heimlich bemannt versucht haben).
Der Staat muss viele Ansprüche befriedigen, du willst ja auch Wasser, Sicherheit, Sozialsysteme, Bildung, Straßen und... und ... und. Welche persönliche Abstriche würdest denn machen, um um jeden Preis Morgen einen Menschen nur um des Symbols Willen auf dem Mars zu sehen?

PS: Ich bin Raumfahrtenthusiast. Ich habe das Thema ja immerhin studiert. Nur darf man es nicht allein gestellt betrachten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 25. Juli 2007, 07:28:01
Na wo man alles für den Mond trainieren kann:

Quelle: http://www.nasa.gov/home/hqnews/2007/jul/HQ_07164_NEEMO_13.html

Zusammenfassung:
3 Astronauten und ein Ingenieur der NASA werden vom 60.08.07 - 15.08.07 auf die NEEMO 13 (NASA Extreme Environment Mission Operations, NASA-Mission für Arbeiten unter extremen Umweltbedinungnen) geschickt. Dies wird in einem Unterwasserhabitat der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) vor den Florida Keys durchgeführt. Ziele sind:
Das Habitat heißt Aquarius und entspricht in der Größe den Wohnquartieren der ISS (14m Länge, 4m Durchmesser) und liegt 19m unter der Wasseroberfläche.

Hier noch Informationen zu den bisherigen NEEMO 1- 12 und Aquarius:
http://www.nasa.gov/mission_pages/NEEMO/index.html
http://www.nasa.gov/mission_pages/NEEMO/facilities.html

Eine interessante Möglichkeit, v.a. wenn das Habitat "so und so" da ist. Aber könnte man das Ganze nicht einfacher und umfangreicher einfach in einer Wüste testen? Die abgekapselten Bedingungen hat man da auch, außerdem kann mehr "normale" Raumfahrttechnik (Mondauto, Raumanzüge, etc ...) testen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MSSpace am 25. Juli 2007, 08:05:11
Moin Daniel,

das Ganze gibt es auch in der Wüste, in der Arktis oder mit eingesperrten Kandidaten in irgendeinem Forschungszentrum, die den Marsflug nachstellen. Vorteile des Aquarius ist eben das Wasser, in dem man Experimente in simulierter Schwerelosigkeit durchführen kann, also in Raumanzügen umherhüpfen und den angesprochenen Antennenmast zusammenbauen...

Wüste: http://www.oewf.org/cms/aid=323.phtml

Gruß,
Manuel...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jakda am 25. Juli 2007, 08:27:14
Muss in gewisser Hinsicht Alfatom Recht geben....
Es geht nicht darum ein Programm wie APOLLO in 10 Jahren "durchzuboxen".

Es geht aber um ein klares Ziel - sagen wir mal Mars in 30 oder 40 Jahren (so lange wird's wahrscheinlich dauern...).
Und dann muss der philosophische Spruch gelten: Der Weg ist das Ziel!
Dieser Weg ist nicht (1) dogmatisch - sondern kann seine Richtung je nach Entwicklung ändern, aber bleibt bestehen, bis das Ziel erreicht ist.

Es darf aber nicht sein, dass nach 2, 5 oder 10 Jahren "Expertenrunden" von Staatssekretären oder Ministern jedesmal neu entscheiden (wollen), ob der WEG überhaupt weiter "gebaut" wird.
Dies "Damen und Herren", deren Interesse für Raumfahrt oft gegen "0" tendiert, verdienen nämlich mit solchen "Expertenrunden" auch ihr schönes Geld (unser Steuergeld). Und wenn man das immer weiter treibt, kann man davon herrlich leben (Wer braucht schon den Mars!).

Roger - das vermute ich auch beim ACTS - aber darüber haben wir ja schon gesprochen...

Grüße
jakda

(1)  sorry- hatte "nicht" vergessen
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 25. Juli 2007, 09:20:00
Hallo jakde,

ich sagte ja: Ich will nicht das "ob" anzweifeln, sondern das "wie". Und dabei stoßen mir die "Argumente" von Alfatom und feize etwas auf:

Zitat
Das Problem ist mittlerweile bei der NASA,ESA oder wie sie alle heißen.. Man muß auch mal einen Schritt ins leere wagen!! Wenn man schneller weiterkommen will. NO RISK NO FUN
...
P.S. es sind viel zu viel Hosenschei*er vorn dran ob Raumfahrt oder sonst in einer Brange.
Zitat
Aber "Risk" kostet Geld, und das will das Strauchgewächs oder im falle der ESA unsere Angi, der Franzose...  lieber auf den eigenen Konto sehen!!!
Es gibt mit Sicherheit Politikproblem, wenn es um Raumfahrtprogramme und deren Realisierung geht. Aber das trifft auf andere Bereiche der Gesellschaft auch zu. Mit solchen Aussagen wird der Weg zum Ziel nicht besser beschritten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Alfatom am 25. Juli 2007, 17:16:11
@jakda wehnigstens einer versteht mich was ich damit sagen will!!

@schillrich Du kannst studiert haben soviel du willst  ;D ich mein nur in 10-15 Jahren sind wir gleich weit wie jetzt, haben nur 100000 Miliarden ´Dollar für nix verheitzt und ein paar Höhere haben die große Kohle gemacht.

Man sollte ein Ziel haben und darauf zusteuern ohne Pausen über 5 Jahren zwischendurch. Und Probleme sind zum Lösen geschaffen.  "Fuxen" gibs nicht das heißt nur das man vielleicht ein bischen mehr Zeit braucht!!

Tom
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: rolli am 25. Juli 2007, 18:11:40
Hi Tom

Du schreibst unüberlegt Käse.
Wobei ich gar nichts gegen einen guten hölengereiften Emmentaler-Käse habe.
Zitat
und ein paar Höhere haben die große Kohle gemacht.  
 

Welche Höhere?

Zitat
Man sollte ein Ziel haben und darauf zusteuern ohne Pausen über 5 Jahren zwischendurch.

5 Jahre?
Du hast wirklich keine Ahnung von Forschung, die bewegt sich in 20/30/50/100-Jahre und mehr Forschung.

Also, wieder mal zum millionsten Mal:
Es gibt zehntausende von forschenden Wissensschaftler auf dieser Welt, und alle wollen das GLEICHE:
Mehr Klarheit


Auch in der Raumfahrt, die ja mit allen anderen Wissenschaften zusammenhängt.

Also bitte: Hört mal auf mit diesen blöden Verdächtigungen und Anschuldigungen.
DieWissenschaft ist heute mehr denn jeh weltweit verkabelt (vernetzt), und diese Leute, Wissenschaftler, sind wie wir, normale Erdenbürger.

Joo?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Karl1967 am 25. Juli 2007, 19:46:26
Abwarten. Was den der Nachfolger von Bush will. Evtl streicht der das ganze Projekt. Zu hohe Kosten zu hohes Risiko. Wenn dann die Chinesen zum Mond wollen. Dann sieht es wider ganz anders aus.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Alfatom am 25. Juli 2007, 20:05:19
@rolli wenn meinst ... schau mal wie es in Österreich mit den Eurofightern geloffen ist!! Da sacken auch gewisse Herren Milionen Beträge ein!!

Wenn man der Wahrheit nicht ins Auge sehen will!!

Von was für Klarheit redest du?!?! (z.B. wie ich noch mehr Geld auf meine -Seite schieben kann bevor sie mir den Hahn zudrehen  8-) @Wissenschaftler nicht alle )

Wegen Wissenschaft auf 20/30/50/100 Jahre ... ich glaub dann würden wir noch wie Springschwänze am Boden rumkrichen!! ROLLI in nicht mal 100 Jahren sind wir vom ersten Flug der Geb. Wright bis zum Shuttle gekommen!! (78Jahre)

und wegen dem Käse... schau dich mal um dann siehst du das das leider die Wahrheit ist .. sorry past mir ja selber nicht

Tom
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: besn am 26. Juli 2007, 07:04:16
Zitat
@rolli wenn meinst ... schau mal wie es in Österreich mit den Eurofightern geloffen ist!! Da sacken auch gewisse Herren Milionen Beträge ein!!

der vergleich von forschung um leute auf den mond/mars zu bringen und dem herumgetue von ein paar gekauftenlobbysierten politikern (wobei ma leider nicht herausfinden konnte wer wo wieviel eingesteckt hat) die ein schon fixfertiges produkt gekauft haben ist irgentwie ein wenig äpfel und birnen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MSSpace am 26. Juli 2007, 08:08:38
Zitat
ist irgentwie ein wenig äpfel und birnen.

Das ist wirklich der Kern dieses Threads: Ich meine, wir alle beschäftigen uns doch recht intensiv mit der Raumfahrt, den Programmen und Problemen. Dass wir als Menschheit gesehen dabei noch weit vom Optimum entfernt sind, fällt einem ja leicht auf. Aber deswegen darf man nicht alles in einen Topf werfen und daraus Schlüsse ziehen!
Wichtig ist doch erstmal, dass der kalte Krieg und die daraus entstehenden Wettrennen Gott sei Dank rum ist. Und wer sich diese Zeiten um jeden Preis zurückwünscht, der hat irgendwo nicht aufgepasst. Auch vorbei sind zum Glück die Zeiten von "no risk, no fun", in der Luft und Raumfahrt gilt heute "safety first". Und auch da sollte man froh sein, dass heutzutage Menschen nicht mehr leichtsinnig verheizt werden. Dass die Amis momentan nur ein recht wackeliges bemanntes Raumfahrtprogramm für die Zeit nach dem Shuttle haben ist sehr bedauerlich und und das sehen wir gewiss alle so. Aber deswegen fällt die ISS auch nicht gerade vom Himmel! Und mit Mond und Mars haben wir es eigentlich auch gar nicht so eilig, solange keiner wirklich weiß, was wir da wollen. Hinkommen lohnt doch erst, wenn man auch dauerhaft dableiben will und kann...
Ansonsten schönen Guten Morgen,
MSSpace...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ILBUS am 26. Juli 2007, 08:31:27
Ich kann dem nur beitragen, dass man auch zwischen Forschern und Entwicklern doch unterscheiden sollte. Forschung ist niemals zu Ende. Nur Entwicklung laesst sich (wenn auch sehr bedingt) in bestimmte Rahmen pressen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 26. Juli 2007, 09:18:11
In einem Punkt muß ich Tom recht geben:
Bei den Weltraumprogrammen gibt es Milliarden zu verdienen. Firmen wie Lookheed & Boing machen das ganze in erster Linie nicht um "der Menschheit" oder "der Forschung" willen, sondern aus schnöden Profitinteresse. Zu glauben, das diese Profitinteressen sich nicht auf die Richtung, den Umfang und die Umsetzung der Raumprogramme auswirkt ist, gerade im Hinblick auf die extensive Lobbykultur in der US-Politik naiv.

Das Ergebniss ist, dass bis zu einem gewissen Grad nicht die Systeme umgesetzt werden die der "der Menschheit" oder "der Forschung" am besten dienen, sondern die deren Herrsteller die beste Lobbyarbeit leisten.

Die Konsequenz "back to Apollo", die Tom zieht ist allerdings bestenfals obskur. An dem Einfluss der Profitinterressen würde sich NICHTS ändern wenn man mehr Geld in die NASA steckt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 26. Juli 2007, 12:44:13
Also an einigen Stellen hört es sich für mich so an, als ob ein neuer "Wettlauf zum Mond" zwischen den USA und ihren "Konkurrenten"  (Russen, Chinesen, Japaner, Europäer... was weiß ich) entbrannt wäre.
Das halte ich zumindest für großen Quatsch:
Die Amis waren schließlich schon dort, und jeder andere (egal wer) wäre ja eh' nur Zweiter!
Außerdem wäre so ein Unternehmen für die Konkurrenz nur gemeinsam möglich, allein schafft's wahrscheinlich keiner...

PS:  Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Bush-Nachfolger das Ganze aus Kostengründen kippt, ist auch gar nicht so unwahrscheinlich.
       Ich glaube an ORION erst, wenn ich das Ding fliegen sehe!!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MSSpace am 26. Juli 2007, 13:29:30
Zitat
Ich glaube an ORION erst, wenn ich das Ding fliegen sehe!!

Das sehe ich hundertprozentig genauso. Und selbst wenn dieser Stangenspargel jemals vom Boden abhebt, dann sicher nur, um zur ISS zu fliegen. Den Mond traue ich diesem Konstrukt kaum zu. Und den Mars erst recht nicht!
MSSpace...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 26. Juli 2007, 13:48:54
Stimmt. Der Mars gehört sowieso den Robotern, das ist billiger und das Risiko gleich null. Hierzu gibt's schon diverse gute Ideen, wie z.B. automatische Fahrzeuge, freifliegende Ballons oder Ultraleichtflieger usw.   Das ist zunächst mal die Perspektive.
Ich sehe sogar voraus, dass der Anteil der bemannten Raumfahrt immer mehr zugunsten unbemannter Projekte reduziert wird.

Wetten, dass...?  (Kasten Bockwurst und 'n Zentner Bier!)  :D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jakda am 27. Juli 2007, 09:55:47
War mal n' Tag nicht da....

@ chris
- daran glaubst Du doch selbst nicht....

Die Denkweise, alles Computern und Robotern zu überlassen ist nicht neu...
Das impliziert aber nicht nur die Raumfahrt, sondern auch unser Leben auf Erde. Wenn man dieser Argumentation folgt, sollten wir auch hier alles nur noch von Robotern erledigen lassen, incl. Regierungsentscheide durch Supercomputer.... Die sind wenigstens (im Moment noch) nicht Mach- und Geldgeil.

Die Zukunft:
Homo Degenerensis dümpelt in einm vollautomatischen Versorgungsbett vor sich hin, und mit seinem kirschkerngroßes Gehirn ist er nicht einmal mehr in der Lage, Laute zu artikulieren...

Übrigen:
Ansätze zu dieser Degerneration sind schon spürbar...

_______________________________________________________

Die weitere globale Entwicklung der Menschheit an sich ist ohne das "Schwärmen", ohne eine Ausbreitung über die Grenzen unserer Erde (und weiter...) nicht möglich.
Ich möchte jetzt nicht ZIOLKOWSKI zitieren - aber schaffen wir diesen Sprung nicht, und legen wir jetzt nicht die Grundlagen  - sieht es sehr, sehr düster für die Zukunft aus....


Das war das Wort zum Freitag...
Ich hoffe ihr nehmt's mir nich übel - das ich mal wieder philosophisch ausgerastet bin...
Beschränke mich jetz auf die Fachinfos (und gehe sowieso bald in Urlaub....)

Grüße
jakda
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ILBUS am 27. Juli 2007, 11:37:04
Jakda, übertreib doch nicht ;) Der Mensch ist schon jetzt in Vielen Abläufen zum Tüftler und Operator geworden, ist aber nicht weniger anspruchsvoll. Ist doch kein Ding , fördert sogar mehr geistige Anstregung. Und irgendwan mal sind wir auch auf Titan, aber bis dahin müssen schon die Robotor für uns den Weg erst möglich machen
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jakda am 27. Juli 2007, 11:51:33
Ist doch klar, Yev,
aber bei der Diskussion muss ich uns doch mal etwas aus der Reserve locken....

Grüße
jakda
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: -eumel- am 27. Juli 2007, 15:38:28
jakda hat Recht! :D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: m.hecht am 30. Juli 2007, 18:12:41
...und wie er Recht hat!!  :) :) :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 24. August 2007, 13:31:29
Hier gibts einen Artikel zur He-3 Problematik und Bergbau auf dem Mond.

http://www.technologyreview.com/Energy/19296/

Das witzige ist, das DOE (Dep. of Energy) sagt, sie können die He-3 Fusion entwickeln aber die NASA könne nie genügend Brennstoff beschaffen, und die NASA sagt, sie könnten das He-3 beschaffen aber das DOE könnte nie die He-3 Fusion beherrschen.

Martin
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Marauder am 24. August 2007, 14:03:01
Klar. Schuld sind immer die anderen. ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 24. August 2007, 18:38:27
Das wirklich witzige ist ja das es aktuell weder die Technologie gibt die Fusion zu beherrschen, noch die Technologie H3 vom Mond auf die Erde zu holen. Die Schuld liegt immer beim anderen - für mich als dritter also bei beiden :p

ITER soll 2018 in Betrieb genommen werden - und ITER basiert nicht auf Helium-3 sondern auf Deuterium, oder?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: hibi am 24. August 2007, 19:32:58
@knt

Im ITER kommen Deuterium und Tritium zum Einsatz.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GlassMoon am 24. August 2007, 19:39:44
tritium?? das kommt doch auf der erde nur in 10^-10% aller wasserstoff atome vor oder?
deuterium is ca 0,16% meines wissens nach
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 24. August 2007, 19:41:04
Ja, also nein, also ITER beruht auf der Verschmelzung von Deuterium und Tritium, also den schweren Wasserstoffisotopen. Das ist die schnellste und am einfachsten zu erreichende Fusionsreaktion. Wie in den Artikel beschrieben, ist die He3 Reaktion wesentlich schwerer zu erreichen, die Reaktionsrate ist viel geringer. Der Vorteil ist aber, das kein radioaktives Tritium benötigt wird und keine schnellen Neutronen erzeugt werden. Im Detail ist es dann doch etwas komplizierter, ganz ohne Radioaktivität geht es auch bei He3 nicht.
Man kann die He3 Reaktion auch nicht in den ITER-artigen Reaktoren erzeugen sondern braucht einen anderen Aufbau. Also noch viel Forschung nötig, He3 Raktoren und Mondmissionen sind derzeit in der gleichen finaziellen Größenordnung zu sehen.

Martin
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 24. August 2007, 19:53:49
Zitat
tritium?? das kommt doch auf der erde nur in 10^-10% aller wasserstoff atome vor oder?
deuterium is ca 0,16% meines wissens nach

Das Tritium würde man aus Lithium-6 erzeugen. Lithium kommt in Glimmer-Mineralen wie Zinnwaldit oder Lepidolith vor, z.B. in der Sn-W Lagerstätte Zinnwald im Erzgebirge, daher auch der Name. Noch häufiger gewinnt man es aus salinaren Seen wie etwa in den Anden. Kauft man heute Lithium ein, so ist dieses daher auch fast reines Li-7, da man das Li-6 für die Herstellung für Lithiumdeuterid für Wasserstoffbomben entzogen hat analog dem depleted uranium.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 24. August 2007, 19:54:20
Zitat
Man kann die He3 Reaktion auch nicht in den ITER-artigen Reaktoren erzeugen sondern braucht einen anderen Aufbau. Also noch viel Forschung nötig, He3 Raktoren und Mondmissionen sind derzeit in der gleichen finaziellen Größenordnung zu sehen.
Genau darauf wollte ich hinaus!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: hibi am 25. August 2007, 14:01:46
@knt

Aber bitte vergiss nicht, wieviel Geld jedes Jahr in die Hand genommen wird, um Strom auf konventionellem Wege zu erzeugen. Die Folgekosten (zB Umweltzerstörung, Gesundheit etc) dürften Dimensionen erreichen, die wir heute noch garnicht als vorstellbar halten.

So gesehen ist die Entwicklung/Konzipierung einer He3-Wirtschaft (terrestrisch oder extraterrestrisch gesehen) für unsere Verhältnisse eher "günstig".

Vermutlich engagieren sich aus diesem Grund so auffallend viele Nationen an der Entwicklung der Fusionstechnologie im Allgemeinen. Ich meine im Rahmen eines gemeinsamen Projektes ....
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 25. August 2007, 18:52:18
Das habe ich nicht vergessen, hibi. Ich finde es auch gut, das man an Fusions-Reaktoren forscht und bin gespannt was ITER für Ergebnisse erziehlen wird. Ich hoffe, das sich hier eine langfristige Alternative zur konventionellen Energiewirtschaft auftut.

Eigendlich habe ich mich nur über die großkotzige Schuldzuweisungen zwischen NASA und DoE amüsiert. ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Matthias1 am 25. August 2007, 20:13:02
Hallo,

ich kenn mich mit Fusions-Reaktoren nicht so aus, aber wie viel Material wird so ein Reaktor im Jahr brauchen?

Zitat aus Wikipedia:
Zitat
Der derzeitige (2006) Uranbedarf für die weltweit über 441 Kernkraftwerke liegt bei rund 68.000 Tonnen pro Jahr
Eine grobe Überschlagsrechnung:  ;)
Wenn man aus einem Kilo Uran die selbe Menge Energie holen könnte, wie aus 1 Kio He3, hätten wir grob gerechnet (mit 2t Nutzlast pro Flug) jede viertel Stunde eine Mondmissioon  :D

Die Rechnung stimmt so genau sicher nicht, aber da sieht man auch, wie wirtschaftlich der Abbau wäre  :-[


Matthias
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 25. August 2007, 20:58:15
Hallo Matthias,

selbst wenn die Mengen so stimmen, muss man deswegen nicht alles mit Einzelmissionen machen. Vielmehr gäbe es dann eines Tages eine echte Infrastruktur auf dem Mond, mit einer festen Basis. Vom Mond zur Erde könnte man die Rohstoffe mittels eines Magnetbeschleunigers schießen. Auf der Erde würden die "Geschosse" ein Aerobrakingmanöver durchführen und würden durch Tugs/Schlepper im Orbit eingefangen werden, um sie dann gezielt landen zu lassen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 25. August 2007, 21:24:20
Das ist doch von vorne bis hinten SiFi! ;)

Ein Magnetbeschleuniger der seinen Strom aus einem Fusionsreaktor erhält? Beides in Einzelteilen angeliefert und vorort zusammengebaut? Der ITER-Kern hat einen Durchmesser von 10m und ist 30m hoch! Beton? Blei? Stahl? Komplizierteste Strukturen? Ob man da mit 3 Spezialisten auskommt? Oder braucht man 50? 100? Was atmen die? Was essen die? Wo leben die? Und dann: ein Fusionsreaktor braucht Initial Energie um Arbeits-Druck und -Temperatur zu erzeugen - woher nehmen?

Das ist weder der erste Schritt zum Mond noch der Zweite oder Dritte. Das einzige was wir erhoffen können ist doch eine Art Saljut/SpaceLap auf dem Mond - und selbst da bin ich noch skeptisch! Industrie auf dem Mond, da bin ich mir sicher, ist ein Thema fürs 22 Jahrhundert - solange man Nutzlast in Gramm wiegt wird das nix!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 25. August 2007, 21:29:18
Zitat

Das ist weder der erste Schritt zum Mond noch der Zweite oder Dritte.

Das hat ja auch keiner gesagt ;) ... es ist nur eine Möglichkeit in der Zukunft. Dann können wir uns auf der Erde gleich noch Gedanken für einen Spaceelevator machen ;) ....
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 25. August 2007, 21:37:42
Zitat
Das hat ja auch keiner gesagt ;) ... es ist nur eine Möglichkeit in der Zukunft. Dann können wir uns auf der Erde gleich noch Gedanken für einen Spaceelevator machen ;)
Einverstanden! Aber vorher lösen wir dann aber noch das Klimaproblem und verhindern den dritten, vierten und fünften Weltkrieg, okay? :D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Spaceman am 25. August 2007, 21:48:26
Hört sich alles ganz gut an.
Skepsis an:
Aber,Leutz,dat wird doch sowieso nix.
Die Amerikaner sind ja noch nicht mal in der Lage eine
Raumstation ordentlich zu "bewirtschaften".Schaut Euch doch mal
das Wrack an,das übrig bleibt.Nur noch die Hälfte der Module(Ja,bei den Russen auch.).
Kein Platz,überall lagert was rum.
Und dann zum Mond?
Daran glaube ich erst,wenn sie da sind.
Skepsis aus.

Lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.   ;)

ciao,Spaceman

Nachtrag:Auf der ISS siehts aus wie auf der Mir   ;D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: hibi am 26. August 2007, 15:57:14
@spaceman

Ich hatte lange Zeit keinen Zweifel an der Notwendigkeit einer Orbitalstation. Die Argumentation "das Spaceshuttle war schon immer als Raumfahrzeug konzipiert, das irgend ein Ziel (!) im Orbit ansteuert" hatte mich geprägt.

Damals hat auch niemand wirklich an eine schnelle Rückkehr zum Mond gedacht; auch wenn mir der wahre Grund (außer die Finanzen) für das einstellen der Flüge bis heute nicht bekannt ist.

Aber andere Zeiten andere Notwendigkeiten .... irgendeinen Drang wird es (außer der amerikanischen coolness) sicher geben. Für eine Raumstation UND für Flüge zum Mond/Mars und weiter ....
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jakda am 26. August 2007, 18:52:58
Verstehe die Diskussion um einen Fusionsreaktor auf dem Mond überhaupt nicht...
Wir haben noch keinen auf der Erde, geschweige denn einen kompakten für den Mond.
Der "ITER" in Frankreich wird eine Vorstufe, kommerzielle Nutzung nicht vor 2030/40... und für Raumfahrt noch gar nicht denkbar.

Was anderes sind "normale" Atomreaktoren. Da gibts auch schon etliche Einsatzfälle.
Auf russland.ru waren gearde 2 Beiträge:
http://russland.ru/ruall0012/morenews.php?iditem=1265
http://russland.ru/ruall0012/morenews.php?iditem=1267

Grüße
jakda...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 27. August 2007, 09:48:02
@jakda:

Allerdings bleibt bei Atomreaktoren immer ein gewisses Risiko, wie wir von den Störfällen auf der Erde wissen. Gleiches gilt natürlich auch auf dem Mond...

Glaube auch nicht, dass das Thema Atomenergie für die künftigen Mondflüge überhaupt relevant ist.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jakda am 27. August 2007, 11:12:55
ja, chris, es gab schon genug Probleme - z.B. bei Abstürzen von KOSMOS-Satelliten - wo die enthaltenen
Atomreaktoren für Verseuchungsgefahr sorgten...

Aber ich wüsste im Moment keine andere machbare, weil schon erprobte, Alternative zu Solar- oder Brennstoffzellentechnik.

Grüße
jakda...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: -eumel- am 27. August 2007, 17:21:24
Eine ausreichende Energieversorgung ist auch für Raumfahrzeuge eine grundlegende Voraussetzung.
Solarenergie ist nur im Sonnennahen Bereich (bis zum Mars) verfügbar.
Genaugenommen reicht es auf dem Mars für Forschungsaufgaben schon nicht mehr aus.
Die beiden Marsrover stehen den größten Teil ihrer Zeit auf dem Mars nur herum und warten auf bessere Sonneneinstrahlung und Strom.
Dabei haben sie nur relativ kleine Verbraucher an Bord.

Die für eine bemannte Mondstation erforderlichen Lebenserhaltungssysteme (Heizung, Kühlung, Sauerstoffgewinnung) brauchen viel viel mehr Strom.
Dieser Strombedarf kann mit Sicherheit nicht mit Solarzellen erzeugt werden.

Wir stöhnen hier auf der Erde schon über zu hohe Heizkosten, obwohl wir nur wenige Grad Temperaturdifferenz im Winter ausgleichen müssen.
Auf dem Mond sinken die Nachttemperaturen auf minus zweihundert Grad!
Da muß die Heizung ganz anders zur Sache gehen! Da ist Leistung gefragt! Und die kann nicht aus Solarzellen kommen - schon gar nicht in der Nacht!

Das sind also Alternativen erforderlich. Das geht gar nicht anders.
Fussionsreaktoren sind noch nicht verfügbar, Spaltungsenergie schon.

Wärend wir noch Angst vor der Kernenergie haben und uns kaum trauen, auch nur das Wort auszusprechen, wird anderswo am Problem gearbeitet.

Hier ein Artikel aus einer russischen Zeitung:
Teil 1: http://russlandonline.ru/ruall0012/morenews.php?iditem=1265
Teil 2: http://russlandonline.ru/ruall0012/morenews.php?iditem=1267
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 27. August 2007, 18:40:12
Auf dem Mond machen Solarzellen für eine Station keinen Sinn, außer an den Polen, wo sie dauerhaft in die Sonne ragen können. Auf allen anderen Stellen ist es für gut die Hälfte eines Monats dunkel. Wie eumel sagte, da muss was anderes her ...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gero_Schmidt am 27. August 2007, 19:03:20
Was ist denn mit den Berater-Titeln? Sind die auf dem Treffen erfunden worden? Ich war während der letzten Woche nicht online, bin erst seit heute früh wieder da. Jedenfalls eine nette Idee.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 27. August 2007, 19:09:42
Hallo Gero,

ja, die wurden da aus der Taufe gehoben. Die meisten Berater waren nach dem Wochenende dann auch etwas überrascht im Forum ;).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 27. August 2007, 20:33:17
Zitat
Auf dem Mond machen Solarzellen für eine Station keinen Sinn, außer an den Polen, wo sie dauerhaft in die Sonne ragen können. Auf allen anderen Stellen ist es für gut die Hälfte eines Monats dunkel.
Gut, hier könnte man auf lange Sicht vielleicht wie bereits im Asteroidenabwehrthread mit Spiegeln im Orbit arbeiten oder Solarkraftwerke auf der Mondoberfläche verteilen und mittel Überlandkabel verbinden (da gibts interessante Entwicklungen, Gleichstrom über weite Strecken verlustarm zu transportieren).
Aber das ist SciFi. Für die nahe Zukunft werdens wohl Kernrektoren machen, was anderes fällt mir da gar nicht ein. Oder man speichert Sonnenenergie in Form von H2 oder so für Brennstoffzellen, aber bei den langen Mondnächten bräuchte man da eine Riesenvorratshaltung.
Kerneaktoren sind vielleicht auch gar nicht so problematisch. Im Erdorbit sollte man da doch verzichten, aber auf dem Mond oder Mars stellen die kein so großes Problem dar. Beim Brennstoff sollte man für den Transprot auf Pu als Brennstoff verzichten, falls eim Transport was schief geht, und ihn eben erst auf dem Mond anwerfen, dann hat man auch das Problem von Spaltprodukten unterwegs nicht. Eine Idee wäre ja, das Reaktor einzeln zu transportieren und für die Startphase mit einem Rettungsturm wie bei bemannten Flügen auszustatten, dann liese sich das Risiko noch weiter minimieren.
Die NASA sollte doch da eigentlich schon ein Konzept für die Energieversorgung haben, oder? Sind doch nur noch 10 Jahre, bis die wieder hinwollen.

Martin
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Matthias1 am 27. August 2007, 22:23:29
Zitat
Zitat von: Schillrich
Die NASA sollte doch da eigentlich schon ein Konzept für die Energieversorgung haben, oder? Sind doch nur noch 10 Jahre, bis die wieder hinwollen
[/quote

Eine Alternative zu Kernreaktoren wären noch  Radioisotopengeneratoren (http://de.wikipedia.org/wiki/Atombatterie). Beim Mars Science Laboratory haben die eine Leistung von 110 Watt, 24 Stunden am Tag, das ist schon einiges

Matthias
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Halbtoter am 27. August 2007, 22:36:35
Die Speicherung der Energie in H2 - O2 also Elektrolyse und Brennstoffezelle ist sehr verlustreich ~50% die Speicherung in Schwungrädern wäre da weitaus sinnvoller vor allem weil man das Speichermedium ,was bei H2 - O2 mitgenommen werden mus, am Mond in vorm von Mondgestein massenhaft vorhanden ist und man nur den Moter-Generator, der einen sehr hohen Wirkungsgrad hat ~95%, zum Mond transportieren muß. Schwungrädern wörden auch optimal am Mond funktionieren weil durch die geringere Schwerkraft der Lagerwiederstand kleiner ist und durch die fehlende Atmosphere der Luftwiederstand wegfällt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 27. August 2007, 22:51:52
Zitat
Eine Alternative zu Kernreaktoren wären noch  Radioisotopengeneratoren (http://de.wikipedia.org/wiki/Atombatterie). Beim Mars Science Laboratory haben die eine Leistung von 110 Watt, 24 Stunden am Tag, das ist schon einiges

Matthias

Naja, nicht wirklich,

110 Watt ... das sind 2 Glühbirnen (konventionelle Bauart). Für eine entsprechend optimierte Sonde mag das passen, dass sie damit heizen, fahren, forschen und funken kann. Aber eine bemannte Station hat eine so immens höheren Bedarf ... was da alles an Systemen arbeiten muss: Klimaanlage, Lebenserhaltung, Licht, Computer noch und nöcher.
Die aus Raumsonden bekannten RTGs nutzen die beim radioaktiven Zerfall freigesetzte Wärme zum Erzeugen elektrischer Spannung. Der Wirkungsgrad ist mit weniger als eher 10% gering. Die Leistung lässt sich wahrscheinlich auch nicht in der Größe einfach nach oben skalieren (also: doppelte Größe =  doppelte Leistung).
Ich glaube nicht, dass das eine Lösung wäre.

EDIT:
Ich muss mich gerade etwas korrigieren. Beim MSL wird wohl erstmals ein SRG (Stirling Radioisotope Generator) genutzt, bei dem die Zerfallswärme des radioaktiven Materials Helium erhitzt, welches dann einen Stirlingmotor antreibt, und dieser dann einen Generator zur Stromerzeugung. Die Effizienz soll bei bis zu 20% liegen. Damit ließe sich ganz ordentlich elektrische Energie erzeugen und speichern. Das könnte eine Lösung für den Mond werden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 27. August 2007, 23:11:51
Also CASSINI hatte bei Beginn der Mission immerhin ca. 900 Watt an elektrischer Leistung zur Vefügung. Ist zwar immer noch nicht besonders viel, aber für 15 Glühbirnen reichts. ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 27. August 2007, 23:37:32
Zitat
Zitat
EDIT:
Ich muss mich gerade etwas korrigieren. Beim MSL wird wohl erstmals ein SRG (Stirling Radioisotope Generator) genutzt, bei dem die Zerfallswärme des radioaktiven Materials Helium erhitzt, welches dann einen Stirlingmotor antreibt, und dieser dann einen Generator zur Stromerzeugung. Die Effizienz soll bei bis zu 20% liegen. Damit ließe sich ganz ordentlich elektrische Energie erzeugen und speichern. Das könnte eine Lösung für den Mond werden.[/i]

Glaube ich trotzdem nicht so richtig, da das Material für RTGs, also Pu-238 oder Cf extrem aufwändig in der Herstellung sind. Die USA wollen jetzt zwar wieder Pu-238 herstellen, aber das ist ziemlich umstritten und auch teuer.
Hier gibt nochmal eine Übersicht zu Reaktoren für Raumfahrtanwendungen:
http://www.world-nuclear.org/info/inf82.html
Die haben aber alle eine relativ geringe Leistung. Die USA hatten aber auch schon in der Antarktis einen per Flugzeug transportablen Reaktor in Betrieb mit 1,2MWe Leistung.
Ich hatte auch erst an Reaktoren auf Schiffen gedacht, aber die sind schon richtig schwer.  

Martni
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: -eumel- am 28. August 2007, 00:18:20
Zitat
Eine Alternative zu Kernreaktoren wären noch  Radioisotopengeneratoren (http://de.wikipedia.org/wiki/Atombatterie). Beim Mars Science Laboratory haben die eine Leistung von 110 Watt, 24 Stunden am Tag, das ist schon einiges
Aber nur, wenn man mehrere hundert davon hat! 8-)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 28. August 2007, 06:48:54
Also bei echten Kettenreaktions-Reaktoren muss ich auch an ein USAF-Experiment denken: Convair NB-36H.
Dabei wurde in 1959ern in einen Bomber (B-36) ein Reaktor eingebaut und betrieben. Er hat zwar nicht das Flugzeug selbst angetrieben, sondern war nur im Leerlauf. Aber es gelten folgende Daten für den Reaktor:

Leistung: 1000kW
Masse: ca. 16000 kg

So etwas ließe sich grob geschätzt schon zum Mond transportieren, v.a. da man heute wahrscheinlich effizientere Technik benutzen könnte. Schwierig wäre evtl. die Landung mit so einer großen Nutzlast. Aber es gab mal Infos, dass der LunarLander um die 20t Nutzlast zur Mondoberfläche transportiren soll. Sicherheitsaspekte lasse ich erst mal außen vor.

Ein Bild und ein paar Quellen:
http://home.att.net/~jbaugher2/b36_14.html
http://en.wikipedia.org/wiki/Convair_B-36#Experiments
http://www.flightglobal.com/articles/2007/05/22/213935/lunar-lander-office-opens-for-business.html
(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5d/NB36H-1.jpg)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Matthias1 am 28. August 2007, 11:18:28
Etwas OT: Hätten denn die 1000kW gereicht, das Flugzeug zu betreiben? Dann wären ja teorätisch unbegrenzte Flugzeiten möglich :o :D


Matthias
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 28. August 2007, 11:33:05
Hallo matthias,

nein hätten sie nicht. Ich habe gerade mal nachgeschaut und die Convair NB-36 hatte 6 mal das Triebwerk Pratt & Whitney R-4360, das eine Leistung von bis 3200kW entwickelt.

Quelle:
http://en.wikipedia.org/wiki/Pratt_%26_Whitney_R-4360
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Halbtoter am 28. August 2007, 15:52:00
Find leider immer nur angaben wieviel Watt was erzeugen kann aber niergends wieviel Watt bzw Kilowatt für eine Mandbasis erforderlich oder geplant sind?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 28. August 2007, 15:54:04
Hallo Halbtoter,

im Zweifelsfall können wir ja versuchen, das hier zusammenzurechnen ... ausgehend von einem notwendigen Inventar einer Mondbasis ;). Aber so etwas würde dauern, und die Relevanz zur Realität wäre auch nicht gegeben.

EDIT:
Oder man nehme als Anhaltspunkt die ISS. Da sollen auch 6 Leute leben und die installierte Technik erhält sie vollständig am Leben. pi mal Daumen sollte das hinkommen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 28. August 2007, 16:14:03
Zitat
Hallo Halbtoter,

im Zweifelsfall können wir ja versuchen, das hier zusammenzurechnen ... ausgehend von einem notwendigen Inventar einer Mondbasis ;). Aber so etwas würde dauern, und die Relevanz zur Realität wäre auch nicht gegeben.

Wo sind den hier die NASA Experten? Da sollte doch bereits zumindest irgend ein Konzept oder zumindest eine Studie in eine Schublade existieren. Weiß da niemand was?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 28. August 2007, 16:22:24
Also die ISS wird am Ende maximal ca. 110kW elektrische Leistung produzieren können. Damit kann man im Orbit 6 Menschen am Leben erhalten und Forschung betreiben.
Auf dem Mond sollte das grob auch reichen. Man wird weniger Systeme wie Lagekontrolle und Ventilatoren versorgen müssen. Dafür sollte es mittelfristig Maschinen im Außenbereich geben, die auch Strom benötigen werden (Bagger? Bohrer? Kräne? Rover?).
Bei der Stromversorgung sollte man aber auch an Ausfallsicherheit und Redundanz denken. Alles was (zu viele) bewegliche Teile hat, unterliegt dem Verschleiß. Evtl. wären sogar 2 Reaktoren sinnvoll, die man am Boden dann auch ordentlich von einander dislozieren sollte.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Halbtoter am 28. August 2007, 16:59:20
Dann lag ich mit meiner Schätzung von 50 - 100 kW nicht einmal so sehr daneben.
Finde das Reaktoren egal ob Atom oder Fusion noch nicht ausgereift genug for die Raumfahrt sind da sie bis jetzt nur für stationeren Betrieb erforscht sind und deshalb sehr sehr schwer sind und der Energiebedarf für kleine Stationen wie sie bis jetzt geplant sind noch problemlos mit leichteren und schon für die Raumfahrt erprobten Technologien gedeckt werden kann.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 28. August 2007, 20:43:24
Problem ist ja das man Atomreaktoren wohl nicht nicht beliebig klein machen kann. Ein Atomreaktor der nur 100kw produziert und dann auch entsprechend klein ist - ist anscheinend komplizierter als einer mit 1000kw aber 16 Tonnen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 28. August 2007, 20:57:37
Hallo knt,

schau noch mal zu dem Reaktor im Flugzeug, ein paar Antworten weiter oben ;):

Masse 16t
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 28. August 2007, 20:59:41
ups, verschreibselt... ;D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GG am 28. August 2007, 21:01:26
Na glücklicherweise waren es ja nur 16 Tonnen. Für eine Mondbasis würde 1 MW auf jeden Fall reichen. Und wenn nicht, dann schickt man eben noch einen Reaktor hoch.

GG
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 28. August 2007, 21:01:44
Wenn du dich nur verschrieben hast:

Wo ist das Problem mit den 16t? Für mich heißt das erst Mal nur, dass man einen ausreichend leistungsfähigen Reaktor zum Mond bringen könnte. In der 1MW-Klasse hat man je mehr also genug Leistung zur Verfügung. Wenn man wenig benötigt, zügelt man einfach die Kettenreaktion.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jakda am 28. August 2007, 21:17:29
Habe im Urlaub einen Artikel in der "Welt" über wartungsfreie Atomreaktoren.... aber trotz "stundenlanger" Suche nicht gefunden...

Im FOCUS online vom 11.08.07 dazu:

...Auch in den USA entwickeln Forscher am Lawrence Livermore National Lab mobile Kernkraftwerke, die allerdings auf dem Festland und nicht auf See stationiert werden sollen. Mit diesen kompakten und versiegelten Mini-Atomkraftwerken könnten Länder in der Dritten Welt versorgt werden. Sie sollen über einen Zeitraum von 30 Jahren vollkommen wartungsfrei sein und eine Leistung von zehn bis 100 Megawatt haben.
Das größte Mini-Kraftwerk soll nur einen Durchmesser von drei und eine Höhe von 15 Metern besitzen. Es könnte damit per Schiff und Lastkraftwagen praktisch an jeden Ort der Erde transportiert werden. Es wären also gleichsam „Kraftwerke to go“ Das US-Energieministerium geht davon aus, dass ein Prototyp des mobilen Mini-Atomkraftwerks im Jahr 2015 präsentiert werden kann. ...

 
Grüße
jakda...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 31. August 2007, 13:11:34
Hardwaretests für Mondmissionen in der Wüste Arizonas

Quelle: http://www.nasa.gov/home/hqnews/2007/aug/HQ_M07112_Desert_Rats.html

Die NASA führt am 12. September vor/für geladene(n) Medienvertreter(n) Hardwarekonpzepte und -prototypen Tests in der Wüste durch. Dabei geht es um Basenbau, Raumanzugstests, Rover- und Roboterbetrieb und Solarzellenerichten (damit wären wir wieder bei der Energiefrage ...).

Die Frage ist nun: Ist das ein reines Medienevent, oder ist das ein ernsthafter Test? Hinter den Konzepten steht bestimmt ernsthafte Arbeit. Aber diese testet man bestimmt nicht nur an einem Tag in der Wüste.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 31. August 2007, 14:07:25
Also der NASA-Text klingt für mich so, als wäre das einfach ein Tag an dem auch die Medien zuschauen dürfen. So eine Art 2Tag der offenen Tür". Das heißt ja nicht, dass es damit zu Ende geht oder bzw. erst anfängt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Matthias1 am 04. September 2007, 12:28:45
Hallo,

eine Frage zum LRV (http://de.wikipedia.org/wiki/Lunar_Roving_Vehicle), passt wohl am besten in diesen Treat:

So weit ich weiß, wurden damals extra neue Reifen entwickelt, da auf dem Mond ja kein Atmosfährendruck besteht besteht. Warum konnte man damals keine gewöhnliche Luftgefüllten nehmen?

Wenn man in der Erde unter gewöhnlichen Umständen 3 bar Überdruck in einen Reifen füllen kann, sollten es doch am Mond noch 2 bar sein ??? :-?

Aber irgendeinen Grund werden sie schon gehabt haben  ;)

Matthias
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GlassMoon am 04. September 2007, 14:05:30
dann sollen sie halt einfach vollgummireifen nehmen. ::)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 04. September 2007, 14:33:19
Evtl. ist Gewicht/Masse das Problem. Gummi ist ja nicht wirklich leicht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GlassMoon am 04. September 2007, 14:41:01
dachte je schwerer der reifen desto besser, aufm mond hat man doch sonst keinen grip und die reifen drehen nur durch
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 04. September 2007, 14:43:44
Aber das ganze muss ja auch erstmal zum Mond gebracht werden. Und wenn man durch weniger Gewicht bei den Reifen mehr wissenschaftliches Gerät oder so mitnehmen kann, dann ist das sicher von Vorteil. Das andere wurde sicherlich schon abgestimmt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ILBUS am 04. September 2007, 15:07:56
Der Hauptgrund ausser Gewicht, war die Hitze der Oberfläche, und einfach sehr ungewöhnliche Umweltbedingungen. Man war unsicher, ob der Gumi auf der Oberfläche nicht schmelszen würde, oder sich irgenwie sonst noch als unbrauchbar erweist. Deswegen hat man, um sicher zu gehen, ein Metalgeflecht als einen Reiffen entwickelt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 04. September 2007, 15:25:58
Was sich auch als sehr sinnvoll erwiesen hat.  Gummibereifung (welcher Art auch immer) hätte den Belastungen nicht standgehalten.

P.S.: Auf dem Mars sieht das sicher etwas anders aus. Woraus bestehen eigentlich dort die Reifen (bzw. Räder) der Rover?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 04. September 2007, 15:39:20
Moin Chris,

das Bild hatten wir doch schon mal:

(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/62/Mars_rovers_wheels_isometric.jpg/800px-Mars_rovers_wheels_isometric.jpg)

Und hier Scotty bei Apollo 15:

(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/1/18/Apollo15_-_Scott_on_the_Rover.jpg)

Mit Schutzblech, fehlt nur noch das Nummernschild.
Jerry
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 04. September 2007, 15:55:40
Ach Jerry, das Bild von Scotty im Rover würde ich mir gerne als BS-Hintergrund runterladen. Wie funktioniert's? ;)

Danke, chris.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 04. September 2007, 16:38:16
Zitat
Ach Jerry, das Bild von Scotty im Rover würde ich mir gerne als BS-Hintergrund runterladen. Wie funktioniert's? ;)
rechts click auf das bild und "als Hintergrund einrichten" oder ähnliches anklicken. ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 04. September 2007, 18:31:04
Oder: Jerrys Nachricht zitieren. Darin findet man dann den Link zum Bild.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 04. September 2007, 18:50:50
Danke, alles klar!

Hab mir mittlerweile eine schöne Raumcon-Bildersammlung zugelegt.

P.S.:  Es gab irgendwo noch ein schönes Bild mit dem absteigenden (bzw. aufsteigenden?) LM über der Mondoberfläche.
         Hat das jemand? ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Mary am 04. September 2007, 19:02:00
Hallo chris,
ich weiß jetzt nicht, welches Bild genau du meinst, es gibt da mehrere, aber durchsuch doch mal die NASA-Bildergallerien (http://spaceflight.nasa.gov/gallery/images/apollo/index.html), dort müsstest du es finden (und natürlich viele andere schöne Bilder).

Mary
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 02. Oktober 2007, 13:28:54
www.onlineAuf der NASA-Seite wurden ein paar Konzepte zur Mondstation und den Rovern preis gegeben:
http://www.nasa.gov/mission_pages/exploration/mmb/lunar_architecture.html

Man arbeitet zur Zeit an Konzepten für eine Mondstation und die Ausrüstung auf der Oberfläche. Ab 2012 soll das Konzept stehen, um dann mit der Verwirklichung zu beginnen.
Folgende Punkte werden erwähnt:
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Spaci am 02. Oktober 2007, 13:58:25
Die Überlegung durch die Anzüge in den Rover zu gelangen finde ich garnicht schlecht, denn dann braucht man keine Druckschleuse. Aber um die Rover auf dem Mond zu bekommen braucht man ja auch extra landemodule wie auch für die Mondstation, aber ich denke dafür ist noch bekannt gegeben worden oder?

Ist ganz schön clever von den Amerikanern:
(http://www.nasa.gov/images/content/191161main_rover1.jpg)

Gruß
Spaci
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 02. Oktober 2007, 14:08:06
Das hört sich ja recht interessant an. Mich würden dazu noch folgende Punkte interessieren:

1. Ist die erwähnte Station permanent oder nur periodisch bemannt?
2. Für wie viele Astronauten ist sie ausgelegt, und wie groß ist ihre Gesamtmasse (bei ca. 40-50t Nutzlast pro Start mit ARES 5)?
3. Mit welchem Kostenaufwand muß in etwa gerechnet werden?

Und nicht zuletzt die Frage:
Welchen grundlegenden Vorteil bietet so eine bemannte Mondstation gegenüber einer großen Raumstation im Erdorbit (siehe ISS)?
Auf jeden Fall wäre ja auch die Versorgung (Gütertransfer etc.) sehr viel teurer.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: James am 02. Oktober 2007, 14:12:29
Hi

Also: Eine Druckschleuse braucht man trotzdem (beim Lösen des Anzuges muß der druckbeaufschlagte Innenraum isoliert sein), aber er kann sehr viel kleiner sein. Und die Schleuse ist vor allem einfacher zu spülen um die Mitnahme von externem Material in den Rover zu unterbinden.

m.f.G.
James
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 02. Oktober 2007, 14:22:29
@James,
da hast du Recht mit den "verschmutzten" Anzügen. Was die Apolloastronauten an Mondstaub mit "eingeschleppt" haben, sollte v.a. bei einer bemannten Station vermieden werden.

@Spaci,
ich gehe mal davon aus, dass man eine "Standard"-Landefähre entwickelt, die alles zur Oberfläche bringen kann, also Module, Rober, Ausrüstung, Menschen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: James am 02. Oktober 2007, 14:55:45
Hi

Ja, das ist auch eine der Eigenheiten der Mondoberfläche (das Mondmaterial ist einzigartig - das nur zum Thema Mondhoax). Es fehlen die Elektrolyte. Geladenes Material hat, außer bei zufälligen Kontakten, keine Chance Ladungsträger auszutauschen. Hier auf der Erde sorgt unsere Umwelt für diesen Prozeß. Der Boden ist durch Flüssigkeiten gut leitbar. Der Mond ist staubtrocken (im wahrsten Sinne des Wortes). Oberflächenaterial ist also überwiegend elektrostatisch geladen. Und wie gut elektrostatisch geladene Materialien an anderen Materialien anhaften können, kennt man auch aus irdischer Erfahrung.
Mal schauen, wie sie die "Reinigung" in den Griff bekommen.....

Gruß, James
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Spaci am 02. Oktober 2007, 15:01:50
Zitat
@James,
da hast du Recht mit den "verschmutzten" Anzügen. Was die Apolloastronauten an Mondstaub mit "eingeschleppt" haben, sollte v.a. bei einer bemannten Station vermieden werden.
Dafür wäre ja soetwas bestens geeignet. So kämen die Anzüge wenigstens bei den Rovern nicht in den Innenraum. Vielleicht machen die Amerikaner das bei der Basis genauso nur dann müsste man die Anzüge vielleicht durch ein kleines Dach schützen, da diese hier ja viel länger draußen an der Basis hängen als an den Rovern.

Zitat
@Spaci,
ich gehe mal davon aus, dass man eine "Standard"-Landefähre entwickelt, die alles zur Oberfläche bringen kann, also Module, Rober, Ausrüstung, Menschen.
An soetwas habe ich auch schon gedacht das die Amerikaner vielleicht zwei Landefähren bauen. Einmal eins für die Menschen und einmal eins für Ausrüstung, Module, Rover und soetwas.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ILBUS am 02. Oktober 2007, 16:56:10
Die Idee mit den Anzügen an den Rovern, und an der Aussenwänder der Stationen finde ich genial! Der Dreck bleibt weg schoon deswegen, dass es eine Doppeltür zwischen dem Innenraum des Rovers und dem Inneren des Anzugs gibt. So wie ich es verstehe, wird eine Helfte mit dem Anzug rumgetragen, die Andere verschliesst den Rover/station, wenn der Anzug gerade getragen wird.

Wenn der Anzug angedockt ist, ist der Zwischenraum zwischen Anzugsrücken und der Tür dicht. Es kommt nichts von aussen rein. Kein Staub, nichts, - einfach genial!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MSSpace am 02. Oktober 2007, 17:03:40
Denke allerdings, dass das Wort "Landefähre" bei Modulen nicht greift. "Fähre" impliziert ja ein Pendeln, also Landen und Starten. Das wird bei den unbemannt landenden Modulen sicher nicht vorkommen, dass wieder eine Fähre aufsteigt, um das nächste Modul zu holen oder so. Wird wohl eher so laufen, dass ein Einweg-Lande-System die Module heil runterbringt und diese dann zu einer Station zusammengefügt werden und nur verhältnismäßig kleine bemannte Kapseln mit Besatzung und Proben die Mondüberfläche wieder verlassen. (Habt ihr sicherlich so gemeint, wollts nur klarstellen...)
Gruß,
MSSpace...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jakda am 02. Oktober 2007, 19:30:19
Zitat
...mit dem Anzug rumgetragen, die Andere verschiesst den Rover/station, wenn der Anzug gerade getragen wird.

Hallo Yev, war erst mal geschockt - wieso soll der Rover weggeschossen werden...
Brauchte 'ne Minute um auf das fehlernde "L" zu kommen - und hab mich hinterher bald zerfetzt  ;D
Mir passieren ja auch immer solche "Verschreiber" - aber der war echt gut...

Neben der Lösung mit dem "Monddreck" (In den BBC_DVD's gut zu sehen...) finde ich gut, dass endlich schnell "anziehbare" Anzüge kommen - ähnlich wie bei den Russen. Diese stundenlangen "Anziehprozeduren" sind immer der Hammer...

Grüße
jakde...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ILBUS am 02. Oktober 2007, 19:46:27
schon korrigiert, danke Andreas.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 02. Oktober 2007, 21:04:36
Die Idee mit den Anzügen ist wirklich genial. So wird aus jedem Anzug eine eigene Schleuse und der ganze Monddreck bleibt draußen.

Aber wie sieht dann eine Wartung der Anzüge aus? Wenn ich mir vorstelle wie komplex das Überprüfen der Anzüge bei ETAs ist, kommen mir da Bedenken.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jakda am 03. Oktober 2007, 10:09:56
Genau, knt...
Als ich gestern zur Livemucke in unsere Dorfkneipe ging kam mir der gleich Gedanke....
Wenn z.B. mal ein Handschuh defekt ist.... dann muss man doch den ganzen Anzug wieder irgendwie nach Innen bringen können...

... in die Kneipe zu gehen hat auch was Gutes ...

Grüße
jakda...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Spaci am 03. Oktober 2007, 11:03:04
Ich denke mal das das nur bei einem Rover angewendet wird das die Anzüge draußen hängen. Bei der Station kämen die bestimmt mit rein um sie auch zu warten usw.. Mal sehen was die Nasa so macht.

Gruß
Spaci
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 05. Oktober 2007, 15:04:00
Ein paar Neuigkeiten zum Lander:
http://www.nasaspaceflight.com/content/?cid=5245

Der Artikel beinhaltet viel blabla über die Präsentation der bisherigen Entwürfe und Ideen. Viele Details gibt es nicht. Die wichtigsten sind:
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 09. November 2007, 22:06:11
Die NASA schickt ein aufblasbares Habitat in die Antarktis. Dort soll es von Januar 2008 bis Februar 2009 an der McMurdo-Station (http://de.wikipedia.org/wiki/McMurdo-Station) betrieben werden. Erfahrungen aus diesem Betrieb sollen in Konzept und Design für mögliche künftige Habitate auf Mond und Mars einfließen.

Quelle: http://www.nasa.gov/home/hqnews/2007/nov/HQ_M07159_inflatable_habitat.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 23. November 2007, 13:37:32
Hier einArtikel zur Position der US-Präsidentschaftskanditaten zum bemannten Raumfahrtprogramm der NASA. Sieht sehr durchwachsen aus. Und die Ariane wurde wieder als französisch deklariert.

http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2007/11/22/AR2007112201359_2.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: moritz am 23. November 2007, 16:28:52
Servus,
 @Martin: bei dem Link... also der geht nicht. da kommt immer: die seite kann nicht aufgabaut werden. Vorgang abgebrochen.

...

gruß,
moritz
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: alpha am 23. November 2007, 16:36:36
Zitat
She also said that in pursuing next-generation programs, she will "capitalize on the expertise of the current shuttle program workforce and will not allow a repeat of the 'brain drain' that occurred between the Apollo and shuttle missions."

Ähm... wie darf man nun das verstehen?!  :-?

PS: Bei mir funktioniert der Link...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: James am 23. November 2007, 16:52:47
Hi
na, mal ohne es gelesen zu haben:
"Sie" meint das beim Anlaufen der nächsten Programme es nicht so sein soll, wie beim Übergang von der Apollo zur Shuttle-Ära, das es nicht wieder zum Verlust von schlauen Köpfen kommen, sondern das Erfahrung und Können der Leute die mit dem Shuttle vertraut sind, eingesetzt werden sollen.

Tja, ja, wenn diese Leute auch von ARES und Orion begeistert werden können....

Gruß
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: alpha am 23. November 2007, 17:25:51
Zitat
...
"Sie" meint das beim Anlaufen der nächsten Programme es nicht so sein soll, wie beim Übergang von der Apollo zur Shuttle-Ära, das es nicht wieder zum Verlust von schlauen Köpfen kommen, sondern das Erfahrung und Können der Leute die mit dem Shuttle vertraut sind, eingesetzt werden sollen.
...
Das ist tatsächlich passiert? Das hab ich noch gar nicht gewusst, dass es damals einen ernsthaften 'brain drain' gab... - interessant.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: -eumel- am 23. November 2007, 23:04:01
Das wird jetzt wieder passieren!

Im Kennedy Space Center in Florida arbeiten über 10000 Menschen am Space Shuttle.
Genaue Zahlen konnte ich jetzt auf die Schnelle nicht finden. Die Zahle schwanken zwischen 10000 und 15000 - je nachdem, wer alles mitgezählt wird. Es sind ja nicht nur Angestellte der NASA, sondern auch der USA (United Space Alliance) und auch viele Angestellte von Zulieferfirmen, die aber ständig dort arbeiten.
Zum Ende des Shuttleprogramms werden die alle ihre Arbeit verlieren, denn für Ares wurden nur 400 Arbeitsplätze in Florida zugesichert.
Das ist eine Katastrophe für die ganze Region.
Die guten Leute werden alle wegziehen, weil es im Südosten der Staaten mit Hightech nicht so gut ist.
Wenn die Leute erstmal weg sind und woanders arbeiten, sind sie bei Bedarf schlecht wieder zu kriegen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Spaci am 24. November 2007, 00:10:20
Zitat
Und die Ariane wurde wieder als französisch deklariert.

Dieser Satz gefällt mir garnicht. Schließlich ist sie ja eine Rakete der ESA. Und die Finanzierung der Entwicklung haben die Länder der ESA übernommen bzw. einen Teil dazugegebn (Ihr wisst schon was ich meine) und nicht Frankreich allein.

Gruß
Spaci
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 24. November 2007, 14:27:54
Die Franzosen sehen sie auch als ihre eigene an. Das ist ein alter Hut. Vega wird auch als italienisch gelten und so weiter. Man fischt sich so viel nationale Fründe und Prestige ab, wie geht. Dieser europaweite Gedanke ist zwar extremst zu Beführworten, aber dafür scheint die Zeit einfach noch nicht reif. Real läuft es einfach anders und  damit muss man leben.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MartinM am 24. November 2007, 20:28:10
"Wir" sind auch nicht besser: auf den Weltausstellung "Expo 2000" wurde seinerzeit das SpaceLab auf dem Niedersachsen-Stand gezeigt, also beim Publikum nicht nur der Eindruck "Made in Germany", sondern "Made in Lower Saxony" erweckt ;) (gut, auf der Info-Tafel wurde das noch zurechtgerückt, aber nur für geduldige Besucher).

Ein andere, ernster zu nehmende Faktor: Ariane und andere "High Tech"-Systeme, angefangen seinerzeit bei der "Concorde", haben in Frankreich und sogar in Großbritannien eine wesentlich bessere Presse als in Deutschland.
Dem gegenüber steht ein manchmal peinliches Eigenlob, vor allen bei Projekten, in die viele Steuergelder geflossen sind, und der Hang deutscher Politiker, sich "Denkmäler" zu setzen.
Beides zusammen - "Märkelei" wie "dicker Max" - verhindert, dass Deutsche ganz einfach und unbefangen stolz auf den deutschen Beitrag zur Raumfahrt sind. (Aber jetzt mach ich Schluss, eher es noch völlig O.T. wird. ;) )
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MartinM am 24. November 2007, 20:40:26
Korrektur: da hat mir meine Erinnerung einen Streich gespielt - das Spacelab stand während der EXPO auf dem "Bremen"-Stand.  ::)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 26. November 2007, 07:20:47
Ein interessanter Artikel zu einem "anderen" Staubproblem auf dem Mond:

Quelle: http://www.moondaily.com/reports/Watch_Out_For_Flying_Moondust_999.html

Der Mondstaub macht nicht nur Sorgen wegen der starken Kontamination aller Gerätschaften. Beim Aufbau einer Basis stellt er eine Gefahr während der Landungen und Starts auf der Mondoberfläche dar.
Seit Apollo weiß man, dass die Triebwerke "nur" den kleinen Staub (0,000001m - 0,00001m/  1 micrometer - 10 micrometer) aufwirbeln. Dafür wird dieser aber nicht (wie auf der Erde) durch eine Atmosphäre abgebremst, sondern behält seine Anfangsgeschwindigkeit bei.
Für Untersuchungen ist man während Apollo 12 ca. 200m neben der Sonde Surveyor 3 gelandet. Dabei hat man Folgendes festgestellt:
Das Problem ist, dass dieser Staub seine Geschwindigkeit und Flugbahn beibehält. Damit kann er auf dem Mond große Entfernungen zurücklegen. Möglicherweise muss man Installationen auf dem Mond durch Wälle/Hügel von der Landezone abschirmen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: dido64 am 26. November 2007, 11:17:41
Hier http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/16002005200908.shtml wurde schon mal ein Arikel veröffentlicht, der ein ähnliches Phänomen beschreibt.

Gruß dido
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 13. Dezember 2007, 09:21:32
ATK testet fleißig weiter Sauerstoff-Methan-Triebwerke

Quelle: http://atk.mediaroom.com/index.php?s=press_releases&item=775

Ein Testtriebwerk mit Sauerstoff und Methan wurde in einer Vakuumkammer getestet. Mit 15575 N Vakuumschub umfasst es den prognostizierten Schubbereich für Aufstiegstriebwerk des geplanten Mondlanders. Mit dieser Technologie erwartet man, mehr Spielraum beim (Massen-)Design des Landers zu haben, da ausreichend Leistungspotential vorhanden sein sollte.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 13. Dezember 2007, 09:41:45
Energieversorgung auf dem Mond mittels Brennstoffzellen?

Quelle: http://www.nasa.gov/mission_pages/exploration/mmb/lunar_fuel_cell.html

Am Glenn Research Center der NASA konzipiert man ein geschlossenes Brennstoffszellensystem, mit dem Energie für die sonnenlosen Tage/Wochen auf der Mondoberfläche gespeichert werden kann. Man startet mit Wasser, welches während des Mondtages durch Solarstrom in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten wird. In der Nacht wird der Prozess umgekehrt, um Strom zu erzeugen. Der Vorteil gegenüber normalen Batterien ist, dass 4 bis 6 mal so viel Energie pro Masse gespeichert werden kann.
Man baut dabei auf Technologie auf, welche ursprünglich für eine geschlossen Brennstoffzelle für ein hochfliegendes Solarflugzeug entwickelt wurde.

Mir fällt noch ein möglicher Vorteil ein: Temperaturanfälligkeit
Batterien müsste man "warm halten", also beheizen. Evtl. ist das bei einer Brennstoffzelle nicht so maßgebend, bei verlusfreier Speicherung von Wasser- und Sauerstoff sollten tiefe Temperaturen hilfreich sein.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 13. Dezember 2007, 12:00:48
Zitat
Energieversorgung auf dem Mond mittels Brennstoffzellen?

Diese Idee wundert mich nicht. Zwar stammt die Brennstoffzellentechnologie schon aus den Sechzigern, aber sie wurde mit der Zeit immer effektiver und übertrifft andere Verfahren bei weitem.
Für eine bemannte Mondbasis wäre dies, bei gleichzeitiger Nutzung von Solarenergie, die beste Variante.

Naja, warten wir's ab. Es gibt ja wohl auch noch die Option mit Nuklearbatterien?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 13. Dezember 2007, 12:52:53
Zitat
Naja, warten wir's ab. Es gibt ja wohl auch noch die Option mit Nuklearbatterien?

Oder gleich einen Minireaktor zum Mond schaffen ...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 13. Dezember 2007, 13:25:59
... den wir dann auch gleich radioaktiv verseuchen :o.

Vielleicht macht Greenpeace dann bald ne "lunare Zweigstelle" auf!!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: thecrusader am 13. Dezember 2007, 13:46:17
Das mit dem Minireaktor finde ich nicht so schlim. Man muss halt abwägen was sinnvoller ist. Solarzellen die nach 15-20 Jahren Schrott sind oder ein Minireaktor der sicher auch nicht länger hält aber evtl. schwerer, also teurer ist.
Bei den Grünen fällt mir ein das ich mal irgendwo glesen habe, die Ökos haben vor dem ersten Swingby-Manöver demonstriert, von wegen der "Energie" die man dem Planeten (Jupiter???) entzieht.
Meiner Meinung nach gehören Kernreaktoren in den Weltraum. Ganz egal was die Ökos sagen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: moritz am 13. Dezember 2007, 14:02:12
ja also probleme wie bei apollo 13 kann sich die NASA sicher nicht erlauben. Damals hat man ja auch um den Mond fliegen müssen, um umzukehren. da ist der Mars dann doch etwas zu weit weg!!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: radi am 13. Dezember 2007, 14:05:54
Welchen Swingby meinst du? von welcher Sonde?

Bei Cassini gab es mal das Thema wegen der RTGs beim Start und beim anschließenden Swingby an der Erde. Die Befürchtung damals war, dass die Sonde wegen eines Navigationsfehlers in die Erdathmosphäre eintritt und sich das Plutoniumoxid über der Erde verteilt.

RTGs sind relativ kompakte und leicht zu schützende Systeme die eine Raketenexplosion überstehen können. Kernreaktoren z.B. sind ja viel größer und komplexer man könnte allerdings das Uran für den reaktor in speziell gesicherten Behältern zum Mond bringen und es erst dort in den Reaktor einsetzen. Man müsste dann natürlich immer mal wieder neues Uran zum reaktor bringen, ist ja keine ewige Energiequelle.

Mir persönlich gefällt die Sache mit dem Wasser eigentlich besser, es birgt halt einfach weniger Risiken. Solange man nicht Wasserstoff und Sauerstoff zusammen bringt ;) .

Tschau

Radi
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Spaci am 13. Dezember 2007, 14:27:36
Ich denke mal das Solarzellen und Brennstoffzellen die beste Variante ist, denn was passiert aus einem Reaktor nach 50 oder nach 100 Jahren? Wir wollen ja auf dem Mond nicht Tschernobyl2 haben.

Gruß
Spaci
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: radi am 13. Dezember 2007, 14:36:47
War es nicht sowieso angedacht am Südpol des Mondes (war es der Südpol?) eine Basis aufzubauen weil dort immer irgendwie die Sonne scheint?

Radi
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 13. Dezember 2007, 14:38:44
Ein Radioisotope Thermoelectric Generator (RTG) ist ja auf dem Mond nichts neues:
http://nssdc.gsfc.nasa.gov/nmc/spacecraftDisplay.do?id=1971-008C

Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: moritz am 13. Dezember 2007, 14:40:25
ja es ist der Südpol geplant, weil da fast immer die Sonne scheint.
ich habe mal gelesen, dass die die Station an irgendeinem Krater bauen wollen.
Und Sternenförmig...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: thecrusader am 13. Dezember 2007, 14:43:47
@radi
ich weiss jetzt nicht mehr genau bei welcher Sonde es war, aber ich glaube ich habe es in Astronomie-Heute gelesen. Das Problem der Ökos war nicht ein an Board befindlicher Reaktor, das war glaube ich Cassini, sondern es ging um das SwingBye-Manöver selbst. Da dadurch dem Planeten kinetische Energie entzogen wird.
Bin mir sicher es war Astronomie Heute, ein Artikel von Rudolf Kippenhahn.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 13. Dezember 2007, 15:10:11
Zitat
ja also probleme wie bei apollo 13 kann sich die NASA sicher nicht erlauben. Damals hat man ja auch um den Mond fliegen müssen, um umzukehren. da ist der Mars dann doch etwas zu weit weg!!

Mars? Wir sprechen hier doch nur über den Mond ... ;).
Bei Apollo 13 gab es aber auch die Überlegung direkt zurück zu fliegen, also vollständiger Stopp mit anschließender Umkehr.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 13. Dezember 2007, 15:14:28
Wenn man über RTGs nachdenkt, würde ich SRGs (Stirling Radioisotope Generator) bevorzugen. Deren Wirkungsgrad und Leistung sollte höher sein. Beim projektierten Mars Science Laboratory plant man ja so die Energie für den Rover bereit zu stellen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: thecrusader am 13. Dezember 2007, 16:46:02
Ich höre jetzt schon die Grünen schreien:"Gefahr!!!!"
Hätte es die Grünen schon früher gegeben, Otto Lilienthal hätte nie seinen Hügel aufschütten dürfen, achwas, die Dampfmaschine wäre verboten worden
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: moritz am 13. Dezember 2007, 19:01:40
Zitat
Bei Apollo 13 gab es aber auch die Überlegung direkt zurück zu fliegen, also vollständiger Stopp mit anschließender Umkehr.

das hätte zuviel treibstoff verbraucht, der nicht da war!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: paygar am 14. Dezember 2007, 01:48:30
Zitat
Ich höre jetzt schon die Grünen schreien:"Gefahr!!!!"
Hätte es die Grünen schon früher gegeben, Otto Lilienthal hätte nie seinen Hügel aufschütten dürfen, achwas, die Dampfmaschine wäre verboten worden

Könntest du bitte deinen diffamierenden politischen Äußerungen unterlassen! Die Grünen haben was gegen AKWs und waffenfähiges Plutonium, nicht gegen wissenschaftliche RTGs, vllt solltest du dir das Parteiprogramm mal durchlesen. Bevor du solch allgemeine gefasste und in meinen Augen naive Zeilen schreibst.

Und jetzt zurück zum Thema.  ;)

paygar
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Jo am 14. Dezember 2007, 09:05:56
Zitat
das hätte zuviel treibstoff verbraucht, der nicht da war!

Es war genügend Treibstoff für einen direkten Abbruch vorhanden. Solche Missionsabbruchszenarien waren geplant. Allerdings hat man nach der Explosion des Sauerstofftanks dem Triebwerk des Servicemoduls nicht mehr vertraut und desshalb eine "freie Rückkehrbahn" + Zündung des LM Abstiegstriebwerks im Mondschatten gewählt.  ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: thecrusader am 14. Dezember 2007, 14:02:35
@paygar
Jawohl, zu Befehl. Aber wenn es dann soweit ist das wieder eine Sonde mit Plutonium an Board gestartet werden soll, oder ein SwingBye-Manöver an der Erde durchführt, dann reden wir noch mal darüber, ok?
Aber ich wollte hier keine politische Debatte lostreten, sorry dafür. Mein Fehler.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: radi am 14. Dezember 2007, 14:46:42
@thecrusader: Das irgendwer protestiert nur weil eine Sonde bein einem Swingby dem Jupiter kinetische Energie entzieht ist sicherlich ziemlich schwachsinnig ;), dass wird zum Problem wenn wir irgendwann mal Raumschiffe mit der Masse des Mondes haben mit denen wir dann Swing By's durchführen wollen  ;D , aber eher wohl nicht.

Radi
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: thecrusader am 14. Dezember 2007, 14:55:05
Zitat
Das irgendwer protestiert nur weil eine Sonde bein einem Swingby dem Jupiter kinetische Energie entzieht ist sicherlich ziemlich schwachsinnig
Das finde ich auch, aber du wirst mich jetzt nicht zwingen meinen Stapel Astronomie-Heute zu durchwühlen um dir Heft und Seite nennen zu können. Das habe ich mir nicht ausgedacht ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ILBUS am 14. Dezember 2007, 16:19:31
Um einefach die restliche Punkten über "i"s zu setzen. Klar entzieht man dem Himmelskörper eine Kinetische Energie, aber wie viel wiegt eine Sonde? 1 tonne vielleicht? wie vie wiegt der Jupiter? etwa 300 Erdmassen, glaub ich also etwa 6*10e24kg*300=1.8e27kg. Wenn man die gesamte Erde an dem Jupieter im Swingby vorbeischießen würde, währe seine Bahn kaum beinflusst gewesen, was soll denn eine Sonde da für eine Wirkung haben? Ich wette der Sonenwind alein hat mehr Einfluss auf den Planeten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GG am 14. Dezember 2007, 20:19:40
Also ich denke, diese Meldung war in einer Aprilausgabe der besagten Zeitschrift abgedruckt  ;D.

Um die Diskussion mal wieder in die fachliche Richtung zu dirigieren: Bei Brennstoffzellen hat man in der Tat in den letzten Jahren entscheidende Fortschritte gemacht. Immerhin werden sie bereits im normalen Straßenverkehr eingesetzt (z.B. in Bussen). Erste Serien-PKWs werden wohl in Bälde zu kaufen sein. Außerdem sind Brennstoffzellen mit 50 kW und mehr heute so kompakt, dass sie selbst in Kleinwagen passen.

Aber auch auf dem Batteriesektor macht man Fortschritte. So gab es auch einen Kandidaten für den deutschen Forschungspreis 2007, bei dem die Haltbarkeit (auf das Zwanzigfache) und Speicherkapazität (auf das Dreifache) von Lithium-Ionen-Batterien durch eine preisgünstige Keramikfolie deutlich erhöht werden kann. Außerdem beugt die Folie noch der Brandgefahr vor.

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2007/12/06/dlf_20071206_1645_e760d131.mp3

GG
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Halbtoter am 17. Dezember 2007, 04:05:04
Ich schätze thecrusader spielt auf die Cassini- Mission an:

Cassini gefährdet die Menschheit bei mindestens sieben verschiedenen Gelegenheiten. Erstens bei der Produktion von Plutonium 238. Dann beim Bau der plutoniumgetriebenen Nuklearbatterien (RTGs). Bei beiden Gelegenheiten ist es schon zu Unfällen gekommen, und eine ganze Anzahl von Arbeitern ist verstrahlt worden. Die dritte Gelegenheit zu einer Katastrophe stellen Transport und Lagerung der RTGs dar. Viertens kann es zu einem Desaster kommen, während die Sonde auf ihren Start wartet, in unmittelbarer Nähe zu etlichen Tonnen von Raketentreibstoff (und viele Countdowns werden mehrere Male Minuten vor dem Abheben abgebrochen). Fünftens beim Drücken des Startknopfs, einem der gefährlichsten Momente überhaupt. Sechstens während der Beschleunigungsphase zur Überwindung der Erdschwerkraft. Siebtens und letztens wird die Gesundheit von uns allen noch einmal bei dem geplanten  swing by-Manöver aufs Spiel gesetzt.

Diese Leute sind eigentlich recht lustig, leider werden sie ernst genommen und haben sogar eine politische Vertretung.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 17. Dezember 2007, 04:25:05
Zitat
Diese Leute sind eigentlich recht lustig, leider werden sie ernst genommen und haben sogar eine politische Vertretung.
Ich weiß nicht genau auf welche Leute du anspielst, auf die Grünen?

Die ganze Nuklear-Thematik ist bei weitem nicht nur theoretisch. Es gab Unfälle die zu einer deutlichen Steigerung der radioaktiven Hintergrundstrahlung auf der ganzen Erde geführt haben, und es gibt noch immer duzende Strahlungsobjekte im (Park-)Orbit:

Zitat
Zu nennen sind hier besonders der Wiedereintritt von Kosmos-954 in die Erdatmosphäre im Jahre 1978, wobei 31 kg hoch angereichertes Uran über Kanada freigesetzt wurden. Vier Jahre später verglühte die gleiche Menge Uran bei einem Unfall von Kosmos-1402. Bereits 1964 verteilten sich bei einem Unfall des amerikanischen Satelliten Transit 5-BN-2 mehr als 2 kg in einem Generator enthaltenes Plutonium-238, die anschließend über die ganze Welt verteilt wurden. 1996 brach beim Absturz die russische Sonde Mars-96 auseinander und verteilte das radioaktive Inventar mit 200 g Plutonium über dem Grenzgebiet von Bolivien und Chile. Siehe auch Regina Hagen: Nuclear Powered Space Misssions - Past and Future, in Martin B. Kalinowski (Hrsg.): Energy Supply for Deep Space Missions, IANUS-Arbeitsbericht 5/1998.

Quelle: http://www.iwif.de/wf303-61.htm

Zitat
Die Ansammlung von künstlichen Objekten auf Erdumlaufbahnen ruft auch wegen der Strahlung im erdnahen All ernsthafte Besorgnis hervor. In den letzten Jahren wurden 33 sowjetische Raumapparate mit nuklearen Energieanlagen an Bord gestartet. Nach Abschluss des Flugprogramms wurden die nuklearen Kraftanlagen von den Satelliten abgestoßen und auf eine so genannte Lagerungsumlaufbahn (700 bis 1000 Kilometer Höhe) überführt. Hier wurden die aktiven Zonen, also die Brennelementbündel, abgestoßen.

Gegenwärtig befinden sich 44 russische Strahlungsobjekte auf einer Lagerungsumlaufbahn. Das sind zwei Satelliten, von denen die nuklearen Kraftanlagen nicht abgetrennt wurden (Kosmos-1818 und Kosmos-1867), Brennelementbündel und 12 abgeschaltete Reaktoren mit Flüssigmetallträgern, 15 Brennelementbündel mit nuklearem Brennstoff und 15 nukleare Kraftanlagen ohne Kraftstoff, doch mit Kühlmittel im Sekundärkreis. Sie sollen mindestens 300 bis 400 Jahre passiv auf der Lagerungsumlaufbahn verbleiben. Diese Zeit wird für den Zerfall der Spaltprodukte des Uran-235 bis auf ein sicheres Niveau reichen.

Auch die USA haben ihren Beitrag zur radioaktiven Verschmutzung des erdnahen Weltraums geleistet. Im April 1964 konnte der Navigationssatellit Transit-SB mit einem Radioisotopen-Generator an Bord seine Umlaufbahn nicht erreichen und fiel auseinander. Als er in der Atmosphäre verbrannte, streute er etwa ein Kilogramm Plutonium-238 über dem Westteil des Indischen Ozeans nördlich von Madagaskar aus. Das führte zu einer fünfzehnfachen Erhöhung des natürlichen radioaktiven Hintergrunds auf dem ganzen Planeten. Einige Jahre später stürzte der Wettersatellit Nimbus-B mit einem Uran-235-Reaktor in den Indischen Ozean. Gegenwärtig befinden sich sieben amerikanische Strahlungsobjekte im erdnahen Weltraum in Höhen von 800 bis 1100 Kilometern und zwei weitere auf nebengeostationären Umlaufbahnen.

Die potentielle Gefahr der russischen und amerikanischen nuklearen Satelliten besteht darin, dass weite Gebiete des erdnahen Raums verstrahlt werden können, wenn sie durch einen Zusammenstoß mit Weltraummüll zerstört werden. Außerdem werden vereinzelte Bruchstücke, die nach einem Zusammenstoß und der Zerstörung langsamer als die erste Weltraumgeschwindigkeit fliegen, von der Umlaufbahn abgleiten und im Endeffekt einzelne Abschnitte der Erdoberfläche verschmutzen. In besonders negativen Fällen ist eine beträchtliche Verstrahlung der Atmosphäre möglich.

Quelle:http://de.rian.ru/analysis/20070618/67405147.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 17. Dezember 2007, 07:44:15
Dies ist nicht der richtige Ort um eine politische Diskussion über das Für und Wieder der Kernenergie zu führen!
Es geht hier um die (bemannte) Rückkehr zum Mond! Bitte diskutiert themenbezogen!

Wenn ihr über Nutzung der Kernenergie in der Raumfahrt diskutieren wollt, dann könnt ihr das gerne tun, dann aber bitte in einem neuen Thread und sofern es um unbemannte Sonden, wie Cassini geht, bitte auch im richtigen Schwerpunktthema, Cassini ist bekanntlich nicht bemannt!
Bitte habt Verständnis, dass ich alle weiteren nicht Themenbezogenen Beiträge in diesem Thread kommentarlos löschen werde.

Danke + Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Halbtoter am 17. Dezember 2007, 19:20:07
at knt

Radioaktive Raumfahrt (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4178.0)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Skyfox am 22. Januar 2008, 15:51:39
Aus der Traum?

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,530168,00.html

 8-)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: moritz am 22. Januar 2008, 16:01:03
Zitat
Aus der Traum?

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,530168,00.html

 8-)

hört sich auf jeden Fall gar nicht gut an... (wenn's stimmt) Aber die Presse hat auch schon so viel Müll verzapft (siehe der "Falsche Nachrichten in der presse"-Thread...)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Nitro am 22. Januar 2008, 16:06:24
Naja, vor allem ist das wieder mal nur irgendeine Meinung von irgendwelchen Wissenschaftlern. Nur weil eine handvoll schlauer Köpfe mit dem Programm nicht zufrieden ist, heißt das ja nicht gleich, dass die NASA alles über den Haufen schmeißt. Dementsprechend ist es doch total wurscht ob es stimmt oder nicht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 22. Januar 2008, 16:18:01
Schaut mal hier:

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3376.0

Da diskutieren wir schon darüber.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Spaci am 22. Januar 2008, 16:39:00
Guckt mal was unter dem Artikel steht ;-)


"Korrektur: Rusty Schweickart war mit "Apollo 9" nicht selbst auf dem Mond gelandet, sondern hatte die Mondlandung von "Apollo 11" in dieser Mission nur vorbereitet. Dieser Fehler wurde im Text korrigiert. Wir bitten um Entschuldigung."


Gruß
Spaci
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Alfatom am 22. Januar 2008, 22:45:30
Zitat
Radioaktive Raumfahrt (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4178.0)

Hallo

Ich kann es mir nicht mehr verkeifen... Ich bin dafür das jeder Haushalt einen Reaktor betreiben darf!! Es gibt nur Vorteile!!
1. Strom im Überfluß
2. Mit dem Kühlwasser kann ich meine Einfahrt heizen!! Zur Zeit ist viel Eis und Schnee dort!
3. Keine Probleme mehr mit Nachbarn

 ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Ich Entschuldige hiermit für diesen Eintag bei den Modaratoren, aber es mußt einfach raus!!

Rückkehr zum Mond:

Also mit einem Kernreaktor am Mond oder in Diversen Raumschiffen hätte ich kein Problem. Mittlerweile sind sie so auf einen hohen Sicherheitsstandart das es sicher kein Problem sein sollte. Außerdem Strom wird immer gebraucht.

Gruß
Tom

P.s.: Voyager und Pionier und verschiedene andere Sonden sind auch nicht explodiert!! Manche sind daher schon über Jahrzehnte im Einsatz. Auf dem Mond Energie ist dadurch sicher für mehrere Misionen, vielleicht auch spätere Dauerbesiedelung gesichert  
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 23. Januar 2008, 13:48:51
Es wurden für eine Mondstation auch schon Brennstoffzellen (in Verbindung mit Solarzellen) diskuttiert. Für welche Varianten man sich letztlich entscheidet, wird die Zukunft zeigen.
Bis jetzt ist wohl noch nichts entschieden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tonthomas am 30. Januar 2008, 18:33:37
@alfatom:

Die zwei Voyager sowie Pioneer 10 und 11 waren mit RTG (Radioisotopic Thermoelectric Generator) unterwegs, nicht mit Reaktoren.
Siehe u.a. http://www.fas.org/nuke/space/history.pdf

Hinsichtlich von echten Reaktoren in Raumfahrzeugen kann man m.E. kaum von einem besonders hohen erreichten Sicherheitsstandart sprechen. Natriumkühlmittel aus russischen Ozeanradarüberwachungssatelliten hat sich in Tropfenform in diversen Orbits verteilt. Nicht bei allen Flügen war es geplant oder es gelang nicht, strahlende Reaktorkomponenten in höheren Orbits zu parken. Runter kommen sie immer....

Aber auch in der Atmosphäre ver-/an-brennende oder am Stück ins Meer fallende und da vor sich hin korrodierende RTG sind sicher nicht der Gesundheit der Weltbevölkerung zuträglich.

Gruß

Thomas
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 27. Februar 2008, 19:48:48
Hier gibt es ein paar Neuigkeiten zu den Entwicklungs- und Konzeptarbeiten für Erkundungstechniken auf dem Mond:

http://www.nasa.gov/mission_pages/constellation/main/lunar_truck.html
http://www.nasa.gov/home/hqnews/2008/feb/HQ_08067_lunar_robot.html

Eine Idee für ein bemanntes Roverkonzept ist:
(http://www.nasa.gov/images/content/214489main_jsc2007e047456_small.jpg)
Bild: NASA

Außerdem werden Konzepte zu Gewinnung und Aufbereitung/Aufspaltung von Bodenproben entwickelt. Leider werden keine großartigen Details verraten, nur dass es schwierig ist für einen starken Bohrer die entsprechend stabile Lagerung auf dem Mondboden zu finden, welche die Kräfte/Momente während des Bohrens aufnehmen kann. Hierzu soll 2008 ein Rover mit entsprechender Bohrtechnik bei der NASA im "Sandkasten" getestet werden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 29. Februar 2008, 10:24:40
Neuigkeiten zum Lander Altair:

Quelle: http://www.nasaspaceflight.com/content/?cid=5368

Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 29. Februar 2008, 12:15:51
Prima, endlich mal was konkretes. :)  

Dann schaun wir mal, wie's weiter geht!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gaetanomarano am 07. März 2008, 01:51:15
.

I feel that also this forum has become (or already was) member of the Direct/NSF lobby, so, my thread about the FUTURE and REAL Altair lunar lander (like other thread of mine, merged, deleted or moved to "dark" sections) has NOT the SAME dignity to exist of the (DEAD) "Buran" or the (NEVER BORN) "Clipper" threads... however, the Direct-guys lose their time, since... 1) their (FAST-SLV-like but FOUR months LATER) concept is a dead-end, and... 2) every time they "close a door" to me, I find ten other doors to open on the web, that since THIS is the way the web works... :)

goodbye

- gm

.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 17. März 2008, 22:35:41
Das NASA-Design des Altair-Landers soll durch private Firmen untersucht/evaluiert werden. Dazu wurden Studienaufträge für insgesamt 1,5 Millionen US$ an 5 Firmen vergeben. Diesen sollen Fähigkeiten, Sicherheit, Reifegrad und Kooperationsmöglichkeiten bewerten. Die Firmen sind:

Quelle: http://www.nasa.gov/home/hqnews/2008/mar/HQ_C08014_Altair_BAA_Selection.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ILBUS am 07. April 2008, 16:25:54
In einem Interview mit Cheff-Konstruktieur der ENERGIA (http://www.energia.ru) Vitalij Lapota habe ich eine Interessante Passage gefunden:

Zitat
[ch1056][ch1043]: [ch1040] [ch1079][ch1072] [ch1075][ch1077][ch1083][ch1080][ch1077][ch1084]-3? [ch1050][ch1072][ch1082] [ch1074][ch1099] [ch1086][ch1090][ch1085][ch1086][ch1089][ch1080][ch1090][ch1077][ch1089][ch1100] [ch1082] [ch1080][ch1076][ch1077][ch1077] [ch1077][ch1075][ch1086] [ch1076][ch1086][ch1073][ch1099][ch1095][ch1080] [ch1085][ch1072] [ch1051][ch1091][ch1085][ch1077]?
[ch1051][ch1086][ch1087][ch1086][ch1090][ch1072]: [ch1061][ch1086][ch1090][ch1077][ch1083] [ch1073][ch1099] [ch1091][ch1074][ch1080][ch1076][ch1077][ch1090][ch1100] [ch1080][ch1079][ch1074][ch1077][ch1089][ch1090][ch1085][ch1086][ch1075][ch1086] [ch1091][ch1095][ch1077][ch1085][ch1086][ch1075][ch1086], [ch1082][ch1086][ch1090][ch1086][ch1088][ch1099][ch1081] [ch1074][ch1089][ch1077][ch1088][ch1100][ch1077][ch1079] [ch1075][ch1086][ch1074][ch1086][ch1088][ch1080][ch1083] [ch1073][ch1099] [ch1086] [ch1090][ch1072][ch1082][ch1086][ch1081] [ch1074][ch1086][ch1079][ch1084][ch1086][ch1078][ch1085][ch1086][ch1089][ch1090][ch1080]. [ch1059][ch1095][ch1077][ch1085][ch1099][ch1077] [ch1079][ch1072][ch1103][ch1074][ch1083][ch1103][ch1102][ch1090] [ch1086][ch1073] [ch1080][ch1085][ch1090][ch1077][ch1088][ch1077][ch1089][ch1077] [ch1082] [ch1075][ch1077][ch1083][ch1080][ch1102]-3 [ch1080] [ch1086] [ch1090][ch1077][ch1088][ch1084][ch1086][ch1103][ch1076][ch1077][ch1088][ch1085][ch1086][ch1081] [ch1088][ch1077][ch1072][ch1082][ch1094][ch1080][ch1080] [ch1073][ch1077][ch1079] [ch1074][ch1099][ch1076][ch1077][ch1083][ch1077][ch1085][ch1080][ch1103] [ch1088][ch1072][ch1076][ch1080][ch1072][ch1094][ch1080][ch1080]. [ch1053][ch1086] [ch1079][ch1072] 50 [ch1083][ch1077][ch1090] [ch1087][ch1086][ch1089][ch1083][ch1077] [ch1074][ch1079][ch1088][ch1099][ch1074][ch1072] [ch1087][ch1077][ch1088][ch1074][ch1086][ch1075][ch1086] [ch1090][ch1077][ch1088][ch1084][ch1086][ch1103][ch1076][ch1077][ch1088][ch1085][ch1086][ch1075][ch1086] [ch1079][ch1072][ch1088][ch1103][ch1076][ch1072] [ch1091][ch1095][ch1077][ch1085][ch1099][ch1077] [ch1074][ch1089][ch1077][ch1075][ch1086] [ch1084][ch1080][ch1088][ch1072] [ch1090][ch1072][ch1082] [ch1080] [ch1085][ch1077] [ch1089][ch1084][ch1086][ch1075][ch1083][ch1080] [ch1086][ch1089][ch1074][ch1086][ch1080][ch1090][ch1100] [ch1091][ch1087][ch1088][ch1072][ch1074][ch1083][ch1103][ch1077][ch1084][ch1099][ch1081] [ch1090][ch1077][ch1088][ch1084][ch1086][ch1103][ch1076][ch1077][ch1088][ch1085][ch1099][ch1081] [ch1089][ch1080][ch1085][ch1090][ch1077][ch1079], [ch1090][ch1077][ch1084][ch1087][ch1077][ch1088][ch1072][ch1090][ch1091][ch1088][ch1072] [ch1091][ch1076][ch1077][ch1088][ch1078][ch1072][ch1085][ch1080][ch1103] [ch1087][ch1083][ch1072][ch1079][ch1084][ch1099] [ch1074] [ch1082][ch1086][ch1090][ch1086][ch1088][ch1086][ch1084] [ch1073][ch1086][ch1083][ch1077][ch1077] 108 [ch1075][ch1088][ch1072][ch1076][ch1091][ch1089][ch1086][ch1074] [ch1087][ch1088][ch1080] [ch1088][ch1072][ch1073][ch1086][ch1090][ch1077] [ch1085][ch1072] [ch1076][ch1077][ch1081][ch1090][ch1077][ch1088][ch1080][ch1080] [ch1080] [ch1090][ch1088][ch1080][ch1090][ch1080][ch1080]. [ch1040] [ch1090][ch1077][ch1088][ch1084][ch1086][ch1103][ch1076][ch1077][ch1088][ch1085][ch1099][ch1081] [ch1089][ch1080][ch1085][ch1090][ch1077][ch1079] [ch1089] [ch1087][ch1088][ch1080][ch1084][ch1077][ch1085][ch1077][ch1085][ch1080][ch1077][ch1084] [ch1075][ch1077][ch1083][ch1080][ch1103]-3 [ch1093][ch1072][ch1088][ch1072][ch1082][ch1090][ch1077][ch1088][ch1080][ch1079][ch1091][ch1077][ch1090][ch1089][ch1103] [ch1085][ch1072][ch1084][ch1085][ch1086][ch1075][ch1086] [ch1073][ch1086][ch1083][ch1077][ch1077] [ch1089][ch1083][ch1086][ch1078][ch1085][ch1099][ch1084][ch1080] [ch1091][ch1089][ch1083][ch1086][ch1074][ch1080][ch1103][ch1084][ch1080] ([ch1088][ch1072][ch1073][ch1086][ch1090][ch1072] [ch1087][ch1088][ch1080] [ch1090][ch1077][ch1084][ch1087][ch1077][ch1088][ch1072][ch1090][ch1091][ch1088][ch1077] 109 [ch1075][ch1088][ch1072][ch1076][ch1091][ch1089][ch1086][ch1074]).
[ch1052][ch1086][ch1078][ch1085][ch1086] [ch1089][ch1087][ch1088][ch1086][ch1077][ch1082][ch1090][ch1080][ch1088][ch1086][ch1074][ch1072][ch1090][ch1100] [ch1090][ch1088][ch1072][ch1085][ch1089][ch1087][ch1086][ch1088][ch1090][ch1085][ch1091][ch1102] [ch1082][ch1086][ch1089][ch1084][ch1080][ch1095][ch1077][ch1089][ch1082][ch1091][ch1102] [ch1089][ch1080][ch1089][ch1090][ch1077][ch1084][ch1091], [ch1089][ch1086][ch1079][ch1076][ch1072][ch1090][ch1100] [ch1084][ch1077][ch1093][ch1072][ch1085][ch1080][ch1079][ch1084][ch1099], [ch1082][ch1086][ch1090][ch1086][ch1088][ch1099][ch1077] [ch1073][ch1091][ch1076][ch1091][ch1090] [ch1089][ch1086][ch1073][ch1080][ch1088][ch1072][ch1090][ch1100] [ch1088][ch1077][ch1075][ch1086][ch1083][ch1080][ch1090] [ch1085][ch1072] [ch1087][ch1086][ch1074][ch1077][ch1088][ch1093][ch1085][ch1086][ch1089][ch1090][ch1080] [ch1051][ch1091][ch1085][ch1099]. [ch1053][ch1086] [ch1089][ch1082][ch1086][ch1083][ch1100][ch1082][ch1086] [ch1075][ch1077][ch1083][ch1080][ch1103]-3 [ch1085][ch1072] [ch1051][ch1091][ch1085][ch1077]? [ch1042] [ch1086][ch1076][ch1085][ch1086][ch1081] [ch1095][ch1072][ch1089][ch1090][ch1080] [ch1075][ch1088][ch1091][ch1085][ch1090][ch1072] - [ch1086][ch1076][ch1085][ch1072] [ch1089][ch1090][ch1086][ch1084][ch1080][ch1083][ch1083][ch1080][ch1086][ch1085][ch1085][ch1072][ch1103] [ch1095][ch1072][ch1089][ch1090][ch1100] [ch1075][ch1077][ch1083][ch1080][ch1103]-3. [ch1055][ch1088][ch1077][ch1076][ch1089][ch1090][ch1072][ch1074][ch1083][ch1103][ch1077][ch1090][ch1077], [ch1089][ch1082][ch1086][ch1083][ch1100][ch1082][ch1086] [ch1085][ch1091][ch1078][ch1085][ch1086] [ch1087][ch1077][ch1088][ch1077][ch1082][ch1086][ch1087][ch1072][ch1090][ch1100]? [ch1055][ch1086][ch1090][ch1086][ch1084] [ch1074][ch1077][ch1089][ch1100] [ch1101][ch1090][ch1086][ch1090] [ch1089][ch1086][ch1073][ch1088][ch1072][ch1085][ch1085][ch1099][ch1081] [ch1075][ch1088][ch1091][ch1085][ch1090] [ch1085][ch1091][ch1078][ch1085][ch1086] [ch1085][ch1072][ch1075][ch1088][ch1077][ch1090][ch1100] [ch1076][ch1086] [ch1090][ch1077][ch1084][ch1087][ch1077][ch1088][ch1072][ch1090][ch1091][ch1088][ch1099] 600-700 [ch1075][ch1088][ch1072][ch1076][ch1091][ch1089][ch1086][ch1074], [ch1074][ch1099][ch1076][ch1077][ch1083][ch1080][ch1090][ch1100] [ch1075][ch1077][ch1083][ch1080][ch1081], [ch1089][ch1077][ch1087][ch1072][ch1088][ch1080][ch1088][ch1086][ch1074][ch1072][ch1090][ch1100] [ch1080][ch1079] [ch1085][ch1077][ch1075][ch1086] [ch1075][ch1077][ch1083][ch1080][ch1081]-3, [ch1087][ch1077][ch1088][ch1077][ch1074][ch1077][ch1089][ch1090][ch1080] [ch1077][ch1075][ch1086] [ch1074] [ch1089][ch1078][ch1080][ch1078][ch1077][ch1085][ch1085][ch1086][ch1077] [ch1089][ch1086][ch1089][ch1090][ch1086][ch1103][ch1085][ch1080][ch1077] [ch1080] [ch1076][ch1086][ch1089][ch1090][ch1072][ch1074][ch1080][ch1090][ch1100] [ch1085][ch1072] [ch1047][ch1077][ch1084][ch1083][ch1102]. [ch1040] [ch1089][ch1072][ch1084][ch1086][ch1077] [ch1091][ch1079][ch1082][ch1086][ch1077] [ch1084][ch1077][ch1089][ch1090][ch1086] - [ch1089][ch1086][ch1079][ch1076][ch1072][ch1085][ch1080][ch1077] [ch1088][ch1077][ch1072][ch1082][ch1090][ch1086][ch1088][ch1072]. [ch1055][ch1086][ch1082][ch1072] [ch1089][ch1087][ch1077][ch1094][ch1080][ch1072][ch1083][ch1080][ch1089][ch1090][ch1099] [ch1080] [ch1073][ch1083][ch1080][ch1079][ch1082][ch1086] [ch1085][ch1077] [ch1089][ch1084][ch1086][ch1075][ch1083][ch1080] [ch1087][ch1088][ch1080][ch1073][ch1083][ch1080][ch1079][ch1080][ch1090][ch1100][ch1089][ch1103] [ch1082] [ch1088][ch1077][ch1096][ch1077][ch1085][ch1080][ch1102] [ch1090][ch1072][ch1082][ch1086][ch1081] [ch1087][ch1088][ch1086][ch1073][ch1083][ch1077][ch1084][ch1099]. [ch1069][ch1090][ch1086] [ch1079][ch1072][ch1076][ch1072][ch1095][ch1072] [ch1061][ch1061]II-[ch1061][ch1061]III [ch1074][ch1077][ch1082][ch1086][ch1074]. [ch1053][ch1086] [ch1085][ch1077] [ch1080][ch1089][ch1082][ch1083][ch1102][ch1095][ch1077][ch1085][ch1086], [ch1095][ch1090][ch1086] [ch1082] [ch1090][ch1086][ch1084][ch1091] [ch1074][ch1088][ch1077][ch1084][ch1077][ch1085][ch1080] [ch1084][ch1086][ch1075][ch1091][ch1090] [ch1087][ch1086][ch1103][ch1074][ch1080][ch1090][ch1100][ch1089][ch1103] [ch1073][ch1086][ch1083][ch1077][ch1077] [ch1101][ch1092][ch1092][ch1077][ch1082][ch1090][ch1080][ch1074][ch1085][ch1099][ch1077] [ch1088][ch1077][ch1096][ch1077][ch1085][ch1080][ch1103] [ch1074] [ch1086][ch1073][ch1083][ch1072][ch1089][ch1090][ch1080] [ch1101][ch1085][ch1077][ch1088][ch1075][ch1077][ch1090][ch1080][ch1082][ch1080].

Frei übersetzt:

- Wie stehen sie zu Erschliessung des He3 auf dem Mond?
- Ich würde gern einem prominenten Wissenschaftler gegenüberstehen, der ernsthaft über diese Idee redet. Man spricht schon seit der ersten Wasserstoffbombe über kontrollierte Kernfusion ohne Abfähle, doch den Prozess bei dem Plazma an die 100Mln°C heiss (Deuterium und Thritium) ist zu beherschen hat man es auch nach 50 Jahren nicht geschaft. He3 Plazma soll aber um  Faktor 10 heisser sein. Es ist denkbar die Infrastruktur zum Fördern des He3 auf dem Mond zu erschafen, aber wie viel ist den davon dort? Ein Hundertmillionstel (auf Masse bezogen)! Stellen Sie sich vor, die viel man buddeln und baggern muss, danach das Ganze auf 600-700°C aufheizen, den so extrahierten Gas danach verflüssigen und zu Erde zurückbrngen. Dabei bleibt der Fusionsreaktor immer noch ein Flaschenhals! Bis jetzt sind Fachleute weit von den Lösungen entfernt. Das ist die Aufgabe der 22. und 23. Jahrhunderts. Vielleicht hat man bis dahin eine andere Lösung des Energieproblems
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ILBUS am 08. April 2008, 02:08:06
Ein interessanter Prototyp einer Platform eines Landtransporters für die Mond/Marsmissionen (Video):

&feature=related

weitere Info auf JPL-Homepage.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Hansjuergen am 12. Juni 2008, 00:43:07
NASA stellt Mond-Fahrzeug-Prototypen vor:
(http://i29.tinypic.com/2r299gg.jpg)

Hansjürgen
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Chewie am 12. Juni 2008, 01:05:12
Gibt es schon Daten zu diesem futuristisch aussehenden Gefährt?

Geschwindigkeit? Nutzlast? Reichweite?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gucky am 12. Juni 2008, 06:49:48
Hallo,
sieht ja irre aus. Ist das ein Gag der NASA ? Die Schürze dürfte beim der ersten Bodenerhebung abbrechen. Was sollen vorne links und rechts die Laserscanner ? Bei den Geschwindigkeiten, die gefahren werden (max. ca. 10km/h???) kann man Hindernsse auch mit dem Auge erkennen.
Sorry, aber für mich ist dieses "Mondfahrzeug" ein Scherz.

Gruß Gucky.  :o
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ad_Astra am 12. Juni 2008, 06:52:55
Also ich hoffe das die Bodenfreiheit veränderbar ist. Sozusagen mit Niveauregulierung.  ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 12. Juni 2008, 06:55:06
Das Fahrzeug ist absenkbar, für Beladevorgänge der Astronauten in ihren sperrigen Anzügen. Für das Fahren wird angehoben.
Außerdem ist es ein Test- bzw. Konzeptvehikel, um genau solche Konzepte und Vorgänge zu prüfen, Fahreigenschaften zu verifizieren und die Probleme zu finden.
Evtl. sieht da Konzept auch den automatischen/unbemannten Einsatz vor. Dann machen Sensoren Sinn ....
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Hansjuergen am 12. Juni 2008, 09:07:56
Noch mehr Infos über die NASA-Studien hierzu gibt es hier:
http://www.hq.nasa.gov/office/oer/nac/NACPresentations/April_08/Exploration_Cmte-4-17-08.pdf
(http://i31.tinypic.com/50pqxe.jpg)

Hansjürgen
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Nitro am 12. Juni 2008, 09:55:08
Also ich weiß gar nicht was ihr alle habt?  :o

Klar das erste Bild mit dem Tiefgang ist ein wenig unvorteilhaft gewählt, aber besonders nachdem ich mir das PDF von Hansjürgen angesehen habe, bin ich von dem Konzept begeistert.

Im Prinzip eine eigene kleine mobile Mondbasis, mit Toilette und Schlafraum. Sozusagen der Wohnwagen für den Mondarbeiter.  ;D Nur beim Gewicht mach ich mir ein wenig Sorgen. Das ganze sieht doch sehr massiv aus.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 12. Juni 2008, 09:57:11
Das Testvehikel muss natürlich "massiv" sein, weil es auf der Erde fahren muss. Der Apollo-Mondrover konnte auf der Erde sein Gewicht auch nicht halten. Also wird auch hier das Endprodukt viel leichter ausfallen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Verdunster am 12. Juni 2008, 09:59:31
In dem NASA Video (http://mfile.akamai.com/18566/wmv/etouchsyst2.download.akamai.com/18355/wm.nasa-global/Constellation/NASA_Concept_Vehicle.asx) ist die Höhenregulierung gut zu sehen
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ad_Astra am 12. Juni 2008, 16:38:04
Zitat
... Sozusagen der Wohnwagen für den Mondarbeiter.  ;D

Holländer auf dem Mond???   :o

 ;D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 12. Juni 2008, 18:53:59
Ich frag mich wie diese Schüssel sich als Low-Rider schlagen würde :)

Ich bin dafür das beim nächsten Low-Rider treffen die NASA sich beteiligt ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MartinM am 12. Juni 2008, 21:08:33
Mal im Ernst: ein mobiles Labor ist genau das, was eine Mondmission braucht, die da anfängt, wo einst Apollo aufgehört hat. Tatsächlich war damals, um 1966, im Rahmen des Apolloprogramms ein "Mondmobil mit Kabine" geplant, das übrigens noch "massiver" aussah als der MCMC : http://www.astronautix.com/craft/mocom.htm
alternativer Entwurf:
http://www.astronautix.com/craft/molem.htm

Außerdem sei an das erinnert, was Roger 50 mal schrieb: am Ende der Entwicklung sieht es immer völlig anders aus als der Erstentwurf.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 12. Juni 2008, 22:47:18
ein mobiles labor kann ich nicht erkennen .. aber ein Mond-Mobil mit zwei Ruhe-Plätzen .. falls es mal wieder länger dauert.

Im Viedeo fiel mir auf daß die Steuerungs-Software suboptimale Ergebnisse liefert. Auch scheint mir die Steuerung-Konsole nicht perfekt zu sein,  denn die Art wie das Gefährt gesteuert wurde wirkte nicht sehr elegant.
Wenn man einen Joystick für Links-Rechts/Vorwärts-Rückwärts benutzen würde und um die vertikalen Achse zu rotieren ein  Handrad, das nach Verdrehen und loslassen wieder in seine Null-Lage zurückschwenkt - es sei denn es rastet hinter einen Druckpunkt ein. Wenn man es erneut in gleiche Richtung wieder weiter kurz über den Druckpunkt verdreht wird die Arretierung gelöst.
Angenehm wäre auch ein Cruice-Mode, der bei geringen geschwindigkeiten automatisch das Fahrzeug bei Kurven stärker rotieren lässt und bei hohen Geschwindigkeiten weniger.  Bei Autos nennt sich das "mitlenkende Hinterachse" und wird als sehr komfortabel beschrieben. Zum Arbeiten wäre es aber wichtig totale Kontrolle über die Steuerung zu haben um flexibeller auf die Bedürfnisse vor Ort reagieren zu können.
Vielleicht wird noch die Neige-Technik von Mercedes seinen Concept-Car eingebaut ... dann wirds ein echter Moon-Racer!

Nur der Tool-Adapter sieht irgendwie .. niedlich aus .. meine Frau hat robustere Technologie als Küchengeräte!    :)


Das Teil werd ich aber auf jeden Fall im Auge behalten.  Sieht schon mal sehr gut aus   :)


[size=10]Mehrere Beiträge (aufgrund eines techn. Problems) zu Einem zusammengefasst von KSC [/size]
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Hansjuergen am 12. Juni 2008, 23:16:29
NASA ist aktiv bei "Wüstentests" zugange bei jenen diverse Rover, mobile Unterkünfte/Labors sowie neue Astronautenanzüge getestet werden. Auf nachfolgendem Link kann man auch die "Hebetechnik bei MCMCP auf Video *Spacesuit Test* sehen: http://www.nasa.gov/mission_pages/constellation/main/spacesuit.html
(http://i31.tinypic.com/1zogco4.jpg)

Hansjürgen
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ILBUS am 13. Juni 2008, 00:02:42
Schöne Kozepte! Tolle Ideen! Da kochen die Entwickleköpfe nicht nur, sondern es wird auch ordentlich ausprobiert. [smiley=thumbsup.gif]

Ich bin von der Idee einer mobilen stabilisierten Platform einfach fasziniert...die zukunft begint wahrlich jetzt  [smiley=tekst-toppie.gif]
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Halbtoter am 13. Juni 2008, 01:24:58
Ist das im Hintergurnd des Bildes ein Athlete?

 (http://www.linuxdevices.com/files/misc/nasa_drats_athlete.jpg)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Nitro am 13. Juni 2008, 10:21:09
Sieht fast so aus. Da ist ordentlich was los gewesen an dem Tag. Auf der Spielwiese wär ich gern mal dabei.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MartinM am 13. Juni 2008, 20:36:44
Zitat
ein mobiles labor kann ich nicht erkennen .. aber ein Mond-Mobil mit zwei Ruhe-Plätzen .. falls es mal wieder länger dauert.
Die von mir angeführten Entwürfe aus den '60ern sollten auch nicht mehr bieten - trotzdem war ständig von "Lab" die Rede - einfach, weil die Astronauten keine Vergnügungsfahrten auf dem Mond unternehmen sollten, sondern Forschungsreisen und weil die Kabine nicht nur Schlafkabine sein sollte, sondern auch Arbeitsraum.

Auf das MCMC können, wenn ich es richtig sehe, unterschiedliche Aufbauten gesetzt werden - in einer Art Containersystem. Ich nehme an, dass es unterschiedliche Labormodule geben wird, eventuell Frachtmodule, und für längere Reisen auch Wohnmodule.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ad_Astra am 14. Juni 2008, 06:54:42
Ich hab noch etwas zu den neuen Raumanzügen gefunden (wenns hier falsch is bitte verschieben, aber ich wollte deshalb nicht gleich nen eigenen Thread aufmachen).

Es gibt wohl 2 Varianten des neuen Raumanzugs!

Variante 1:

Für Starts und Landungen, Druckabfall und sonstige Notfälle innerhalb und außerhalb des Vehikels (IVA/EVA).
(https://images.raumfahrer.net/up044233.jpg)
Quelle: NASA

Variante 2:

Baut auf Variante 1 auf und ist für die Mondoberfläche gedacht. Dabei werden Elemente von Variante 1 entfernt und von Variante 2 angebracht. Sozusagen ein Two in One- Anzug!  ;)
(https://images.raumfahrer.net/up044234.jpg)
Quelle: NASA
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Hansjuergen am 14. Juni 2008, 07:47:44
Guten morgen in die Runde!
@ad-astra: Das passt hier schon dazu, da in diesem Thread ja die "neuen NASA-Projekte" vorgestellt werden betreff der nächsten Mond-Mission und Astronautenanzüge brauchs da ja auch ;)

Hier nun weitere Blicke über die Schulter der NASA-Entwickler in ihrem hauseigenen "Sandkasten":
(https://images.raumfahrer.net/up044230.jpg)
(https://images.raumfahrer.net/up044231.jpg)
(https://images.raumfahrer.net/up044232.jpg)

Einfach gut, das NASA einem die Möglichkeit gibt die Entwicklungen in der Rover-Familie sehen zu können und das die neue Mond-Mission mit Elan angegangen wird.

Hansjürgen
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: bluestar am 14. Juni 2008, 09:28:12
Ich habe eine Frage zu den Anzügen:Wie lange braucht man bis man in so einm Anzug drin ist?

Bluestar
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: H.J.Kemm am 14. Juni 2008, 10:42:03
Moin Joke,

das kann man sehr schön verfolgen, wenn man die Orginalübertragung vor dem Start eines Space-Shuttle anschaut.
Ich meine, dass das gesamte Anziehen wohl 20 bis 30 Minuten dauert. Dabei wird natürlich sehr viel Zeit für die ständige Prüfung gebraucht.

Opi
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: moritz am 14. Juni 2008, 12:11:21
die NASA hat dazu jetzt auch ein Video veröffentlicht:
http://www.nasa.gov/multimedia/nasatv/on_demand_video.html?param=http://mfile.akamai.com/18566/wmv/etouchsyst2.download.akamai.com/18355/wm.nasa-global/Moses_Lake/MosesLake.asx|http://mfile.akamai.com/18565/rm/etouchsyst2.download.akamai.com/18355/real.nasa-global/Moses_Lake/MosesLake.ram&_id=128908&_title=Rover%20and%20Spacesuit%20Testing&_tnimage=246670main_moseslake_video_100x75.jpg#

gruß,
moritz
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 14. Juni 2008, 13:19:47
Hallo Joke und Jerry

Zitat
Moin Joke,
das kann man sehr schön verfolgen, wenn man die Orginalübertragung vor dem Start eines Space-Shuttle anschaut.
Ich meine, dass das gesamte Anziehen wohl 20 bis 30 Minuten dauert. Dabei wird natürlich sehr viel Zeit für die ständige Prüfung gebraucht.

Das neue Konzept mit dem Transport der Anzüge außen am Rovermodul und Einstieg durch die Rückseite sieht weniger als 10 Minuten für das Anziehen vor, s.:NASA (http://www.hq.nasa.gov/office/oer/nac/NACPresentations/April_08/Exploration_Cmte-4-17-08.pdf)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 14. Juni 2008, 20:02:08
Mir fallen gerade diese (neuen?) Raumanzüge auf.
Es scheint als würde der Kopfbereich geräumiger ausfallen als in den bisher von mir betrachteten Raumanzügen.  Das gefällt mir in Sachen Bequemlichkeit.  Diese Anzüge irgendwie sogar eleganter aus als die bisherigen obwohl der Kopfteil deutlich größer ist und daher eigentlich plumper wirken müßte.  

Weiß jemand etwas über den Trage-Komfort dieser neuen Raumanzüge zu berichten?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: moritz am 14. Juni 2008, 20:08:11
na ja also in den neuen Anzügen muss man ja gehen können; für Mondexpeditionen. In den aktuellen EMU-Anzügen kann man sicher nicht gehen da diese zu plump sind und der "Rucksack" hinten dran viel zu schwer ist, trotz geringerer schwerkraft.

gruß,
moritz
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Nitro am 14. Juni 2008, 20:12:57
Laut Glenn Lutz, dem Projektmanager für die neuen Raumanzüge, sollen sie wesentlich mehr Bewegungsfreiheit bieten als die alten. Angeblich soll man damit auf dem Mond fast wie "normal" laufen können. Außerdem werden die neuen Anzüge flexibler sein, was den Träger angeht. Soll heißen, dass nahezu jeder Astronaut jeden Raumanzug wird tragen können und nicht wie bisher jeder seinen maßgeschneiderten hat.

Quelle: http://www.space.com/missionlaunches/080613-spacesuits-constellation-contract.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: SiSc am 14. Juni 2008, 21:43:22
Könnte man den entsprechenden Anzug nicht jetzt schon bei einer EVA oder so mal testen?

Oder sind die noch nicht so weit auf anderen Wege getestet bzw. erst noch in der Planungsphase?

Ich könnte mir vorstellen, dass eine neue Generation Anzug auch für die EVA's bei der ISS Vorteile bringen könnte (Bewegungsfreiheit, Anziehen...)

Vielleicht hab ich's auch überlesen, dass die Anzüge noch nicht so weit sind. Bin nicht so fit in diesem Gebiet.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: alswieich am 14. Juni 2008, 22:20:09
Mahlzeit!


Meine Gedanken beim Ansehen des Videos aus dem "NASA-Sandkasten" (http://mfile.akamai.com/18566/wmv/etouchsyst2.download.akamai.com/18355/wm.nasa-global/Moses_Lake/MosesLake.asx) (siehe dazu auch die oben geposteten Bilder):
- Tests für verschiedene mögliche Fahrzeuge und Fahrzeugsteuerungen
- Test zweier leicht unterschiedlicher Raumanzüge
- Ein Mondmobil mit Druckkabine und außen angebrachten Raumanzügen ist also nicht mehr in Planung?
- mobile Stationsmodule (aus Sicherheitsgründen eine Station unter der Mondoberfläche zu bauen ist also vom Tisch -- ist meiner Meinung nach auch nicht finanzierbar)
- ein kleines vierrädriges Fahrzeug mit aerodynamisch günstiger Verkleidung für unsere Bildzeitungsleser, die das sicherlich megasuper finden :-X
- das Gehen in diesen Anzügen ist offensichtlich relativ mühelos
- Aber wie sieht es mit dem bücken bzw. wieder aufstehen aus?

Zitat
... Einfach gut, das NASA einem die Möglichkeit gibt die Entwicklungen in der Rover-Familie sehen zu können und das die neue Mond-Mission mit Elan angegangen wird...
Dieser Meinung schließe ich mich an.

Bürokratie und TÜV fordern für das bemannte Mondfahrzeug möglicherweise "eine" [edit]- Halterung für polizeiliches Kennzeichen
- Reserverad
- Abschlepphaken/-seil
- Erste-Hilfe-Kasten
- Sicherheitsgurt
- Airbags
- Überrollbügel
- GPS-Navigationsgerät mit Spracheingabe
- Scheibenwischer (mit Waschanlage)
- gelbe Rundrumleuchte bei Betrieb mit Schneepflug
- Feuerlöscher[/edit] ;D

Und noch ein kleines Video:

Fazit: Meine Vorfreude auf die nächste Landung von Menschen auf dem Mond ist gestiegen.


Gruß
Peter
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 14. Juni 2008, 22:22:17
Hmm, ich weiß nicht. Das Konzept überzeugt mich irgendwie nicht - d.h. wenn ich es mir angucken kommen mir mehr Fragen als "Aha Clever"'s in den Kopf. Ich kann viele der Features nicht nachvollziehen, vielleicht könnt ihr mir mit dem einen oder anderem helfen?

Warum hat der Rover den Doppel-Räder? Warum wir die potentielle Länge der Nutzlast durch durch einen mittleren Fahrerstand künstlich eingeschränkt? Warum hat diese Tonnen-Spinne eine so enorme Boden-Freiheit und der Rover nicht? Warum ist der ganze Rover absenkbar, wäre eine Treppe / Rampe / Hebebühne / Kran nicht besser?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: alswieich am 14. Juni 2008, 22:39:12
Zitat
... Warum hat der Rover den Doppel-Räder? Warum wir die potentielle Länge der Nutzlast durch durch einen mittleren Fahrerstand künstlich eingeschränkt? Warum hat diese Tonnen-Spinne eine so enorme Boden-Freiheit und der Rover nicht? Warum ist der ganze Rover absenkbar, wäre eine Treppe / Rampe / Hebebühne / Kran nicht besser?
Meine Überlegungen dazu:
Doppelräder aus dem gleichen Grund wie bei LKWs? Müssen beim Endprodukt nicht zwangsläufig Doppelräder sein und bevor jemand fragt: Beim Endprodukt sind sie sicher nicht aus Gummi.
Zwei Fahrerstände wahrscheinlich nur hier auf der Erde um verschiedene Möglichkeiten der Steuerung auszuprobieren.
Bodenfreiheit: Der Rover fährt schneller.
Rover absenkbar: Der Rover muß später eventuell an eine Station in einer bestimmten Höhe andocken können.

Bisher werden ja nur Möglichkeiten getestet und wie schon von Anderen geschrieben sehen wir hier auf keinen Fall das was letztendlich zum Mond fahren wird. Alles "nur" Tests verschiedener Dinge. Was nix taugt wird aussortiert oder verbessert und dann wird wieder und wieder getestet. Das Ergebnis der Bemühungen sehen wir "dann" auf dem Mond.


Gruß
Peter
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 14. Juni 2008, 22:40:27
Das sind doch erst mal nur Konzepte, um verschiedene Ideen zu testen .... und evtl. zu verwerfen. Das, was wir hier sehen, geht so 1zu1 nicht zum Mond.
Also nicht vorschnell verurteilen, zweifeln, ablehnen. Es wird entwickelt. Da sind auch Fehler, oder wenigstens "außergewöhnliche" Ideen, noch erlaubt. Wie es dann 2020 aussieht ... mal schauen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: raumforum am 15. Juni 2008, 00:51:56
Hallo,
seit längerer Zeit habe ich hier in diesem sehr interessanten Forum nur mitgelesen. Zunächst einmal vielen Dank all denen die Ihr Wissen den Lesern immer wieder und auch mit viel Geduld näher bringen. Angeregt durch die Diskussion um die von der NASA vorgestellten Fahrzeuge für die Mondexkursionen habe ich mich nun doch angemeldet.
Ich denke die NASA hat demonstriert wie und in welchen Schritten man sich den Aufbau einer Mondbasis vorstellt. Die kleinen Fahrzeuge dienen, autonom arbeitend oder ferngesteuert, der Erkundung der vorgesehenen Gebiete für den Landungsbereich und dem davon getrenntem Areal zum Aufbau einer Mondbasis. Das Areal für die Wohn- und Arbeitsmodule der Basis wird, wie in dem Video demonstriert, durch den „Schieber“ planiert. Sodann werden die Wohn- und Arbeitsmodule auf den „Spinnenbeinen“ vom Landegebiet zu dem vorbereiteten Planum transportiert. Die langen Beine sind einzeln in der Höhe verstellbar und halten damit auch auf Steigungen und im abschüssigen Gelände die darauf lagernden Module in der Waage(das kann man in dem Video nur erahnen). Zum Fahrzeug selber, eine Höhenverstellung ermöglicht es unter Lasten zu fahren, diese anzuheben und irgendwo hin zu bringen(bequemer aufsteigen kann man natürlich auch). Die jeweils zwei Räder rollen auch noch wenn sich eine Antriebseinheit horizontal auf der Stelle dreht, ein einzelnes Rad würde sich bei solch einem Vorgang wohl nur selbst einbuddeln.
Ob das nun nur meine Gedanken sind oder auch die der NASA: keine Ahnung. :)
Grüße
Jimi
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 15. Juni 2008, 01:24:45
Zitat
Also nicht vorschnell verurteilen, zweifeln, ablehnen. Es wird entwickelt. Da sind auch Fehler, oder wenigstens "außergewöhnliche" Ideen, noch erlaubt. Wie es dann 2020 aussieht ... mal schauen.
Ich verurteile ja garnicht (steht mir garnicht zu) ich Frage mich nur warum sie das so machen, weil mir das (als Laie) nicht klar ist, und so ganz ins blaue hinein wird ja wohl nicht herrum experimentiert. Das du solche Fragen als "vorschnell verurteilen" abgestempelst ist schade - früher warst du in der hinsicht mal konstruktiver Daniel ;(

Vielen Dank an Jimi und alswieich die mir ein paar gute Erklärungen geliefert haben!

Das anheben/absenken des ganzen Rovers erscheint mir doch arg unsinnig. Wenn es darum geht irgendwelche Lasten aufzunehmen, sind Kräne, Rampen oder Hebebühnen doch sicher besser geeignet. Es ist doch immer effizienter am besten nur die Nutzlast zu bewegen - so haben bulldozer ebend eine seperat bewegliche Schaufel - anstatt sich selbst ganz abzusenken.

Das Argument mit dem Andocken ist allerdings interessant - den in der Tat ist sowas ja geplant. Nur wäre es nicht auch hier effizienter anstatt den ganzen Rover zu bewegen eine bewegliche Kupplung zu konstruieren?  Immerhin könnte die Gefahr bestehen, dass sich der Rover 50km von der Station entfernt auf Grund legt und sich nicht mehr bewegen läst...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 15. Juni 2008, 01:50:50
Zitat
Hmm, ich weiß nicht. Das Konzept überzeugt mich irgendwie nicht - d.h. wenn ich es mir angucken kommen mir mehr Fragen als "Aha Clever"'s in den Kopf. Ich kann viele der Features nicht nachvollziehen, vielleicht könnt ihr mir mit dem einen oder anderem helfen?

a) "Warum sagt die NASA nicht woran sie tüftelt?"
b) "Warum tüftelt die NASA daran?"
c) "häh?"

Ich glaub a) kann ich beantworten mit b) und c) möchte ich vollständigkeitshalber hinzufügen!

Warum hat ein Lieferbus normal eine Schiebetür und keinen Allrad-Antrieb im Gegensatz zum Geländewagen?
Diverse Aufgaben erfordern Diversität in den Lösungen!

Meine Behauptung der niedlichen Tool-Adapter ziehe ich zurück - meine Frau hat nicht sowas tolles in der Küche! Mit dem Ding kann man offenbar richtig etwas bewerkstelligen! :) Ich bin gespannt welche weiteren Arbeiten damit sich erledigen liessen. Es wirkt auf mich auch so, als würde das Gerät nicht am ersten Stein zerschellen sondern sehr robust - so wie Arbeitsgerät sein sollte.

Vll. gibt es ja dazu einen Kipper und/oder einen Bagger-Aufsatz? Wenn das Chasis kräftig genug ist, wie ich vermute, dann könnte dieser "Rover" vll. ein Standard-Chasis mit Antriebs-Einheit sowie zwei optionale Steuerungs-Plätzen darstellen.  Z.B. beim Baggern würde ich mir das ganze "sicher" von weiter hinten begutachten als unter dem Last-Arm zu stehen.  Auf mich machen diese Modelle einen guten Eindruck!

Wenn die hexagonale rollende Plattform in der Lage wäre, sich mit seinen sechs Werkzeug/Fortbewegungs-Elementen irgendwie in den Untergrund zu "verdübeln" dann könnte das eine prima Werkzeug-Plattform abgeben.

Auf mich machen insgesamt diese Modelle einen kreativen Eindruck und vermitteln mir das Gefühl daß hieraus sehr praktische und leistungsfähige Geräte/Mobile/Maschinen/Werkzeug-Plattformen entstehen werden.  Ich bin gespannt was für interessante Konzepte bzw. hierauf aufbauende Konzepte noch mit der Zeit präsentiert werden.

mfg

PS: Mir fällt gerade auf, daß Tassen einen kleinen Durchmesser haben und hoch sind wogegen Teller eher flach sind und einen großen Durchmesser haben ... das wirkt auf mich nicht sehr durchdacht! Wie soll man das ineinander stapeln? tz-tz-tz ;P
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: -eumel- am 15. Juni 2008, 03:57:40
Ich halte das ganze für eine Show-Einlage. ::)
Man zeigt den Leuten was sie sehen wollen, um etwas mehr Interesse für Mondmissionen zu erwecken.

Wenn es die Boulevardmedien aufgreifen, wird der Eindruck entstehen: Die ganze Technik ist schon vorhanden. Jetzt geht´s nur noch um die Kleinigkeit, das Ganze zum Mond zu bringen und dann geht´s endlich richtig los! ;)  8-)

Schließlich ist besonders in der amerikanischen Öffentlichkeit die Meinung weit verbreitet, daß es mit der Raumfahrt seit Apollo nicht mehr so richtig vorangeht.
Für das Constellation Programm wird die NASA aber mehr Zuversicht in der Bevölkerung brauchen.

Insofern erfüllt die Präsentation von stylischen Fahrzeugen bestimmt ihren Zweck.

Die kritischen Beiträge von Gucky (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4671.msg84438#msg84438) und knt (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4671.msg84465#msg84465) sind deshalb durchaus berechtigt:
Mit einsetzbarer Technik hat das nichts zu tun!

Dafür gibt es ja noch nichtmal eine Planung!
Also nichts, worüber wir uns Sorgen machen müßten - erfreuen wir uns an der spaßigen Einlage!

Sorgen mache ich mir eher über bereits festgelegte Planungen und erteilte Aufträge, wir Ares I, - wo man trotz der Probleme mit Vibrationen und fehlenden Schub unbedingt auf einen einzelnen Booster aus dem Shuttle-Programm besteht und deswegen die Gewichtsvorgaben für Orion von vorn herein zu niedrig festlegt.
In diesem Konzept sehe ich keinen Platz für massive Fahrzeuge. :-/
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 15. Juni 2008, 08:57:19
@eumel/Jörg
Das sind aber harte Worte ;). Nur so ganz Unrecht hast du wohl nicht. Warum sollte es sonst diese Welle an HD-Bildern vom "Event" geben? Und warum kommen plötzlich alle Projekte zusammen?
Es wird bestimmt auch ernsthaft mit diesen Konzepten gearbeitet. Nur ist das tägliche Kleinarbeit der Teams, die unbeachtet in kleinen Schritten geschieht. Hier ging es um die Präsentation ...

@knt
Ich wollte dich nicht abqualifizieren. Vielleicht habe ich das auch falsch formuliert. Versuchen wir nicht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen ;).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 15. Juni 2008, 10:24:05
Ich denke man kann zumindest den vorgestellten "Rover" schon als eine Lösung begreifen: als eine flexible Lösung für eine rollende Plattform.  Ich glaube nicht daß die NASA vorhat lediglich beräderte Plattformen zu entwickeln, auf der später keine "Aufbauten" oder vielmehr "Aufsätze" konzipiert werden.  Z.B. die selbe Plattfrom, die im Video zum Bulldozer mutiert ist, war bestimmt nicht als Bulldozer _SPEZIELL_ konzipiert worden, aber sie liess sich dementsprechend _ERWEITERN_.   Und im Sinne Sinne einer "vollständigen Teillösung" kann man die "Rover"-Plattform schon als eine Lösung  betrachten.  Nur in wie weit die hier vorgestellten Plattform ihrer späteren Form entsprechen kann natürlich gerätselt werde.

Ich hoffe daß wir auch weiterhin mit Informationen versorgt werden, um zu sehen wie die Entwicklungen gedeihen - denn eine ausgereifte Entwicklung wird nicht weniger beeindruckend dadurch, daß man deren Reife beobachten durfte.  Ich hoffe nur es wird für die NASA nicht zu lästig, wenn frühe Lösungen so kritisiert werden als wären es fertige Lösungen.

In dem Sinne hoffe ich auf weitere Neuigkeiten zu diesen mobilen Plattformen.

MfG
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: -eumel- am 15. Juni 2008, 14:13:11
Ich wollte das nicht als negativ abtun.
Ich finde Werbe- und Show-Veranstaltungen gut und sie erfüllen durchaus ihren Zweck. Auch wenn sich einige von uns inzwischen von der Allgegenwärtigkeit ungewünschter Werbung eher belästigt fühlen. In den USA sind solche Shows und Präsentationen sehr beliebt.
Sie machen auf jeden Fall "Appetit" und geben schonmal eine gedankliche Richtung vor. Das finde ich sehr positiv.

Bisher hat sich die NASA noch nicht so konkret dazu geäußert, was sie eigentlich auf dem Mond will, nachdem sie dorthin zurückgekehrt ist. Das offizielle NASA-Konzept-Video (http://anon.nasa-global.edgesuite.net/anon.nasa-global/CEV/Orion.mov) zum Mondflug zeigt nur die Landung einer leichten Kapsel und den Rückflug zur Erde. Das erinnert sehr an die Apollo-Missionen.
Weitere Ziele sind bisher noch nicht klar festgelegt.

Für den Bau einer ständig bemannten Mondbasis für erweiterte Forschungsmissionen wird man universelle Fahrzeuge für Transport, Logistik und Baumaßnahmen brauchen. Es kann also überhaupt nicht schaden, sich jetzt darüber Gedanken zu machen.

Der Auftrag für die Entwicklung der neuen Raumanzüge wurde kürzlich an Oceaneering International und einige Subunternehmen (wie United Space Alliance) vergeben. Er beläuft sich auf 183.8 Millionen Dollar für die nächsten 6 Jahre. Weiterführende Optionen können das Volumen auf 562 Millionen Dollar bis zum Jahr 2018 erweitern.
Die Entwicklung der Raumanzüge ist also schon real.
Aber dazu muß man freilich die Anforderungen genau definieren.
Bei längerer Fahrt auf einem Fahrzeug muß der Anzug vielleicht in einem entsprechenden Gestell eingerastet werden, um den Astronauten die schwere Last des Rucksacks abzunehmen und zu verhindern, daß er ständig damit irgendwo anstößt und vielleicht noch irgendwas beschädigt.

(http://www.orionsky.de/Bild/Fahrzeuganzug.jpg)
Quelle: NASA .pdf "EXPLORATION COMMITTEE" (http://www.hq.nasa.gov/office/oer/nac/NACPresentations/April_08/Exploration_Cmte-4-17-08.pdf), Seite 15

Wenn man von einer Druckbeaufschlagten Fahrzeugkabine direkt in einen außerbords angebrachten Raumanzug umsteigen will, muß das natürlich bei der Entwicklung des Raumanzuges klar sein.
Deshalb ist es jetzt auch höchste Zeit, sich über die Fahrzeuge Gedanken zu machen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 15. Juni 2008, 14:23:48
183.8 Millionen Dollar für die Entwicklung eines Raumanzuges??? :o Erweiterbar auf bis zu 562 Millionen Dollar?? :o :o :o

Kein Kommentar.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: -eumel- am 15. Juni 2008, 14:47:36
Zitat
183.8 Millionen Dollar für die Entwicklung eines Raumanzuges???
Nein, zwei! ;) :D



Hier ist der Link zur Quelle:
http://www.floridatoday.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/20080613/NEWS02/806130347/1007/rss06
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 15. Juni 2008, 15:28:15
Die neuen Anzugs-Konzepte die in dem Thread hier rumfliegen, scheinen der (wirklich genialen!) Idee der am Rover angeflanschten Anzüge zu wiedersprechen. Da ist nämlich die Rede davon, das die Astronauten den "schweren Anzug" durch den Austausch einiger Teile des "leichten Anzugs" zusammensetzen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 15. Juni 2008, 18:45:04
Auch nicht viel teuerer als ein Armani-Anzug! :)

Wenn ich das richtig verstehe, sind im Preis nicht nur die Herstellkosten sondern auch die Entwicklungskosten.  Wenn man das neueste Modell nicht bei Aldi kaufen kann, sondern entwickeln (lassen) muß, ist es einfach ein wenig teurer.   Wären die noch heute benutzen Raumanzüge aus deutscher Fertigung, wären die Schriftzüge auf den Raumanzügen dann noch altdeutscher Schrift.  Das war eine überfällige Entscheidug neue Raumanzüge zu entwickeln.  Ein Raumanzug ist definitiv  Basis-Ausrüstung und in den letzten 30 Jahren ist ja nun doch der eine oder andere technische Fortschritt in den verschiedensten Technologie erzielt worden.  Ich verstehe nicht, wie man an dieser Stelle diese Investion in Frage stellen kann, wie ich an manchen Stellen im Internet gelesen habe.  So ein Raumanzug ist wie ein Ein-Mann-Mini-Raumschiff.  Ich finde den Preis gelinde gesagt billig. Die Preise für das SerienModell sollte definitv geringer ausfallen, ist aber auch nicht das größte Problem, weil dies wiederverwendbare Gegenstände sind.

Man muß die Entwicklungskosten an der technischen Leistung messen und die Herstellkosten an der technischen Aufwendigkeit.
Wenn das Ding so gut ist wie es schick ist, dann hoffe ich daß die ESA sich mit diesen Modellen gegen bares eindecken darf.


@knt:  Sie widersprechen nicht sondern ergänzen sich. Man sollt aber schon versuchen, daß die neuen Raumanzug-Modelle dem von dir bevorzugten Konzept entsprechen bzw. kompatibel sind.  Es ist nur so, wenn die Idee der "angeflanschten" Raumanzüge nach der Auftragserteilung der "schicken" Raumanzüge  gekommen sind, kann es schwierig oder unmöglich gewesen sein, beide Konzepte zusammenzulegen.  Das wäre dann die none-plus-ultra-variante.
Außerdem ist das Konzept noch nicht wirklich erprobt. Wenn bei aller Schönheit es jedoch nicht praktikabel ist, und vll. zu hohen Wartungskosten und/oder vielen Verzögerungen kommt, dann wird das teurer, als hätte man ein gut funktionierendes System in der Hinterhand.

Aber was ist, wenn man es könnte? Sollte man dann nochmal Geld ausgeben, um beide Konzepte zu vereinen?  Wenn man wüßte daß man diese Raumanzüge an weitere Space-Agencies verkaufen könnte, könnte man durch einen aufgeschlagenen Gewinn die hierfür notwendigen Entwicklungskosten reinholen und später Geld sparen durch die reduzierte (unnötige) Vielfalt der verwendeten Ausrüstungsgegenstände sowohl bei der Anschaffung als auch bei dem Transport bzw. dem dafür benötigten Lagerraum.  Wie groß wäre denn der Bedarf ausserhalb der NASA?  Ich schätze für die ESA auf 20 Stück.  Roskosmos dürfte ähnlich hohen Bedarf haben. Allerdings müssen die neuen Raumanzüge in deren neuen CTV passen.

Bei optimistisch geschätzen 80 Stück zur Fertigung könnten die Herstellkosten sicherlich etwas gesenkt werden. wenn pro Anzug 1 Million Gewinn gemacht wird, könnte man für 50 Millionen sicherlich die Entwicklungskosten durch den Verkauf finanzieren. Zusätzlich muß man die 20 gesparrten Raumanzüge für den Mond herunterrechnen.

Kurz gesagt: Lohnen würde es sich, man muß ebend nur die Kosten richtig umlegen um zum richtigen Ergebnis zu kommen.

Nach weiterer Überlegung denke ich, daß man das so oder so hätte angehen können und hätte lediglich neue Kompromisse in den Vor- und Nachteilen der jeweiligen Design-Strategie auswählen können.

Ich denke das beste sind drei Varianten. Erstens um praktische Erfahrung im Einsatz zu sammeln und zweitens um Optionen zu haben um flexibel auf variierende Anforderungen reagieren zu können.

mfg
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jok am 15. Juni 2008, 19:00:28
Hallo,

..die jetzt im Einsatz befindliche Raumanzug Generation wurde auf der Mission STS-6 Challenger im April 1983 erstmals getestet.Ursprünglich sollte der Test schon 1982 auf STS-5 Columbia erfolgen, aber genau da gab es einen Defekt an einem der beiden Anzüge.
Natürlich wurden die Anzüge ständig weiterentwickelt, aber das Grundkonzept hat echt schon 25 Jahre auf dem Buckel ;) Die Anzüge wurden speziell für die EVA-s auf den neuen Shuttlemissionen entwickelt...für das kommende Mondprogramm muß nun was neues her ;)

gruß jok
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: macmensa am 15. Juni 2008, 20:00:15
Hi @all...

wirklich mal wieder eine informative, z.t. kontroverse aber immer interessant geführte  Diskussion....!

Mal ein Gedankengang von mir dazu, verbunden mit einem Bild aus dem Ares Thread:

(https://images.raumfahrer.net/up039887.jpg)

Ich finde jedes Konzept eines Mondfahrzeugs sollte in diesem Stadium mehrere Aspekte berücksichtigen. Festzustehen scheint ja, das es 3 verschiedene Systeme geben wird, die direkt oder indirekt starke gemeinsame Berührungspunkte haben werden. Aus diesem Grunde fände ich es auch fatal, wenn sie in der Entwicklung isoliert betrachtet werden würden.

Mondfahrzeug - Lander - Raumanzug
[/b]

Ich finde es sehr positiv, das das Mondfahrzeug einem modularen Konzept folgt. Denn es ist ja nicht nur für Ausflüge gedacht, sondern sollte sicherlich auch als Transportmittel dienen, um Equipment oder ganze Module von einem Landeplatz des Landers zum Bauplatz einer Mondbasis zu bringen. Dafür ist das absenken und anheben des Chassis auch von grossem Vorteil !

Von daher fände ich es auch ratsam, das ein fester Laboraufbau so flexibel ist, das der Aufbau des Chassis jederzeit auf dem Mond verändert werden kann bzw. ausgetauscht.

Im Fall von obigem Bild halt vorher das Labor an der Basis stehen lassen, zum Lander/Landestelle fahren, drunter fahren, neues Modul/Equipment aufnehmen und zurück zur Basis fahren.

Auch tippe ich fast drauf, das das Fahrzeug so modular wird, das es um weitere Elemente verlängerbar ist. Sprich mehrere Chassis wie Anhänger aneinander zu hängen.

Auch das Gewicht wird dann aber sehr schnell interessant. Ob da dann Solarantriebe ausreichend sind weiss ich nicht, oder ob dort auch wieder Isotopen-Energiequellen genutzt werden würden... Oder vielleicht sogar Brennstoffzellen?

Nun ja... In Summe wollte ich nur mal darauf hinweisen, das ich es sehr fahrlässig finden würde, sollten die Entwicklungsteams von Mondfahrzeug, Lander und Raumanzüge sich nicht untereinander abstimmen mit ihren Entwicklungen....

Gruss Mac
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 15. Juni 2008, 20:33:16
Zitat
Festzustehen scheint ja, das es 3 verschiedene Systeme geben wird, die direkt oder indirekt starke gemeinsame Berührungspunkte haben werden.
Ich würde sogar sagen das es 4 Subsysteme gibt: Lander, Fahrzeug, Wohn/Arbeits-Modul(e), Raumanzug.

Zitat
Ich finde es sehr positiv, das das Mondfahrzeug einem modularen Konzept folgt. Denn es ist ja nicht nur für Ausflüge gedacht, sondern sollte sicherlich auch als Transportmittel dienen, um Equipment oder ganze Module von einem Landeplatz des Landers zum Bauplatz einer Mondbasis zu bringen. Dafür ist das absenken und anheben des Chassis auch von grossem Vorteil !
Welchen Vorteil siehst du da den konkret?

Modularität finde ich auch immer sehr wichtig, aber gerade hier finde ich das Chassis sehr begrenzend. Wenn z.B. eine Nutzlast nur ein wenig breiter ist als die Chassis-Platform kann sie wegen der prominenten Anordnung der Motoren schon nicht mehr transportiert werden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: macmensa am 15. Juni 2008, 20:54:42
Ola...

Zitat
Welchen Vorteil siehst du da den konkret?

Nun, wenn man sich das Bild des Landers anschaut, wird es immer einen Abstand vom Boden zur aufnehmenden Last geben, welcher durch die Landefüsse hervorgerufen wird. Wenn das Chassis aber nun bis an die Ladung angehoben werden kann, spart man sich sämtliche Hebe(Senk-)vorrichtungen am Lander, die einem Kran gleichkommen würde. Und am Lander wird man sicherlich versuchen jede Art von Zusatzgewicht einzusparen. Ganz zu schweigen von der Entwicklung innerhalb des Raumfahrzeuges.

Ich kann mir sogar vorstellen, das unter Umständen der gesamte Lander zur Basis gebracht wird um dort demontiert zu werden. Z.b. Um Tanks anderen Funktionen zuzuführen, oder das Material anderweitig einsetzen zu können.

Somit entspräche das heben und senken des Chassis der Funktionsweise moderner Schwerlasttransporter, die genauso arbeiten. Ich finde das ist ein grosser Vorteil im Vergleich zu einem steifen Chassis....

Gruss Mac
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 15. Juni 2008, 21:21:32
Zitat
Wenn z.B. eine Nutzlast nur ein wenig breiter ist als die Chassis-Platform kann sie wegen der prominenten Anordnung der Motoren schon nicht mehr transportiert werden.

Hallo knt,

wegen der Breite:
Das gezeigte könnte das reine Grundgerüst sein, also das reine Fahrzeug. Für eine (überbreite) Nutzlast könnte/müsste eine Ladefläche installiert werden. Diese könnte natürlich über die Räder hinausragen. Man kann die Fracht ja noch so bauen/standardisieren, dass sie passt. Das macht man sonst im Leben ja auch. Spezialtransporte sind/sollten die Ausnahme sein.

Bzgl. einer Ladefläche könnte ich mir noch folgendes Vorstellen:
Sie könnte ähnliche Technik wie die Böden in Frachtflugzeugen aufweisen, also:
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 15. Juni 2008, 21:29:23
Zitat
Auch das Gewicht wird dann aber sehr schnell interessant. Ob da dann Solarantriebe ausreichend sind weiss ich nicht, oder ob dort auch wieder Isotopen-Energiequellen genutzt werden würden... Oder vielleicht sogar Brennstoffzellen?

Hallo Mac,

Solarzellen haben auf dem Mond ein Problem, aber nicht das, woran du zu denken scheinst (Ausbeute, Leistung?). Es ist vielmehr die lange lunare Nacht, für die man einen Energiespeicher braucht.
Solarzellen am Auto machen eigentlich keinen Sinn. Sie würden im Allgemeinen nicht reichen, um "on the fly" Energie für die Fahrt zu liefern. Unsere Marsrover müssen ja auch erst die Batterien laden, bevor sie fahren. Außerdem würden Solarzellen das Fahrzeug schwer machen und man müsste zu viele Kompromisse eingehen, um diesen Aspekt noch neben den eigentlichen Aufgaben (Fahrt, Transport) zu integrieren. Man schaue sich nur reine Solartestfahrzeuge auf der Erde an ...
Vielmehr dürfte auch dieses Fahrzeug sich an einer Bodenstation aufladen, sei es eine Batterie oder eine Brennstoffzelle. Damit sind wir wieder beim Problem der Energieerzeugung und - speicherung auf dem Mond ...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 15. Juni 2008, 21:38:16
Ich habe nix gegen die Wieder-Verwertung eines Moon-Landers, aber er sollte am Stück geschehen und dann heißt das Wiederverwendung! ^^

Das Teil sollte entweder auf dem Mond oder im Mond-Orbit geparkt werden - je nach dem was die letzte Fahrt war.

Aber es wäre wirklich nützlich, einen Rover mit aufstellbarer Rampe zu benutzen. Der wäre zur not fernlenkbar und nach dem umrüsten für andere Aufgaben zu gebrauchen.  So kann man vll. den Lander um eine nutzlose kg leichter machen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 15. Juni 2008, 21:53:30
Also Batterieprobleme beim Rover sollte es ja keine geben. Die Batterientechnik ist inzwischen ja schon sehr weit. Es gibt ja schon den Tesla Roadster, ein 100% Elektrosportauto, dass von 0 auf 100 in 3,9 Sekunden beschleunigt und eine Reichweite von 350km hat. Höchstgeschwindigkeit elektronisch limitiert bei 200km/h. Kostet "nur" 100.000 $. Batterie lädt sich in 3,5 Stunden wieder auf. Einmal voll "aufladen" kostet übrigens 9 Euro.

Link:
http://en.wikipedia.org/wiki/Tesla_roadster
http://de.wikipedia.org/wiki/Tesla_Roadster

(https://images.raumfahrer.net/up039895.jpg)

Na das wär doch der perfekte Mondrover! ;D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Nitro am 15. Juni 2008, 22:00:08
Und Elon Musk hat ja auch seine Finger im Spiel.  ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 15. Juni 2008, 22:00:30
Schaffen wir es damit auf Fluchtgeschwindigkeit?  :D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 15. Juni 2008, 22:00:52
Zitat
Wenn das Chassis aber nun bis an die Ladung angehoben werden kann, spart man sich sämtliche Hebe(Senk-)vorrichtungen am Lander, die einem Kran gleichkommen würde.
Das der Rover quasi Nutzlast aufnimmt die unten am Lander "hängt"? Das eine interessante Idee!

Zu dem Tesla Roadstar:
Zitat
Der Energiebedarf beträgt im Stadtverkehr etwa 133 Wh/km, bezogen auf den Energiegehalt von Benzin entspricht dies 1,74 Liter auf 100 km.
Und die Automobil Industrie drückt sich ums 3 Liter Auto!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 15. Juni 2008, 22:06:21
Man hat für die komponente Anode (oder Kathode) einen sehr leistungsfähigen Ersatz gefunden, der die kapazität verzehnfacht:  Silizium-Nano-Tubes als Elektronen-Schwamm!

Für die Kathode fehlt derzeit noch leistungsfähig das Equivalent.

Wenn beides gegeben heißt das vermutlich 10x leistungsfähigere Akkumulatoren mit wesentlich größerer Betriebsdauer.  Ich meine gelesen zu haben daß auch dort bereits vielversprechende Forschungen betrieben werden. Sinngemäß: "Wir haben ein gutes Material gefunden aber wir untersuchen weitere Kandidaten und entscheiden dann welchem Material der Vorzug gegeben wird!"

Kann man aus diesem Pulver aus dem Mond nicht vll. irgendwie eine Batterie bauen?  Die Anwesentheit des Elektronengas dürfte eine Stoff-Konfiguration begünstigt haben, die der Elektronenaufnahme positiv gesinnt ist. Eigentlich müßte eine "Elektronen-Unterdruckkammer" reichen: Deckel auf - Mondstaub rein - Deckel zu und Elektronen abpumpen. :) *edit* besser Überdruck, sonst sind die Dinger immer dreckig

Wäre ein cooler Export-Artikel: Hochleistungs-Akku von Lunatronik :D


Es wäre nich schlecht, wenn die Raumanzüge für den Mond am Kopf zwei CCD-Kameras besitzen würden. So hoch und weit nach aussen angeordnet wie möglich, ohne das Desgin zu verzerren. Jeweils zwei Teleobjektive. Wenn man dann das Sichtfeld verdunkelt wie mit bei den elektronischen Schweißschirmen, wie sie die NASA erfunden hat und die Bilder direkt auf die Netzhaut projeziert, wäre hervorragend ein weitreichendes räumliches Sehen auch auf größere Entfernungen möglich.

Hier ist ein Link ZU weiteren Bilder der >>Demonstrations Raumzüge<< (http://www.nasa.gov/mission_pages/constellation/main/spacesuit.html) zu finden. Ist Leider nicht direkt aufrufbar

Das wäre meiner Einschätzung eine gute Hilfe, denn mit den Augen bzw. dem Stereo-Teleobjektiven lässt sich wesentlich schneller laufen als wenn man zu Fuß die Distanz zurücklegen muß.   Die Kamera, die vor Neben den Kameras gehören Lampen an den Helm. Aber an die Beleuchtung wird NASA garantiert gedacht haben.  Auf den Bildern sind ebend nur Demonstrations-Raumanzüge zu sehen.

Mit diesen Kameras am Bauch wird sich es schwer körperlich arbeiten lassen, aber das wäre auch ziemlicher Unsinn, weil ineffizient und potentiell gefährlich und darum soweit wie möglich zu minimieren.

Nur die Kamera ist etwas deplaziert.  Vor dem Einsteigen in den Moon-Lander würd ich die im hohen Bogen reinwerfen um beim Einsteigen nicht nicht daran hängenzubleiben :D  

Auch ist es ohne Display schwer zu erraten, was die Kamera gerad vor dem Sucher hat.  Ich würd sie wie oben beschrieben am Kopfteil befestigen.  Die Eingewöhnungszeit ist bestimmt Null um sich an einen 50xZoom zu gewöhnen :)

Wenn man es geschickt anstellt ist, findet die NASA einen Weg die Krümmung der Augenlinse bzw der Hornhaut zu ermitteln. So könnte man den vll. Zoom ganz automatisch intuitiv mit den Augen steuern:
Ist das Ziel weiter entfernt versucht das Auge auf die neue Entfernung
zu fokussieren. Dadurch wird die Brennweite angepasst.  Durch ein "zusammenkneifen" der Augen könnte man den Zoom steuern.

Kurz gesagt: Dadurch daß man irgendwie feststellt "wie jemand versucht zu gucken" kann man sinnvolle Einstellungen für das optische System bestimmen.  

Aber die Kamera vor dem Bauch ist vll. nur ein technisches schmückendes Element um das Bild etwas abzurunden.

PS: Die Demonstrations-Raumanzüge sehen tatsächlich so gut aus wie auf den Skizzen :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: bluestar am 17. Juni 2008, 19:04:46
Danke für eure Antworten!!!!
Ich bedanke mich dafür, dass ihr mir das hier alles erklärt.

LIEBE GRÜSSE
BLUESTAR
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: macmensa am 18. Juni 2008, 11:32:20
Hi @all...

passt zwar nur indirekt zum Thema, wollte aber nicht direkt einen neuen Thread dafür eröffnen..

Ich sprach in einem meiner obigen Post ja davon, das die Fracht des Landers irgendwie mittels eines Krans auf den Rover geschafft werden muss. Und siehe da, genau das hat die NASA Anfang Juni während ihrer Testphasen im mondähnlichen Moses Lake ebenfalls getestet.

Das ganze nennt sich dann LSMS (Lunar Surface Manipulator System) und hier mal ein paar Bilder dazu:

(https://images.raumfahrer.net/up039890.jpg) (https://images.raumfahrer.net/up039889.jpg)[/tr]  [tr]     [/tr]
[tr](https://images.raumfahrer.net/up039892.jpg) (https://images.raumfahrer.net/up039891.jpg)[/tr][tr]    [/tr]
[tr](https://images.raumfahrer.net/up039894.jpg) (https://images.raumfahrer.net/up039893.jpg)[/tr]
[/td][/table]

[size=9]Bilder: NASA - Klick jeweils für High-Res[/size]

Wie auf den Bildern zu erkennen, sind hier zwei verschiedene Varianten getestet worden. Eine "Stand-Alone" Lösung und eine am Lander fest installierte Lösung. Ausgelegt ist das Gesamtsystem auf Gewichte bis zu 3 Tonnen Gewicht um auch ganze Module oder einen Lander bewegen zu können. Je nach Einsatz des Boom (Auslegers) und abhängig vom Gewicht, kann dabei ein Radius bis zu 9m Höhe und 7,5m in der Horizontalen abgedeckt werden.

Wenn man sich das mal anguckt, müsste der LSMS eigentlich nur noch auf das Chassis unseres Rovers montiert werden und schon haben wir den ersten Lunaren Autokran ! Sprich Flexibilität pur. Der Mondrover wird für mich immer mehr zu so einer Art Unimog des Mondes. Und ich finde das würde wirklich Sinn machen diesen Kran am Rover zu montieren.

Link NASA: Lunar Robotic Manipulator Passes Early Test (http://www.nasa.gov/mission_pages/exploration/main/lsms.html)

Lunare Grüsse... Mac


PS: Gerade noch passend gefunden zum Thema "Lunarer Unimog"
(http://www.commlife.de/images/MoonRover.jpg)
Ist ja schliesslich nicht so, das die NASA nicht ähnliche Ideen hätte... ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Hansjuergen am 18. Juni 2008, 13:47:56
Wenn schon verschoben wird, hier einmal dickes Lob an alle Beteiligten für die rege Teilnahme. Und so erscheint dieser Thread wenigstens weiter Oben ;)

Hansjürgen
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: SiSc am 18. Juni 2008, 22:29:15
Unimog mit Pflug

Hab gar ned gewusst, dass es am Mond auch schneit  ;D ;D ;D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 19. Juni 2008, 00:02:46
Ich bin gespannt zu sehen, welche weiteren Erweiterungs-Module geplant und realisiert sind.  Kann es sein daß auf dem Bild oben der große Bruder vom Rover zu sehen ist?  Der sieht wirklich aus wie Arbeitsgerät!  Der Bock auf dem Mond kann wirklich was reißen!

Das Teil als Vorderlader mit Kipper könnte für Stations-Module das Erdreich (?) ausheben, damit die Module weitestgehend unter der Oberfläche verschwinden und nur die Eingänge direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt sind.

Wenn der eine Ladestation kriegt, wo er immer wieder auftanken kann, einen 20m³ Kipper und eine 4m³ Schaufel um sich selbst zu beladen, würde der in 6 Monaten bestimmt den Mondstaubfreien Untergrund freilegen können.  Über den weiß man so gut wie garnichts.  Das ist so als sollte man in einen Kuchen beißen und sieht nichts ausser Puderzucker!

Wenn der Untergrund eben und mit festen Platten gesichert werden würde, könnte auch einer dieser Laderoboter wie es sie auf Flugzeugträgern geben soll, einen guten Service-Roboter zum entladen und beladen der Moon-Lander abgeben.  Wie schwer ist die Standard-Ausführung eigentlich?  Allerdings müßt der definitv umgebaut werden, um verschiedene Aufgaben erledigen zu können.
- Laden&Entladen
- Montage-Hilfe (Heben und Halten, vll. Bohren und schrauben?)
- Steine und Geröll bewegen
Der kippt nicht so schnell um wenn der ein Loch in die Wand bohren soll. :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: FroschN - DieDardwage am 20. Juni 2008, 14:59:19
Hi Warper,

Deine Theorien klingen ganz interessant!
Allerdings glaube ich, daß es dafür einige Hürden zu überwinden gilt.

Ich hab irgendwo hier im Forum gelesen, daß die Mondanzüge von Armstrong und Co. schon nach wenigen Stunden an den Gelenke derart mit Mondstaub blockiert waren, daß sie nicht mehr zu gebrauchen waren. Das Zeug ist anscheinend ziemlich aggressiv und kriechfähig.

Jetzt stell Dir mal vor, so ein 4m3-Greifer hebt den Staub an und lässt ihn wo anders fallen. Ohne Atmosphäre legt der sich zwar trotzdem schneller als es auf der Erde wäre, aber eine Staubwolke wird es trotzdem geben...  :-/

Da müssen sämtliche Gelenke und auch die Drehmotoren entsprechend geschützt werden.
Ich glaub', der NASA reicht es schon, die Fahrmotoren entsprechend konstruieren zu müssen (Stichwort Fahrtstaub-Aufwirbelungen)

Gruß
Helge
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 20. Juni 2008, 15:58:34
Zitat
Das Zeug ist anscheinend ziemlich aggressiv und kriechfähig.
Wurde nicht sogar Mondstaub innerhalb der Anzüge gefunden?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Spaci am 20. Juni 2008, 16:18:20
Zitat
Zitat
Das Zeug ist anscheinend ziemlich aggressiv und kriechfähig.
Wurde nicht sogar Mondstaub innerhalb der Anzüge gefunden?

Innerhalb wäre ja sehr sehr schlecht. Das würde ja heißen das die Anzüge undicht waren und somit hätte das den Tod der Astronauten bedeutet oder das beim ausziehen der Anzüge etwas Mondstaub hineingefallen ist.

Soweit ich weiß wurde nur etwas Mondstaub später auf den Anzügen "gefunden", als man diese untersucht hat.

Gruß
Spaci
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 20. Juni 2008, 22:38:58
Das Zeug dürfte wirklich kriechende Eigenschaften besitzen, weil es vermutlich schon so klein ist, daß es vll schon von selbst zu Kugeln.

Ich denke die einzige Möglichkeit dieses Problem zu beherrschen ist, die Astronauten-Anzüge von innen ebenso mit Elektronen aufzupumpen, wie die Umgebung oder besser sogar nocht etwas mehr.  Dann perlt der Staub ohne Probleme, ab, weil das Vorzeichen des Potential-Unterschieds umgekehrt ist und die Ladungen des MondStaubs und der RaumAnzüge sich abstoßen.

Ansonsten fliesst wirklich der Staub durch alle Ritzen der elektrischen PotentialDifferenz entgegen.

Agressiv mag es in der Tat sein!  Wenn es einer glücklichen Bindung zweier Atomer begegnet drängt es schnell  beiden jeweils ein Elektronen auf und die Bindung ist dahin! ^^

Man muß also alle Gerätschaften und RaumAnzüge elektrisch zweimal isolieren. Zwischen beiden Isolationen muß ein Material hin, daß gut Elektronen aufnehmen kann. Dieses Material wird so stark mit Elektronen betankt, daß das elektrische Potential noch größer ist als das der Mond-Oberfläche.  Dadurch werden Elektronen und Elektronen-triefende Materie durch das elektische Feld des Raumanzuges abgestoßen.  

Fazit: "Nicht nur absolut sauber sondern auch porentief rein!" :D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 26. Juni 2008, 20:48:22
Vom Thema abweichende Antworten zum Thema Risiken der bemannten Raumfahrt wurden verschoben nach: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3706.0

Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 30. Juni 2008, 21:52:17
Guten Abend,

wie plant man eigentlich den Einschuss in die Mondumlaufbahn, also das Bremsmanöver am Mond? Soll Orion oder Altair das Gespann bremsen? Bzgl. Altair fällt mir dabei ein:
Habe ich etwas übersehen?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 01. Juli 2008, 07:33:53
Nach meiner Recherche wird Altair das Bremsmanöver übernehmen. Die Landestufe (und evtl. auch die Aufstiegsstufe s. Wiki) wird LOX und LH2, also eine hochenergetische kyogene Treibstoffkombination nutzen. Damit steht viel spezifischer Impuls zur Verfügung. Das ist schon deswegen notwendig, weil Altair Landemanöver auch aus polaren Mondorbits an jedem Punkt der Oberfläche durchführen soll. Ein weiterer Aspekt ist, dass in reinen Cargomissionen Altair alleine zum Mond fliegen soll. Dann muss er das Bremsmanöver auch durchführe können, ohne Orion.
Also: Altair bremst das Gespann in die Mondbahn ein.

Was mich jetzt wunder, dass das Aufstiegsmodul (laut Wikipedia) auch LOX+LH2 verbrennen soll. Da hätte ich auf hypergole Treibstoffe getippt, rein aus Sicherheit, da diese von selbst zünden und damit das einfachere und sichere System darstellen. Außerdem soll Altair eine ganze Zeit lang auf dem Mond stehen. Wie will man da LOX+LH2 vor dem Verdampfen bewahren? Hypergole Treibstoffe sind auch einfacher lagerbar. Evtl. ist da ein Fehler in der Wiki? Orion selbst nutzt aus diesen Gründe ja auch hypergole Treibstoffe.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 01. Juli 2008, 08:31:26
Ja, das ist ein Fehler  ;)
Der gegenwärtig aktuelle Entwurf sieht ein LOX/LH2 Triebwerk mit einem Schub von 82.787 N für die Abstiegsstufe und ein MMH/NTO Triebwerk mit 24.465 N Schub für die Aufstiegstufe vor.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Olli am 01. Juli 2008, 22:40:46
@KSC:
Du gibst hier so präszise Daten an...
Gibt es eine Möglichkeit diese Daten und damit den aktuellen Entwicklungstand zu sehen?
Aus dem neusten Video ist für mich z.B. schwer erschließbar, was genau die Aufstiegsstufe ist. Wenn es einfach nur der kleinen Zylinder handelt, wo wird dann neben der Druckkabine für den Astronauten die Antriebssektion sein?

Hier ein Bild des vorherigen Entwurfs.
Hier ist die Aufstiegsstufe deutlich zu erkennen, doch wo im neueren Entwurf?? (siehe unteres Bild)

(https://images.raumfahrer.net/up039885.jpg)
GRAU* (https://images.raumfahrer.net/up039886.jpg)

(https://images.raumfahrer.net/up039887.jpg)
GRAU* (https://images.raumfahrer.net/up039888.jpg)

[size=9]*GRAU = GRößere AUflösung[/size] --> @-eumel-: ich hoffe, das ist in Ordnung so, ich finde die von dir vorgegebene Methode recht gut!



Gruß, Olli
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 02. Juli 2008, 06:38:23
Hallo Olli,

die Aufstiegsstufe ist sitzt oben, mit den runden Tanks recht uns links der Druckkabine. Der große "Kasten" darunter ist die Landestufe.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 02. Juli 2008, 08:17:32
Ja, es gibt Dokumente mit Daten zum aktuellen Entwicklungsstand, aber leider nicht öffentlich.
Dein zweites Bild zeigt den aktuellen Entwurf. Schau mal links, oben auf dem Lander steht ein Astronaut, er steht da genau auf der Oberkante der Abstiegsstufe.
Es soll verschiedene Altair Versionen geben, die sich bezüglich der Aufstiegsstufe unterscheiden: Eine für einen kürzern Aufenthalt bis zu einer Woche, eine für ca. ein halbes Jahr Missionsdauer und eine Cargo Version ohne Aufstigsstufe.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: raumforum am 02. Juli 2008, 09:42:53
Moin,

das jüngste Dokument das ich zu diesem Thema im Netz gefunden habe, läßt sich hier

http://www.lpi.usra.edu/pss/presentations/200806/12neal.pdf

herunterladen.

Dort sind auch die verschiedenen Altair-Versionen dargestellt.

Mfg
Jimi
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: sr am 02. Juli 2008, 10:35:06
Das sieht alles sehr eindrucksvoll aus, aber was wird am Ende von all den schönen Plänen übrig bleiben? Wenn es dann an das  
zahlen geht wird wohl wie immer der Rotstift regieren, schade. Aber ein schöner Traum ist es allemal.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 02. Juli 2008, 10:40:13
Hallo Jimi,

erst mal herzlich willkommen als aktiver im Forum :-)
Einen sehr guten Link hast du da gefunden! Dieses  Dokument, gibt den aktuellen Stand der Planung sehr gut wieder.
@Olli: Die meisten Fragen wirst du dort beantwortet finden :-)

Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 02. Juli 2008, 10:53:50
Orbitmanöver für Sortie-(Erkundungs)-Missionsszenarios
Ich habe mich ein wenig in eine Studie für die ersten Lunar Sortie Missionen (Erkundungsmissionen) des Constellation Programms eingelesen. Dabei sind ein paar interessante Informationen aus Simulationen aufgetaucht. Eine Sortie-Mission könnte also wie folgt aussehen.

Generelle Anforderungen
Landungen sollen auf der gesamten Oberfläche des Mondes möglich sein. Eine Notrückkehr von der Oberfläche soll max. 120h betragen, also zwischen Verlassen der Mondoberfläche und Ankunft auf der Erdoberfläche. Um dieses Zeitfenster von allen möglichen Landestellen einhalten zu können, müssen ein schneller sofortiger Start (anytime) und ein schnelles Rendezvous im Mondorbit möglich sein. Um dies zu erreichen, muss das CEV (Crew Exploration Vehicle, Orion) die Ebene seines ca. 100km- Parkorbits anpassen, um sich nicht zu weit vom Längengrad der Landestelle zu entfernen und so einen Rückstart des Landers in der Orbitebene des CEV zu ermöglichen.. Die Orbitebene (der aufsteigende Knoten) muss also gedreht werden, was ziemlich "teure" Manöver bzgl. deltaV- und Treibstoffbedarf sind. Damit ist dem CEV nur eine beschränkte Drehung der Orbitebene möglich, was dann Einfluss auf die Aufenthaltsdauer am Boden und Startmöglichkeiten von der Oberfläche hat.
Das Ganz führt auf ein Optimierungsproblem: Minimierung des deltaV-Bedarfs für die Orbitdrehung unter den Nebenbedingungen einer globale Landung auf dem gesamten Mond und der 120h-Rückkehr mit einem vorzeitigen Rückstart.

Lunar Sortie Mission
Für eine 7-Tag Mission auf der Oberfläche ergibt sich dann folgendes:

Ist ein Rückstart vorher notwendig, muss das CEV seinen Orbit anpassen, also seine Orbitebene über die Landestelle drehen und die Inklination an die geografische Breite der Landestelle anpassen. Dies ermöglicht einen Notrückstart des Landers innerhalb der Orbiteben des CEV ohne Dreh- und Inklinationsmanöver für den Lander selbst.
Da das CEV dieses kombinierte Dreh- und Inklinationsmanöver im Notfall durchführen kann, kann man dieses Potential auch nutzen, um die Bodenzeit auf 7 Tage auszudehnen. Nach 7 Tagen liegt die Landestelle wieder außerhalb der Ebene des CEV-Parkorbits. Dann muss das CEV auch ohne Notbedarf die beschriebenen Orbitmanöver durchführen, um seinen Orbit über die Landestelle zu legen und so einen nominalen Rückstart des Landers zu ermöglichen.

Lunar Outpost Mission


PS:
Die Studie hat ein paar Abbildungen, um das ganze zu illustrieren. Leider ist es rein durch Worte etwas schwer zu erklären.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 02. Juli 2008, 11:01:50
Das sind ja eine Menge Informationen! :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Olli am 02. Juli 2008, 20:40:12
Hey Klasse...
danke an euch für die Infos...

Ich hätte allerdings gedacht, dass die eigentliche Crew-Kabine deutlich größer ausfällt.
Aber leider macht die Masse uns mal wieder einen Strick durch die Rechnung... :-/ Nunja...so ist es nun mal mit dem guten Issac...;)

@Schillrich: Zusammen mit den Folien ist deine Erklärung klasse :)

Grüße, Olli
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 02. Juli 2008, 20:42:09
Ooops, ich hatte ganz vergessen die Queller der Studie anzugeben:
http://ntrs.nasa.gov/archive/nasa/casi.ntrs.nasa.gov/20070025021_2007024501.pdf
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 02. Juli 2008, 20:56:44
Mir fällt da noch etwas ein/auf:

Alle Quellen, die ich kenne, sprechen von einer Mondbasis an einem der Pole, wahrscheinlich der Südpol. Neben den Vorteilen bzgl. Energieversorgung durch Sonnenlicht haben diese Positionen noch einen weiteren Vorteil: Es ist jederzeit ein Rückstart mit schnellem Rendezvous im Mondorbit möglich, um so die o.a. 120h Rückflug zu gewährleisten.

Wie ich oben geschrieben habe, ist bei einer Erkundungsmission, welche überall landen können soll, das Problem, dass sich die Landestelle durch die Mondrotation unter dem CEV-Parkorbit wegdreht, dessen Ebene also verlässt. Bei einem schnellen/plötzlichen Rückstart muss das CEV dann ein Orbitmanöver machen, um den eigenen Orbit wieder "über" den Startpunkt zu drehen. Durch den Treibstoffbedarf dafür ist die maximal mögliche Drehung begrenzt, was die Aufenthaltsmöglichkeiten/-dauern auf der Oberfläche einschränkt.
Am Pol tritt das Problem nicht auf. Das CEV hätte einen Parkorbit mit 90° Inklination, evtl. sogar so in der Lage optimiert, dass der Rückstart zur Erde relativ einfach möglich ist. Die Basis am Pol dreht sich nicht unter dieser Orbitebene weg, sondern liegt immer in der Ebene. Damit kann der Lander aufsteigen und jeden 90°- Orbit gleich gut erreichen. (Aus diesem Grund startet man ja auf der Erde polare/hochinklinierte Satelliten auch gerne von nördlichen/südlichen Startplätzen,  s. Plessezk. )
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: -eumel- am 03. Juli 2008, 02:32:49
Zitat
Aufenthaltsdauer auf Mond: 180+30d
Du meinst sicher "h" (Stunden).

Für einen halbjährigen Aufenthalt werden sie eine richtige Station brauchen! ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 03. Juli 2008, 06:23:15
Guten Morgen Jörg,

das sind schon Tage. Es geht da um Lunar Outpost Missionen, und nicht Sortie Missionen, also mit Basis.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 03. Juli 2008, 07:04:19
Die Sortie Missionen sollen nach Art von Apollo ablaufen, nur länger.
Altair ist dabei gleichzeitig Transportfähre und "Wohnung". Altair ist für solche Missionen mit einem Airlock ausgerüstet, so dass man nicht bei jeder EVA den Druck aus der gesamten Kabine ablassen muss, wie das noch beim Apollo LM der Fall war.

Die Outpost Missionen sind, wie Daniel Schreibt, auf bis zu 210 Tage angelegt. Dabei ist Altair nur das Transportmittel. Die Fähre verfügt dann über kein Airlock. Nach der Landung wird die Atmosphäre aus der Kabine abgelassen und die Crew hält sich im Lunar Outpost auf, der muss natürlich schon vorhanden sein. Vom Outpost wird Altair bis zum Rückstart auch mit Strom versorgt.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 03. Juli 2008, 09:27:05
Mir gefällt die flexible Gestaltung des Altair!  Man nimmt mit was man braucht und kann so flexibel auf die Mission den Lander konfigurieren.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Olli am 03. Juli 2008, 19:47:10
Constellation: A New Journey Has Begun

Auf der Nasa-Website gibt es ein neues Video (Dauer ca. 8 min),
in dem das Constellation-Programm ganz gut erläutert wird.
Der Programm-Manager für das Constellation-Programm (Jeff Hanley) und die drei Projekt-Manager für Orion (Mark Geyer), Ares I und V (Steve Cook) und Altair (Lauri H. Hansen) kommen zu Wort und erklären die Grundkonzepte und unterschiedlichen Missionsprofile.

Hier der Direktlink (http://anon.nasa-global.edgesuite.net/anon.nasa-global/ccvideos/constellation_journey.asx), um es im eigenen Player zu schauen.

Ich hoffe, dass es das Video bald auch zum Download gibt...

Viele Grüße und viel Spass beim schauen,
Olli
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ricardo am 03. Juli 2008, 20:54:56
Die Habitate für die Lunar Outpost Missions sind noch Fiction.Da wird es noch einige Konzeptänderungen Betreff aussehen der einzelnen Module geben.Auch will man ja die selbigen Habitate auf Mond und Mars nutzen.Ob man da Unterschiede machen muß, bei der Konstruktion, glaub ich nicht.
Gesichert ist ist nur das Konzept des Constellation Programm.

Ricardo
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Hansjuergen am 05. Juli 2008, 07:55:36
ESA "spielt auch im Sandkasten" und betreibt Studien betreff Mond-Rover:
(https://images.raumfahrer.net/up039884.jpg)

sieht zwar ne Nummer kleiner aus als die Studien der NASA, aber man will ja auch zum Mond. Ein Video von ESA-Mond-Rover gibt es hier:
http://www.esa.int/esaCP/SEMGAASHKHF_index_1.html

Hansjürgen
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 05. Juli 2008, 09:51:34
tjo, das funktioniert wohl noch nicht so toll. :( Ich bin ja der Meinung, dass Beine viel besser als Räder geignet sind unbekanntes Terrain zu durchqueren. Muss ja kein 2- oder 4-Füßer sein, aber ein 6-Füßer mit biegsamer "Wirbelsäule" wäre meiner Meinung nach besser geeignet.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 05. Juli 2008, 10:08:35
Ketten wären auch noch eine Option, würden aber die Masse des Fahrwerks erhöhen. Räder/Ketten haben den Vorteil, dass man schwere Lasten viel besser aufnehmen, transportieren und schieben kann. Außerdem sind alle Räder gleichzeitig am Boden und können wirken, bei Beinen ist es immer nur die Hälfte. Gleichzeitig sind Räder/Ketten eine sehr einfache und robuste Technik. Beine sind mechanisch aufwändig, kompliziert und verschleißanfällig.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: m.hecht am 05. Juli 2008, 10:51:18
Hi Leute

Prinzipiell geb ich dir Recht knt, Beine sind für unebene und unbekannte Flächen besser als Räder. Aber neben das was Schillrich sagt (mechanisch aufwändig, kompliziert und verschleißanfällig), darf man eine Sache nicht vergessen: Die Steuerungssoftware!! Und die ist wirklich Sch**ß-Kompliziert! Ist schon schwierig genug, das "Ding" gerade aus laufen zu lassen. Aber spätestens wenn man ne Kurve "gehen" will oder das Gerät auf der Stelle drehen will, wird's echt übel.

Einer meiner Freunde Arbeit zufälligerweise bei der Entwicklung eines solchen Dings mit. In diesem Fall handelt es sich (keine Verarsche) um einen Drachen für ein Festspielaufführung! So ne Drachentöter-Geschichte. Echt unglaublich.

Und das Ding ist auch richtig groß:
https://images.raumfahrer.net/up039883.jpg

Er erzählt mir immer wie komplex es ist, die Schritte zu berechnen. Hier gibts einige Videos von den Gangkonzepten (Vorsicht, viele Videos die gleichzeitig laufen):
http://www.tradinno.de/index.php?id=23

Hier der Link zum ganzen Projekt:
http://www.tradinno.de/index.php?id=7


Zurück zum Thema:
Ich bin Schillrich's Meinung! Räder sind wesentlich einfacher, leichter, robuster und ausgereifter!

Mane
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 05. Juli 2008, 11:40:06
Zitat
Die Steuerungssoftware!! Und die ist wirklich Sch**ß-Kompliziert! Ist schon schwierig genug, das "Ding" gerade aus laufen zu lassen. Aber spätestens wenn man ne Kurve "gehen" will oder das Gerät auf der Stelle drehen will, wird's echt übel.
Ich gebe dir recht wenn es um Software für einen 4-Beiner handelt, das ist durch die Anforderungen an Momentum/Balance EXTREM schwer. 6-Beiner sind dagegen relativ einfach zu steuern - da kann im Grunde nichts schiefgehen da immer 4 Beine den Boden berühren.

Zitat
Ketten wären auch noch eine Option, würden aber die Masse des Fahrwerks erhöhen.
Ja, Ketten würde ich auch nicht für geeignet ansehen.

Zitat
Räder/Ketten haben den Vorteil, dass man schwere Lasten viel besser aufnehmen, transportieren und schieben kann.
Warum kann man auf einem 6-Rad Gestell "schwere lasten viel besser aufnehmen" als auf einem 6-Bein Gestell? So pauschal mag ich das nicht gelten lassen ;)

Zitat
Gleichzeitig sind Räder/Ketten eine sehr einfache und robuste Technik. Beine sind mechanisch aufwändig, kompliziert und verschleißanfällig.
Das Argument ist nicht zu wieder legen und auch nicht zu relativieren. Nur ein JFK-Zitat kann mir hier noch weiter helfen: "Wir tuen es nicht weil es leicht ist, sondern weil es schwer ist!" :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 05. Juli 2008, 11:47:55
Hallo knt,

das mit "schwere Lasten viel besser aufnehmen" meinte ich im Zusammenspiel mit den anderen Argumenten, und konkret:
Für solche Arbeiten "müssen" Räder und Ketten besser als Beine geeignet sein, da alle Baumaschinen auf der Erde so ausgelegt sind, und keine Beine haben ;) .... rein empirisch betrachtet. Was auf der Erde gut ist, wird auf dem Mond nicht schlecht sein.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 05. Juli 2008, 12:23:37
Zitat
[/list]Für solche Arbeiten "müssen" Räder und Ketten besser als Beine geeignet sein, da alle Baumaschinen auf der Erde so ausgelegt sind, und keine Beine haben ;) .... rein empirisch betrachtet.

Die meisten geländegänigen Baumaschinen haben Ketten und keine Räder, weil Räder + Schwere Last im Geläde (z.b. Wüste) nicht wirklich praktisch sind. Ketten kommen aber auf dem Mond auf Grund ihres Gewichtes nicht in Frage.

Die Last pro Bein muss auch nicht unbedingt ungünstiger sein als die Last pro Rad den im Gegensatz zu Rädern kann man die Grundfläche (Fußsohle) eines Beines relativ leicht erhöhen. Vergleiche z.B. einen kleinen Truck mit einer Kamel unter Wüstenbedinungen.

Zitat
Was auf der Erde gut ist, wird auf dem Mond nicht schlecht sein.
Im übrigend ist auf dem Mond alles leichter als auf der Erde ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 05. Juli 2008, 16:23:19
Das sind ja alles hochinteressante Argumente :).
Eine endgültige Entscheidung kann nur durch Versuche / Testreihen getroffen werden.  Am besten wär's, man erprobt beide Verfahren (Räder und Beine) und vergleicht die Resultate. Das geschieht zunächst auf der Erde bei verschiedenen Bodenverhältnissen. So werden schnell die Vor- und Nachteile sichtbar.

P.S.: Auf dem Mond haben sich Räder (siehe Lunochod) schon vor langer Zeit bewährt. Die Fahrzeuge sind damals monatelang herumgefahren, und das ohne größere Probleme.
Aber vielleicht kann man die "6 Beine-Technologie" ja für den Mars testen.


Noch eins:
Ich freue mich, dass dieser Thread nach längerer Pause wieder aufgegriffen wurde. Die Postings sind sehr interessant, ein gutes Niveau!  Weiter so... ;).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: radi am 05. Juli 2008, 22:59:16
Zum Thema Maschinen mit Beinen gibt es das hier


Dieses Gerät kann man wohl auch kaufen, aber da das Gelände auf dem Mond weder besonders schwierig, noch irgendwie geschont werden muss ist das wohl keine Alternative.

Tschau

radi
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tonthomas am 05. Juli 2008, 23:09:53
Die sogenannten Schreitharvester sind eine ernsthafte Anwendung:

(http://www.jacobi22.de/img/walk1.jpg)
aus http://www.jacobi22.de/index.php?section=1800

Gruß

Thomas
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: roger50 am 06. Juli 2008, 00:10:55
N'abend,

diese Schreitharvester sind ja irre Dinger, habe echt nicht gewußt, daß es sowas gibt..... 8-)

Aber was Fortbewegung auf Mond und Mars angeht, möchte ich folgendes zu bedenken geben:

Generell sind Mechanismen im Vakuum immer sehr fehleranfällig, es kommt immer wieder zu Störungen durch Effekte wie die Kaltverschweißung oder Einfrieren. Deshalb versucht man Mechanismen zu vermeiden, wo immer es geht. Oder aber sie so simpel (und damit zuverlässig) wie möglich zu machen.

Räder haben dabei den Vorteil, daß sie nur einen einzigen Drehmechanismus haben. Durch einen zusätzlichen Mechanismus kann man sie dann ev. noch anheben, wenn sie blockieren. Dann kann sich das Gerät immer noch auf den anderen Rädern fortbewegen.

Wie aber sieht das bei Schrittmechanismen aus? Da gibt es 2-3 Mechanismen pro Bein. Und wenn ein Bein blockiert, kann sich das Gerät dann noch fortbewegen?  :o

Gruß
roger50
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 06. Juli 2008, 01:07:40
Ein cooles Gefährt!  Damit  wäre ich gerne früher zur Schule "geritten" ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 06. Juli 2008, 07:31:16
Zitat
Räder haben dabei den Vorteil, daß sie nur einen einzigen Drehmechanismus haben.
Nun ja, mit einem solchem Rad kann man dann aber nur geradeaus fahren.

Zitat
Wie aber sieht das bei Schrittmechanismen aus? Da gibt es 2-3 Mechanismen pro Bein. Und wenn ein Bein blockiert, kann sich das Gerät dann noch fortbewegen?  Schockiert
Ein fairer Vergleich wäre der NASA Rover, der der hat ein ähnliches Bewegungsmuster wie ein Schreiter. Wie viele Mechanismen hat der den Pro Rad? Rollen, Heben, Drehen.

Du hast zwar im Prinzip recht damit, möglichst einfache Mechanismen zu nutzen (und du weißt, das ich ein KISS Fan bin) ich bin mir aber garnicht sicher, ob ein NASA Rover einfacher als ein Waldschreiter ist...

Meiner Meinung nach wird ein Schreiter effektiver je komplizierter die geforderten Bewegungsmuster werden: Ist ein Rad-Rover beim gerade aus fahren noch unschlagbar einfach, holt ein Schreiter spätestens dann auf wenn es ums seitswärts bewegen und auf der Stelle drehen geht. Wenn es dann um sehr komplexe Bewegungsmuster wie z.b. Tanzen geht, zeigt ein Schreiter dann seine enorme Effektivität. Das liegt meiner Meinung nach darin, das die Freiheitsgrade eines Beines flexibler einsetzbar sind als die Freiheitsgrade eines Rades.

Im übrigen sind auch sehr leichte Schreiter möglich:


Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 06. Juli 2008, 12:26:07
HA!

Gerade vor ein paar Tagen gabs einen weiteren TED-Beitrag - was haltet ihr von Radbeinen? ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 06. Juli 2008, 12:46:34
Hallo knt,

keiner bestreitet, dass "Schreiter" ihre Vorteile haben. Aber schau dir an was man auf dem Mond machen möchte und was Fahrzeuge dort können sollen:
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 06. Juli 2008, 12:52:32
Es gäbe noch ein Konzept, um vor allem lange globale Strecken schnell zurückzulegen. Ich nenne es mal: Moon Hopper

Gedacht ist damit ein Gefährt ähnlich einem Lander, mit welchem man von der Oberfläche abhebt und auf einer ballistischen Kurve zum Ziel schwebt. Theoretisch kann man damit die gesamte Mondoberfläche schnell erreichen. V.a. Starts von einem Mondpol aus wären in alle Richtungen gleich gut möglich. Darauf könnte man entweder einen Crewkabine oder eine Lastplattform installieren.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: alswieich am 06. Juli 2008, 13:19:51
Zitat
... was haltet ihr von Radbeinen? ;) ...
Also da hat sich ja in den letzten Jahren einiges getan. Die Agilität dieses orange-roten Gerätes ist sehr beeindruckend. Darin möchte ich aber nicht sitzen müssen.
Ist meiner Meinung nach auch nicht für Beförderung gedacht sondern eher für Suche und Erkundung. Nicht nur auf fremden Planeten/Monden sondern auch hier auf der Erde in unwegsamem Gelände. Damit kann man dann z. B. bei Katastrophen nach Opfern suchen oder militante Gruppen den Gegner ausspionieren. Oder unzugängliche Höhlensysteme (Erde/Mars) erkunden. Auf dem Mond wird man wohl (meiner Meinung nach) leider keine Höhlen finden. Aber man kann so ein kleines Ding über den nächsten Mondhügel jagen um nachzusehen ob etwas interessantes/gefährliches dahinter ist um dann zu entscheiden ob sich eine Fahrt dorthin lohnt oder eventuell zu gefährlich ist. Die Bilder, die die Sonden von der Mondoberfläche machen, werden zwar immer besser aber aus der Nähe betrachtet sieht es dann manchmal doch anders aus...

Gruß
Peter
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 06. Juli 2008, 20:49:15
Mir ist noch ein Aspekt bei der Betrachtung von Räder vs. Beine eingefallen: Energieeffizienz, bzw. Wirkungsgrad

Gerade Beschleunigungsvorgänge benötigen Leistung und damit Energie. Deshalb verbraucht ja ein Auto gerade im Stop-And-Go und beim starken Anfahren viel Treibstoff. Das Ganze gilt natürlich nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen der Antriebstechnik. Damit meine ich hier Räder bzw. Gliedmaßen.
Bei einer konstanten Bewegung bedeutet das für die Kombination Elektromotor+Räder, dass sie, wenn sie sich ein Mal drehen nicht mehr gebremst/beschleunigt werden müssen.
Für (konventionelle) Beine sieht das anders aus. Die Elektroantriebe und die Gliedmaßen müssen bei jedem Schritt erneut gestartet und gestoppt werden, was vergleichsweise ineffizient ist. Außerdem sind für solche komplexen Bewegungen viele Motoren nötig, ähnlich den Muskeln bei uns. Dadurch steigt die Masse an.
Man könnte das Ganze etwas effizienter gestalten, indem man für die eine oder andere Teilbewegung Federn an Stelle von extra Motoren nutzt. So könnte bspw. ein Motor die Rückwärtsbewegung eines Beins steuern, wobei aber gleichzeitig eine Feder gespannt  wird, welche dann nach dem Entlasten des Beins die Vorwärtsbewegung übernimmt. Natürlich ist der Gesamtenergiebedarf immer noch gleich/ähnlich, da der Motor die Feder mitspannen muss. Aber man erspart sich evtl. einen Motor für die Rückwärtsbewegung. Die Federn hätten dann so ähnliche Funktionen wie Sehnen.

Aus meiner Sicht sind Laufroboter in ihrer Vielfältigkeit und Komplexität damit Spezialmissionen vorbehalten, wo andere Systeme versagen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 06. Juli 2008, 22:21:05
Man sollte vll. nicht einen Schreiter als Konkurent zum Rädler betrachten sondern eher als Ergänzung:  Wenn man beide Systeme einsetzt, kann man für schwieriges Gelände den Schreiter nehmen und für die "Piste" der Rover.  Für den Mond heist das, daß mehr Territorium erreichbar ist.  Unterschiedliche System besitzen unterschiedliche Vorzüge ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 10. Juli 2008, 08:20:56
Was kann man zum Menschen auf dem Mond Interessantes bei der ESA lesen?:

Quelle: http://www.esa.int/esaCP/SEMBA0THKHF_index_0.html

ESA und NASA haben seit Jahresbeginn über Kooperationsmöglichkeiten bei der "Eroberung" des Mondes gesprochen. Die interessantesten Zitat sind:

Zitat
NASA is pursuing its lunar exploration plans under an “open architecture” approach, which will maximize opportunities for international and commercial participation.
Die NASA plant ihre Mondarchitektur (also das gesamte Programm, nicht nur die Technik) als "offen", so dass andere Partner mit einsteigen, partizipieren und kooperieren können.
Hatten wir bisher nicht den Eindruck die Amis wollten es alleine machen?

Zitat
While ESA’s concept studies are currently at a conceptual stage some of the scenarios assessed as part of this joint study included potential future use of an automated, Ariane 5-based lunar cargo landing system; European developed communication and navigation systems; ESA-developed human rated systems such as an Ariane 5 crew transportation capability and orbital outposts; and ESA-developed dedicated lunar surface elements such as habitation and mobility systems.
Die Konzepte der ESA sind noch sehr vage und im Untersuchungsstatdium. Man denkt aber über ein Ariane-5-Derivat für Cargoflüge Richtung Mond nach, inklusive Landung. Außerdem wird über ein Ariane-5-Personentransportsystem nachgedacht. Andere Beteiligungen beziehen sich auf Systeme (Navigation, Kommunikation, Lebenserhaltung, Transport auf der Mondoberfläche, Habitate)

Zitat
The study also identified the significant value to gained from redundant human crew transportation capability.
Es wird betont, das ein redundantes Crewtransportsystem von besonderem Wert ist, also neben ARES+ORION ein europäisches System? Anscheinend hat man den Wert unterschiedlicher Zugänge zum All aus der ISS-Erfahrung erkannt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: m.hecht am 10. Juli 2008, 09:14:00
Hi Leute

Wäre ja zu schön um wahr zu sein!

Mane
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: radi am 10. Juli 2008, 10:29:33
Ich finde es sehr gut, dass man hier nicht mehr so sehr das ganze auf nationaler Ebene durchführen will sondern auch die Fühler zur ESA ausstreckt. Wir könenn nur hoffen, das wenn das wirklich so gemacht wird, dass die ESA nicht wieder nur Juniorpartner ist, sondern sich auf augehöhe befinden wird mit der NASA. Aber das liegt das größtenteils an der ESA selbst, bzw. am willen der einzelnen Mitgliedsstaaten. Man muss dann natürlich auch bereit sein, die finanziellen Risiken zu tragen.

Gruß

Radi
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: spacer am 10. Juli 2008, 16:06:46
Ja, auch ich finde es gut, das die NASA nun auch andere Organisation in das Mondprojekt einbeziehen will. So wird es billiger werden als wenn alle Staaten alleine zum Mond fliegen. Ich denke, dass das Projekt dadurch vielleicht nicht bei der nächsten Finanzkrise in Gefahr gerät. Außerdem ist natürlich auch der Redundanzfaktor wichtig.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Olli am 10. Juli 2008, 17:36:22
Uiii...mir liegen schon die tollsten Visionen vor Augen!!! ABER, ich werd nicht größenwahnsinnig... :D immer mit der Ruhe...

ganz ernsthaft: Internationale Partner mit ins Boot zu holen, ist nicht nur  finanziell für alle der beteiligten Partner eine Entlastung, sondern für das gesamte Projekt ein Innovationsschub.
Und der Gedanke daran, dass vllt auch europäischen Astronauten auf dem Mond Fußabdrücke hinterlassen werden, lässt mich frohlocken. :)

Weiß jmd, ob das evtl schon Thema auf der Ministerratskonferenz im Herbst werden könnte?

Gruß,
Olli
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 10. Juli 2008, 18:15:20
Oh man, seid ihr Illusionisten. Das die NASA "ihre Mondarchitektur" offen gestaltet, bedeutet nur das sie alles alleine machen, es anderen aber erlauben paralelle systeme zu entwickeln wenn diese das Primat amerikanischer Standards anerkennen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 10. Juli 2008, 18:36:18
Zitat
Oh man, seid ihr Illusionisten. Das die NASA "ihre Mondarchitektur" offen gestaltet, bedeutet nur das sie alles alleine machen, es anderen aber erlauben paralelle systeme zu entwickeln wenn diese das Primat amerikanischer Standards anerkennen.


Stimmt - hätte sie es geschlossen gestaltet hätte ich das Gegenteil  angenommen! XD
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 10. Juli 2008, 19:14:10
Hallo knt,

was ist denn daran so schlimm? Die Amis haben sich für den Mond entschieden. Das heißt natürlich auch, dass sie es alleine können wollen/werden. Trotzdem laden sie Partner mit ein, um es gemeinsam anzugehen und das ist gut. Es wäre aus amerikanischer Sicht "unklug", von Anfang an einen möglichen Partner kritisch mit einzuplanen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 10. Juli 2008, 19:38:35
Landung unbemannter Cargo-LSAMs

Für Aufbau und Versorgung einer Mondbasis sollen unbemannte LSAMs (ALTAIR) auf der Oberfläche landen. Dabei sind die "Treffsicherheit" für den geplanten Zielpunkt und die Bodencharakteristik des dann wirklich getroffenen Punkts ein Problem.
Bei einer bemannten Landung kann die Besatzung den Boden beobachten und dann einen geeigneten Punkt anschweben, so wie Neil Armstrong bei Apollo 11 auch eingegriffen hat, um Felsbrocken auszuweichen.
Bei einer unbemannten Landung geht das erst mal nicht. Natürlich kann/wird man ein weitestgehend ungefährliches Gebiet wählen und könnte dann auf gut Glück die Landung einleiten, so wie man es bei den Marslandern macht. Aber bei einer solchen Transportmission zum Aufbau der Mondinfrastruktur sollte man nicht so ein Glücksspiel wagen. Wie könnte man die Landung unterstützen?
Wie wäre es mit einer Art ILS (Instrumentenlandesystem) wie es an Flugplätzen vorhanden ist? Die Besatzung am Boden erkundet den besten Landeplatz in ihrer Umgebung und stellt dort ein temporäres ILS auf, welches für die nächste Cargomission mittels Leitstrahlen den  Sinkpfad vorgibt und das LSAM zur gewünschten Stelle leitet.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Spaci am 10. Juli 2008, 20:11:28
Zitat
Landung unbemannter Cargo-LSAMs

Wie könnte man die Landung unterstützen?

Durch die Entfernung des Mondes von der Erde kann man ja nicht von hier aus eingreifen/landen, aber dies könnten doch im späteren Verlauf wenn die "geplante" Mondbasis schon steht die Astronauten selbst machen.

Gruß
Spaci
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 10. Juli 2008, 21:48:30
Ich denke ein GPS-artiges Satteliten-System wäre auf dem Mond notwendig, um derartige Aufgaben und weiter sicher und einfach zu bewerkstelligen.  Ohne GPS haben alle Mond-Missionen etwas von "Rumirren im Dschungel".

Es sollten 9-12 Satelliten auf dem Mond reichen, um ein dichtes Multifunktions-Netz zu erstellen.  Weil der Mond sowieso keine Infrastruktur besitzt, sollte man damit gleich ein Navigations-Netz, ein Kommunikationsnetz und ein Observatons-Netz errichten.  Vll. finden sich weitere sinnvole Infrastruktur-Dienste. Dann sind auch Missionen auf der Rückseite des Mondes kein Problem mehr.  Man könnte diese Satelliten  mit einer Kamera ähnlich des HIRISCamera ausstatten, um so auch eine hohe visuelle Aufklärung zu erreichen.

Der Mond soll ja ehe genauestens Kartographiert werden.  Wegen der Daten-Flut wäre es zusätzlich sinnvoll, einen Kommunikations-Satelliten zwischen Erde und Mond zu positionieren, weil dadurch wird die Comm-Fähigkeit zu 100% genutzt und die Satelliten  des Sat-Systems brauchen weniger leistungsfähige Comm, weil sie die Erde nicht direkt erreichen müssen.

Da man vll. nicht so lange warten möchte, bis so viel Infrastruktur errichtet wurde, sollten diese System auch mit weniger Satelliten bereits nützliche Hilfe bieten.  Die Systeme sollten auf wirklich lange Lebensdauer ausgelegt sein, denn so häufig will man da nicht wieder ein Satelliten-System dort hinschicken.   Aber wenn einmal gemacht wirds man wohl auch nicht wieder missen wollen! ;)  

Teuer ist es sicherlich, aber eine ernshafte  Zuwendung zum Mond sollte genau damit beginnen. Man sollte das System aber auf wirklich sehr lange Funktionalität optimieren, um den Wert dadurch steigern bzw. die auf die Jahre umgelegten Kosten so verringern, daß man viel und lange etwas davon hat.   Auf die Frage wer die Kosten tragen soll bzw. wie diese umgelegt werden, lässt sich auf verschiedene Weise lösen.

Das nimmt zwar irgendwo die Abenteuer-Romantik, aber dafür wirken die Missionen nicht so, als hätte MacGyfer die Lösung gefunden  :D  genaugenommen erhält man dadurch erst die notwendige Flexibeltiät um kurz schnell und gut dort kurzfristige Missionen durchzuführen und braucht keine 5 Jahre Plannung nur um einen Landeort auszusuchen, sondern kann beliebig auf den Punkt landen und weiß recht genau was einen dort erwartet während man/es ständig in Kontakt mit der Mondstation, CNN oder wem auch immer ist.

Durch dieses Comm-System können auch die Raumschiffe und Transporter einfacher ausgestattet sein, weil sie eine wenige leistungsstarke Comm-Ausrüstung mit sich tragen müssen.  Man sollte vll. mal abschätzen, wieviele Satelliten, Missionen, etc in den nächsten 30 Jahren zum Mond fliegen werden, und wieviele Kg Masse man dadurch einsparen kann und abschätzen wieviele Dollar bzw. Euro damit gesparrt werden können.   Diese sollte man gegenrechnen, um zu sehen wieviel das Satelliten-System effektiv wirklich kostet.  Viele weitere Ersparnisse lassen sich schwer erfassen, wenn z.B. die Entscheidung für einen Landeplatz nicht 3 Jahre intensive Detektiv-Arbeit erfordert sondern in wenigen Monaten erledigt werden kann:  z.b. 33 Monate Lohnkosten gespart.  Kurzum:  Es lohnt sich!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 10. Juli 2008, 22:18:01
Zitat
was ist denn daran so schlimm? Die Amis haben sich für den Mond entschieden. Das heißt natürlich auch, dass sie es alleine können wollen/werden.
Nichts daran ist schlimm, wo sag ich den sowas? Ich findes gut das die NASA ein Mondprojekt macht! Ich finde es auch gut das die ESA über ein Mondprogramm nachdenkt ...

...aber wenn ich mir aber einige Kommentare hier anhöre: "...Internationale Partner mit ins Boot zu holen..." und "...NASA nun auch andere Organisation in das Mondprojekt einbeziehen will..." und "...Ich finde es sehr gut, dass man hier nicht mehr so sehr das ganze auf nationaler Ebene durchführen will sondern..." oder "...die ESA nicht wieder nur Juniorpartner ist..." - dann klingt das so, als ob vitale Teile des NASA Mondprogrammes von der ESA erfüllt werden sollen, ja sogar ein bischen als ob Constellation ein internationales Programm werden soll - aber darum geht es ebend nicht.

Die NASA wird nicht darauf verzichten die ganze Mission eigenständig durchführen zu können - Constellation ist ein NASA Projekt - auch daran ist erstmal nichts verwerfliches - es ist halt nur etwas anderes als sich das eine oder andere Schreiber hier vorstellen mag - und darauf wollte ich hinweisen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 10. Juli 2008, 23:19:47
Wenn die ESA nit wesentlich mehr finazielle Mittel erhält, kann sie halt nur bescheidene Leistungen erbringen. Ich denke KNT hat recht, wenn er sagt oder meint, daß die NASA ihr Ding durchziehen wird.  Wer nichts macht macht nichts und wer was mach macht was. Einfaches Gesetz!  Ich hoffe die Europäer und andere Nationen wachen auf um sich rege zu _beteiligen_ aber wer zugucken will, ... naja.  Auf jedenfall wird "internationale Kooperation" nicht bedeuten, daß die NASA Freiflüge verschenken wird.  Wer nichts zur "Party" beisteuert, kann auch nicht mitfeiern.  Ich hoffe die Politker lesen nicht erst in der Bild-Zeitung, daß sie was wichtiges verpennt haben um dann den großen Eiferer herauszukehren.  Entweder gibt es heute mehr Geld oder wir müsssen morgen mehr oder weniger zugucken.   Aber gegenwärtige Entwicklungen lassen die Hoffnung zu, daß sich dort etwas regen wird.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Jacky_Smith am 11. Juli 2008, 23:58:16
Die Wahrscheinlichkeit das etwas schief geht ist durchaus immer realistischer um so weiter weg das Ziel ist  :-? Außerdem steckt alles noch in den Kinderschuhen im Gegensatz zu Kolumbus weis man wenigstens wo der Mars ist, er vermutete nur wo Indien ist... Aber genau so wie er viel Glück, Willen und Durchhaltevermögen hatte genau so wahrscheinlich war es auch das er es nicht schafft. Der Flug zum Mars ist durchuas mit der Entdeckung Amerikas zu vergleichen genau so schwer obwohl man das Ziel "kennt".
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 14. Juli 2008, 13:40:30
Zitat
HA!

Gerade vor ein paar Tagen gabs einen weiteren TED-Beitrag - was haltet ihr von Radbeinen? ;)

Hallo knt,

nach unserer Diskussion über Räder oder Beine, hier jetzt etwas Wasser auf deine Mühlen ;). Bei der Betrachtung des EINEN Mondrovers während der Wüstentests, haben wir den ANDEREN Rover (ATHLETE) ganz vergessen. Dieser kombiniert 6 Räder mit 6 Beinen. Diese Idee wird also auch untersucht ... und macht Lust auf mehr. Vom KISS-Prinzip sind wir damit aber weit entfernt ;).

ATHLETE in Bewegung und bei der vielseitigen Nutzung seiner Gleidmaßen:
[media=***]https://www.youtube.com/watch?v=QWnniOv52bU[/media][media=***]https://www.youtube.com/watch?v=0---MIr-C5w&NR=1[/media]
(Videoa in Zeitraffer)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 14. Juli 2008, 17:29:27
Zitat
nach unserer Diskussion über Räder oder Beine, hier jetzt etwas Wasser auf deine Mühlen ;).
Nice. Besonders beeindruckt hat mich, wie 2 Athlete(n) den Container angehoben und abgeladen haben. Überhaubt der Einsatz der Beine als flexible Arbeitsroboter ist eine genial Idee! Ein interessantes Konzept.! Vielen Dank.

Zitat
Vom KISS-Prinzip sind wir damit aber weit entfernt Zwinkernd.
Provokative Behauptung: KISS ist die Antithese moderner amerikanischer Ingenieurskunst. Ich bin mir aber sicher, das es an jedem der Beine eine elektrisch fernsteuerbare Kupplung für Fahnenstangen mit 6-Freiheitsgraden gibt. Mir scheint die folgen eher der Doktrine die Huxley in Schöne neue Welt beschreiben hat (Lesenswert!) - dort werden neue Maschinen nur dann zu gelassen wenn sie aus mehr Einzelteilen bestehen als die komplizierteste existierende Maschine. ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 16. Juli 2008, 11:06:39
Wie wird eigentlich auf dem Mond navigiert? Wie bestimmt man seine Position? Mir geht es v.a. darum, wenn später ein mal größere Erkundungen vorgenommen werden, bzw. generell eine lunare Infrastruktur aufgebaut werden soll.

Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Nitro am 16. Juli 2008, 11:42:16
Hallo Daniel,

also zumindest zu GPS kann ich da was sagen. Es würde auf keinen Fall funktionieren. Die GPS Signale sind auf der Erde nur knapp vom Hintergrundrauschen zu unterscheiden. Der Freiraumverlust zum Mond würde sich aufgrund der Entfernung schließlich mehr als verzehnfachen, was ein Auffinden des GPS Signals nahezu unmöglich machen sollte. Beim neuen GPS III sind sogenannte Spot-Beams eingeplant mit denen man sowas evtl. noch realisieren könnte. Allerdings spart man sich auf der anderen Seite wiederum die störende Atmosphäre. ;)

Ein anderes Problem wäre die Geometrie. GPS funktioniert nur, wenn man mindestens vier Satelliten gleichzeitig "sieht". Je gleichmäßiger diese über den Himmel verteilt sind, desdo höher die Genauigkeit. Vom Mond aus gesehen würden allerdings die beobachteten Satelliten alle sehr dicht beieinander stehen (geometrisch gesehen kann man fast schon von einem Punkt ausgehen). Man bekommt sozusagen nur eine Positionsvariable gelöst.

Tobi hat vor einer Weile mal etwas von einem evtl. geplanten lunaren GPS berichtet. Das wäre sicherlich die elegantere Lösung. ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 16. Juli 2008, 11:50:21
Danke Nico.

Über ein lunares GPS hatte ich auch nachgedacht, habe da aber noch meine Zweifel:
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Nitro am 16. Juli 2008, 12:20:49
Ich denke auch, dass ein LPS (Lunar Positioning System ;) ) nicht realisiert wird. Ich habe aber mal gelesen, dass man mit der GRAIL Mission die Mondgravitiation so genau vermessen wird, dass man stabile Orbits um den Mond generieren kann. Wie das bei der ungleichmäßigen Masseverteilung gehen soll ist mir allerdings noch schleierhaft.

Das mit den Sternensensoren ist ne Gute Idee. Allerdings kann man so weit ich weiß nur seine Lage im Raum damit bestimmen, aber nicht seine Position. Aber das allein wäre ja schonmal was.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 16. Juli 2008, 12:26:12
Ein Sextant auf der Erde ist ja "nichts anderes" als ein Sternensensor. Als Bezug hat man den lokalen Horizont (man weiß ja, dass man einer Kugel sitzt). Zusammen mit einem Sternenalmanach (=Sternendatenbank) und einer genauen Zeitmessung kann man so eigentlich seine Position auf einer Kugel gut bestimmen. So hat das ja eine ganze Zeit lang auf Schiffen und auch in Flugzeugen funktioniert.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Cirdan am 16. Juli 2008, 12:35:17
Hallo!

...und digital funtioniert das ganze ja mittlerweile auch...ich erinnere da nur an die "Handplanetarien", die mittlerweile überall angeboten werden und in der Lage sind, einzelne Sterne zu identifizieren und Informationen über diese abzurufen...von hier aus ist es nicht mehr weit zur digitalen Sternennavigation.

lg Cirdan

http://www.astroshop.de/planetarien/skyscout-hand-planetarium--deutsche-version--von-celestron

Hier der "SkyScout" der Firma Celestron^^
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Discovery_Fan am 16. Juli 2008, 12:51:52
Ein Mond GPS kann ich mir nicht vorstellen, zu großer Aufwand. Die Avionikausrüstung der Orion und des Landers sind noch nicht fixiert, also kann man noch spekulieren. Ich denke startracker (auch beim STS Orbiter gibt es die guten alten Startracker, vorne am Bug die Öffnungen dafür) kombiniert mit Trägheitsnavigationssystem (Laserkreisel o.ä.) wird für die Mondmissionen hinreichend genau sein. Für die Landung noch ein Radaraltimeter dazu. Ähnlich wie bei den Cockpitanzeigen wird man sich dabei aus dem Fundus der Flugzeughersteller und Zulieferer bedienden und dieses gegebenenfalls modifizieren.
Ein Kommunikations Satellitensystem um den Mond a la TDRS hätte schon seinen Sinn, wenns budgetmässig drinn ist...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Chewie am 16. Juli 2008, 13:40:49
Mit einen Sextanten wird das auch schwierig, denn für eine genau Positionsbestimmung braucht man auch die Höhe über Normalnull.
Ein Höhenmesser wie man Ihn auf der Erde kennt funktioniert aber ohne Atmosphäre nicht!

Der "SkyScout" der Firma Celestron wird mangels GPS auch nicht funktionieren.

Ausserdem muss erstmal eine genaue Karte des Mondes geschaffen werden.

Zitat
Griffin spoke to the British Royal Society in London, England and pointed to the need for navigation infrastructure on the Moon for future explorers and scientists.
Griffin spotlighted the scheduled launch in 2008 of NASA's Lunar Reconnaissance Orbiter with its laser altimeter and other instruments that can produce an accurate global map of the Moon for upcoming expeditions there.
"We're still formulating our plans for providing communication and navigation for future explorers on the Moon, but I can foresee NASA collaborating with other spacefaring nations like the United Kingdom in providing such infrastructure," Griffin told the British Royal Society.
http://www.space.com/news/061204_nasa_moon.html

Lunar Selenographic Information system (ESA)
http://sci.esa.int/science-e/www/object/doc.cfm?fobjectid=42099

Selenografische Koordinaten
http://de.wikipedia.org/wiki/Selenografische_Koordinaten
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: JohnJ am 16. Juli 2008, 15:32:15
Wäre denn ein "LPS" wirklich so schwer zu realisieren?
 
Soweit ich weiß, verbleibt doch die Aufstiegsstufe von Altair nach jeder Mission in einem Mondorbit.

Wenn man diese nun jeweils mit einem langlebigen Sender ausstatten würde, hätte man doch nach mehreren Mondmissionen ein Stellitennetz aus "recycleten" Aufstiegsstufen. Natürlich müssten diese auf unterschiedlichen Bahnen unterwegs sein und man müsste eine Lösung für eine langfristige Energieversorgung finden...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 16. Juli 2008, 15:47:17
Willkommen JohnJ,

ganz so einfach ist es ja nicht. Ein GPS-Satellit hat eine hoch genaue Atomuhr an Bord und muss seine aktuelle Position mit hoher Präzession kennen. Diese Informationen werden spezielles Signal abgestrahlt. Durch die Orbitstörungen wird die Position immer gestört und kann nur schlecht "vorhergesagt" werden. Eine GPS-Konstellation benötigt also kontinuierliche "Pflege" und Überwachung und sehr spezielle Hardware auf speziellen Orbits.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 19. Juli 2008, 15:14:38
Ich habe jetzt ein paar Aussagen in den ESAS-Dokumente zur Navigation auf der Oberfläche des Mondes gelesen:
Hmmm, was spricht gegen die von mir vorgeschlagene Nutzung von Sternensensoren zusammen mit einer präzisen Uhr und einem Sternenalmanach für die Mondoberfläche? Habe ich etwas übersehen? Das ganze wäre auch autonom, hätte wenig Drift (bis auf die Zeit) und könnte regelmäßig aktuelle Daten liefern, im Vergleich zur täglichen Initialisierung der Trägheitsnavigation.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 19. Juli 2008, 15:24:21
Also Trägheitsnavigation halte ich für sehr ungenau. Die Beschleunigungsmessgeräte müssen da ja wirklich mit extrem hoher Genauigkeit arbeiten. Um von der Beschleunigung auf den Weg zu kommen muss man zweimal integrieren. Und der Fehler wächst mit Zeit quadratisch.  :-/
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 19. Juli 2008, 15:31:35
So schlecht ist Trägheitsnavigation nicht, sie wird ja auch in Flugzeugen eingesetzt. Über eine definierte Zeitspanne kann man damit gut arbeiten, man muss eben nur die "Grenzen" kennen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 19. Juli 2008, 16:16:25
Zitat
Hmmm, was spricht gegen die von mir vorgeschlagene Nutzung von Sternensensoren zusammen mit einer präzisen Uhr und einem Sternenalmanach für die Mondoberfläche? Habe ich etwas übersehen?
Mein Tipp: Sternensensoren sind sehr von der exakten Ausrichtung im Raum abhänig. Ein kleiner Kiesel unterm Rad würde zu Ungenauigkeiten führen. Man müste eine Gyroplattform nutzen um das auszugleichen - und dann ist man auch schon (fast?) bei einem Trägheitsnavigationssystem.

hmm, könnte man den Sonnenwind als Kompass-Ersatz benutzen?

Zitat
Um von der Beschleunigung auf den Weg zu kommen muss man zweimal integrieren. Und der Fehler wächst mit Zeit quadratisch.  :-/
Geht das mit Analog-Rechnern nicht ohne Fehler?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 19. Juli 2008, 17:08:19
Messfehler lassen sich nicht vermeiden, sie sollten aber normalverteilt und unkorrelliert sein und so einen Erwartungswert von Null haben. Man sollte also systematische Fehler vermeiden und nur noch zufällige Fehler haben.
Ob ich jetzt digital oder analog doppelt integriere sollte keine Rolle spielen. Ein gemessener Fehler in der Beschleunigung wird zweimal mit der Zeit integriert.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Matthias1 am 20. Juli 2008, 20:30:03
Eine Trägheitsnavigation gabs auch schon damals beim Apollo Mondauto:


[size=12]Navigiert wurde mittels eines Gyroskops und eines Kilometerzählers. Der Computer berechnete aus deren Daten die aktuelle Position relativ zum Landemodul.[/size]


Weiter unten noch:

[size=12]Insbesondere das Navigationssystem erwies sich dabei als sehr exakt. [/size]

[size=9](Quelle:Wikipedia)[/size]


Also Trägheitsnavigation alleine halte ich auch für sehr ungenau. Ich nehm aber an, dass die so ein kombiniertes System meinen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: hudriwudri am 21. Juli 2008, 09:47:53
passt zwar nicht ganz hierher, aber trotzdem:

Heute vor 39 Jahren betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tonthomas am 22. Juli 2008, 12:38:08
Mond GPS: Lunar Astronaut Spatial Orientation and Information System (LASOIS)

Lt. http://www.spaceref.com/news/viewpr.html?pid=26025 wird über ein System nachgedacht, das mit Karten arbeitet, die auf Bildern aus dem Orbit und auf der Oberfläche basieren, Bewegungssensoren an Fahrzeugen und Astronauten sollen eine aktuelle Standortbestimmung ermöglichen, Baken, Lander und Basisstation sollen die Astronauten dann mit lokal aktuellem Kartenmaterial versorgen.

Gruß   Thomas
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 22. Juli 2008, 13:06:31
Wo ich Bake lese, wie wäre folgende Idee: Ein Mond-Orbiter verteilt entlang seines Orbits eine Reihe Impaktoren, deren exakte Position einmalig (z.b. per DSN) bestimmt wird. Diese Impaktoren senden ständig einen Radiopulse aus, der per Kreuzpeilung von einer mobile Einheit zur Positionsbestimmung genutzt wird. Ebenso wie es in der irdischen Schiffahrt gemacht wurde bevor GPS verfügbar war...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Chewie am 22. Juli 2008, 13:08:17
Könnte man die Positionsbestimmung, zumindest in einem gewissen Umkreis zur Basis, nicht mit mehreren Peilsendern und Triangulation (http://de.wikipedia.org/wiki/Triangulation_(Geod%C3%A4sie)) machen?

Dazu könnte man auf 3 Hügeln in der nähe der Basis die Sender aufstellen und damit z.B. einen Umkreis von 100 km abdecken.
Muss man das Netzwerk von Peilstationen erweitern fährt man zum nächsten größeren Hügel und stellt einen neuen Sender auf.

Betrieben wird der Sender mit einen Solarpanel und einer Batterie. Das ganze müsste natürlich so ausgelegt sein das die Dunkelphasen abgedeckt sind. Wobei, werden die auch in der "Nacht" auf dem Mond rumfahren?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 22. Juli 2008, 13:21:07
Zitat
Muss man das Netzwerk von Peilstationen erweitern fährt man zum nächsten größeren Hügel und stellt einen neuen Sender auf.
Auch ne coole Idee!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 22. Juli 2008, 20:42:24
Ich bevorzuge die bessere Lösung - aber auch die einfachere Lösung.

Vielleicht sollte zu Anfang man wirklich spezielle Sonden in ausreichender
Dichte in ausreichend weiter Umgebung landen lassen.  Allerdings wären
eine "Ping-Sonden" etwas unterkonfiguriert.  Man sollte dann gleich
gucken, ob man mit diesen nicht auch ein Data&Comm-Netzwerk  
errichtet, mit dem man schnell und einfach zur Basis Daten senden kann
wo sie gegebenenfalls mit leistungsfähigere Hardware zur Erde gesendet
wird.


Mit gefällt die Lösung weil sie einfach ist, aber das teuerste kann diese
Lösung auch nicht vermeiden:  "Speditionskosten" von der Erdoberfläche
bis zum Mond und zusätzlich fallen noch "Landekosten" an.


Ich denke wenn dieses Konzept nur 1/4 eines Luna-Orbital-Satelliten-
Systems (kurz LOSS ..  ne das müssen wir irgendwie anders nennen ;) ..
L-OSS) ausmacht, dann sollte trotzdem das Satelliten-System
bevorzugt werden, weil die Möglichkeiten wesentlich größer weil
flächendeckender und vielseitiger (Observation, Kartograhie, Rohstoff-
Untersuchungen per RADAR, etc.) sind.    


Smart-I hat gezeigt, daß günstig, wenn auch nicht schnell, ein Ionen-
Triebwerk einen Satelliten günstig zum Mond befördern kann.  Ist ja
nicht weiter schlimm, wenn die Satelliten eines L-OSS vll. 6-12 Monate
benötigt, bis sie den Mond erreicht und ihre Orbitale eingenommen
haben.  

Am besten die Satelliten besitzen eine gemeinsame "Vorstellung" wie die
Orbitale des Mondes für das OSS besetzt werden müssen und sprechen
sich untereinander ab welcher Satellite zu welcher Stelle gehen soll.  
Scheint mir etwas aufwendig das alles von der Erde kontrollieren zu
wollen, wenn sowas das System auch vor Ort vom OSS entschieden
werden kann.


Ein weitere Vorteil wäre in der Untergrunderkundung zu sehen: Weil sich
die Satelliten-Bahnen der Satelliten sehr genau bestimmen lassen und
jeder Satellite eine Atomuhr mitschleppt, lassen sich aus den
gewonnenen Daten jede Menge stereoskopische Untergrundbilder vom
Mond erzeugen.  


Ich denke flächendeckender, höher aufgelöster und tieferdringender kann
der Mond wohl die folgenden 20-30 Jahre nicht aufgeklärt kriegen und
man weiss dann wirklich genau, wo man landet wenn man da landet und
man kann sich die definitiv besten Landeplätze aussuchen.  Natürlich
lassen sich nicht alle Untersuchungen des Mondes aus dem Orbit
bewerkstelligen, aber die die man machen kann macht man auf keine
Weise anders besser oder günstiger.



Weiss jemand die Masse von entsprechend großen/schweren 12-16
Satelliten abzuschätzen hinsichtlich Lift-Kosten und deren
Unterhaltungskosten?  Was würden 12 weitere(!)  Gallileo-Satelliten
kosten und was würde es kosten, diese equivalent wie Smart-I mit
mehreren Ionen-Triebwerken, Treibmasse und Solarzellen auszustatten
und zu liften?

Wenn man diese Satelliten mit Space-Tugs mit Ionenantrieb zum Mond
befördern würde, müßte man nur 1-2 Monate warten, bis es wieder in
den Erd-Orbit zurückgekehrt ist, wo es dann vll. schon den nächsten
Satelliten von L-OSS aufnehmen kann um diesen zum Mond zu befördern.

Insgesamt würde man dadurch günstiger fahren, weil man auf beste
Aufklärung, beste Comm&Data&Navigations-Infrastruktur zurückgreifen
kann und kann sich jeder Zeit ein Bild aus der "Luft" machen. Zusätzlich
würde man über hocheffiziente Transport-Kapazität zum Mond erhalten,
denn die IonDrive-Tugs müssen lediglich von Zeit zu Zeit mit Treibmasse
aufgetankt werden. Für Crew- und Express-Lieferungen sind sie wohl nicht
geeignet, aber für kleinere Lieferungen mit langen Lieferzeiten.  Es ist
ebend eine Investion, die vll. 10-15 Jahre Zeit braucht um sich bezahlt zu
machen.  Wer immer so ein System dort errichtet, wird automatisch bei
allen weiteren Missionen dabei sein, denn es wird sicherlich keiner auf
die Leistungsfähigkeit dieses Systems verzichten wollen wenn sie denn
verfügbar ist.

Aber ohne verfügbares L-OSS ist sind die Ping/Data/Comm-Sonden eine
wirklich gute Lösung.  Ich bevorzuge aber solide Lösungen, denn man will
ja dauerhaft zum Monde und dann braucht man irgendwann ein L-OSS
unbedingt - die Frage ist nur: wann?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 22. Juli 2008, 20:58:44
Zitat
Ich bevorzuge die bessere Lösung - aber auch die einfachere Lösung.

Vielleicht sollte zu Anfang man wirklich spezielle Sonden in ausreichender
Dichte in ausreichend weiter Umgebung landen lassen.  


Mit gefällt die Lösung weil sie einfach ist, aber das teuerste kann diese
Lösung auch nicht vermeiden:  "Speditionskosten" von der Erdoberfläche
bis zum Mond und zusätzlich fallen noch "Landekosten" an.

Hallo,

neben deinem Enthusiasmus muss ich dazu zwei Anmerkungen machen:
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 22. Juli 2008, 22:02:47
Zitat
Allerdings wären eine "Ping-Sonden" etwas unterkonfiguriert. Man sollte dann gleich
gucken, ob man mit diesen nicht auch ein Data&Comm-Netzwerk errichtet.
Sicher, das wäre praktisch. Es besteht aber, genau wie bei den Satelliten Eierlegende-Wollmilchsau-Gefahr! Den je mehr Funktion man diesem System gibt, desto komplexer wird es. Irgendwann entdeckt man dann, das es sich nicht mehr realisieren läst - obwohl die ersten, einfacheren Versionen durchaus realistisch waren!

Zitat
Die Landung, v.a. auf einem atmosphärenlosen Körper, ist nicht gerade einfach, eher das Gegenteil: aufwändig, schwierig, risikoreich. Man kann nicht passiv landen (Fallschirme), sondern muss alles aktiv betreiben, steuern und regeln
Ich habe nicht umsonst "Impaktor" geschrieben, und meinte eher einen gezielten Absturz als eine Landung. Das sollte doch nicht also kompliziert sein?

Zitat
Hinzu kämen die Genaugikeitsanforderungen. So ein System am Boden hilft nichts, wenn Beacon 1 in einem Krater verschwinden, Beacon 2 in einem Tal landet und Beacon 3 hinter einem Felsbrocken steht.
Ja, das ist natürlich einer der großen Nachteile solcher Sonden! Dolle Sendemasten werden die wohl nicht aufbauen können - die Sender sind also Bodennah und damit allein möglichen Hindernissen ausgesetzt.

Zitat
dann sollte trotzdem das Satelliten-System bevorzugt werden, weil die Möglichkeiten wesentlich größer weil flächendeckender und vielseitiger
Eindeutig, ist ein Satelliten-System vielseitiger. Wenn ihr Satelliten sagt, denkt ihr da auch an diese schweren Comsats? Würde ein halbes duzend Cubesats (http://de.wikipedia.org/wiki/CubeSat) nicht auch funktionieren? Viel braucht man ja erstmal nicht! Im Prinziü würde doch ein Amateurfunk CubeSat ausreichen?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 22. Juli 2008, 22:07:05
Aber wie soll ein Impactor das überleben? Ein Sturz aus dem Orbit ... Gegen Ende 2008/Anfang 2009 soll ja LCROSS auf dem Mond einschlagen. Da wird nichts übrig bleiben, wobei die Sonde aus einem sehr weiten Erdorbit kommen wird. Aber auch sonst, ein Fall aus ca. 50km Höhe? Ich kann es mir noch nicht vorstellen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 22. Juli 2008, 22:10:24
Zitat
Aber wie soll ein Impactor das überleben? Ein Sturz aus dem Orbit.
Ich dachte es gab schon einige Mond Impaktoren, irre ich mich da? Die Instrumente von denen müssen doch den Sturz auch überlebt haben? 2.5 km/s ist die Kollisions-Geschwindigkeit - das schon deftig - überlebt eine Flugzeug-Blackbox sowas? Mehr als Ping-Ping-Ping muss das Ding doch nicht machen. :-[
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 22. Juli 2008, 22:17:01
An welche "Überlebenden" denkst du da? Mir selbst sind nur gezielte Abstürze mit Komplettzerstörung bekannt:

Clementine
Smart-1
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tul am 22. Juli 2008, 22:35:06
Zitat
Aber wie soll ein Impactor das überleben? Ein Sturz aus dem Orbit ... Gegen Ende 2008/Anfang 2009 soll ja LCROSS auf dem Mond einschlagen. Da wird nichts übrig bleiben, wobei die Sonde aus einem sehr weiten Erdorbit kommen wird. Aber auch sonst, ein Fall aus ca. 50km Höhe? Ich kann es mir noch nicht vorstellen.

Deswegen hat Japan 15 Jahre gebraucht um die Penetratoren zu entwickeln. Die sollen mit 700 km/h so in festes Granit reingerammt werden, dass die Elektronik noch 1 Jahr funktioniert.

http://lunar.gsfc.nasa.gov/library/3-04aLunar-A-Kato.pdf
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 22. Juli 2008, 22:45:19
In wie weit lässt sich das Elektronengas des Mondes als Medium für EM-Wellen benutzen?  Theoretisch sollte es möglich sein Wellen auf diesem Medium zu erzeugen wie ein Stein der in einen Teich fällt.  Wenn man ein 'Band' findet, mit dem man wenn auch mit geringer Bandbreite Informationen 'schwappen' kann, dann liesse sich vll. sowas wie eine einfaches pan-lunares Comm-System errichten. Generell stören Bodenformationen den Wellenverlauf und verursacht Störungen und Interferenzen, die das Signal zusätzlich zersetzen.  Gibt es Erfahrungen oder Versuche mit der Elektrosphäre des Mondes zu Informationen zu übertragen?


*edit* https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4065.0

Also einmal hat wohl ein Penetrator funktional überlebt. :D Aber billig scheint diese Variante mir dennoch nicht ^^


Mir scheint es aber im Zuge der entstehenden Möglichkeiten einfach 4 Baken mitzunehmen und als eine der ersten Missionen mit einen Mond-Rover die erste Barke nahe des Landeplatzes zu plazieren und auf 3 einzelnen Fahrten die Barken in geeigneter Mobilitäts- und Barkenreichweite einzelnd die Barken mit menschlicher Unterstützung zu plazieren.

Im Rahmen der Mobilität wäre dadurch eine Orientierung möglich und weiter fährt man eh nicht.

Abeer wie schon gesagt:  Ich würd die Kosten für diesen 'Pfusch' gegen ein richtiges NavigationsSystem gegenrechnen, denn der Löwenanteil der Kosten sind die Lieferkosten.  Und wenn die Dinger nicht mehr als 'Ping' machen können, dann ist es in meinen Augen teurer Schrott, den man für teures Geld zum Mond befördert hat. 'Ping' war der technische Stand von Sputnik der damals wirklich beeindruckend war - aber heute ist man doch schon irgendwo ein bischen weiter hoffe ich.

Ich würde die Ping-Alternative nur als Back-Up-System entwickeln für den Fall daß das L-OSS nicht rechtzeitig einsatzbereit wäre.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 22. Juli 2008, 23:44:15
Weiss einer wie weit die Elektrosphäre (das Elektronengas) in die Höhe reicht? Man könnte vll. eine Induktionsbremse entwickeln, die die kintische Energie mittels Induktionsströme in die Elektrosphäre umleitet.

Vll. wäre sogar eine ähnliche Technik möglich um sich mit einen sehr starken elektrischen Antrieb in die Höhe zu heben. Ein toller Nebeneffekt wäre, daß der Sandstrahleffekt ausbleibt so daß man in geringer Entfenung zu der Basis landen kann.

Wenn man ein wenig starkes Magnetfeld richtig quer orientiert, kann man sogar auf der Elektrosphäre aufschwimmen (Hall-Effekt/Lorenz-Kraft).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 23. Juli 2008, 00:00:45
Zitat
Mir scheint es aber im Zuge der entstehenden Möglichkeiten einfach 4 Baken mitzunehmen und als eine der ersten Missionen mit einen Mond-Rover die erste Barke nahe des Landeplatzes zu plazieren und auf 3 einzelnen Fahrten die Barken in geeigneter Mobilitäts- und Barkenreichweite einzelnd die Barken mit menschlicher Unterstützung zu plazieren.
Ja, ich denke auch das Chewies Idee des sich ausbreitenden Barken Netzwerkes die bessere Lösung ist. Es ist einfacher umzusetzen und denoch präziser. Das erinnert mich an die Unattendet Ground Sensors (http://www.globalsecurity.org/military/systems/ground/fcs-ugs.htm) des US-Militärs.

Wenn du schon Ping-Ping als veraltet ansiehst, was ist dann erst Koppelnavigation sein? Schritte zählen ist bestimt eine der ältesten Navigationsmethoden :D

Deine Idee mit dem Elektronengas ist auch interessant. :D Toller Thread, Danke!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 23. Juli 2008, 00:27:04
Zitat
Wenn du schon Ping-Ping als veraltet ansiehst, was ist dann erst Koppelnavigation sein? Schritte zählen ist bestimt eine der ältesten Navigationsmethoden :D
Wenn das zum Einsatz kommt setze ich mich dafür ein daß man in der Dunkelphase auf dem Mond weisse Stöcker zur Orientierung einsetzt! :D :D  ;)

Zitat
Deine Idee mit dem Elektronengas ist auch interessant. :D Toller Thread, Danke!
 vielen dank ^^
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tul am 23. Juli 2008, 00:59:54
Zitat
Smart-I hat gezeigt, daß günstig, wenn auch nicht schnell, ein Ionen-
Triebwerk einen Satelliten günstig zum Mond befördern kann.  Ist ja
nicht weiter schlimm, wenn die Satelliten eines L-OSS vll. 6-12 Monate
benötigt, bis sie den Mond erreicht und ihre Orbitale eingenommen
haben.  

Also 6-12 Monate wären schon schlimm. Das hieße ja der Satellit hält sich sehr lange im Strahlungsgürtel auf. Der Elektronik wegen ist das nicht ganz so toll. SMART-1 hatte da so einige Schwierigkeiten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 23. Juli 2008, 08:04:03
Weist du wie diese Schwierigkeiten konkret aussahen?

Smart-I war aber auch ein Schmallspur-Satellit der in erster Linie billig war.
Wenn man extra für den Satelliten-Transport ein  IonDrive-Transporter startet, welcher mit extra großen und vielen und leistungsfähigen Solarzellen und Ionen-Triebwerken ausgestattet ist, müßten weitaus bessere Lieferzeiten erreichbar sein.  Das würde sich sogar lohnen wenn es genauso teuer wäre, weil dann zusätzlich zu den OSS auch noch ein Extra-Schiff überbleibt, daß weiterhin Transporte zum Mond oder zurück leisten kann.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gertrud am 23. Juli 2008, 17:00:01
Hallo zusammen,

ich stelle den Artikel einmal hiermit rein,
da er ja zu der Rückkehr zum Mond gehört.

Die NASA  läßt ein Mondnavigationssystem entwickeln,
welches am Unterarm des neuen Mondanzuges befestigt werden soll.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,druck-567556,00.html

Zuschauer
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 23. Juli 2008, 18:19:53
Hey! Wir sind gut! ;)

(https://images.raumfahrer.net/up039882.jpg)
Quelle:http://www.golem.de/0807/61272.html

Zitat
Lunar surface sensors will include surface beacons pre-deployed on the lunar surface. This beacon
system will use radio frequency, microwave, ultrasonic or visible light sources to transmit the relative positioning
between any object and known active surface beacon reference points.
Quelle: http://shoreline.eng.ohio-state.edu/people/bw/publications/li08_nlsi_lunar.pdf
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 23. Juli 2008, 21:57:09
Die ersten 10-15 Jahre wird es wohl so gehen ..  ich hoffe die Baken kosten nicht viel bzw. sind leicht.

Die Probleme mit der Orientierung sind wesentlich ernster als ich gedacht habe ..  aber die anvisierte Lösung der NASA sieht vertrauenserweckend aus:  LASOIS "Lunar Astronaut Spatial Orientation and Information System" wie es die NASA nennt. Vernünftig ist es, daß sie für eine gewiße Redundanz der Systeme schaffen - nur nicht auf eine Lösung verlassen!   Das Information-System impliziert ein Data-Network und damit ermöglicht es auch ein Comm-System :D

Nun gut .. das von mir gewünschte L-OSS wird wohl noch 1.5 Dekaden warten müssen. Bis dahin wird der Gebrauchswert mit dem Bedarf steigen.

Ein paar Dinge würden mich schon wohl interessieren..
Wie wollen sie das System kallibireiren?
Wie klein lässt sich eine Atom-Uhr denn schon bauen?
Wenn die Barken der Reihe nach je einmal  Ping mit Atomzeit angeben und die anderen Barken damit die Entfernung bestimmen und anschliessend die übrigen Barken ihre Messergebnisse austauschen, sollten die Barken in der Lage sein, ihre gegenseitige Positionen relativ zueinander zu bestimmen.  

Eine regelmäßige Anordnung wie die Eckpunkte und das Zentrum eines 6ecks wäre die effizienteste Abdeckung.  Dann gäbe es keine Stelle mit weniger als 3 Barken in der Nähe und relativ kleine Flächen, an denen 4 Barken erreichbar wären und am Schnittpunk des Empfangbereiches  aller 6 äußeren Barken würden die Signale 6 verschiedener Barken bei der 7ten zentralen Barke zusammentreffen. Damit reichen 7 verschiedene Frequenzen reichen aus, damit jede Barke alle 6 umliegenden Barken empfangen kann.


hmm  .. später mehr :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 23. Juli 2008, 22:17:32
Du brauchst keine verschiedenen Frequenzen. Entweder jede Bake kodiert ihr Signal eineindeutig, so dass man es wieder aus der Überlagerung diskriminieren kann, oder man teilt jede Sekunde in kurze Intervalle ein und gibt jeder Bake ein paar dieser Intervalle, in denen sie Senden darf und der Empfänger auf sie hört. So ähnlich geht das bei Mobilfunksystemen heute.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: alswieich am 24. Juli 2008, 00:33:33
Mahlzeit!


Zitat
... Wie klein lässt sich eine Atom-Uhr denn schon bauen? ...
2004 waren es ca. 9,5 mm³ (http://www.heise.de/newsticker/Atomuhr-fuer-das-Motherboard--/meldung/50593).


Gruß
Peter
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Chewie am 24. Juli 2008, 12:37:39
Ich will die Atomuhr fürs Handgelenk!  ;D Das sollte ja bei der größe wohl gehen!  ;D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tonthomas am 24. Juli 2008, 13:59:07
Zitat
Mahlzeit!
Zitat
... Wie klein lässt sich eine Atom-Uhr denn schon bauen? ...
2004 waren es ca. 9,5 mm³ (http://www.heise.de/newsticker/Atomuhr-fuer-das-Motherboard--/meldung/50593)Gruß Peter

In der Quelle steht .... die Kernkomponenten....
.... ich denke, gemeint ist, dass die Kernkomponenten 9,5 qmm messen.

Gruß   Thomas
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Chewie am 24. Juli 2008, 15:06:49
Laut dem Forschern (http://tf.nist.gov/ofm/smallclock/index.htm) geht das ganze in Richtung von leicht zu transportierenden Geräten, die die Größe von GPS-Empfängern oder Mobil-Telefonen haben. Aber wir sollten nicht zu off Topic werden, also zurück zum Mond.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 24. Juli 2008, 15:10:18
Naja .. ein Zuckerwürfel mehr oder weniger ...  das ist doch ein Ding! Ich denke sowas kann wohl jede Barke vertragen ;) Ich hab noch mal geguckt .. der Aufbau mit bester Flächendeckung der Barken sind Regelmäßige Dreiecke.  Die Bassis sollte vll. eine besondere Barke kriegen, weil sie konkretes Ziel ist und auch eine größere Reichweite damit sie auch direkt anvisiert werden kann. Ansonsten sind 7(+1) Frequenzen notwendig.
Warum an Frequenzen geizen? Auf dem Mond sind freie Frequenzen keine Mangelware denke ich. Wenn jede Barke zu allen benachtbarten eine freie Sende-Frequenz und umgekehrt für alle benachtbarten Barken eine eindeutige Empfangsfrequenz besitzt, gibt es viel weniger Probleme mit den Protokollen .. wo sich Straßen nicht kreuzen braucht man auch keine Ampeln ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: alswieich am 24. Juli 2008, 15:35:58
Mahlzeit!


Zitat
... ich denke, gemeint ist, dass die Kernkomponenten 9,5 qmm messen. ...
Ja, natürlich. Und die Kernkomponente bei einer Quarzuhr ist der Quarz. Wäre ja auch schlimm wenn Bedienelemente und Display mit in diesen 9,5 mm³ enthalten wären.
 ;)
Und Energieversorgung sowie Auswerteelektronik. Also sind beide Kernkomponenten inzwischen fast gleich groß. Allerdings:
@ Chewie: Diese Atomuhr benötigt immer noch sehr viel Energie (75 mW), denn bei einer heutigen Quartz-Armbanduhr wird der Energiebedarf in µW angegeben. Aber vielleicht hat sich auch diesbezüglich in den letzten vier Jahren schon etwas getan...

Ob allerdings die Genauigkeit dieser Atomuhr (sie geht in 300 Jahren etwa eine Sekunde falsch) den Anforderungen an ein Positionierungssystem gerecht wird zweifle ich an. Mit meinem Posting wollte ich eigentlich nur mal aufzeigen, daß Atomuhren nicht mehr solche riesigen Monster sein müssen wie einige vielleicht noch denken.

Hier noch eine Idee für ein lunares Positionierungssystem, daß allerdings nur auf der der Erde zugewandten Seite funktioniert:
Auf der Erde werden dazu feststehende Zeitsignalsender so installiert, daß immer mehrere gleichzeitig auf der Mondoberfläche empfangen werden können. Da die Positionen und Gestalten von Erde und Mond bekannt sind bzw. berechnet/gemessen werden können ist aus den Laufzeitunterschieden (und eventuell den Winkeln zueinander) die Position auf der Mondoberfläche ermittelbar. Die Informationen über den derzeitigen Standort des Mondes senkrecht über der Erdoberfläche, den derzeitigen Standort der Erde senkrecht über der Mondoberfläche (wegen Libration (http://de.wikipedia.org/wiki/Libration)) und die Position des Senders auf der Erdoberfläche kann man in das Zeitsignal integrieren damit der Aufwand für eine solche Berechnung/Messung auf dem Mond gering bleibt. Ich hoffe, daß ich mich verständlich ausgedrückt habe und vorher noch nicht darüber diskutiert wurde (habe nicht immer alles gelesen).


Gruß
Peter


[edit]Ich vermute, daß der Abstand zwischen Erde und Mond zu groß für ein solches System ist (zu kleine Winkel/Laufzeitunterschiede).[/edit]
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 24. Juli 2008, 15:50:29
Zitat
Ansonsten sind 7(+1) Frequenzen notwendig.
Warum an Frequenzen geizen? Auf dem Mond sind freie Frequenzen keine Mangelware denke ich. Wenn jede Barke zu allen benachtbarten eine freie Sende-Frequenz und umgekehrt für alle benachtbarten Barken eine eindeutige Empfangsfrequenz besitzt, gibt es viel weniger Probleme mit den Protokollen .. wo sich Straßen nicht kreuzen braucht man auch keine Ampeln ;)

Ich sage es noch mal: Man muss sich um Frequenzaufteilung nicht wirklich kümmern. Das Stichwort heißt: Zeitmultiplexing (http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitmultiplex#Zeitmultiplexverfahren_.28TDM.2C_TDMA.29)

EDIT:
So ein System erfordert natürlich einen internen Synchronisationsaufwand zwischen Sendern und Empfängern, damit jeder Sender seinen Zeitslot kennt und die anderen Sender dann auch schweigen. Aber wie gesagt, unser Mobilfunksystem funktioniert so zuverlässig.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: alswieich am 24. Juli 2008, 15:53:17
Zitat
Naja .. ein Zuckerwürfel mehr oder weniger ...
Hast du aber kleine Zuckerwürfel.  ;)
3 mm x 3 mm x 1 mm = 9 mm³
Achso, wir leben ja in modernen Zeiten und du meintest wahrscheinlich Süßstofftablette.
 :-X


Gruß
Peter


[edit]Danke Daniel! Habe meinen Rechenfehler korrigiert. :-[[/edit]
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 24. Juli 2008, 15:55:12
Es gäbe halt noch ein erdgebundenes System: Man nutzt die Kommunikationssignale zwischen Mond und Erde, um auf der Erde die Position eines Senders auf dem Mond zu bestimmen. Das wäre aber eher als Notfallsystem sinnvoll, wenn alle anderen autonomen Systeme auf dem Mond versagen und man "schnell" seine Position benötigt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 24. Juli 2008, 17:30:26
Zitat
Zitat
Naja .. ein Zuckerwürfel mehr oder weniger ...
Hast du aber kleine Zuckerwürfel.  ;)
3 mm * 3 mm * 3 mm = 9 mm³
Achso, wir leben ja in modernen Zeiten und du meintest wahrscheinlich Süßstofftablette.
 :-X


Gruß
Peter

:D faszinierend! ..  das ist wirklich noch wesentlich kleiner als ich gedacht bzw verstanden habe! ^^  

Diese Barken sollten vll eine Lampe kriegen, mit der sie alle 2-3  Sekunden aufblitzen, damit man so eine Barke nicht mal aus versehen über den den Haufen gefahren wird - man kennt vll dieses problem mit Parkuhren aus dem Alltag ;)

Mal sollte also vll. mal 2-3 spezielle Sonden auf dem Mond landen lassen, die alle möglichen sinvollen bekannten Modulationen, Frequenzen, Protokolle, Fehler-Korrektrur-Systeme etc. zur Datenübertragung auf dem Mond austesten können. Die später verwendete Technik kann ja viel spezialisierter sein, aber wenn man keine Überraschungen mit unerwarteten Wechselwirkungen und Störgrößen erleben will.

Hat man in der Funktechnik schon mal dieses Verfahren versucht, eine Information auf zwei verschiedenen Frequenzen zu übermitteln und nur wenn eine "Differenzspannung" zwischen beiden "Leitungen" auftritt eine '1' zu zählen bzw. eine '0' wenn keine Differenzspannung auftritt?  Hochfrequente Datenleitungen in elektrischen Leitern werden erheblich störunanfälliger. Allerdings weiß ich nicht ob dieses Verfahren auch auf FM angewendet werden kann. Aber ich frag mich auch ob in Sachen Digitalisierung FM dann noch der bessere Kandidat ist. Aber ich hab mich bisher kaum mit Modulationen und anderen HF-Kram beschäftigt .. aber ich hab noch nie gehört das dieses Verfahren in der Funktechnik benutzt werden würde.  

Vll. gehts mit FM sogar sehr gut, wenn man zwei Frequenzen die dicht liegen, aber getrennt werden können für eine 0 so moduliert werden daß beide wegen der Modulation auf die gleiche f rücken und sich auslöschend überlagern und für eine 1 sind wieder trennbar bzw feststellbar.  

*edit*
Man könnte auch einen dritten State benutzen, so daß die Signale 0, 2x0.5 und 1 sind. Die 1 sollte man aber vll. nur wie die 0 aber zusätzlich zum "tracken" benutzen, weil die Reicheweite  2^(1/3) größer ist aber aufgrund bekannter Störungquellen nicht so sicher von der 0 zu unterscheiden ist. Oder man benutzt sie nur zusätzlich bei guten Übertragungsbedingungen für einen Turbo-Mode (+50% Nachrichtenraum => 50% mehr Datentransferrate).  Man könnte damit auch jedes 32ste Bit kennzeichnen und damit die Bits zu 32Bit-Worten ordnen. Das würde den Datenstrom leichter analysierbar machen, weil man leicht das erste Bit eines Wortes finden kann. Naja .. es gibt viele Möglichkeiten einen dritten State zu nutzen.

Wäre interessant was ein Experte zu dem Thema sagen könnte.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 24. Juli 2008, 17:43:40
Hallo Peter:

3 x 3 x 3 = 27

2,08 x 2,08 x 2,08 ~= 9

Es wird also noch kleiner ;).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 24. Juli 2008, 18:36:13
also ne kleine Süßstofftablette :D

Ich hab noch mal über die Induktions-Bremse nachgedacht. Sie sollte auch in der irdischen Ionosphäre funktionieren.

Damit solten schnellere bzw. günstigere Manöver auf Höhe der ISS möglich sein. Die ISS liegt etwa in der dichtesten Zone der Ionosphäre, das heisst entsprechend InduktionsSysteme würden besonders effektiv arbeiten.

Um besonders schnell die ISS zu erreichen müßte es möglich sein, mit einen Induktionsfeld die Höhe eines Schiffes "herunterzudrücken". Das heisst: trotz höherer Orbitalgeschwindigkeit einen niedrigere Umlaufbahn.

Bisher bedeutete eine Abweichung der Relativgeschwindigkeit zugleich auch eine Abweichung der Orbitalhöhe.  Mit einen Magnetfeld sollte es mit elektrischer Energie möglich sein, kinetische Energie in potenzielle umzuwandeln:  Das Magnetfeld wird mit entsprechender Ausrichtung erst stark für eine schnelle vertikale Beschleunigung um auf eine ander Höhe zu kommen und dort das Magnetfeld so weit abschwächen, daß nur das Ungleichgewicht zwischen Orbitalhöhe und Orbitalgeschwindigkeit mit der Lorenzkraft kompensiert wird. Umgekehrt kann das Schiff auch auf eine niedrigere Umlaufbahn gedrückt werden.  Das beste an diesen Manövern ist, daß sie praktisch kaum Treibstoff für verlorene Enerige erfordern. Nur die Energie die durch den elektrischen Widerstand in der Ionosphäre für die Induktionsströme verursacht werden, schlagen in der Bilanz negativ zu Buche.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 25. Juli 2008, 17:38:09
Centennial Challenges
Vom 2. -3. August führt die NASA an der California Polytechnic State University in San Luis Obispo einen Wettkampf verschiedener Teams durch. Grabungsgeräte sollen innerhalb von 30 Minuten autonom 150kg (simulierten) Regolith (Mondboden) aufsammeln und an einer Sammelstelle abliefern. Ziel ist es Maschinen zu entwickeln, welche weder schwer sind noch große Mengen Leistung benötigen.
25 Teams haben sich angemeldet. Insgesamt werden 750 000 $US Preisgeld ausgeschüttet.

Quelle: http://www.nasa.gov/home/hqnews/2008/jul/HQ_08186_regolith_challenge.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 26. Juli 2008, 11:12:15
Das Aufstiegstriebwerk des ApolloLanders wurde für wenige Sekunden getestet (vermutlich eine). Allerdings mit Methan/LOX statt hypergolischen Treibstoffen.

Quelle:
http://www.flightglobal.com/articles/2008/07/25/226066/nasas-apollo-lunar-module-ascent-engine-roars-again.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 26. Juli 2008, 11:27:42
Hmm,

kryogene Treibstoffe für die Aufstiegsstufe? Wo soll der Vorteil liegen? Erstens wird es unsicherer, zweitens benötigt man wahrscheinlich mehr Treibstoffmasse, um Verdampfungsverluste auszugleichen. Ob man damit also wirklich Masse einsparen kann, wäre dann zweifelhaft. Für einen Lander, der 180 Tage auf der Oberfläche stehen soll, halte ich das nicht für machbar.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 26. Juli 2008, 22:05:51
Zitat
Hmm,

kryogene Treibstoffe für die Aufstiegsstufe?
Nein, nicht für die Aufstiegsstufe, die Abstiegsstufe soll LH2 und LOX nutzen.
Der Test diente dazu, Daten für die ARES Abstiegstufe zu gewinnen, man hat dafür halt eine Triebwerk der Apollo Aufstiegstufe genommen ;-)

Die Altair Aufstiegsstufe soll ein NTO  / MMH  Triebwerk bekommen.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 26. Juli 2008, 22:10:48
Aber wozu hat man Methan genutzt? Für Constellation ist das Thema doch (für die mittlere Zukunft) durch ...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 26. Juli 2008, 22:26:57
Ja stimmt, sie haben Methan und kein LH2 genutz. Etwas obskur das Ganze  ::)

Geruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Nitro am 30. Juli 2008, 14:03:48
Space.com hat jetzt auch einen Artikel zum derzeit in der Entwicklung stehenden Mond-Navigationssystem LAOIS:

http://www.space.com/businesstechnology/080730-tw-lunar-gps.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 30. Juli 2008, 18:31:49
Sind eigentlich schon irgendwelche Mond-Satelliten geplant, die den Mond per Radar in der Tiefe untersuchen?  Wenn man eine Stelle ausmacht, die nur wenige Meter durch Regolith geschützt ist, ist diese Stelle vermutlich weniger gut "erhalten" als eine Stelle die unter hundert metern Regolith verdeckt wird - aber dafür wesentlich leichter erreichbar.  Auch wäre es interessant einmal die Form des Mondes ohne dem Regolith zu sehen. Aber wenn es stimmt (woher weiß man das?) daß die Regolith-Schicht nur bis zu wenigen 100m dick ist, ist die Form ohne Regolith praktisch die selbe mit Regolith.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 30. Juli 2008, 18:45:08
So weit ich weiß hätte die deutsche Mission LEO so etwas machen sollen. Wie sieht es bei der japanischen SELENE aus? Die ist ja immerhin ziemlich schwer.

EDIT:
Eine kurze Suche im Netz ergibt: SELENE kann es auch.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 30. Juli 2008, 19:32:30
In Frau Merkels Dreiklang kommt auch investieren vor.
Vielleicht sieht sie ja noch die Möglichkeit mit der deutschen Mond-Mission die deutsche Weltraum-Industrie besser zu positionieren?  Abgesehen von der wissenschaftlichen Interesse sind das wichtige Erfahrungen für künftige Satelliten die andere Planeten per Radar untersuchen und die gewonnenen Informationen selbst sind wertvoll für die Planungen einer künftigen Mond-Station: Man muß ja nicht an der langweiligsten Stelle die Station errichten, weil man nicht weiß daß nirgends mehr Regolith auf einen Haufen findet.

Besser wären aber 2 Satelliten, um eine wesentlich bessere 3D-Auflösung zu erzielen. Mit solchen Sateliten sowie deren Daten oder Diensten auf der Erde kann man gutes Geld mit verdienen.  Diese Sateliten wären also nicht (nur) eine Investion in Prestige sondern vor allem in die Leistungsfähigkeit eines zunehmend wichtiger werdenden Teilbereiches der deutschen Wirtschaft, dem man schwer den Charakter einer zukunftsgewandten Schlüsseltechnologie absprechen kann. Einen solchen in den Dreiklang sich harmonisch einfügenden Unterton sollt man nicht vornherein ausschliesen.

Für Comm-Satelitten wird das Konzept eines "Buses" verwendet. Gibt es solche Ansätze schon für wissenschaftliche Satelliten?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 09. August 2008, 17:07:04
Mit Glasfasern CO2 in Fotobioreaktoren effizient(er) abbauen: http://www.pro-physik.de/Phy/leadArticle.do?laid=10471
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 14. August 2008, 18:45:34
Probleme mit dem Verbindungsstück beim Start zwischen Ares V und Altair. Je nachdem wir schwer es wird könnte dies die Nutzlastkapazität von Altair beeinflussen. Nach aktuellen Planungen kann Altair 100kg Mondgestein zur Erde zurückbringen, 10kg weniger als Apollo.

Quelle:
http://www.flightglobal.com/blogs/hyperbola/2008/08/altairs-ares-v-adaptor-whose-p.html#more
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 15. August 2008, 13:38:49
Energieversorgung von Altair

Nach dem Start mittels ARES V soll das Gespann aus Altair und Oberstufe (EDS) eine Zeit lang (2 Wochen?) im LEO warten können. Ebenso soll Altair später bis zu 180 Tage auf der Mondoberfläche verweilen können.
Wie sieht dabei die Energieversorgung aus? Nutzt man im LEO Brennstoffzellen (den Treibstoff hat man ja mit) oder Solarzellen? Was macht man auf dem Mond? Brennstoffzellen sollten für diese Zeit ausscheiden, Solarzellen eigentlich auch, wegen der Mondnacht und der tiefen Schatten. Evtl. muss man dort den Lander an ein Bodensystem anschließen?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 15. August 2008, 19:31:11
Vermutlich Brennstoffzellen in der Abstiegsstufe und Batterien für die Aufsteigstufe (hab’s aber noch nirgends dokumentiert gesehen).
Die 180 Tage gelten ja für die Outpost Missionen. Dabei wird man Altair quasi still legen und die Stromversorgung für die Systemerhaltung kommt vom Lunar Outpost. Das steht schon fest.
Für die Sortie Variante muss man insgesamt ca. 27 Tage rechnen (14 Tage Erdorbit, 4 Tage zum Mond, 1 Tag im Mondorbit, 7 Tage auf dem Mond und 7 Stunden Rückflug zu Orion).
Ich bin kein Brennstoffzellen Experte, aber ich denke das bekommt man damit hin.


Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 16. August 2008, 12:50:17
Die NASA will den Auftrag für die Entwicklung der neuen Raumanzüge neu ausschreiben:
http://online.wsj.com/article/SB121882873439245197.html?mod=googlenews_wsj
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 18. August 2008, 15:45:20
Lunar Transfer Orbit

Die bisherigen und geplanten Transferorbits zum Mond (Apollo, Selene, Constellation, etc ...) sind eigentlich nie klassische Hohmanntransfers, sondern haben immer die Form einer "8". Eigentlich sollte ich den Grund kennen, der scheint aber bisher an mir vorbei gegangen zu sein. Also: warum diese Form?
Ich kann mir vorstellen, dass man durch den Vorbeiflug "vor" dem Mond eine Art bremsendes Swing-By-Manöver realisiert und so den Treibstoffbedarf zum Einschwenken in einen Mondorbit reduziert. Bei einem klassischen Hohmanntransfer müsste man ja am Mond ja eine Mischung aus Beschleunigung (2. Impuls bei Hohmann zum Erreichen des Mondorbits) und Abbremsung (Einschwenken in Orbit um den Mond) durchführen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ilbus am 18. August 2008, 17:12:52
Ich meine der "achter" sparrt Treibstoff. Wie du schon sagtest, man nutzt so was wie Swing by, um die Flugbahn zu ändern doch in dem System Erde Mond ist die Überlagerung der Graviation der Erde und des Mondes etwas Komplexer als bei traditionällen Swingbys in dem Sonnensystem

(http://hep.uni-freiburg.de/~yevgen/erde-mond.jpg)

Die Pfeile sollen die Anziehungkräfte der Erde (dukelrot) und des Mondes (dunkelgrün) darstellen.

der Einfluss des Mondes auf der Verbindungslinie Erde-Mond so viel stärker, dass man die Fluchtgeschwindigkeit gar nicht zu erreichen braucht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 22. August 2008, 14:15:56
Wie war das eigentlich mit der sog. "freien Rückkehrbahn" bei Mondtransfers? Habe das glaube ich auch mal in Bezug auf Apollo gelesen :-/.  Dann tauchte da auch noch der Begriff "Hybridbahn" auf.
Was hat es damit auf sich??
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 05. September 2008, 20:03:19
Hier jetzt mein Ergebnis zur "8" des Mondtransferorbits:

In einem anderen Thread hat Cosmo eine Koordinatentransformation angesprochen. Ich habe einen einfachen Hohman-Transfer vom LEO zur Bahn des Mondes berechnet. In einem inertialen Koordinatensystem (KOS), dessen Ursprung in der Erde liegt, ist das eine Halbellipse. In einem KOS, dessen Ursprung auch in der Erde liegt, dessen eine Achse aber immer zum Mond zeigt, mit ihm also mit rotiert, ergibt sich aus der Halbellipse eine halbe 8.

Hier die beiden Abbildungen,, welches das Ganze auch maßstäblich zeigen:
(https://images.raumfahrer.net/up039881.jpg)

Abb 1

Abb 2

Annahmen/Vereinfachungen
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Kreuzberga am 10. September 2008, 19:13:25
Die NASA denkt nun laut darüber nach für den Mond (und später den Mars) einen kleinen Kernspaltungsreaktor zu entwickeln.

Auf Englisch nennen sie das "Fission Surface Power Technology", also in etwa "Kernspaltungsenergietechnologie für Oberflächenanwendungen"  ;). Ziel ist es, ein System mit einer Leistung von etwa 40 kW zu bauen. Bis Anfang des nächsten Jahrzehnts sollen nicht-nukleare Techdemonstratoren fertig sein, um die "technology readiness" zu zeigen.

Ich frage mich dabei: Ist es wirklich sinnvoll eine Energiequelle zu benutzen, die einen relativ kontinuierlichen Nachschub an spaltbarem Material erfordert? Schließlich wurde das heißen, dass alle paar Jahre ein Träger mit radioaktiven Stoffen in nicht unerheblicher Menge von der Erde aus starten müsste. Keine schöne Perspektive!  >:(

Oder würde man mit einem Start genug "Brennstoff" für eine ausreichend lange Zeit transportieren können? Ich kann das schwer einschätzen.

Quelle: http://www.nasa.gov/centers/glenn/news/pressrel/2008/08-042_fission_power_tech.html

@mods: bitte verschieben, falls das Thema schon woanders diskutiert wird!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 10. September 2008, 19:25:11
Also auf dem Mond kann man doch mit Solarzellen arbeiten. Man kann auf Dauer sowieso nur an den Polen verweilen, weil da die Sonne immer scheint. Und da kann man mit Solarzellen mehr als genug Energie erzeugen. ;)

Kleine Randbemerkung: Wohin soll man dann eigentlich den radioaktiven Abfall entsorgen? Auf dem Mond zurücklassen? Das wäre Umweltverschmutzung. Die Abfallentsorgung klappt ja schon auf der Erde nicht (siehe Gorleben), wie soll sie dann auf dem Mond klappen? ;) Allerdings dürfte das bischen Radioaktivität bei der intensiven Sonneneinstrahlung und der kosmischen Strahlung auch nicht weiter auffallen.  ;D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Kreuzberga am 10. September 2008, 19:44:52
...und so könnte das ganze in der Vorstellung eines Künstlers mal aussehen:

(https://images.raumfahrer.net/up039880.jpg)
Bild: NASA

In dem Artikel wird die Größe des Reaktors btw mit "büromülleimergroß"    angegeben, was immer das heißen mag.

Sind das auf dem Bild eigentlich Solarzellen, oder Radiatoren, oder was?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 10. September 2008, 20:12:55
Zitat
Also auf dem Mond kann man doch mit Solarzellen arbeiten. Man kann auf Dauer sowieso nur an den Polen verweilen, weil da die Sonne immer scheint. Und da kann man mit Solarzellen mehr als genug Energie erzeugen. ;)
Ich denke nicht, daß man sich auf die Pole des Modes beschränken sollte.
Aber weil der Lichteinfallwinkel so flach ist, hat man nicht nur immer Licht sondern auch immer Schatten wenn man ein Solarpanel dort aufstellt.

Zitat
Kleine Randbemerkung: Wohin soll man dann eigentlich den radioaktiven Abfall entsorgen? Auf dem Mond zurücklassen? Das wäre Umweltverschmutzung.
Hochenergetische Strahlung auf dem Mond?!?  Wenn das die Grünen wüßten!

Zitat
Die Abfallentsorgung klappt ja schon auf der Erde nicht (siehe Gorleben), wie soll sie dann auf dem Mond klappen? ;) Allerdings dürfte das bischen Radioaktivität bei der intensiven Sonneneinstrahlung und der kosmischen Strahlung auch nicht weiter auffallen.  ;D

Denke ich auch.  Aber trotzdem sollte man die Abfälle nicht bedenkenlos überall verteilen.  Unter Umständen könnte dadurch eine wichtige Resource kontaminiert werden.  

Zitat
Ich frage mich dabei: Ist es wirklich sinnvoll eine Energiequelle zu benutzen, die einen relativ kontinuierlichen Nachschub an spaltbarem Material erfordert? Schließlich wurde das heißen, dass alle paar Jahre ein Träger mit radioaktiven Stoffen in nicht unerheblicher Menge von der Erde aus starten müsste. Keine schöne Perspektive!
Auf der Erde wird Erdöl in Pipelines und Tankern transportiert. Mal reißt eine Pipeline - mal crasht ein Tanker.  Der Protest bei Tankern ist riesig doch erkennen die meißten in der Versorgung mit Erdöl eine Notwendigkeit.  Fissium steht hierzulande nicht so gut in der Öffenlichkeit dar und in Hinsicht auf Weltraum-Aktivitäten muß ich sagen: Leider!

Der Einsatz kleiner FissionsReaktoren ist eine wertvolle Ergänzung.
Die Tatsache, daß der Brennstoff nur begrenzt verfügbar ist und sich natürlich verbraucht und deshalb nachgeführt werden muß, ist der Grund, warum ich darin keine langfristige Lösung sehe aber ein ungemein hilfreiches Mittel für kurz- bis mittelfristigen Gebrauch.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 10. September 2008, 20:15:52
@Spacewarper:
Die Solarzellen müssen natürlich senkrecht gestellt werden und immer auf die Sonne ausgerichtet werden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 10. September 2008, 20:36:47
Zitat
@Spacewarper:
Die Solarzellen müssen natürlich senkrecht gestellt werden und immer auf die Sonne ausgerichtet werden.

Ich sehe da ein Problem, für die ich nicht die unbedingt beste Lösung sehe:

Wenn man eine nur 1m hohe "Solarzellen-Wand" aufbauen würde, wäre der Schatte halb so lang als wäre sie 2m hoch gebaut worden.   Angenommen 100km vom Pol entfern würde man eine solche Wand aufbauen - wie weit entfernt müßte dazu parallel eine zweite Wand errichtet werden, wenn sie nicht im Schatten der ersten Wand stehen soll?

Da sich der Mond dreht, würde die Wand bzw. eine Solarzellen-Reihe je nach Stand der Sonne nahezu vollständig im eigenen Schatten stehen.

Man kann die Solarzellen sicher auch anders anordnen , aber die Schwierigkeit, daß der Abstand zwischen den Solarpanels sehr groß sein muss bleibt bestehen.  

Wie ist diese Problematik am besten zu handhaben?
Mir tun sich da eine Menge Fragen auf.  :-[

Für die Pole sprechen aber auch die Anwendungsfälle:
An den beiden Mond-Polen würden sich gut schwenkbare große Radio-Schüsseln für Teleskope und Comm-Stationen sehr gut machen, denn sie könnten ständig ununterbrochen (nahezu) eine ganze Hemisphäre vollständig überschauen. Deshalb liesse sich dort eine einfach händelbare Comm-Leitung zur Erde errichten.  Für Beobachtungen würden 2 Radio-Teleskope auf jeweils einen der Pole des Mondes ein Interferometer ermöglichen, welches hervorragende Beobachtungsmöglichkeiten bietet.

Derzeit muß das DSN Deep-Sky-Network allein von der Erde aus betrieben werden.   Jeweils eine DSN-Stationen auf beiden Polen wäre für das DSN sicherlich ungemein praktisch.

Was ich damit u.a. sagen möchte:  Die Pole des Mondes sind nicht unproblematisch und haben sicher ihre Vorzüge - aber ich würd mich hinsichtlich des Mond-Programmes nicht auf die Pole beschränken, weil dort zumindest (nur theoretisch?) ständig  die Sonne scheint.


Diese kleinen FissionsReaktoren mit 40kW wären hervorragend geeignet für die Mond-Missionen.  Gibt es schon Zahlen, welche Größe und Masse dieser FissionsReaktor-Zwerg (verglichen mit dem SSTAR-Reaktor) haben soll?

Man könnte damit leistungsfähige Fahrzeuge antreiben.  40kW=55PS.
Damit könnte ein WohnRover ordentlich schnell fahren, ein Lasten-Rover schwere Lasten schnell befördern.   Ein mit solch einer Zelle ausgestatteter Rover könnte als mobiles Kraftwerk fungieren.
Wenn die Rover autonom oder ferngesteuert auf dem Mond verlegt werden können, würde das wesentlich die Flexibelität erhöhen.

Diese 40kW-Zelle schafft Möglichkeiten, Flexibelität, Agilität und Leistungsfähigkeit.   Ich bin wirklich begeistert von dieser Idee!  :D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 11. September 2008, 07:20:05
Spricht für die Radiatoren oder Solarzellen auf dem Mond eigentlich etwas gegen ein "vertikales Entfalten"? Einerseits hätte man damit zwar lange, dafür aber schmale Schatten, d.h. die gegenseitige Verdeckung von solchen Panelen ist nur kurzzeitig, da sie durch die Rotation des Mondes ihre Schatten schnell durchlaufen. Außerdem würden keine großen Biegemomente auf die Konstruktion wirken, was evtl. die Struktur vereinfacht.

Eine etwas andere Idee für ein große Photovoltaik-Anlage ohne Schattenproblem wäre ein hoher Turm, welcher das Licht bündelt und reflektiert und auf ein um ihn herum ausgerichtetes Feld aus Zellen lenkt. Schatten ist hier kein Problem, aber wohl die 360°-Drehung des Pols, so dass nicht alle Zellen des Felds gleichzeitig beleuchtet werden.

Das Stichwort heißt Solarturmkraftwerke, glaube ich.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Kreuzberga am 11. September 2008, 15:31:03
Zitat
Gibt es schon Zahlen, welche Größe und Masse dieser FissionsReaktor-Zwerg (verglichen mit dem SSTAR-Reaktor) haben soll?

Wie ich irgendwo oben schon schrieb, wird in dem NASA-Artikel von Ausmaßen von der Größe eines "Büromülleimers" gesprochen. Das Gewicht dürfte demnach entsprechend ausfallen (also kein Vergleich zu SSTAR).

Auf dem Bild sieht man übrigens Radiatoren und keine Solarzellen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 11. September 2008, 18:46:13
Zitat
Wie ich irgendwo oben schon schrieb, wird in dem NASA-Artikel von Ausmaßen von der Größe eines "Büromülleimers" gesprochen.

Dann nehm ich davon 2!  :D

Mit diesen Zellen sind also wesentlich performanter Fahrzeuge möglich.
Aber da gibt es, wenn ich mich nicht ihre, ein Problem mit der Geschwindigkeit der Fahzeuge.   Die Fähigkeit der Fahrzeuge, ihre Kraft auf den Boden zu bringen ergibt sich durch die Haftreibung die zwischen zwei Körpern besteht:

F_Reibung = F_Normalkraft *  Reibzahl

Die Normalkraft ist die Kraft, die senkrecht auf die Fläche wirkt.
Das ist auf dem Mond wie auf der Erde die Gravitation.
Wenn auf dem Mond die Gravitation rund 1/7 dessen der Erde beträgt,
bedeutet das, daß ein LKW der mit Gummireifen auf der Erde mit 100km/h auf einer asphaltierten Straße fährt, auf dem Mond nur ca. 20km/h fahren dürfte um ebenso spursicher mit seinen Gummireifen auf der asphaltierten Straße auf dem Mond fahren zu können.

Das bedeutet nicht, daß ein Unfall auf dem Mond bei 20km/h physikalisch gleichzusetzen wäre mit einen Unfall bei 100km/h.
Das bedeutet, daß ein LKW auf der Erde, der in einer Kurve bei 100km/h aus der Kurve getragen würde, auf der gleichen Straße auf dem Mond schon bei wesentlich geringerer Geschwindigkeit aus der Kruve getragen werden würde.
Wenn ich die Beziehungen richtig betrachte, müßte die Geschwindigkeit 2km/h betragen, aber das kommt mir zu gering vor.  Entweder sind es ca.  (100km/h)/(1/7)² = 2km/h oder (100km/h)/(1/7)¹ = 14km/h.
Letzteres entspricht mehr meiner unerfahreren Einschätzung.
Mir wäre dazu eine weitere Meinung sehr recht.

Das das Problem ist auf dem Mond noch etwas schärfer als auf der Erde weil:
- auf dem Mond können wegen der Temperaturern keine gummierten Reifen verwendet werden (=> Metall-Räder)
- auf dem Mond sind keine asphaltieren Straßen

Wenn man die Erfahrungen mit Fahren auf Sand übertragen kann auf Fahren auf Regolith, heisst das in der Summe, daß man auf dem Mond nicht Auto sondern Schlitten fährt.

Mir fällt zu dieser Problematik der Bernoulli-Effekt ein:  Bernoulli-Effekt (http://de.wikipedia.org/wiki/Bernoulli-Effekt)

Wenn ich den Artikel überfliege ergibt sich mir der Eindruck, dieser Effekt hätte dringend etwas mit Strömung zu tun. Es scheint aber dafür einen entsprechenden Effekt für elektrische Ladungen zu geben. Außerdem meine ich, daß moderne Festplatten den Bernoulli-Effekt (und keinen ähnlichen) anwenden um die Schreibleseköpfe nahe der Plattenoberfläche zu positionieren und daß im Gehäuse ein Vakuum besteht.

Wenn der Effekt auch im Vakuum bzw. in der Elektroshäre des Mondes besteht, könnte man theoretisch die Anpresskraft von Fahrzeugen erhöhen, indem der Fahrzeugboden sehr nahe über den Boden entlanggeführt wird.

Weitere Möglichkeiten wäre ein Magnetfeld, was aber zusätzlichen technischen Aufwand und zum Betrieb Energie erfordert und außerdem eine Art "elektrischen Luftwiderstand und Fahrtwind" bewirken würde

Ein elektrisches Feld verursacht durch eine postive Ladung des Fahrzeuges würde sicherlich sofort durch freie Elektronen aus der Elektrosphäre kompensiert werden.

Welche weiteren Effekte könnten ebenfalls die Anpresskraft erhöhen?

Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Reibzahl bzw. die materielle Beschaffenheit der Reifen und des Untergrunds, deren Kombinationen spezifische  Reibzahlen besitzen?

Welches Metall hat eine geringe Härte aber eine hohe Zugfestigkeit und einen Schmelztemperatur am besten deutlich über 200°C?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 11. September 2008, 20:58:25
laut LRV-Bedienungsanleitung hatte der Apollo-Rover aber schon gasgefüllte Gummireifen ... mit Metalbeschlag.

LRV-Bedienungsanleitung gibts hier zu finden
http://www.hq.nasa.gov/alsj/lrvhand.html
Reifen auf der Seite 17/18
(aber der Rest ist auch mal ganz interessant)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gucky am 11. September 2008, 22:58:43
Zitat
Zitat
Wie ich irgendwo oben schon schrieb, wird in dem NASA-Artikel von Ausmaßen von der Größe eines "Büromülleimers" gesprochen.

Dann nehm ich davon 2!  :D

Mit diesen Zellen sind also wesentlich performanter Fahrzeuge möglich.
Aber da gibt es, wenn ich mich nicht ihre, ein Problem mit der Geschwindigkeit der Fahzeuge.   Die Fähigkeit der Fahrzeuge, ihre Kraft auf den Boden zu bringen ergibt sich durch die Haftreibung die zwischen zwei Körpern besteht:

F_Reibung = F_Normalkraft *  Reibzahl

Die Normalkraft ist die Kraft, die senkrecht auf die Fläche wirkt.
Das ist auf dem Mond wie auf der Erde die Gravitation.
Wenn auf dem Mond die Gravitation rund 1/7 dessen der Erde beträgt,
bedeutet das, daß ein LKW der mit Gummireifen auf der Erde mit 100km/h auf einer asphaltierten Straße fährt, auf dem Mond nur ca. 20km/h fahren dürfte um ebenso spursicher mit seinen Gummireifen auf der asphaltierten Straße auf dem Mond fahren zu können.

Das bedeutet nicht, daß ein Unfall auf dem Mond bei 20km/h physikalisch gleichzusetzen wäre mit einen Unfall bei 100km/h.
Das bedeutet, daß ein LKW auf der Erde, der in einer Kurve bei 100km/h aus der Kurve getragen würde, auf der gleichen Straße auf dem Mond schon bei wesentlich geringerer Geschwindigkeit aus der Kruve getragen werden würde.
Wenn ich die Beziehungen richtig betrachte, müßte die Geschwindigkeit 2km/h betragen, aber das kommt mir zu gering vor.  Entweder sind es ca.  (100km/h)/(1/7)² = 2km/h oder (100km/h)/(1/7)¹ = 14km/h.
Letzteres entspricht mehr meiner unerfahreren Einschätzung.
Mir wäre dazu eine weitere Meinung sehr recht.

Das das Problem ist auf dem Mond noch etwas schärfer als auf der Erde weil:
- auf dem Mond können wegen der Temperaturern keine gummierten Reifen verwendet werden (=> Metall-Räder)
- auf dem Mond sind keine asphaltieren Straßen
.............

Hallo,
man möchte doch auf dem Mond keine Rennen fahren sondern sicher von A nach B kommen.
Die Mondautos aus dem Apollo-Programm fuhren, wenn ich richtig Informiert bin, ca. 6 km/h schnell, was meiner Meinung nach auf dem Mond völlig ausreichend ist.

Gruß Gucky  :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 11. September 2008, 23:26:39
Zitat
man möchte doch auf dem Mond keine Rennen fahren sondern sicher von A nach B kommen.
Die Mondautos aus dem Apollo-Programm fuhren, wenn ich richtig Informiert bin, ca. 6 km/h schnell, was meiner Meinung nach auf dem Mond völlig ausreichend ist.

Zeit ist Geld - und auf dem Mond besonders ;)

Wenn 6km/h die günstigste Möglichkeit wäre, dann sollte man das wohl - aber auch nur widerwillig akzeptieren.   Aber das ist eigentlich leicht abschätzbar:  Wenn ein Lasten-Rover 12km/h statt 6km/h fahren kann, kann er auch bis zu doppelt so viel schaffen.  Ein Missions-Rover der eine entferntere Stelle erkunden soll wäre dann z.B. nur 36 statt 60 Stunden (sehr grob die Hälfte) unterwegs und die Crew hätte fast die halbe Zeit gespart und könnte also für das fast gleiche Geld eine zweite Mission fahren.  

Da fliegt man 365.000km mit Hochdruck und kommt an - und schon steckt dann im Stau(b) fest ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 11. September 2008, 23:28:55
Naja, man hat ja nur eine knapp bemessene Einsatzdauer mit den Raumanzügen, da will man nicht stundenlang durch die Gegend zuckeln.
Der Mondrover war so mit 11-13km/h unterwegs. Bei den angegebenen 90km Reichweite sind das locker 7h nur fürs rumfahren. Was tun will man ja auch noch. Die Apollo-Anzüge hatten glaube ich 9h Einsatzdauer.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 11. September 2008, 23:39:07
Zitat
Mit diesen Zellen sind also wesentlich performanter Fahrzeuge möglich.
Ich bezweifle, dass geplant ist Mond-Rover direkt von Atomreaktoren anzutreiben. Warum sollte man auch einen Reaktor mitnehmen wenn eine Batterie reicht?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 11. September 2008, 23:57:54
Zitat
Ich bezweifle, dass geplant ist Mond-Rover direkt von Atomreaktoren anzutreiben. Warum sollte man auch einen Reaktor mitnehmen wenn eine Batterie reicht?

Zitat
Zeit ist Geld - und auf dem Mond besonders ;)
...
:)

Es macht wenig Sinn "halbwertige" Technik zum Mond zu verfrachten, weil das teuerste der Transport ist.  Ein Rolls'Royce mit 2t würde auf dem Mond ca. ebenso viel kosten wie 2t Sand von de Erde, weil die Transportkosten der Hauptkostenfaktor ist und der Produktpreis nur einen kleinen Anteil macht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 12. September 2008, 01:51:43
Zitat
laut LRV-Bedienungsanleitung hatte der Apollo-Rover aber schon gasgefüllte Gummireifen ... mit Metalbeschlag.

LRV-Bedienungsanleitung gibts hier zu finden
http://www.hq.nasa.gov/alsj/lrvhand.html
Reifen auf der Seite 17/18

Ich verstehe die Beschreibung so:
Ein Reifen besteht aus zwei Drahtgeflechten:
Das äußere Geflecht soll federn die größeren Stöße abfangen
Das innere Geflecht bewahrt das äußere Geflecht davor zu sehr
verborgen zu werden. Der Reifen besitzt ein V-Profil.

Daher wird das Metall vermutlich dünner Federstahl sein.
Er hat sehr hohe Festigkeit und Härte. Letzteres bedeutet
daß es ein sehr geringe Reibung verursacht.

Auf Wikipedia:Silikongummi (http://de.wikipedia.org/wiki/Silikon#Silikonkautschuk_und_Silikongummi)
steht, daß gewöhnliches Silikon-Gummi bis 200°C und spezielles Silikon-Gummi bis 250°C benutzt werden kann.  Das Gummi der uns bekannten Autoreifen ist aus Kutschuk-Gummi und nur deshalb schwarz, weil ihm Ruß zugesetzt wurde.

Also von der Temperatur her sieht das mit Silikongummi ja nicht schlecht aus.  Aber die Strahlung dürfte ein Problem sein, denn Silikongummi ist soweit ich sehe in erster Linie eine reine Silizium-Wasserstoff-Verbindung und der Wasserstoff könnte durch die Strahlung abgespalten werden.
Eine einfach Vollverkleidung würde dieses Problem stark reduzieren.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: fion1 am 12. September 2008, 09:53:54
Ich bezweifle das Geschwindigkeiten weit jenseits der 10Km/h überhaupt gewünscht/benötigt werden.
Wenn ich mir die Mondoberfläche anschaue, dann will die Nasa sicher keine „Raser“ auf dem Mond die noch nicht mal Anschnallgurte oder Airbags haben ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 12. September 2008, 14:38:17
Wenn jemand mit 32km/h  bzw. 20mph mit einen Rover auf dem Mond auf staubiger Piste ohne Steine langdüst, wird er vermutlich den ersten Felsen den er findet rammen.
Es wäre natürlich technisch ein wirklich sehr schwieriges Problem die Rover notfalls mit richtigen Sitzen, Anschnallgurten und Airbacks auszustatten :)
Aber dafür könnte man als erstes viele "Don't drive faster than 6mph!"-Schilder aufstellen, falls ein Fahrzeug 7mph schaffen sollte. ;D  

Aber vll sollte man zumindest als optionale Erweiterung einen Radar entwickeln, falls man doch mal weit ausserhalb des bekannten Bereiches fährt und nicht mit einen Auge auf der Karte und einen Auge auf die Umgebung fahren möchte.  Wie ich hörte sind Entfernungen auf dem Mond extrem schwer abzuschätzen.  So schlecht, daß man im Extremfall weder bei 30km/h noch bei 10km/h rechtzeitig bremsen würde sondern erst wenn es gerumst hat.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ilbus am 12. September 2008, 15:32:02
Du siehst schon selbst ein, dass es unnötig komliziert wird, oder? ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 12. September 2008, 16:43:16
Meinst den Radar für das generelle Problem, daß auf dem Mond Entfernungen schlecht schätzten kann oder meinst du die Sitze mit Sicherheitsgurten auszustatten? Das ist alles optional ebenso
wie der Führerschein in manchen Ländern in der Welt.

Aber Sicherheitsgurte wären im Zusammenhang mit der Errichtung
und Betrieb einer Mondstation wirklich sehr kompliziert ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ilbus am 12. September 2008, 17:38:25
d.h die Raumfahrer, werden schon genug mit Forschung und Hausmeisteraufgaben ausgelastet sein. Man soll deswegen ihnen keine zusätzliche Aufgabe aufbären, wenn es nicht absolt notwendig ist.

Ein Rover für den Personnentransoprt mit wiederaufladbaren Batarien, der nur "Fahrradgeschwindigkeiten" in einem unwegsmane Gelände erreichen kann, reicht vollkommen aus.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 12. September 2008, 20:50:34
Ich kann auch nicht ganz der Logik folgen:
Eine technische Verbesserung eines Mondfahrzeuges , die
- in dessen Gesamtkosten einen kleinen Anteil ausmacht
- diesem eine Betriebsbereitschaft von 24/7/365 im Jahr ermöglicht
- dessen Einsatzdauer um mehr als 50% steigert
- die Leistungsfähigkeit verzehnfacht
- die mögliche Missions-Dauer erhöht
- die mögliche Missions-Reichweite vergrößert
- die möglichen Missions-Fähigkeiten erweitert
- den gesamten Mond zum geeigneten Ort für eine Station macht
soll gespart werden, weil das Fahrzeug schneller als ein Fahrrad fahren könnte und damit Sicherheitsgurte notwendig werden würden?

Wenn eine Station am Pol u.a. für die Gewinnung von Trinkwasser errichtet würde, könnte sie eine andere Station am Equator durch einen Trinkwasser-Rover mit Trinkwasser versorgen. Wenn man Erfahrung mit der Strecke besitzt, liesse sich innerhalb einer Woche eine Frischwasser-Lieferung bewältigen.

Angenommen man würde die Aufbauarbeiten des Nachts fortsetzen und dafür eine größere Fläche von 100mX100m mit Flutlichtern taghell ausleuchten, würde man mit bloßen Auge einen Lichtpunkt auf dem Mond sehen können? Mit einen besseren Fernglas? Wie groß müßte die Fläche dafür sein?  Beim Versuch mit dem Weltraum-Tether konnte der Tether zur allgemeinen Verwunderung mit bloßem Auge von der Erde beobachtet werden.  

Es wäre ein erhebendes Gefühl, wenn man Nachts zum Mond schauen könnte und dort einen Lichtpunkt ausmacht, der einem sagt: "Wir sind da!" :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 12. September 2008, 20:57:00
Zitat
Angenommen man würde die Aufbauarbeiten des Nachts fortsetzen und dafür eine größere Fläche von 100mX100m mit Flutlichtern taghell ausleuchten, würde man mit bloßen Auge einen Lichtpunkt auf dem Mond sehen können?

Kann man vom Mond ein hell erleuchtetes Stadion auf der Erde sehen?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: schoenix am 12. September 2008, 21:19:24
Zitat
...
Mir fällt zu dieser Problematik der Bernoulli-Effekt ein:  Bernoulli-Effekt (http://de.wikipedia.org/wiki/Bernoulli-Effekt)

Wenn ich den Artikel überfliege ergibt sich mir der Eindruck, dieser Effekt hätte dringend etwas mit Strömung zu tun. Es scheint aber dafür einen entsprechenden Effekt für elektrische Ladungen zu geben. Außerdem meine ich, daß moderne Festplatten den Bernoulli-Effekt (und keinen ähnlichen) anwenden um die Schreibleseköpfe nahe der Plattenoberfläche zu positionieren und daß im Gehäuse ein Vakuum besteht.

Wenn der Effekt auch im Vakuum bzw. in der Elektroshäre des Mondes besteht, könnte man theoretisch die Anpresskraft von Fahrzeugen erhöhen, indem der Fahrzeugboden sehr nahe über den Boden entlanggeführt wird.

Weitere Möglichkeiten wäre ein Magnetfeld, was aber zusätzlichen technischen Aufwand und zum Betrieb Energie erfordert und außerdem eine Art "elektrischen Luftwiderstand und Fahrtwind" bewirken würde

Ein elektrisches Feld verursacht durch eine postive Ladung des Fahrzeuges würde sicherlich sofort durch freie Elektronen aus der Elektrosphäre kompensiert werden.

Welche weiteren Effekte könnten ebenfalls die Anpresskraft erhöhen?

Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Reibzahl bzw. die materielle Beschaffenheit der Reifen und des Untergrunds, deren Kombinationen spezifische  Reibzahlen besitzen? ...
Ja richtig, diese Methode wird für Festplatten angewandt. Allerdings wird dort ausgenutzt, dass man an den meisten Orten auf der Erde Luft hat. Die Festplattenköpfe fliegen also aerodynamisch. Bei Rennwagen wird dieser Effekt durch eine entsprechende Formgebung des Unterbodens auch angewendet. Für den Mond ist das wegen der fehlenden Atmosphäre allerdings nicht möglich. Ein "Tieferlegen" des Wagens würde stabilitätsmässig allerdings doch etwas bringen, da dann der Schwerpunkt tiefer liegt und der Wagen nicht mehr so leicht umkippen kann.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 12. September 2008, 21:26:29
Gibt es eine analogen Effekt für elektrische Ladungen?
Ich hab zumindest einen Hinweis dafür bei Wikipedia gefunden,
aber es gab keinen Link dazu.

Abgesehen von der Betrachtung aus elektromagnetischer Hinsicht:
Der Mond besitzt eine Elektrosphäre, welche eine Masse besitzt.

Das bedeutet, daß auch mit dem Elektronengas prinzipiell der
Bernoulli-Effekt auftreten sollte, weil auch diese dem Strömungseffekt
unterliegen werden. (Andersherum betrachtet: Luft verliert nicht
seine Strömungseigenschaften, wenn sie ionisiert wird.)

Aber wie groß wäre der Effekt?

Liesse sich eine Wirbelstrombremse effektiv einsetzen?  Dann könnte man vll. wenigsten gut bremsen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 18. September 2008, 20:38:14
Die NASA überlegt einen Atomreaktor als Energiequelle auf dem Mond zu nutzen. Acht Jahre lang soll er Energie (40kW) liefern.

Mehr Informationen:
http://www.space.com/businesstechnology/080917-tw-fission-moon.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 18. September 2008, 21:10:33
Zu Energieversorgung auf dem Mond ist evtl. noch folgende Meldung der DLR interessant (aus einem ganz anderen Gebiet):

http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-1/86_read-13498/

Solarenergie (Energie allg.) kann in Wärmespeichern gespeichert werden, hier in speziellen Betonblöcken modular mit Temperaturen bis zu 400°C.
Für den Mond könnte die Idee bei einem solarthermischen Kraftwerk helfen. Wobei ein Wärmespeicher für 2 Wochen Dunkelheit gewaltig sein müsste. Dafür ließe er sich besser isolieren, da keine Konvektion auftritt und man den Speicher auch gut vom Boden trennen kann. Man müsste die Oberfläche nur mit einer schlecht emmitierenden/absorbierenden Schicht überziehen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Kreuzberga am 18. September 2008, 21:24:48
Zitat
Die NASA überlegt einen Atomreaktor als Energiequelle auf dem Mond zu nutzen. Acht Jahre lang soll er Energie (40kW) liefern.

Mehr Informationen:
http://www.space.com/businesstechnology/080917-tw-fission-moon.html

Hallo Tobi,

ist das nicht die gleiche Meldung, über die wir hier (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4671.msg85016#msg85016) schonmal diskutiert haben - vor ein paar Tagen?  :-?

Interessant ist allerdings die in Deinem Artikel verlinkte Aussage, dass es das Ziel sei, eine Anlage zu entwickeln, welche bis zu 8 Jahre ohne jede Wartung auskommen soll.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 18. September 2008, 21:29:21
Kann sein. Der space.com Artikel ist allerdings von gestern. :-? Vermutlich sind die da einfach etwas langsamer. ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: schoenix am 19. September 2008, 20:04:48
Zitat
Gibt es eine analogen Effekt für elektrische Ladungen?
Ich hab zumindest einen Hinweis dafür bei Wikipedia gefunden,
aber es gab keinen Link dazu.

Abgesehen von der Betrachtung aus elektromagnetischer Hinsicht:
Der Mond besitzt eine Elektrosphäre, welche eine Masse besitzt.

Das bedeutet, daß auch mit dem Elektronengas prinzipiell der
Bernoulli-Effekt auftreten sollte, weil auch diese dem Strömungseffekt
unterliegen werden. (Andersherum betrachtet: Luft verliert nicht
seine Strömungseigenschaften, wenn sie ionisiert wird.)

Aber wie groß wäre der Effekt?

Liesse sich eine Wirbelstrombremse effektiv einsetzen?  Dann könnte man vll. wenigsten gut bremsen.
Für deine angegebenen 32 km/h braucht man wohl keine Anpressdruckerhöhung, denke ich. Wirbelstrombremsen gingen sicherlich, aber ich denke man wird wohl Elektroantriebe einsetzen, und dort kann man dann einfach durch umpolen bremsen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 20. September 2008, 09:03:13
Ich meine auch an keiner Stelle Fahrzeuge die 32km/h fahren sondern mich interessieren mehr die Effektivität solcher Effekte bei Geschwindigkeiten bis 100-200km/h interessieren.

Das mit den Wirbelstrombremsen habe ich nicht genauer erklärt.
Ich meine keine technische Vorrichtung, die die Räder abbremst sondern schlicht ein Magnetfeld, daß in der Elektrosphäre Induktionsströme bewirkt.
Diese Bremse würde nicht von der Mondanziehungskraft oder den Materialien der Räder und des Fahruntergrunds abhängig sein, sondern von der Stärke des Magnetfeld und von der Fahrgeschwindigkeit und von der lokalen Dichte der Elektrosphäre.

Es wäre meiner Ansicht nach zumindest prinzipiell möglich, einem Mondfahrzeug auf einer befestigten Straße eine zusätzliche Anpresskraft  zu verschaffen, wodurch Kurven schneller/sicherer gefahren werden könnten.  Wenn neben Anpresskraft bei höheren Geschwindigkeiten auch die Bremsleistung wesentlich verbessert werden kann, steht dem Fahren mit höheren Geschwindigkeiten nichts physikalisches mehr entgegen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: m.hecht am 20. September 2008, 12:26:25
Hi Leute

@SpaceWarper
Nix für ungut! Aber jetzt lass sie doch zuerst mal EIN Auto auf den Mond bringen, dass ein paar Kilometer pro Stunde schafft! Dann lass sie ne Infrastruktur aufbauen und ein bisschen "heimisch" werden. Danach kann man sich dann über Straßen und Formel 1 Rennen Gedanken machen.

Mal abgesehen davon müsste man ja zuerst zwei Stationen oder ähnliches haben, die auch noch weit voneinander entfernt sind, damit 100-200 km/h überhaupt benötigt werden.

Zu seinem solchen (noch sehr, sehr, sehr weit entfernten) Zeitpunkt, wären wohl Schienen wie bei ner Achterbahn die weitaus einfachere, zuverlässigere, billigere und somit bessere Lösung, oder?

Mane
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: orbitall_express am 20. September 2008, 19:29:06
Zitat
Zitat
Angenommen man würde die Aufbauarbeiten des Nachts fortsetzen und dafür eine größere Fläche von 100mX100m mit Flutlichtern taghell ausleuchten, würde man mit bloßen Auge einen Lichtpunkt auf dem Mond sehen können?

Kann man vom Mond ein hell erleuchtetes Stadion auf der Erde sehen?

Ich glaube auch das das nicht möglich ist da die Atmosphäre der Erde das Licht schwächt.
Kann man denn einen Pol auf dem Mond sehen?



Zitat
Zu seinem solchen (noch sehr, sehr, sehr weit entfernten) Zeitpunkt, wären wohl Schienen wie bei ner Achterbahn die weitaus einfachere, zuverlässigere, billigere und somit bessere Lösung, oder?

Schienen bestehen aus Stahl (biegbar) und der ist sehr schwer.
Ich glaube nicht das die NASA ihre ersten Mondmissionen damit verschwendet, schwere Schienen auf den Mond zu bringen. Auch wenn diese leichter wären, da man nur 1/7 auf dem Mond wiegt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GlassMoon am 20. September 2008, 19:45:50
Zitat
Zitat
Zitat
Angenommen man würde die Aufbauarbeiten des Nachts fortsetzen und dafür eine größere Fläche von 100mX100m mit Flutlichtern taghell ausleuchten, würde man mit bloßen Auge einen Lichtpunkt auf dem Mond sehen können?

Kann man vom Mond ein hell erleuchtetes Stadion auf der Erde sehen?

Ich glaube auch das das nicht möglich ist da die Atmosphäre der Erde das Licht schwächt.
Kann man denn einen Pol auf dem Mond sehen?


Naja, das mit nem 100mx100m wird man wohl nicht sehn, weil:

Mondoberfläche =       37.932.330 km²
wir sehn bei vollmond ca die hälfte, also ca 18 millionen km²
diese 18^6 km² erscheinen uns so groß wie ein daumen.. vllt mal 2cm..
100mx100m sind 1ha glaub ich, also 0,01 km² wenn ich mich nicht ganz vertue.. also heißt das, dass das 1/1,8mrd der uns bei vollmond sichtbaren fläche sind..
jetz teilen wir mal die größe, in der uns der mond erscheint durch 1,8mrd, dann gehn wir mal davon aus, dass der mond uns als 2cm erscheint

also ist das ca 1 milliardstel centimeter, also ein nanometer.. ich weiß jetz nicht wie viel unser auge sehen kann, aber ich glaub ein nanometer ist nichtmehr drin
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: schoenix am 20. September 2008, 20:57:08
Zitat
Ich meine auch an keiner Stelle Fahrzeuge die 32km/h fahren sondern mich interessieren mehr die Effektivität solcher Effekte bei Geschwindigkeiten bis 100-200km/h interessieren.

Das mit den Wirbelstrombremsen habe ich nicht genauer erklärt.
Ich meine keine technische Vorrichtung, die die Räder abbremst sondern schlicht ein Magnetfeld, daß in der Elektrosphäre Induktionsströme bewirkt.
Diese Bremse würde nicht von der Mondanziehungskraft oder den Materialien der Räder und des Fahruntergrunds abhängig sein, sondern von der Stärke des Magnetfeld und von der Fahrgeschwindigkeit und von der lokalen Dichte der Elektrosphäre.

Es wäre meiner Ansicht nach zumindest prinzipiell möglich, einem Mondfahrzeug auf einer befestigten Straße eine zusätzliche Anpresskraft  zu verschaffen, wodurch Kurven schneller/sicherer gefahren werden könnten.  Wenn neben Anpresskraft bei höheren Geschwindigkeiten auch die Bremsleistung wesentlich verbessert werden kann, steht dem Fahren mit höheren Geschwindigkeiten nichts physikalisches mehr entgegen.
Nunja ich denke diese Effekte werden sehr klein, also nicht benutzbar sein, da das Magnetfeld des Mondes nochmal erheblich kleiner als das der Erde ist.
Zudem frage ich mich wozu du Geschwindigkeiten von 100-200 km/h auf dem Mond benötigst. Für den Langstreckenverkehr (evtl. zwischen mehrern Stationen) würde man vermutlich landerähnliche Fluggeräte einsetzen und für Kurzstrecken reichen die 30 km/h oder so aus. Zudem ist es bei der Straßenlage (es existieren eben keine Straßen) wahrscheinlich auch nicht so ratsam alszu schnell zu fahren, da ich mir einen Zusammenstoß mit den, auf dem Mond doch recht häufig vorkommenden, Felsen nicht so erquicklich vorstelle.

Für mehrtägige Expeditionen denke ich auch eher an ein Art Wohnmobil, sprich eine fahrbare Station.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: m.hecht am 20. September 2008, 21:42:07
Hi Leute

Es ist eigentlich zum jetzigen Zeitpunkt völlig überflüssig, über Schienen oder Straßen auf dem Mond zu diskutieren. Ich will aber trotzdem nochmal antworten.

Zitat
Schienen bestehen aus Stahl (biegbar) und der ist sehr schwer.

Wer sagt, dass Schienen zwangsläufig aus Stahl sein müssen? Ich hab damit aber eigentlich nur das Prinzip gemeint, dass mehrere Räder ein Rohr umschließen können und das Gefährt somit nicht aus der Bahn kommen kann.

Zitat
Ich glaube nicht das die NASA ihre ersten Mondmissionen damit verschwendet, schwere Schienen auf den Mond zu bringen. Auch wenn diese leichter wären, da man nur 1/7 auf dem Mond wiegt

Du hast es völlig richtig erfasst!! Deshalb hab ich auch vom sehr, sehr, sehr weit entfernten Zeitpunkt gesprochen! Ich mein damit nicht die ersten zehn Mondflüge und auch nicht die ersten 20!! Ich denke du stimmst mir zu, dass wir über alles danach noch nicht nachdenken müssen.

Mane
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 20. September 2008, 22:54:12
Zitat
Nix für ungut! Aber jetzt lass sie doch zuerst mal EIN Auto auf den Mond bringen, dass ein paar Kilometer pro Stunde schafft!
Dieses Ziel wurde bereits 1971 mit dem LSR auf Mission Apollo-15 erreicht - Ich habe keinerlei Zweifel, daß man dieses als Ziel definiert erneut erreichen würde.

Zitat
Dann lass sie ne Infrastruktur aufbauen und ein bisschen "heimisch" werden.
Meine Überlegungen über Möglichkeiten in der Mond-Umgebung eine gesteigerte Mobilität zu erreichen betreffen sowohl den Aspekt der Infrastruktur und dient dem Bemühen "heimisch" werden zu können.

Zitat
Danach kann man sich dann über Straßen und Formel 1 Rennen Gedanken machen.
Warum?  Warum Formel 1?  Wenn du in einen ICE steigst oder in ein modernes Verkehrsflugzeug, dann erreichst du wesentlich höhere Reisegeschwindigkeiten als 200km/h. Bist du dann jemand der Formel 1 fahren will oder willst du nur zügig von A nach B kommen?  Warum glaubst du sollte das auf dem Mond anders sein?

Zitat
Mal abgesehen davon müsste man ja zuerst zwei Stationen oder ähnliches haben, die auch noch weit voneinander entfernt sind, damit 100-200 km/h überhaupt benötigt werden.
Es ist umgekehrt: zwei zueinander entfernte Stationen werden voneinander kurzfristig erreichbar und können dadurch erst günstig ihre Resourcen teilen.

Resourcen z.B. Rohstoffe wie Wasser gewonnen aus den Pol-Regionen, oder spezielle oder frei verfügbare Ausrüstungsgegenstände wie z.B. eine Maschine, Fahrzeug oder Werkzeug oder lokale Fertigkeit wie z.B. eine Mond-Rover-Reperaturwerkstatt oder eine kleine Krankenstation.
Ein Raumhafen auf dem Mond an idealer Stelle errichtet, könnte die Kosten für Lieferungen deutlich senken, weil die Sendungen zu ihren Bestimmungsorten günstig mit einen Mond-Rover transportiert werden könnten.

Es wäre praktisch, wenn man  Technologie für Infrastruktur bzw. die Infrastruktur selbst auf dem Mond besäße, weil man dann diese berücksichtigen könnte bei der Auswahl eines Ortes für eine künftige Station. Umgekehrt wäre aber die Station praktisch für die Entwicklung von Technologie notwendig oder hilfreich für die Infrastruktur bzw. der Errichtung derselben.

Aber befor man auf dem Mond forschen kann muß ein Stationsmodul für Forschungs eingerichtet sein. Befor es eingerichtet werden kann, muß das Forschungsfeld anhand der Entwicklungszielen orientiert bestimmt werden. Entwicklungsziele kann man aus den Entwicklungsmöglichen wählen.  

Wenn man nun wüßte, daß man durch einfache Mittel die durchschnittliche Geschwindigkeit von Transportmitteln auf dem Mond von 10km/h auf 100km/h steigern könnte, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für die Errichtung der Station.

Die Frage nach der möglichen Leistungsfähigkeit der Infrastruktur bzw. deren Effizienz- und Leistungssteigerung ist wesentlich für die Konzeption des Auf- und Ausbaus einer oder mehreren Mondstation.

Darum sind Gedanken und Ideen also keinesfalls verfrüht.

Wenn die ersten Forschungs-Stationsmodule gelandet sind muß schon längst festgestanden haben, welche Art von Forschung dort betrieben werden soll, weil die Einrichtung und Ausrüstung der Stationsmodule entsprechend ausgelegt sein müssen.

Die ersten Fahrzeuge werden vermutlich auf die meißten dieser Möglichkeiten verzichten. Aber die  weitere Entwicklung wird durch Antworten auf Fragen wie diese entscheidend bestimmt.

Ich schätze, daß eine Induktionsbremse im Zusammenhang mit der 40kw-Nuklearzelle mit vertretbaren Aufwand bewerkstelligt werden kann.
Im Grunde muß dazu nur das Fahrzeug möglicht flott ein starkes Magnetfeld aufbauen, daß durch seine Bewegung starke Induktionsströme verursacht und so daß Fahrzeug bremst. Diese Technologie erfordert keine besondere Infrastruktur. Eventuell liesse sich dieses Magnetfeld im Bedarfsfall sogar wirkungsvoll zum Schutz vor erhöhter Strahlung gebrauchen.

Die Induktionsbremse ist also eine Idee die meiner Meinung nach schon von Anfang an Verwendung finden könnte.  

Welche Möglichkeit wahrscheinlich noch nicht in Betracht gezogen wurde, ist die Verwendung des guten alten LRV bzw. dessen mögliche Weiterentwicklung.  Dieses Gefährt ist im Grunde, zwarmit veralteter Technologie, fertig entwickelt und erprobt und wiegt nur 250kg.  Ich denke nicht daß sie es wert wäre, auf den neuesten Stand zu bringen.

Mir gefallen die Konzepte der neuen Rover sehr gut. Aber ich denke es wäre sehr praktisch, auch eine Weiterentwicklung des LSR als leichtes Mobil für einen Wirkbereich von bis zu 100-2000m zu verwenden.  Es ist leicht und mit moderner Technologie ausgestattet, u.a. für Solarzellen und Batterien und Motor, sehr flink.   Mit einer Gewichtskraft die auf der Erde ca. 35kg entspräche, würde ich heute ein LSR als "praktisches Klapprad" vergleichen, daß man auf leicht und schnell mit einen Wohnmobil überall mit hinnehmen kann. In der näheren Umgebung der Mond-Station könnte man es mit einen "Werksfahrrad" vergleichen: Man kann jederzeit schnell aufsitzen, losfahren und schnell einen nahen Ort erreichen und dabei leichte Ladung und eine weitere Person befördern.  Man kommt also damit schnell zu nahen Orten aber man kann nicht viel sinnvolles anderes damit bewerkstelligen. Das LRV kann nur eine wertvolle Ergänzung sein aber niemals einen der beiden neuen Rover ersetzen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: HAL2.0 am 21. September 2008, 00:16:51
Zitat Booster Space Warper:
"Es wäre praktisch, wenn man  Technologie für Infrastruktur bzw. die Infrastruktur selbst auf dem Mond besäße, weil man dann diese berücksichtigen könnte bei der Auswahl eines Ortes für eine künftige Station. Umgekehrt wäre aber die Station praktisch für die Entwicklung von Technologie notwendig oder hilfreich für die Infrastruktur bzw. der Errichtung derselben."

Dazu fällt mir ein Filmzitat ein,das Monty-Python-Fans nicht unbekannt sein dürfte: "Sehr gut,Sire. Könnt ihr mir nochmals erklären,wie man mittels Tüten aufblasen Erdbeben verhindern kann ?"

Lieber SW ! Sei mir bitte nicht böse,aber was du da schreibst,ergibt so gut wie keinen Sinn. Einige Schlagworte plus viel Phantasie plus Unmengen an Text mit ohne Grammatik minus Sinn bereiten mir eher KOPFSCHMERZEN,als das ich irgendeine Art Information daraus ziehen könnte. Und dieses schöne Forum hier leidet einfach nur unter solch verquasten Äusserungen. Bitte,bitte,bitte - es gibt doch sicher irgendwelche Sci-Fi-Foren im Internet ! Such dir eins !!! BITTE !

erzürnt/verzweifelt/belustigt,HAL
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 21. September 2008, 03:32:03
Beide Aussagen sind für sich richtig. Das bedeutet, daß sich beide Aufgaben gegenseitg beeinflussen.  

Wenn ich die Möglichkeiten sehe, die sich aus einer Infrastruktur ergeben, halte ich diese für einen maßgeblichen Faktor für die Konzeption und Gewinn einer oder mehrerer Mond-Stationen.  Man muß den Kosten einer Infrastruktur die Kosten einer fehlenden Infrastruktur entgegenhalten.

Meine Schlußfolgerung ist: Entwicklung einer Station und einer Aufbau einer Infrastruktur sind gleichrangig und gleichzeitig zu betreiben.

@HAL2.0: das war eine ganz schön harte Nuss, oder?  ;D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 21. September 2008, 10:43:08
An dieser Stele wird es höchste Zeit, ein wenig über diesen Thread zu reflektieren:

Der Titel lautet: “Rückkehr zum Mond nach dreieinhalb Jahrzehnten!“

Was will uns das sagen? Es bedeutet, dass mehr als dreißig! Jahre vergangen sein werden, bis der nächste Mensch wieder den Mond betritt, also zurückkehrt.
Dafür braucht es einiges an Vorbereitung: Unbemannte Sonden, neue Träger, neue Raumfahrzeuge, neue Technologien müssen entwickelt werden, alte Technologien müssen wieder neu erarbeitet werden, weil in der langen Zeit einiges schlicht nicht mehr verfügbar ist…
Eine große Kraftanstrengung, der politische Wille und einiges an Geld sind notwendig, um die Rückkehr zum Mond zu schaffen. Wohlgemerkt zunächst mal nur um es zu ermöglichen den Mond für kurze Expeditionen wieder in greifbare Nähe zu bringen, also erst mal zurück zu kehren.

Mit industrieller Großproduktion nebst zugehöriger Infrastruktur, „Raumhäfen“, Mondeisenbahnen oder Mondautobahnen werden sich vielleicht (wenn überhaupt) die Ur-Ur-Ur.. Enkel der heute jüngsten Forumsmitglieder einmal beschäftigen. Das sind keine Dinge über die man sich Gedanken machen muss, wenn das Ziel lautet zum Mond zurück zu kehren.

Außerdem haben die Dinge, die in letzter Zeit  in diesem Thread diskutiert werden, bestenfalls nur noch ganz am Rande mit bemannter Raumfahrt zu tun. Dabei geht es ehr um Kolonisierung, Industrialisierung, Infrastruktur und Urbanisierung. Das sind aber Themen und Fragestellungen die von der Raumfahrt unabhängig sind, nur weil sie im Bezug zum Mond diskutiert werden, ist das noch keinerlei Argument, solche Dinge im Rahmen der bemannten Raumfahrt zu diskutieren.

Platter Vergleich: Themen wie die Maschengröße eines Fischernetzes, Fischquoten der EU, Feizeitangeln am Dorfbach und Fischkochrezepte in einem Seefahrtforum zu diskutieren, nur weil man zum fischen/Angeln ein Boot/Schiff besteigen muss, wäre doch auch völlig unsinnig.
Genau so diskutieren wir aber hier in diesem Thread!

Was ich damit sagen will:
In diesem Thread müssen wir wieder themabezogener werden und die eigentlich Raumfahrt muss hier wieder im Fordergrund stehen.
Wir können hier nicht länger Themen abhandeln, die nur noch in soweit einen Bezug zur Raumfahrt haben, als dass man ein Raumfahrtzeug besteigen müsste um zum Mond zu kommen und sich dann (in Gedanken) mit Themen zu beschäftigen die überhaupt gar nichts mehr mit Raumfahrt zu tun haben.

Insbesondere haben diese Probleme zu einigem Unmut bei verschiedenen Usern geführt. Deshalb werden MSSpace und ich diesen Thread ab sofort genau darauf achten, ob der Themenbezug zur bemannten Raumfahrt noch gegeben ist.
Notfalls werden wir eingreifen.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 21. September 2008, 15:32:36
Zitat  KSC:

Was ich damit sagen will:
In diesem Thread müssen wir wieder themabezogener werden und die eigentlich Raumfahrt muss hier wieder im Fordergrund stehen.

Da stimme ich Dir voll zu ;).

PS:  Habe leider noch keine Antwort auf die Frage "#577" erhalten.
Wo bleiben unsere Experten??
Danke!
Gruß, chris.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: orbitall_express am 21. September 2008, 15:53:58
Zitat
Wie war das eigentlich mit der sog. "freien Rückkehrbahn" bei Mondtransfers? Habe das glaube ich auch mal in Bezug auf Apollo gelesen :-/.  Dann tauchte da auch noch der Begriff "Hybridbahn" auf.
Was hat es damit auf sich??

Ja das kam im Apollo 13 Film vor.

Freie Rückkehrbahn:
Ich glaube das soll bedeuten das sie sich vorerst ohne Antrieb von der Mondanziehungskraft einfangen lassen, Geschwindigkeit aufnehmen und mittels eigenen Antrieb wieder zur Erde fliegen.

Ein vorzeitiges umkehren war damals zu gefährlich, da das einzige Triebwerk was den Schub bereitstellen konnte eventuell beschädigt war durch die Explosion.

Hybridbahn:
Hybrid heißt so in etwa 2 Sachen verbinden, z.B. Technologien (z.B. Hybridauto)
Es gibt auch ein Hybridantrieb für Raketen (Fest + Flüssigtreibstoff)

Was damit gemeind ist, weiß ich nicht so genau, aber ich glaube das heißt das man 2 Bahnen miteinander verbindet.
 :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Kreuzberga am 21. September 2008, 16:13:29
Zitat
Freie Rückkehrbahn:
Ich glaube das soll bedeuten das sie sich vorerst ohne Antrieb von der Mondanziehungskraft einfangen lassen, Geschwindigkeit aufnehmen und mittels eigenen Antrieb wieder zur Erde fliegen.

Naja, ein Experte bin ich zwar auch nicht, aber das "frei" bedeutet, dass man eben auch ohne eigenen Antrieb wieder zur Erde zurückkehren könnte. Eine "freie Rückkehrbahn" ist somit eine Art Sicherheitsvorkehrung, um eine Rückkeher zur Erde auch dann zu ermöglichen, wenn das Bremsmanöver für's Einschwenken in den Mondorbit schiefgeht. Man fliegt dabei auf den Mond zu, umrundet ihn und wird im idealen Fall direkt in den Wiedereintrittskorridor zur Erde befördert. Dabei bleibt die Geschwindigkeit stets höher als die 1. Fluchtgeschwindigkeit des Mondes.

Nutzt man eine Hybridbahn, verkürzt sich die Reisezeit, aber die "freie Rückkehr" würde nicht zurück zur Erde führen - man muss eigene Triebwerke einsetzen. Also: Höheres Risiko, kürzere Reisezeit, mehr Nutzlast. Wurde wohl ab Apolle 12 so gemacht.
"Hybrid" deshalb, weil der erste Teil der Flugbahn der "freien Rückkehrbahn" entspricht.

Kann man sicher besser erklären!  ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 21. September 2008, 18:44:20
Zitat
Wenn man nun wüßte, daß man durch einfache Mittel die durchschnittliche Geschwindigkeit von Transportmitteln auf dem Mond von 10km/h auf 100km/h steigern könnte, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für die Errichtung der Station.
Bei aller (berechtigten Kritik) -  ihr könnt nicht bezweifel, das Spacy hier recht hat! Bei der Wahl des Landungsplazes spielt es sehr wohl eine Rolle, welche für die Forschung interessantes "Zeugs" in der Nähe ist. Wie groß die Nähe ist, wird auch davon bestimmt wie mobil man ist.

Mobilität wiederrum kann man durch erhöhte Geschwindigkeit oder Ausdauer verbessern. Wenn man die Geschwindigkeit erhöhen will, ist die Frage nach der Bremse eine wichtige Teilfrage. Was Spacy hier also versucht zu diskutieren ist schon relevant, nur ebend sehr, sehr, sehr speziell und auch verdamt physikalisch und.. weitgehend unbemannt :D

Zitat
Themen wie die Maschengröße eines Fischernetzes, Fischquoten der EU, Feizeitangeln am Dorfbach und Fischkochrezepte in einem Seefahrtforum zu diskutieren, nur weil man zum fischen/Angeln ein Boot/Schiff besteigen muss, wäre doch auch völlig unsinnig. Genau so diskutieren wir aber hier in diesem Thread!
Beste Umschreibung von "offtopic" die ich seid langem gelesen habe, danke!

Zitat
Zitat Booster Space Warper:
Obacht HAL! Kritik verliert ihre Berechtigung wenn sie anfängt beleidigend zu werden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: klausd am 21. September 2008, 22:32:32
Mal ein paar Gedanken von mir zum Thema Mondlandung bis Ende 2020:

Ich finde ja, was sich die NASA vorgenommen hat, ist beachtlich...

Ihrem mittlerweile 30 Jahre erprobten und verbesserten SpaceShuttle trauen Sie nichmal mehr zu, alleine ohne Raumdock oder 2. Sicherung durchs All zu kreisen und da soll eine völlige Neukonstruktion mal eben in 10 Jahren auf dem Mond landen...

Die Probleme wurden ja hier mittlerweile ausreichend disskutiert und sind wohl jedem bekannt, nur ein Beispiel aus vielen, wenn es erlaubt ist:

# Ares
Mit einer Feststoffrakete, die sich als einer der 2 Hauptschwachpunkte des gesamten Shuttlekonzeptes erwiesen hat! (Schwerer zu überwachen mit Sensoren, ungleichmäßig starker, nicht abschaltbarer Schub usw...) Schon Werner von Braun hatte sich zurecht dagegen gestellt...
Das Space Shuttle war sowieso immer ein Kompromiss, nie ein Kind der NASA alleine... Da hatte man ganz andere Planungen!
#

... beachtlich also nur auf den ersten Blick, wie ich finde!!!

Nun hat man sich ja quasi festgelegt auf das Konzept, wie dieses Ziel erreicht werden soll, innerhalb von 10 Jahren. Und das Ziel wird man sicherlich mit einiger Verzögerung erreichen. Aber genau da liegt mein Kritik-Punkt!
Bisherige Raumfahrprogramme hatten immer Ziele, für die Technologien gefehlt haben, man musste Sie entwickeln! Man musste scheinbar aussichtslose Probleme bewältigen. Und diesmal? Was gewinnen wir an fundamentalen Wissen? Es hält sich in Grenzen... Die Austronauten fliegen halt in einer Kapsel die wie die HiFi Abteilung von Saturn aussieht...
Was ist mit mit einem etwas gewagteren Ziel? AeroSpike Triebwerk, Ionenantrieb, Sonnensegel und was es alles im Ansatz gibt... Utopisch? Ich bitte Euch! Mondlandung 1969 hallo??? Dann fliegen wir vielleicht nicht 2020 auf den Mond, sondern erst 2030. Sollen Sie doch Ihre Orion-Kapsel bauen um zur ISS zu fliegen oder einen Wiedereintrittskörper zu haben für spätere Technologiesprünge. Aber kann das alles sein? Zu Recht ist es das langweiligste NASA Konzept (man schau mal auf die X-Reihe!) was die NASA je umgesetzt hat. Wann man nur auf Nummer sicher und billig geht, kann man gleich kommerzielle Firmen dran arbeiten lassen.

Die NASA steht (stand?) für vielleicht etwas gewagtere Projekte, deren unmittelbarer kommerzielle Sinn immer etwas mehr im Hintergrund stand. Aber ist die Technologie einmal da, kann man sie durch Patente schützen und teuer verkaufen. Das SpaceShuttle selber war ja, wie gesagt, nie ein reines NASA-Kind, sondern der Kompromiss mit der AiForce. Nun hat man die Möglichkeit zu bauen was man möchte. Und was baut man dann???

Sagt mal, wo sind sind die Visionäre von einst? Mensch in den Weltraum, auf den Mond, Raumstation, landen wie ein Flugzeug usw.... Ich finde im Constellation-Programm nichts von all dem. Darüber bin ich sehr traurig, denn wer weiss, ob ich (Ihr!) das nächste Programm der NASA (oder wem auch immer) fertig bewundern werden kann...

Zieht die Notbremse, es ist noch nicht zu spät. Lasst das Shuttle noch 3 Jahre länger fliegen, schnappt Euch ein Billig-Konzept von der Industrie um Menschen irgendwie sicher zu ISS zu bringen


[size=20]... und packt mal wieder richtig was an, Ihr Jungs und Mädels von der NASA![/size]


Ihr habt oft genug bewiesen, dass es fliegt, egal was Ihr baut, also, warum so langweilig??? Abstürzen tut es auch mal, was Ihr baut... Egal was... Das zeigt die Vergangenheit! Also, traut Euch!  8-)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 22. September 2008, 07:20:31
Hallo Klaus,

vergiss nicht, dass nicht die NASA entscheidet. Die NASA ist die "ausführenden Stelle" für die Vorgaben aus Washington (sowohl finanziell als auch konzeptionell). Wenn da Plan A entschieden wurde (natürlich mit Beratung seitens NASA und anderer), dann kann die NASA nicht Plan B umsetzen.
Außerdem ist die NASA nicht "dumm". Die versuchen in den gesteckten Rahmenbedingungen ihren Auftrag zu verwirklichen.
Raumfahrt sollte auch nicht nur um der Technologie Willen (also neue Konzepte, neue Techniken, neue Entwicklungen) betrieben werden. Wo wäre da der Mehrwert? Technik kann man auch ohne den Umweg über die Raumfahrt entwickeln. Vielmehr muss man für die Raumfahrt ein echtes Ziel definieren und ihr einen "Sinn geben", wofür dann (neue) Technik benötigt und entwickelt wird. Technik zum Selbstzweck ist Verschwendung.


Ich selbst finde die Rückkehr zum Mond spannend. Nur weil man beim "SchwXXXvergleich" der 60er mal schnell da war, heißt das nicht, dass es heute nicht spannend und herausfordernd ist eine Basis dort zu errichten. Es ist eher das Gegenteil. Wenn man die "kurze" Logistikkette der ISS sieht, dann ist eine Station auf dem Mond eine immense Herausforderung.
Also ich freue mich auf die Jahre nach 2020 ... auch wenn ich dann deutlich älter als heute sein werde ... ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 22. September 2008, 12:12:44
Zitat
Wann man nur auf Nummer sicher und billig geht, kann man gleich kommerzielle Firmen dran arbeiten lassen.
Das lustige ist ja, das die kommerziellen Firmen die NASA in gerade diese beiden Punkte angreifen: nicht Risikobereit und zu teuer.

Zitat
Sagt mal, wo sind sind die Visionäre von einst?
Die arbeiten in der Wirtschaft - die meisten von Ihnen entwickeln irgend welches Zeugs von dessem Nutzen uns eine Marketing Abteilung erst überzeugen muss bevor wir es kaufen. Das auch in der Marketing Abteilung Visionäre sitzen, sieht man vorallem daran, das sie genau das garnicht mehr versuchen sondern versuchen uns stattdessen einzureden das Zeugs würde euch cool oder glücklich (oder irgendetwas anderes) machen.

Naja - viele Visionäre bleiben dann nicht mehr übrig. Diese wenigen haben nun die Wahl für NASA, ESA, YAXA, o. Rosko zu arbeiten - was die Anzahl der Visionäre die letztendlich bei der NASA landen doch relativ bescheiden ausfallen lässt.
Die besten Visionäre die bei der NASA landen, werden wahrscheinlich relativ schnell von der Rüstungsindustrie abgeworben - den da kann man in Amerikan auch heute noch "Visionen" (ich würde allerdings eher Albträume dazu sagen) verwirklichen! Die wenigen die dann doch bei der NASA bleiben, sehen sich - wie in jeder großen etablierten Institution einer Einheitsfront mittelmäßiger Sesselfurzer gegenüber, denen die Qualität des eigenen Sesselbezuges wichtiger ist als irgendeine "Vision" eines Neulings....

Zitat
vergiss nicht, dass nicht die NASA entscheidet. Die NASA ist die "ausführenden Stelle" für die Vorgaben aus Washington (sowohl finanziell als auch konzeptionell). Wenn da Plan A entschieden wurde (natürlich mit Beratung seitens NASA und anderer), dann kann die NASA nicht Plan B umsetzen.
Das ist so natürlich richtig - trozdem kann mir keiner erzählen, das die NASA Aufträge gegen Ihren Willen Aufträge auf gedrückt bekommt. Die Vorgaben aus der Politik sind nicht umsost so wage gehalten.

Zitat
Technik zum Selbstzweck ist Verschwendung.
Wohl wahr!

Zitat
Ich selbst finde die Rückkehr zum Mond spannend. Nur weil man beim "SchwXXXvergleich" der 60er mal schnell da war, heißt das nicht, dass es heute nicht spannend und herausfordernd ist eine Basis dort zu errichten. Es ist eher das Gegenteil
Ebend, Ebend - bei all den Forderungen nach einem "größerem Schritt" könnte man meinen, die NASA sei durch Constellation unterfordert. Diesen Eindruck habe ich aber ganz und garnicht!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: fion1 am 22. September 2008, 12:23:05
Glaubt ihr wirklich dass die NASA sich längerfristig auf dem Mond austoben wird?! Wenn ich mir die Kosten und den Aufwand die ISS zu betreiben anschaue, dann glaube ich nicht das es mehr als ein paar Module auf dem Mond geben wird um ein paar neue Technologien zu erproben und etwas Wissenschaft zu betreiben. Mehr als eine ISS Lebensperiode also 10-15 Jahre gebe ich dem Mondprojekt nicht.

Und spätestens wenn eine andere Nation ernsthaft an einem Marsbesuch arbeiten wird, dann schwenken die Amerikaner mit ihrem Nationalstolz ganz schnell um. Wer will den schon zweiter sein ;)

Frage: hat einer Zahlen was der Betrieb der ISS pro Jahr kostet und evtl. ein Logistikflug gegenüber den zu erwartenden Kosten einer Mondbasis + Logistikflügen?!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: klausd am 22. September 2008, 12:48:18
Seit dem SpaceShuttle ist ja die NASA nicht einmal mehr ausführende Stelle... Das ganze Zeugs wird doch von der Industrie geplant und entwickelt, richtig? Klar hat die NASA auch Ingineure, aber echtes KnowHow, welches man dann gewinnbringend veerkaufen kann, wird dort doch schon lange nicht mehr entwickelt.

Hier viel auch das Stichwort Militär. Eben! Was die Amis da rauspusten... Wenn Obama wirklich die Truppen aus dem Irak abzieht, werden erheblich Mittel frei. Natürlich nur, wenn man sich auf keinen neuen "kalten Krieg" mit den Russen einlässt!

Ich find eine Basis auf dem Mond hört sich eh ein wenig übertrieben an für das, was es geben wird: Einen größeren Wassertank... Und welche echte Forschung kann man bitte auf dem Mond betreieben?

Solche bemannten Weltraumprogramme sind doch eigentlich nichts als technologische Machtdemonstrationen, denn den Staub da oben kann man auch mit Sonden untersuchen. Und für eine technologische Machtdemonstration ist es irgendwie sehr konventionell, die Umsetzung meine ich, oder?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 22. September 2008, 13:32:13
Zitat:

"Ich find eine Basis auf dem Mond hört sich eh ein wenig übertrieben an für das, was es geben wird: Einen größeren Wassertank... Und welche echte Forschung kann man bitte auf dem Mond betreieben?

Solche bemannten Weltraumprogramme sind doch eigentlich nichts als technologische Machtdemonstrationen, denn den Staub da oben kann man auch mit Sonden untersuchen..."
__________________________________________________________

Nun ja. Einerseits finde ich die geplante Rückkehr auf den Mond schon ausserordentlich verlockend.  Andererseits hat hier die Frage nach  "echter Forschung" durchaus ihre Existenzberechtigung!

Ich sehe den Sinn des bemannten Mondprojektes auch weniger auf dem Gebiet der Mondforschung, sondern vielmehr als "technologisches Erprobungsfeld für künftige interplanetare Unternehmen".

Langfristige und kostengünstige Mondforschung können doch auch Robotersonden ausführen.
Oder anders gefragt:
Welche Forschung könnte auf einer bemannten Mondbasis getätigt werden, die nicht (billiger) auch auf der ISS möglich wäre?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 22. September 2008, 14:18:39
Radioastronomen würden ihre Großmutter verkaufen für ein Teleskop auf dem Mond...
Keine Athmosphäre, keine Störquellen von der Erde und viiiiiel Platz.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 22. September 2008, 14:32:11
Möglich, aber das bedarf keiner bemannten Station.
Weitere Vorschläge...? Es geht konkret um Ansätze, die die immensen Kosten einer permanent besetzten Mondstation auch rechtfertigen!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 22. September 2008, 14:49:35
Wenn du es ganz genau wissen willst:
http://www.nasa.gov/pdf/163560main_LunarExplorationObjectives.pdf
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 22. September 2008, 14:51:53
Ich denke es ist vernünftig, daß die NASA versucht, sich zuerst ein wesentlich wirtschaftlicheres Transport-System zu schaffen, als es das SpaceShuttle ist/war, weil dadurch Geldmittel frei werden, die man sowohl in die Weiterentwicklung des SpaceShuttle oder aber in die Neuentwicklung von Transport-Systemen stecken kann.  Die Ares-Trägersysteme sind zwar technologisch eher konservativ aber sie werden sicherlich eine deutlich günstigere Ausgangslage bilden, wodurch nicht zuletzt die Entwicklung fortschrittlicher Technologien und Systeme profitieren wird.

Wenn ich das richtig verstanden habe, wird auf der ISS die Vorraussetzungen geschaffen, um neue Triebwerke testen zu können. Dann können neue Triebwerks-Typen und Triebwerks-Konzepte in dieser Umgebung getestet werden. Das bedeutet, man wird dort später auch neben dem VASIMR-Drive das AeroSpike-Triebwerk dort testen können.  

Man mag ungern ein neuartiges Triebwerks-Technologie in einen so angedachten "Serien-Modell" für das Constellation-Programm verwenden.
Man stelle sich vor, NASA würde ganz groß die PR-Trommel betätigen, daß man ein ganz tolles neues Triebwerk für das Constellation-Program verwenden wird, das in jeder Hinsicht beeindrucken wäre.  Dann testet man das ganze praktisch aus und muß feststellen, daß das Triebwerk für unbestimmte zeit nicht den erwarteten Schub lieferen kann oder aber schlimmer noch daß es sich manchmal überraschend auf dem halben (Schub-)Weg zerlegt.  Das würde das gesammte Constellation-Programm aufhalten und hohe Kosten verursachen.  Aber wenn man auf günstige, existierende und erprobte Hardware zurückgreifen kann, kann man leichter neue Technologien austesten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: m.hecht am 22. September 2008, 14:55:50
Hi Leute

Zitat
Möglich, aber das bedarf keiner bemannten Station.

Richtig! Aber ich glaub das gilt für so ungefähr 95% aller Aktivitäten des Menschen im All.

Zitat
Weitere Vorschläge...? Es geht konkret um Ansätze, die die immensen Kosten einer permanent besetzten Mondstation auch rechtfertigen!

Ich glaub kaum, dass es sehr viele Argumente gibt, die diese Kosten rechtfertigen, wenn man das Ganze aus einem wirtschaftlichen Gesichtspunkt betrachtet!! Mit heutiger Technik könnte man wahrscheinlich so gut wie alles unbemannt machen!

Aber es ist doch auch gar nicht notwendig, die Kosten mit wirtschaftlichen Argumenten zu rechtfertigen, oder?

Wenn ja, wie rechtfertigt man dann die 100 Milliarden, die die ISS gekostet hat/kostet? Oder wie rechtfertigt man dann die 3 Milliarden, die z.B. der LHC gekostet hat? Diese Frage kann ich noch mit 100 anderen Projekten stellen.

Mane
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: alswieich am 22. September 2008, 14:57:53
Mahlzeit!


Nunja, so ein Teleskop muß ja erstmal aufgebaut werden (wäre eventuell auch ohne Menschen vor Ort durchfürbar). Es wird auch nicht das einzige Teleskop sein (auch optische wurden bereits erwähnt). Ich könnte mir auch vorstellen, daß sie einen gewissen Wartungsaufwand benötigen. Eventuell besonders bei den optischen Geräten.

Auch die Betreuung von verschiedenen Experimenten kann nicht immer nur von Automaten erfolgen bzw. wären eventuell ohne die Anwesenheit von Menschen gar nicht durchführbar. Wie sich Menschen bei normaler Schwerkraft entwickeln ist klar. Die Probleme bei Mikrogravitation sind nicht erst seit der ISS bekannt und werden erforscht. ABER: Welche Probleme/Entwicklungen gibt es bei länger einwirkender geringer Gravitation wie z. B. auf dem Mond? Das ist noch nicht bekannt und zählt auch zur Grundlagenforschung. Immerhin wollen wir ja mal die ganze Galaxis besiedeln. Jedenfalls irgendwann einmal in ferner Zukunft. Also nachdem die Sternzeit eingeführt wurde...
 ::)


Gruß
Peter
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Chewie am 22. September 2008, 15:02:36
Besser die Amis stecken da ihr Geld rein als 616 Milliarden US-Dollar (Stand vom 24. Juli 2008) im Irak-Krieg zu versenken. http://de.wikipedia.org/wiki/Irak-Krieg#Kosten
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 22. September 2008, 15:20:07
Ein Radioteleskop wäre äußerst einfach zu realisieren, verglichen mit anderen Teleskopen, das es nur aus vielen Dipolen bestehen muss, bspw. LOFAR: Die LOFAR-Antennen werden weit und breit in Europa aufgestellt, sehr einfach, sehr schnell, "einfach ein paar Stangen in den Boden gerammt" (überspitzt dargestellt).

Für den Mond gibt es folgenden Vorschlag:
Man lässt einfach einen Lander auf der Rückseite niedergehen, von welchem mittels kleiner Rover Kabel in mehrere Himmelsrichtungen kilometerweit abgerollt werden und evtl. noch durch einen Vollkreis verbunden werden. Dazu bräuchte man wahrlich keine Menschen und wartungsfrei ist das Ganze auch.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ilbus am 22. September 2008, 15:27:16
Ich glaube, ein Einsatz sah es sogar vor, die Drähte aus dem zentrallen Element mit Hilfe vieler kleiner Racketen abzuschiessen. Die Methode ist in der Steuerung der gelenkten Racketen mehrfach erprobt worden.

Das kliengt zwar sehr abenteuerlich, doch gleichzeitig vielversprechend, was den geringen Aufwand betrifft.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 22. September 2008, 15:36:05
Die Idee mit kleinen Raketen ist wirklich gut. Sie ist schnell, man ist vom Gelände unabhängig, man muss keine komplexen Rover bauen und steuern.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: chris am 22. September 2008, 15:48:41
Das leuchtet alles ein. Die meisten Dinge können heute unbemannt gemacht werden. Die Frage bleibt:

Was wären denn nun die Argumente für eine langfristig bemannte Mondbasis?
Welche Forschungen? Abgesehen vom schon erwähnten "technologischen Versuchsfeld" für spätere Planetenmissionen?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ilbus am 22. September 2008, 15:59:22
Ich glaube eben die Flexibilität der Spezie - Homosapiens. Je komplexer sind die Forschungsaufgaben desto mehr kann schief gehen, und muss repariert werden.

Und Roboter werden noch sehr lange unflexiebel bleiben. Die Probleme mit Phoenix und seinen Klappen und Ruttelmechanismen währen weniger gravierend wenn ein Mensch vor Ort währe und an dem Teil einfach gerüttelt hätte. Es klingt zwar sehr vorurteilsbehaftet, aber die altbekannte und weitverbreitete Hammer-drauf-Methode, die kommischerweise immer nur den Russen zugeschrieben wird, funktioniert sehr gut. Und sie bedarf nicht unbedingt einen Mannes mit  einer pelzigen Ohremütze vor Ort ;). Jeder Astronaut, Kosmonaut, Raumfahrer wird es genau so gut machen können.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 22. September 2008, 16:06:31
Zitat
Ich glaube eben die Flexibilität der Spezie - Homosapiens. Je komplexer sind die Forschungsaufgaben desto mehr kann schief gehen, und muss repariert werden.
Ja, das ist eines der wenigen Argumente für Menschen im All die ich noch vorbehaltlos zustimmen kann!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: m.hecht am 22. September 2008, 16:51:45
Hi Leute

Oh, oh, oh! Jetzt wird's aber immer mehr ne echte Grundsatzdiskussion. Ich denk wir sollten nen Thread "Bemannte Raumfahrt - Pro und Kontra" aufmachen.

Ich könnt mir vorstellen, dass sonst die Mods bald wieder eingreifen werden.   ;)

Mane
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 22. September 2008, 17:06:27
Also das Mondradioteleskop ist ne Idee von EADS und soll eine Milliarde kosten. Dazu gibt es einen Artikel in der Raumfahrt Concret Ausgabe 4/5 2005.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: alswieich am 22. September 2008, 17:16:03
Mahlzeit!


Nur noch ganz schnell mein Totschlagargument für eine Rückkehr zum Mond und eine ständig bemannte Station: Mondtourismus. Und bis dahin müssen alle Probleme bezüglich der menschlichen Dinge geklärt und erprobt sein und das geht nur mit einer ständig bemannten Station.

Dank an trallala für den PDF-Link (http://www.nasa.gov/pdf/163560main_LunarExplorationObjectives.pdf)! Auch wenn ich mangels Englischkenntnissen nicht viel davon verstehe so werden doch sehr viele auf dem Mond zu untersuchende Dinge aufgeführt. Besonders auch hinsichtlich der Erde. Da kommt doch einiges zusammen und das kann nicht nur die Technik allein bewerkstelligen.

Ich freue mich schon riesig auf die "ersten" Mondmissionen und bin gespannt was dann alles dort "oben" gemacht wird.


Gruß
Peter
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: HAL2.0 am 22. September 2008, 17:26:05
trallala hat in post #631 ein lesenswertes *.pdf gepostet ! Es liesse sich also tatsächlich einiges an interessanter Forschung betreiben - auch eher ungewöhnliche Ideen,wie etwa diese hier: die Untersuchung der alten Lunochod-Sonden,Apollo-Überreste etc. auf ihren Zustand nach vielen Jahren unter Mond-Bedingungen....also Materialforschung vom feinsten. Hier bedingt durch die langen "Einwirkzeiten". u.s.w.
Danke an trallala ! :)

Noch eines in eigener Sache: SpaceWarper,ich denke,ich hatte mich etwas im Ton vergriffen vor einigen Posts. Ebenso öffentlich möchte ich mich nun aber auch dafür entschuldigen. "Aufm Boden bleiben !",mehr wollte ich damit nicht sagen.  :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 22. September 2008, 17:35:38
Vll. sollte man das Thema ändern zu: "Rückkehr zum Mond nach dreieinhalb Jahrzehnten! - OHNE Pro&Con!"   ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tonthomas am 22. September 2008, 17:40:25
Zitat
Also das Mondradioteleskop ist ne Idee von EADS und soll eine Milliarde kosten. Dazu gibt es einen Artikel in der Raumfahrt Concret Ausgabe 4/5 2005.

Naja....

....bzgl. Mondradioteleskop forschen sie z.B. aktuell beim MIT:

http://web.mit.edu/newsoffice/2008/moonscope-0215.html

Ein italienischer Vorschlag wird Anfang 2002 hier besprochen:

http://www.newscientist.com/article/dn1735-astronomers-plan-telescope-on-moon.html

1997 spricht die International Astronomical Union in ihrem Bericht Highlights of Astronomy
( http://books.google.de/books?id=gQYscrT0fgQC&pg=PA986&lpg=PA986&dq=%22radioteleskop+on+moon%22&source=web&ots=NozSRuhnMt&sig=kE9qgLWJJd3boiE8NQNnX0y8QG4&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=10&ct=result )
von der Idee auf Seite 986.....

.... und ich bin sicher, die Idee ist noch älter.

Die Literaturliste zu diesem Thema dort http://www.astro.gla.ac.uk/~yuki/NVME.htm fängt bei 1965 an, da gabs noch keine EADS. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ein gewisser A.C. Clarke schon daran gedacht hat.

Gruß

Thomas
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 22. September 2008, 18:14:08
Hallo Thomas,

ich bezog mich da konkret auf Daniels Post. Dieser EADS Vorschlag ist(war?) auch als Weiterführung von LOFAR gedacht. Auch das mit dem abschießbaren Empfängern kommt darin vor.

Siehe hier:
http://en.wikipedia.org/wiki/Lunar_Infrastructure_For_Exploration

Tobi
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tonthomas am 22. September 2008, 18:37:05
Achso, Tobi, jetzt ist mir der Zusammenhang klar.

Gruß   Thomas
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Kreuzberga am 22. September 2008, 18:37:32
Ach ja, wenn wir schon bei weit in der Zukunft liegenden, raumfahrtbezogenen möglichen sinnvollen Projekten auf dem Mond sind, darf das hier natürlich nicht fehlen:

http://en.wikipedia.org/wiki/Lunar_space_elevator

Ein Space Elevator wäre auf dem Mond dank der fehlenden Atmo und geringen Schwerkraft wesentlich einfacher zu bauen, als auf der Erde. Mit "einfach" meine ich nicht den Bau selbst, sondern die einfachere technische Realisierbarkeit (geringere Anfoderungen an Material etc.).
Mit so einem Elevator auf dem Mond könnte man nicht nur billig Nutzlasten zurück zur Erde oder in einen Erdorbit transportieren (oder vom L1 zur Mondoberfläche), sondern zudem hätte man zugleich einen tollen Technologiedemonstrator für einen irdischen Weltraumaufzug!  :D ;)

@thomas: Dazu gibt es natürlich auch einen Aufsatz von Arthur C. Clarke:  klick (http://www.spaceelevator.com/docs/acclarke.092079.se.1.html)  ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GG am 22. September 2008, 18:46:03
Zum Thema Mondteleskop u.ä. habe ich hier einen kleinen Artikel aus dem Portal.

http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/05082006185949.shtml

Zu allem anderen: Letztlich geht es darum, den Weltraum zu erfahren, zu erleben. Das kann nur der Mensch. Was wir jetzt machen sind nur Vorboten für ein Leben der Menschheit im All.

Von den ersten, zaghaften Versuchen, den Ozean zu überqueren bis zur weitgehenden Beherrschung der Seefahrt hat es Jahrhunderte gedauert und noch immer nutzen wir das Meer nicht so, wie wir es könnten. Aber stellt Euch mal vor, wir hätten Roboter zur Erkundung nach Amerika geschickt...

Heute reden wir darüber, was wir uns leisten können, wofür wir Geld ausgeben wollen. Das liegt daran, dass wir noch nicht in den Weltraum hinaus müssen. Aber eines Tages...

Und dafür üben wir jetzt schon mal im Kleinen, auf ISS, Mond und Mars...

GG
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: klausd am 22. September 2008, 18:48:12
Ich finds ja gut wenn hier drauf geachtet wird, dass themenbezogen disskutiert wird, aber der Thread-Titel gibt es meiner Meinung nach durchaus her, mal grundsätzlich darüber zu disskutieren, wie, wo und warum man was und wann auf dem Mond machen kann...

Natürlich soll man auch Forschung da oben betreiben. Aber dazu gehört eben auch die Forschung hier unten! Und die erstickt man im Keim, wenn man ein Apolloraumschiff auspustet, mit Flachbildschirmen ausrüstet und mit den Shuttle-Boostern in die Umlaufbahn schiesst.
Hier wurde bereits gesagt, dass es den Grund hat, ein Raumschiff zu bauen, welches zuverlässig funktioniert. Und warum montiert man es dann auf einen Feststoffbooster mit Null Erweiterungskapazitäten??? Das ergibt doch keinen Sinn oder?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 22. September 2008, 20:28:33
@klausd:  
Ich verstehe einen Teil der Kritik so: "Warum sieht das neue Raumschiff für das Mondprogramm ähnlich aus wie das alte Apollo-Raumschiff?"

Ich würde das STS als eine Art moderner Lieferbus mit eingebauter Werkzeug bezeichnen, das aufgrund der technologischen Entwicklung noch mit einer schweren Dampfmaschine angetrieben wird.  Die Idee ist sicherlich gut, aber wegen der bisher nicht durch etwas besseres zu ersetzende Dampfmaschine ist es noch zu schwer und gehört deswegen auf die Schiene bzw. marktwirtschaftlich gesehen: Der Bedarf an Personen- und Güterverkehr ist größer als an einen Werkstatt-Wagen mit kleiner Transportkapazität.

Es ist richtig, daß die NASA versucht, Transport-Systeme zu entwickeln, die vll. technologisch keinen allzu großen Sprung darstellen, aber die dafür sehr erprobt sind und deren Wirtschaftlichkeit im für den Weltraum-Transport bisher noch nicht übertroffen wurde.  Erst danach ist es im Sinne einer kontinuierlich betriebenen Weltraumfahrt sinnvoll größere technologische Experimente zu wagen, um die Wirtschaftlichkeit der Weltraumfahrt weiter zu steigern.

Derzeit will man das SpaceShuttle weiter fliegen, um einen bemannten Zugang zum Weltraum und zu der ISS im besonderen aufrecht zu behalten. Am besten scheint es mir, wenn man Ares-I und Ares-V aus Constellation aber auch Jupiter-121 aus Direkt 2.0 entwickeln würde. Mit Ares-I könnte man sehr günstig die ISS mit einen nur leicht ausgerüsteten Orion bedienen wogegen die Jupiter-121 ein "schwer" ausgerüstetes Orion mit dem Ziel Mond heben könnte. Die Ares-V könnte wie geplant als Arbeitspferd Ladung aber auch eine schwer ausgerüstetes Orion zum Mond transportieren.

Im SpaceShuttle sehe ich eine besondere Eignung als ein Montage-Fahrzeug und als ein Schwerlast-Lander (20t) für die Erde.  Das sind sehrwohl wichtige Aufgaben, aber der größte Teil macht ebend der Transport von Ladung und Personen aus und dafür ist das STS wenig geeignet.

Warum sollte ein Raumschiff, daß von der Erde zum Mond fliegt und wieder zurück schwere Tragflächen und ein schweres Landefahrwerk mit sich führen?  Der Gedanke der Wiederverwendung von Raumschiffen hat durch das SpaceShuttle technologisch einen großen Sprung nach vorne gemacht, aber weil die erhofften Einsparrungen nicht erreicht wurden  leider gleichzeitig auch einen großen Dämpfer erhalten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: klausd am 22. September 2008, 21:18:08
Die NASA darf gerne ein wirtschaftlich und erprobtes Gerät bauen. Aber genau das stellt die Ares-Rakete nicht dar. Ein kleiner Minigleiter wie Hermes wäre doch ideal. Ob man nun ein Servicemodul hinter sich herschleppt oder einen Teil davon in die Flügel auslagert, ist doch relativ egal oder? Und als Flügel geformt hat dieser "Wulst" sogar noch einen weiteren Sinn :)

Wenn man schon so ein ambitioniertes Ziel wie den Mond hat zusammen mit dem geschichtlichen Hintergrund, dann würde es die Menscheit deutlich weiter bringen direkt so Sachen wir AeroSpike marktreif zu entwickeln.

Hier kann das Argument es sei zu teuer und unwirtschaftlich in sowas Geld zu investieren doch gar nicht gelten. Mit der nächsten Mondmission wird man so und so kein Geld verdienen können.

Das, was erforderlich ist um die Menscheit in der Weltraumerforschung weiter zu bringen, ist der nächste Schritt. Und der kann nicht sein bereits geleistetes zu wiederholen, mit einem größeren Wassertank um länger zu bleiben...

Daher mein Vorschlag an die NASA:
- Baut eine "bombensichere", wirtschaftliche Rakete um die ISS zeitnah (spätestens 2012) wieder zu erreichen. (Und nicht 2! (Falcon))
- Forscht und baut Eure X-Reihen weiter damit Ihr 2020 anfangen könnt etwas wirklich beeindruckendes zu bauen. Damit wäre es vielleicht doch möglich, bis 2030 auf dem Mars zu sein.
- Arbeitet mit den Europäern zusammen. Die hatten/haben Interesse und sind nur notgedrungen dabei, sich Ihre Ariane-5 Rakete / ATV menschentauglich zu machen

Was wäre gegen einzuwenden an meinen Vorschlägen???
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Chewie am 22. September 2008, 21:24:35
@SpaceWarper: Genau so sehe ich das auch.

Wir brauchen für den Mond nur ein effizientes Transport System. Das Shuttle ist für den Aufbau der ISS ein effizientes System jedoch nicht für den Mond.

Ich sehe keine Schade darin in ARES/Orion die besten Sachen aus Apollo und Shuttle zu verwenden die der Aufgabe dienlich sind.

Das eigentlich neue und damit auch die größte Herausforderung ist jedoch die Mondbasis. Dafür müssen ganz neue Dinge gebaut und erprobt werden! Klar will man schicke Raumschiffe am Start sehen, aber das ist erstmal zweitrangig.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 22. September 2008, 21:28:31
Mit Hermes kann man nicht bzw. nur sehr schwer zum Mond fliegen. Die Flügel sind unnötige Ballast. Außerdem braucht man bei der Rückkehr vom Mond einen deutlich stärkeren Hitzeschild. "Geflügelte" Raumflugkörper lohnen sich höchstens für Flüge in den niedrigen Erdorbit und natürlich für suborbitale Flüge à la SpaceShipOne/Two. ;)

Die X Reihe wird weitergebaut. Nächstes Jahr soll die X-51A fliegen.

Die Zusammenarbeit mit den Europäern wird mit dem Ende des Shuttles auf eine neue Probe gestellt. Die Amerikaner sind für den Transport von ESA-Astronauten verantwortlich. Wenn sie keine SoyuzKapseln kaufen, dann können sie den Teil dieses Vertrages nicht erfüllen. Das dürfte Monsieur Dordain sicherlich nicht freuen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Chewie am 22. September 2008, 21:32:22
Die ESA könnte ja auch Soyuz Flüge zur ISS von den Russen kaufen. Wir nehmen dann die Amis mit.  ;D ;D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: HAL2.0 am 22. September 2008, 21:39:03
Zitat
Die ESA könnte ja auch Soyuz Flüge zur ISS von den Russen kaufen. Wir nehmen dann die Amis mit.  ;D ;D

*kicher* wirst lachen,aber die gleiche Idee hatte ich auch schon...;)
Na,die kriegen sich hoffentlich wieder ein da "oben".

Ergänzend: Hey,"Global Partnership" ist ebenfalls eines der definierten Ziele ! Angesichts der letztens aufkommenden Befürchtungen (siehe ISS-Hauptthema) ist das doch eine beruhigende Perspektive. Und wenn wir zum Mond fliegen müssen,um zusammenzuarbeiten.....(sooo scherzhaft mein ich das gar nicht. Da sind immer noch reichlich Atomwaffen und Vorbehalte....)...,so mag uns dieser "Auslandstrip" tatsächlich weiterhelfen. Möglicherweise wäre eine Mondbasis also auch eine gute Basis für die Völkerverständigung.
Und dafür sogar noch billig,für die Buchhalter.....;)
I have a Dream ! HAL
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 22. September 2008, 22:08:32
Ich denke die Möglichkeit mit den Raumschiffen anderer großer Weltraumagenturen wie NASA und Roskosmos fliegen zu können kann und darf kein Ersatz für eine europäische Lösung sein.

Vereinfacht gesagt: Auch wenn man mit Arbeitskollegen eine Fahrgemeinschaft bildet, kann dieses nicht einen eigenen PKW ersetzen. Pro Fahrgemeinschaft bedeutet also nicht Contra eigenen PKW.  

In diesem Sinne: Pro für Fahrgemeinschaften! ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: HAL2.0 am 22. September 2008, 22:22:49
Ich bin glatt versucht,noch eins nachzulegen:
600++ Milliarden Dollar für die Erhaltung des Rohölnachschubs sind ja bald (!!! 10 jahre ?) schon verständlich(Irakkrieg). Moralisch nicht einwandfrei,aber verständlich. 700 Milliarden Dollar für ungenügend ausgebildete Banker erscheinen langsam schmerzhaft,und wieviel kostet so eine Mond-/Mars-Mission gleich wieder ? Beide zusammen weniger als arrogante Banker,oder ? Huch.....wie konnte das passieren ? ;)
Daher mein Statement: So eine Mondmission lässt unsere eingeschlafenen Füsse wieder kribbeln vor Leben.
Ich befürworte eindeutig ein solches Vorhaben - und drolligerweise damit einen Erlass von George W. Bush.
Meiner bescheidenen Meinung nach brauchen wir Träume,oder wir fühlen uns zu gut.
Blah,HAL
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: klausd am 22. September 2008, 23:10:14
Zitat
Die Flügel sind unnötige Ballast.

Nach viel Ballast sieht das aber nicht aus, was an Konzepten da ist! Zudem kann man die als Treibstofftanks nutzen!

(https://images.raumfahrer.net/up039879.jpg)

Man müsste es nur mal umsetzen! Nach all den Designstudien usw. ist das gewählte Ares-Konzept mit Abstand das langweiligste...  :-[
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 22. September 2008, 23:33:47
Hallo Klaus,

es ist ja nicht mit der reinen Flügelstruktur getan. Dazu kommen Steuerflächen, Steuersysteme, Hydraulik, Pumpen, etc ... dadurch steigt dann nicht nur die Systemmasse, sondern v.a. die Komplexität und das Fehlerrisiko. Immerhin soll Orion mal ein halbes Jahr unbemannt im Standbymodus um den Mond kreisen können. Das spricht für einfache und sichere Systeme.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: klausd am 23. September 2008, 00:30:38
Hallo Daniel!

Ich wollte mich jetzt auch nicht unbedingt auf ein Lifting-Body Konzept festnageln lassen, obwohl man damit sicherlich mehr Nutzlast wieder zurück mit auf die Erde bringen kann... (die größe einer Kapsel und auch die Raumnutzung sind begrenzt)

Primär geht es mir darum, was man aus diesem Projekt neues lernen kann, wenn es absolviert ist. Das halte ich für deutlich weniger, als möglich wäre! Und wozu führt man ein solches Vorhaben durch??? Richtig, um zu lernen!!!

Seht mal, das Kapselkonzept ist eine Sackgasse. Viel effektiver als bei Orion wird man es eh nie bauen können. Gleiches gilt für die Ares-1 Rakete. Deren Feststoffbooster als Grundstufe ist am Ende und bekommt kaum die Orionkapsel in der Orbit. Alles Sackgassen!

Aufgabe ein System dann wirtschftlich zu betreiben, sollte Aufgabe privater Unternehmen sein, die von der NASA entwickelte Technologie aufkaufen und perfektionieren. Die NASA ist doch primär kein wirtschaftlich operierendes Unternehmen! Wäre zumindest schade, wenn Sie das sein soll in Zukunft!

Könnt Ihr meine Kritik nachvollziehen bzw. auch nur teilweise? Oder haltet Ihr das Constellation-Projekt für so wegweisend???

Grüße, Klaus
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 23. September 2008, 03:04:06
Zitat
Ich würde das STS als eine Art moderner Lieferbus mit eingebauter Werkzeug bezeichnen, das aufgrund der technologischen Entwicklung noch mit einer schweren Dampfmaschine angetrieben wird.  Die Idee ist sicherlich gut, aber wegen der bisher nicht durch etwas besseres zu ersetzende Dampfmaschine ist es noch zu schwer und...
Ganz meiner Meinung!

Abgesehen davon verstehe ich den Vergleich Shuttle / Ares-Orion nicht: Wir wollen zum Mond, und da kann das Shuttle NICHT hin. Die Form eines Gleiters ist für die hohen Geschwindigkeiten bei einem direktem Wiedereintritt NICHT geeignet. Ein Abbremsen und einschwenken in den Orbit ist Energetisch NICHT günstig. Auch mit kleineren Gleitern funktioniert das NICHT gut genug, hat Europa und Russland das nicht gerade erst am ACTS durch exerziert?

Daraus folgt das das Shuttle keine Alternative zu Orion ist - sondern eine Lösung für ein anderes Problem. All die Liftingbodys alla X-38 oder Klipper sind für den LEO entworfen, und machen dort auch Sinn. Die Kapsel der Orion wird aber nicht für den LEO entworfen sondern als Rückkehrkapsel von Mond und Mars! Der entscheidende Unterschied: die Wiedereintrittsgeschwindigkeit ist um ein vielfaches höher! Anderes Problem, andere Lösung!

Zitat
Könnt Ihr meine Kritik nachvollziehen bzw. auch nur teilweise? Oder haltet Ihr das Constellation-Projekt für so wegweisend???
Deine Kritik an der Ares kann ich gut nachvollziehen, gegen die eine grundsätzliche Kapselform der Orion sehe ich aber keinen Einwand. Sicher möchte ich X38 und Klipper auch fliegen sehen, und ich hoffe das werde ich noch. Aber zum Mond werden beide bestimmt nicht kommen.

Ist das Constellation Projekt wegweisend? Ja, ist es - oder kennst du ein anderes Programm dessen erklährtes Fernziel eine bemannte Mission zum Mars ist? Weder die Europäer noch die Russen haben, abgesehen von einzelnen Vorüberlegungen soetwas.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 23. September 2008, 07:27:27
Viele Vorschläge und Ideen die hier geäußert werden sind ziemlich interessant.
Allerdings scheinen einige zu vergessen was das Ziel ist:
Die NASA hat von der Politik den Auftrag erhalten, eine erneute bemannte Mondlandung durchzuführen und später einen lunaren Außenposten zu erreichten (einen Außenposten, keine Basis! d.h. einen bis zu 6 Monaten zeitlich begrenzenden Aufenthalt, keine permanente Präsenz).
Genau das ist das Ziel, nicht mehr und nicht weniger.

Die NASA muss dieses Ziel umsetzen. Dazu braucht man kein Space Shuttle und kein Hermes, man braucht überhaupt keinen Gleiter oder sonst wie für den atmosphärischen Flug ausgelegtes Fahrzeug.
Für einen Außenposten braucht man auch keine große lunare Infrastruktur.
Das Apollo Konzept hat bewiesen, dass damit die gesteckten Ziele erreicht werden können, also ist es folgerichtig, dass man mit Ares/Orion einen Apollo ähnlichen Ansatz verfolgt.

Darüber zu schwadronieren, was alles nützlich, oder schön wäre, oder was uns technologisch weiterbringen könnte und was eine Sackgasse ist, das ist zwar interessant, es bringt uns in der aktuellen Situation aber nicht weiter.
Das Ziel ist klar definiert, zu mehr hat die NASA derzeit keinen Auftrag und solange sich das nicht ändert, wird nichts von den schönen Sachen die hier angesprochen wurden verwirklicht.
Das ist nun mal die Realität  ;)
 
Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 23. September 2008, 12:35:55
Zitat
Könnt Ihr meine Kritik nachvollziehen bzw. auch nur teilweise?

Nachvollziehen .. ja. Aber den Schritt den du anmahnst halte ich für den erst nach Ares-I+V (+ Jupiter 121) nachfolgenden Schritt.

Derzeit schaut es so aus:  
Alles was in einen Erd-Orbit gehoben werden soll und alles was seinen Orbit wechseln soll, kostet enorm viel Treibstoff (Lift+Transfer).
Angenommen eine kleine supergute Schraube im Wert €10 müßte in einer Pappschachtel aus unerfindlichen Gründen bei jeder Mission mitgeführt werden.  Die zusätzliche Masse der Schraube müßte geliftet werden, zum Mond und danach wieder zurück zur Erde transferiert werden und danach wieder auf der Erde zu landen.  Danach mag die Schraube in einen 1a Zustand sein, aber die Lift+Transfer-Kosten werden den Wert der Schraube um ein vielfaches übertreffen.

Darum wird als erstes überlegt, ob man die Schraube wirklich mitnehmen sollte und wenn ja, wird sie so schnell wie möglich, sobald sie nicht mehr gebraucht oder benötigt wird, weggeworfen, weil sie dann keine weiteren Kosten mehr verursacht.

Ansätze um den Nutzen zu steigern bzw Kosten zu senken:
1) Man nimmt Sachen nur bis dorthin mit wo sie schliesslich gebraucht werden und(!) auch wieder aufgenommen werden können und nimmt diese Sachen erst später auf der Heimreise wieder auf.  

2) Sachen die nicht mehr "selbst" gebraucht werden, werden für einen späteren wohlmöglich noch unbestimmten Wiederverwendung zurückgelassen. Motto: Wer weiß wofür man es noch mal gebrauchen kann, aber da es schon im Orbit ist und kein Brot frisst kann man es auch lagern!

3) Wiederverwendbare Infrastruktur im Orbit.  Z.B. ein Mond-Lander, der die Crew aus dem Mond-Orbit auf die Mond-Oberfläche transportiert, und später vollständig wieder in den Mond-Orbit zurückkehrt. Dieser Lander müßte dazu entweder auf dem Mond oder in dessen Orbit neu betankt werden und mit weiteren Versorgungsgütern (z.B. Atemluft) wieder Einsatzbereit gemacht werden.

Man kann die "Nutzlast-Effizienz" der Transport-Wege beschreiben mit einen einfachen Gleichung, wobei jedes Glied e_i die Nutzlast-Effizienz eines Gliedes in der Transfer-Kette entspricht:

e_ges = e_1 * e_2 * .. * e_i * .. * e_n   mit  0<=e_i<1

Wie man sieht macht es im Prinzip keinen Unterschied, ob man die Nutzlast-Effizienz der Träger-Rakete oder aber die der Transfer-Stufe verdoppelt (2=2*1=1*2) - in beiden Fällen ist die Gesamt-Nutzlast-Effizienz gleich.

Von allen entwickelten Antriebssystemen sind bisher nur chemische Raketen-Triebwerke leistungsfähig genug, um Nutzlast von der Erde in einen Orbit zu heben. Aus einen Orbit kann man im Prinzip mit beliebiger Schubkraft auch andere Orbits anfliegen.  Vergleiche das mit einen PKW vor einen steilen Berg:  Wenn der Motor zu schwach ist kommst du den Berg nicht hoch.  Wenn du aber oben an der Hochebene angekommen bist, kannst du mit einen wesentlich kleineren Motor überall auf der Hochebene hingelangen - du brauchst mit einen kleineren Motor ebend nur länger.  Wenn du den Berg wieder heruntermöchtest, brauchst du dagegen sehr gute Bremsen.  Weil der Berg aber sehr steil ist müssen auch die Bremsen sehr leistungsfähig und werden dementsprechend schwer sein.  Wegen der schweren Bremsen muß der Motor natürlich wieder etwas leistungsfähiger sein und der Tank mehr Treibstoff fassen.

Auf der Hochebene benötigst man nicht soviel Motor-Leistung wie beim Aufstieg. Darum könnte man dort einen wesentlich effizienteren Motor benutzen, der allerdings nicht soviel Leistung besitzt. Dann kommen das Nutzlast-Problem hinzu, daß man für jeden weiteren Tag auf der Hochebene zusätzliche Nahrungsmittel mit sich führen muß. Darum darf der Motor zumindest für Personen-Transporte nicht zu schwach sein.


Technologisch erreichbar erscheint mir die Möglichkeit, im Orbit umzusteigen in elektrisch betriebene Transferschiffe Erde-Mond-Erde, um die Nutzlast-Effizienz wesentlich zu steigern. Aber wenn Constellation nicht 10-20 Jahre auf diese Transferschiffe warten soll, müßen konventionelle technologisch erprobte Transferstufen entwickelt und verwendet werden.  Wenn ich die Leistungsfähigkeit der AeroSpike-Triebwerke richtig einschätze, könnten diese vll sogar für leichte Mond-Lander Verwendung finden. Für Transferschiffe wären sie immo auch geeignet, aber für diese würden sich immo mehr noch Nuklear-Energie versorgte Ionentriebwerde wie VASIMR eignen.

Auf der ISS wird eine Triebwerks-Test-Einrichtung installiert werden. Dort soll als erstes ein VASIMR-Triebwerk getestet werden.  Später wird sicherlich auch das AeroSpike-Triebwerk folgen. Wenn die Test zufriedenstellend verlaufen wird es sicherlich keine 10 Jahre dauern, bis Planungen für Transfer-Stufen/Transfer-Schiffe und Mond-Lander auf diese Technologien zurückgreifen werden.

ABER zum gegenwärtigen Zeitpunkt würde ich Constellation von diese Technologien derzeit nicht davon abhängig machen!  Wenn die AeroSpike-Technologie noch weitere Jahre zur Reife benötigen, würde das gesammte Constellation-Programm nur wegen diesem Triebwerk um ebend diese Zeit verzögert werden.  Darum unabhängig wie gut oder schlecht VASIMR oder AeroSpike funktionieren werden, für Ares-I und Ares-V hat das wenige Auswirkungen. Ein wichtiger Vorteil ist, daß man dadurch außerdem eine Fallback-Technologie erhält.


Derzeit ist zu hören, daß NASA Kräfte von den Ares-Liftern abzieht um den Fortbetrieb der SpaceShuttles zu erreichen.  Vll. tröstet dich ja der Gedanke, daß vll. für weitere 5 Jahre etwas wiederverwendbares mit Flügeln fliegen wird. Die schlechte Nachricht aber ist: Das SpaceShuttle ist im Betrieb seeehr teuer! Die Resourcen, die das SpaceShuttle binden wird/würde, wird fehlen für die Entwicklung der Ares-Lifter und die resultierende Verzögerung betrifft auch die Entwicklung und Einführung der VASIMR- und AeroSpike-Technologie.


Deine Forderung fortschrittlichere Tchnologien einzuführen ist also nicht verkehrt, jedoch um 5-10 Jahre verfrüht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Cebulonicus am 23. September 2008, 12:56:48
Hallo

Da gebe ich SpaceWarper recht: nur das mitnehmen bis dorthin wo es gebraucht wird.
Ich muss da irgenwie nochmal darauf zurück: Gleiter/Kapsel

Einen Dockingmechanismus muss die Kapsel ja haben, alleine wegen der Mondlandefähre. Warum eigentlich das ganze nicht dreiteilen:

LEO Auf-und Abstieg mit Gleiter (wiederverwendbar, nur Mann Transport)
EARTH-MOON Transfer mit einem Servicemodul
LLO Auf-und Abstieg mit Fähre

Das ist wie in der SW-Technik: Schnittstellen (Dockingmechanismen)erhöhen die Flexibilität erhöhen aber den Gesamtpreis. Daher gebe ich auch KSC recht: die NASA hat einen klaren Auftrag, ob das jetzt hübsch gelöst wird ist nicht wichtig.

Wenn der Denkhorizont nur bis zum Mond reicht, wirds nichts besseres/schöneres geben. Wir denken ja in unseren Wünschen schon an Mars und "wirtschaftliche" Trägersysteme. Ich erinnere mich aber auch in den NASA Papieren gelesen zu haben: (sinngemäß: ... und bereitet den Weg für Mond, Mars und darüber hinaus ...)

cebu, der gerne alles variabel und erweiterbar hätte
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 23. September 2008, 13:17:49
Zitat
LEO Auf-und Abstieg mit Gleiter (wiederverwendbar, nur Mann Transport)
Prinzipjell finde ich das auch die beste Variante, eigendlich exakt der Gedanken eines Transferraumschiffes. Zwei Probleme gibt es aktuell  damit:

1) Sicherheit: Wenn die Crew einen im LEO geparkten Gleiter zum auf/abstieg nutzt, hat sie kein Rettungsschiff dabei mit dem sie Notfalls direkt zurückkehren könnte.
2) Energiebilanz: Vom Mond kommend kostet das abbremsen auf LEO ne Menge Energie = Masse die man sich spart wenn man direkt landet = potentiell mehr Nutzlast.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 23. September 2008, 14:10:16
Aus Risikoaspekten heraus sind die sog. "Direct"-Konzepte aus den ESAS-Papieren der NASA dich "sicherste" Variante:
Mit einem entsprechend schweren Träger führt man nur einen Start durch und geht direkt auf den Flug zum Mond ohne Rendezvous im Erdorbit. So ähnlich wurde das bei Apollo gemacht. Am Mond würde man komplett landen, Raumschiff und Lander sind also das selbe Gerät, und startet von der Mondoberfläche direkt zur Erde zurück.

Vorteil:
Man spart sich aufwändige Dockingmanöver und -technik mit ihrem Risiko. Außerdem benötigt man nur ein Raumschiff.

Nachteil:
Man benötigt sehr viel Leistung (v.a. für den Start von der Erde) und verliert eine Menge Nutzlast, da man eine Menge Ballast die Graviationspotentiale rauf und runter schleppt, v.a. bei den Manövern am Mond.



PS: Nicht mit dem DIRECT-Konzepten der "Konkurrenz" verwechseln.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 23. September 2008, 14:10:23
Richtig knt. Es ist völliger Unsinn Unmengen von Treibstoff mit zum Mond zu schleppen (wofür man wieder mehr Treibstoff für den Hinflug braucht) um sich damit nach der Rückkehr zur Erde in einen Erdorbit zu bremsen und diesen Orbit dann auch noch genau ausrichten zu müssen, nur um anschliessend in einem „eleganten Gleiter“ zu steigen, den man vorher mit einigem Aufwand nur aus einem einzigen Zweck gestartet hat: nämlich um mit ihm wieder landen zu können. Kein sehr überzeugendes Konzept ;-)

Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ilbus am 23. September 2008, 14:24:04
In der Antwort #666 wird Airspike für den Mondlander angesprochen. Ich denke es macht keinen Sinn es dort zu verwenden. Der aleinige Vorteil des Airspikes ist seine Anpassungsfähigkeit an die äusserren Drücke. Er ist also nur für den Athmosphärenflug gerechtfertigt. Der Vakuum ob im LEO oder auf dem Mond ist im Vergleich zu Brennkammerdrucken überall gleich. Daher ist es ist es hier nicht nötig einen so teuren und noch koplizierten Triebwerk wie Airspike einzusätzen. Es würde ausreichen eine auf Vakuumbetrieb speziealisierte klassische Düse zu verwenden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 25. September 2008, 07:13:26
Die weitere Diskussion zum Aerospike Triebwerk wurde hier hin verschoben:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4094.0

Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Cebulonicus am 23. September 2008, 15:32:20
sinnlos "Abbremstreibstoff" mitzuführen ist nicht gut/effizient.
Wenn aber eine Gleiterwiederverwendbarkeit das wettmacht ?
bzw. jetzt muss ja auch der Hitzeschild/Fallschirme/Airbags "sinnloserweise" zumindest bis zum Mond gebracht werden (und zurück) - oder ? Das Transferraumschiff wird ja hoffentlich um etliches leichter sein als die komplette Landekapsel ?

docking & technik für LUNAR Abstieg war bei Apollo und ist bei Ares auch vorhanden.

keine Ahnung hat ob das Abbremsen im LEO oder das Mitführen der Hitzeschutzschildes (Kapsellandetechnik) eine bessere Energiebilanz hat. LEO Maneuver sind sicher heftiger als LLO Maneuver.

irgendwie läuft das auf die Frage hinaus: Will man nachher mit einem Gleiter auch noch was anstellen, oder will man nur zum Mond.

Ich nehme mal an, das wurde x-mal durchgerechnet und so wies jetzt wird isses am besten.

cebu, der die Energiebilanzdaten nicht hat
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Crest am 24. September 2008, 11:55:22
Zitat
Wieso baut man das Mond bzw Marsraumschiff nicht auf der ISS zusammen? Dann könnte man den Gleiter für Flüge ISS und zurück einsetzen. Die eigentliche Mond/Mars Crew landet direkt mit ner Kapsel. Und die einzelnen Stages für Mond/Mars werden mit schicken Aerospike-Triebwerken in unbemannten Gleitern in den Orbit zu ISS geschossen. Alles wiederverwendbar, bis auf das Zeugs was auf dem Mars/Mond zurückbleibt und ein paar Treibstofftanks  ;D
Weil:Vielleicht bietet eine Montageplattform im Orbit Vorteile. Ob das so ist, kann ich nicht beurteilen. Aber die ISS kann man dafür nicht verwenden.

René
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 24. September 2008, 12:10:02
Ein bischen was zur Montage im Weltraum wurde schon mal hier diskutiert

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4528.0
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 24. September 2008, 12:26:38
Kann man nicht die ISS auf eine praktischere Bahn schicken?  Das Ding ist dort doch nicht angenagelt! ;)


Die ISS liesse sich gut, aber nicht kostenlos, zu einer Orbital-Werft erweitern.   Meinen Überlegungen würde sich nach meinen Entwurf die Masser der ISS knapp verdoppeln, aber dafür man könnte sogar dort hervorragend dort Schiffe bauen.  Eine Orbital-Werft zum Null-Tarif gibt es aber nicht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: m.hecht am 24. September 2008, 13:09:19
Hi Leute

Zitat
Kann man nicht die ISS auf eine praktischere Bahn schicken?  Das Ding ist dort doch nicht angenagelt! ;)

Natürlich ist sie nicht festgenagelt.
... und doch irgendwie schon!!

Klar könnte man die Inklination der ISS ändern. Aber wo willt du die enorme Menge an Energie hernehmen, die für ein solches Manöver nötig wäre?

Hm, schon wieder alles voll OT!!


Mane
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 25. September 2008, 07:39:10
Ausserdem wurde die Diskussion zum Aerospike Triebwerk verschoben nach:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4094.0

Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 25. September 2008, 13:43:42
Noch mal zur Klarstellung:

Gestern Abend gab es ein technisches Problem, bei dem leider einige Beiträge verloren gegangen sind.

Heute Morgen wurde die Aerospike Diskussion (minus der verloren gegangenen Beiträge) in den Schwerpunkt „Unbemannte Raumfahrt“ verschoben.
Diese Beiträge wurden inzwischen vom dortigen Kollegen an den von knt eröffneten Spinoff Thread angehängt

Also alles zum Aerospike Triebwerk hier:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4094.0

Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: moonwatch am 30. September 2008, 19:20:54
kann mir irgendeiner bitte sagen wie das auto auf den erdtrabanten gekommen ist tausend dank
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: orbitall_express am 30. September 2008, 19:38:48
Mit der Saturn V - LM (Lunar Modul) - Von den Astronauten auf dem Mond zusammengebaut

http://de.wikipedia.org/wiki/Lunar_Roving_Vehicle

Info.
Bei Apollo 17 wurde ein Bild geschossen wo die crew mit einem warscheinlich nachgebauten Mondauto vor der Saturn V steht geschossen. Wäre das ein echtes Mondauto würde es auseinanderbrechen da es für Mondschwerkraft gebaut wurde.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/b/b9/Apollo17_-_Prime_Crew.jpg
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 20. Oktober 2008, 21:49:40
Ich habe eine Site gefunden, die eine Vielzahl sehr guter Artikel zum Mond anbietet.

>>Hier<< (http://www.extrasolar-planets.com/de/news/2006052301.php) geht es um grundlegende Ratschläge für das Schürfen nach Rohstoffen (auch) auf dem Mond.   Zum Thema verlinkt sind aber noch viele andere sehr interessante Themen zum Mond.

Z.B. daß es auf dem Mond oberflächliche große Masse-Konzentrationsdifferenzen gibt, die das Gravitationsfeld des Mondes sehr inhomogen machen, was zur Folge hat, daß niedrig fliegende Satelliten sehr instabile Umlaufbahnen haben und deshalb relativ häufig Bahnkorrekturen durchführen müssen um auf einen sicheren Orbit zu bleiben.
Ein reicher Fundus!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 21. Oktober 2008, 21:31:02
Guten Abend.

Ich hatte gerade eine Idee zur automatischen Landung von Cargo-Landern. Wenn die relativ punktgenau landen müssen, könnte man die Landestelle evtl. mit einem optischen System markieren, welches bei Aktivierung hell strahlt. Ein entsprechender Sensor im Lander erkennt das Muster und kann so seine Lage relativ zum Zielpunkt bestimmen und ihn im Endanflug ansteuern.

Spricht etwas dagegen?
Welcher Frequenzbereich wäre für das Leuchten der Marker am besten, um sie vom Untergrund zu unterscheiden? Sichtbarer Bereich? IR?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ilbus am 21. Oktober 2008, 23:30:35
....Z.B oder die Lasermarkierungen die man aus der Militär kennt. Z.B das Laser Guidence System die Bodeneinheiten verwenden um den Flügzeugen die Punktgenaue Treffsicherheit zum Bombenangriff "anleuchten".
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 22. Oktober 2008, 06:47:17
Technisch wohl unumstritten möglich.  Doch wenn die NavigatiosBarken zumindest in der Umgebung der Stationen benutzt werden, ist es dort nicht unbedingt notwendig.

Wenn fern der Station(en) gelandet werden soll:
-Wer oder was soll die LandeMarke erzeugen?
- Wann würde diese Methode vorteilhaft sein?

Mir fallen da zwei MissionScenarios ein:
- eine havarierte Crew soll aus entlegener Lage evakuiert werden
- eine wichtiger Fund (z.B. BodenProbe) aus entlegener Lage soll in ein weiter entferntes Labor transportiert werden
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 22. Oktober 2008, 06:59:07
Guten Morgen

@SpaceWarper
Die Station der Amerikaner wird aller Voraussicht nach nicht dauerhaft bemannt sein, sondern für Langzeitmission eine Besatzung beherbergen und dazwischen teilweise leer sein. Während der ersten Aufbaumissionen und während des Betriebs können Astronauten die Marker an einer geeigneten Stelle aufstellen. Später, während einer unbemannten Phase, kommt eine Frachtmission an und landet "punktgenau" an der gewählten Stelle.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 22. Oktober 2008, 07:26:33
Ein kleiner stationärer Ziel-Laser, der die LandeZone zusätzlich auszeichnet oder sogar einzeichnet dürfte nicht schaden.  Letzteres würde sicherlich auch von Piloten manuell gesteuerten Systeme begrüßt werden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Hansjuergen am 24. Oktober 2008, 23:45:11
Neue Bilder aus dem "NASA-Sandkasten"  in welchem Mondrover und Astronautenanzüge getestet werden:
(https://images.raumfahrer.net/up039878.jpg)
(http://i35.tinypic.com/qn72hh.gif)

Mehr darüber hier: http://www.nasa.gov/directorates/esmd/home/black_point.html

Mir persönlich gefallen vor allen Dingen die neuen "Mondschuhe" ;)

Hansjürgen
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: orbitall_express am 25. Oktober 2008, 11:21:00
:oSchnürsenkel, hoffentlich fallen die auf dem Mond deswegen nicht hin ;D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: klausd am 27. Oktober 2008, 12:29:08
Gibt auch einen aktuellen Spiegel-Online Artikel darüber

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,586718,00.html

https://images.raumfahrer.net/up039877.jpg
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Hofi am 10. November 2008, 19:35:29
Hi!

Die Rover dürften wirklich toll sein. Ich habe mit die Fact-Sheets durchgelesen: Man kann die Rover ganz gut als kleine Station verwenden.
Damit sind also größere Missionen machbar.
(https://images.raumfahrer.net/up039876.jpg)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 12. November 2008, 08:27:42
Wie eine Bais sehen die aber nicht aus...

Eine Basis hat für mich eine Mindestgröße, (nach erprobung einen Magnetfeldgenerator, der vor Strahlung schützt), ist modular aufgebaut (man kann sie jederzeit vergrößern und neue Komplexe wie Gewächshäuser und Habitate anhängen) und sollte weitgehed autonom sein (anfänglich noch mit sicheren versorgungsflügen). Und braucht eine Garage für die Rover und viele Schleusen...

Und dauernd bemannt. Ausserdem bräuchte sie Solarzellen.


EDIT:
Auf dem Photo hat das ding gar keine Solarzellen?! Wenn die Batterie aus ist, sterben sie...
Ich würdeeine kleine Anbringen, der sie notfalls um 10m / Tag verschieben kann dann kommen sie garantiert irgendwann zur Basis zurück... sonst ists n spiel auf gut glück...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 12. November 2008, 08:46:58
Guten Morgen,

Solarzellen bringen bei einem Mondrover wenig, wenn man lange Erkundungen in jedem Terrain machen möchte. Nur auf den Bergen am Südpol und evtl. am Nordpol gibt es einige Stellen, die dauerhaft im Licht sind. Gleich daneben, in den Kratern, gibt es Bereich die nie eine Sonnenstrahl abbekommen. Auf dem Rest der Oberfläche gibt es halbmonatige Dunkelheit (Nacht), gefolgt von halbmonatiger Helligkeit (Tag).
Um eine gute Technik zur Speicherung von Energie (Batterien? Brennstoffzellen?) wird ein Rover nicht herumkommen. Transportable Solarzellen werden auch nicht wirklich reichen. Mit denen wird man nicht ausreichend Leistung produzieren können, um eine Besatzung zu versorgen und gleichzeitig fahren zu können.
Bei Raumschiffen macht man sich doch auch nicht solche Sorgen. Gemini, Apollo und Space Shuttle hatten/haben alle keine Solarzellen, sondern Batterien und Brennstoffzellen. Für einen Rover mit überschaubarer Missionsdauer dürfte das dann also auch die Lösung sein, v.a. da man von der Umgebung (Sonnenlicht) unabhängig ist.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tul am 12. November 2008, 13:57:29
Ich würde Natrium-Schwefel Batterien empfehlen.
http://www.energy.ca.gov/research/notices/2005-02-24_workshop/11%20Mears-NAS%20Battery%20Feb05.pdf
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Hofi am 13. November 2008, 13:24:07
Zitat
Ich würde Natrium-Schwefel Batterien empfehlen.
http://www.energy.ca.gov/research/notices/2005-02-24_workshop/11%20Mears-NAS%20Battery%20Feb05.pdf


Hi!

Den Link kann ich nicht öffnen.

Eine Art Pufferakku wäre super. So wäre es ja auch normalerweise. Ein paar Solarzellen sind wahrscheinlich zu teuer. 8-)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tul am 13. November 2008, 20:09:18
Hier noch ein anderer Link zu NaS Batterien.

http://www.ngk.co.jp/english/products/power/nas/index.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: schoenix am 16. November 2008, 23:20:23
Zitat
Wie eine Bais sehen die aber nicht aus...

Eine Basis hat für mich eine Mindestgröße, (nach erprobung einen Magnetfeldgenerator, der vor Strahlung schützt), ist modular aufgebaut (man kann sie jederzeit vergrößern und neue Komplexe wie Gewächshäuser und Habitate anhängen) und sollte weitgehed autonom sein (anfänglich noch mit sicheren versorgungsflügen). Und braucht eine Garage für die Rover und viele Schleusen...

Und dauernd bemannt. Ausserdem bräuchte sie Solarzellen.


EDIT:
Auf dem Photo hat das ding gar keine Solarzellen?! Wenn die Batterie aus ist, sterben sie...
Ich würdeeine kleine Anbringen, der sie notfalls um 10m / Tag verschieben kann dann kommen sie garantiert irgendwann zur Basis zurück... sonst ists n spiel auf gut glück...
Was für dich so als Station zählt. Bei den augenblicklich realisierbar erscheinenden Dinge (vor allem finanziell realisierbar, technisch ist einiges machbar) ist das Ding durchaus ne kleine Station. Vermutlich soll das Ding sowas sein wie ein Wohnmobil und das ist ja auch sowas wie ein kleines Haus (Es gibt eine gewisse Analogie zwischen Haus und Station).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 24. November 2008, 10:38:22
Eine Frage zum Shackletonkrater:
Angenommen eine Basis würde im Shackletonkrater errichtet (Südpol, 19km x 19 km x 2 km). Nach meinen Recherchen ist am Boden des Kraters immer Schatten, also nie direkte Sonneneinstrahlung. Würden die Kraterwände damit auch einen adäquaten Schutz gegen die Partikelströme bei Sonneneruptionen und Flares darstellen?

noch ein Gedanke:
Natürlich wäre eine Basis da "unten" für Erkundungsfahrten eher schlecht geeignet. Man müsste immer erst die 2km-Hänge überwinden. Das würde nur mit autonomen Rovern für mehrtägige Fahrten (s. o.a. Konzept) sinnvoll möglich sein.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 24. November 2008, 12:30:58
Das dachte ich auch mal, aber etwas Recherche hat ergeben:

Der Mond rotiert um sich nach "Cassini's Law", was dazu führt, dass sein Äquator immer um 1,543° zur Ekliptik inkliniert ist. Das Licht fällt an den Polen also unter diesem Winkel zur Oberfläche ein. Damit sollten nur die obersten 500m des Kraterrands bei Shackleton beleuchtet werden, alles was tiefer liegt bekommt kein Licht ab.

Quelle:
http://en.wikipedia.org/wiki/Orbit_of_the_Moon
http://en.wikipedia.org/wiki/Cassini%27s_Laws
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Hansjuergen am 06. Januar 2009, 11:52:18
Und weiter laufen die Testphasen der NASA für die Mond-Rover:
(https://images.raumfahrer.net/up039875.jpg)

weiter hier: http://www.nasa.gov/mission_pages/constellation/main/desert_RATS.html

Hansjürgen
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 06. Januar 2009, 12:41:39
Öhm ... die Meldung ist vom 12.03.08.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: exluna21 am 06. Januar 2009, 14:20:40
Ne ich glaub sie ist vom 03.12.08. ;)

mfg
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 06. Januar 2009, 14:31:35
Ahh ... Amerikaner! Sorry für die Verwechslung.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Chewie am 12. Januar 2009, 20:13:37
Zitat
Studenten backen Ziegelsteine aus künstlichem Mondgestein

College Park - US-Studenten haben ein Rezept für Ziegel aus Mondgestein entwickelt. Die Nachwuchswissenschaftler des Virginia Tech College of Engineering in Blacksburg mischten Aluminiumpulver mit «simuliertem» Mondgeröll (Regolith) und erhitzten das Material auf fast 1500 Grad Celsius, wie das American Institute of Physics am Montag (Ortszeit) in College Park (US-Staat Maryland) mitteilte. Dabei entstand ein fester, sehr harter Backstein.

Der nachgebildete Mondstaub setzte sich aus irdischer Vulkanasche und verschiedenen Mineralien zusammen, die in Mondgestein vorkommen. Das Mondziegel-Rezept könnte einmal für den Bau einer Station auf dem Erdtrabanten von Bedeutung sein, hieß es weiter. Das Pacific International Space Center for Exploration Systems (PISCES) zeichnete den Mond-Backstein mit einem Preis aus.

Quelle:
http://www.pro-physik.de/Phy/leadArticle.do?laid=11395

Jetzt brauchen Sie nur noch Aluminiumpulver, einen Ofen und was zum heizen auf dem Mond.  ::)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 12. Januar 2009, 21:16:07
Gut jetzt haben wir was zum Scheiben einwerfen auf dem Mond. :D  Interessant wären aber die bautechnischen Eigenschaften, wie z.B. Wärmeleitwert oder Dichte. ;)


Zitat
Jetzt brauchen Sie nur noch Aluminiumpulver, einen Ofen und was zum heizen auf dem Mond.  Augenrollen

Mehrere Primär-Spiegel und ggf. ein Sekundärspiegel dürften ihren Zweck erfüllen. Fehlt nur der Schmelztiegel und das Aluminium-Pulver.


Ich denke die Stoff-selektive Reduktion von Regolith wäre möglich durch Bestrahlung mit Elektronenstrahlen, wenn die Energie der Elektronen präzise auf die jeweilige Bindungsenergie abgestimmt ist.  Auf der Oberfläche sollte z.B. Aluminiumoxid redutiert werden und das Oxygen entweichen.  Das oberflächliche Material müßte dabei durch Umrühren oder Konvektion aufgefrischt werden, damit der aufzusch(l)iessende Verbindungstyp wieder in Reichweite des Elektronenstrahls gerät.  Auf diese Weise könnte selektiv das Aluminium reduziert werden.  Die richtige Reihenfolge beim reduzieren der Bestandteile ergibt sich aus der aufsteigenden Bindungsenergie.  Wenn das reduzierte Aluminium aus einen anderen Bindungstyp das Oxygen entnimmt, könnten sich leichter Gemische aus verschiedenen reduzierten Stoffen bilden.

Ich schätze die Reihenfolge der steigenden Bindungsenergien mit Sauerstoff auf Magnesium,Aluminium,Silizium und Titan.

Dadurch, daß mit den kleineren Bindungsenergien angefangen wird, können die Elektronen auch schwer Bindungen mit höherer Bindungsenergie aufschliessen.

Aus einer Silizium-Schmelze  lassen sich leicht (Wafer-Produktion) die übrigen Bestandteile entfernen.  Also bleiben Titan,Aluminium und Magnesium über.

Aber wie schaut es mit Aluminium-Magnesium-Titan-Schmelzen aus? Magnesium- und Titan-Schmelzen entmischen sich zumindest auf der Erde nahezu vollständig.  Eine Zentrifuge würde notfalls das gleiche auf dem Mond bewirken.  Es gibt jedoch Titan-Aluminium-,Aluminium-Titan-, Aluminium-Magnesium-, Magnesium-Aluminium und wohlmöglich Aluminium-Titan-Magnesium-Legierungen.

Ich denke, die Schmelze wird sich in wenigsten 3 Mischverhältnisse der Bestandteile differenzieren, wobei unten die Titan-Schmelze das Magnesium weitestgehend ausschliesst und umgekehrt die Magnesium-Schmelze oben das Titan weitestgehend ausschliesst sowie eine "legierungsbestandteilgesättigte" Aluminium-Magnesium-Titan-Schmelze in der Mitte.

Hier ein paar Fragen:
Wie würde sich die Schmelze wirklich verhalten?
Wären weitere Maßnahmen notwendig, um die Legierungsbestanteile genauer einzustellen?
Wie liesse sich ein weiteres Aufschliessen der Bestandteile der Schmelze erreichen?
Könnten Magnetfelder das Verhalten in wünschenswerter Weise verändern?
Würde eine Zentrifuge für eine bessere Bestandteiltrennung sorgen?
Könnte ein Elektrolyse-Prozess die Metalle verschieden an den Katoden anreichern?
Würde ein "Aufschäumen" mit Elektronengas die Schmelze auf nützliche Weise beeinflußen?
Wäre die Prozess-Technologie zur Anreicherung von Silizium auch für die die übrigen/anderen Metalle geeignet?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 13. Januar 2009, 13:26:04
Hm, mich begeistert diese Methode mit dem Aluminiumpulver nicht gerade. Wir hatten ja schonmal darüber diskutiert, dass quasi alles wo man Material von der Erde anschleppen muss nicht praxistauglich ist. Und eine so komplexe Produktion wie von SW beschrieben ist für den Anfang sicher zu schwierig.
Mein Favorit ist nach wie vor die Umwandlung von Regolithstaub in einen glasähnlichen Zustand per Mikrowellen. Da braucht man dann wirklich nur Energie zu und man kann auch jede Form herstellen. Sogar Straßen/Wege bauen (wenn man irgendwann mal wirklich viel Energie übrig hat) indem eine eingeebnete Fläche bestrahlt wird.
Braucht jemand die Quellen dazu? Dann such ich sie raus wenn ich wieder zu Hause bin.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 13. Januar 2009, 19:06:07
Was meinst du mit zu aufwenig und zu schwierig?  Suchst du eine Möglichkeit mit Eimer und Schaufel auf dem Mond etwas sinnvolles zustande zu kriegen? ;)  Etwas weniger provozierend gefragt:

Welchen Aufwand betrachtest du als Obergrenze für das Erreichen von Produktions-Kapazitäten?

Die Produktion beginnt bei der Gewinnung von Rohstoffen, geht weiter über die Aufbereitung von Rohstoffen zu Werkstoffen und Baustoffen, die Weiterverarbeitung zu Halbzeugen, dann die Verarbeitung zu Werkstücken, und schließlich deren Montage zu Produkten. Diese müssen entweder eingelagert oder ausgeliefert werden, ggf. mehrfach weitertransportiert werden und schliesslich eingelagert oder verkauft oder verbaut werden.

Ich denke ausser einer hochintegrierten Produktion um die Transportkosten zu senken und einer bedarfsorientierten Produktion um Lager zu sparen, gibt es wenig Möglichkeiten, um diese Produktions- und Vertriebskette zu optimieren, um die Investionskosten zu senken.  Ohne Einsatz der Produktionsfaktoren wird auf dem Mond nichts zu erreichen sein.  Das ist auf dem Mond nicht anders als auf der Erde.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 14. Januar 2009, 17:07:19
Ich frage mich, ob es nicht sinnvoll wäre, Menschen die auf dem Mond in Raumanzügen arbeiten sollen, als "Reserve-System" die Gebärdensprache teilweise erlernen zu lassen.  Da die Gebärdensprache nun eine ganze Menge Ausdrücke kennt, wäre es sicher sinnvoller davon nur eine Teilmenge als Grundwortschatz zu lernen.  Angeblich soll ein Wortschatz mit 2.000-3.000 Wörtern ausreichen die jeweilige Tageszeitung mit der jeweilig größten Auflage eines Landes lesen zu können.  Darüber hinaus wäre ein Umgebungs-spezifischer Fachwortschatz notwendig, der die Bedürfnisse und Anforderungen in der Mond-Umgebung reflektiert.  Ist der Wortschatz zu klein, kann man im Bedarfsfall nur besser kommunizieren, wie man es schafft möglichst schnell wieder per verbale Sprache reden zu können.  Ist er hinreichend groß, kann man diese Störung im Ideal-Fall sogar ignorieren und alle Arbeiten fortsetzen, um erst nach Rückkehr zur Basis dieses Problem zu lösen.  

Man stellt sich ja auch normal kein Abschleppseil in das Auto weil man erwartet unterwegs liegen zu bleiben sondern weil man im in so einen Falle einfach nicht hilflos liegenbleiben will.  Das vermittelt dem Lunauten auch das Gefühl von Sicherheit, wenn man weiß, daß man zur Not auf dem Mond auch ohne Funkverbindung kommunizieren kann.  Und wesentlich besser als mit dem Armen herumzuwedeln und ausdrucksvolle Grimmasen zu schneiden, die kaum mehr als die eigene Überraschung statt den gewünschten Sachverhalt auszudrücken.

Wann immer ich sprachlichen Verständigungsproblemen begegnet bin, weil keine gemeinsame Sprache beherrscht wurde, war es gerade mal möglich, die grundlegendsden Bedürfnisse mitzuteilen.  Ja, Nein, Gut, Schlecht, Essen, Trinken, Müde, Schlafen, 1 bis 10, Geben, Anbieten, Danke, "nicht verstehen".  Wie sollte man mit diesen natürlichen "Wortschatz" ein technisches Problem oder einen Arbeitsablauf diskutieren?  Man kann damit noch nicht mal einen neues Wort definieren um die Kommunikation im Bedarfsfall zu erweitern.  Wenn man schafft zu durch sehr langes Gestikulieren schafft zu erklären, daß man "Werkzeug" meint und selber auch erkennt daß der andere es richtig verstanden hat ("Werkzeug" und nicht "Arbeiten") dann kann man nicht enmal erklären "diese Gebärde soll "Werkzeug" bedeuten", sondern jemanden nur wieder verwirren, weil er sich erstmal fragt, ob er "Werkzeug" vll falsch verstanden hat.   Kurzum:  Man steht völlig auf den Schlauch und es ist keine Koordinierung und Kooperation weiter möglich.  Wenn einer etwas bestimmtes für ein dringendes Problem braucht und jemand anders ebenfalls für möglicherweise das selbe Problem oder aber ein anderes dringendes Problem, dann kann das bedeuten daß beide Probleme für längere Zeit nicht behandelt werden können, weil sich zwei um ein Mittel streiten.

Naja, kurz und gut:  Es geht garnichts und das quer durcheinander.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 14. Januar 2009, 18:07:45
Ich denke an die allerersten Mondmissionen, wo man "nebenbei" mal ausprobiert, ob das mit der Ziegelherstellung funktioniert. Also: Astronaut schaufelt ein bischen Regolith in ein kleines Kästchen, Deckel drauf, Mikrowellen an und irgendwann später Deckel wieder auf und Regolith-Ziegelstein mitnehmen zur Analyse auf der Erde.
Ein Gerät, dass die von dir beschriebene Verarbeitung des Regolith mit Trennung der Metalle usw durchführen kann, so das man auch einfach nur Regolith in ein kleines Kästchen schaufelt, auf den Knopf drückt und später den Regolith-Ziegelstein rausnehmen kann ist glaube ich noch recht weit entfernt.
Aber sicherlich kann man später dann ein größeres Produktionsmodul landen lassen um Regolith schön in die reinen Metalle aufzuspalten. Aber das ist doch recht weit entfernt.
Daher mag ich die Mikrowellenmethode, weil sie klein, leicht und schon jetzt technologisch einfach ist  :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Crest am 14. Januar 2009, 19:50:47
Zitat
Ich frage mich, ob es nicht sinnvoll wäre, Menschen die auf dem Mond in Raumanzügen arbeiten sollen, als "Reserve-System" die Gebärdensprache teilweise erlernen zu lassen.  Da die Gebärdensprache nun eine ganze Menge Ausdrücke kennt, wäre es sicher sinnvoller davon nur eine Teilmenge als Grundwortschatz zu lernen.  Angeblich soll ein Wortschatz mit 2.000-3.000 Wörtern ausreichen die jeweilige Tageszeitung mit der jeweilig größten Auflage eines Landes lesen zu können.  Darüber hinaus wäre ein Umgebungs-spezifischer Fachwortschatz notwendig, der die Bedürfnisse und Anforderungen in der Mond-Umgebung reflektiert.  Ist der Wortschatz zu klein, kann man im Bedarfsfall nur besser kommunizieren, wie man es schafft möglichst schnell wieder per verbale Sprache reden zu können.  Ist er hinreichend groß, kann man diese Störung im Ideal-Fall sogar ignorieren und alle Arbeiten fortsetzen, um erst nach Rückkehr zur Basis dieses Problem zu lösen.  

Man stellt sich ja auch normal kein Abschleppseil in das Auto weil man erwartet unterwegs liegen zu bleiben sondern weil man im in so einen Falle einfach nicht hilflos liegenbleiben will.  Das vermittelt dem Lunauten auch das Gefühl von Sicherheit, wenn man weiß, daß man zur Not auf dem Mond auch ohne Funkverbindung kommunizieren kann.  Und wesentlich besser als mit dem Armen herumzuwedeln und ausdrucksvolle Grimmasen zu schneiden, die kaum mehr als die eigene Überraschung statt den gewünschten Sachverhalt auszudrücken.

Wann immer ich sprachlichen Verständigungsproblemen begegnet bin, weil keine gemeinsame Sprache beherrscht wurde, war es gerade mal möglich, die grundlegendsden Bedürfnisse mitzuteilen.  Ja, Nein, Gut, Schlecht, Essen, Trinken, Müde, Schlafen, 1 bis 10, Geben, Anbieten, Danke, "nicht verstehen".  Wie sollte man mit diesen natürlichen "Wortschatz" ein technisches Problem oder einen Arbeitsablauf diskutieren?  Man kann damit noch nicht mal einen neues Wort definieren um die Kommunikation im Bedarfsfall zu erweitern.  Wenn man schafft zu durch sehr langes Gestikulieren schafft zu erklären, daß man "Werkzeug" meint und selber auch erkennt daß der andere es richtig verstanden hat ("Werkzeug" und nicht "Arbeiten") dann kann man nicht enmal erklären "diese Gebärde soll "Werkzeug" bedeuten", sondern jemanden nur wieder verwirren, weil er sich erstmal fragt, ob er "Werkzeug" vll falsch verstanden hat.   Kurzum:  Man steht völlig auf den Schlauch und es ist keine Koordinierung und Kooperation weiter möglich.  Wenn einer etwas bestimmtes für ein dringendes Problem braucht und jemand anders ebenfalls für möglicherweise das selbe Problem oder aber ein anderes dringendes Problem, dann kann das bedeuten daß beide Probleme für längere Zeit nicht behandelt werden können, weil sich zwei um ein Mittel streiten.

Naja, kurz und gut:  Es geht garnichts und das quer durcheinander.

Der Einsatz von Gebärdensprache setzt unbehinderte Finger voraus. Ob das bei Händen, die in Raumanzug-Handschuhen stecken, gegeben ist, wage ich zu bezweifeln. Da dürfte es einfacher und schneller gehen, einfach die Helmscheiben aneinander zu legen und verbal zu komunizieren.

René
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 15. Januar 2009, 02:19:03
Die Idee gefällt mir!  Dadurch dürften bis zu 3 Personen eine gemeinsame "Konferenz-Schaltung" erreichen.  Als Backup-System eine gute Lösung. Ich würde trotzdem gerne ca. 16x16=256 Ausdrücke als minimalen Sprachschatz in Gebärden empfehlen, denn die Situation muß nicht immer danach sein, daß man die Köpfe zusammenstecken oder will, wenn man dafür z.B. unnötig langen Weg gehen.  Z.B. macht es wenig Sinn von einen Podest zu klettern um jemanden zu bitten er möge für ihn einen Schalter betätigen, damit er nicht herunterklettern muß.   Selbst auf der Erde wird bei vielen Arbeiten mit Händen kommuniziert, auch wenn eine verbale Verständigung möglich ist.   Z.B. beim Einweisen eines Fahrers in einen offenen Fahrzeug.

Ich würde nicht drauf verzichten.  :)

P.S. Ich stell derzeit eine Wort-Liste zusammen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 15. Januar 2009, 05:37:53
Guten Morgen,

wieso gerade 16 Zeichen? Und wie ist die Rechnung 16x16 zu verstehen? Wenn ich 16 Zeichen habe, dann kann ich mathematisch beliebig oft kombinieren (16x16x16x16 ... ), aber ober jede dieser Kombination sinnvoll ist und eine neue Bedeutung ergibt, (z.B. "Hilfe Hilfe Hilfe ..." = "Hilfe Hilfe" = "Hilfe") steht dann wieder auf einem anderen Blatt, so dass es doch wieder weniger Ausdrücke werden. Normalerweise wird man sich auf wenige Zeichen (Wörter) beschränken. Die Zahl der möglichen "Sätze" lässt sich schlecht abschätzen.

Davon unabhängig: Taucher kommunizieren nur nonverbal, rein mit deutlicher Gestik. Dazu wird aber mehr als nur die Hand benötigt, teilweise wird der Körper mit einbezogen. Daran könnte man sich orientieren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tauchzeichen
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 15. Januar 2009, 07:10:06
Nun ja, in nunmehr fast 50 Jahren bemannter Raumfahrt, mit unzähligen Kurz- und Langzeitmissionen und EVAs im Erdorbit und insgesamt 6 Mondlandungen, kenne ich keinen einzigen Fall, bei dem so eine Astronautenzeichensprache nützlich gewesen wäre.
An einem defekten Funkgerät wird eine Mondmission sicher nicht scheitern ;-)
da gibt es weit kritischere Systeme über deren Backup man sich Gedanken machen muss.
Deswegen denke ich, kann man auf so eine Zeichensprache durchaus verzichten.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 15. Januar 2009, 13:04:00
@KSC: Ich wollte nicht sagen, daß sie bisher notwendig gewesen wäre, aber bin mir ziemlich sicher, daß sie notwendig werden könnte bzw. sehr hilfreich und langfristig manches Leben retten dürfte.  Das so eine Zeichensprache bisher nicht zwingend notwendig geworden wäre heißt nicht daß sie nicht notwendig werden könnte.  Außerdem gehe ich von einer wesentlichen Steigerung der menschlichen Aktivitäten in Raum und auf dem Mond aus, daß die letzten 50 Jahre schwer mit den nächsten 20 Jahren verglichen werden können.

Der Mond liegt die meißte Zeit außerhalb des irdischen Magnetfeldes und wenn nicht induziert dieses Magnetfeld sehr große Ströme auf den Mond.  Die Sonne besitzt einen Zyklus von 22 Jahren, in dem sie zweimal eine wesentlich höhere Sonnenflecken-Aktivität aufweist und die Stärke und Häufigkeit von Sonnenwind zunimmt.  Wenn in 11 Jahren die Aktivitäten auf dem Mond zunehmen, wird ca 5 Jahre später das Maximum der Sonnenfleckenaktivität erreicht werden.  Ich gehe davon aus, daß schon dann mehr als 3 Personen wenigstens zeitweise gleichzeitig auf dem Mond sein werden und nochmals 11 Jahre später ein vielfaches davon. Und nochmals 11 Jahre später ... aber das muß ich wohl nicht weiter ausführen. ;)

@Schillrich:  Die Taucher-Zeichensprache ist zu einfach und unstrukturiert, als daß sie viel nützliches beitragen könnte, außer eines:  Auf dem Mond besteht (zumindest am Tag) weniger das Problem der Sichtverhältnisse als das Problem des Ausdrucksvermögen, was zur selben Lösung führt: die Zeichen müssen sehr deutlich darstellbar sein.

Angenommen aber zwei Personen sind in ferner Abgeschiedenheit mit einen Fahrzeug unterwegs und ein "Mondwetter-Ereignis" führt dazu, daß mit dem Fahrzeug ein Unfall gemacht wird und die Kommunikation ausfällt. Das Fahrzeug liesse sich notdürftig wieder fahrtüchtig machen um es in einer Station richtig zu reparieren, aber es kann so nicht seine Fahrt fortsetzen.  An dieser Stelle mögen 10 verschiedene mehr oder weniger offensichtlich sinnvolle Optionen zur Verfügung stehen oder aber eine genauere Planung und Absprache aber auch Klärung der Begebenheiten machen eine Kommunikation erforderlich.


Beim Tauchen ist man auch schon zwar nur relativ kurze Zeit in einer Umgebung, in der man normal nicht direkt verbal kommunizieren kann. Trotzdem hat bereits diese kurzzeititge Umgebung dazu geführt, daß ein sehr minimaler Wortschatz als Zeichensprache definiert wurde.  Das wichtigste Zeichen ist sicherlich eines: Auftauchen! .. dann ins Boot steigen, zum Festland fahren und dort kann alles weitere in Ruhe besprochen, geholt, repariert, gekauft und vorbereitet werden.  Es ist ein Zeichen für fast alle Probleme, das aber ohne weiteres nicht auf dem Mond nicht übernommen oder immer umgesetzt werden kann oder sollte.  Da man auf dem Mond unter Umständen nicht einfach "auftauchen" kann bzw. nicht aufgetaucht jedes Problem behandeln kann und manches Problem nur vor Ort und mit Kommunikation behandelt werden kann, wäre eine Zeichensprache ebend doch von großen Vorteil.  Wenn eine 1t schwere Maschine für teures Geld auf den Mond verbracht wird, dann ist es kein unvertretbarer Aufwand, eine flexible und leistungsfähige Zeichensprache zu erlernen, welche die Kommunikation zwecks Bedienung der Gerätschaften auch in Extrem-Situationen zumindest rudimentär ermöglicht.

Ich arbeite derzeit ein effizientes und leistungsfähiges System aus. Eine Charakteristik steht jedoch schon fest: Man kann mit zwei Händen (16+16) klar (leicht und eindeutig erkennbar) 256 (<=>16*16) Wörter ausdrücken. Die Wörter werden noch auf 16 Karten a' 16 Wörter zugeordnet.  Die 16 Karten und jeweils 16 Wörter sind mit den Hexadeizimalzahlen  0-9,A-F nummeriert.  Die Wörter muß ich also noch sinnvoll kategorisieren, damit das erste Handzeichen schon klar die Kategorie beschreibt, zB 1 Verb- und 1 Technik-Kategorie.  Mit dem zweiten Handzeichen wird das genaue Verb bzw der genaue technische Begriff bestimmt.

Bsp:   (4:D),(A:7)  <=> (Arbeitsverb:drehen),(Mechanik:Schraube)

Man kann sich deshalb für die linke Hand für die 16 möglichen Ausdrücke 16 verschiedene Kategorien direkt merken.  Für die rechte Hand müssen allerdings für die gleichen 16 Zeichen 16x16 Bedeutungen erlernt werden, während die linke Hand nur genau eine dieser 16 Bedeutungen pro Zeichen bestimmt.

Da man relativ leicht für die 16 Zahlen des Hexadezimal-Code sich den entsprechenden Binär-Code merken und damit übersetzen kann, ist diese Sprache auch sehr kompakt einer Morse-Code nicht unähnlichen Vermittlung zugänglich.  Während der Morse-Code geeignet ist, beliebige Informationen zu vermitteln (kontextunabhängig) muß diese Zeichensprache schnell und kurz Informationen kontextabhängig übermitteln.   Wenn mit dem Morse-Code 8 Zeichen übermittelt wurden sind das nur zwei Buchstaben.  Mit 8 Bits in meiner Zeichensprache kann stets ein ganzes Wort vermittelt werden, doch dafür ist der Wortschatz sehr begrenzt.  Ich würde grob meinen Code zum Morse-Code vergleichen mit einer SMS zu einen PDF: Ein PDF besitzt mehr Möglichkeiten der Darstellung in Schrift und Bild aber es lässt sich nicht so leicht, schnell und kompakt anfertigen wie eine SMS.  Meinen Code dem Morse-Code entgegen zustellen wäre ebenso sinnlos wie dieses bei SMS und PDF wäre.

Die Kategorien sowie deren Wörter habe ich noch nicht erstellt, doch das Verb "drehen" und der Begriff "Schraube" sind sehr wohl schon im Sprachschatz enthalten.   Auch wenn die Sprache sehr einfach gehalten ist, wird sie sehr leistungsfähig und flexibel sein.  Ich versuche den abstraktiven Charakter mit den intuitiven Charakter zu verbinden.  Z.B. muß abstrakt "STOP!" zugleich auch aussehen wie "Stop!" und keiner weitere Interpretation benötigen, oder es muß doppelt kodiert sein, als Kommando und als Begriff.   Aber ich bin da glaub ich auf einen guten Weg. ;)  Ich kann die Sprache bei Interesse hier ja veröffentlichen. Gegebenfalls kann man sich bei Interesse auch per Email bei mir melden.

MfG  SpaceWarper
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 15. Januar 2009, 13:23:32
Hmmm,

geht das auch kürzer? Oder anders gefragt: Liest das jemand? In solchen Textfluten geht das Wesentliche (d)einer Aussage unter. Ich lese mir nicht alles durch. Die Diskussion ignoriert deinen Mitteilungsbedarf und stirbt (was schlimm wäre). Das haben wir jetzt schon mehrmals erlebt, immer wieder beginnst du damit.
Solche ausufernden ungefragten Darstellungen können als Spam gelten.

Fass dich bitte kürzer!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 15. Januar 2009, 13:51:49
Ich sehe das Problem eher in der eigenen Idee. Ich neige auch etwas zur Entwicklung eigener Lösungen, aber wenn man als nicht-Experte mal eben so eine einfache Idee entwickelt, dann hat man garantiert etwas übersehen. Es ist also immer eher die Frage wo in der eigenen Idee der Denkfehler liegt. Zum finden dieses Denkfehlers kann man ja hier dann gut(=kürzer) diskutieren, weil es genug Experten gibt, die ihn sehen.
KSC hat ja hier schon die Nützlichkeit einer komplexeren Zeichensprache angezweifelt und ich sehe auch kein wirkliches Szenario dafür. Selbst in dem von dir genannten fortgeschrittenen Stadium der Mondbasis wird man nicht ständig im Mondanzug "draußen" herumlaufen und sich "dreckig" machen (was bei Mondstaub ja sehr einfach ist) sondern z.B. mit dem Rover mit Kabine herumfahren. Deshalb werden auch immer solche "Auftauchmöglichkeiten" in der Nähe sein zu denen man zügig zurückkehren kann. Ich vermute außerdem, dass wenn mehrere Astronauten an einem Projekt arbeiten, sie ihre Aufgaben so gut kennen, dass sie mit sehr einfachen Zeichen auskommen um sich zu syncronisieren.

Ich lese übrigens auch die langen Ausführungen von SW (fast) immer ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 15. Januar 2009, 14:55:57
Ich werd einfach die Sprache implementieren und grob-schleifen, daß ihre Funktionalität und Leistungsfähigkeit ersichtlich wird.  Sie wird vermutlich etwas befremdlich wirken weil sie stärker formalisiert ist als die natürliche Sprache es für gewöhnlich ist.

@Schillrich:  Es ist mir schwierig den schmalen Pfad zwischen Unverständlich und Spam zu beschreiten.  Ein Text besteht nicht unweigerlich aus Spam weil er lang ist.  Auf Grammatik und Rechtschreibung ist zu achten und daher ein "dpa-Stil" nicht gestattet.  Ich setze mich schon lange hin und versuche die Information knapper zu formulieren, ohne dabei die Informationsmenge zu verringern oder die Sprache zu knapp und zu sehr formalisiert zu halten, was u.U. lakonisch wirken könnte.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Crest am 15. Januar 2009, 16:44:04
<OT>
Manchmal kommt es einfach nur drauf an, unwichtige Informationen weg zu lassen.
Zitat
Der Mond liegt die meißte Zeit außerhalb des irdischen Magnetfeldes und wenn nicht induziert dieses Magnetfeld sehr große Ströme auf den Mond.  Die Sonne besitzt einen Zyklus von 22 Jahren, in dem sie zweimal eine wesentlich höhere Sonnenflecken-Aktivität aufweist und die Stärke und Häufigkeit von Sonnenwind zunimmt.  Wenn in 11 Jahren die Aktivitäten auf dem Mond zunehmen, wird ca 5 Jahre später das Maximum der Sonnenfleckenaktivität erreicht werden.  Ich gehe davon aus, daß schon dann mehr als 3 Personen wenigstens zeitweise gleichzeitig auf dem Mond sein werden und nochmals 11 Jahre später ein vielfaches davon. Und nochmals 11 Jahre später ... aber das muß ich wohl nicht weiter ausführen. ;)
Diesen Absatz hättest Du zum Beispiel komplett weglassen können, da er für Deine Argumentation keine Rolle spielt.
</OT>
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 15. Januar 2009, 17:05:16
Dieser Abschnitt führt zwei Dinge auf:
1) Eine potentielle Ursache für das Versagen der Kommunikation auf.  Zumindest die Satelliten in dem Erd-Orbit haben damit häufig Probleme.

2) Mit Zunahme potentiell vom Kommunikations-Problem Betroffener steigt auch die Wahrscheinlichkeit, daß jemand in den Genuß (oder auch nicht) kommt, ein anderes Kommunikationsmittel zu benutzen.  Ich hatte nicht den Platz das näher auszuführen aber hatte gehofft, es wäre jedem möglich diesen Gedankenschritt selber machen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jakda am 15. Januar 2009, 17:34:49
@SW
Warum erfindest Du denn das Fahrad neu ?

Zu Lösung der "Zeichesprache" entwickle doch einfach den Winketelegrafen weiter.

z.B. das System nach Claude Chappe:

(https://images.raumfahrer.net/up039874.jpg)

Diese Zeichen kann man wahrscheinlich auch mit den Raumanzugarmen ausführen - Übertragungsgeschwindigkeit 2 bis 3 Bit pro Sekunde...
Sollte sich der Raumanzug nicht eignen oder die Arme werden durch natürliche oder unnatürliche Einflüsse steif, z.b. duch plötzliche Nässe, die dann auf dem Anzu gefriert (plötzliche Nässe ist wahrscheinlich auf dem Mond sehr selten, höchstens man steht unter einem Heißwassertank, der plötzlich auseinanderfällt...), und man kann nur noch die Hände bewegen, schlage ich folgende Lösung vor:

Im Bereich des Tornisters (Wir nehmen einmal an, die Raumanzüge haben auch in Zukunft einen Tornister oder eine ähnliche Anlage) wird eine geeigneter Einrichtung angebracht, die der Befestigung einer Art Galgenanlege dient. Diese Galgenanlege kann alle Zeichenbewegungen des oben beschreibenen Telegrafensystems ausführen. Zur Betätigung schlage ich eine Art Seilzugsystem vor, welches durch ein in den Anzug implementiertes Röhransystem die Seile bis in den Bereich der Handgelenke führt. Bei einer geeigneten Bewegungsübersetzung ist es nun dem Raumanzugträger, dessen Kommunikation ausgefallen ist ( was wir ihm ja eigentlich nicht wünschen - aber dieses Ereignis kann ja rein theoretisch auftreten...), möglich, durch kurze Bewegungen der mit der Seilzuanlage verbundenen Handgelenke alle o.g. (oben genannten) Zeichen darzustellen und damit auch weiterhin die Kommunikation sicherzustellen.

Kommen wir nun zu den weitern Voraussetzungen:

Der Zeichennehmende kann natürlich im Schatten stehen - wenn er nicht antworten will...
[/list]

Über den genauen Aufbau des Winkelgestells müsste ich mir noch Gedanken machen - na - vielleicht morgen...

In diesem Winkelsinne und auf Erwartung eine Antwortromans von SW
grüßt
jakda.

Da fällt mir noch was ein:
Wie wärs den einfach mit Morsen ?
Also 'ne Leucht und einfach mit dem Knopf Morsezeichen geben.
Naja - aber wenn der Knopf klemmt oder die Lampe (für alle Fachidioten-Journalisten "Birne") geht kaputt... Da müsste man dann...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 15. Januar 2009, 19:02:24
An die Admins:
Können wir mal die Diskussion über Schreibstil wo anders hin verschieben und hier bei der Rückkehr zum Mond bleiben?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 15. Januar 2009, 19:55:26
Hallo trallala,

wenn da noch deutlich mehr kommt, verschiebe ich es.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 17. Januar 2009, 12:29:46
Wie könnte man das Regolith durchleuchten?

Fernerkundung aus dem LLO:
Von den bekannten Strahlenarten Alpha,Beta,Gamma können nur Gamma-Strahlen in der notwendigen Intensität erzeugt werden bzw. "könnten" das Regolith durchdringen, sofern Regolith für bestimmte Spektren "Fenster" besitzt.  Wenn man die Absorbtions-Spektren der Bestandteile für Regolith übereinander legt, bleiben dann Fenster bestehen?  Kann man für das betreffende Fenster einen geeigneten Laser oder Maser konstruieren?

Vor-Ort-Exploration: Mit Schallwellen geeigneter Frequenz den Untergrund durchleuchten

Man könnte 3+1 Mobile Einheiten entwerfen, wobei eine Einheit einen mechanischen FrequenzGenerator beinhaltet sowie drei Einheiten, die von 3 verschiedenen Positionen aus den reflektierten Schall messen.  Besser wären aber 3+2 Einheiten, da man so mit den SchallwellenGeneratoren ein InterferrenzMuster der Schallwellen erzeugen kann. So "scannen" die Schallwellen auf die "Linien" des InterferrenzMuster zusammengezogen den Untergrund sehr detailiert.  Wenn beide Frequenzen geeignet abgestimmt sind, daß daß sie eine minimale Abweichung besitzen, würde das InterferenzMuster über die gesamte Fläche bzw. den gesamten Raum "laufen".  Das kann man sich vereinfacht so vorstellen, als würde die Maschen eines Netzes zusammenlaufen und dort wo zuvor Knoten waren sind dann Maschen um fließend mit der nächsten halben Periode wieder entgegengesetzte Rollen einzunehmen.  Die Informationen geben die Knoten wieder.

Besser wäre es, wenn ihre PhasenVerschiebung genau gesteuert werden kann, um die KnotenPunkte gezielter zu navigieren.  Um noch besser Punkt-genaue Informationen zu erhalten wären 1 oder 2 (ein paar) weitere SchallGeneratoren, mit denen die SchallWellenEnergie auf noch weniger KnotenPunkte zusammenziehen kann.

Ich will einfachshalber einmal annehmen, dies würde insgesamt einen ganzen Batzen sprich 10 Milliarden kosten.  Dann möchte ich annehmen das eine einfache nicht zu kleine Mond-Station 20 Milliarden kosten würde, die den ersten Schritt zu einer "richtigen" Station darstellt. Mit dieser Station würde man also zahlreiche Untersuchungen machen, um die Eignung des Standortes dieser Station für die spätere größere Station festzustellen.

Weiter gehe ich davon aus, daß mehr als nur eine Station gebaut werden wird.  Ich würde im Laufe der nächsten 20 Jahre auf wenigstens 4 Stationen von 3 verschiedenen Nationen tippen.  Das bedeutet, daß Bedarf für zumindest 4 Stationen genauere Informationen über den Mond-Untergrund als "Interessenten" in Frage kommen.  Wenn ich beabsichtigen würde für mehr als 100 Milliarden eine Station zu errichten, und hoffe der Ort wäre bereits "der richtige" um diese Station zu der eigentlichen (größeren) Station zu erweitern, dann wäre es mir sicherlich (10/4) 2.5 Milliarden wert, wenn ich eine genaue Untergrund-Karte für ein Areal von 10x10km² vorher zur Verfügung hätte bzw. ich mehrere solche Areale begutachten könnte um eine Vorstellung zu erhalten, welche Variabelität der Untergrund überhaupt besitzt, oder ob ich auf 100m Regoltih lande oder nur 10m.   10m können relativ schnell und leicht gebohrt werden, wenn ich den Grund hinsichtlich eines Wasservorkommen untersuchen will. 100m bedeuten dagegen wesentlich mehr Aufwand beim ExplorationsBohren als auch bei der späteren Gewinnung.  Wenn ich jedoch das 100m hohe Regolith benötige, um ein überdimensionales "In-Pulver-Fertigung"-Verfahren" anzuwenden, um aus dem Regolith eine 100m hohe Hochhaus-GrundKonstruktion zu erzeugen, dann sind 10m tiefe RegolithStellen sicherlich weniger geeignet. Letztes Beispiel ist vll. 100 Jahre zu früh gewählt, aber klar ist, daß der Untergrund einer Untersuchung bedarf, wenn er für die Errichtung einer dauerhaften Station genutzt werden will, weil dadurch wesentliche Informationen über die Resourcen der Umgebung gewonnen werden können.

Eine genaue Kenntnis des Untergrund würde auch die Kosten weiterer Untersuchungen reduzieren. Bsp.: Eine ExplorationsBohrung kann max. nur 50m weit getrieben werden. Dann könnte man diese teure Bohrung sparen, sofern man nicht daran interessiert ist, wohlmöglich nur festzustellen, daß Regolith in dieser Tiefe die gleiche Zusammensetzung besitzt wie an der Oberfläche aber 10x so "viel" Wasser enthält - d.h. statt "wahnsinnig trocken" ist es nur "unglaublich trocken".

Wenn diese 4 bzw. 7 Maschine für 30 Jahre auf dem Mond ihren Dienst  verrichten, hat diese Investion ihr Geld um ein vielfaches wieder eingespielt. Einmal durch die Vermarktung der Informationen und einmal durch die gesparten Aufwendungen/Aktivitäten in (subjektiv) "ungeeigneten" Gebieten.

Wenn man eine Vielzahl von verstreuten 10x10km Arealen untersucht, und das gewonnene Karten-Material in 100x100m²-Ausschnitte zerlegt, ergibt das 10.000 Ausschnitte. Wenn man aus diesen 10 Karten mit möglichst besonders variierende Charakteristiken des Untergrundes auswählt, wären diese Karten als Schnupper-Material geeignet, die sich kaum einer geographischen Zuordnung eignen.  Das heißt ein Interessent könnte daraus erkennen daß es doch wesentliche Unterschiede in der Untergrundbeschaffenheit exisiteren.  Dann darf ein potentieller Kunde sich immer noch entscheiden, ob er aus einer Auswahl verfügbarer Karten eine Karte (10x10km²) kaufen möchte oder nicht.  Wenn die potentiellen Kunden bereits vorher ihre Interesse an diesen "Dienst" bekunden wäre es auch möglich, dem Kunden das gewünschte ExplorationsGebiet aussuchen zu lassen und nach 1 Jahr geschätzte Fertigstellungdauer dem Kunden seine Karte zu übergeben.

Die Kosten für diese mobilen Gerätschften sind wohlmöglich etwas zu hoch gegriffen, aber die Kosten für eine kleine Mond-Station eher nicht.  Wenn diese Exploration nicht aus dem Orbit zu bewerkstelligen ist, weil das Regolith keine geeigneten Fenster besitzt, wüßte ich, wenn ich 5-10  Milliarden und Interesse an der Weltraumfahrt hätte, worin ich die investieren würde, um 20 Jahre später die Summe 3x wiedergewonnen zu haben
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 17. Januar 2009, 16:35:45
Warum denn so umständlich mit Bodenfahrzeugen und keine Sateliten? Atmosphäre ist ja keine da die stört. Und man ist viiiiiiel schneller.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gorgoyle am 17. Januar 2009, 17:21:32
Zitat
Fernerkundung aus dem LLO:
Von den bekannten Strahlenarten Alpha,Beta,Gamma können nur Gamma-Strahlen in der notwendigen Intensität erzeugt werden bzw. "könnten" das Regolith durchdringen, sofern Regolith für bestimmte Spektren "Fenster" besitzt. Wenn man die Absorbtions-Spektren der Bestandteile für Regolith übereinander legt, bleiben dann Fenster bestehen?
Wenn es aus dem Orbit möglich ist, dann wäre das natürlich die erste Wahl selbst wenn Detail-Untersuchungen mit "bodenständiger Technologie" geleistet wird.  Bislang sind, soweit bekannt, keine Satelliten zum Mond gestartet worden, die dort den Untergrund näher untersucht haben.  Von der Erde weiß ich nun, daß es zumindest dort möglich ist, mittels Satelliten Abbildungen tieferliegender Schichten zu gewinnen.  Ich habe jedoch vor kurzem ein Gerät gesehen, mit dem die Erde in akustische Schwingungen versetzt worden ist, um so den Untergrund "auszuleuchten".  Diese Technologie schien mir weniger als 10 Jahre alt zu sein.  Deswegen vermute ich, daß es zumindest bisher nicht in allen Aspekten hinreichend möglich ist, aus dem Orbit die nowendigen Informationen zu erhalten, denn sonst wäre das gesehene System irgendwie überholt.

Ich schätze, daß "Elektronengas-gesättigtes" Regolith ein sehr breites und dickes" Absorbtionsband besitzt. Anderseits ist Regolith ein recht heller Stoff, der auch auf einen breiten Spektrum reflektiert.

Dort auf dem Spektrum, wo Regolith absorbiert oder reflektiert, ist kein "Durchkommen" möglich.  Darum die Frage nach Fenstern.

Die "bodenständige" Methode mit Schallwellen habe ich aufgeführt für den Fall daß es keine geeigneten Fenster gibt, was ich allerdings auch befürchte.

Es hab mal von einer Methode gelesen, bei der Licht durch ein im Grunde für dieses Licht undurchdringliche Materie geschickt wurde.  Leider ist es zu lange her, als ich es gelesen hatte und mein Verständnis reichte damals nicht aus um es zu verstehen. Phasen-Verschiebungen .. drehende oder teilverdrehte Polarisation etc ..  ich weiß nicht mehr. Aber irgendwie ist Licht in 2 Komponenten geteilt und auf getrennten Wege dort durchgekommen um danach wieder Licht zu sein. Funktionierte zumindest im Labor.   Das ist der einzige Trick er mir noch dazu einfällt.

MfG
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 25. Februar 2009, 08:22:28
Da ich gerade darüber "sinniere", bringe ich das Thema noch mal auf:

Moon Hopper

Mit dem Konzept eines Moon Hoppers (Mondspringer) könnte man lange Strecken auf dem Mond schnell zurücklegen. Gedacht ist damit ein Gefährt ähnlich einem Lander, mit welchem man von der Oberfläche abhebt und auf einer ballistischen Kurve zum Ziel schwebt. Theoretisch kann man damit die gesamte Mondoberfläche schnell erreichen. V.a. Starts von einem Mondpol aus wären in alle Richtungen gleich gut möglich. Darauf könnte man entweder einen Crewkabine oder eine Lastplattform installieren.


Haltet ihr das für realisistisch?

Welcher Treibstoff wäre am interessantesten?
Er müsste lagerfähig und gleichzeitig leicht handhabbar sein, um Betankungsprozeduren zu ermöglichen.
Wasserstoff-Sauerstoff hätte einen hohen spezifischen Impuls und könnte evtl. aus Wasser auf dem Mond gewonnen werden. Wasser an sich wäre gut lagerbar. In aufgespaltener Form ist der Wasserstoff aber eher schlecht lagerbar. Außerdem müsste man eine sichere Zündprozedur entwickeln, um die Triebwerke während des ballistischen Flugs in Schwerelosigkeit erneut zu zünden, sonst schlägt die Landung "fehl". Braucht man evtl. Pumpen?
Hypergole Treibstoffe hätten die Vorteil, dass sie gut lagerbar sind und von selbst bei Kontakt zünden. Der Sicherheitsgewinn dadurch ist hoch. Gleichzeitig sind sie schlecht handhabbar, da gifitg, haben einen niedrigeren spezifischen Impuls und müssten immer von der Erde eingeflogen werden.

Ich kann mich zwischen diesen beiden Alternativen gerade nicht wirlkich entscheiden.

Gäbe es noch andere Möglichkeiten, die auf Mondressourcen beruhen könnten?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 26. Februar 2009, 13:54:58
Ich schlage vor, das ganze mit Stom zu machen.

Denn das Wasser, dass dabei entsteht wird schlusendlich in den Weltraum gezogen und ist weg...


Besteht die 'Mondatmosphäre' nicht aus Natrium-plasma? Das dürfte sich dort trotz Sonnenwind einigermaßen gut halten... Vlt wäre das eine recycelbare Resource...

Wasser würde ich persönlich für Verschwendung halten, da man es hauptsächlich zum Trinken braucht, wenn man überhaupt welches findet...

Silizium + Sauerstoff!!!
Das lagert sich dann als Quarz am Boden ab und ist wiederverwertbar.
Gase entweichen sofort...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 26. Februar 2009, 14:10:04
Zitat
Ich schlage vor, das ganze mit Stom zu machen.

Und was soll Strom machen? Für einen "Impulsantrieb" muss man "etwas" hinten raus werfen und das ist dann weg.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 23. März 2009, 21:52:30
Diverse Raumfahrtagenturen haben sich kürzlich in Yokohama in Japan getroffen um zu Beraten wo Redundanzen bei bemannten Mondunternehmungen sinnvoll und notwendig sind. Dabei geht es darum, dass eine Mondstation mit Fracht versorgt werden kann und dass die Crew in einem Notfall von der Oberfläche gerettet werden kann. Noch geht es nicht darum welche Raumfahrtagentur welche Dinge entwickelt, sondern allgemein wo es sinnvoll ist, mehrere Systeme (z.B. bemannte Kapseln, Trägerraketen, Mondlander etc..) zu haben. Ebenfalls arbeitet man an einem allgemeinen Dockingstandard.

Drei Mondmissionsszenarien werden untersucht:

Mehr dazu hier:
http://www.flightglobal.com/articles/2009/03/23/324202/international-moon-mission-study-to-examine-crew-rescue.html

JAXA Pressemitteilung:
http://www.jaxa.jp/press/2009/03/20090313_isecg_e.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MoneX am 15. April 2009, 12:35:08
Mal ganz kurz was anderes zum Constellation Programm.


Zitat
Derzeit ist zu hören, daß NASA Kräfte von den Ares-Liftern abzieht um den Fortbetrieb der SpaceShuttles zu erreichen.  Vll. tröstet dich ja der Gedanke, daß vll. für weitere 5 Jahre etwas wiederverwendbares mit Flügeln fliegen wird. Die schlechte Nachricht aber ist: Das SpaceShuttle ist im Betrieb seeehr teuer! Die Resourcen, die das SpaceShuttle binden wird/würde, wird fehlen für die Entwicklung der Ares-Lifter und die resultierende Verzögerung betrifft auch die Entwicklung und Einführung der VASIMR- und AeroSpike-Technologie.

Ist oder war das tatsächlich so, dass die Nasa sich für die weiterführung des Space Shuttles einsetzt.

Und wenn ja, eine Weiterführung des jetzigen Shuttles oder eher eine Entwicklung eines neuen Shuttles?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: klausd am 15. April 2009, 14:47:05
Ist oder war das tatsächlich so, dass die Nasa sich für die weiterführung des Space Shuttles einsetzt?

Es geht lediglich um ein paar Flüge. Ob die NASA das wirklich will, hängt auch von den Finanzen ab, die sie bekommen...

Und wenn ja, eine Weiterführung des jetzigen Shuttles oder eher eine Entwicklung eines neuen Shuttles?

Ein neues Shuttle wird es nicht geben (zumindest in den nächsten 30 Jahren  :D)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 20. April 2009, 11:57:09
Aus Eugene Cernans Worten (Apollo 17) kann man entnehmen, welche Probleme der Mondstaub damals bereitet hat, und welche Herausforderung ein längerer Aufenthalt auf der Oberfläche bergen wird:
Zitat
For instance, the simple large-tolerance mechanical devices on the Rover began to show the effect of dust as the EVAs [Extravehicular Activities or moonwalks] went on. By the middle or the end of the third EVA, simple things like bag locks and the lock which held the pallet on the Rover began not only to malfunction but to not function at all.

They effectively froze. We tried to dust them and bang the dust off and clean them, and there was just no way. The effect of dust on mirrors, cameras, and checklists is phenomenal. You have to live with it but you're continually fighting the dust problem both outside and inside the spacecraft.

Once you get inside the spacecraft, as much as you dust yourself, you start taking off the suits and you have dust on your hands and your face and you're walking in it. You can be as careful in cleaning up as you want to, but it just sort of inhabits every nook and cranny in the spacecraft and every pore in your skin...I didn't feel any aerosol dust problem at all until after rendezvous and docking when I took off my helmet in zero-g and we had the lunar module cabin fan running the whole time.

I did all the transfer with my helmet and gloves off, and I'm sorry I did because the dust really began to bother me. It bothered my eyes, it bothered my throat, and I was tasting it and eating it and I really could feel it working back and forth between the tunnel and the LM [Lunar Module]."

Das wirft natürlich große Fragen nach den langfristigen Auswirkungen auf, wenn also Menschen und Maschinen lange Zeit in so einer Umgebung arbeiten müssen. Wie ist es mit der Lungengängigkeit der extrem messerscharfen Partikel? Wie werden sicherheitsrelevante Systeme unter der Belastung funktionieren?

Ein weiteres Problem ist die geringe Leitfähigkeit des Mondstaubs. Sie führt zu hohen elektrostatischen Ladungen aller Objekte auf der Oberfläche. Durch Sonnenwind und UV-Licht wird also nicht nur der Staub, sondern auch alles "von Menschenhand" Geschaffene aufgeladen werden, ohne passende Erdung.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 20. April 2009, 14:03:22
Dieses (leider etwas unscharf aufgenommene) Bild von Cernan, nach Rückkehr ins LM führt die Staub Problematik richtig plastisch vor Augen  ;)

(https://images.raumfahrer.net/up039873.jpg)

Er sieht aus wie eine Kohlen-Kumpel nach der Schicht  ;D

Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 20. April 2009, 15:27:16
Hatten die damals eigentlich große Sorge bzgl. der Dichtigkeit nach mehreren EVAs und der Funktion der Cockpitsysteme? Ich meine, wenn heute jemand so eine Ladung Staub in einem Flugzeugcockpit ablädt, fliegt man bestimmt nicht los ;).
Hatte man das so erwartet?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: gizmothegreat am 20. April 2009, 17:19:22
Weiss jemand wie etwa die "modernen Armeen in Wüstenkampfszenarion" mit der Staubproblematik umgehen? Oder ob damals daran gedacht wurde, Gegenstrategien entwickelt wurden?

Ein Raumanzug müsste ja prinzipiell Staubdicht sein, wie siehts mit "Duschen" aus ... hat da etwa ne Ultraschalldusche mit Absaugung einen Sinn???? Mit was kann man am Mond noch duschen - so ganz ohne Wasser? Oder macht es vielleicht sogar Sinn Wasser dafür zu verwenden (und nachher wiederaufzubereiten) - Stichwort Gebäudeabbruch und Sprengungen - da wird auch ein Wassernebel verwendet, um Staubpartikel zu binden.

Neben den mechanischen Problemen müsste man mittel- und langfristig Dauerschäden bei Astronauten befürchten (Staublunge)

Von welchem durchschnittlichen Partikeldurchmesser reden wir am Mond und wie steht er im Verhältnis zu Hausstaub, Feinstaub, Sandstürmen, Asbest- und Glasfaser-Fasern?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: T.D.K. am 20. April 2009, 18:54:36
Ich denk mal am billigsten ists wenn man einfach die Luftschleuse so baut, das man aufrecht drin stehen kann,
dann gibts von oben ein starkes gebläse und unten wird abgesaugt, gefiltert und oben wieder rein!
Dazu einfach noch nen Handfeger und im trockenen Zusatand sich dann schön den Raumanzug abschruppen! :)
Wasser ich weiß nicht, kommt darauf an wie der Staub zusammengesetzt ist! Wenn man z.B. Toner für Kopierer nimmt, dann ist es besser einen Fleck
auf den Sachen auszubürsten, anstat zu waschen, weil dann verklebt er., und wie Mondstaub auf Wasser reagiert? keine Ahnung,
aber da sie ja auch welchen mitgebracht haben, kann ja sein das man schon solche Experimente gemacht hat.

Und ob man mit sonem Raumanzug auch baden gehen kann?
Die Übungsanzüge die die immer in den Wasserbecken nehmen, sind doch bestimmt nicht die gleichen wie für oben, oder irre ich mich da?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 20. April 2009, 21:42:17
Ihr dürft Mondstaub nicht mit Staub/Sand in unseren Sandwüsten verwechseln. Der Mondstaub ist elektrostatisch aufgeladen und haftet dadurch "ganz ordentlich" an allem. Gleichzeitig ist er sehr scharfkantig durch Mikrometeoritenzertrümmerung über die Millenia hinweg. Da es keinen Wind da oben gibt, wurde der Staub durch "Verwehung" auch nicht langsam "glatt geschmirgelt". Durch die Scharfkantigkeit bleibt er auch noch mal "fester" hängen als Erdstaub/-sand.

Die Astronauten damals haben versucht ihre Geräte und sich vom Staub zu befreien ... äußerst erfolglos.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 24. April 2009, 20:28:25
In die Schleuse einen Magneten einbauen, der das geladene Material absammelt... Da gab es mal so einen Vorschlag
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 24. April 2009, 20:30:21
Was hat ein Magnet mit elektrostatischer Aufladung zu tun? ... nichts ;).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tomtom am 12. Mai 2009, 16:00:05
Das DLR berichtet heute auf seiner Webseite über das Symposium an der TU Kaiserslautern zum Thema "bauen für ein Leben auf dem Mond". Es findet heute und morgen statt.
http://www.lunar-base.net/programm.php

Schade das ich das jetzt erst mitgekriegt habe, das Programm sieht interessant aus, vielleicht hätte man sich da rein schmuggeln können.

tomtom
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: braunovic am 16. Mai 2009, 15:26:58
Ihr dürft Mondstaub nicht mit Staub/Sand in unseren Sandwüsten verwechseln. Der Mondstaub ist elektrostatisch aufgeladen und haftet dadurch "ganz ordentlich" an allem. Gleichzeitig ist er sehr scharfkantig durch Mikrometeoritenzertrümmerung über die Millenia hinweg. Da es keinen Wind da oben gibt, wurde der Staub durch "Verwehung" auch nicht langsam "glatt geschmirgelt". Durch die Scharfkantigkeit bleibt er auch noch mal "fester" hängen als Erdstaub/-sand.

Die Astronauten damals haben versucht ihre Geräte und sich vom Staub zu befreien ... äußerst erfolglos.

dies kann man ja mit styroporkugeln vergleichen ;) sind auch ganz lästig
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: braunovic am 16. Mai 2009, 15:30:34
eine variante wäre zur bekämpfung des elektrostatischen staubes: Astronautenanzüge mit ESD Funktion :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 17. Mai 2009, 08:31:19
Es gibt wieder mal eine Zusammenfassung über Stirlingmotoren als Energiesysteme auf dem Mond:
http://science.nasa.gov/headlines/y2009/15may_stirling.htm (http://science.nasa.gov/headlines/y2009/15may_stirling.htm)

Da steht nichts Neues, aber wer es noch nicht kannte, bekommt einen Überblick über das Konzept:
Der Vorteil des Stirlingmotors ist sein hoher Wirkungsgrad, verglichen mit anderen Wärmekraftmaschinen. Ein solches Gesamtsystem (Reaktor, Stirlingmotor, Generator, Radiatoren) würde die höchste elektrische Leistung pro Masse erzeugen,

Ein momentan konzipiertes System würde ca. 40kW liefern, bei einem Uranbedarf von 1kg alle 15 Jahre. Daneben muss man aber noch mechanischen Verschleiß und Verluste von Kühlmittel des Reaktors und Arbeitsmedium des Motors mit einbeziehen. Ebenso dürfte der Schutz vor Strahlung etwas schwieriger werden, einfach durch den Widerstreit zwischen dafür notwendiger und möglicher Masse.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 17. Mai 2009, 09:02:29
Ebenso dürfte der Schutz vor Strahlung etwas schwieriger werden, einfach durch den Widerstreit zwischen dafür notwendiger und möglicher Masse.


Naja die Reaktorstrahlung scheint mir im Gegensatz zu Sonne doch stark vernachlässigbar.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: braunovic am 17. Mai 2009, 09:03:11
Es gibt wieder mal eine Zusammenfassung über Stirlingmotoren als Energiesysteme auf dem Mond:
http://science.nasa.gov/headlines/y2009/15may_stirling.htm (http://science.nasa.gov/headlines/y2009/15may_stirling.htm)

Da steht nichts Neues, aber wer es noch nicht kannte, bekommt einen Überblick über das Konzept:
  • Ein kleiner Nuklearreaktor erzeugt Wärme.
  • Die Wärme treibt eine Stirlingmotor mit geschlossenem Kreislauf an.
  • Der Stirlingmotor dreht einen Generator, der Strom erzeugt.
Der Vorteil des Stirlingmotors ist sein hoher Wirkungsgrad, verglichen mit anderen Wärmekraftmaschinen. Ein solches Gesamtsystem (Reaktor, Stirlingmotor, Generator, Radiatoren) würde die höchste elektrische Leistung pro Masse erzeugen,

Ein momentan konzipiertes System würde ca. 40kW liefern, bei einem Uranbedarf von 1kg alle 15 Jahre. Daneben muss man aber noch mechanischen Verschleiß und Verluste von Kühlmittel des Reaktors und Arbeitsmedium des Motors mit einbeziehen. Ebenso dürfte der Schutz vor Strahlung etwas schwieriger werden, einfach durch den Widerstreit zwischen dafür notwendiger und möglicher Masse.


solar wird sicher auch noch eine rolle spielen oder?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 17. Mai 2009, 09:20:21
Sonnenstrom ist eher ungünstig da oben. Auf fasten allen Bereichen der Mondoberfläche ist einen halben Monat lang tiefe dunkle Nacht. Evtl. gibt es an den Polen ein paar Berge oder Kraterränder, die dauerhaft im Sonnenlicht sind.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: braunovic am 17. Mai 2009, 11:38:38
ich habe ja voher gelesen wegen dem problem des elektrostatisch geladenen mondstaubes

und ich habe voher auch ne frage gestellt oder eine konzeptfrage zur diesem problem:

eine variante wäre zur bekämpfung des elektrostatischen staubes: Astronautenanzüge mit ESD Funktion :)

diese frage interessiert mich brennend und freue mich auf antworten

mfg braunovic
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: 1234567891011a am 17. Mai 2009, 17:53:51
ich habe ja voher gelesen wegen dem problem des elektrostatisch geladenen mondstaubes

und ich habe voher auch ne frage gestellt oder eine konzeptfrage zur diesem problem:

eine variante wäre zur bekämpfung des elektrostatischen staubes: Astronautenanzüge mit ESD Funktion :)

diese frage interessiert mich brennend und freue mich auf antworten

mfg braunovic

Und woran soll der Raumanzug geerdet werden?

(Nachtrag: ich habe meinen Satz nachträglich nach Hinweisung aus den Zitat genommen.Tschuldigung für den Irrtum)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Pham am 17. Juli 2009, 15:40:30
Bezugnehmend auf die Altair-Landefähren an sich und deren handhabung wende ich ich an diesen Thread.

Wenn man mal davon ausgeht, dass es doch ernsthaft zum Mond gehen soll mit dem Ziel einer bemannbaren oder gar permanent bemannten Mondstation, dann wird es auch so sein, dass die Fähren in einem gekennzeichneten Bereich landen werden.
Unter der minimalen Annahme von 1 bemannten und 1 Frachtflug pro Jahr (permanent bemannt sicher die doppelte Frequenz) werden die zurück gebliebenen Abstiegsstufen relativ bald eine Art "Parkplatz"-Problem ergeben.
Sicher hat man viel Platz, aber nicht unendlich wie man glauben möchte. Vor allem wenn man sich Landungskonzepte wie die um den Kraterrand am Shakelton-Krater des Mondsüdpols ansieht:
http://a52.g.akamaitech.net/f/52/827/1d/www.space.com/images/h_moonbase_s-pole_02.jpg (http://a52.g.akamaitech.net/f/52/827/1d/www.space.com/images/h_moonbase_s-pole_02.jpg)

Ist diesbezüglich geplant, nach Nutzung als Startplattform die Landestufen mit einem kurzen Impuls wieder aufsteigen zu lassen um dann einige Kilometer entfernt in eine Art Landefährenfreidhof zu "entsorgen"?

Wie soll das Abladen der Fracht (die ja auch Habitate umfasst) erfolgen? Wie der transport zur eigentlichen Mondbasis (einige hundert Meter bis wenige Kilometer)?

Sicher, es ist noch mindestens 10 bis 15 Jahre hin bis sich diese Aufgaben stellen, aber sowas sollte ja bei der Konzeptphase ja bereits berücksichtig werden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 17. Juli 2009, 16:42:08
Das mit dem Platzproblem sehe auch, aber aus einem anderen Grund (Shackleton ist 19km durchmessend): Staub. Der aufgestoßene Boden fliegt in weiten Bögen und mit hohen Geschwindigkeit sehr weit davon, ungebremst. Man darf keine in Betrieb befindlichen Teile treffen. Da könne aber ein aufgeworfener "Erd"-Wall helfen, der zwischen Landezone und Stationsbereich steht.
Abladen wird man wohl mit einem Leichtbaukran, auf Druck belastete Teile sind Stäbe, auf Zug belastete sind Seile. Dazu gab es auch bereits Test von Konzeptmodellen auf der Erde.
Transport soll mit großen Rovern stattfinden, mit Ladefläche. Da gab es auch schon Demonstratoren in der Wüste.


Ein Problem sehe ich noch mit dem "punktegenauen" Lande. Aus meiner Sicht kann man evtl. den Boden optisch markieren (sichtbar? infrarot?) und der Lander kann das mit einem elektrooptischen Sensor erfassen und anfliegen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 17. Juli 2009, 16:57:01
Hallo Pham,

Bezug nehmend auf deine Frage zu Landerkonzept und dem Abladen (im anderen Thread) noch 2 Aspekte:
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: flyrider am 26. Juli 2009, 13:36:41
Hallo,

ich (Stefan, 41) bin ganz neu hier im Forum (lese aber schon einige Zeit mit) und wollte erst mal ein dickes Lob aussprechen: die meisten Internet Foren interessieren mich nicht, da neben wenig Information vor allem viel Mist gepostet wird. Um so mehr war ich erstaunt, auf welchem fachlichen Niveau hier diskutiert wird. Alle Achtung!!

Eine Rückkehr zum Mond würde mich nach 3 Jahrzehnten eher wenig inspirierender (bemannter) Raumfahrt wirklich begeistern, auch wenn ich schon etwas erstaunt bin, dass das Constellation Programm irgendwie wie Apollo 2.0 aussieht. Also viel Neues ist da nicht dabei - aber eine permanente Mondbasis wäre natürlich schon ein großer Schritt nach vorne.

Nun meine Frage: Wie steht es denn nun konkret mit der permaneten Basis? Auf der Nasa Seite lese ich "NASA is returning to the moon to build a sustainable long term human presence. (..)". Aber konkrete (Zeit-) Pläne habe ich keine gefunden. Aus dem Beitrag hier bin ich nun auch nicht ganz schlau geworden... klingt ja eher nicht so, als wär das wirklich schon abgesegnet. Deshalb würde mich interessieren, ob mir jemand sagen kann, ob a) die Rückkehr zum Mond (mit Ares, Altair, Orion)  und b) eine permanente Station STAND HEUTE konkret von der Nasa geplant sind und vorbereitet werden.   

Vielleicht steckt die Antwort ja schon irgendwo im Forum, aber ich hab wirklich versucht herauszufinden, was aktuell der Status ist und bin nicht wirklich weitergekommen.

Vielen Dank vorab

Stefan
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: RedEric am 26. Juli 2009, 14:09:30
Zitat von: flyrider link=topic=4671.msg107858#msg107858
... auch wenn ich schon etwas erstaunt bin, dass das Constellation Programm irgendwie wie Apollo 2.0 aussieht. ...

Hallo Stefan,

ich nehme einfach mal an, dass dies die einfachste und praktikabelste Lösung ist. Ansonsten hätten sie es wohl bereits vor 40 Jahren anders gelöst. Die meisten Konzepte sind ja bereits recht alt.

man hört immer wieder mal, dass doch Gleiter eingesetzt werden sollten, diese könnten jedoch wegen fehlender Landebahn und fehlender Atmosphäre gar nicht landen.  ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 26. Juli 2009, 14:17:18
Willkommen im Forum.

a) die Rückkehr zum Mond (mit Ares, Altair, Orion)
Ja, sowohl Ares, als auch Orion und Altair sind in der Entwicklung.

Zitat
und b) eine permanente Station STAND HEUTE konkret von der Nasa geplant sind und vorbereitet werden.
Geplant und vorbereitet wird, aber noch nicht sehr konkret. Dabei steht nicht nur das wie sondern wohl auch noch das ob zur diskusion. Man sich zB noch nicht im klaren darüber mit welche Strategie die beste ist. Es gibt derzeit ein "U.S. Human Space Flight Plans Committee" welches konkrete Ziele und Strategien zu deren erfüllung formulieren soll. Infos:


http://www.nasa.gov/news/media/newsaudio/index.html

http://www.flightglobal.com/blogs/hyperbola/2009/07/audio-augustine-gives-review-u.html
http://www.nasa.gov/offices/hsf/members/subgroups.html
http://www.spaceflightnow.com/news/n0907/21nasa/
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: flyrider am 26. Juli 2009, 16:05:28

Geplant und vorbereitet wird, aber noch nicht sehr konkret. Dabei steht nicht nur das wie sondern wohl auch noch das ob zur diskusion.


Aber welchen Sinn macht das denn dann? Ich meine, schön, man fliegt wieder zum Mond... äh? Irngendwie ist das keine Vision. Eine permanete Station wäre eine Vision, speziell wenn man irgendwann mal einen autonomen Betrieb ohne dauerenden Nachschob von der Erde anstreben würde.

Aber sich hinzustellen und zu sagen: "Hey Leute, wir brauchen jetz viel Geld um das nachzumachen, was wir 40 Jahre vorher schon gemacht habe" ... also das ist ernüchternd und nicht visionär. Das kann es doch nicht gewesen sein, oder?

Stefan
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 26. Juli 2009, 17:47:07
Aber welchen Sinn macht das denn dann?
Um dir den Sinn glaubhauft zu beschreiben braucht es einen gläubigeren als mich. ;) Es werden aber verschiedene Szenarien überprüft - und nicht alle setzen ihren Schwerpunkt auf eine permanente Mondbasis sondern auf andere Ziele - Details zu den Szenarien gibt es hinter einem der Links - tobi fasste anderswo zusammen:

Die zu untersuchenden Szenarien sind:
Zitat
Lunar Base, Lunar Global, Moon to Mars, Mars First and Flexible Path.
Lunar Base ist eine Mondbasis. Lunar Global ist eine Reihe von Mondlandungen an verschiedenen Stellen. Bei Moon to Mars ist der Mars die Hauptpriorität, jedoch soll dort wo es sinnvoll ist, der Mond als erster Schritt dienen. Mars First ist klar und Flexible Path ist ein Szenario wo man zu verschiedenen Himmelskörpern hinfliegt, aber nur auf solchen mit einem geringen Gravitationspotential landet (NEO, Marsmonde etc..).

Meiner Meinung nach haben alle Szenarien ihren Reiz. Lunar Global z.B. verspricht einen starken Fokus auf Forschung (wohl speziell Geologie) wärend Lunar Base eher die Technologie einer Bodenstation im Mittelpunkt stellt. Flexible Path finde ich auch sehr interessant, da sie die Erforschung mehrerer Monde/Kleinplaneten verspricht. Moon to Mars schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe während Mars First die fette Fliege zu erst erschlägt.

Generell kann man aus allen Szenarien tolle Missionen schneidern, alle haben aber gleichzeitig die Gefahr zu einer blosen Rekordjagd zwecks nationalem Jubels zu vekommen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: flyrider am 26. Juli 2009, 18:45:13

Generell kann man aus allen Szenarien tolle Missionen schneidern, alle haben aber gleichzeitig die Gefahr zu einer blosen Rekordjagd zwecks nationalem Jubels zu vekommen.

Danke mal für all die schnellen Antworten. Ich hab mich sicher noch nicht so weit in die einzelnen Szenarien reingedacht, dass ich die vielen interessanten Möglichkeiten kenne.
Dafür stelle ich (als jemand, der sich generell für Raumfahrt interessiert, aber die letzten 10 Jahre nicht sooo viel mitbekommen hat) vielleicht so was wie den Otto - Normal - Beobachter dar. Und dem muss man klare Ziele kommunizieren, wenn man so was wie allgemeine Allteilnahme (Von Excitement möchte ich noch gar nicht reden) erzeugen möchte - und die braucht man schließlich für teure Projekte. Aus meiner Sicht betreibt die Nasa (bzw. die US Regierung) aktuell keine gute Informationspolitik.
Mein Gefühl ist, dass man so gar nicht weiß, was man nun machen soll. Deshalb schreibt man erst mal "Mars" (OK, DAS ist ein Ziel, keine Frage!) und dann gleich "2037" dahinter. Das ist so lange hin, dass man sich noch viele, viele Optionen offen halten kann.
Aus meiner Sicht machen politisch gesehen nur zwei Varianten wirklich Sinn: Entweder die permanente Basis auf dem Mond oder so bald wie irgendwie möglich zum Mars. So was wie "Lunar Global" oder "Flexible path" mag wissenschaftlich seinen Reiz haben, aber politisch wird man das kaum vertreten können.

Stefan
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 26. Juli 2009, 19:43:56
Mein Gefühl ist, dass man so gar nicht weiß, was man nun machen soll. Deshalb schreibt man erst mal "Mars" (OK, DAS ist ein Ziel, keine Frage!) und dann gleich "2037" dahinter. Das ist so lange hin, dass man sich noch viele, viele Optionen offen halten kann.
Da hat dein Gefühl den Nagel auf den Kopf getroffen - genau so macht mans :D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: -eumel- am 27. Juli 2009, 03:24:22
Eine Rückkehr zum Mond würde mich nach 3 Jahrzehnten eher wenig inspirierender (bemannter) Raumfahrt wirklich begeistern

Dann hast Du Dich wohl 3 Jahrzehnte "eher weniger" mit bemannter Raumfahrt beschäftigt? ;)
Ich empfehle dazu die Lektüre unserer zahlreichen Shuttle-Threads! :)
Dabei wirst Du feststellen, daß die Shuttleflüge schon begeistern konnten.

Apollo hat uns gezeigt, daß es möglich ist, bemannt zum Mond zu fliegen, zu landen und wieder heil zurück zu kommen.
So eine Mission dauerte nur wenige Tage, - danach war die "Inspiration" schnell am Ende.
Eine Station aufzubauen und dauerhaft zu unterhalten ist schon wesentlich anspruchsvoller.
Man war gut beraten, das erstmal im Erdorbit zu probieren.
Dabei zeigte sich, daß es gar nicht so einfach ist, 350 Tonnen Material in den Weltraum zu bringen und zu einer funktionierenden Station zusammen zu bauen.
Auf jeden Fall hat man viel dabei gelernt und kann auf diese Erfahrungen beim Bau von Stationen auf Mond und Mars zurückgreifen.
Viele Dinge, wie Kommunikation, Logistik, Montage, Koordination von Zusammenarbeit, Leben und Arbeiten im Weltraum, müssen in der Praxis erprobt und weiterentwickelt werden.
Das gilt auch für viele Systeme, wie Klimaanlagen, Lebenserhaltung, Toiletten, Stromerzeugung, Wasser-Recycling, usw.
Einige dieser Systeme sind noch nicht bereit für den Einsatz auf einer dauerhaften Mondbasis.

Eine Station im Erdorbit bietet auch Möglichkeiten für Forschungsprogramme in Mikro-Gravitation und Erdbeobachtungen.
Die beiden Supermächte des Kalten Krieges arbeiten auf der ISS beispielhaft zusammen.
Andere Länder sind hinzu gekommen - zur Zeit arbeiten Raumfahrer aus Russland, USA, Kanada, Japan und Europa zusammen auf der Station.
Also ich finde das schon inspirierend!

auch wenn ich schon etwas erstaunt bin, dass das Constellation Programm irgendwie wie Apollo 2.0 aussieht.

Aber Apollo hatte Dir doch gefallen...! ;) ::)
Das Constellation Programm ist schon etwas anspruchsvoller.
Zwei neue Trägerraketen kommen zum Einsatz, man koppelt im Erdorbit und kann von dort aus später auch zum Mars starten.
Vier Astronauten können eine Woche auf dem Mond bleiben - statt nur zwei für wenige Stunden...

Man muß schon einen Schritt nach dem anderen machen.
Es ist noch einiges an Technologie zu entwickeln und zu erproben.
Eine dauerhafte Mondbasis oder ein Marsflug erscheinen zur Zeit schwer finanzierbar - aber von nichts kommt nichts!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: flyrider am 27. Juli 2009, 12:09:26
Hallo Eumel,

Dann hast Du Dich wohl 3 Jahrzehnte "eher weniger" mit bemannter Raumfahrt beschäftigt? ;)
Ich empfehle dazu die Lektüre unserer zahlreichen Shuttle-Threads! :)
Dabei wirst Du feststellen, daß die Shuttleflüge schon begeistern konnten.

Na, ja - die Shuttles hab ich schon mitbekommen, war auch spannend -  aber seit dem Erstflug 1981 hat sich da ja auch nicht so viel getan.
 
Aber Apollo hatte Dir doch gefallen...! ;) ::)
Das Constellation Programm ist schon etwas anspruchsvoller.
Zwei neue Trägerraketen kommen zum Einsatz, man koppelt im Erdorbit und kann von dort aus später auch zum Mars starten.
Vier Astronauten können eine Woche auf dem Mond bleiben - statt nur zwei für wenige Stunden...


Aber hätte man das nicht - sagen wir mal - um 1980 auch schon gekonnt? Und 120 Tonnen in den LEO konnte die Saturn auch schon, da muss man nun erst mal wieder hin. Also muss man sich den Stand von 1969 (!!) erst mal wieder erarbeiten.
Dass man an anderer Stelle (ISS) viel über den langfristigen Aufenthalt gelernt hat ist schon richtig, aber genau deshalb muss ich noch mal sagen: Nur rauffliegen und nicht oben zu bleiben wäre für mich enttäuschend (und vermutlich für viele Millionen andere Europäer und vor allem Amerikaner auch).
Dann doch lieber gleich zum Mars und den Mond ganz auslassen.

Stefan
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Pham am 27. Juli 2009, 14:00:53
...
Dann doch lieber gleich zum Mars und den Mond ganz auslassen.

Stefan
Das kann ich so nicht stehen lassen, da ich glaube das langfristig einzig und allein der bemannte Flug zum Mond mit dem Ziel einer permanenten Präsenz auf dem Mond das Bewusstsein der Menschen derartig verändern kann, dass die bemannte Raumfahrt nicht mehr als reiner Kostenfaktor betrachtet wird oder in kurzfristiger "Denke" schnell nach dem Nutzen gefragt wird. (Man sollte jedem der da mit der Teflonpfanne ankommt, dieselbe kräftig um die Ohren hauen)

Keine bemannte Station im Orbit und kein Flug zu Mars kann derartig wirklich auf Dauer Fasination ausüben, wie eine Basis auf dem Mond. Es ist ein kulturelles Ereignis das jeder mitbekommen kann und ist bei jedem Blick zum Mond auf eine ganz eigene Art "bewusstseinserweiternd".
Das liegt an der ausgezeichneten Lage des Mondes für alle Menschen sichtbar zu sein, während Stationen in der Antarktis, in der Umlaufbahn (wenn sie nicht gerade mal kurz im Abendlicht kurz punktförmig aufleuchten) oder gar auf dem Mars zu abstrakt sind, weil sie "unsichtbar" bleiben.

Eine Station auf dem Mond hat jeder der den Mond betrachtet quasi vor Augen. Man sieht den Mond an und wird gewahr, dass da auf dem Schwestergestirn, dass da plastisch leuchtet, auch gerade Menschen leben, arbeiten und sich ihre Gedanken beim Blick "zurück" machen.
Dieser Gedanke ist schon erfurchtgebietend.
Dadurch wird der Aufbruch ins All, der erste Schritt auf dem Weg der menschehit heraus aus der Wiege für jeden Menschen deutlich und plastisch erlebbar, egal wo er sich auf diesem Planeten befindet.
Man KANN sich diesem Eindruck unter diesen Umständen nicht entziehen, es wird faktisch und real.

Da haben wird in Form des Mondes quasi eine einzigeartige, natürliche Raumstation direkt vor der Haustüre, als ob Gott uns ein Sprungbrett geschenkt hat, eine Art Tritthilfe aus der Wiege.
Dieses nicht zu nutzen wäre eine gefährliche Mischung aus Dummheit und Ignoranz, sowohl darin was die Inspiration der Menschheit an sich betrifft, als auch sehr langfristig (aber nicht illusorisch langfristig) als Möglichkeit für einen wirklichen erweiterten Wirtschaftsraum zu nutzen und zum Beispiel die mögliche Auslagerung von notwendigen Industrien, die gar nicht umweltschonend produzieren KÖNNEN (Rohstoffgewinnung fällt mir da erst als zweites ein).

Genau deswegen sollte man sich auf die Anfragen nach kurzfristigen "Nutzen"  gar nicht erst einlassen (da KANN man nur argumentativ "verlieren").
Dieser Prozess unter allen Gesichtspunkten als kulturen  und evolutionären Prozess auch für das globale Bewusstsein, ist in JEDEM fall schon Begründung genug und fast jede Resource wert, die dafür aufgewandt wird.

... wenn wir dem Ruf der Evolution folgen wollen! Und da ist der Erdmond wirklich eine Art Gottesgeschenk.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 27. Juli 2009, 14:09:53
Hallo Pham,

genau meine Meinung (nur länger ;)) aus dem Thread zur europäischen Raumfahrtvision. Der Mond ist immer sichtbar, immer da, jeder schaut im Laufe des Monats mehrmals zu ihm ... und dann wüsste auch jeder, dass dort eine Hand voll Menschen alleine lebt, arbeitet und zu uns schaut. Wenn es dann noch einen live-stream vom Mond gibt, den jeder sich abends anschauen kann, dann kann das "ehrfürchtig" wirken ... man ist praktisch mit dabei.

Für mich bleibt damit immer noch der Mond mit einer Basis das nächste logische ... und faszinierende .. Ziel.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 27. Juli 2009, 14:27:10
Ich schließe mich Daniel und Pham an - eine Mondbasis ist der nächste logische Schritt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: flyrider am 27. Juli 2009, 16:01:38
Ich schließe mich Daniel und Pham an - eine Mondbasis ist der nächste logische Schritt.

Tja, dann sind wir uns eh einig, oder?
Eine permanente Station auf dem Mond fände ich super und durchaus ein lohnendes Ziel - mehr noch: das wäre wirklich eine Vision!
Meine ursprüngliche Frage war ja, ob die Mondbasis nun schon beschlossene Sache wäre oder nicht. Die Antwort war, dass es verschiedene Szenarien gibt, die aktuell noch zur Diskussion stehen. Eine Möglichkeit wären eben mehrere Flüge ohne permanente Station ("Lunar Global", und DAS fand ich eher enttäuschend, weil es viel zu sehr an Apollo erinnert.
Für mich wäre ein "Lunar Base" auch der nächste logische Schritt (noch vor dem Mars) und ich würde mich sehr freuen, wenn die Strategie der Nasa in diese Richtung gehen würden. Wir werden ja sehen...
Stefan
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 27. Juli 2009, 17:10:46
Wenn die NASA wieder zum Mond fliegt, werden die ersten 2 oder  3 Missionen noch nicht zur Basis gehören, sondern man wird die Technik erproben. Dazu wird man Anfang auch einfachere Missionsszenarien wählen, bspw. Landungen am Äquator und man muss auch die unbemannten Landungen verifizieren. So einen Schuss ins Blaue wie Apollo 8 wird man wohl eher nicht machen.
Also wenn eine Basis kommt, dann wird deren Aufbau erst später beginnen. Für den Anfang ist ja auch von einem "extended surface stay" die Rede, also mit den ersten "Basen" will man nicht dauerhaft da bleiben, sondern auf engem Raum ein paar Wochen/Monate. Daher werden die ersten Basen auch nur aus den Landern mit aufgesetztem Wohnmodul bestehen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 28. Juli 2009, 06:57:51
Wenn eine bemannte Station durch den Blick zum Mond faszinieren kann ... unser immer sichtbarer Außenposten im All, unsere erste "Kolonie", unser Brückenkopf im Sonnensystem, dann funktioniert diese Psychologie aber leider erst wenn die Station da ist, funktioniert und gut bemannt ist. Aber der Weg zu einer ersten Besatzung ist lang (z.B. s. ISS). Das Ganze benötigt aufwändige und kostenintensive Vorbereitungen, die kein "Normalbürger" wahrnimmt, schon gar nicht als faszinierend.
Wie kann man diese erste Etappe meistern? Wie können wir einen vorzeitigen Ausstieg (z.B. nach einer amerikanischen Legislaturperiode) verhindern? Da bleibt eigentlich nur wieder die Kooperation, bei der das einseitige Abweichen/Ausscheren eines Partners schwieriger ist. Dann müsste das gesamte Programm von Anfang an gemeinsam aufgesetzt werden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: flyrider am 28. Juli 2009, 10:35:09
Wenn eine bemannte Station durch den Blick zum Mond faszinieren kann ... unser immer sichtbarer Außenposten im All, unsere erste "Kolonie", unser Brückenkopf im Sonnensystem, dann funktioniert diese Psychologie aber leider erst wenn die Station da ist, funktioniert und gut bemannt ist. Aber der Weg zu einer ersten Besatzung ist lang (z.B. s. ISS). Das Ganze benötigt aufwändige und kostenintensive Vorbereitungen, die kein "Normalbürger" wahrnimmt, schon gar nicht als faszinierend.


Kommt darauf an: Wenn man das Ziel "Mondbasis" klar formuliert, dann kann man sicherlich auch glaubhaft erklären, dass das einige Vorbereitungsschritte erfordert und noch ein bisschen dauert. Aberaus meiner Sicht klingt ein "wir wollen langfristig dauerhaft auf dem Mond bleiben und fliegen deshalb zunächst mal wieder für einen begrenzten Zeitraum rauf um wichtige Technologien zu erproben" ganz anders als "wir kommen mal zurück und dann wollen wir entscheiden, was wir nun weiter machen". Auch wenn das für die kurz- und mittelfristge Planung ziemlich egal sein könnte...
 
Wie kann man diese erste Etappe meistern? Wie können wir einen vorzeitigen Ausstieg (z.B. nach einer amerikanischen Legislaturperiode) verhindern? Da bleibt eigentlich nur wieder die Kooperation, bei der das einseitige Abweichen/Ausscheren eines Partners schwieriger ist. Dann müsste das gesamte Programm von Anfang an gemeinsam aufgesetzt werden.

Gibt es dann bei der ESA irgendwelche Überlegungen, sich an einer Mondflandung / Station zu beteiligen? Ich hab so was noch nie gehört (aber das muss ja nichts bedeuten). Aber nach der ISS wäre natürlich die "International Lunar Station" eine feine Sache, aber ob die Amis sich noch mal so langfristig an Partner binden wollen .... ich hab da meine Zweifel.

Stefan
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Cebulonicus am 28. Juli 2009, 10:56:23
Naja, von der ESA ist eine Studie  ;) in Ausarbeitung über ein "MTV": Moon Transfer Vehicle - so nenn ich das mal. Ähnlich wie das ATV, nur halt zur Versorgung einer MondBasis.
Ich erinnere mich irgendwo gelesen zu haben dass 1.7 t Nutzlast übrigbleiben könnten. (mit einer AR5)
http://esamultimedia.esa.int/docs/exploration/HSF_FINAL_WEB.pdf (http://esamultimedia.esa.int/docs/exploration/HSF_FINAL_WEB.pdf) (Seite 7: The Lunar Lander)

Da kommt mir gerade was: glaubt ihr, dass die ihren Müll am Mond lassen ... :-\
Ich befürchte es.
"Transfer" Vehicle ist auch falsch, das wird nur ein one-way vehicle sein ...  :-\

Auf der ISS hatten die keine andere Wahl, aber am Mond ist Platz ...  da werden dann bald ein paar Parkplätze belegt sein.

cebu, der Müll trennt
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 28. Juli 2009, 11:00:21
Ja, es gibt Beteiligungskonzepte seitens der ESA, u.a. stünde ein kleiner Frachtlander auf Ariana im Raum, oder wie gehabt werden Module und Systeme geliefert.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Pham am 28. Juli 2009, 11:24:37
Die versorgung einer Basis auf dem Mond wird sicher ein interessantes Thema, da dies ja grundsätzlich anders ablaufen dürfte, als bei einem orbitalen Posten an den Frachter "einfach" andocken.

Wenn ich mir also versuche einen Frachtlander vorzustellen, habe ich noch Probleme mir die Infrastruktur dabei mitvorzustellen.
Der Frachtlander landet als in einem definierten Gebiet ein paar Kilometer von der eigentlichen Basis entfernt (an dem bereits einige andere Landestufen ihr Dasein fristen ... wird später sicher ein beliebtes Ausflugziel: der Landerfriedhof).
Der Lander hat dann dabei .. ja was? Eine Art Container der dann .. von Außen an einen Kopplungsstutzen angedockt wird? In die Station geholt wird?
1,7 Tonnen klingt nun nicht so berauschen viel, wenn ich mir dann eine Art Container mit Inhalt vorstelle.
Das versorgungsprinzip der Mondbasis dürfte sicher eine interessante Logistikaufgabe werden. Da spielt dann auch die Entsorgung eine Rollem, wenn wie bereits beschrieben "einfach über Bord werfen" und auf ein späteres verglühen hoffen ist nicht drin.
Es wird regelrechte Entsorgungsplätze geben (wo dann auch gleich die nicht mehr gebrauchten Landfähren mit dem Resttreibstoff hin"hopsen" könnten)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tomtom am 28. Juli 2009, 11:38:27
was die ESA so plant...
die Esa-Webseite:
http://www.esa.int/esaHS/SEMBM4CDNRF_exploration_0.html

und Konzeptpapier - Flug:
http://esamultimedia.esa.int/docs/exploration/ReferenceArchitecture/Final%20ReviewJan09/04_Human_moon_mission_version9esa120109.pdf

und Konzeptpapier - Lander
http://esamultimedia.esa.int/docs/exploration/ReferenceArchitecture/Final%20ReviewJan09/11_Lunar_Lander_Final_Presentation_Bischof_120109.pdf
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tomtom am 28. Juli 2009, 11:46:00
bzgl. Rückkehr zum Mond gehts doch wohl erstmal darum, überhaupt mal wieder nach 40 Jahren da hin zu kommen. Das wär schon schwer genug.

Für mich ist noch der Punkt offen, warum beim zweiten Anlauf die Nasa nach 7 Flügen (wie Apollo) nicht wieder zur Erkenntnis kommt "das ist alles furchtbar teurer". Ares V dürfte wohl kaum billiger werden als die SaturnV, von einer Station mal ganz abgesehen.
Andererseits, wenn man es nach 50 Jahren nicht mehr schafft, wird man es wohl nie mehr schaffen, oder ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Pham am 28. Juli 2009, 12:02:53
bzgl. Rückkehr zum Mond gehts doch wohl erstmal darum, überhaupt mal wieder nach 40 Jahren da hin zu kommen. Das wär schon schwer genug.

Für mich ist noch der Punkt offen, warum beim zweiten Anlauf die Nasa nach 7 Flügen (wie Apollo) nicht wieder zur Erkenntnis kommt "das ist alles furchtbar teurer". Ares V dürfte wohl kaum billiger werden als die SaturnV, von einer Station mal ganz abgesehen.
Andererseits, wenn man es nach 50 Jahren nicht mehr schafft, wird man es wohl nie mehr schaffen, oder ;)
Ich fürchte dass es keine Garantie dafür gibt, dass nicht genau das wieder passiert.
Die einzige Hoffnung, die ich habe, das sich die die amerikanische Regierung etwas härter damit tut, das Projekt "Mondlandung und Mondbasis" wieder frühzeitig wieder einzu stampfen ist der, dass ... sie keine Alternatove hat.
Wenn die NASA nach ein paar Flügen wieder aufhört zum Mond zu fliegen, gibt es keinen Plan B.
Sie hat ihren weißen Elefanten in die Museen geschiht und ein Programm entwickelt, dass genau zum Zweck des Fluges zum Mond entwickelt wurde.

Wenn frühzeitig das Projekt "Mond" wieder eingestampft wird, fürchte ich, dass es dann für eine Weile mit der bemannten Raumfahrt im nennenswerten Stil in Amerika war.

Insofern hoffe ich etwas auf die Chinesen. Wenn diese ihr Engagement aufrecht erhalten, können die Amerikaner mit ihrer selbsterklrten Wir-sind-die-Nummer-1-Mentalität kaum aufhören.
Ich glaube alleine die Jahre 2010 bis 2015 werden schon bitterer für die Amis, als sie sich das jetzt noch vorstellen ... und ich sehe jetzt schon Schlagzeilen, wenn die Chenesen in diesem zeitraum irgend ein Bravurstück im Weltraum aufführen (oder die Russen gar tatsächlich mit Touristen um den Mond fliegen sollte) und die Amerikaner dürfen einzelne Plätze auf der Sojus zur ISS mieten ...

Mal sehen was passiert. Ich übe mich im Zweckoptimismus.  ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 31. Juli 2009, 22:29:09
Zitat
Landerfriedhof
Zitat
wo dann auch gleich die nicht mehr gebrauchten Landfähren mit dem Resttreibstoff hin"hopsen" könnten

Die bieten doch eien Druckdichten Raum. Die sollte man als Module der Mondbasis verwenden, und Menschen reinsetzten oder sie als Speicher nutzen...

Was für Müll??
Urin wird recycelt, Den festen Ausscheidungen das Wasser entzogen und im bestem Fall werden sie als Pflanzenerde benutzt.
Für Pflanzen kann man auch das CO2 nehmen und somit hat man fast keinen Müll mehr...
Mikrochips und Plastikteile könnte man einschmelzen und als Ressourcen aufheben (falls man später Mond ISRU- Satelliten bauen will...)


Den Resttreibstoff übrigens als Wasser oder daraus Stickstoff gewinnen für die Atemluft (bei Hydrazin)
Die sollten so ausgelegt sein, dass man mit Geräten auf der Mondstation leicht Rest-Treibstoff absaugen kann, und diesen dann verwerten kann (Erd-Rückkehr-Vehikel sogar auftanken?!?)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GG am 01. August 2009, 09:10:47
Was für Müll??

Gemeint war wohl ausgediente Technik.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 02. August 2009, 09:04:52
Gibt es eigentlich Brennstoffzellen für Hydrazin+N2O5 ?

Dann könnte man damit in der lunaren Nacht (am Äquator bei bewölken Himmel ;) oder bei Solarausfall oder Technischem Gebrechen) Storm und Wasser und Stickstoff zum Atmen erzeugen. Eventuell auch O2 zum Atmen und H2 zum Extrahieren von weiterem O2 aus dem Gestein...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Basileios am 02. August 2009, 09:17:58
Rückkehr zum Mond?

Also ich sehe in einer Mondbasis keinen großen Sinn. Wozu das ganze? Der Mond ist wissenschaftlich relativ uninteressant und für eine spätere Besiedlung ungeeignet. Das Argument, dass es dort Helium-3 gibt is ebenfalls Quatsch. Solange es keine funktionierenden Fusionsreaktoren gibt, die mit diesem Brennstoff arbeiten ist es auch nicht notwendig, ihn auf dem Mond abzubauen. Man kriegt ja heutzutage nicht mal D-T Fusion mit Energiegewinnung hin. Und da sprechen Leute schon über D-He3 Fusion?

Man sollte lieber Flüge zu den Asteroiden und dann zum Mars durchführen.

Ich wage mal zu behaupten dass das neue Mondprogramm der Amerikaner auch nicht sonderlich populär ist. Es ist nichts besonderes, nichts neues. Auf dem Mond war man ja schon mal, so die landläufige Meinung.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GG am 02. August 2009, 09:35:14
Gibt es eigentlich Brennstoffzellen für Hydrazin + N2O5?

In Brennstoffzellen reagieren meines Wissens Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser. Dabei kann elektrische Energie nutzbar gemacht werden, da das Elektron des Wasserstoffatoms an einer Spezialmembran abgestreift wird und zum Reaktionsprodukt "fließt".

Also sind Brennstoffzellen Sauerstoffverbraucher. Man kann mit ihnen keinen erzeugen. Nützliches Endprodukt ist allerdings Wasser.

Es gibt auch Brennstoffzellen, die ihren Wasserstoff aus Kohlenwasserstoffen, vor allem Methan CH4 beziehen.

GG
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 02. August 2009, 15:05:01
Rückkehr zum Mond?

Also ich sehe in einer Mondbasis keinen großen Sinn. Wozu das ganze?

Ich sehe in anderen bemannten Flugzielen als dem Mond die nächsten Jahrzehnte keinen Sinn. Eine Planetenbasis erst auf dem Flugmonate entfernten Mars zu testen wäre grob Fahrlässig.

Zitat
Der Mond ist wissenschaftlich relativ uninteressant ...

Was ist für dich "wissenschaftlich Uninteressant" ? Der Mond ist ja nur aus Erdmaterial entstanden und hat jahrmillionen alles aufgesamelt was wir hier auf der Erde (und auf dem Mars) dank Atmosphäre nicht finden. Gute Aussicht auf die Sterne gibt es auch.

Zitat
...und für eine spätere Besiedlung ungeeignet.

Ist der Mars dafür etwa geeignet? Denkst du an Terraformung oder ähnliches? Sauerstoff und Metalle gibt es auf dem Mond im Überfluss (beides recht Massereich = schwer zu transportieren) und ob es Wasserstoff gibt wird sich ja bald zeigen. Der Mars hat sicher mehr Wasser aber genausowenig ein Magnetfeld oder ausreichend Atmosphäre um ihn besser geeignet für eine wie auch immer geartete Besiedelung zu machen.

Zitat
Man sollte lieber Flüge zu den Asteroiden und dann zum Mars durchführen.
Bemannte Hopser wie Apollo? Was würde das bringen?

Es lohnt sich auch mal diesen (recht langen) Thread dazu mal durchzulesen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: sven am 02. August 2009, 17:40:53
alleine die möglichkeit, auf einem nicht weit entfernten himmelskörper das ganze programm (von logistik bis gewächshaus) erst einmal komplett durchtesten zu können, erscheint mir schon argument genug...wenn's da funktioniert, dann kann man auch auf missionen gehen, die mehrere jahre dauern...das wäre dann wirklich der aufbruch ins sonnensystem, verbunden mit einer tragfähigen vision

ps:ich würde ja auch gerne sofort zum mars... ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Pham am 03. August 2009, 13:58:38
Zitat
Landerfriedhof
Zitat
wo dann auch gleich die nicht mehr gebrauchten Landfähren mit dem Resttreibstoff hin"hopsen" könnten

Die bieten doch eien Druckdichten Raum. Die sollte man als Module der Mondbasis verwenden, und Menschen reinsetzten oder sie als Speicher nutzen...

...
Angesichts dessen, dass nach aktuell Projektstand, die Landfähren Einmalprodukte sind, bleibt für jede einzelne Landung eine Unterstufe übrig.
Diese sind kaum noch nützlich und sogesehen reiner Müll einer Art der sich ansammelnd sogar problematisch werden könnte, will man eine wirkliche standorttreue Basis erreichten, da sich diese durchaus im Lauf der Zeit in mittlerer entfernung zur Basis ansammeln würden, würde man diese nicht "entsorgen".

Desweiteren wird es auch normalen Müll der Basis geben, so wie auch heute auf der ISS. Dieser wird dort mit abkoppelnden Progressfrachtern zum verglühen gebracht.
Auf dem Mond kann man dies wohl durchaus auch "einfach über Bord werfen" .. nur wie sieht die unmittelbare Umgebung der Basis dann nach einiger Zeit wohl aus? 
;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 03. August 2009, 14:16:54
Angesichts dessen, dass nach aktuell Projektstand, die Landfähren Einmalprodukte sind, bleibt für jede einzelne Landung eine Unterstufe übrig.
Diese sind kaum noch nützlich und sogesehen reiner Müll einer Art der sich ansammelnd sogar problematisch werden könnte, will man eine wirkliche standorttreue Basis erreichten, da sich diese durchaus im Lauf der Zeit in mittlerer entfernung zur Basis ansammeln würden, würde man diese nicht "entsorgen".

Die Unterstufen sind alles andere als reiner Müll. Im einfachsten Fall haben sie Tanks und Baterien, die man zu Lagerung nutzen kann. Vielleicht hat man sie aber auch schlauerweise so gebaut, das man noch mehr damit anfangen kann, z.B. sie oder Teile von ihnen in eine Basis integrieren.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Basileios am 03. August 2009, 15:05:56
Ich sehe in anderen bemannten Flugzielen als dem Mond die nächsten Jahrzehnte keinen Sinn. Eine Planetenbasis erst auf dem Flugmonate entfernten Mars zu testen wäre grob Fahrlässig.

Wofür brauchen wir auch eine Mondstation? Was ist der Gewinn. Der Mond ist, außer für Geologen, relativ uninteressant, da er ein toter Himmelskörper ist. Der Mars ist in dieser Hinsicht viel interessanter und spricht auch viel mehr Menschen an.

Auch verstehe ich die Aussage, man müsse zum Mond fliegen, um Dinge für eine Marsmission zu testen, nicht. Der Mars ist der Erde ähnlicher als dem Mond. Wenn man also Fahrzeuge, Habitate und ähnliches für die Marsoberfläche entwickelt, dann testet man diese besser auf der Erde als auf dem Mond. Kostet auch viel weniger. Und Raumfahrzeuge die auf dem Mond landen können sind sowieso völlig ungeignet für den Mars. Was die Erfahrung mit langen Aufenthalten im All angeht, diese sammelt man am Besten im Weltraum, nicht auf einem Himmelskörper. Die Schritte wären z.B. ISS-Langzeitmissionen, dann ein Test des Mars-Transferhabitats in einem hohen Erdorbit, danach ein längerer Flug mit dem Transferhabitat aus dem Erde-Mond System heraus, z.B. zu einem Asteroiden und dann erst zum Mars.



Ist der Mars dafür etwa geeignet? Denkst du an Terraformung oder ähnliches? Sauerstoff und Metalle gibt es auf dem Mond im Überfluss (beides recht Massereich = schwer zu transportieren) und ob es Wasserstoff gibt wird sich ja bald zeigen. Der Mars hat sicher mehr Wasser aber genausowenig ein Magnetfeld oder ausreichend Atmosphäre um ihn besser geeignet für eine wie auch immer geartete Besiedelung zu machen.

Der Mars ist nach der Erde wohl der zweitbeste Platz im Sonnensystem für eine menschliche Besiedlung. Und ich rede jetzt nicht vom Kolonisieren oder Terraforming, mit sowas befasse ich mich erst gar nicht, weil ja noch nicht mal Astronauten auf diesem Planeten gelandet sind.

Ich spreche von einer größeren Forschungsstation. Diese müsste sich, auf dem Mond wie auf dem Mars, zu einem großen Teil aus natürlichen Ressourcen selbst versorgen, da sonst die Startkosten für Nachschub einfach nicht tragbar wären. Der Mars bietet hierfür eine viel bessere Grundlage als der Mond. Im Gegensatz zum Mond gibt es auf dem Mars z.B. Wasser in größeren Mengen und auch Kohlenstoff, welcher zur Produktion von Plastik benötigt wird und Natrium, wichtig für landwirtschaftliche Tätigkeiten. Außerdem gibt es einen ausgeglichenen Tag-Nacht Rythmus im fast gleichen Intervall wie auf der Erde. Dies vereinfacht den Anbau von Nutzpflanzen mit Hilfe von Sonnenlicht enorm. Auf dem Mond währe der Anbau von Nutzpflanzen in offenen Gewächshäusern gar nicht möglich, da sich diese Häuser während des Mondtags unglaublich erhitzen würden, während sie in der Mondnacht weit unter den Gefrierpunkt abkühlen würden.

Und die Atmosphäre bietet noch zusätzlichen Schutz vor radioaktiver Strahlung, besonders vor Sonneneruptionen.

Extraktionstechniken für Ressourcen sind auf dem Mars ebenfalls ganz andere als auf dem Mond.

Kurzum, um um zum Mars zu fliegen, braucht man nicht zum Mond.

Ich habe nichts gegen Mondflüge oder eine Mondstation, aber bei der kritischen Budgetlage von vielen Raumfahrtagenturen sollte man sich auf ein Ziel konzentrieren, und da sind erst die Asteroiden und später dann Mars lohnender.

Bemannte Hopser wie Apollo? Was würde das bringen?

Asteroiden sind weitaus interessantere Ziele für wissenschaftliche Forschung. Erstens gibt es viele verschiedene Typen, teilweise mit nutzbaren Ressourcen von denen man auf dem Mond nur träumen kann, wie z.B. Wasser oder Kohlenstoff.

Zweitens sind Asteroiden auch eine direkte Gefahr für die Menschen auf der Erde und sollten daher eingehend untersucht werden, um mögliche Ablenkungsmethoden zu entwickeln. Ein Programm zur Erforschung von Asteroiden ließe sich so auch politisch viel besser rechtfertigen als erneute Flüge zum Mond.

Ein Flug zu einem Asteroiden wäre auch ein erster Schritt in den interplanetaren Raum, und die Technik, die für so einen Flug entwickelt würde, käme auch einer späteren Mission zum Mars zu Gute.

Es lohnt sich auch mal diesen (recht langen) Thread dazu mal durchzulesen.

Uff ... ist ein bisschen lang ... ich klink mich lieber hier ein.  ;)

Mein Fazit: Rückkehr zum Mond? Nicht zu diesem Zeitpunkt!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Pham am 03. August 2009, 15:07:43


Die Unterstufen sind alles andere als reiner Müll. Im einfachsten Fall haben sie Tanks und Baterien, die man zu Lagerung nutzen kann. Vielleicht hat man sie aber auch schlauerweise so gebaut, das man noch mehr damit anfangen kann, z.B. sie oder Teile von ihnen in eine Basis integrieren.

Ich stimme Dir zu dass es wünschenswert wäre, wenn auch die Unterstufen nach der Landung noch sinnvoll einsetzbar wären. Aber ist das realistisch?
Das scheint mir ähnlich der ursprünglichen Idee (der 70er Jahre), die Tanks der Raumfähre im Orbit quasi zu sammeln und als Basiselemente einer Raumstation umzubauen.

Ich fürchte, die Unterstufen werden (zumindest in der ersten Version) lediglich einen einzigen Zweck haben: die sichere Landung der Nutzlast auf dem Mond und werden anschließend nie wieder angeschaut.
Alleine die Tanks wieder befüllbar und demontiertbar zu machen, ist imenser Zusatzaufwand und würde nur dann wirklich Sinn machen, wenn es wirkliche wiederverwendbare Landefähren wären und im Mondsystem verbleiben würden für weitere Landungen (Umstieg von Orion in den LM im Mondorbit). Wozu sonst sollten die Tanks aufwendig wiederbefüllbar sein? Mit welchem Treibstoff?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 03. August 2009, 15:50:26
Na dann wollen wir mal:

Ich sehe in anderen bemannten Flugzielen als dem Mond die nächsten Jahrzehnte keinen Sinn. Eine Planetenbasis erst auf dem Flugmonate entfernten Mars zu testen wäre grob Fahrlässig.

Wofür brauchen wir auch eine Mondstation? Was ist der Gewinn. Der Mond ist, außer für Geologen, relativ uninteressant, da er ein toter Himmelskörper ist. Der Mars ist in dieser Hinsicht viel interessanter und spricht auch viel mehr Menschen an.

Wofür brauchen wir eine Marsstation? Was ist der Gewinn? Was genau ist denn am Mars interessanter?
Der Mond ist auch für viele Menschen viel näher und anschaulicher, weil sie wissen wo er ist und ihn sehen, der Mars ist für die breite Masse nur ein helles Pünktchen am Himmel.

Zitat
Auch verstehe ich die Aussage, man müsse zum Mond fliegen, um Dinge für eine Marsmission zu testen, nicht. Der Mars ist der Erde ähnlicher als dem Mond. Wenn man also Fahrzeuge, Habitate und ähnliches für die Marsoberfläche entwickelt, dann testet man diese besser auf der Erde als auf dem Mond. Kostet auch viel weniger. Und Raumfahrzeuge die auf dem Mond landen können sind sowieso völlig ungeignet für den Mars.

Natürlich können wir alles auf der Erde testen. Das wird ja selbstverständlich auch gemacht. Aber wie wirkt sich z.B. verringerte Schwerkraft auf den Körper aus? Wie wirkt sich die Strahlung außerhalb des Erdmagnetfeldes auf den Körper aus? Auch ganz wichtig ist die psychologische Auswirkung auf die Astronauten, wenn sie so weit weg von der Erde sind. Da gibt es auch interessante Apolloberichte zu. Alles Dinge die man auf der Erde nicht testen kann.

Zitat
Der Mars ist nach der Erde wohl der zweitbeste Platz im Sonnensystem für eine menschliche Besiedlung. Und ich rede jetzt nicht vom Kolonisieren oder Terraforming, mit sowas befasse ich mich erst gar nicht, weil ja noch nicht mal Astronauten auf diesem Planeten gelandet sind.

Ich spreche von einer größeren Forschungsstation. Diese müsste sich, auf dem Mond wie auf dem Mars, zu einem großen Teil aus natürlichen Ressourcen selbst versorgen, da sonst die Startkosten für Nachschub einfach nicht tragbar wären. Der Mars bietet hierfür eine viel bessere Grundlage als der Mond. Im Gegensatz zum Mond gibt es auf dem Mars z.B. Wasser in größeren Mengen und auch Kohlenstoff, welcher zur Produktion von Plastik benötigt wird und Natrium, wichtig für landwirtschaftliche Tätigkeiten. Außerdem gibt es einen ausgeglichenen Tag-Nacht Rythmus im fast gleichen Intervall wie auf der Erde. Dies vereinfacht den Anbau von Nutzpflanzen mit Hilfe von Sonnenlicht enorm. Auf dem Mond währe der Anbau von Nutzpflanzen in offenen Gewächshäusern gar nicht möglich, da sich diese Häuser während des Mondtags unglaublich erhitzen würden, während sie in der Mondnacht weit unter den Gefrierpunkt abkühlen würden.

Produzieren wird man natürlich als erstes das, was am schwersten ist und man am meissten braucht. Sauerstoff und Wasser fallen mir da sofort ein. Sauerstoff gibt es auf Mond und Mars genug. Wasser gibt es auf dem Marspolen genug, was auf dem Mond ist werden wir sehen mit LLCROSS. Nahrungsmittelherstellung ist denke ich erst der zweite Schritt. Ich denke nicht, das man Gewächshäuser direkt an der Oberfläche bauen wird, weil da auf Mars und Mond zu ungünstige Temperaturen herschen. Mit künstlicher Beleuchtung kann man das Pflanzenwachstum auch viel mehr beeinflussen und der Energieverbrauch dafür ist nicht hoch (z.B. im Vergleich zur Sauerstoffherstellung). Wenn man auf dem Mars Wasser haben will muss man auch an die Pole gehen, was dem gleichmäßigen Tag/Nacht-Rythmus schon wieder abträglich ist und kälter wird es dort auch.

Zitat
Extraktionstechniken für Ressourcen sind auf dem Mars ebenfalls ganz andere als auf dem Mond.

Welche denn z.B.?

Zitat
Kurzum, um um zum Mars zu fliegen, braucht man nicht zum Mond.
Hinfliegen kann man ganz sicher auch ohne Mond ;)

Zitat
Ich habe nichts gegen Mondflüge oder eine Mondstation, aber bei der kritischen Budgetlage von vielen Raumfahrtagenturen sollte man sich auf ein Ziel konzentrieren, und da sind erst die Asteroiden und später dann Mars lohnender.

Also Asteroiden als nächstes bemanntes Ziel, was genau wäre daran lohnender für eine Raumfahrtagentur als eine Mondstation?

Zitat
Bemannte Hopser wie Apollo? Was würde das bringen?

Asteroiden sind weitaus interessantere Ziele für wissenschaftliche Forschung. Erstens gibt es viele verschiedene Typen, teilweise mit nutzbaren Ressourcen von denen man auf dem Mond nur träumen kann, wie z.B. Wasser oder Kohlenstoff.
Die wurden dort in Spuren nachgewiesen. Aber niemand hat bisher so einen Asteroiden genauer begutachtet. Mit Astronauten wäre das auch sicher recht schwer, da Asteroiden quasi keine Schwerkraft haben, also mit darauf rumlaufen oder so wird das nix. Wenn man dem Asteroiden auf seiner Sonnenbahn nicht nur kurz treffen sondern folgen möchte ist man auch seeeehr lange unterwegs, das geht nicht mal eben so.

Zitat
Zweitens sind Asteroiden auch eine direkte Gefahr für die Menschen auf der Erde und sollten daher eingehend untersucht werden, um mögliche Ablenkungsmethoden zu entwickeln.

Finde ich auch. Aber was soll ein Astronaut da? Sonden können dem Asteroiden lange folgen, ihn umkreisen, Veränderungen beobachten usw.

Zitat
Ein Programm zur Erforschung von Asteroiden ließe sich so auch politisch viel besser rechtfertigen als erneute Flüge zum Mond.

Ah, wie denn? "Schaut euch mal den ArmageddonFilm an"?

Zitat
Ein Flug zu einem Asteroiden wäre auch ein erster Schritt in den interplanetaren Raum, und die Technik, die für so einen Flug entwickelt würde, käme auch einer späteren Mission zum Mars zu Gute.

Lange im weltraum bleiben kann man auch auf der ISS. Ob man dabei um die Erde kreist oder wo anders lang macht doch keinen Unterschied in der Technik. Was könnte man denn dabei für eine Marsmission lernen?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 03. August 2009, 15:56:39
Ich fürchte, die Unterstufen werden (zumindest in der ersten Version) lediglich einen einzigen Zweck haben: die sichere Landung der Nutzlast auf dem Mond und werden anschließend nie wieder angeschaut.
Alleine die Tanks wieder befüllbar und demontiertbar zu machen, ist imenser Zusatzaufwand und würde nur dann wirklich Sinn machen, wenn es wirkliche wiederverwendbare Landefähren wären und im Mondsystem verbleiben würden für weitere Landungen (Umstieg von Orion in den LM im Mondorbit). Wozu sonst sollten die Tanks aufwendig wiederbefüllbar sein? Mit welchem Treibstoff?

Ich sehe gerade nicht den "imensen" Zusatzaufwand einen Tank wiederbefüllbar zu machen.
Was in den Tank reinsoll? Na das was auf dem Mond hergestellt wird. Sauerstoff mindestens und hoffentlich auch Wasserstoff, mal schauen was LLCROSS bringt. Baterien/Brennstoffzellen entnehmbar anzubringen sollte doch auch ohne 100kg mehrgewicht möglich sein. Aber da spekulier ich jetzt ein bischen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Pham am 03. August 2009, 16:09:34
Mit "imensen Aufwand" meinte ich nicht die Zeit "an der Tanke", sondern den Entwicklungsaufwand für eine Technologie, die vielleicht in 30Jahren (optimistisch gerechnet) sinnvoll ist.

Ich glaube nicht, dass sich auch nur ein Ingenieur aktuell bei Altair mit der möglichen Widerbetankung auf dem Mond beschäftigt, wäre es schon eine technische Herausforderung, das Triebwerk ein zweites mal zünden zu lassen, währned die Unterstufe auf dem Mond steht um diese einige Kilometer weg von der Station zu "entsorgen".
Die Möglichkeiten zur Betankung einer Unterstufe sind wohl noch eine ganze Weile nicht auf dem Mond vorhanden.
Und alles was dort aktuell wieder starten soll, ist die Oberstufe, zurück in den Mondorbit.

Für eine rückkehrfähige Unterstufe sehe ich aktuell weder Sinn noch Möglichkeit.
Das mag sich aber für zukünftige Generationen von Landern ändern, wenn diese Wiederverwendbar angelegt sind und nicht jedesmal neu von der Erde angeschleppt werden sollen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 03. August 2009, 16:15:26
Für eine rückkehrfähige Unterstufe sehe ich aktuell weder Sinn noch Möglichkeit.

Ah, wir haben einfach nur ein bischen aneinander vorbeigeredet. Die Unterstufe soll nicht wieder starten, sondern wirklich nur als Lager benutzt werden.
Das ist übrigens nicht ferne Zukunft, sondern schon bei den ersten Mondlandungen (wann auch immer die sein werden) werden Testeinheiten zur Sauerstoffproduktion auf dem Mond dabei sein. Es wurden dazu schon die verschiedensten Techniken entwickelt. Und um nicht noch zusätzliche Tanks mitschleppen zu müssen kann man die der alten Landestufen verwenden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Basileios am 03. August 2009, 16:23:07
Wofür brauchen wir eine Marsstation? Was ist der Gewinn? Was genau ist denn am Mars interessanter?
Der Mond ist auch für viele Menschen viel näher und anschaulicher, weil sie wissen wo er ist und ihn sehen, der Mars ist für die breite Masse nur ein helles Pünktchen am Himmel.

Eine Marsstation? Vielleicht um dort effizienter forschen zu können? Es lohnt sich mehr, wenn Astronauten dort auch mal längere Zeit leben und arbeiten, anstatt beim ersten Startfenster direkt wieder zurückzufliegen. Das wäre z.B. ein Grund, eine Forschungsstation auf dem Mars zu errichten.

Was am Mars interessanter ist? Eigentlich so gut wie alles. Die Geologie, das Klima und besonders die Frage "gab oder gibt es Leben auf dem Roten Planeten".

Eine Marsmission würde in der breiten Masse mehr Begeisterung entfachen als ein erneuter Flug zum Mond, dass steht für mich gar nicht zur Debatte. Selbst das Austronautencorps befüwortet in der Mehrheit eine Mission zum Mars. Was ist der Endpunkt der Vision of Space Exploration? Mars. Warum fliegt man zum Mond? Mars. Das war immer die Argumentation. Wenn sie auch Schwachsinn ist, so ist Mars das Endziel der amerikanischen Raumfahrtbemühungen, auch wenn das im Plan Bush anscheinend untergegangen ist, weil konkrete Planungen gibt es nur für den Mond. Ich hoffe die Augustine Commission ändert das. Obama ist für mich eher der visionäre Präsident, der was neues Anfangen würde. Was den Mond betrifft: Das hat man ja alles schon gemacht. So denkt die amerikanische Öffentlichkeit. Sie ist ganz und gar nicht so begeistert vom Constellation-Programm wie vom Apollo-Programm damals in den Sechzigern. Mit einem Marsprogramm aber könnte man den "Spirit of Apollo" neu entfachen. Selbst ein Flug zu einem Asteroiden würde wohl mehr Aufsehen erregen als "wieder mal" eine Landung auf dem Mond.

Natürlich können wir alles auf der Erde testen. Das wird ja selbstverständlich auch gemacht. Aber wie wirkt sich z.B. verringerte Schwerkraft auf den Körper aus? Wie wirkt sich die Strahlung außerhalb des Erdmagnetfeldes auf den Körper aus? Auch ganz wichtig ist die psychologische Auswirkung auf die Astronauten, wenn sie so weit weg von der Erde sind. Da gibt es auch interessante Apolloberichte zu. Alles Dinge die man auf der Erde nicht testen kann.

Wenn man die Auswirkungen der Mars-Schwerkraft auf den menschlichen Körper testen will, so tut man das am Besten auf dem Mars oder in einem Raumfahrzeug, das 1/3 G erzeugt.

Vom Mond auf den Mars zu schließen ist gefährlich, da der Mond eine noch viel geringere Schwerkraft hat. Probleme, die auf dem Mond auftreten müssen nicht notwendigerweise auf dem Mars auftreten.

Wir wissen über die Strahlung im interplanetaren Raum genau bescheid und können unsere Raumschiffe dementsprechend mit Strahlenschutz versehen.

Menschen auf die gefährliche Reise zum Mond oder in den interplanetaren Raum zu schicken nur um die Auswirkungen der Strahlung auf den menschlichen Körper zu testen halte ich für im höchsten Maße unethisch. Außerdem wissen wir bereits viel über Strahlung. Hiroschima und Tschernobyl, sag ich da nur. Für sowas müssen wir nicht zum Mond fliegen.

Systeme für Langzeitaufenthalte fern der Erde testet man am Besten im Orbit und später auf immer länger werdenden Missionen in den interplanetaren Raum, bis man dann zum Mars fliegt.

Produzieren wird man natürlich als erstes das, was am schwersten ist und man am meissten braucht. Sauerstoff und Wasser fallen mir da sofort ein. Sauerstoff gibt es auf Mond und Mars genug. Wasser gibt es auf dem Marspolen genug, was auf dem Mond ist werden wir sehen mit LLCROSS. Nahrungsmittelherstellung ist denke ich erst der zweite Schritt. Ich denke nicht, das man Gewächshäuser direkt an der Oberfläche bauen wird, weil da auf Mars und Mond zu ungünstige Temperaturen herschen. Mit künstlicher Beleuchtung kann man das Pflanzenwachstum auch viel mehr beeinflussen und der Energieverbrauch dafür ist nicht hoch (z.B. im Vergleich zur Sauerstoffherstellung). Wenn man auf dem Mars Wasser haben will muss man auch an die Pole gehen, was dem gleichmäßigen Tag/Nacht-Rythmus schon wieder abträglich ist und kälter wird es dort auch.

Wasser gibt es auf dem Mars auch in Form von Gletschern auch in gemäßigten Breiten und man kann es eigentlich fast überall aus dem Marsboden, der ja von Permafrost durchzogen ist, "ausbacken".

Es gibt vielleicht auf unterirdische heiße Quellen mit flüssigem Wasser. Nicht nur für eine Basis interessant sondern auch for Exobiologen.

Auf dem Mond gibt es Wasser wenn nur in kleinen Vorkommen an den Polen. Sauerstoff stellt man auf dem Mars nicht durch Ausschmelzen aus Gestein her, wie auf dem Mond, sondern durch Elektrolyse von Wasser oder der Dissoziation von atmosphärischem CO2 in Generatoren.

Auch die Techniken zur Treibstoffherstellung sind andere. Auf dem Mond wird man entweder H2/O2 nehmen oder Al/O2. Auf dem Mars wahrscheinlich CH4/O2 oder H2/O2 an Wasservorkommen.

Auf dem Mond ist es auch nötig, organische Stoffe penibelst zu recyclen, während auf dem Mars Lebenshaltungssysteme wesentlich weniger geschlossen sein müssen.

Also Asteroiden als nächstes bemanntes Ziel, was genau wäre daran lohnender für eine Raumfahrtagentur als eine Mondstation?

Gegenfrage: Inwiefern lohnt sich eine Mondstation?

Warum erforscht man den Mond nicht einfach mit Raumsonden? Diese könnte man sogar von der Erde aus fernsteuern!

Also wenn man bemannte Flüge zu den Asteroiden als unnötig abtun kann, weil das ja Sonden machen können, geht das für den Mond noch viel besser.

Und dank Filmen wie Armaggeddon und Deep Impact, sind sie auch wissenschaftlich fragwürdig sind die Asteroiden ins Bewusstsein der Menschen gerückt. Ich denke eine Asteroidenmission wird auf jeden Fall in den Empfehlungen der Augustine Commission enthalten sein.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Pham am 03. August 2009, 16:41:22

Eine Marsmission würde in der breiten Masse mehr Begeisterung entfachen als ein erneuter Flug zum Mond, dass steht für mich gar nicht zur Debatte. Selbst das Austronautencorps befüwortet in der Mehrheit eine Mission zum Mars. Was ist der Endpunkt der Vision of Space Exploration? Mars. Warum fliegt man zum Mond? Mars. Das war immer die Argumentation. Wenn sie auch Schwachsinn ist, so ist Mars das Endziel der amerikanischen Raumfahrtbemühungen, auch wenn das im Plan Bush anscheinend untergegangen ist, weil konkrete Planungen gibt es nur für den Mond. Ich hoffe die Augustine Commission ändert das. Obama ist für mich eher der visionäre Präsident, der was neues Anfangen würde. Was den Mond betrifft: Das hat man ja alles schon gemacht. So denkt die amerikanische Öffentlichkeit. Sie ist ganz und gar nicht so begeistert vom Constellation-Programm wie vom Apollo-Programm damals in den Sechzigern. Mit einem Marsprogramm aber könnte man den "Spirit of Apollo" neu entfachen. Selbst ein Flug zu einem Asteroiden würde wohl mehr Aufsehen erregen als "wieder mal" eine Landung auf dem Mond.

Mit Verlaub, aber ich bin anderer Meinung und glaube, JETZT eine bemannte Marslandung im Visions-Stil anzugehen, wäre mittelfristig der Tod der bemannten Raumfahrt.
Warum?

Mit dem was man sich aktuell an Budget vorstellen kann, ist BESTENFALLS eine einmalige Marsaktion drin (wenn überhaupt). Eine permanente Basis auf dem Mars gleich von Anfang an anzupeilen, ist allein aus finanziellen Gründen Fantasy.
Starten wir also wieder eine Begeisterungswelle und pumpen alles Geld in einen Schuß von ein paar Leuten zu Mars und stellen uns vor, die Aktion gelingt sogar und alle kommen nach drei Jahren heil zurück.
Was wird passieren?
Ähnlich wie bei Apollo wird die Begeisterung für ein Programm, das lediglich die Begeisertung an sich als Grundlage hat, schnell abebben. Abermilliarden in ein Einmalgeschäft ohne langfristigen "Nutzen" gepumpt.
Es würde sehr wahrscheinlich keinen zweiten Marsflug geben, sicher keinen dritten (aus heutiger Perspektive). Der "Fehler" von Apollo wiederholt, nur um einige Größenordnungen aufgeblasen.

......

Ich finde, wenn die Raumfahrt evolutionär und langfristig aufgebaut werden soll, dann in logischen und folgerichtigen Schritten. In diesem Sinn sehe ich sogar die Aufgabe der Fähigkeit des Aufbaus und Pflege von Strukuren in LEO für das Constellation-programm für eine gefährliche Strategie, aber angesicht der finanziellen Schnürungen wohl für notwendig.

Wie ich in einem anderen Thread geschrieben hatte, glaube ich, dass es die Menschen dauerhaft am meißten faszinieren wird, wenn sie irgendwann ihren Kopf heben, den Mond sehen und anschauen in dem Bewusstsein, dass auch dort Menschen leben und arbeiten, fühlen und denken .. und aus ihrer Perspektive zur Erde blicken.
Nichts lässt das Gefühl erhaben steigern, dies so quasi selbst mit zu erleben, wie sich das Leben der Erde somit auf zwei Himmelkörper ausdehnt, wenn man diesen Himmelskörper auch richtig sehen kann, durch ein Fernglas oder Teleskop seine Berge, Krater und Täler beobachtet und hofft, vielleicht irgend welche Positionslichter der Mondbasis zu entdecken.

Der Mars ist für sowas viel zu weit weg, zu abstrakt. Wenn die Menschen durch diese Inspiration das Gefühl der gelebten Raumfahrt so wirklich erleben und erfahren können, dann sind sie vielleicht auch bereit, den nächsten Schritt zu gehen und suksesive die Infrastruktur weiter auszubauen, die irgendwann bis zum Mars reicht.

Der Mars ist richtig und wichtig, wäre aber aktuell den zweiten Schritt vor dem ersten gemacht .. und wir würden nur stolpern. Lieber langsam aber konstant und konsequent expandieren, die Infrastrukturen mit aufbauen bevor wir wieder reine Abenteuergeschichten um ihrer selbst wagen.
Der Mond IST spannend!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 03. August 2009, 16:52:08
Hallo,

für und gegen Mond und Mars gibt es eine Reihe technischer Argumente und die tauscht ihr auch gut aus. Nur am Ende bleibt stehen: was macht mehr Sinn? Wenn es um die Erforschung aller Körper im Sonnensystem geht, bleiben uns Sonden auf ewig überlegen. Mit dem Schlagwort Forschung kann man also weder das eine Ziele begründen noch das andere widerlegen.

Was wollen wir also da draußen? Die Menschheit ins Sonnensystem führen und begeistern. Und das kann eine Mondstation doch besser als eine Mars-Erstleistung. Einmal zu Mars und zurück: das macht man einmal, zweimal ... und dann nie wieder. Apollo mit seiner Begeisterung und dem sofortigen Einschlafen danach ist genau das Paradebeispiel.
Unabhängige Einzelflüge machen es geradezu verlockend das ganze wieder einzustellen. Man kann sich das öffentlich Echo schon vorstellen:
NASA: Wir fliegen zu Asteroid X.
Volk: Toll!
NASA: Wir fliegen zu Asteroid Y.
Volk: Aha.
NASA: Wir fliegen zu Asteroid Z.
Volk: Kennen wir schon ... lasst uns die nächste Kochsendung sehen.
NASA: Ja, aber der ist jetzt vom Typ B, und nicht mehr A.
Volk: ???

Wenn wir am Mond aber eine erste (kleine) Kolonie haben, die wir jeden Abend am Himmel sehen, die jeder sehen kann, dann könnte das die Herzen bewegen. Würden wir die auch wieder so einfach aufgeben, aus einer Laune heraus? Ich hoffe nicht ...

hatten wir aber alles schon mal:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4671.msg108130#msg108130 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4671.msg108130#msg108130)

(Mars ohne Rückfahrtticket wäre von fast ähnlicher Qualität. Dann hätten wir da auch sofort eine erste Kolonie ;))
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 03. August 2009, 17:01:04
Wofür brauchen wir eine Marsstation? Was ist der Gewinn? Was genau ist denn am Mars interessanter?
Der Mond ist auch für viele Menschen viel näher und anschaulicher, weil sie wissen wo er ist und ihn sehen, der Mars ist für die breite Masse nur ein helles Pünktchen am Himmel.

Eine Marsstation? Vielleicht um dort effizienter forschen zu können? Es lohnt sich mehr, wenn Astronauten dort auch mal längere Zeit leben und arbeiten, anstatt beim ersten Startfenster direkt wieder zurückzufliegen. Das wäre z.B. ein Grund, eine Forschungsstation auf dem Mars zu errichten.

Gilt genau analog bei einer Mondbasis.

Zitat
Eine Marsmission würde in der breiten Masse mehr Begeisterung entfachen als ein erneuter Flug zum Mond, dass steht für mich gar nicht zur Debatte.

Worauf basiert diese große Sicherheit? Umfragen? Ich sehe da gerade nur eine persönliche Meinung.

Zitat
Mit einem Marsprogramm aber könnte man den "Spirit of Apollo" neu entfachen. Selbst ein Flug zu einem Asteroiden würde wohl mehr Aufsehen erregen als "wieder mal" eine Landung auf dem Mond.

Also geht es nur um Aufsehen erregen? Wie wäre es mal mit einem fundierten Wissenschaftlichen Programm? Bei der Delta hast du genau andersrum argumentiert.

Zitat
Wenn man die Auswirkungen der Mars-Schwerkraft auf den menschlichen Körper testen will, so tut man das am Besten auf dem Mars oder in einem Raumfahrzeug, das 1/3 G erzeugt.

Also noch eine langzeittaugliche Raumstation bauem die 1/3g erzeugt? Oder einfach gleich zum Mars und dort testen? Wenn was scheif geht kann man ja 9 Monate zurückfliegen.

Zitat
Vom Mond auf den Mars zu schließen ist gefährlich, da der Mond eine noch viel geringere Schwerkraft hat. Probleme, die auf dem Mond auftreten müssen nicht notwendigerweise auf dem Mars auftreten.

Da kann ich dir nicht ganz folgen. Wir kennen die 1g Effekte und die 0g Effekte. Wenn wir jetzt was über 1/6g lernen nützt das nix? Umgekehrt hätte ich dir folgen können. Was der Mensch bei 1/3g noch mitmacht könnte bei 1/6g schon nicht mehr funktionieren.

Zitat
Wir wissen über die Strahlung im interplanetaren Raum genau bescheid und können unsere Raumschiffe dementsprechend mit Strahlenschutz versehen.

Theoretisch. Praktisch wäre Effektiver Strahlenschutz viel zu Massereich. Man könnte es natürlich auf einer Mondbasis mal mit Gestein als Strahlenschutz probieren. Oder natürlich gleich auf dem Mars und wenn was schief geht fliegt man 9 Monate zurück.

Zitat
Menschen auf die gefährliche Reise zum Mond oder in den interplanetaren Raum zu schicken nur um die Auswirkungen der Strahlung auf den menschlichen Körper zu testen halte ich für im höchsten Maße unethisch.

 ;D aber zum Mars fliegen ist ok? Und nicht zu vergessen die Asteroidenmissionen...

Zitat
Außerdem wissen wir bereits viel über Strahlung. Hiroschima und Tschernobyl, sag ich da nur. Für sowas müssen wir nicht zum Mond fliegen.

Es gibt ja auch nur "die" Strahlung...  ???
Licht ist übrigens auch eine Strahlung, die kennen wir ja schon zur genüge ...
Die Sonne macht noch ganz ander Strahlung als wir hier auf der Erde haben.

Zitat
Systeme für Langzeitaufenthalte fern der Erde testet man am Besten im Orbit und später auf immer länger werdenden Missionen in den interplanetaren Raum, bis man dann zum Mars fliegt.

War das nicht im "höchsten Maße unethisch"?

Zitat
Es gibt vielleicht auf unterirdische heiße Quellen mit flüssigem Wasser. Nicht nur für eine Basis interessant sondern auch for Exobiologen.

Gaaaaanz große Spekulation.

Zitat
Also Asteroiden als nächstes bemanntes Ziel, was genau wäre daran lohnender für eine Raumfahrtagentur als eine Mondstation?

Gegenfrage: Inwiefern lohnt sich eine Mondstation?

Siehe erste Antwort hier von mir. Jetzt also wieder meine Frage: Was genau wäre an einer bemannten Asteroidenmission lohnender für eine Raumfahrtagentur als eine Mondstation?

Zitat
Warum erforscht man den Mond nicht einfach mit Raumsonden? Diese könnte man sogar von der Erde aus fernsteuern!
Also wenn man bemannte Flüge zu den Asteroiden als unnötig abtun kann, weil das ja Sonden machen können, geht das für den Mond noch viel besser.

Nö, die Asteroiden müssen einfach nur beobachtet werden. Drumrumfliegen und messen, messen, messen. Auf der Mondoberfläche soll gebuddelt, gefahren, hergesstellt, Basisgetestet uvm gemacht werden. Bei solchen komplexen Aufgaben sind Astronauten unschlagbar.
Aber zur generellen Frage "bemannt vs. unbemannt" haben wir hier schonmal in einem anderen Thread diskutiert.

Zitat
Und dank Filmen wie Armaggeddon und Deep Impact, sind sie auch wissenschaftlich fragwürdig sind die Asteroiden ins Bewusstsein der Menschen gerückt. Ich denke eine Asteroidenmission wird auf jeden Fall in den Empfehlungen der Augustine Commission enthalten sein.

Warum auch immer man da bemannt hin soll.


Also ich erwähne es noch mal ganz explizit:
Der Mars ist GANZ WEIT WEG.
Wenn da was schiefgeht kann man nicht wie Apollo13 zurrück zur Erde. Ergo kann man nicht auf dem Mars testen sondern braucht dort weitestgehend bewährte Techniken.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Basileios am 03. August 2009, 17:40:28
Worauf basiert diese große Sicherheit? Umfragen? Ich sehe da gerade nur eine persönliche Meinung.

Große Begeisterungsstürme über Constellation gibt es nicht.

Apollo war da anders.


Also geht es nur um Aufsehen erregen? Wie wäre es mal mit einem fundierten Wissenschaftlichen Programm? Bei der Delta hast du genau andersrum argumentiert.

Es geht um beides. Auch ein fundiertes wissenschaftliches Programm muss begeistern, wenn es Steuergelder haben will. Die Raumfahrt ist bei weitem nicht das Wichtigste für eine Nation und steht deshalb als erstes auf der Abschussliste wenn es ums Sparen geht. Um überhaupt erfolgreich starten zu können, muss ein Programm einen breiten Rückhalt in der Bevölkerung haben, so wie Apollo. Sonst heist es ganz schnell Feierabend, weil das Geld nicht da ist. So wie bei der SEI oder jetzt Constellation.

Auch Apollo wurde gestrichen, aber das ist ein Problem unserer Gesellschaft an sich. Wenn die Begeisterungsstürme abebben geht ganz schnell das Licht aus.

Daher muss man immer mit etwas neuem nachlegen.  ;)


Also noch eine langzeittaugliche Raumstation bauem die 1/3g erzeugt? Oder einfach gleich zum Mars und dort testen? Wenn was scheif geht kann man ja 9 Monate zurückfliegen.

Man kann zum Beispiel auf dem Weg zu einem Asteroiden das Raumfahrzeug über ein Kabel mit der ausgebrannten Oberstufe verbinden und beides dann in Rotation versetzen. So würde man viel über Mars-Schwerkraft lernen und dabei gleichzeitig noch eine sinnvolle Mission erfüllen und nicht nur als menschliche Testobjekte durch den Weltraum fliegen.

Das ist, was ich ethisch verwerflich finde, Astronauten einem Risiko auszusetzen ohne guten Grund. Ein Flug zum Mars oder zu einem anderen Himmelskörper ist aber in guter Grund.

Deshalb inkrementelle Schritte.

1. Testen der Hardware im Erdorbit (Lebenserhaltungsystem)

2. Flug zu einem Asteroiden

3. Flug zu den Monden des Mars

4. Flug zum Mars

Da kann ich dir nicht ganz folgen. Wir kennen die 1g Effekte und die 0g Effekte. Wenn wir jetzt was über 1/6g lernen nützt das nix? Umgekehrt hätte ich dir folgen können. Was der Mensch bei 1/3g noch mitmacht könnte bei 1/6g schon nicht mehr funktionieren.

Wenn wir was über 1/6g lernen heißt das nicht, dass die Erkenntisse die man darüber gewinnt auch für 1/3g gelten. Deshalb, wenn man 1/3g testen will dann testet man auch bitte 1/3g. Und Missionen, die nur da draußen unterwegs sind um irgendwelche Effekte auf den menschlichen Körper zu beobachten und sonst kein Ziel erreichen bitte unterlassen.

Theoretisch. Praktisch wäre Effektiver Strahlenschutz viel zu Massereich. Man könnte es natürlich auf einer Mondbasis mal mit Gestein als Strahlenschutz probieren. Oder natürlich gleich auf dem Mars und wenn was schief geht fliegt man 9 Monate zurück.

Im interplanetaren Raum hast du kein Gestein, dass du auf dein Habitat schütten kanst. Und auf dem Mars herrscht wieder ein anderes, nämlich ein weniger intensives, Strahlungslevel als auf dem Mond.


;D aber zum Mars fliegen ist ok? Und nicht zu vergessen die Asteroidenmissionen...

Wie gesagt, im Weltraum rumhängen nur um zu beobachten wie der Körper krank wird halte ich für unethisch.

Was Flüge zu anderen Himmelskörpern angeht, dass ist Berufsrisiko. Man wird das bestmögliche tun, um die Astronauten zu schützen, man kann sich aber nicht auf jede Eventualität vorbereiten. Irgendwann muss man ja mal losfliegen.

Wieder etwas positives an Apollo. Man hat es einfach mal gemacht und nicht ständig versucht, etwas besseres zu finden.

Es gibt ja auch nur "die" Strahlung...  ???
Licht ist übrigens auch eine Strahlung, die kennen wir ja schon zur genüge ...
Die Sonne macht noch ganz ander Strahlung als wir hier auf der Erde haben.

Ach ne? Das Problem sind die geladenen Teilchen.

Es gibt hochenergetische kosmische Strahlung mit Energien im Bereich von mehreren Milliarden Volt und solare Strahlung, die nicht so energetisch ist. Die radioaktive Belastung durch die Strahlung der Sonne kann man daher relativ leicht auf ein akzeptables Maß senken, und wir wissen auch wie man das macht. Die Sonne hat periodische Eruptionen, in denen besonders viel Strahlung freigesetzt wird. Für diese Eruptionen sind viele Entwürfe von interplanetaren bemannten Raumfahrzeugen mit "Schutzbunkern" ausgestattet, die von Wasser oder anderen Materialien abgeschirmt sind und in die sich die Astronauten während einer Eruption zurückziehen. Gegen die kosmische Strahlung kannst du aber fast nichts machen, da sie zu energetisch ist. Da muss man sich schon sehr dick unter der Erde vergraben um die irgendwie abzuschirmen, auf dem Mars wie auf dem Mond. Da schirmen ja selbst das Erdmagnetfeld und die Atmosphäre nicht alles ab.

Gaaaaanz große Spekulation.

So wie Wassereis auf dem Mond. :)

Da hilft nichts außer hinfliegen und nachschauen.



Siehe erste Antwort hier von mir. Jetzt also wieder meine Frage: Was genau wäre an einer bemannten Asteroidenmission lohnender für eine Raumfahrtagentur als eine Mondstation?

Weil man über Asteroiden sehr wenig weiß. Und den Streit Mensch vs Sonde kann man hier wie bei jedem Himmelskörper führen.

Auf der Mondoberfläche soll gebuddelt, gefahren, hergesstellt, Basisgetestet uvm gemacht werden.

Warum? Die Mondstation als Selbstzweck?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 03. August 2009, 18:40:02
Worauf basiert diese große Sicherheit? Umfragen? Ich sehe da gerade nur eine persönliche Meinung.
Große Begeisterungsstürme über Constellation gibt es nicht.
Apollo war da anders.
Über die Aussagekraft von Begeisterungsstürme beim Volk könnte man jetzt ganz unschöne Parallelen in der Geschichte finden...
Ok, also eine Meinung von dir.

Zitat
Auch Apollo wurde gestrichen, aber das ist ein Problem unserer Gesellschaft an sich. Wenn die Begeisterungsstürme abebben geht ganz schnell das Licht aus.
Daher muss man immer mit etwas neuem nachlegen.  ;)

Wird die ISS eingestellt, nur weil die Nachrichten nur noch über sie berichten wenn die Toilette kaput ist? Apollo wurde eingestellt, weil man vor den Russen auf den Mond war und damit das Ziel erreicht war und das Programm gar nicht für mehr ausgelegt war.

Zitat
Das ist, was ich ethisch verwerflich finde, Astronauten einem Risiko auszusetzen ohne guten Grund. Ein Flug zum Mars oder zu einem anderen Himmelskörper ist aber in guter Grund.

Deshalb inkrementelle Schritte.

1. Testen der Hardware im Erdorbit (Lebenserhaltungsystem)

2. Flug zu einem Asteroiden

3. Flug zu den Monden des Mars

4. Flug zum Mars

Deine Abgrenzung eines "guten Grund"es kann ich ich nachvollziehen.
Warum willst du eigentlich erst zu einem Asteroid, dann zu einem Marsmond und dann erst zum Mars? Alles was man bei Schritt 2 und 3 erproben kann könnte man auch mit einer Mondbasis erschlagen ;)

Zitat
...Und Missionen, die nur da draußen unterwegs sind um irgendwelche Effekte auf den menschlichen Körper zu beobachten und sonst kein Ziel erreichen bitte unterlassen.

Die Effekte auf den menschlichen Körper sind ein Hauptforschungsziel der ISS. Und was könnte für den Mensch eigentlich wichtiger sein, als die Effekte auf ihn?

Zitat
;D aber zum Mars fliegen ist ok? Und nicht zu vergessen die Asteroidenmissionen...

Wie gesagt, im Weltraum rumhängen nur um zu beobachten wie der Körper krank wird halte ich für unethisch.

Was Flüge zu anderen Himmelskörpern angeht, dass ist Berufsrisiko. Man wird das bestmögliche tun, um die Astronauten zu schützen, man kann sich aber nicht auf jede Eventualität vorbereiten. Irgendwann muss man ja mal losfliegen.

Ok, also die ISS ist schonmal unethisch, die Astronauten büßen da ganz schön Gesundheit ein (und fliegen nicht zu einem anderen Himmelskörper ;) ). Warum sollte denn das Berufsrisiko nur auf dem Weg zu anderen Himmelskörpern greifen? Ist mir sehr unklar.

Zitat
Gaaaaanz große Spekulation.
So wie Wassereis auf dem Mond. :)

Das ist falsch. Es gibt einige Indizien dazu. Das beweisst nichts, aber es ist keine großartige Spekulation wie heiße Wasserquellen auf dem Mars.
Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Mond#Wasser

Zitat
Siehe erste Antwort hier von mir. Jetzt also wieder meine Frage: Was genau wäre an einer bemannten Asteroidenmission lohnender für eine Raumfahrtagentur als eine Mondstation?
Weil man über Asteroiden sehr wenig weiß. Und den Streit Mensch vs Sonde kann man hier wie bei jedem Himmelskörper führen.

Das sehe ich anders. Kannst du mir mal genau beschreiben was die ASTRONAUTEN so an dem Asteroiden machen sollen?

Zitat
Auf der Mondoberfläche soll gebuddelt, gefahren, hergesstellt, Basisgetestet uvm gemacht werden.

Warum? Die Mondstation als Selbstzweck?

Nein natürlich als Vorstufe für eine Marsbasis, das war ja der Ausgangspunkt der Diskussion. Den Zweck einer Marsbasis hast du ja erläutert.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 03. August 2009, 18:56:47
Wenn wir am Mond aber eine erste (kleine) Kolonie haben, die wir jeden Abend am Himmel sehen, die jeder sehen kann, dann könnte das die Herzen bewegen. Würden wir die auch wieder so einfach aufgeben, aus einer Laune heraus? Ich hoffe nicht ...
Ich sehe persönlich den Begeisterungseffekt auch als zentralen Punkt für die bemannte Raumfahrt. Dies, Begeisterung wecken, hat ja Obama Bolden auch als Auftrag mitgegeben.

Allerdings sehe ich bei einer Mond- oder theoretisch auch bei einer Marsmstation keinen Begeisterungseffekt, der deutlich länger anhalten sollte als bei sogenannten "Erstleistungen". Auch hier braucht es dann weitere große Erstleistungen(heißt aufwändig, heißt teuer) um im Rahmen der Station langfristig entsprechende Begeisterung zu wecken. Dieses "Neue" weckt doch gerade die Begeisterung.

Zumindestens kann man nicht einfach davon ausgehen, dass das mit der Mondstation wirklch so der Fall ist. Du  sprichst ja selber vom Hoffen. Das heißt aber nicht unbedingt, dass man es nicht trotzdem machen sollte.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 03. August 2009, 18:59:25
Ja, da ist viel Hoffen mit drin. Wir suchen ja andere Gründe für die bemannte Raumfahrt, als damals bei Apollo & Co angeführt wurden. Und wir müssen uns eingestehen, wir tun uns schwer ... heute gibt es noch weniger (gute ) Gründe für dir bemannte Raumfahrt als damals. (Das Thema ist gerade "in" im Forum ;))
Was sollen dann Nicht-Raumfahrtenthusiasten sagen?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 03. August 2009, 19:13:11
In gewisser Weise ist Apollo auch Fluch und Segen.
Es hat die Messlatte doch sehr hoch gelegt und die Leute sind dadurch verwöhnt. Da verschwimmt auch wie sehr die Möglichkeiten damals ausgereizt wurden. Gerade auch im subjektivem Vergleich zu anderen technologischen Fortschritten, die sich auf wirtschaftlicher Ebene fortentwickeln und irgendwie "selbstverständlich" kommen.

Natürlich bin ich mehr als froh und begeistert, dass es Apollo & Co. gab(auch wenn ich es leider nicht live miterleben konnte ^^)! Und es hat isicherlich auch viele Impulse gegeben.

Aber ich hoffe es wird einigermaßen klar, was ich meine.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Basileios am 04. August 2009, 05:07:01
Wird die ISS eingestellt, nur weil die Nachrichten nur noch über sie berichten wenn die Toilette kaput ist? Apollo wurde eingestellt, weil man vor den Russen auf den Mond war und damit das Ziel erreicht war und das Programm gar nicht für mehr ausgelegt war.

Sicherlich. Die NASA hatte weitere Pläne in der Schublade. Langzeitmissionen und eine Mondbasis z.B.

Kommt doch irgendwie bekannt vor, oder?

Warum willst du eigentlich erst zu einem Asteroid, dann zu einem Marsmond und dann erst zum Mars? Alles was man bei Schritt 2 und 3 erproben kann könnte man auch mit einer Mondbasis erschlagen ;)

Wie denn? Warum eine Mondbasis bauen, wenn man Operationen im interplanetaren Raum lernen will? Ein Flug zu einem Asteroiden dauert länger als ein Flug zum Mond. Und bei einer Mission zu den Marsmonden bist du schon bei der selben Missionsdauer wie bei einer Marslandung.

Und wie gesagt, ich halte Asteroiden für interessantere und wichtigere Ziele als den Mond. Geologen können dort Proben sammeln, Bohrungen durchführen, eben das, was sie auf anderen Himmelskörpern auch machen.

All diese Ergebnisse können direkt in die Entwicklung von "Verteidigungsstrategien" fließen.

Die Effekte auf den menschlichen Körper sind ein Hauptforschungsziel der ISS. Und was könnte für den Mensch eigentlich wichtiger sein, als die Effekte auf ihn?

Wir wissen doch, das Schwerelosigkeit dem Körper nicht gut tut.

Warum dann Astronauten auf Langzeitmissionen schicken, bei denen sie nichts und wieder nichts tun als die Erde zu umkreisen?

Wenn ich schon meinen Körper ruiniere will ich auch wohin fliegen.  ;)

Aber das ist ja gar nicht nötig, wenn man Raumfahrzeuge konstruiert, die künstliche Schwerkraft erzeugen. An sowas sollte man lieber forschen.


Ok, also die ISS ist schonmal unethisch, die Astronauten büßen da ganz schön Gesundheit ein (und fliegen nicht zu einem anderen Himmelskörper ;) ). Warum sollte denn das Berufsrisiko nur auf dem Weg zu anderen Himmelskörpern greifen? Ist mir sehr unklar.

Ok, die meisten Astronauten bleiben nicht so lange auf der ISS, dass sie bleibende Schäden davontragen.

Aber ich zitier hier mal Zubrin:

"The purpose of spaceships is to go to new worlds, not to hang out in space and observe the health effects of doing so".

Das ist falsch. Es gibt einige Indizien dazu. Das beweisst nichts, aber es ist keine großartige Spekulation wie heiße Wasserquellen auf dem Mars.
Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Mond#Wasser

Es gibt auch Indizien für flüssiges Wasser auf dem Mars, in geologisch jüngster Vergangenheit.

http://www.nasa.gov/mission_pages/mars/news/mgs-20061206.html (http://www.nasa.gov/mission_pages/mars/news/mgs-20061206.html)

(https://images.raumfahrer.net/up024657.jpg)

Für die meisten Wissenschaftler ist der Mars interessanter als der Mond, da gibt es doch gar keine Zweifel.  ???

Nein natürlich als Vorstufe für eine Marsbasis, das war ja der Ausgangspunkt der Diskussion. Den Zweck einer Marsbasis hast du ja erläutert.

Wenn du eine Marsbasis bauen willst, ist es dann nicht sinnvoller erstmal überhaupt auf dem Mars zu landen, anstelle zum Mond zurückzufliegen?

Ich würde am liebsten alles machen, aber das Problem ist ja dass zu wenig Geld zur Verfügung steht. Und da muss man Prioritäten setzen. Wenn jetzt eine Mondbasis gebaut wird, dann wird Mars auf 2040 oder später verschoben. Und wenn die Vorbereitungen für die Marsmission gestartet werden, wird die Mondbasis aufgegeben, weil zu teuer. Ganz toll.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 04. August 2009, 14:29:52
Warum eine Mondbasis bauen, wenn man Operationen im interplanetaren Raum lernen will?

Was willst du denn über Operationen im interplanetaren Raum lernen? Man fliegt einfach Monate lang durch nichts. Ach und man kann auch nicht einfach zurückfliegen, es ist als sehr risikoreich.

Zitat
Ein Flug zu einem Asteroiden dauert länger als ein Flug zum Mond. Und bei einer Mission zu den Marsmonden bist du schon bei der selben Missionsdauer wie bei einer Marslandung.

Genau das ist doch das Problem. Ein langer Flug ist sehr Risikoreich, erst recht als Test, weil man ihn nicht zwischendruch abbrechen kann wie auf dem Mond. Das selbe Problem mit den Marsmonden. Was soll man eigentlich bei den Marsmonden?  ??? Nicht zum nahen Erdmond wollen aber dafür zu den kleinen Marsfelsbröckchen?

Zitat
Und wie gesagt, ich halte Asteroiden für interessantere und wichtigere Ziele als den Mond. Geologen können dort Proben sammeln, Bohrungen durchführen, eben das, was sie auf anderen Himmelskörpern auch machen.

Naahaaiiiiin. Asteroiden haben keine (relevante) Schwerkraft. Ich wiederhole gerne meine Frage: WIE genau stellst du dir das vor mit Astronauten? So ein bisl drumrumschweben? Du siehst bei allen EVAs wie sehr aufs festleinen geachtet wird, das geht da schonmal gar nicht. Und Proben nehmen geht auch nicht einfach so, man schwebt immer weg wenn man Druck ausüben will usw.
Abgesehen davon ist mir nach wie vor sehr unklar was das bringen soll. Wenn man einen Asteroiden ablenken will kann man nur möglichst lange vorher ein Triebwerk anbringen und ihn minimal ablenken. Löcher bohren und Sprengen ist illusorisch und unberechenbar.

Zitat
Die Effekte auf den menschlichen Körper sind ein Hauptforschungsziel der ISS. Und was könnte für den Mensch eigentlich wichtiger sein, als die Effekte auf ihn?

Wir wissen doch, das Schwerelosigkeit dem Körper nicht gut tut.
Warum dann Astronauten auf Langzeitmissionen schicken, bei denen sie nichts und wieder nichts tun als die Erde zu umkreisen?

 :-X
Hast du irgeneine Ahnung was auf der ISS gemacht wird?

Zitat
Wenn ich schon meinen Körper ruiniere will ich auch wohin fliegen.  ;)

Und diese persönliche Meinung bestimmt deine gesammte Diskussion...

Zitat
Aber ich zitier hier mal Zubrin:

"The purpose of spaceships is to go to new worlds, not to hang out in space and observe the health effects of doing so".

Genau, zurück zum Columbus-Stil: Schicken wir mal 10 Schiffe los und schauen mal ob in ein paar Jahren eins zurück kommt.

Zitat
Für die meisten Wissenschaftler ist der Mars interessanter als der Mond, da gibt es doch gar keine Zweifel.  ???

*seufz* Wieder deine Meinung. Quellen?

Zitat
Wenn du eine Marsbasis bauen willst, ist es dann nicht sinnvoller erstmal überhaupt auf dem Mars zu landen, anstelle zum Mond zurückzufliegen?

Und was hätte man davon? Sehr viel Geld ausgegeben um zu sehen das man Landen kann. Man will dort eine Basis bauen sagtest du. Die muss man vorher erproben, weil der Mars zu weit weg ist, ergo Mondbasis bauen.

Zitat
Ich würde am liebsten alles machen, aber das Problem ist ja dass zu wenig Geld zur Verfügung steht. Und da muss man Prioritäten setzen. Wenn jetzt eine Mondbasis gebaut wird, dann wird Mars auf 2040 oder später verschoben. Und wenn die Vorbereitungen für die Marsmission gestartet werden, wird die Mondbasis aufgegeben, weil zu teuer. Ganz toll.

Genau so fände ich es übrigens gut.
Meine persönliche Meinung ;)


Nochmal kondensiert (so viel wird kaum einer mitlesen...):
- Asteroidenflüge und Marsmondflüge kann man nicht abbrechen und sind daher viel zu riskant als Test.
- Der Mond ist nah, außerhalb des schützenden Erdmagnetfeldes und man kann eine Basis dort gefahrenarm testen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: 1234567891011a am 04. August 2009, 14:42:54


Naahaaiiiiin. Asteroiden haben keine (relevante) Schwerkraft. Ich wiederhole gerne meine Frage: WIE genau stellst du dir das vor mit Astronauten? So ein bisl drumrumschweben? Du siehst bei allen EVAs wie sehr aufs festleinen geachtet wird, das geht da schonmal gar nicht. Und Proben nehmen geht auch nicht einfach so, man schwebt immer weg wenn man Druck ausüben will usw.
Abgesehen davon ist mir nach wie vor sehr unklar was das bringen soll. Wenn man einen Asteroiden ablenken will kann man nur möglichst lange vorher ein Triebwerk anbringen und ihn minimal ablenken. Löcher bohren und Sprengen ist illusorisch und unberechenbar.

also das mit dem "wegschweben" kann ich nicht so stehen lassen. [ http://www.planeten.ch/Frage_SprungMuskelkraft] zufolge reicht bei einen Asteroiden normaler Dichte ein Durchmesser von 7 km damit keine Gefahr mehr besteht, das man nach einen Sprung wegschwebt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 04. August 2009, 14:53:40
... zufolge reicht bei einen Asteroiden normaler Dichte ein Durchmesser von 7 km damit keine Gefahr mehr besteht, das man nach einen Sprung wegschwebt.

Das nicht, aber was wohl eher gemeint war: Mit dem Bisschen Schwerkraft (und damit Reibung) kann man nicht wirklich auf der Oberfläche selbständig arbeiten. Laufe/Springen gehen noch, aber das war es auch schon. Bohren? Graben? Kratzen? Planieren?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Basileios am 04. August 2009, 15:23:59
Was willst du denn über Operationen im interplanetaren Raum lernen? Man fliegt einfach Monate lang durch nichts. Ach und man kann auch nicht einfach zurückfliegen, es ist als sehr risikoreich.

Wenn man aber aus dem Erde-Mond System hinaus will dann muss man monatelang durch den interplanetaren Raum fliegen, da führt kein Weg drann vorbei. Es ist risikoreich, ja aber man muss dieses Risiko eben eingehen. Sonst fliegt man nämlich nirgendwo hin.

Genau das ist doch das Problem. Ein langer Flug ist sehr Risikoreich, erst recht als Test, weil man ihn nicht zwischendruch abbrechen kann wie auf dem Mond. Das selbe Problem mit den Marsmonden. Was soll man eigentlich bei den Marsmonden?  ??? Nicht zum nahen Erdmond wollen aber dafür zu den kleinen Marsfelsbröckchen?

Eine Mission zu den Marsmonden wäre eine direkte Vorstufe zur Marslandung. Außerdem kann die bei den Asteroidenmissionen gewonnene Erfahrung in dieses Unternehmen einfließen.

Eine Mondbasis hilft dir nicht besonders, wenn du dich auf einen Marsflug vorbereiten willst.

WIE genau stellst du dir das vor mit Astronauten?

Etwa so:

(https://images.raumfahrer.net/up039872.jpg)

Mein Gott, die von dir genannten Probleme sind nicht unlösbar und schon gar kein Grund, nicht zu einem Asteroiden zu fliegen.

Schaum dir mal an, wie die Altair-Oberstufe auf dem Asteroiden verankert ist. Genauso könnte man auch einen Kernbohrer verankern. Und was die Astronauten angeht ... schon mal was vom MMU gehört?

Aber das ist wahrscheinlich alles viel zu gefährlich für die armen Astronauten ... die werden ja gezwungen, in den Weltraum zu fliegen.

Die Effekte auf den menschlichen Körper sind ein Hauptforschungsziel der ISS. Und was könnte für den Mensch eigentlich wichtiger sein, als die Effekte auf ihn?
Zitat
Wir wissen doch, das Schwerelosigkeit dem Körper nicht gut tut.
Warum dann Astronauten auf Langzeitmissionen schicken, bei denen sie nichts und wieder nichts tun als die Erde zu umkreisen?
Hast du irgeneine Ahnung was auf der ISS gemacht wird?

Allerlei Grundlagenforschung, Materialforschung, Medizin, Erdbeobachtung, Messung und Beobachtung von Phänomenen im Weltraum, z.B. der kosmischen Strahlung.

Die USA wollen besonders die Effekte von Langzeitaufenthalten im All auf Mensch und Material testen.

Warum die Frage?

Und diese persönliche Meinung bestimmt deine gesammte Diskussion...

Haargenau. Ohne die Bereitschaft, Risiko einzugehen kannst du die bemannte Raumfahrt nämlich vergessen. Und meiner Meinung nach ist es nur Wert, dieses Risiko einzugehen wenn auch etwas erreicht wird, z.B. die Landung auf und die Erforschung eines Asteroiden, ein Marsflug oder meinetwegen auch eine Basis auf dem Mond.

Aber die Mondbasis als essenzielle Vorbereitung für andere Aktivitäten hinzustellen akzeptiere ich nicht.

Genau, zurück zum Columbus-Stil: Schicken wir mal 10 Schiffe los und schauen mal ob in ein paar Jahren eins zurück kommt.

Das ist doch Quatsch. Wir wissen sehr genau über die Gefahren der Schwerelosigkeit und der Strahlung im interplanetaren Raum bescheid und es wurden auch schon Konzepte entwickelt um diese Gefahren zu bannen.

Man muss einfach mal machen, den Schritt wagen. Wenn man immer so rumeiert wie die NASA in den letzten 30 Jahren sind wir im Jahr 2050 noch nicht auf dem Mars. Vielleicht haben wir dann eine Station auf dem Mond, die Unsummen verschlingt, so wie die ISS jetzt.




*seufz* Wieder deine Meinung. Quellen?

Was soll dass denn jetzt schon wieder? Denkste die haben eine Umfrage unter Wissenschaflern gemacht ob sie den Mond oder den Mars interessanter finden?

Schau dir einfach mal die Zahl der Raumsonden an, die z.B. die NASA nach 1972 zum Mars geschickt hat und vergleich sie mit der Zahl an Raumsonden, die im selben Zeitraum zum Mond geschickt wurden. Ich denke da wird dir was auffallen.

Warum hat man die MERs nicht zum Mond geschickt, wenn der Mond doch sooo viel interessanter ist?  ;D

Wer den Mond für wissenschaftlich interessanter als den Mars hält den kann man nicht ganz für voll nehmen, außer er liebt Vakuum, extremste Temperaturunterschiede, Staub und Steine.  ;)

Zitat
Und was hätte man davon? Sehr viel Geld ausgegeben um zu sehen das man Landen kann. Man will dort eine Basis bauen sagtest du. Die muss man vorher erproben, weil der Mars zu weit weg ist, ergo Mondbasis bauen.

Die Techniken, die du entwickelst, um z.B. auf dem Mond Ressourcen zu verwerten sind auf dem Mars nur bedingt anwendbar, zum x-ten mal.

Eine Marslandung ist ein viel wichtigerer Schritt zu einer Präsenz auf dem Roten Planeten. Man muss ja erstmal dorthin gelangen bevor man sich über sowas wie Basen überhaupt Gedanken macht. 

Wenn man nicht beides machen kann funktioniert ein Marsprogramm auch ohne Präsenz auf dem Mond.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 04. August 2009, 16:49:30
Achtet bitte auf eure Rhetorik. Es ist kontrovers (und ihr findet keinen Konsens (was nicht schlimm ist)), aber Polemik hilft auch nicht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 04. August 2009, 20:05:34
Achtet bitte auf eure Rhetorik. Es ist kontrovers (und ihr findet keinen Konsens (was nicht schlimm ist)), aber Polemik hilft auch nicht.

Ich werde es jetzt auch dabei belassen.
Ich denke jeder Mitleser ist ausreichend über die beiden Standpunkte und Möglichkeiten informiert.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 10. August 2009, 17:12:57
Noch eines bleibt zu korrigieren:

Zitat
Was soll man eigentlich bei den Marsmonden?
Sie sind Delta-V-Mässig leichter zu erreichen als unser Mond (keine aufwändigen Bremsmaneuver) und man hat nen tollen Ausblick dort oben über den Mars. Nur halt der längere Weg... Ausserdem deutete eine sonde in den 80ern darauf hin, dass es Wasser auf Phobos gibt (und er es langsam verliert)...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 11. August 2009, 18:43:18
DeltaV ist das eine, mitzuschleppende Masse (Vorräte, Wohnmodule, etc.) das andere ...

Für eine Mission zum Mars benötigt deutlich mehr Starts von der Erde. Die Präsentation dazu im HSF-Komitee sagt, dass man für einen Marsflyby ca. 4 Starts der 125t-Kategorie benötigt, für eine Landung auf Mars ca. 5. Ein Phobosbesuch dürfte "dazwischen liegen", also dann doch bei 5. Für die Mondoberfläche rechnet man mit 2 Starts, trotz höherem DeltaV.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 11. August 2009, 21:10:29
Mal ne Frage: Wieviel Treibstoff ist eigentlich als Reserve im Abstiegstank vorgesehen?
Weiß jemand, wieviel das bei den Apollomissionen war?

Das ist doch Hydrazin, richtig?

Der Rest verbrennt ja gewöhnlich sinnlos in der Erdatmosphäre beim Wiedereintritt.

Das wäre doch optimal für eine Versorgung der Mondbasis (Stickstoff -> atmen, Wasser -> trinken, Wasserstoff -> Herauslösen von O2 aus Mondgestein, Sauerstoff -> Atmen, Hydrazin -> Treibstoff für mögliche Mond-In-Situ-Satelliten oder Nottreibstoff für bemannte Rükkehr, Verbrennung -> Energie)
Nebenbei wäre das Modul ohne dieses zusätzliche unnötige Gewicht beim Wiederaufstieg leichter und somit besser zu beschleunigen.

Gibt es eigentlich Hydrazin-Disickstofftetroxid-Brennstoffzellen???
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Pham am 12. August 2009, 11:21:22
Ich verstehe nicht ganz ...  Reserve im Abstiegstank (Tanks der Abstiegstufe?) vs. verbrennen beim Wiederientritt in die Erdatmosphäre?

Nach bisherigen Modellen verbleibt die Abstiegsstufe mit eventuellen Treibstoffresten auf dem Mond, kehrt als nicht zur Erde zurück (Ausnahme bisher: Apollo 13), ja noch nicht mal zurück in den LLO.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Speedator am 12. August 2009, 15:52:17
Es gibt ein neues Verfahren um Sauerstoff aus Mondgestein zu erhalten:
http://www.heise.de/newsticker/Sauerstoff-fuer-Mondsiedler--/meldung/143425
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 12. August 2009, 21:07:17
Zitat
Reserve im Abstiegstank (Tanks der Abstiegstufe?) vs. verbrennen beim Wiederientritt in die Erdatmosphäre?

Nach bisherigen Modellen verbleibt die Abstiegsstufe mit eventuellen Treibstoffresten auf dem Mond, kehrt als nicht zur Erde zurück (Ausnahme bisher: Apollo 13), ja noch nicht mal zurück in den LLO.

Ach so, wenn die sowieso am Mond verbleiben, dann könnte man sie doch trotzdem aussaugen und den treibstoff verwerten, oder nicht?
 
Mit wieviel Treibstoff kann man da rehnen ? Man hört ja immer wieder von den Berühmten '20sek' bei Apollo 11, wo es brenzlich wurde.
Wielange dauert ein Aufstieg? 1 Minute? dann könnte man mit weniger als 3 Missionen eine 'gratis'-Mission zur Erde starten (oder mehrerre unbemannte Satelliten)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 12. August 2009, 23:46:51
Schon bei den damaligen Mondlandungen wurde der Treibstoff "knapp" geplant. Jedes Kilogramm, dass man beim Treibstoff "sicher" einsparen kann, kann man in die Nutzlast stecken. Wenn ich mich recht erinnere, wurde bei den späteren Apollomissionen der Treibstoff bereits reduziert, um an seiner Stelle mehr Nutzlast (Lunar Rover) auf die Oberfläche schleppen zu können.

Wo wird man auch heute verfahren. Durch die Trägerrakete kann man eine Masse X zum Mond beschleunigen. Innerhalb dieser Masse kann/muss man dann die Aufteilung optimieren: Nutzlast vs. Treibstoff, unter den Nebenbedingungen: Mondfläche erreichen, Sicherheitsreserven, etc ...

Es bleibt also nicht zu viel "unnützer" Treibstoff übrig.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Basileios am 13. August 2009, 19:20:34
Laut dem HSF-Komitee ist ein Mondprogramm im Moment nicht durchführbar, da es an Geldern fehlt.

Aber muss das wirklich sein? Könnte man nicht doch ein Minimalprogramm durchführen, in dem man einfach die Anforderungen etwas zurückschraubt und auf (z.T. leicht modifizierte) existierende Trägerraketen setzt?

Wie viele Astronauten braucht man auf der Mondoberfläche? Müssen es 4 sein? Warum nicht 2, wie bei Apollo? Wenn man die Crewgröße reduziert, dann muss auch Orion nicht so groß und schwer sein. Sagen wir mal, man baut in etwa die Apollo-Kapsel, unter der Verwendung von moderenen Materialen, wie z.B. Verbundwerkstoffen. Die Elektronik würde auch viel leichter sein. Das Apollo CM wog 5.8 Tonnen. Nun sind wir mal relativ konservativ und sagen unser neues Apollo CM wiegt 5 Tonnen, was bei den Forschritten in Elektronik und Materialen möglich sein sollte.

Das Apollo Service Modul wog 24.5 Tonnen. Auch hier könnte man Gewicht sparen. Brenstoffzellen raus, Solarzellen ran. Das Apollo Raumschiff konnte 2.8 km/s an Geschwindigkeitsänderung durchführen. Auch das ist viel. Wieviel brauchen wir um vom einer Mondumlaufbahn zurück zur Erde zu kommen? Ungefähr 1.3 km/s. Der Treibstoff zu Leermassefaktor des Apollo SM ist ungefähr 0.3. Seien wir wieder konservativ und geben unserem neuen Service Modul eine Delta v Kapazität von 1.7 km/s und einen Leermassefaktor von 0.3. Nimmt man dies zur Grundlage, so kommt man auf ein Leergewicht von 1.5 Tonnen für das Modul und 5 Tonnen N2O4/UDMH Treibstoff (ISP: 314s).

Dieses Raumfahrzeug, nennen wir es "Apollo II", hat also eine Starmasse von 11.5 Tonnen.

Welcher amerikanische Booster kommt in Frage, um dieses Raumschiff auf einer konventionellen Bahn direkt zum Mond zu schießen? Im Moment keiner. Selbst die Delta IV Heavy ist nicht stark genug. Eine Human-Rated Delta IV Medium (5,4) sollte aber in der Lage sein, dieses Raumfahrzeug in einen niedrigen Erdorbit zu befördern.

Doch wie geht es weiter zum Mond? Für den Start aus dem Erdorbit und das Einbremsen in die Mondumlaufbahn drei Tage später muss eine separate TLI-Stufe gestartet werden. Welche Stufe kommt da in Frage? Die Lösung finden wir im Delta Programm. Mit der Delta 4 - 2 existiert eine Oberstufe, die über ein wiederzündbares Wasserstoff-Sauerstoff-Triebwerk mit einem ISP von 462s verfügt und die voll genau auf eine Delta IV Heavy passen würde. Die Stufe wiegt voll 24.1 Tonnen und kann wiederum etwa 11.5 Tonnen über einen schnellen Transfer in eine Mondumlaufbahn befördern (~4.1 km/s vom LEO aus).

Eine Missionssequenz für einen bemannten Flug in eine Mondumlaufbahn würde dann so aussehen:

1. Start einer Delta IV Heavy mit einer Delta 4-2 als Fracht. Diese 4-2 Oberstufe wird wiederstartbar sein und das Raumschiff zum Mond schießen und dort in eine Umlaufbahn einbremsen. Über Boil-Off hab ich mir noch keine Gedanken gemacht, denke aber nicht das die Stufe länger als eine Woche genutzt wird.

2. Start einer HR Delta IV Medium (5,4) mit "Apollo II".

3. Apollo II dockt an die Delta 4 - 2 Oberstufe.

4. TLI durch die Delta 4 - 2

5. LOI durch die Delta 4 - 2

6. Apollo II befindet sich in Kreisbahn um den Mond

7. Zündung des hypergolischen Triebwerks im Service Modul für die Erdrückkehr

8. Direkter Eintritt in die Erdatmosphäre und Landung.


Fazit: Es geht auch anders.

Mit den heutigen Deltas mag die Sache knapp aussehen, aber nicht vergessen, 2011 kommt das RS-68A mit einer höheren Ausströmgeschwindigkeit und mehr Schub.

Das Konzept sollte aber klar sein.

Über den Mondlander schreib ich morgen was.  ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: klausd am 13. August 2009, 20:01:15
Hatten wir nicht schon bis zur Besinnungslosigkeit über die human rated Delta IV geredet?

Wer garantiert denn zu 100% das deren Entwicklung billiger als jene der Ares-1 wird?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 13. August 2009, 22:06:39
Aus den HSF-Dokumenten geht auch hervor, dass die Delta nicht billiger und nicht schneller wäre als die heutige Ares-Architektur. Es wird müssig ... sorry.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Basileios am 14. August 2009, 04:20:38
Irgendeinen Träger wird man Human-Rated machen müssen.

Außerdem gibt es kein Orion. Ein Schiff mit weniger Masse lässt einem noch dick Spielraum für Veränderungen am Träger selbst, wenn sie denn nötig sind.

Mir geht es aber nicht um den Träger, sondern ums Prinzip:

Ein Schwerlastträger wie die Ares V, Direct oder das HLV wird nicht gebraucht um ein Mondprogramm zu starten. Wenn man auf den Schwerlastträger verzichtet, wäre es auch einfacher, internationale Partner in die Architektur einzubinden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 15. August 2009, 10:36:50
Ist es denn so viel verlangt,  einen Plan durchzusetzen...

Ich wil doch nur zum Mond zurück.

Zieht endlich einen Durch, und auch wenn er ein bisschen teuerer ist...

Was ist Geld schon wert... gegen Medizin, die dabei entsteht, gegen neue Erkentnisse, ... .... ....
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GG am 15. August 2009, 16:29:34
Es ist ausgesprochen unwahrscheinlich, dass uns ein Mondflug neue Medizin erbringt. Eher weitet er Auge und Verstand irdische Probleme zu lösen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 16. August 2009, 09:25:04
Guten Morgen,

ich habe mal eine andere Frage zu einer Basis in einem Polkrater. Dort ist die Sonne nie vom Boden aus zu sehen. Heißt das, dass man in so einem Krater auch besser (fast komplett?) gegen solare Strahlungsevents geschützt wäre?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 16. August 2009, 13:26:02
Ich meine dies mal so gelesen zu haben, dass man sich bei einer Basis am Pol bei großen Strahlungsevents in einen schattigen Krater zurückziehen könnte oder gleich da unten bauen und nur die Sonnenenergie auf dem Berg einfangen.
Die Strahlung muss ja dann durch einige (Kilo)Meter Mondgestein durch und Beugung dürfte nicht so eine große Auswirkung haben.
Ich grübel mal weiter über die Quelle nach, wenn ich sie finde poste ich sie hier noch.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 16. August 2009, 17:54:23
Den selben Gedankengang habe ich eben auch und halte ihn für plausibel. Zumindest Strahlungstechnisch fallen mir keine Gegenargumente ein.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tonthomas am 16. August 2009, 21:53:28
Ich grübel mal weiter über die Quelle nach, wenn ich sie finde poste ich sie hier noch.
Im Kontext mit dem Instrument CRaTER des LRO vielleicht?

Gruß   Thomas
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 06. September 2009, 18:31:27
Hier ein Zitat von dem Apollo 12 Astronauten Alan Bean (gefunden hier (http://www.nasawatch.com/archives/2009/09/once_upon_a_tim_1.html)):
Zitat
“I know we could do it, but we're not going to,” said Alan Bean, an astronaut aboard Apollo 12 and the fourth man to walk on the moon. “I want to go, but I know I'm in the minority.”

The nation was driven in the 1960s by the desire to prove its superiority over the Soviets, Bean said. Without a similar motivation now, returning to the moon will be viewed by most Americans as too expensive.

“Future generations will have to find a reason,” he said. “There's just not a reason now.”

Er sieht es so, dass es momentan keinen ausreichend starken Grund wie in den 60ern gibt zum Mond zurückzukehren. Es ist daher die Aufgabe von zukünftigen Generationen einen überzeugenden Grund zu finden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: A1942D am 10. September 2009, 12:05:42
In einem Bericht von Prof. Edward Crawley und Ex-Astronaut Leroy Chiao liest man, daß künftige bemannte Mondmissionen aus Geldmangel nicht zu realisieren sind. Bei jährlich 3 Milliarden Dollar zusätzlich zum derzeitigen Budget der NASA von 18 Milliarden Dollar, sind solche Überlegungen nicht anzustellen. Es gilt im finanzschwachen Amerika andere Aufgaben vorranging zu lösen.
A.D.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Atomino am 14. September 2009, 17:29:58
Hallo,

In einem Bericht von Prof. Edward Crawley und Ex-Astronaut Leroy Chiao liest man, daß künftige bemannte Mondmissionen aus Geldmangel nicht zu realisieren sind. Bei jährlich 3 Milliarden Dollar zusätzlich zum derzeitigen Budget der NASA von 18 Milliarden Dollar, sind solche Überlegungen nicht anzustellen. Es gilt im finanzschwachen Amerika andere Aufgaben vorranging zu lösen.
A.D.

Aufgaben wie diese -> http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Irak-Kriegskosten;art123,2494490 (http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Irak-Kriegskosten;art123,2494490), http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Afghanistan/kosten.html (http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Afghanistan/kosten.html) ?

Ich weiß, das ist kein Politikforum hier. Aber so sieht die Realität nun mal aus. Leider!  :'( Vielleicht ziehen sich die USA zugunsten des Militäretats ja bald fast vollständig aus der Raumfahrt zurück? Da oben gibt's ja schließlich kein Öl!  >:(

So, das mußte mal raus, sorry!!! Ich bin übrigens nicht generell anti-amerikanisch eingestellt, falls das jetzt jemand denkt...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 14. September 2009, 21:23:26
Zitat
Ich bin übrigens nicht generell anti-amerikanisch eingestellt, falls das jetzt jemand denkt...

Das ist ja das Kreuz der gesamten Raumfahrt...
Auch die Russen kämpfen mehr oder minder (wobei mehr öfters vorkommt) mit Etatkürzungen...

Zitat
Da oben gibt's ja schließlich kein Öl!
Am Mars schon. Und dort gibts mehr als nur das.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: James am 14. September 2009, 21:34:26
Zitat
Da oben gibt's ja schließlich kein Öl!
Am Mars schon.
Biologische Abbauprodukte am Mars?
Soll das eine Metapher sein?

m.f.G.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 15. September 2009, 12:55:25
Nein.

Erdgas, und auch Erdöl, können sich auch durch Wasser+Hitze+ Kohlenstoffhaltige Mineralien oder CO2 unter großem Druck bilden.

Es ist also nicht undenkbar - sogar eher wahrscheinlich wegen der vulkanischen Vergangenheit - dass dort abiotisch produziertes Methan, Ethan, Buthanol etc. in Lagerstätten vorkommt
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GlassMoon am 15. September 2009, 13:00:51
Dass sich diese Lagerstätten für Sonden oder sogar Menschen zugänglich nahe der Oberfläche befinden ist dann trotzdem nochmal sehr unwahrscheinlich.
Da Gefallen mir Antriebkonzepte wie ALICE (Aluminium + Eis) besser, allerdings dürfte man für die Herstellung von Nanopartikeln ne Menge Energie brauchen, beziehungsweise schon die Gewinnung von Aluminium selbst.(erstmal welches finden)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Atomino am 15. September 2009, 16:16:07
... Es ist also nicht undenkbar - sogar eher wahrscheinlich wegen der vulkanischen Vergangenheit - dass dort abiotisch produziertes Methan, Ethan, Buthanol etc. in Lagerstätten vorkommt

Na zumindest Methan ist nachweislich vorhanden, woher auch immer. ->https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=694.345 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=694.345)

Aber nun mal "back to topic" - auf dem Mond wird sich weder fossiles noch abiotisch entstandenes Öl oder Gas finden.  :)

Warten wir einfach ab, was von G.W.Bush's "...Moon, Mars and beyond..." übrigbleibt. Ich finde jedenfalls jeden Cent in Raumfahrt (zivile!) besser angelegt als in Kriege. Ich würde es gern erleben, daß Menschen zum Mond zurückkehren. Der Wissenschaft fallen sicher genügend Gründe dafür ein - auch wenn diese die Politik nicht zu überzeugen scheinen. :(
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 15. September 2009, 19:05:37
Zitat
Ich finde jedenfalls jeden Cent in Raumfahrt (zivile!) besser angelegt als in Kriege.

Für Kriege ausgelegt kauft das Heer damit neue Autos, Panzer, ...; kann aber keine nennenswerten technologischen Entwicklungen mit den festgefahrenen Mitteln mehr machen.
Selbst militärische Raumfahrtforschung wäre besser, da hierbei keioner sein Leben lassen muss, und auch die Technologie profitieren kann...

(Wobei ich  die Zivile Raumfahrt 10000 mal lieber habe; versteht das nicht falsch!)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: T.D.K. am 15. September 2009, 21:55:58
if(ironie == true){
   Man sie das mal nicht so eng, mit Kriegen kannste aber viel viel mehr Geld verdienen als mit Raumfahrt!
   Köpfe einschlagen ist Lukrativer! Das ist schon seit der Steinzeit so!
}

Wenn das alles immer nur ne Geldfrage ist, dann hab ich die Lösung!
Weil wenn
Zitat von: de.wikipedia.org/wiki/Mondgestein
Mondgestein, das während der Erforschung des Mondes gesammelt wurde, wird gegenwärtig als unbezahlbar angesehen. 1993 wurden drei kleine, von Luna 16 mitgebrachte Fragmente, die 0,2 g wogen, für 442.500 Dollar verkauft. Im Jahr 2002 wurde ein Safe aus dem Lunar Sample Building gestohlen, der winzige Stücke Material vom Mond und Mars enthielt. Diese Stücke wurden wiedergefunden und 2003 von der NASA für das Gerichtsverfahren auf einen Wert von 1 Million Dollar für 285 g Material geschätzt. Mondgestein in Form von Meteoriten wird unter privaten Sammlern oft verkauft und getauscht, allerdings ebenfalls zu hohen Preisen.

das so teuer ist, dann baut man einfach auf bekannter Basis ne unbemannte Sonde, kauft sich einen Träger
und fliegt mal schnell rüber und holt sich ein, zwei Kilo! Dann schön kleingemacht und verkauft.
0.2g für 442.500$ = 4425000000$ bei 2kg! Jackpot :)
Wenn der Markt irgendwann (nach etlichen Flügen) zu wenig Profit abwirft, fliegen wir eben nen Zwergplaneten an, dann steht da
auf dem Etikett sowas wie "Original Ceres" oder so drauf! Bringt dann bestimmt das doppelte ein! :)
Dann machen wir soviel Profit das wir uns auch ne bemannte Mission zum Mond leisten können! Oder noch mehr!
Wir kaufen unseren profitgeilen Planeten  ;D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: TePe am 16. September 2009, 16:55:17
Zitat
Ich finde jedenfalls jeden Cent in Raumfahrt (zivile!) besser angelegt als in Kriege.

Für Kriege ausgelegt kauft das Heer damit neue Autos, Panzer, ...; kann aber keine nennenswerten technologischen Entwicklungen mit den festgefahrenen Mitteln mehr machen.
Selbst militärische Raumfahrtforschung wäre besser, da hierbei keioner sein Leben lassen muss, und auch die Technologie profitieren kann...

(Wobei ich  die Zivile Raumfahrt 10000 mal lieber habe; versteht das nicht falsch!)

Ohne das Militär hätte es nie Großraketen gegeben, das sollte man nicht vergessen.

TP
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Atomino am 16. September 2009, 17:12:36
...Wir kaufen unseren profitgeilen Planeten  ;D

JA!  ;D ;D ;D

Habe übrigens neulich erst mit jemandem darüber gefloskelt, ob es sich nicht tatsächlich lohnen würde, halbwegs billige "SampleReturnMissions" zum Mond zu schicken - um die so gewonnenen Steine dann an Mineraliensammler weltweit zu verscheuern (natürlich erst nach intensiver wissenschaftlicher Begutachtung). Wir sind zumindest mit der allseits bekannten Rechenformel "Pi x Daumen : Fensterkreuz" darauf gekommen, das sich das unter Umständen rechnen könnte. Hat da schon mal jemand 'ne Bedarfsanalyse gemacht?  ;)


Ohne das Militär hätte es nie Großraketen gegeben, das sollte man nicht vergessen.

TP

Ja, stimmt! So traurig das auch ist. Der olle Ede Ziolkowski würde sich wahrscheinlich im Grab umdrehen.

Grüße aus Sachsen  :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GG am 16. September 2009, 20:28:27
Ich bin da anderer Meinung. Triebfeder der Raketenentwicklung zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Neugier und die Liebe an technischen Spielereien. Sowohl Goddard als auch verschiedene Raketengruppen in Europa hatten kein militärisches Interesse. Die Militärs fanden die neuen Flugapparate geeignet als Waffenträger und haben schließlich deren Entwicklung stark beschleunigt. Hätten die Militärs sie aber nicht "gebrauchen" können, wäre die Entwicklung dennoch in diese Richtung gegangen. Anfangs sicherlich langsamer, aber danach hätten ebenfalls Visionäre etwas zu sagen gehabt und nicht Politiker und Militärs wie heute. Schaut euch die Entwicklung des Computers an. Militärs haben keine Visionen, für sie war es ein Rechenknecht. Visionäre waren Leute wie Licklider, Jobs oder Bernes-Lee. Auch die Flugpioniere träumten von Freiheit und Geschwindigkeit und nicht vom Abwerfen von Bomben.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 17. September 2009, 07:29:06
Guten Morgen,

die NASA hat ihre nächste jährliche Desert-RATS-Runde (Research and Technology Studies) in der Wüste Arizonas abgeschlossen. Während 2 Wochen wurden neue/verbesserte Prototypen möglicher Mondrover getestet. Diesmal wurde eine 14-Tagemission simuliert. Zwei Astronauten haben über 300 Stunden im Lunar Electric Rover gelebt und gearbeitet. Dabei wurden EVAs geübt, Andocken an ein Habitat simuliert, schwieriges Gelände befahren und ein Rettungseinsatz durchgeführt. Ein kleiner Erkundungsroboter K10 hat vorher die Gebiete erkundet. Auch Schwerlastrover ATHLETE (All Terrain Hex Legged Extra Terrestrial Explorer) war wieder im Einsatz und hat ein Habitat-Mockup transportiert.

Quellen: http://solarsystem.nasa.gov/news/display.cfm?News_ID=32756 (http://solarsystem.nasa.gov/news/display.cfm?News_ID=32756)
Bilder (sehenswert):http://www.flickr.com/photos/nasadesertrats/ (http://www.flickr.com/photos/nasadesertrats/)


Es wäre zu schön, die Dinger wirklich da oben zu sehen ...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Kreuzberga am 17. September 2009, 19:51:45
Ein kleiner Erkundungsroboter K10 hat vorher die Gebiete erkundet.

K10? Ist das das Nachfolgemodell von K-9 (http://en.wikipedia.org/wiki/K-9_%28Doctor_Who%29):
 (https://images.raumfahrer.net/up039871.jpg)?  ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 22. September 2009, 07:30:12
Hier ein interaktives Feature bei der NASA mit allen konzipierten Elementen:

Lunar Outpost: http://www.nasa.gov/externalflash/LunarOutpost/index.html (http://www.nasa.gov/externalflash/LunarOutpost/index.html)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: noidea am 22. September 2009, 16:35:05
Finde ich interresannt, was die NASA da plant. Hoffendlich können die Pläne auch verwirklicht werden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GG am 22. September 2009, 18:48:46
Hier ein interaktives Feature bei der NASA mit allen konzipierten Elementen:

Lunar Outpost: http://www.nasa.gov/externalflash/LunarOutpost/index.html (http://www.nasa.gov/externalflash/LunarOutpost/index.html)

Das werde ich doch gleichmal nächste Woche im Unterricht nutzen, danke.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 22. September 2009, 18:50:31
Wow!
Es ist... wunderschön!!!

nur eins fehlt mir: Treibhaus für Versuche mit Pflanzen.
Aber das kommt wohl mit der Zeit. Sollen sie lieber erst mal das machen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 04. Oktober 2009, 09:43:17
Ein SAR-Satellit im Mondorbit?

Ein mögliches Ziel für eine dauerhafte Basis sollen die Pole sein. Das Spiel aus ewigem Sonnenlicht und ewigem Schatten macht es dort einfach und schwer zugleich. Bei einer Basis auf den Höhen hätte man (fast) dauerhafte Energieversorgung. Aber die interessanten Ressourcen verbergen sich (wenn sie da sind) in den Kratern. Über das Innere der Krater ist wenig bekannt. Höhenprofile? Bodenbeschaffenheit? Trümmerverteilung? Welche Routen wären hinein, heraus und hindurch möglich? Wo könnte man Infrastruktur aufbauen? Wo könnte man evtl. direkt landen?

Optisch lassen sich die Krater nicht aufklären. LRO macht Stichproben des Höhenprofils mit einem 5-strahligen Laserhöhenmesser. Von der Erde hat man die Pole mit Radiowellen grob ausgeleuchtet. Die einzig wirklich umfassende Möglichkeit wäre aus meiner Sicht ein SAR-Satellit im Orbit, der sowohl umfassende als auch hoch aufgelöst Karten und Profile erstellt. Auf einem tiefen Orbit entlang der lunaren Tag-Nacht-Grenze wäre er immer im Sonnenlicht und könnte dauerhaft arbeiten, um streifenweise topologische Karten des gesamten Mondes zu erstellen.

Wäre so eine Mission sinnvoll? Und viel interessanter: Wäre das etwas für Deutschland oder Europa? Mit TerrarSAR-X ist Deutschland bei SAR-Satelliten an der Weltspitze. Sollten wir so eine Mission zum Mond schicken?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: James am 04. Oktober 2009, 10:16:46
Hallo

Eine Mission mit einem klar definiertem Ziel mit dem Potential der Erkenntnis für eine weitere wichtige Entscheidung für eine weitere Vorgehensweise. So kann man durchaus bei den Gremien die so etwas finanzieren müssen, punkten. Insbesondere mit der Betonung der Kompetenz die man hier bereits hat. Und wenn man eine Mission betreibt an deren ausgewerteten Daten auch Andere, insbesondere eine große Raumfahrtagentur Interesse hat, tritt man auch mehr und mehr als Partner auf wichtigem Niveau auf.

mit freundlichem Gruß!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 10. Oktober 2009, 20:53:21
Zitat
0.2g für 442.500$ = 4425000000$ bei 2kg! Jackpot

Das kann ich der Nasa nur wärmstens empfehlen, genauso wie die Anbringung von Werbung an Raketen.



Oder wir machens privat... Wer zahlt mit? Zuerst gewinnen wir noch den lunar X-Price (2 Fliegen mit einer Klappe), entdecken Wassereis in einem polarem Krater, daraus lassen wir den Bot Treibstoff gewinnen. Aus einem Orbit abbremsen könnte er mittels 20km langem Seil elektrokinetisch.

Mit dem Geld von 50 kg könnten wir nen Weltraumlift bauen und privat zum Mars fliegen
 ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: James am 11. Oktober 2009, 13:26:47
Hallo
Ein SAR-Satellit im Mondorbit?
Also da gibt es Threads wie "Eine europäische Raumfahrtvision" und diverse Threads in denen abgehandelt wird was man sich von der Raumfahrt erwartet, und dann kommt ein Vorschlag der sicher nicht unüberlegt ist, und es kommt gar keine Reaktion. Das verwundert mich. Nicht einmal ein übliches "das ist im Budget sicher nicht drin..., das geht, falls überhaupt, nur europäisch..., macht das überhaupt noch Sinn, Karten gibts ausreichend..., es gibt gerade was wichtigeres..."
Es schadet manchmal nicht wenn man auch etwas offensiv wird....
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 11. Oktober 2009, 13:35:03
Hallo James,

ja, das wundert mich auch :-\. Aber solche Forschungsmissionen sind halt nicht so "sexy" wie alles mögliche bemannte oder spekulative.
Andere Mondorbiter haben schon "etwas" Radarbeobachtung am Mond gemacht. Aber mit einem TerraSAR-X-Pendant könnten wir sicherlich etwas Großes beitragen und uns als Partner einbringen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 11. Oktober 2009, 13:40:42
LunarSAR-X? Warum nicht - dann aber am besten mit Ionentriebwerk für die Lageregelung, damit die Mission auch wenigstens lange andauern kann.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 11. Oktober 2009, 13:43:03
Ionentriebwerk ... interessant, zwar nicht zur Lageregelung, denn  die braucht relativ starke kurze Impulse oder Momente von Gyroskopen, aber zur Orbitstabilisierung auf tiefen lunaren Orbits könnte das helfen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 11. Oktober 2009, 13:49:15
Ach ja, da gab es ja noch einen Unterschied! Woran ich gedacht hatte, war die Art Antriebe, die von Artemis und anderen modernen Satelliten im Erdorbit benutzt werden. Lunare Orbits sind nun einmal auf Grund der MASCONs und der (zu) nahen Erde leider nicht allzu stabil und bedürfen der ständigen Korrektur. Wenn man diese Korrekturen mit einem Ionenantrieb hinbekäme, wäre das für eine lunare SAR-Mission von Vorteil.

Ist das vielleicht der Grund? Einen SAR-Satelliten muss man schon über längere Zeit einsetzen können. Vielleicht bringen die Ionentriebwerke nicht genug für einen lunaren Orbit?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 16. November 2009, 18:29:01
Wie im Altair-Triebwerksthread beschrieben wurde die Entwicklung von Altair nun auf Eis gelegt.

Zitat
the decision to end or mothball the Altair Program may be strategic,

Nur eine Strategie, um Obama zum Handeln zu zwingen?

(Ich hätte auch gerne endlich eine verbindliche Aussage!)

Wieviel von Altair ist denn bereits fertig?
Das Triebwerk?

Und nimmt man wieder die goldene Folie aus hitzefesten (200°C dauerhaft, 440°C kurze Spitzenbelastungen) Plastik - dieselbe wie bei Apollo?

Ich nehme an man hat aus Apollo gelernt und macht die Anzüge kompatibel zum Lebenserhaltungssystem des LM (Erstauftritt Apollo 15, bis zu 6 mal wiederaufgetankt), so dass man sie mit dem Sauerstoff des Habitats wieder aufladen kann?!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 16. November 2009, 19:17:09
Von Altair gibt es eigentlich noch gar nichts. Eine Reihe Konzepte, Trade-Studies, vielleicht sogar ein paar Komponententests und vor allem schöne Animationen. Aber die Konstruktion hat noch lange nicht begonnen, nach meinem Wissen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 16. November 2009, 20:44:03
Von Altair gibt es eigentlich noch gar nichts. Eine Reihe Konzepte, Trade-Studies, vielleicht sogar ein paar Komponententests und vor allem schöne Animationen. Aber die Konstruktion hat noch lange nicht begonnen, nach meinem Wissen.

Was ich mich an letztem Altair-Konzept fragte:

Wie sollen auf dieser kleinen "Tonne" von Crew-Teil 4 Menschen leben?
Sieht nicht so aus als ob da mind. genauso viel Platz wie beim alten Apollo-LM wäre....

Ein Bild:
(https://images.raumfahrer.net/up020068.PNG)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ensi am 17. November 2009, 02:05:12
...............
Was ich mich an letztem Altair-Konzept fragte:

Wie sollen auf dieser kleinen "Tonne" von Crew-Teil 4 Menschen leben?
Sieht nicht so aus als ob da mind. genauso viel Platz wie beim alten Apollo-LM wäre....

....................


sieht vielleicht nicht so aus, iss aber so,
jedenfalls wenn wir tatsächlich eine Ares 5 zu sehen bekommen
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 17. November 2009, 02:12:32
Naja wenn ich mir das Crew-Abteil ansehe und die Andockvorrichtung als Maßsstab für die Größe eines Menschen nehme, dann passen in diese Altair-Version 4 Personen stehend hinein. Allerdings bleibt dann nicht mehr viel Platz für anderes...

Auch ist die Abstiegsstufe unverhältnismäßig Groß. Soweit ich weis hängt dies mit der gewählten Treibstoffart zusammen (benötigt größere Tanks), dennoch ist dies sehr unpraktisch. Als Cargo-Altair müsste man erst eine große Rampe errichten um beispielsweise einen größeren Rover von dort oben runter zu bekommen...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 17. November 2009, 06:36:12
Keine Rampen, man arbeitet an Leichtbaukränen aus Drähten (wo Zugbelastungen auftreten) und Stäben (wo Druckbelastungen) auftreten.
Ein Roverkonzept (ATHLETE) kann sich sogar von selbst mit seinen Radbeinen von einer Höhe "herunterheben".
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: noidea am 17. November 2009, 13:25:36
Die NASA hatte dazu auch schon eine tolle Präsentation gehabt, die wurde auch hier gepostet. Ich weiß nur nicht, wo... :-[
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GG am 17. November 2009, 20:10:45
http://www.nasa.gov/externalflash/LunarOutpost/index.html mit vielen Links zu den bereits in Entwicklung befindlichen Gerätschaften, insbesondere verschiedenen mobilen Einheiten wie dem Lunar Electric Rovber, In-Situ-Anlagen oder Athlete. Dann auf den Astronauten unten rechts klicken, den Youtube-Channell wählen und staunen! Absolut sehenswert, vor allem die Videos von "Desert Rats 2009".
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: noidea am 17. November 2009, 20:16:29
Danke, Günther.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 17. November 2009, 20:36:04
http://www.nasa.gov/exploration/home/inflatable-lunar-hab.html#

Ist aus dem was geworden?
Klingt vielversprechend...

Mfg
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 17. November 2009, 21:22:04
http://www.nasa.gov/externalflash/LunarOutpost/index.html mit vielen Links zu den bereits in Entwicklung befindlichen Gerätschaften, insbesondere verschiedenen mobilen Einheiten wie dem Lunar Electric Rovber, In-Situ-Anlagen oder Athlete. Dann auf den Astronauten unten rechts klicken, den Youtube-Channell wählen und staunen! Absolut sehenswert, vor allem die Videos von "Desert Rats 2009".

Danke!

Wusste gar nicht, dass die NASA schon so weit mit der Planung/Konzeption der Mondbasis ist. Ich dachte über ein paar Altair-Bilder und dem Moon-Rover hinaus ist man nicht weit gekommen...

Hoffentlich bekommt Constellation grünes Licht...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 17. November 2009, 21:32:36
Naja ... Konzepte ... Papiere ... Animationen und acuh ein  paar Konzeptdemonstratoren gibt es. Aber es ist noch keine irgendwie geartete Raumfahrthardware gebaut, entwickelt oder konstruiert worden. Geld ist da in keinen signifikanten Mengen geflossen. Daher ist auch alles noch im Fluss und wie die Hardware am Ende wirklich sein wird, ist auch noch offen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 17. November 2009, 21:45:09
Naja ... Konzepte ... Papiere ... Animationen und acuh ein  paar Konzeptdemonstratoren gibt es. Aber es ist noch keine irgendwie geartete Raumfahrthardware gebaut, entwickelt oder konstruiert worden. Geld ist da in keinen signifikanten Mengen geflossen. Daher ist auch alles noch im Fluss und wie die Hardware am Ende wirklich sein wird, ist auch noch offen.

Aber immerhin hat man ein paar Grundlagen geschaffen und daruf kann man durchaus aufbauen  ;)


Was die Helium-3 Diskussion angeht: Es wird auch überlegt wie man  H3 wirtschaftlich auf der Erde erzeugen könnte, damit würde (wenn es gelingt) ein Import vom Mond sich wohl kaum mehr lohnen.
Hoffen wir für die Raumfahrt, dass es nicht gelingt  ;)

Ich denke eine bemannte Mondbasis wird wohl das Nachfolgeprojekt für die ISS werden. Aber am Ende sind es wohl wie immer zwei Dinge die darüber entscheiden: Politischer Wille und die lieben Finanzen...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 18. November 2009, 16:37:27
Zitat
Aber am Ende sind es wohl wie immer zwei Dinge die darüber entscheiden: Politischer Wille und die lieben Finanzen...
Frei nach Wernherr von Braun: Ersteres hätten wir überwinden können...

Zitat
Ich denke eine bemannte Mondbasis wird wohl das Nachfolgeprojekt für die ISS werden.
Das ist auch meine Hoffnung, allerdings hängt das wohl auch davon ab, wann die ISS versenkt wird...

Wenn die Amerikaner in diesem Jahr beschliessen, die ISS runterzuholen oder in einen Friedhofsorbit zu schicken, wird dann ein Nachfolgerprojekt für 2015 entwickelt, oder wartet man solange ab, bis es soweit ist?

Sonst könnte es weit schneller gehen, wenn man schon mal Soyus und Ares bzw EELV umentwickelt, um zum Mond zu kommen...
Auch die Europäer könnten dann einen Cargo-frachter zum Mond bauen (obwol ich ernsthaft der Meinung bin, dass vorher Space X das macht ;) )
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ensi am 24. November 2009, 22:34:00
...................


Was die Helium-3 Diskussion angeht: Es wird auch überlegt wie man  H3 wirtschaftlich auf der Erde erzeugen könnte, damit würde (wenn es gelingt) ein Import vom Mond sich wohl kaum mehr lohnen.
................................

Wie bitte?

Es wird doch nur davon geredet Helium 3 auf dem Mond zu fördern, weil Mutter Natur hier schon ganze Arbeit geleistet hat und  Helium 3 bereits als fertiger Energieträger "zum Mitnehmen bereit liegt", oder?

Außerdem ist Helium 3 wohl eher ein Vorwand von Raumfahrtfans um zum Mond zurückzukehren..........

Kernfusion funktioniert auch ohne Helium 3,
es wäre zwar wünschenswert, aber es geht wohl kein forscher(bei ITER etc...)  davon aus  die Kernfusion mit Helium 3 starten zu können.

Zumal es töricht wäre die energieversorgung der welt von raketen abhängig zu machen..............


Meine Prognose:

Die Kernfusion mit Wasserstoff ist technisch in 10-20  jahren gelöst,
 Selbst wenn dann irgendwann "Bergbau" auf dem Mond möglich wäre, würde niemand auf diesem Planeten noch  H3 brauchen

(wenn ich dass richtig verstanden habe, geht es nur noch darum die Reaktor-kammern groß genug zu bauen, damit die Energiedichte groß genug ist um den Energieaufwand, der nötig ist um Wasserstoff herzustellen, zu deckeln und ein kleines Energieplus herauszuholen -- ich meine sogar gehört zu haben, dass iter dass bereits schaffen will)
Mit einer Verlustrechnung funktioniert die Kernfusion auch heute schon in einem Reaktor.)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 24. November 2009, 23:42:32
Die Schätzungen gehen immer noch von 50 Jahren aus - die Probleme sind nun einmal immens. Bei der zurzeit erforschten Methode stellt sich auch die Frage, woher man das Tritium bekommt, das auf der Erde so gut wie nicht vorkommt. (Ich weiß, man will es aus Lithium erbrüten, aber das gibt es auch nicht endlos und außerdem wird es für den bislang vielversprechendsten Batterietyp verwendet.)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 25. November 2009, 00:37:30
Meine Prognose:

Die Kernfusion mit Wasserstoff ist technisch in 10-20  jahren gelöst,
 Selbst wenn dann irgendwann "Bergbau" auf dem Mond möglich wäre, würde niemand auf diesem Planeten noch  H3 brauchen

(wenn ich dass richtig verstanden habe, geht es nur noch darum die Reaktor-kammern groß genug zu bauen, damit die Energiedichte groß genug ist um den Energieaufwand, der nötig ist um Wasserstoff herzustellen, zu deckeln und ein kleines Energieplus herauszuholen -- ich meine sogar gehört zu haben, dass iter dass bereits schaffen will)
Mit einer Verlustrechnung funktioniert die Kernfusion auch heute schon in einem Reaktor.)



Das Problem ist viel einfacher zu erklären:

Man muss den Reaktor dazu bringen mehr Energie abzugeben, als man selber zum betreiben reinsteckt.
Das kann man nach heutigem Kenntnisstand mit dem Verwenden verschiedener Stoffe bzw.  verschiedener Formen dieser Stoffe (Ionen z.B.) erreichen. Einer der Stoffe die wohl gut für eine solch "ergiebige" Reaktion geeignet wären ist Helium-3.
Wie bei anderen möglicherweise vielversprechenden Stoffen ist H3 aber auf der Erde kaum vorhanden. Man müsste es wohl ziemlich aufwendig aus "normalen" Helium erzeugen. Auf dem Mond ist es durch den Sonnenwind im Mondstaub vorhanden. Im Grunde nur herauslösen, transportfertig machen und ab zur Erde damit.
Das Problem ist die Technik. Die heutigen Transportsysteme/Raketenmodelle sind kaum dazu in der Lage einen solchen Verkehr zwischen Mond und Erde zu bedienen. Die finanzielle Seite ist nicht einmal so unrentabel, schon ein paar Kilo Helium-3 könnten die Mission profitabel machen.

Wenn wir nun  allerdings ein Gedankenspiel anfachen: In naher Zukunft wird durch Forschungen klar, dass H3 der ideale Rohstoff für die Kernfusuion ist. Die Lage der globalen Energieversorgung sieht ohnehin nicht so rosig aus: Öl, Gas und Kohle stagnieren teils extrem und regenerative Energien konnten auch die Erwartungen nicht wirklich erfüllen. Mit der (mittlerweile optimierten) Kernfusion ist allerdings eine Energiequelle möglich geworden, die alles revolutionieren könnte. Nur der "Treibstoff" Helium-3 (Herstellung auf der Erde nicht rentabel) fehlt und den gibt's auf dem Mond zuhauf.
Was hiermit einsetzt ist ein Goldrausch, an dem sich Regierungen ebenso wie Private (finanziert von Energiekonzernen) beteiligen. Es werden Raketen entwickelt (zuverlässig, relativ günstig) die in Großserie gefertigt werden und auch an anderen Technologien (Weltraumlift, Fähren etc.) wird langfristig geforscht.

Zugegeben, das ist nur Zukunftsmusik, aber unter gewissen Umständen ist ein solcher Run auf den Mond durchaus vorstellbar....

In die neue Welt sind die Menschen auch nicht allein aus Fernweh gezogen...  ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 25. November 2009, 05:56:36
Hallo,

bitte die richtige ASbkuerzung verwenden, He3. H3 waere Tritium, ueberschwerer Wasserstoff. Ganz richtig waere eigentlich 3He, um die Verwechslung mit Verbindungen auszuschliessen, aber man muss es ja nicht uebertreiben.

Ber mal ein Vergleich:

 D + T => 4He + n + 17,6 MeV
 
 3He + 3He =>  4He + 2p + 13 MeV
 
Warum sollte man also 3He vom Mon beschaffen wenn man mit problemlos auf der Erde produzierbaren Isotopen eine viel energiereichere Reaktion zur Verfuegung hat? Die D-T Reaktion ist weiterhin leichter zu erreichen, da bei 2 Heliumkernen die Abstossungskraefte weit hoeher sind als bei zwei Wasserstoffkernen, d.h. die Zuendtemperatur des Plasmas ist weit hoeher.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 25. November 2009, 13:20:05
Was nützt He3 auf dem Mond wenn man die Energie auf der Erde braucht? Höchstens um dort eine Station zu versorgen.
Nene - Helium 3 ist auch nur ein Vorwand.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 25. November 2009, 21:25:30
Was nützt He3 auf dem Mond wenn man die Energie auf der Erde braucht? Höchstens um dort eine Station zu versorgen.
Nene - Helium 3 ist auch nur ein Vorwand.

Die Idee ist ja das Zeug auf die Erde zu bringen. Damit umgeht man die Notwendigkeit es selber herzustellen. Der Import von He3 vom Mond soll dann unterm Strich weniger Aufwendig sein, als He3 hier auf der Erde zu Erzeugen.
Wie "leicht" He3 in nützlichen Mengen hier auf der Erde zu erzeugen ist weis ich leider nicht genau, doch meine ich gelesen zu haben, dass es doch ziemlich aufwendig und teuer ist. Aus diesem Grund sehen manche den Mond als außerordentlich gute Quelle für He3.

Aber du hast in einer Sache recht. He3 dürfte für eine Mondstation sehr sehr nützlich sein. Wohlgemerkt muss die Kernfusion als Energiequelle vorher "Serienreif" sein. Nach derzeitiger Schätzung wird es wohl noch ca. 50 Jahre dauern, doch ein größerer Forschungserfolg könnte diese Zeitspanne doch ziemlich verkürzen.

Meine größere Sorge ist eher, dass die Kernfusion in politische und öffentliche ungnade fällt. Es gab schon ein paar politische Gruppen die die Kernfusion als Teufelszeug hingestellt haben, weil sie radioaktive Rückstände produziert. Dass diese Rückstände 1. nur ein Bruchteil so groß wie die von AKWs sind und 2. diese eine relativ geringe Halbwertszeit haben juckt diese Gruppierungen nicht.
Mal abgesehen davon steckt ja das böse böse Wort "Kern" in Kernfusion, genauso wie in Kernkraft  ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Frell am 02. Januar 2010, 13:04:45
Mal sehen, wenn das mit dem Thoriumreaktoren funktioniert, sind so viele vielleicht auch garnicht mehr an der Kernfusion interessiert. http://www.wired.com/magazine/2009/12/ff_new_nukes/
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 02. Januar 2010, 22:54:52
Die alten Apollomissionen liefen ja alle auf Kernkraft - also zumindest das LM...

Wie ist das bei Altair angedacht? Wieder Atom? Oder diesmal Solarzellen? Brennstoffzellen schließe ich mal aus, da Altair ja für längere Aufenthalte gedacht ist, und ihm die Energie sonst sehr schnell ausgehen würde. Ausserdem kann man das Wasser ja wiederverwerten, muss daher kein neues erzeugen...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 02. Januar 2010, 23:32:32
Die alten Apollomissionen liefen ja alle auf Kernkraft - also zumindest das LM...

Wie ist das bei Altair angedacht? Wieder Atom? Oder diesmal Solarzellen? Brennstoffzellen schließe ich mal aus, da Altair ja für längere Aufenthalte gedacht ist, und ihm die Energie sonst sehr schnell ausgehen würde. Ausserdem kann man das Wasser ja wiederverwerten, muss daher kein neues erzeugen...

Wo hast Du das her?  Auch die LM verfuegten zur Energieversorgung nur ueber Brennstoffzellen. Auf den Missionen waren nur kleine RTG zur Versorgung von Experimenten dabei, welche auf dem Mond zurueckgelassen wurden.

http://www.fas.org/nuke/space/bennett0706.pdf
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 03. Januar 2010, 00:50:50
Mal sehen, wenn das mit dem Thoriumreaktoren funktioniert, sind so viele vielleicht auch garnicht mehr an der Kernfusion interessiert. http://www.wired.com/magazine/2009/12/ff_new_nukes/

Naja, der meines Wissens einzige Thoriumreaktor (http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_THTR-300) wurde auch schon wieder abgeschaltet. So gut wie geplant hatte der nie funktioniert.

Wo hast Du das her?

Vielleicht aus dem Fernsehen? Ich meine auch, dazu mal einen Beitrag gesehen zu haben. Allerdings ging es dabei darum, dass mit der völlig ungeplanten Rückkehr von Aquarius ein RTG-Element in den Ozean gestürzt ist. Vermutlich war in Wirklichkeit die von dir erwähnte Energieversorgung der eigentlich geplanten Experimente gemeint.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 03. Januar 2010, 15:26:28
Zitat
Vielleicht aus dem Fernsehen?

Ja, das könnte hinkommen...
Irgendwie haben die gesagt, dass die Energiedichte dabei zu gering gewesen wäre...


Also liefen die LM auf Brenstoffzellen..
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Raffi am 31. Januar 2010, 18:47:45
Tja, wie es schon bekannt wurde, sind die Pläne für eine Rückkehr zum Mond bis 2020 vorerst vom Tisch. Jetzt könnten wir sehr viele Jahr warten. Glaubt einer von euch, dass die USA noch in diesem Jahrhundert auf dem Mond landet?
-ich glaubs kaum noch.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 31. Januar 2010, 20:26:20
Ich glaub ja an die Chinesen...
 
Die werden für die Menschheit zum Mond zurückkehren, und bald gibte es ein Museum rund um die Abdrücke von Neil Almstlong in Mare Tranquilitatis....  ::)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: rm39 am 31. Januar 2010, 21:31:07
Dazu paßt auch dies hier   8)
"Mondlandeplatz soll Weltkulturerbe werden" SPON  :-\
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,675018,00.html
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 01. Februar 2010, 07:54:34
Ich glaub ja an die Chinesen...

Sicher, das! >:(

Und wieviele Chinesen muss die Regierung dafür verhungern lassen? Unter oder über der notwendigen Anzahl, um eine Revolution auszulösen?

Ein Mondlandeprojekt ist nun einmal vor allem eines, nämlich teuer! Die verantwortlichen Chinesen haben zwar keine moralischen Skrupel, auf Kosten der Bevölkerung einen höheren Prozentsatz ihres Bruttoinlandproduktes in so ein Projekt zu stecken als etwa die Amerikaner, aber das ist dann immer noch verdammt wenig.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 01. Februar 2010, 08:02:57
Ja, die bösen skrupellosen Chinesen ... die Welt ist schwarz und weiß ...

Bleibt beim Thema und sachlich!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 01. Februar 2010, 08:14:41
Das war aber auch sehr schön polemisch!

Der Punkt ist aber, dass China immer noch ein Entwicklungsland ist. Menschenrechte wie wir sie verstehen sind dort unbekannt und viele Chinesen wissen kaum, wie sie den nächsten Tag überleben sollen. Übrigens glaube ich, dass viele Chinesen überhaupt nicht wissen, dass ihr Land über ein bemanntes Weltraumprogramm verfügt.

Also, so wie ich die chinesische Regierung einschätze, ist es ihr völlig egal, ob man mit dem Geld für eine bemannte Mission ein paar zehntausende hungernde Landsleute retten könnte, aber selbst das wird nicht reichen für eine Landung auf dem Mond. Sollte der chinesische Staat es (bei heutigen Verhältnissen) wirklich versuchen, würde die Führung bei aller Repression wahrscheinlich von eine Hungerrevolte aus dem Amt gejagt.

Wirkliche weltraumtechnische Großtaten sollten wir von China daher nicht erwarten. Die nächsten Menschen auf dem Mond sind also eher Russen oder US-Amerikaner, vermutlich sogar beides.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 01. Februar 2010, 08:18:56
Nochmals: Themenbezug!

Es geht hier nicht darum eine eigene politische Meinung breitzutreten und zu verteidigen ... und immer und überall das letzte Wort haben zu müssen  ::).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: 1234567891011a am 01. Februar 2010, 14:57:46
Ich würde sagen der einzige Weg nocheinmal zum Mond zu kommen wäre internationale Kooperation. Heute ist einfach keine Einzelnation mehr bereit, die notwendigen Geldmittel bereitzustellen. Und wenn man bedenkt, das die NASA nach eigenen Angaben "nur" 3 Mrd/jahr mehr gebraucht hätte, um die Constellation Ziele zu erfüllen, hätte eine Internationale Kooperation bestimmt die Möglichkeit noch zum Mond zu kommen. Ich frage mich nur, was wir (anm. gemeint sind die Raumfahrtfans aller herren Länder ) machen könnten um die Politiker zu einem derartigen Vorhaben zu bringen...

nachträgliche bearbeitung: Zahl eingefügt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 01. Februar 2010, 19:09:34
Zitat
das die NASA nach eigenen Angaben "nur" 3 Mrd/jahr mehr gebraucht hätte, um die Constellation Ziele zu erfüllen,

Nicht nach eigenen Angaben, sondern laut unabhängigen(?) Augustine - Comitee
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: 1234567891011a am 01. Februar 2010, 19:11:16
Nicht nach eigenen Angaben, sondern laut unabhängigen(?) Augustine - Comitee

Das unterstreicht meine Aussage nur noch mehr. Ein unabhängiges Kommite ist noch weniger unzuverlässig als eine eigene Angabe.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ARES am 02. Februar 2010, 03:05:09
Eines ist mir seit dem 01.02.2010 Sicher geworden!

Das einzige wo die USA in diesem Jahundert noch landen werden ist:

"Auf der eigenen Nase"

Der Artztbesuch kostet wenigstens nicht viel und demnächst sind zum glück auch mal alle Krankenversichert.

Mitlerweile glaube ich eher das Indien es zum Mond vor den USA zurück schaft.

Trauriges Kapitel was da abläuft...

Bei der jetzigen Zielsetzung hätte man im übrigen die Gelder nicht erhöhen brauchen.

Auch wenn mein Beitrag jetzt vielen auf die Füße Tritt aber da muß man gefrustet sein!!!

Ohne Russen oder Chinesen packen die es nicht mal mehr in den LEO.

Dann mal eine gute nacht euch allen... besonders gute Nacht Bemanter Raumfahrt :-(
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Pham am 02. Februar 2010, 08:49:27
Wir haben nun die Situation in der wir von der Rückkehr von der Rückkehr vom Mond sprechen können.
So wie es aussieht, wird es in unserer Lebenszeit keine Rückkehr zum Mond geben (meiner Meinung auch nicht von den Chinesen oder sonst wem) bzw. ein Erheben aus dem LEO.

Es ist wohl viel wahrscheinlicher geworden, dass wir in den nächsten Jahren eine komplette Stilllegung der bemannten Raumfahrt erleben werden.

Schade, keine Rückkehr zum Mond ... die Menschen streichen  sich selbst antreibende Visionen und damit Chancen zur Entwicklung.  :'(
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 02. Februar 2010, 09:10:31
Die Sinnfrage der (bemannten) Raumfahrt kann zurzeit leider selbst für ihre Befürworter nicht befriedigend beantwortet werden. Aus Russland soll auf das Aus für Constellation schon die Reaktion gekommen sein, dass man sich mit dem neuen Raumschiff nun auch Zeit lassen könne. Die Russen werden wir in nächster Zeit also auch nicht auf dem Mond sehen, aber auch die Japaner oder wir in West- und Mitteleuropa werden es nicht gestemmt bekommen. Indien und China als Entwicklungs- bis Schwellenländer werden es auch nicht schaffen, auch wenn ich gerade bei den Chinesen vermute, dass ihnen dieser kurzfristige Triumph eine ganze Menge wert wäre.

Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Der kleine Hüpfer zum Mond ist eine unglaublich komplizierte Angelegenheit, die von den Amerikanern vor 40 Jahren nun durch einen ungeheuren technologischen und finanziellen Kraftakt bei gleichzeitigem Eingehen enormer Risiken bewältigt werden konnte. Die nächste Mondlandung wird vermutlich eine internationale werden, wann immer sie auch stattfinden wird.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: sven am 02. Februar 2010, 10:59:23
Die nächste Mondlandung wird vermutlich eine internationale werden, wann immer sie auch stattfinden wird.

auch auf die gefahr hin, jetzt und hier mit tomaten und eiern beworfen zu werden...ich halte dies für die einzig vernünftige option im sinne des vorwärts strebens der gesamten menschheit...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Atomino am 02. Februar 2010, 11:28:05
Ach Quatsch, dafür schmeißt hier keiner mit Lebensmitteln nach Dir. Viele im Forum denken genauso wie Du...  ;)

Grüße...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 02. Februar 2010, 12:09:03
Und meine Tomaten sind aus... Mal schaun ob ich noch Äpfel hätte ;)

Nein, mal ernst: Internationale Monderkundung wäre sicherlich nachhaltig, und könte nicht von einem einzigen kuzsichtigen Präsidenten abgebrochen werden....
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: 1234567891011a am 02. Februar 2010, 16:25:04

auch auf die gefahr hin, jetzt und hier mit tomaten und eiern beworfen zu werden...ich halte dies für die einzig vernünftige option im sinne des vorwärts strebens der gesamten menschheit...

Ich werde dich sicher nicht mit Tomaten und Eiern bewerfen... Deine Vorstellung ist mein Ideal!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ARES am 02. Februar 2010, 19:04:14

auch auf die gefahr hin, jetzt und hier mit tomaten und eiern beworfen zu werden...ich halte dies für die einzig vernünftige option im sinne des vorwärts strebens der gesamten menschheit...

Ich werde dich sicher nicht mit Tomaten und Eiern bewerfen... Deine Vorstellung ist mein Ideal!

Hallo? Ich will hier echt niemanden auf die Füße Tretten! Aber mal ganz erlich: Es sind 40 Jahre vergangen und die NASA hat sich zurück entwickelt. Ihnen ist nicht mal ein LEO in nächster Zeit möglich? Ich frag mich ob alle in den USA sich zurück entwickelt haben? Na dann besser von da nix mehr kaufen...

Im ernst... wir in Europa haben wenigstens noch das Streben danach den ATV weiter zu entwickeln und in den nächsten Jahren zu einem Bemanten gefährt zu entwickeln. Ich sehe es kommen das die ESA vor der NASA einen eingenen zugang zum LEO hat.

Und deren finanzellen Mittel sind weit aus geringer und großflächiger ausgeteilt! Was machen die mit dem Geld in den USA? Verbrennen?

Was ein glück lebe ich in Europa so muß man sich wenigstens nicht für die entscheidung schämen.

Gruß ARES
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: fion1 am 03. Februar 2010, 10:42:47
und wo hast du das her? Außer ein paar hübschen Bildern und einem Mockup gibt es vom ARV nix. Geld von der ESA gibt es dafür auch nicht. Nur Deutschland leistet sich eine kleine Studie. Europa hat ganz sicher keine Ambitionen bemannt in den Weltraum zu fliegen ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 03. Februar 2010, 11:14:09
Nun ja, das Bestreben ist schon da, nur darf es für die Mehrheit der Bevölkerung wie auch für die Politiker, die von dieser gewählt werden wollen, nicht allzuviel kosten. Ob man auf die Weise irgendwo hinkommt, darf natürlich mit Fug und Recht bezweifelt werden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: fion1 am 03. Februar 2010, 11:17:19
Der ESA Ministerrat hat das Thema doch abgeschossen. Wille hin oder her, Geld gibts von der ESA jedenfalls keins und damit auch kein ARV.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 03. Februar 2010, 11:21:39
Die ESA-Minister werden sicherlich irgendwann noch einmal tagen und der Punkt kommt dann womöglich wieder auf die Agenda. Ob sich dann etwas ändert, werden wir sehen, wenn es soweit ist.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: fion1 am 03. Februar 2010, 11:27:36
Nun das mag irgendwann so sein, ich bezog mich aber auf die Aussage von ARES, die den Anschein macht als ob die ESA "großes" vorhat und das ist eben nicht der Fall...

Zitat von: ARES
[...]
Im ernst... wir in Europa haben wenigstens noch das Streben danach den ATV weiter zu entwickeln und in den nächsten Jahren zu einem Bemanten gefährt zu entwickeln. Ich sehe es kommen das die ESA vor der NASA einen eingenen zugang zum LEO hat.

Ich lehne mich noch etwas aus dem Fenster und behaupte, dass wenn eine Ariane 6 als Nachfolger beschlossen wird, das Thema ARV endgültig beerdigt wird.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: vostei am 03. Februar 2010, 11:38:26
Der Ministerrat tagt morgen und vorgestern hats zumindest bei Sarkozy gemerkelt, dass es was werden soll mit der Ariane VI...

http://www.infranken.de/nc/nachrichten/lokales/artikelansicht/article/merkel-stimmt-bau-der-ariane-6-zu-46620.html (http://www.infranken.de/nc/nachrichten/lokales/artikelansicht/article/merkel-stimmt-bau-der-ariane-6-zu-46620.html)

Man beachte übrigens den Kommentar unter der Meldung - typisch...  ::)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: sven am 03. Februar 2010, 13:19:25


Man beachte übrigens den Kommentar unter der Meldung - typisch...  ::)



jaja, aber das ist eben
1. das problem daran, dass man die menschen nicht mitnimmt (begeistert)
und 2. gibt's immer einen, der etwas an allem auszusetzen hat...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ARES am 04. Februar 2010, 02:19:01
Nun das mag irgendwann so sein, ich bezog mich aber auf die Aussage von ARES, die den Anschein macht als ob die ESA "großes" vorhat und das ist eben nicht der Fall...

Zitat von: ARES
[...]
Im ernst... wir in Europa haben wenigstens noch das Streben danach den ATV weiter zu entwickeln und in den nächsten Jahren zu einem Bemanten gefährt zu entwickeln. Ich sehe es kommen das die ESA vor der NASA einen eingenen zugang zum LEO hat.

Ich lehne mich noch etwas aus dem Fenster und behaupte, dass wenn eine Ariane 6 als Nachfolger beschlossen wird, das Thema ARV endgültig beerdigt wird.


Um das noch mal klarzustellen. Das bestreben von ESA ist da. Nur es darf nichts kosten. Dieser Punkt wird mit Sicherheit noch mal auf den Tisch kommen. Eine Studie diesbezüglich gibt es ja schon.

Ich wollte damit eher sagen das ich so entteucht bin das ich eher nur fortschritte bei der ESA sehe.

Mehr und weniger habe ich damit nicht sagen wollen.

Gruß ARES
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: fion1 am 04. Februar 2010, 07:18:03
Welchen Forschritt siehst du?! Bemannte Raumfahrt wird ESA auch weiterhin betreiben, ganz klar. Aber für einen Zubringer sehe ich tief schwarz, zu Recht meiner Meinung nach. Was wollen wir in 6 oder 8 Jahren mit einem Zubringer wenn die ISS am Ende ihres Lebens ist.
Würde man ein Nachfolgeprojekt beschließen dann sehe es anders aus. Wobei ich da eher damit rechne dass die ESA den Bau von anderer Hardware wie Module, wieder Cargo etc. beschließt und sich so die ein oder andere Mitfahrgelegenheit sichert.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 04. Februar 2010, 07:54:44
Guten Morgen,

bleibt bitte beim Thema (mal schauen was wir hier noch finden können in den kommenden Jahren). Für europäische Raumfahrtpolitik und -strategien haben wir eigene Threads.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Raffi am 08. Februar 2010, 12:39:52
k.a. wo ich das reinbringen sollte, aber das muss ich mal erwähnen:
Das Wahlkampfmotto von Obama lautet doch: "Yes we can."  Nachdem was aber letzte Woche geschehen ist, frage ich mich, wie man das noch mit der Raumfahrt verbinden kann. Jetzt kann man nur noch daraus machen:''No, we cannot fly to space, to the Moon, Mars and beyond.''
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: vostei am 08. Februar 2010, 12:42:48
Also, wenn überhaupt dann eher:

''No, we cannot fly to space, to the Moon, Mars and beyond yet.''
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Andromeda am 14. Februar 2010, 22:02:45
Teures Brennholz...  :'(

(http://ablage.webserver-2.de/sharing/Rommie/Ares.jpg)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: -eumel- am 15. Februar 2010, 00:24:50
Hallo Andromeda, - willkommen im Raumcon-Forum! :D

Deine Bemerkung verstehe ich nicht so richtig, aber vermutlich ist es nur angestaute Wehmut.

Ich sehe drei schöne Modelle, die gut nebeneinander passen.
Die eine ist mehrmals erfolgreich geflogen und ist wohl die berühmteste Rakete überhaupt.

Die zweite ist ein gutes Konzept, dem vorerst die Finanzierung verweigert wurde.
Es wird sich aber noch eine Aufgabe für einen Schwerlastträger finden und dann gibt es vielleicht eine zweite Chance.

Die dritte hat schon im Bild die charakteristische Schieflage ;) und erinnert an den schiefen Start der Ares 1-X.
Einige hatte von Anfang an befürchtet, daß sie kippt. ;)

Aber ich finde gerade Modelle von Konzepten reizvoll und meine, daß sie ein Denkmal verdienen.
Konzepte sind ja nicht unbedingt schlechter, als historische oder reale Projekte.
In der Regel wurde ihnen nur die Finanzierung verweigert.
Also halten wir fest: Das Schlechte daran war die Finanzierung.

Heute hätte ich gern ein Sänger- oder Hermes-Modell.
In Zeiten der Konzeptlosigkeit sind die besonders reizvoll.

Wir sollten nicht so viel Trübsal blasen.
Die Menschen werden zum Mond zurückkehren - nur die amerikanische Regierung hat es damit nicht so eilig.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Andromeda am 15. Februar 2010, 12:43:36
Naja, die Bemerkung war auch etwas ironisch gemeint. Ich verbrenne die Modelle natürlich nicht, dafür liegen sie mir zu sehr am Herzen. Zudem habe ich ja auch noch ein Modell der Challenger mit ET und SRB's, Ariane 4 + 5, Atlas II, V2 und ein Cut-Away-Model des Space-Shuttle. Aber das größte Prachtstück hängt unter der Decke... ein Modell der ISS im Ursprungs-Konzept.
So gesehen müßte ich auch davon einige Modelle "entsorgen", wenn es um die momentanen Situationen geht...

Ich verstehe jetzt allerdings Deine Anspielung auf die Ares 1 nicht. Warum Schieflage? Der Test-Flug war in meinen Augen doch erfolgreich. Ebenso der damalige Brenntest, sowie das.. wie hies es noch?... Emergency Evacuation-System?
Hab ich da etwa was verpasst?
Der Telemetrie-Officer klang jedenfalls sehr relaxed beim Testflug...  ;D Ok, manchmal hatte es den Anschein, als ob er nicht wüßte, wo die Telemetrie bleibt...  :P

Aber es ist wohl so, wie überall auf der Welt. Es fehlt an Geldern an allen Ecken und Kanten. Auch die Raumfahrt muß da jetzt wohl ein wenig zurück stecken.
Wichtig ist, daß der Transfer zur ISS gesichert ist!

Aber was wäre, wenn etwas größeres kaputt geht (z.B. Solar-Array durch Mikrometeoriten?) Wie kriegen die Ersatz nach oben, wenn das STS eingemottet wird?
So ein Konzept wie Hermes oder "Sänger" ist wohl jetzt erst recht nicht finanzierbar. Daher finde ich, sollten die Amis zunächst noch mit dem weiter machen, was sie schon haben, auch wenn es teuer in der Wartung ist. Was man hat, hat man...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 15. Februar 2010, 13:27:48
Hallo,

Jörg meint den "Schwenk" der ARES I-X sofort noch dam Abheben, um Abstand zum Gerüst zu schaffen. Dasselbe hat aber auch die Saturn V gemacht, und die hat sich länger über den Starttisch aufgehalten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 31. Juli 2010, 13:33:14
Man testet ATHLETE weiter:

http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2010-253 (http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2010-253)

Man lässt den Demonstrator ausführlich am JPL fahren. Ein Meilenstein sollen 40km in 14 Tagen unter eigener Leistung sein. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 2 km/h
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 01. August 2010, 22:06:41
Eine Frage an unseren Vielschreiber: Welche Art Forschung könnte man viel einfacher auf dem Mond betreiben als auf der ISS? Etliche ISS-Experimente beruhen auf Schwerelosigkeit (genauer: Mikrogravitation) und die gibt es auf dem Mond nun einmal nicht. Die Astronomen (wir diskutierten neulich darüber) scheinen die uralten Pläne von auf dem Mond stationierten Teleskopen auch bereits aufgegeben zu haben - höchstens Radioastronomie scheint vorstellbar. Abgesehen von weiteren Laserreflektoren und Experimente mit Vakuum und dem Sonnenwind bleibt auf dem Mond also eigentlich nur der Mond selbst zu erforschen. Braucht es dazu aber eine Mondbasis?

Bei den vielbeschworenen BEO-Missionen geht es aber letztlich auch nur darum, zu irgendwelchen Himmelskörpern zu fliegen und dann zu erforschen. Wäre dies tatsächlich nachhaltig?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: revan am 01. August 2010, 23:08:56
@Ruhri,

Zitat
Eine Frage an unseren Vielschreiber: Welche Art Forschung könnte man viel einfacher auf dem Mond betreiben als auf der ISS? Etliche ISS-Experimente beruhen auf Schwerelosigkeit (genauer: Mikrogravitation) und die gibt es auf dem Mond nun einmal nicht. Die Astronomen (wir diskutierten neulich darüber) scheinen die uralten Pläne von auf dem Mond stationierten Teleskopen auch bereits aufgegeben zu haben - höchstens Radioastronomie scheint vorstellbar. Abgesehen von weiteren Laserreflektoren und Experimente mit Vakuum und dem Sonnenwind bleibt auf dem Mond also eigentlich nur der Mond selbst zu erforschen. Braucht es dazu aber eine Mondbasis?

Bei den vielbeschworenen BEO-Missionen geht es aber letztlich auch nur darum, zu irgendwelchen Himmelskörpern zu fliegen und dann zu erforschen. Wäre dies tatsächlich nachhaltig?


Da das Vielschreiben, sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und ich momentan nicht viel Zeit habe und so nicht jeden Antworten bitte ich diejenigen um Verzeihung, ich habe aber alle Beiträge gelesen.

Die Experimenten in voller Schwerelosigkeit dürfte wohl alle biss 2020 abgeschlossen, der Mond eignet sich aber neben der Geologischen Forschung und der Technischen Aspekte der Herausforderung des Aufbaus einer Mondbasis für intensive Studien in Botanik und der Auswirkung der geringen Schwerkraft auf den Menschen. Projekte wie ein Radio Teleskop haben auch einen sehr großen wissenschaftlichen Wert und auch was das Spiegel Teleskope angeht ist das Ganze nicht so hoffnungslos, wurde das Projekt doch in Prinzip einfach wegen der Aufgabe der Mondbasis selbst aufgegeben. Der Mond hat sogar begrenzten Wirtschaftlichen Wert wie etwa für den H3 der sogar vorgeschlagen wurde.  


Am wichtigsten ist aber Zweifehlsohne der Technologie und Erfahrungspart  des Mondbasis Projektes man kann hier lernen wie man längere Zeit eine Struktur auf einer fremden Welt betreibt und BEO Technologien dabei erproben die man dafür Interessantere Ziele wie einen Asteroiden oder den Mars selbst brauchen wird.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Collins am 02. August 2010, 10:17:58
Zitat:
Am wichtigsten ist aber Zweifehlsohne der Technologie und Erfahrungspart  des Mondbasis Projektes man kann hier lernen wie man längere Zeit eine Struktur auf einer fremden Welt betreibt und BEO Technologien dabei erproben die man dafür Interessantere Ziele wie einen Asteroiden oder den Mars selbst brauchen wird.


Eine Mondbasis in der "frühzeit" viel zu unflexziebel. Aufenthalte von 3-4 Wochen an verschiedenen Punkten währen viel wertvoller um eine geeignete Position zu finden und einiges über den Mond noch dazu zu lernen.

Die angedachten Lander haben den nachteil das die Lande/Startstufe auf den Mond stehen bleiben. Aus Sicherheits gründen mußt du etwas weiter weg landen, so das nach kurzer Zeit die "Parkflächen" vor der Tür belegt sind.

Wie du eine Struktur auf anderen Terain betreibts wird doch schon heute in der Arktis geprobt. Hier sind ähnliche bedingungen wie auf den Mond in den Wintermonaten.

Mfg Collins
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: revan am 02. August 2010, 11:46:36
@Collins

Zitat
Eine Mondbasis in der "frühzeit" viel zu unflexziebel. Aufenthalte von 3-4 Wochen an verschiedenen Punkten währen viel wertvoller um eine geeignete Position zu finden und einiges über den Mond noch dazu zu lernen.


Gutes Argument, aber das war ja auch in Constellation inbegriffen also die mehrwöchigen Aufenthalte na verschiedenen Punkten. Außerdem währe das Problem mit den sich anhäufenden Startstufen gar nicht mahl so gravierenden. Es war ja geplant die Mondbasis in der Frühphase  180 Tage lang zu bemannen also 6 Monate später dies dann zur Vollzeitbesatzung auszubauen sprich 360 Tage bei 2-3 Landungen pro Jahr. Da auch ein Mondfahrzeug inbegriffen war der sogar gebaut wurde und bei der Inauguration von Herr Obama rumfuhr währen auch Landungen in großer Entfernung von der eigentlichen Basis möglich. Ich sehe daher keine dramatischen Probleme, letztendlich hätte man sich dann wohl dazu durchgerungen das Landekonzept zu ändern und ein System zu bauen das keine Startrampen zurück lässt sofern Müll überhaupt ein Problem ist.


Was nun den Strukturbau auf den Mond angeht so kann man die Herausforderungen wohl kaum mit denen auf der Erde vergleichen, sprich auf den Mond gibt es keine Atmosphäre es Herrschen Bedingungen wie in Raum, daher ist das ganze doch eine ganze andere Herausforderung.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 02. August 2010, 12:49:51
Der Vergleich einer Mondbasis mit einer Antarktis-Station ist an sich gar nicht schlecht, nur sind die Temperaturverhältnisse auf dem Mond naturgemäß wesentlich extremer und am Südpol hat man atembare Luft, auch wenn sie sehr kalt werden kann. Die Autarkie einer Mondbasis dürfte um einiges schwerer zu erreichen sein als die einer polaren Forschungsstation, und die sind nach vielen Jahrzehnten immer noch von einem steten Zustrom an Mensch und Material abhängig. Was die Kosten angeht, so dürfte eine Station auf dem Mond zighunderttausendfach teurer sein als eine am Pol. Dort kann man schließlich relativ simple Eisbrecher hinschicken, die auch ordentlich Ladung transportieren können, und der Bedarf für Lebenserhaltung ist am Pol bei weitem nicht so massiv wie auf dem Mond.

Damit wir uns recht verstehen - eine Mondbasis ist ein faszinierender Gedanke! Wir und vor allem die Jungs und Mädels von der NASA müssen allerdings abwägen, was man mit einer derartigen Basis erreichen kann und was es kosten wird. Die Entscheidung zur Durchführung ist dann selbstverständlich immer eine politische.

Übrigens: 3He werden wir die nächsten paar Jahrzehnte sicherlich noch nicht brauchen, und der Bedarf an Schwerelosigkeitsforschung wird auch nicht so bald zu Ende gehen. Die Brauchbarkeit des Mondes für optische Teleskope erscheint mir dagegen höchst fraglich. Darüber hatten wir neulich schon recht ausgiebig diskutiert (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=8679.0).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Collins am 02. August 2010, 22:24:43
Den Vergleich kannst du durch auch ziehn.

Denn in den Winter Monaten ist eine Polare Station weder mit einen Flugzeug zu erreichen noch mit einen Eisbrecher. Alles was du vor Winter einbruch nicht da hast kommt dann eben 6 Monate später.

Bei Krankheit hast du nur den Stations Doc und Funk/Internet, wie dann auch auf den Mond.

Auch die Einsammkeit in der einöde wäre fast gleich.

Ein Materialstrom hast du auch auf einer Mond Basis, da ja neue Instromente und ersatzteile ständig nachgeliefert werden müßen. Denn alles kanst du nicht am Anfang auf den Mond herstellen schon garnicht High-Tech.

Okay Sauerstoff ect. pp diese Dinge kanst du nicht in der Antarktis Simulieren.

Mfg Collins
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 02. August 2010, 23:30:26
Ich sage ja nicht, dass es keine Parallelen gibt, aber eine Versorgungsmission in der Antarktis erfordert einen Eisbrecher, der mindestens einige Dutzend (oder gar ein paar hundert?) Tonnen Fracht anliefert für wenige Millionen Euro. Zu einer Mondbasis müsste man einen satten dreistelligen Millionenbetrag ausgeben für vielleicht 10 Tonnen Fracht. Wir sprechen da über völlig andere Größenordnungen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Collins am 03. August 2010, 15:01:20
Geht es hier jetzt auch um die Versorgung?

Das eine Mondbasis teuer im Unterhalt ist ist klar, von den Baukosten ganz zu schweigen.  ;)

Die Rakten kapazität in den BEO wird meiner Meinung nach noch steigen sobald es einen Markt dafür gibt.
(Wie bei den Flugzeugen in der frühzeit.) Trotzdem wird es immer noch verdammt teuer sein.

Mfg Collins
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: websquid am 03. August 2010, 16:23:12
Raumfahrt ist generell um Größenordnungen teurer, als (annähernd) vergleichbare Programme auf der  Erde. Das war schon immer so und wird wohl auch so bleiben. Darum sind die Budgets für Raumfahrtmissionen ja auch deutlich höher als die für irdische Programme.

Was die Versorgung betrifft, kann man zumindest für Frachtmissionen auch über andere Konzepte als Raketen nachdenken, z.B. über Schlepper mit Solarelektrischen oder nuklearen Antrieben. (die Reisedauern sind für bemannte Missionen damit aber zu lang). Dann braucht man auch nicht unbedingt ein oft produziertes teures HLV, sondern nur für die bemannten Missionen. Und wenn man die Versorgung unbemannt auf anderen Wegen erledigt, kann man auch sehr kleine bemannte Raumschiffe losschicken und somit ein vergleichsweise kleines HLV (oder gar einen Standardträger mit Kopplung von Raumschiff und EDS) verwenden.

Solche Systeme lohnen sich aber erst dann, wenn man wirklich eine Station aufbaut, nicht für vereinzelte Missionen

mfg websquid
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 03. August 2010, 20:02:31
Geht es hier jetzt auch um die Versorgung?

Das eine Mondbasis teuer im Unterhalt ist ist klar, von den Baukosten ganz zu schweigen.  ;)

Die Rakten kapazität in den BEO wird meiner Meinung nach noch steigen sobald es einen Markt dafür gibt.
(Wie bei den Flugzeugen in der frühzeit.) Trotzdem wird es immer noch verdammt teuer sein.

Mfg Collins

Es geht vor allem um die Kosten, und die sind nun einmal extrem hoch. Wo soll denn der BEO-Markt herkommen? Nur die reichsten Staaten können sich überhaupt Raumfahrt leisten, und etliche (wie etwa Deutschland) zeigen sich sehr sparsam. Es gibt gerade erste zaghafte Ansätze, einen Markt im LEO zu schaffen, vielleicht sogar mit Stippvisiten zum Mond, aber was ist außerhalb des Erdorbits an Geld zu verdienen? Ich denke, wir kennen die Antwort, und so wird ein Großteil der Raumfahrt fest in staatlicher Hand bleiben. Eine Mondbasis wäre also eine staatlich finanzierte und organisierte Forschungseinrichtung, und da müssen sich die beteiligten Staaten wie bei jeder Art von Forschungsgroßprojekten überlegen, wieviel Geld sie dafür ausgeben wollen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 03. August 2010, 20:24:42
Zitat
Eine Mondbasis wäre also eine staatlich finanzierte und organisierte Forschungseinrichtung, und da müssen sich die beteiligen Staaten wie bei jeder Art von Forschungsgroßprojekten überlegen, wieviel Geld sie dafür ausgeben wollen.

Als internationales Vorhaben wäre das wohl noch eher zu stemmen...


Hier für Nostalgiker:
http://www.planetinaction.com/moonlander/index.htm
Interessanter Apollo-11 Simulator mit aktuellen Bildern  ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 03. August 2010, 22:59:28
Als internationales Vorhaben wäre das wohl noch eher zu stemmen...

So ist es. Die Amerikaner haben hin und her überlegt, wie sie eine neue Raumstation bauen und vor allem bezahlen könnten - das Ergebnis war am Ende die ISS. Auch wenn sie einen Großteil selbst bezahlen, hätten sie es alleine nicht in der Form geschafft. Vor gar nicht so langer Zeit hat man in den USA überlegt, die ISS zu versenken, aber die internationalen Verträge haben sie daran gehindert. Die ISS ist ein Erfolg internationaler Zusammenarbeit.

Präsident Obama gilt als Raumfahrt-Gegner, vermutlich sogar zu recht, und will mit dem Constellation-Programm die Rückkehr zum Mond stoppen. Dieses Programm stammt bekanntlich noch von der Bush-Administration. Nicht zuletzt wegen zwei Kriegen war dieses Programm unterfinanziert. Ein vermutlich noch gravierenderer Geburtsfehler dieses Programms dürfte aber gewesen sein, dass es sich dabei um einen amerikanischen Alleingang gehandelt hat. Hätte die NASA völkerrechtlich bindende Verträge mit Raumfahrtagenturen aus anderen Ländern abschließen dürfen, wären die Amerikaner immer noch auf dem Weg zum Mond - nicht alleine, aber eben auf dem Weg.

Mehr als die wenige Tage dauernden Stippvisiten wie bei Apollo zur Erforschung des Mondes wird es aber mittelfristig sicherlich nicht geben. Da dürfte es aber immer noch genug zu erforschen geben, ob nun bemannt oder unbemannt. Ich denke da etwa an Reiner Gamma (http://de.wikipedia.org/wiki/Reiner_Gamma).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Collins am 05. August 2010, 11:41:15
Lieber eine Stippvisite als garnichts.
Von den Stippvisiten können wir immer noch viel lernen und gleichzeitig alles für eine spätere Mondbasis üben(Landung,staub problem,betrieb ect.)

Mfg Collins
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 05. August 2010, 16:44:53
Zitat
Lieber eine Stippvisite als garnichts.

Naja, wenn alles nacher auf Sparflamme liefe, könnte der nächste Präsident wieder veranlassen, die Produktion wieder aufzunehmen bzw. zu verstärken...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 05. August 2010, 23:10:46
Lieber eine Stippvisite als garnichts.
Von den Stippvisiten können wir immer noch viel lernen und gleichzeitig alles für eine spätere Mondbasis üben(Landung,staub problem,betrieb ect.)

Und vergessen wir nicht, dass man die Missionszeiten auch noch steigern könnte, verglichen mit den alten Apollo-Flügen. Wir haben in den letzten Tagen gesehen, dass manche Forumsmitglieder von den sogenannten BEO-Missionen träumen. Was wäre darunter anderes zu verstehen, als Wochen und Monate zu fliegen, um dann ein paar Stunden oder Tage auf einem Asteroiden oder Minimond herum zu laufen? Wie wir schon besprochen haben, gibt es auf dem Mond noch genug zu tun, und dort käme man in einigen wenigen Tagen hin.

Naja, wenn alles nacher auf Sparflamme liefe, könnte der nächste Präsident wieder veranlassen, die Produktion wieder aufzunehmen bzw. zu verstärken...

Runner02, dein Optimismus ist wirklich immer wieder erfrischend.

Das Hauptproblem ist aber und wird es bleiben, dass die Raumfahrt JETZT unglaublich teuer ist. Warum soll man sich diese Ausgaben leisten? Von allen Träumereien aus der Frühzeit der Raumfahrt ist gerade einmal der wissenschaftliche Erkenntisgewinn übrig geblieben, und selbst da sind nicht alle Blütenträume zur Reife gelangt.

Man kann nun philosophisch argumentieren, dass wertfreie gesellschaftliche Aktivitäten möglich sein müssen. Man kann damit argumentieren, dass vieles bei der Raumfahrt wissenschaftliche Grundlagenforschung darstellt, die sich typischerweise erst sehr viel später auszahlt. Man kann volkswirtschaftlich argumentieren, dass jeder Cent, der in die Raumfahrt gesteckt wird, mit einem Nutzen-/Kosten-Verhältnis von > 1 mehr als einen Cent wieder in die Kassen bringen wird.

Tatsache ist leider, dass der meiste Gewinn erst in mittel- und langfristiger Zukunft erzielt werden kann, während die Ausgaben eben hier und heute anfallen. Die Politiker aller Länder und aller Coleur be- oder hintertreiben die Raumfahrt vielfach aus den falschen Gründen, etwa nationaler Ruhm, Kurzsichtigkeit, vorhandene (und hoch subventionierte) bzw. nicht vorhandene Arbeitsplätze in der Raumfahrt. Da das aber nun so ist, wie es ist, muss die Raumfahrt irgendwie so mitlaufen, und dadurch sind die Mittel begrenzt. Wo soll man großartig einsparen? Im Sozialen? Bei der Verteidigung in einer Welt, in der Schwäche unbarmherzig bestraft wird? Im Ausbau und Erhalt der Infrastruktur wie etwa den Verkehrswegen?

Eine leichtfertige Aufgabe des niedrigen Erdorbits für die bemannte Raumfahrt, also zurzeit in erster Linie der ISS, erscheint da nicht ratsam. Man muss also um die gesellschaftliche Akzeptanz für die Raumfahrt werben und an einer besseren Effizienz arbeiten, damit die industrielle Infrastruktur auf der Erde und im All erhalten und ausgebaut werden kann. Erste zaghafte Versuche nichtstaatlicher bemannter Raumfahrt gibt es soeben, die durch einen staatlichen Rückzug leicht zerstört werden können.

Dann (und ich fürchte: nur dann!) können wir als Menschheit eine nachhaltige Entwicklung in Gang setzen und unter anderem auch zum Mond fliegen. Apollo hat es gezeigt, dass ein Land zwar solch große Ziele erreichen kann wie die Entwicklung eines Schwerlastträgers und einer Expeditionskapsel und damit tatsächlich auf einem anderen Himmelskörper landen kann, die Gesellschaft sich damit aber völlig überfordert fühlt und die gesamte Basis weggeworfen wird.

Was die Rückkehr zum Mond angeht, ist dieser Beitrag jetzt ziemlich Off-Topic geworden, aber ich wollte es einfach einmal gesagt haben. Die strategische Planung der Raumfahrt ist und bleibt ein riskanter Tanz auf schmalem Grat.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Basileios am 13. August 2010, 14:06:43
Ein möglicherweise relativ preiswerter Plan, auf den Mond zurückzukehren und dort auch einen permaneten Außenposten zu errichten wurde vor einiger Zeit von der United Launch Alliance, einem Konsortium von Lockheed und Boeing, dass die Atlas und Delta Raketen vermarktet und betreibt, vorgeschlagen:

Affordable Exploration Architecture (http://www.google.de/url?sa=t&source=web&cd=1&ved=0CBYQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.ulalaunch.com%2Fsite%2Fdocs%2Fpublications%2FAffordableExplorationArchitecture2009.pdf&rct=j&q=ulalaunch%20affordable%20lunar%20architecture&ei=KzRlTN61H8yoOLqt3fkM&usg=AFQjCNER9Qlj3CUTsJrYX5LtsxcXApQLYw&cad=rja)

Die Architektur basiert auf einer einzigen Oberstufe für die Atlas und Delta Raketen, die Grundbestandteil aller anderen Raumfahrzeuge bildet (Depots, Landefähre).

Was mir besonders gefällt ist die horizontale Konfiguration des Mondlanders. Ein turmhohes Gefährt wie der Altair aus Constellation war nie besonders realistisch. Da hätte man ja Kräne gebraucht, um die Nutzlast zu entladen!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 13. August 2010, 17:19:19
(Leichtbau-)Kräne waren auch geplant ... und mit Demonstratoren auf der Erde bei den DesertRats bereits getestet. Den Aspekt bei Altair hatte man schon nicht vergessen ...

Bei dem ULA-Konzept müssten man auch erst mal schauen, wo man große Fracht unterbringt. Bei Altair gäbe es immerhin ein großes Frachtdeck.


Edit
Hier noch eines der Bilder von damals:

(http://t3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcR7phgBB5QbKjEBqX89yzXC8S_bqkgldBiIoR19w4X02XOOLIs&t=1&usg=__zH22o8ylHrMt1eLTZ_z-5mk77y8=)

Das "einfache Gestänge" mag zwar erstmal belächelt werden, aber warum nicht? Wie schon Koroljow sagte: ... kompliziert bauen kann jeder.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 13. August 2010, 18:38:14
Was mir besonders gefällt ist die horizontale Konfiguration des Mondlanders. Ein turmhohes Gefährt wie der Altair aus Constellation war nie besonders realistisch. Da hätte man ja Kräne gebraucht, um die Nutzlast zu entladen!

Diese horizontale Konfiguration ist nicht ganz neu. Ob das jetzt die alten aufgewärmten Pläne sind oder etwas neueres kann ich aus dem Kopf nicht sagen, da müsste man mal in den Tiefen des Forums graben.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 13. August 2010, 18:55:27
Ja, schon am Anfang von Constellation, quasi in der Sturm- und Drangphase, hatte Lockheed Martin eine horizontale Ableitung der Centaur als Lander präsentiert.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Basileios am 13. August 2010, 19:18:17
In der Frachtversion würde die Landefähre ohne die Aufstiegskabine landen und so stände mehr Platz für Nutzlast zur Verfügung.

Die Module der Mondbasis würden auch eher wie ISS-Module aussehen. Diese Konfiguration ist für den Mond besser geignet als die "Tuhnfischdose", da man solche Module leichter eingraben kann.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 14. August 2010, 16:00:21
Darin sehe ich einige Vorteile: Modular erweiterbar (ok, auch anders möglich), Wenn die Astronauten die Tanks rausnehmen, ist der überbleibende Raum noch um einiges größer. Außerdem könnte dies billiger sein, da kein LEM in dem Sinne gebraucht wird...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 15. August 2010, 13:10:58
Die Astronauten? Möchtest du, dass der Lander bei laufender Mission umgebaut wird? ???
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 15. August 2010, 13:28:11
Darin sehe ich einige Vorteile: Modular erweiterbar (ok, auch anders möglich), Wenn die Astronauten die Tanks rausnehmen, ist der überbleibende Raum noch um einiges größer. Außerdem könnte dies billiger sein, da kein LEM in dem Sinne gebraucht wird...

Abgesehen davon, dass das Ausbauen der Tanks viel zu aufwändig wäre, werden die Tanks doch gebraucht zur Lagerung von Treibstoff z.B.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Collins am 15. August 2010, 19:35:02
Darin sehe ich einige Vorteile: Modular erweiterbar (ok, auch anders möglich), Wenn die Astronauten die Tanks rausnehmen, ist der überbleibende Raum noch um einiges größer. Außerdem könnte dies billiger sein, da kein LEM in dem Sinne gebraucht wird...

Abgesehen davon, dass das Ausbauen der Tanks viel zu aufwändig wäre, werden die Tanks doch gebraucht zur Lagerung von Treibstoff z.B.
Das Ausbauen der Tanks wäre bei entsprechender Konstruktion ein leichtes. Die Tanks könnte mann ein stück abseits eingraben und weiter benutzten.
Ich sehe jedoch nicht den Vorteil dabei, da das Risiko das etwas beim Ausbau schief läuft sehr hoch ist.
Ferner müste der Raum in dem das Triebwerk ist Druck fest sein, was ein mehr gewicht zur folge hätte (kosten/nutzen).

Mfg Collins
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 15. August 2010, 20:13:56
Die Tanks sind doch meisst auch ein Teil der tragenden Struktur. Sonst würde die Konstruktion viel schwerer werden. Was spricht denn dagegen, die Tanks in ihrer halbwegs isolierten Stufe zu lassen und sie dort ohne viel Aufwand zu nutzen?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 16. August 2010, 07:23:09
Hallo,

"Innenausbau" auf der Oberflaeche, oder generell Zerlegen und Zusammensetzen von Geraeten, ist eine schlechte Idee. Der Mondstaub kommt ueberall rein und kontaminiert alles, an dem sich die Astronauten guetlich tun.

Ausserdem, feingliedrige Handwerksarbeiten in Raumanzuegen wuerde ich generell so weit wie moeglich vermeiden. Systeme baut man besser auf der Erde "fertig" zusammen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Basileios am 16. August 2010, 17:11:20
Es gab früher mal Pläne, Tanks nach Brennschluss als Wohnraum zu nutzen. Die dazu nötigen baulichen Veränderungen wären zum größten Teil aber schon auf der Erde installiert worden. Vorne an den Tank wäre als Teil der Nutzlast ein Modul gekoppelt gewesen, welches das Lebenserhaltungssystem und die Gase lagert. Nach Brennschluss hätten die Astronauten den Tank evakuiert und danach mit Luft gefüllt. Zum Schluss hätte man dann Leitungen an den Tankwänden (Luft- u. Flüssigkeitaustausch) entlangezogen und Trennwände installiert.

Die ULA hat in ihrer Mondflugstudie ähnliches angesprochen. Die ACES-41 Stufe des Mondlanders verbleibt auf der Oberfläche, um später entweder als zusätzlicher Raum oder als Tank für auf dem Mond produzierte Treibstoffe genutzt zu werden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 16. August 2010, 23:17:41
Ich denke, von diesen "Wet"-Plänen ist man zu Recht abgekommen. Die Wiederverwendung eines Tanks als Tank würde unter Umständen immer noch Sinn machen. Grundvoraussetzung ist natürlich, dass man während einer Mission etwas zum Einfüllen auftreiben kann.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 17. August 2010, 12:20:21
Zitat
Grundvoraussetzung ist natürlich, dass man während einer Mission etwas zum Einfüllen auftreiben kann.

Auf dem Mond wäre das gar nicht mal so einfach...
Wasser, Sauerstoff aus Regolith.... Dann wirds eh schon eng...

Ob man davon wirklich größere Mengen finden bzw. gewinnen kann?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 17. August 2010, 19:11:01
Zitat
Grundvoraussetzung ist natürlich, dass man während einer Mission etwas zum Einfüllen auftreiben kann.

Auf dem Mond wäre das gar nicht mal so einfach...
Wasser, Sauerstoff aus Regolith.... Dann wirds eh schon eng...

Ob man davon wirklich größere Mengen finden bzw. gewinnen kann?

Was willst du denn anderes als Wasserstoff und Sauerstoff in die Tanks füllen? Nur dafür sind sie ja gebaut worden und mir fällt auch gerade nichts ein, was man noch in großen Mengen brauchen würde (z.B. als Treibstoff).

Finden kann man Sauerstoff auf dem Mond in Unmengen. Wasserstoff ist wesentlich seltener, aber inzwischen weiss man ja, das es auch den in signifikanten Mengen gibt.

Gewinnen kann man den Sauerstoff mit verschiedenen Methoden, z.B. erhitzen. Wassereis könnte man mit Mikrowellen erhitzen und den Wasserdampf absaugen.
Es gibt sogar Wettbewerbe für Regolithabaumaschinen, die irgendwann man auf dem Mond eingesetzt werden könnten.

In den Tiefen des Forums finded sich zu all den genannten Punkten noch genauere Informationen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 17. August 2010, 21:28:16
All das braucht massig Energie. Wenn man eh schon nuklear Reaktoren in den Orbit schießt - warum sie dann nicht gleich in Verbindung mit elektrischen Antrieben verwenden, anstatt sie zu nutzen chemischen Treibstoff zu produzieren?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 17. August 2010, 21:38:08
Naja, für schnelle Flugbahnen Erde-Mond-Erde und auch einen Pendelverkehr zwischen LLO (Low Lunar Orbit) und Oberfläche benötigt man weiterhin schubstarke Antriebe mit kurzen aber effektiven Manövern. Um die chemischen Antriebe kommen wir also auf dem Mond absehbar nicht herum.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 17. August 2010, 21:54:43
Klar braucht die Treibstoffherstellung viel Energie (das meisste davon wird ja dann bei der Verbrennung wieder frei) aber auf dem Mond hat man ja Zeit. Man kann sich da ein Maschinchen mit Solarflächen hinstellen und es Monatelang Treibstoff oder Sauerstoff zum Atmen herstellen lassen.

Interessant wäre mal eine Abschätzung, wieviel Solarfläche man bräuchte, um für einen Astronauten dauerhaft genug Sauerstoff herzustellen. Kann das jemand gaaanz grob überschlagen?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 18. August 2010, 11:16:39
Zitat
Interessant wäre mal eine Abschätzung, wieviel Solarfläche man bräuchte, um für einen Astronauten dauerhaft genug Sauerstoff herzustellen. Kann das jemand gaaanz grob überschlagen?

Ich versuchs mal...

Also, pro Kopf verbraucht ein Astronaut ca. 1 kg Sauerstoff, wenn ich mich richtig eriinere...

So jetzt such ich mal die Bindungsenthalpie von Silikat raus..

EDIT: OK, habs gefunden: SiO2 hat eine Bindungsenthalpie von -910,86 kJ pro Mol, bei einer molaren Masse von 60,1 Gramm pro Mol. (Reine Elemente -Si und O2 - haben 0)

Daher komme ich auf einen Energieeinsatz von 15,16 kJ pro Gramm
Sprich: Wenn du 1 kg Siliziumdioxid zerlegen willst, brauchst du 15160 kJ

Das Gewichtsverhältnis ist Si 28,09 zu Sauerstoff 32
Dh. vereinfacht kannst du mit 1:1 oder 50/50 rechnen.

1 halbes Kilo Sauerstoff kostet somit 15160 kJ an Energie.

Pro Tag und Kopf muss man also mit ca. 30320 kJ rechnen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 18. August 2010, 11:42:58
Ok, Zusammenfassung: Um ein halbes Kilo Sauerstoff zu erzeugen, braucht man 8.422222222 Kilowattstunden.

Ein Quadratmeter Solarmodule erbringt eine Leistung von 130 Watt auf der Erde (am Mond sinds mehr)...

Man hat also 24 Stunden Zeit, 8,5 kWh zu erzeugen...

0,355 kW oder 355W muss dann die Fläche haben... Also bräuchte man rund 3 Quadratmeter (2,7)  pro Kopf.

Aber nur an den Polen, wenn dauernd Licht scheint, sonst bräuchtest du das Doppelte. (Länge der Nacht = Länge des Tages = 14 Erdtage = 14 Erdnächte)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: holleser am 18. August 2010, 12:52:27
Das ist aber nur die Energie die für die Chemie benötigt wird,
der Prozess hat mit sicherheit einen Wirkungsgrad, wodurch sich die benötigte Fläche nochmals Verfielfältigt,

zusätzlich dürfte ein socher Prozess erst ab einer Mindestgröße effektief Arbeiten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 18. August 2010, 16:14:31
Was man noch mit einkalkulieren muss: Energiebedarf für Abbau und Transport des Rohstoffs und für die Lagerung jedes Kilogramms Sauerstoff.
Der Abbau dürfte des Regolith als Rohstoff dürfte dabei auch ziemlich flächenintensiv sein (werden).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Flandry am 18. August 2010, 18:34:23
Soll die Menge des verstoffwechselten Sauerstoff ständig neu aus dem SiO2 gewonnen werden?

Wenn nicht, reicht doch ein bestimmter Vorrat, der bei Gelegenheit wieder aufgefüllt wird. Der Sauerstoff verschwindet ja nicht, sondern ist im CO2 gebunden. Da man davon auch nicht zuviel haben will, wäre es sinnvoller dieses wieder aufzuspalten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 18. August 2010, 19:19:08
Zitat
Soll die Menge des verstoffwechselten Sauerstoff ständig neu aus dem SiO2 gewonnen werden?
Stimmt, das hatten wir scheinbar ganz vergessen.

Eigentlich bräuchte man ganz wenig, um Lecklagen auszugleichen.

Man wird ja nicht so verschwenderisch sein und das CO2 einfach in die Mondexosphäre auslassen... Man kann CO2 genauso elektrolytisch spalten, das verbraucht sogar weniger Energie (die Bindung ist schwächer...)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 18. August 2010, 20:11:53
Zitat
Soll die Menge des verstoffwechselten Sauerstoff ständig neu aus dem SiO2 gewonnen werden?
Stimmt, das hatten wir scheinbar ganz vergessen.

Eigentlich bräuchte man ganz wenig, um Lecklagen auszugleichen.

Das war mein ursprüngliches Ansinnen. Ich bin von einem nicht ganz geschlossenen Kreislauf ausgegangen, ähnlich wie auf der ISS.

Die benötigte Solarfläche scheint mir trotz aller Unsicherheit beim rechnen aber nicht völlig unrealistischen zur Umsetzung zu sein.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 19. August 2010, 02:40:37
Einverstanden, das überzeugt mich. :) danke.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 19. August 2010, 04:10:16
Das Problem ist aber zum einen schonmal, das SiO2 (Quarz) (http://webmineral.com/data/Quartz.shtml) ein Feststoff ist. Dadurch ergeben sich schonmal rein technisch einige Probleme diesen in Si und O zu spalten. Si wird auf der Erde durch Reduktion gewonnen, also SiO2 + C -> Si + CO2. Ob diese Reaktion aber fuer die Gewinnung von Sauerstoff auf dem Mond vorteilhaft ist, ist zweifelhaft.

Zweitens: Reiner Quarz duerfte auf dem Mond eher selten sein, da ses sich um mafische Gesteine handelt. Ein Basalt (Regolith ist ja nichts weiter als pulverisiertes Mondgestein) hat maximal 5 % davon, oftmals gar keinen. Man hat es dann eher mit Mineralen wie Plagioklas (Na,Ca)(Si,Al)4O8 (http://webmineral.com/data/Plagioclase.shtml) oder Pyroxen (Ca,Na)(Mg,Fe++,Fe+++)[Si2O6]  (http://webmineral.com/data/Aegirine-augite.shtml) zu tun, alles in einer bunten Mischung.

Informationen zur Zusammensetzung von Mondgesteinen gibt es z.B. hier: Chemical composition and origin of nonmare lunar basalts (http://adsabs.harvard.edu/full/1971LPSC....2..999H)

Oder hier: Mineralogy and composition of Apollo 11 lunar samples (http://adsabs.harvard.edu/full/1970GeCAS...1..561K)
Martin
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gaia am 19. August 2010, 13:11:06
hi,

ich schätze ja, dass es sinnvoller sein wird, dass man zunächst einen Tank mit Sauerstoff mitbringt, und der dann ausreicht, bis man die Solarmodule aufgestellt hat, die den verbrauchten Sauerstoff dann wieder aufbereiten können.
Weil die Astronauten beim Aufbau der Station unverzichtbar sind, muss genug O2 von Anfang an da sein.
Ich könnte mir vorstellen, dass man erst mit dem Regolith anfängt, wenn Menschen auf dem Mond sind, und genug Infrastruktur steht.
Ansonsten bräuchtest du ein Gerät dass schon vorher da ist, und die Sauerstoffproduktion vorbereitet, was aber auch schon wieder Solarmodule benötigt die vorher aufgestellt sein müssen, wofür vermutlich aber auch erst wieder Menschen nötig sind.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 19. August 2010, 16:04:15
Ich denke bei solchen Arbeiten zum Errichten eines Infrastruktursystems auf der Mondoberfläche wird uns die Wirklichkeit schneller überholen als wir erwarten. Nur weil wir es gewohnt sind solche Arbeiten (Aufstellen, Verlegen, Anschließen, Justieren) auf der Erde von Menschenhand machen zu lassen, heißt nicht, dass das so sein muss und auch im All sinnvoll ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man hier viel mehr automatisieren kann/wird, mit flexiblen und spezialisierten Baumaschinen und -robotern. Durch einen abgestimmten Mix zwischen bauenden und zu bauenden Maschinen wird man den Menschen aus der Gleichung streichen.
Der Betrieb einer ISRU-Anlage würde dann ja auch quasi Menschenlos ablaufen.

Der Mensch ist außerhalb der Erdbiosphäre nicht mehr so leistungsfähig wie wir es gewohnt sind, sondern benötigt selbst allerlei Helferlein (hier z.B. klobige Raumanzüge), die ihn aber selbst wieder einschränken. Was er vor Ort gut/besser kann, ist Überwachung/Kontrolle und Eingreifen bei Notfällen/Anomalien. Überall wo er selbst nur noch "daneben stehen" würde, kann man ihn auch auf der Erde "daneben setzen".

Ich denke man muss sich über jeden Arbeitsschritt auf dem Mond zuerst den Gedanken machen: Wie kann ich das ohne Menschenhand realisieren?
Dabei bin ich mir sicher, dass man überall eine passende Lösung findet, wie auch in der irdischen Produktion der Mensch überall heraustechnisiert werden kann, wenn man nur will/muss.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 19. August 2010, 17:00:03
Ich weiß nicht ob diese Vision realistisch ist. Sicher, ich kann mir gut vorstellen, das eine Fabrik (z.b. zur Sauerstoff-Produktion) auf der Erde in 10, 20t Module aufgeteilt und auf dem Mond aufgestellt wird. Auch automatischem Betrieb mit mobilen Harvestern etc pp. kann ich mir denken.

Das Problem fängt aber an, wenn einem Zahnrad ein Zahn abbricht, ein Regolitbrocken sich im Mahlwerk verklemmt oder durch chemische Ablagerungen ein Ventil verstopft wird.

Ein Austausch des ganzen 20t Fabrikmoduls kommt aus Kostengründen wohl nicht in Frage. Eine automatische Reperatur innerhalb des Modules ist aber eine enorme Herausforderung - ist die Robotik dieser gewachsen? Oder mit aktuellem Bezug: Wäre Dexter in der Lage gewesen das ISS Pumpmodul auszutauschen?

Wenn die Raumfahrt, in diese Richtung Forschungs- und Entwicklungsarbeit leisten würde, würde ich das jedenfalls begrüßen. Allerdings bin ich unsicher, ob wir schon soweit sind, das direkt auf dem Mond anzuwenden - und ob es nicht sinnvoller wäre mit solchen feingliedrigen Automaten ersteinmal auf der Erde Erfahrung zu sammeln.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Halbtoter am 19. August 2010, 17:13:05
Man müsste davon abkommen an den Modulen zu montieren oder reparieren und dazu kommen in den Modulen zu arbeiten so dass man keinen Anzüge braucht. Oder man baut eine Montagehalle wie man die einzelnen Module unter Atmosphäre warten kann.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 19. August 2010, 17:27:42
@knt

Ich sagte doch: Bei Anomalien und Notfällen ist der Mensch gut und nowendig.

Zitat
Was er vor Ort gut/besser kann, ist Überwachung/Kontrolle und Eingreifen bei Notfällen/Anomalien.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 19. August 2010, 18:54:36
Was auch als ein Problem für das Leben auf dem Mond werden dürfte ist der Mondstaub. In der Regel sind die Partikel wenn ich mich nicht irre kleiner und scharfkantiger als das was auf der Erde üblicherweise (zB. Wüste) vorhanden ist.
Das Zeug setzt sich so ziemlich überall fest, wie man auch an den Anzügen der Apollo Astronauten sehen konnte. Außerdem trägt sich der Staub auf verschiedene Wege (verstauen des Anzugs, Schuhe) auch in das innere der Station. Mond-Kolonialisten würden wohl eher weniger so leben wie die Astronauten auf der ISS, sie würden wohl mehr eine gewisse Ähnlichkeit zu Arbeitern aus Kohlekraftwerken haben, zumindest nachdem sie sich des dreckigen Raumanzugs entledigt haben. Ob man da wirklich so viel Wasser für die oftmalige Reinigung (angenommen sind tägliche EVA) verwenden kann?
Abgesehen davon, dass der Staub für die Mechanischen Teile und Dichtungen auch nicht das beste wäre.

Was ich mich auch Frage ist ob der Mondstaub krankheitserregend ist. Ist dazu etwas bekannt?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 19. August 2010, 20:20:16
Was ich mich auch Frage ist ob der Mondstaub krankheitserregend ist. Ist dazu etwas bekannt?

Ich habe einmal dazu gelesen, dass Schmitt und Cernan beide leichtes Fieber bekommen haben. Der Staub scheint schon recht tückisch zu sein...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 19. August 2010, 20:38:06
Hallo,

nicht immer gleich Komplettzitate machen, wenn sich die Antwort auf eine Zeile bezieht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gaia am 19. August 2010, 22:38:56
korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber ich behaupte, dass Maschinen mit den selben Technischen Fähigkeiten wie der Mensch wesentlich schwerer sind als der Mensch und demnach auch teurer im Transport.

Wobei ich schon denke, dass man zunächst ein mobiles Baufahrzeug hin schicken wird, was die Grundlagen legt. Für Reparaturen, sind letztendlich doch wieder Menschen notwendig.

Ich schätze den Staub würde man durch Schleusen abhalten können.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 19. August 2010, 22:54:37
Das mag schon sein, aber braucht man immer die volle menschliche Kapazität? Nicht zu vergessen, dass für die menschlichen Lebenserhaltungssysteme ein erheblich höherer Aufwand getrieben werden muss als für die technischen.

Und was den Staub angeht, da dürfte erheblicher Forschungsbedarf bestehen. Da braucht es eine sehr gute Schleuse, um den Staub draußen zu halten. Letztlich würde eine bemannte Mondstation eine komplette Dekontaminationsschleuse brauchen, um die Raumanzüge der Astronauten vom Staub zu befreien. Oder man benutzt ein neues Konzept und lässt die Anzüge immer draußen (und steigt von hinten aus der Station heraus ein). Das macht allerdings die Wartung auch nicht gerade einfach.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 19. August 2010, 22:55:29
@Gaia

So pauschal kannst das nicht sagen, schon beim direkten Vergleich Mensch-Maschine. Außerdem gilt, was ich oben schon sagte: Der Mensch benötigt Helferlein und Versorgung. Diese, auf der Erde zu ignorierende, Komponente/Technik potenziert die Masse und Komplexität des "einfachen Menschen" beim Einsatz im All erheblich. Gerade dieser Aspekt lässt die Maschinen/Roboter da draußen "gewinnen."
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gaia am 19. August 2010, 23:28:34
am besten wir bauen eine Station für Roboter, die schicken uns dann die Bilder zu *g*

aber stimmt schon, die Automatisierung wird einen beträchtlichen Anteil am ganzen haben.
Weiß jemand wo weltraumtaugliche Roboter gebaut werden? ICh weiß, dass die Japaner einen Roboterarm an der ISS haben und die Kanadier glaube auch, aber was eigenes und Mondtauglich wäre bestimmt auch nciht schlecht :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 20. August 2010, 09:49:39
Zitat
Ich habe einmal dazu gelesen, dass Schmitt und Cernan beide leichtes Fieber bekommen haben. Der Staub scheint schon recht tückisch zu sein...

Das war aber mehr eine 'allergische Reaktion' als eine Infektion... Am Mondstaub (zumindest am oberen) sind unseres Wissens keine Bakterien.

Das war keine körpereigene Substanz und daher wollte der Körper die vermeintlichen Krankheitsereeger mit Fieber bekämpfen. Wobei die Leukozyten wohl kaum in der Lage sind, Staub zu zerlegen...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 20. August 2010, 09:56:14
Man muss sich wahrscheinlich auch Gedanken über Lungengängigkeit von möglichen Kleinstbestandteilen machen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 20. August 2010, 13:09:08
Das war aber mehr eine 'allergische Reaktion' als eine Infektion... Am Mondstaub (zumindest am oberen) sind unseres Wissens keine Bakterien.

Das hatte ich ja auch keineswegs behauptet. (Ein übles Zusammenspiel zwischen lunarem Staub und mitgebrachten irdischen Erregern ist aber auch nicht völlig auszuschließen.) Aber wie Schillrich schon geschrieben hat, ist der Staub bei den Mondlande-Teams nach den EVAs in die Lungen eingedrungen und hat vermutlich dort Effekte hervorgerufen.

Zu überlegen wäre auch noch, ob Partikel des Mondstaubs womöglich sogar im Feinstaubbereich liegen. Der geht bekanntlich durch die Lunge direkt ins Blut (und hat deshalb die Europäische Kommission zu einer Feinstaubrichtlinie veranlasst). Der sichtbare Staub, der die Raumanzüge dermaßen verdreckt hat, war natürlich viel grobkörniger. Aber auch solcher Staub kann Reizungen tief in den Lungen verursachen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gaia am 20. August 2010, 15:09:51
Ok, aber ich denke, dass man die Raumanzüge so Modifizieren kann, dass man den Staub in einer Schleuse direkt von den Anzügen selbst entfernen kann, und und in einer zweiten Schleuse die Anzüge dann ausgezogen werden können ohne dass direkter Kontakt mit dem Staub auftritt.
Weiß jemand ob und wie stark der Staub aufwirbeln kann so ganz ohne Atmosphäre? Dürfte ja theoretisch nur vom Menschen und eventuelle Meteoriteneinschläge aufgewirbelt werden. Ohne Wind dürfte er sich auch gar nicht so großflächig ausbreiten wenn er aufgewirbelt wurde eigentlich.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: websquid am 20. August 2010, 15:17:30
Dürfte ja theoretisch nur vom Menschen und eventuelle Meteoriteneinschläge aufgewirbelt werden. Ohne Wind dürfte er sich auch gar nicht so großflächig ausbreiten wenn er aufgewirbelt wurde eigentlich.
So ist es. Dadurch ist der Staub aber ja  gerade da aufgewirbelt, wo die Astronauten sind.
Ein Schleusensystem wären ziemlich aufwändig, wenn man den ganzen Feinstaub entfernen muss

mfg websquid
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gaia am 20. August 2010, 15:37:47
mmhh..ich könnte mir vorstellen, dass eine kombination aus Wasser, Luft und hohem Druck in der Lage wäre den Feinstaub von den Anzügen zu entfernen. Durch den hohen Druck braucht man dann auhc nciht so sehr viel Wasser dafür.
Aber recht hast du,  ein Schleusensystem wäre aufwendig.
Gibt es eine andere Möglichkeit Menschen aus Lufträumen ins Vakuum zu bringen ohne Schleusen?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 20. August 2010, 15:39:52
So ist es. Dadurch ist der Staub aber ja  gerade da aufgewirbelt, wo die Astronauten sind.
Ein Schleusensystem wären ziemlich aufwändig, wenn man den ganzen Feinstaub entfernen muss

Hast du mit "Feinstaub" wirklich Feinstaub gemeint? Der ist nämlich wirklich so fein, dass er völlig unsichtbar ist. Höchst gefährlich für die Gesundheit, aber unsichtbar. Ob es solchen Staub auf dem Mond gibt, weiß ich nicht. Möglich wäre es aber schon.

mmhh..ich könnte mir vorstellen, dass eine kombination aus Wasser, Luft und hohem Druck in der Lage wäre den Feinstaub von den Anzügen zu entfernen. Durch den hohen Druck braucht man dann auhc nciht so sehr viel Wasser dafür.
Aber recht hast du,  ein Schleusensystem wäre aufwendig.
Gibt es eine andere Möglichkeit Menschen aus Lufträumen ins Vakuum zu bringen ohne Schleusen?

Vielleicht hast du Recht, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass das entweder eben schon prinzipiell nicht funktioniert oder auf dem Mond zumindest unpraktikabel ist. Viel Wasser hat es dort oben nicht, und man müsste das Waschwasser natürlich auch wieder vom Staub befreien.

Wie gesagt, für geplante Expeditionsfahrzeuge sind Anzüge in der Entwicklung, die man (wie die russischen?) von hinten besteigt. Diese Anzüge würden die ganze Zeit draußen bleiben. Das macht aber sicherlich die Wartung schwierig und natürlich muss die Luke für den Durchstieg sehr dicht verschließbar sein.

Trivial sind die Probleme leider wirklich nicht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 20. August 2010, 16:40:05
Hallo Gaia,

"ich könnte mir vorstellen, dass es gehen kann" und "ich denke, dass es möglich ist" reicht leider nicht aus, bzw. diese allgemeinen Gedanken sind zu wenig konkret. Ich kann mir auch vorstellen, dass es mit einem Schleusensystem löst: aber wie?

Bei den Eigenschaften des Staubs ist zu bedenken, dass er elektrostatisch aufgeladen ist und außerdem sehr scharfkantige Körner besitzt. Beides macht ihn so resistent gegen einfaches Abschütteln und Abwaschen.


Wie Ruhri schon sagte: Für Constallation gab es das Konzept von Anzügen, die (im Betrieb) immer außen bleiben, mit der Rückenpartie an die Module "andocken" und die man durch diese Rückenpartie aus dem Stationsinneren besteigen sollte.
Die grundlegende Idee war quais, die Kontaktfläche zwischen (kontaminierter) Anzugshaut und Stationsinnerem zu minimieren.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: knt am 20. August 2010, 17:18:23
Ich mag das NASA Konzept, in dem die Astronauten von hinten in die Raumzüge einsteigen - den dieses Konzept realisiert die ultimative Trennung des Menschen von der Umgebung im Normalbetrieb.

Beim Rover sind die Anzüge natürlich direkt der Umgebung ausgesetzt (und dort beim Fahren sicher einer Menge Staub ausgesetzt!). Bei einer fixen Station muss dies aber nicht der Fall sein. Ich kann mir vorstellen, das die Anzüge dort an der Wand zwischen einem Vorraum und dem eigendlichen Stations-Inneren angebracht sind. Das schützt die Anzüge nicht nur vor der Umwelt (auch mit Hinblick auf Mars), dieser Vorraum kann auch als Wartungsraum für die Anzüge dienen und damit eine Kontaminierung der Station an sich verhindern. Dazu wäre er zusätzlich zu den Anzug-Ports mit Schleusen ausgestattet.

Viel Wartungsarbeit sollte an den Anzügen eigendlich nicht anfallen - und das meiste davon betrifft doch auch die Innerrein des Anzugs, und nicht seine Aussenhaut.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: websquid am 20. August 2010, 19:53:45
Hast du mit "Feinstaub" wirklich Feinstaub gemeint?

Hab ich, hast du schließlich selbst mit angefangen. ;) Ob das wirklich so klein ist, wissen wir aber wohl alle nicht

mfg websquid
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 20. August 2010, 20:03:08
Gut, aber wir reden über verschiedene Korngrößen. Der Schmutz an den Raumanzügen ist laut Definition kein Feinstaub (http://de.wikipedia.org/wiki/Feinstaub), denn der hat eben nur 10 µm Durchmesser. Er kann aber auch tatsächlich durch Erosion von Gestein entstehen, folglich müssen wir leider damit rechnen, dass es auf dem Mond welchen gibt. Feinstaub entsteht auf der Erde unter anderem in den Motoren der Autos, was auch der einzige Grund ist, wieso wir in Deutschland inzwischen rote, gelbe und grüne Platten in unsere Autos kleben.

Und es gilt leider: Je kleiner, desto gefährlicher.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gaia am 20. August 2010, 21:36:59
@Schillrich: Tut mir leid, dass meine allgemeinen Gedanken nicht konkret genug sind. Ich werde sie für mich behalten ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tomtom am 20. August 2010, 21:56:45
Um das Thema Mondstaub etwas konkreter zu machen hier drei schöne Präsentationen:
http://www.lpi.usra.edu/meetings/leagilewg2008/presentations/oct30pm/christoffersen.pdf
http://www.lpi.usra.edu/meetings/leagilewg2008/presentations/oct29am/crosby.pdf
http://www.lpi.usra.edu/meetings/leagilewg2008/presentations/oct29am/Tranfield4110.pdf

Wenn ich recht sehe, geht es bei 10 µm, die Oberfläche spielt aber eine Rolle, man weiß noch sehr wenig über die chemischen Reaktionen, Verschleiß am Raumanzug und allen technischen Einrichtungen ist ein großes Problem, das Verhalten des Staubs ist aufgrund der statischen Aufladung und der geringen Gravitation ganz speziell. Wie gesundheitsschädlich es ist, müßte man erst noch weiter erforschen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 21. August 2010, 07:34:08
Hallo Gaia,

es geht nicht darum etwas abzuwürgen oder dass du deine Gedanken für dich behalten sollst. Wir sollen hier miteinander diskutieren.
Ich möchte vielmehr die Diskussion so lenken, dass man thematisch sinnvoll miteinander sprechen und Ideen und Meinungen abwägen kann. Mit "ich denke es geht", ohne irgendwelche Details, Ausführungen und Erklärungen geht das nicht. Ich könnte auch nur sagen: "Ich denke doch, dass die Erde eine Scheibe ist." Und dann? Dann kann man meine Meinung einfach nur zur Kenntnis nehmen, mehr nicht. Oder man muss beginnen mir meine Gedanken aus der Nase zu ziehen, um zu "beweisen", dass ich mir keine Gedanken gemacht haben und keine Erklärung liefern kann, sondern einfach nur eine Meinung habe.

Also: Behalte nichts "Durchdachtes" für dich. Fülle es dann aber mit mehr. Wenn du eine Idee hast, darin aber notwendige Details fehlen, dann stell sie vor und frag nach offenen Punkten.


PS:
runner02 kann davon wahrscheinlich ein Lied singen ;-). Er hatte oft Ideen, die wir hier einfangen und auf ordentliche Füße stellen mussten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gaia am 21. August 2010, 09:37:05
Hallo Schillrich,

Ich werde das im Auge behalten. Ich denke aber, dass du deine Hinweise hättest geben können, ohne meine Formulierungen in den Vordergrund zu stellen. Aber recht hast du: Halbwissen ist unangebracht.

Und wenn der Sand elektrostatisch aufgeladen ist, kann man mit E-Feldern Arbeiten ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 21. August 2010, 10:27:58
Ein paar interessante Fakten aus den von tomtom verlinkten Dokumenten:
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 21. August 2010, 13:55:20
http://www.cmu.edu/news/archive/2007/September/sept20_scarab.shtml

Hier, diesen Roboter habe ich in der NTV-Doku 'Bergbau auf dem Mond' zum ersten Mal gesehen...

Er soll die Möglichkeiten für ISRU untersuchen...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 23. August 2010, 16:57:53
Wenn man die beiden widersprüchlichen Ergebnisse (während der Mission erhöhte Reibung, bei heutiger Untersuchung keine Verschleißspuren) aus der obigen Untersuchung gleichzeitig als "wahr" ansieht, könnte eine mögliche Erklärung vielleicht sein:
Ich denke, mittelfristig würde der Staub deutliche Verschleißspuren hinterlassen. Das schafft "Sand" immer, vor allem da er auch in "unendlichen Mengen" vorhanden ist und immer wieder neu kontaminieren und reiben kann. Interessant wären die Härtewerte des Mondstaubs. Damit ließe sich schnell sagen/abschätzen, wer der Sieger beim Verschleißwettkampf ist.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gaia am 23. August 2010, 17:37:55
Ich denke, dass man die nächsten Anzüge so beschichten kann, dass sich kein Sand daran/darin festsetzt oder haften bleibt. Die Materialforschung hat gute Fortschritte seither gemacht, und die nächsten Raumanzüge werden noch bestimmt 10 Jahre mindestens brauchen, bis sie auf dem Mond zum Einsatz kommen.
Aber es schadet bestimmt nicht, immer ein paar Ersatzanzüge in Reserve zu haben :) Letztendlich wird alles für eine bestimmte Haltbarkeit ausgelegt, und das selbe wird man für Raumanzüge machen, und wenn die Lebensdauer der Anzüge für den Mond nur 1 Jahr oder 6 Monate ist, wird man diese so konzipieren, dass man sie dort für andere Sachen wiederverwenden kann, oder so recyclen, dass man daraus wieder Anzüge gewinnt.

Sollte man die Variante verwenden, die Anzüge von außen an die Station zu docken und von drinnen ein zu steigen, muss man trotzdem aufpassen, dass nicht irgendwann ein Leck auftritt und Luft entweicht, sollte ein Anzug beschädigt sein.
Das heißt, man muss die Anzüge letztlich in jedem Fall resistenter gegen den Staub machen.
Wäre mal eine Herausforderung für die Textilindustrie, einen geeigneten Mondanzug herauszubringen *g*
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 23. August 2010, 17:44:27
Das ist ein guter Punkt, bzw. eigentlich ein echtes potentielles Risiko und Problem dieses "Außenandockens".
Die Außenseite der Anzüge ist Teil des Dockingmechanismus. Gleichzeitig ist wird die Außenseite mit Sicherheit kontaminiert.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gaia am 23. August 2010, 18:01:23
dazu kommt, dass die Anzüge einer höheren Strahlung ausgesetzt sind, wenn sie außen an der Station andocken, zumindest wenn sich diese oberirdisch befindet.
Einige Ideen plädieren dafür die Station unterirdisch zu bauen, damit weniger Strahlung auftrifft, und die Gefahr für Meteoriteneinschläge kleiner wird. Für diesen Fall bräuchte man dann eh Schleusen früher oder später.
Ich denke, dass man auch aus reinen Sicherheitsbetrachtungen Schleusen einrichten wird, und die Anzüge dann an einem Teil innerhalb der Schleusen sichert, denn falls mal etwas wie eine Explosion oder ein Feuer statt finden sollte, würde man noch ein Raum mit Sauerstoff brauchen, in den man sich zurück ziehen kann, in dem aber auch Anzüge sind, falls man zum Shuttle muss.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: alswieich am 23. August 2010, 20:12:16
Mahlzeit!


Um die außen angebrachten Anzüge vor Strahlung zu schützen würde man es auf dem Mond wie auf der Erde machen:
http://www.guenter-grau.de/Dorsten/STRASSEN/09RECKST/0912RECK.JPG (http://www.guenter-grau.de/Dorsten/STRASSEN/09RECKST/0912RECK.JPG)
Man achte auf die Stoffbahnen über den Schaufenstern. Unter-"irdisch" oder/und ein weiteres Modul mit Schleuse würde natürlich auch funktionieren (ist auch lukrativer für die Hersteller der Bergwerkstechnik oder/und des Moduls).

Das Thema Mondstation unter der Mondoberfläche mit den vielen ungelösten Problemen wurde hier auch schonmal behandelt und war sehr interessant. Bitte bei Bedarf selber suchen.

Man kann zwar die außen angebrachten Raumanzüge von innen öffnen und besteigen, aber natürlich gibt es innen noch eine verschließbare Luke, damit die Luft nicht aus der Station oder dem Rover entweichen kann, wenn kein Anzug mehr da ist (ein Raumfahrer befindet sich im Anzug und holt z. B. Bier beim Wirt umme Ecke) oder wenn ein angedockter Anzug ein Leck haben sollte.


Gruß
Peter
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 23. August 2010, 22:36:13
Ich denke, dass man die nächsten Anzüge so beschichten kann, dass sich kein Sand daran/darin festsetzt oder haften bleibt. Die Materialforschung hat gute Fortschritte seither gemacht, und die nächsten Raumanzüge werden noch bestimmt 10 Jahre mindestens brauchen, bis sie auf dem Mond zum Einsatz kommen.

Möglich, dass man so etwas heute entwickeln kann. Ich frage mich aber nur, ob man ausreichend genug weiß, womit man es eigentlich zu tun hat? Und selbst wenn dies der Fall sein sollte, kann man zu Testzwecken künstlichen Mondstaub herstellen, um die neu entwickelte Ausrüstung daran zu erproben?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gaia am 23. August 2010, 22:56:21
Um die außen angebrachten Anzüge vor Strahlung zu schützen würde man es auf dem Mond wie auf der Erde machen:
http://www.guenter-grau.de/Dorsten/STRASSEN/09RECKST/0912RECK.JPG
Man achte auf die Stoffbahnen über den Schaufenstern.
Da Strahlung an der Mondoberfläche reflektieren kann, werden egal welche Stoffbahnen nichts helfen, wenn sie nur nach oben hin abdecken. Da wird man schon drum herum bauen müssen, denke ich.

Möglich, dass man so etwas heute entwickeln kann. Ich frage mich aber nur, ob man ausreichend genug weiß, womit man es eigentlich zu tun hat? Und selbst wenn dies der Fall sein sollte, kann man zu Testzwecken künstlichen Mondstaub herstellen, um die neu entwickelte Ausrüstung daran zu erproben?

Ich glaube kaum, dass man ausreichend genug weiß, da nie Langzeitversuche auf dem Mond gemacht wurden. Ich finde es eh erstaunlich, dass die Astronauten auf dem Mond keine Strahlenschäden bekommen haben. Aber von der kurzen Zeitdauer, kann man glaube ich nicht sagen, wie sich die Anzüge nach einem Monat oder einem Jahr verhalten hätten.
Die Nachuntersuchungen haben wohl keine Schäden festgestellt, aber ob spontane Korrosionserscheinungen nach ein paar Tagen länger auf dem Mond aufgetreten wären, weiß keiner.
Mit den Mitgebrachten Gesteinsproben, kann man bestimmt etwas Staub herstellen, wenn man es intensiv genug mahlen und mit Strahlung behandelt hat etc., aber ob das ausreicht um Aussagen über reale Situationen zu treffen? Man müsste jemanden in solch einem Raumanzug extrem lange in eine Umgebung stellen, in der solch ein Staub auf ihn einwirkt. Der Anzug muss sich bewegen, damit man sehen kann ob Gelenke beschädigt werden würden etc.
Wenn der Anzug mit Teflon beschichtet ist, gleitet vielleicht alles Problemlos ab, aber was ist mit Mikrometeoriten die möglicherweise einschlagen könnten?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 23. August 2010, 23:15:31
Nun ja, die NASA hat die Anzüge, teilweise gereinigt, teilweise ungereinigt. Es wäre gut, wenn man den Staub gut aufbewahrt hätte. Mit "gut" meine ich auch unter möglich geringem Druck. Der Staub auf den ungereinigten Anzügen wird sich chemisch verändert haben, nachdem er ca. 40 Jahre lang der Erdatmosphäre mit ihrem Sauerstoff ausgesetzt gewesen ist.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Collins am 23. August 2010, 23:22:03
Hallo Gaia,
das hört sch ja fast wie in den Anfangstagen von Apollo an. Was Währe Wenn.
Ein rest Risiko bleibt bei sollchen Missionen immer. Ich glaube bei Apollo 16 war es so, das wenn sie etwas länger aus den Mond geblieben währen, sie ein problem mit der Stahlung bekommen hätten (Sonne).

Die Anzüge betreffend der Haltbarkeit:
Apollo 11 rund 2 Std.
Apollo 17 ein paar Tage
warum sollte es anders sein bei neuen Anzügen?
Der langzeit Test kommt dann mit einer festen Station dann von ganz alleine und denn daraus folgenden verbesserungen.

Mfg Collins
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gaia am 23. August 2010, 23:39:55
@ruhri: das stimmt. Aber der Staub von den Anzügen hätte vermutlich nicht gereicht um damit weitere Tests zu fahren, wie sich die Anzüge damit verhalten. Um die Situationen gut simulieren zu können muss man immer wieder neuen Sand nachlegen können.

@collins:
Zitat
Die Anzüge betreffend der Haltbarkeit:
Apollo 11 rund 2 Std.
Apollo 17 ein paar Tage
warum sollte es anders sein bei neuen Anzügen?
Der langzeit Test kommt dann mit einer festen Station dann von ganz alleine und denn daraus folgenden verbesserungen.

Was meinst du? warum sollte was anders sein bei neuen Anzügen? Ich verstehe die Frage nicht ganz. Aber wenn der Mensch nur für ein paar Tage oder Stunden auf dem Mond ist, werden die alten und neuen Anzüge schon reichen. Da sie ja offensichtlich schon gereicht haben bisher.
Meiner Meinung ging es hier aber insgesamt darum, was Anzüge in Zusammenhang mit einer permanenten Raumstation aushalten müssen. Und da ist es ganz sicher zu spät Langzeituntersuchungen zu machen, wenn man schon auf dem Mond ist. Weil du dort keine Toleranz für Fehler hast. Mal eben zur Basis zurückkehren nachdem dein Anzug ein Leck bekommen hat, ist leider nicht so leicht. und dort schnell mal einen neuen zu basteln. ist nicht einfacher ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 24. August 2010, 10:23:56
Zitat
Einige Ideen plädieren dafür die Station unterirdisch zu bauen, damit weniger Strahlung auftrifft, und die Gefahr für Meteoriteneinschläge kleiner wird. Für diesen Fall bräuchte man dann eh Schleusen früher oder später.

Das sollte nicht der einzige Grund sein.
In einer alten Lavaröhre hat man bereits 90% der Wände, man muss also nur mehr 2 Schleusen mitnehmen, die den Gang vorne und hinten verschließen. Dann Sauerstoff und Stickstoff rein und ... Voilà...

Ob das Mondgestein wirklich vollkommen dicht ist, kann ich nicht sagen, allerdings ein gewöhnlicher Stein auf der Erde sieht mir nicht gerade durchlässig aus...

Und sonst nimmt man so eine Art 'Haarspray' mit, den man dort an die Wände sprüht, und wenn er getrocknet ist, hat man eine dichte Schicht, die alle eventuellen Poren verschließen sollte.

Ausserdem könnte man in so einer Höhle Mondmaterial von den Wänden abkratzen und untersuchen, und muss dafür nichteinmal ins Vakuum
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 24. August 2010, 10:56:04
... allerdings ein gewöhnlicher Stein auf der Erde sieht mir nicht gerade durchlässig aus...

Hallo runner,

dann denk mal ueber soetwas wie Grundwasser oder Erdgas/-oel nach.

Cheers,

Martin
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 24. August 2010, 16:22:29
Naja, ich war schon ein paar mal in Höhlen, und das Gestein dort war nicht von lehmiger Konsistenz oder gar Tonerde, sondern festes Gestein.

 (Siehe hier aus Hawaii https://images.raumfahrer.net/up009733.jpg (https://images.raumfahrer.net/up009733.jpg) )

Da drinnen staut sich sogar das Wasser, wie man auf dem Bild gut erkennen kann... Insofern denke ich also, dass sie relativ dicht sein müsste...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Collins am 24. August 2010, 22:48:44
@Gaia
Was ich damit meinte, ist das zu den Apollo Flügen, heute die Staub problematik bekannt ist. Das war damals nicht der Fall.
Entsprechend kannst du heute planen und produzieren.
Ferner hat die Materrial Forschung in gegensatz zu den 60ern gewaltige fortschritte gemacht und damit sehen die Mondanzüge anders aus und werden mehr schutz bieten als "Model 1".

Mfg Collins
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gaia am 25. August 2010, 00:52:29
@Collins: joar cool, genau das habe ich ja auch gesagt. :) Freut mich, das wir da einer Meinung sind   8)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 25. August 2010, 05:50:38
Naja, ich war schon ein paar mal in Höhlen, und das Gestein dort war nicht von lehmiger Konsistenz oder gar Tonerde, sondern festes Gestein.

Hi,

Ton waere sogar besser als fests Gestein was das dichtsein angeht (Grundwasserstauer, beliebt fuer Endlager und dergleichen), gibt es aber auf dem Mond nicht.

Unten ein paar Bilder von den Lavatunneln im Undara Park, Queensland, Australien. Gestein ist wie auf dem Mond reichlich vorhanden Basalt. Hier kommen aber auch schon Probleme rein, wenn magmatische Gesteine abkuehlen schrumpfen sie und es entstehen Risse. Auf dem Mond auch nicht zu vergessen die tektonische Beanspruchung durch Meteoriteneinschlaege. Das heisst es gibt auch auf dem Mond einige Dinge die fuer Kluefte und damit Wegbarkeiten in Gesteinen sorgen. Ich sage nicht unbedingt, das solche Roehren ungeignet sind und man kann hier technisch nachhelfen (wie auch im Tunnel-/Bergbau). Aber es ist womoeglich nicht unbedingt einfacher als technische Bauwerke zu realisieren, zumal man diese fuer die gewollten Zwecke massschneidern kann.  

(https://images.raumfahrer.net/up009786.jpg)

(https://images.raumfahrer.net/up009787.jpg)

(https://images.raumfahrer.net/up009788.jpg)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gaia am 25. August 2010, 10:43:07
--> was wäre, wenn man dort eine Maschine vorraus schickte, die Tunnel vorgraben würde, wäre das praktischer?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 25. August 2010, 11:04:56
Möglich ist viel, realistisch ist das für unsere Raumfahrt der nächsten Dekaden nicht.

Ein Kompromiss wäre:
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Flandry am 25. August 2010, 11:53:15
Ein Kompromiss wäre:
  • Ausheben einer Grube
  • Einsetzen fertiger Wohnmodule in die Grube
  • Zuschütten der Grube und Module


Anstelle des ersten Punkts wäre die Suche nach einem passender Krater die einfachere Alternative.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 25. August 2010, 14:21:37
Hallo Flandry,

das sehe ich nicht so, oder wir reden aneinander vorbei. Ich denke immer noch in kleinen Maßstäben, also eine Hand voll Module, die evtl. in einem langen Graben aneinander gefügt werden können, um dann schrittweise zugeschüttet zu werden und weiter zu wachsen.
Um einen Krater zuzuschütten, benötigt man auch viel (bzw. viel mehr Material) und um Bodenarbeiten zum Platzieren der Module käme man auch nicht herum.

Solche Bodenbewegungen wären mit einer "Schildraupe" machbar, die einfach immer wieder in den Graben einfährt und jedes mal etwas mehr Material aus ihm heraus schiebt.

Noch eine Möglichkeit, um zu tiefe Schachtungen zu vermeiden (evtl. wird ja auch der Boden in wenigen Metern tiefe schon schwieriger zu bearbeiten), wären halbversenkte Module in einem flachen Graben, dessen abgetragenes Material zusammen mit neuem Material der Umgebung dann die obere Hälfte zuschüttet.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 25. August 2010, 18:58:12
Hi Schillrich,

Ich glaube, Flandry meinte hier Mikrometeoritenkrater. Also wenn ein Meteorit mit 50 cm einschlägt, reißt er einen ca. 10 Meter breiten und tiefen Krater...

Das wäre wohl ein Maximum, größere Krater zuschüten macht wirklich keinen Sinn, da hast du recht. Ob man solch kleine Krater' nicht praktikabler selber erzeugen kann (und damit auch die Lage bestimmen) ist natürlich eine andere Sache.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 25. August 2010, 21:49:13
Mal eine andere Frage: Wäre ein Stollen auf dem Mond nicht auch ein sehr gut geeignetes Endlager für Atommüll?

Dinge wie eine ausreichend zuverlässige Rakete, Kosten und politische Hürden lasse ich hier mal aus. ANGENOMMEN dies wäre gelöst, würde sich ein Stollen dafür eignen?

Wäre mit einer entsprechenden Tiefe auch die Gefahr weitgehend gebannt durch Meteoriteneinschläge Material ins All zu katapultieren?

Welche Seite des Mondes wäre geeigneter? d.h. weniger Meteoriteneinschläge und noch geringeres Risiko bei Einschlag nahe dem Lager.

Drei Nachtteile von möglichen Endlagern auf der Erde scheint der Mond nicht zu haben:

- Gefahr von eindringdem Wasser und in Verbindung mit Atmosphäre zu Korrosion von Behältern und einen möglichen Weg der Substanzen in die Nahrungskette.

- Die daher mögliche Gefährdung von Leben.

- Tektonische Aktivität in der Stärke der Erde m.W. ist der Mond zwar tektonisch nicht "tot" aber bei weitem nicht so aktiv wie die Erde.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Flandry am 25. August 2010, 23:47:35
Hi Schillrich,

Ich glaube, Flandry meinte hier Mikrometeoritenkrater. Also wenn ein Meteorit mit 50 cm einschlägt, reißt er einen ca. 10 Meter breiten und tiefen Krater...

In etwa. Ich dachte an 20-30m.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 26. August 2010, 07:21:26
Guten Morgen

Dinge wie eine ausreichend zuverlässige Rakete, Kosten und politische Hürden lasse ich hier mal aus.


Dann gingen auch alle anderen Ideen ... Sonne ... Erdmittelpunkt ... Jupiter ... überall wo die Menschheit selbst nicht hinkommen wird ;).
Also gerade die wichtigen Aspekte sollte man nicht außen vor lassen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 26. August 2010, 14:49:20
Das Thema "Wie baut man die perfekte Rakete?" würde ich aber als so groß ansehen, dass es die Grenzen dieses Threads sprengt. Daher habe ich eher gefragt ob der Mond überhaupt als außerirdisches Endlager taugt.

Es nützt andererseits die beste Rakete nichts wenn das Ziel für den angepeilten Zweck nicht tauglich ist  ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 04. September 2010, 08:31:07
Die DesertRATs sind los.

Hier gibt es ein Video, was der neue Tri-ATHLETE (All-Terrain Hex-Legged Extra-Terrestrial Explorers) kann. U.a. kann er in 2 Dreifüßer geteilt werden, mehr Last tragen und ist robuster für längere Strecken, u.a. 40km am Stück. Außerdem wird man "Weidezäune" im Testgelände überklettern.


Andere Testobjekte in diesem Jahr sind:

Quelle: http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2010-287 (http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2010-287)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 04. September 2010, 09:34:38
Zitat
# Centaur 2, ein Rover, der evtl. Robonaut 2 tragen könnte.

Ein Roboter, der einen Roboter trägt, das nenne ich Luxus ;)
Sind das die 'Beine' für Rob?


Zitat
# Portable Communications Terminal, eine schnell aufzustellende Kommunikationsstation.
Verfügt Athlete nicht über eine Antenne? Oder braucht man die Station nur für größere Datenmengen oder in einem Krater ohne Verbindung zur Erde?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 04. September 2010, 10:59:52
Das Ganze ist noch kein abgestimmtes Gesamtsystem, sondern das sind einzelne Systeme/Demonstratoren/Ideen, die primär für sich stehend getestet werden.
Bei dem "Portable Com Terminal" geht es um etwas "kleines" Tragbares, denke ich.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 19. September 2010, 23:19:56
Ich hatte da gerade eine Internet-Diskussion über mögliche neue Mondmissionen. Mein Diskussionspartner träumt davon, die niemals durchgeführten Apollo I-Missionen zu realisieren. Diese würde den Astronauten, die diese Missionen fliegen, die Gelegenheit geben, längere Zeit im lunaren Orbit zu verbringen. Ich rede nun wirklich nicht der rein unbemannten Erforschung des Weltraums das Wort, aber meines Erachtens macht das überhaupt keinen Sinn. Oder fällt einem von euch ein wirklich gutes Missionsziel ein, das von Raumfahrern aus dem Orbit heraus erzielt werden kann? Ein Ziel natürlich, dass von einem unbemannten Orbiter nicht so ohne weiteres erreicht werden kann?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 20. September 2010, 09:40:50
Zitat
Oder fällt einem von euch ein wirklich gutes Missionsziel ein, das von Raumfahrern aus dem Orbit heraus erzielt werden kann?

Also in einem Erdorbit kann man das selbe. Menschen vor Ort sind unabdingbar, aber im Orbit haben die ein Handicap...

Man könnte evt. Rover auf der dunklen Seite des Mondes steuern... Dafür genügt aber auch ein Kommunikationssatellit...

Am Mars brächte das schon was wegen der enormen Zeitverzögerung...

Den Mond umrunden bringt eigentlich 'nur' einen unbezahlbar schönen Ausblick auf die Erde... Daher ist das eher was für Touristen.... Evt. knn man den einen oder anderern Lander Huckepack nehmen??
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 20. September 2010, 11:27:20
Mensch, wenn dir schon nichts einfällt!?  :)

Touristen würden aber eher solche Missionen fliegen wie die von Apollo 8, aber nicht wochenlang im Orbit bleiben wollen. Und so wie ich die Astro- und Kosmonauten einschätze, würden die nach der ersten Umkreisung kribblig werden und nach echter Arbeit schreien.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: websquid am 20. September 2010, 15:33:59
Wenn runner nichts einfällt, ist das wirklich ein absolut sinnloses Unterfangen :) Ist er doch schließlich der mit den abgedrehtesten Ideen. Apollo I war nun mal eine Mission zum Angeben ("Wir können am längsten beim Mond bleiben!") Außerdem waren damals die technischen Möglichkeiten noch etwas andere, damals ging noch nicht alles was wir heute robotisch hinbekommen.

Heute ist sowas einfach nur überflüssig.

mfg websquid
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tomtom am 20. September 2010, 19:02:48
Längerer Aufenthalt im Mondorbit hat ja aktuell niemand vor, aber ein Sinn ist schon konstruierbar. Das wäre dann nämlich der Testfall für die angestrebte NEO-Mission, also längerer Aufenthalt außerhalb des LEO.

Da möchte ich mal folgenden Artikel angeben,
http://www.airspacemag.com/space-exploration/Million_Mile_Mission.html?c=y&page=1
auch wenn er nichts zu der Frage Mondorbit direkt sagt. Der stammt nämlich aus der Vor-Obama-Ära, also Mitte 2008, als es noch Constellation gab und thematisierte die Möglichkeit einer NEO-Mission.

Schon da wurde argumentiert, dass vielleicht eine NEO-Mission mehr Sinn macht als der Mond, tatsächlich wird diese aber für anspruchsvoller gehalten!

Da stellt sich wiederum die Frage, warum der neue Plan jetzt ausführbarer ("executable") sein soll als der alte. Die Zeitperspektive kann es ja nicht alleine sein. Und vielleicht kommt man so doch noch auf Umweg dazu, dass der Mond Sinn macht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi453 am 20. September 2010, 19:26:55
Ich war früher auch für NEO Mission, allerdings sehe in Anbetracht einer Lockheed Martin Studie noch ein ernstes Problem mit der NEO Mission: Es gibt praktisch keine Ziele, die man einfach anfliegen kann. Ich kopiere mal meinen Post aus dem Orionthread hier her:
Lockheed Martin hat jetzt eine Studie veröffentlicht, wie man Orion für Asteroidenmissionen nutzen kann:
http://www.lockheedmartin.com/data/assets/ssc/Orion/Toolkit/OrionAsteroidMissionWhitePaperAug2010.pdf
http://www.lockheedmartin.com/data/assets/ssc/Orion/Toolkit/OrionAsteroidMissionBrief.pdf
http://www.lockheedmartin.com/data/assets/ssc/Orion/Toolkit/OrionAsteroidMissionHandout.pdf
http://www.lockheedmartin.com/data/assets/ssc/Orion/Toolkit/OrionAsteroidBriefingChartsAug2010.pdf

2016 kann theoretisch (mit HLV etc..) der erste Asteroid angeflogen werden, ich bin gespannt.....

Zitat
Astronomers have recently discovered very small asteroids in nearby orbits which could be reached by manned spacecraft like Orion. These asteroids are 10-75 meters across - the size of buildings. The most favorable mission opportunities, in 2019 and 2028 are similar in difficulty to a lunar landing but only a few such opportunities occur each decade.

und

Zitat
In the next twenty years, three known asteroids will come close enough to reach using this dual-Orion approach, in 2016, 2019, and 2028. Additional accessible asteroids will probably be discovered in the meantime.

Allerdings scheint es nur wenig Asteroiden (nämlich 3 in den nächsten 20 Jahren...) zu geben, die man tatsächlich anfliegen kann. Das dürfte in der Tat ein Problem werden... Obwohl bis dahin sicherlich weitere entdeckt werden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 21. September 2010, 08:17:53
Zitat
Längerer Aufenthalt im Mondorbit hat ja aktuell niemand vor, aber ein Sinn ist schon konstruierbar. Das wäre dann nämlich der Testfall für die angestrebte NEO-Mission, also längerer Aufenthalt außerhalb des LEO.


Die (scheinbare) 'Schwerelosigkeit' im Erdorbit ist nahezu die selbe wie im Mondorbit. Da könnte man auch länger auf der ISS hausen, das wäre wohl etwas billiger... Oder will man beengende Verhältnisse schaffen?
Als PR-Gag ginge das auch noch, ansonstten würde ein mittlerer Erdorbit reichen...

Ich bin ja sehr für Missionen zum Mond, aber bitte sinnvolle, nicht wo die Leute dann fragen: Für was haben wir bezahlt? Und die Antwort kann man selber nicht geben...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: websquid am 28. Oktober 2010, 18:07:26
Ich führe hier mal die Diskussion aus dem Mond-Thread fort.
Der Kraterboden mit dem Eis besteht wahrscheinlich nicht aus massivem und dichtem Gestein, so dass das gasförmige Wasser aus dem erwärmten Gestein entweichen können sollte - das Problem wäre also das auffangen.
Dann sollte man das ganze vielleicht nicht direkt im Krater durchführen, sondern kontrolliert in einer "Glaskapsel". Gestein mit Eis rein, Spiegel draufrichten, Gase in der Kapsel auffangen. Man muss dann allerdings natürlich auch irgendein Bergbau-Equipment verwenden, um das Gestein da rein zu bekommen. (Es muss ja nicht gleich
sein ;))

mfg websquid
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 28. Oktober 2010, 19:24:12
Eine Absaug-Glaskugel über den Boden stülpen? Wäre sicherlich das Mindeste, sonst wären gleich mal 20% weg... Und über so extrem viel Wasser verfügt der Mond dann auch nicht, damit man es massenweise verdampft und nur einen Teil nutzt.

Am besten wäre wohl der Wirkungsgrad, wenn man - ich glaube, so hast du das gemeint - das Gestein mit einem Bagger holt, und in eine Art Hochofen gibt.
Unten die Hitzequelle, darüber das Gestein, oben die Gasabsaugung.
Also theoretisch komplett dicht, praktisch 98-99% bleiben


Ob man mit Sonnenenergie erhitzen soll? Den größten Vorteil hätte man wohl elektrisch -> dann kann man wie bei der Luftverflüssigung arbeiten:

Gestein -200°C Helium (inklusive 3He) dampft aus; -160°C ->CH4 dampft aus; -70°C Stickstoff , -30°C Quecksilber (achtung giftig!); 0°C Wasser(!) usw...

Wenn man mit Sonne gleich auf 100°C erhitzt, bekommt man alles gleichzeitig, z.B. Wasser vermischt mit Quecksilber...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Alucard am 01. November 2010, 08:52:46
Sonnenenergie würde sich schon anbieten, vorallem da man genug Platz hat. Mit Hilfe von Solarzellen kann man ja die Sonnenenergie in Strom wandeln denn es ist ja  nicht nur Wasser interessant, sondern auch das Helium 3. Das Problem wird nur sein das man z.b. keine schützende Atmosphäre hat gegenüber kleinern Meteoriten und auch ein "Ausweichmanöver" mit dem Mond stell ich mir schwierig vor.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 01. November 2010, 12:59:57
Zitat
Das Problem wird nur sein das man z.b. keine schützende Atmosphäre hat gegenüber kleinern Meteoriten und auch ein "Ausweichmanöver" mit dem Mond stell ich mir schwierig vor.

Naja, wie wäre es mit einem Schritt nach links gehen, wenn das Radar sich meldet??  ::)

Wenn eine Solarzelle getroffen wird, müssen die anderen Panele einspringen, die kann man schon so auslegen. Und mit mehr als einem Meteoriten in zehn Jahren (denk ich mir) muss man sowieso nicht rechnen. Des weiteren könnte man die Basis mit Kevlar und darüber ein paar dm Mondstaub panzern, dann hält das schon was aus...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Alucard am 01. November 2010, 13:27:35
Du willst die Station einen Schritt nach links machen lassen? Bei diesem Rover versteh ich es ja... aber es geht mehr um die "fest" installierten Sachen.  ::)
Also willst du mehr eine "Verarbeitungsstation" unter der Oberfläche? In einer art Tunnel? Weil man muss ja auch Material ein- und ausschleusen können. oder erkläre mal wie du das meinst wenn ich es falsch verstanden hab. :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 01. November 2010, 20:08:03
Naja,

da hab ich vieles im Kopf.

Zuerst einmal die Tunfisch-Dose als erste Station. Die könnte man ja mit Kevlar verstärken.
Und, man kann auch Regolith draufschaufeln....
Allerdings ist den Apolloastronauten nix passiert und auch bei EVAs auf der ISS passiert nie etwas. Diese nicht-Häufigkeit von Meteoriteneinschlägen finde ich komisch. Vielleicht gibt es einfach kaum Meteoriten... Weltraumschrott im LEO erzeugen wir selbst, am Mond hingegen ist da nicht viel...

Zitat
Also willst du mehr eine "Verarbeitungsstation" unter der Oberfläche?
Verarbeitungsstation? Definiere das mal...
Im Sinne einer Produktion nicht, denn Produzieren kann man (z.B. Sauerstoff) auch unbemannt an der Oberfläche.

Aber zu
Zitat
In einer art Tunnel?
Die Lavaröhren, die auf dem Mond vorkommen, wären auch ein toller Siedlungsort...
Man hätte, je nach Länge des bewohnten Abschnitts, bereits bist zu 95% der benötigten Wände.

Rundherum ist der Stein, vorne und hinten nen Deckel drauf und voilà, alles was man benötigt hat sind 2 Deckel mit Schleuse. Somit spart man sehr viel Gewicht!!

Ich wollte mir gerne eine Lavaröhre anschauen, ich nehme an, dass das Gestein nicht sehr porös ist, da es ja vulkanisch verschmolzen ist, und an der Oberfläche relativ schnell auskühlt (Vulkanit vs. Plutonit). Somit bleibt keine Zeit, um sorgfaltig auszukristalisieren, die Dichte ist um einiges höher.
Leider gibt es keine Lavaröhren in meiner Umgebung. Nach einiger Recherche habe ich die Vulkane der Süd-Ost-Steiermark (Österreich) entdeckt. Dort gibt es aber leider keine Lavaröhren, da die Vulkane dort explosiv fürdern, dh. ihre Magma stößt auf Grundwasser und beim Verdampfen wird die Lava schnell und ohne Umwege herausgeschleudert.

Die nächsten Lavaröhren, so ich herausgefunden habe, sollen erst beim Ätna in Italien (leider sehr weit im Süden) sein. Darum wird es wohl leider noch eine Weile dauern, bis ich sie persönlich inspizieren kann...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 01. November 2010, 20:20:52
Ach ja, hier noch etwas zu den Lavaröhren, für alle, die gerne mehr wissen möchten:

Vulkangestein ist nahezu immer reich an Basalt.
http://www.google.at/imgres?imgurl=http://volcanoes.usgs.gov/Imgs/Jpg/Photoglossary/20011005-0039_DAS_large.jpg&imgrefurl=http://volcanoes.usgs.gov/images/pglossary/basalt.php&usg=__qRktEqE1D4Siksvfz1GUZ4rtQq4=&h=500&w=800&sz=111&hl=de&start=12&zoom=1&itbs=1&tbnid=S8Q1X4PZOmXGJM:&tbnh=89&tbnw=143&prev=/images%3Fq%3DBasalt%26hl%3Dde%26gbv%3D2%26tbs%3Disch:1
hier sieht man, dass das geschmolzene Gestein keine Bläschen aufweist, beim Erstarren bleibt das so.

http://www.google.at/imgres?imgurl=http://www.chemikus.de/litholexikon/fotos/basalt.jpg&imgrefurl=http://www.chemikus.de/litholexikon/basalt.htm&usg=__RHLWpugKhSFCTF5ZQJ5P0AH2Ufs=&h=285&w=283&sz=11&hl=de&start=13&zoom=1&itbs=1&tbnid=RS5WupnGcW_6PM:&tbnh=115&tbnw=114&prev=/images%3Fq%3DBasalt%26hl%3Dde%26gbv%3D2%26tbs%3Disch:1

http://www.google.at/imgres?imgurl=http://geology.com/rocks/pictures/basalt.jpg&imgrefurl=http://geology.com/rocks/basalt.shtml&usg=__d5VqmbgfBi-CJdafXDAdbJ24ZpY=&h=420&w=560&sz=34&hl=de&start=5&zoom=1&itbs=1&tbnid=g-g29R79Xor0aM:&tbnh=100&tbnw=133&prev=/images%3Fq%3DBasalt%26hl%3Dde%26gbv%3D2%26tbs%3Disch:1

http://www.seewetter-kiel.de/bilder/astro/mond/basalt.jpg



http://www.google.at/imgres?imgurl=http://wftag.com/Bilder/Basalt%2520Zp%2520geschliffen%2520gross.jpg&imgrefurl=http://wftag.com/produkte.htm&usg=__FRuMhXhe9fayEC1rzRvM94KKRBs=&h=600&w=600&sz=83&hl=de&start=3&zoom=1&itbs=1&tbnid=8SImj921N7I8qM:&tbnh=135&tbnw=135&prev=/images%3Fq%3DBasalt%26hl%3Dde%26gbv%3D2%26tbs%3Disch:1
Hier , das erste Bild links zeigt einen hochwertigen Hartbasalt, ohne Bläschen (gelöste Gase können solche erzeugen.)

Beim zweiten und dritten Bild kann man Bläschen erkennen. Besonders der zweite ist von schlechter Qualität, man nennt sowas Schlackenbasalt. Auf einen Meter dick sollte eine Wand aus Basalt trotzdem relativ dicht sein. Notfalls kann man auch ein Plastikfolie oder Klarlack aus der Dose verwenden, um Leckagen zu vermindern.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Alucard am 02. November 2010, 11:11:10
Vieles im Kopf? immer raus damit; ich bin gespannt :)
Was ich mit der Verarbeitungsanlage meine:
Hattest du den Nasaartikel zu den In-situ-Produktion auf dem Mond gelesen? Da ist neben dem Rover auch ein art "Verarbeitungsstation" zu erkennen. (gleich das erste Bild)
Und da ging es um genau so eine unbeweglich unbemannte station zur Herstellung von Sauerstoff ect. Aber du hast recht wenn man die in einen LAvatunnel steckt ist sie schonmal geschützt vor sowas auch wenn es wenig meteorieten zu geben scheint, wir wollen es ja nicht drauf an kommen lassen ^^
Wie gesagt deine Idee mit den Lavaröhren hört sich spannend an.
 ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 02. November 2010, 11:33:00
Bevor man allerdings mit der Planung  anfängt, bemannte oder unbemannte Stationen in Lavaröhren zu stopfen, sollte man wirklich erst einmal klären, ob es diese auf dem Mond überhaupt gibt und wie dicht sie wären. Die Isolationswirkung gegenüber Hitze, Kälte und Strahlung wäre ebenfalls noch zu erforschen...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 02. November 2010, 12:09:52
Zitat
Hattest du den Nasaartikel zu den In-situ-Produktion auf dem Mond gelesen?
Die Planung der facilities? Ich glaube, den meinst du nicht, drum suche ich ihn mal.
Zitat
Vieles im Kopf? immer raus damit; ich bin gespannt
Das baue ich dann im Laufe der Diskussion ein ;) Konzentrieren wir uns kurz mal auf die Röhren, die m.M. ein großes Potenzial beherbergen:

Zitat
Bevor man allerdings mit der Planung  anfängt, bemannte oder unbemannte Stationen in Lavaröhren zu stopfen, sollte man wirklich erst einmal klären,[...]wie dicht sie wären.

Also, der Schlackenbasalt (sehr porös und weich) entsteht auf der Erde hauptsächlich, wenn er mit großen Mengen Wasser in Berührung kommt. Damit ist auf dem Mond eher nicht zu rechnen, selbst wenn das Mondinnere genauso feucht ist wie das Erdinnere (bis zu 0,1% Gewichtsanteil).

Ergo sollte auf dem Mond fast ausschließlich Hartbasalt vorkommen, was ideal wäre...

Die Röhren wären der ideale Ort für größere, unter Druck stehende Plätze, für die man nur wenig Gewicht auf den Mond fliegen muss...

Dann könnte man auch direkt im T-Shirt ans Mondgestein ran, vom 'Wohnzimmer' aus!!

Das Gestein, das man vorfindet, wäre dan halt magmatisch, verrät einem was über das Innere des Mondes (wohl im Gegensatz zu Apollo, die Oberflächengesteine einsammelten). Wenn man tief genug hineinhackt, kommt man möglicherweise auch aus dem Magmatischen ins Metamorphe... (nur nicht zu viele Proben von oben , sonst verkleinert man die eigenen Wände und kommt dem gefährlichen Vakuum zu nahe ;) )

Übrigens hier ein schönes Bild einer Irdischen Lavaröhre:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Thurston_Lava_Tube.jpg

Zitat
Aber du hast recht wenn man die in einen Lavatunnel steckt ist sie schonmal geschützt vor sowas auch wenn es wenig meteorieten zu geben scheint, wir wollen es ja nicht drauf an kommen lassen
Naja, die Anlagen kann man vorerest auch an der Oberfläche lassen. Ein Ausfall ist zwar teuer, aber es geht darum, dass Menschen, je länger sie an der Oberfläche (auch in einem Tunfisch-Dosen-Habitat a là Apollo) sind, THEORETISCH von einem Meteoriten getroffen werden können. Wenn sie in einem Bunker aus Meterdichtem Basalt sind, sieht die Sache anders aus. Dann verbringen sie nur mehr ein paar Promill ihrer Zeit 'ungeschützt' draußen und somit ist ein Meteoritenunfall statistisch sehr viel unwahrscheinlicher...

Zitat
Bevor man allerdings mit der Planung  anfängt, bemannte oder unbemannte Stationen in Lavaröhren zu stopfen, sollte man wirklich erst einmal klären, ob es diese auf dem Mond überhaupt gibt[...]
Ok, auf dem Mond hat man doch neulich ein paar davon gefunden. Die Größte war glaub ich mit 60 Meter Durchmesser an der breitesten Stelle.

Zitat
Die Isolationswirkung gegenüber Hitze, Kälte und Strahlung wäre ebenfalls noch zu erforschen...
Also grundsätzlich zur Thermik ist das nichts anderes als beim Häuselbau:

Häuser, (wie z.B. Klöster) die aus dicken Wänden bestehen, isolieren sehr gut!
Da drinnen bleibt es im Sommer anfangs kühl und im Winter geben sie die gespeicherte Wärme wieder ab.
Sie behalten also immer die Temperatur, die sie haben bzw. die die man ihnen gibt.
Von der Temperatur also (sub)optimal.

Strahlung wird von Materie absorbiert. Je mehr Materie zwischen dir und den Strahlen, desto besser.
Die Lunar Modules von Apollo hatten (?) ein paar Zentimeter dicke Wände,
eine Lavaröhre hat meterdicke Gesteine rundherum. Einen Sonnensturm merkst du wahrscheinlich nichtmal, wenn du drinnen bist...


Der einzige 'Nachteil' von Lavaröhren ist einer ihrer Vorteile:

Durch das Gestein dringt keine Strahlung, auch keine Kommunikation.
Man kann natürlich auch ein Kabel in die Schleuse einbauen und die Sat-Anlage vor den Höhleneingang stellen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Collins am 02. November 2010, 22:31:02
Zitat: ...hatten (?) ein paar Zentimeter dicke Wande

Das war die Stärke einer etwas dickeren Alufolie.

Mfg Collins
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gertrud am 12. Mai 2011, 20:43:37
Hallo Zusammen,

hier habe ich einen älteren  Beitrag von @Schillrich aktiviert,
um auf die Weiterführung von NEEMO hinzuweisen.

Inzwischen haben die Vorarbeiten für NEEMO 15 begonnen.
Die Wissenschaftler bereiten alles für das Projekt im Oktober vor. Es sollen dann Geräte für eine Erforschung eines erdnahen Asteroiden (NEA) getestet werden.
 

http://www.nasa.gov/mission_pages/NEEMO/about_neemo.html (http://www.nasa.gov/mission_pages/NEEMO/about_neemo.html)


http://www.ustream.tv/recorded/14617693 (http://www.ustream.tv/recorded/14617693)

hier der Link um die Vorbereitungen Live mit zu verfolgen.

NEEMO 15 (http://www.ustream.tv/channel/neemo-15#)

Gertrud


Na wo man alles für den Mond trainieren kann:

Quelle: http://www.nasa.gov/home/hqnews/2007/jul/HQ_07164_NEEMO_13.html (http://www.nasa.gov/home/hqnews/2007/jul/HQ_07164_NEEMO_13.html)

Zusammenfassung:
3 Astronauten und ein Ingenieur der NASA werden vom 60.08.07 - 15.08.07 auf die NEEMO 13 (NASA Extreme Environment Mission Operations, NASA-Mission für Arbeiten unter extremen Umweltbedinungnen) geschickt. Dies wird in einem Unterwasserhabitat der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) vor den Florida Keys durchgeführt. Ziele sind:
  • unterseeische "Mondspaziergänge" zum Test zukünftiger Konzepte zur Erkundung, Navigation und Kommunikation,
  • Bau eines Antennenmastes unter Wasser,
  • Entnehmen von Bodenproben,
  • Test neuer Konzepte für Raumanzüge,
  • unabhängiges/autonomes Arbeiten in einer abgekaspelten/abgeschnitten Umgebung, es sollen Vorbereitung, Training und Routinen für solche Situationen getestet und entwickelt werden,
  • physiologische und psychische Tests zum Arbeiten und Leben in dieser Umgebung.
Das Habitat heißt Aquarius und entspricht in der Größe den Wohnquartieren der ISS (14m Länge, 4m Durchmesser) und liegt 19m unter der Wasseroberfläche.

Hier noch Informationen zu den bisherigen NEEMO 1- 12 und Aquarius:
http://www.nasa.gov/mission_pages/NEEMO/index.html (http://www.nasa.gov/mission_pages/NEEMO/index.html)
http://www.nasa.gov/mission_pages/NEEMO/facilities.html (http://www.nasa.gov/mission_pages/NEEMO/facilities.html)

Eine interessante Möglichkeit, v.a. wenn das Habitat "so und so" da ist. Aber könnte man das Ganze nicht einfacher und umfangreicher einfach in einer Wüste testen? Die abgekapselten Bedingungen hat man da auch, außerdem kann mehr "normale" Raumfahrttechnik (Mondauto, Raumanzüge, etc ...) testen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gertrud am 24. Mai 2011, 23:13:25
Hallo Zusammen,

 die Taucher haben die Technik des Verankerns am  Meeresboden geübt.

Diese Maßnahme wird ein wichtiger Punkt bei der Erforschung von Asteroiden sein.

(https://images.raumfahrer.net/up014314.jpg)

(https://images.raumfahrer.net/up014315.jpg)
Bilder : NASA
in sehr groß:
https://images.raumfahrer.net/up014316.jpg (https://images.raumfahrer.net/up014316.jpg)

http://www.nasa.gov/mission_pages/NEEMO/NEEMO15/undersea_asteroid.html (http://www.nasa.gov/mission_pages/NEEMO/NEEMO15/undersea_asteroid.html)

Gertrud
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Basileios am 26. Mai 2011, 11:00:22
Module in Lavaröhren zu stopfen ist doch gar nicht nötig.

Man gräbt einfach einen Graben (etwa halb so tief wie das Modul hoch ist) und bedeckt schließlich das Modul mit dem Aushub. Dafür eignen sich am besten horizontal-zylindrische Module, wie bei der ISS verbaut.

Die Station sollte unbedingt am Nord oder Südpol stehen, weil es dort Gegenden mit sehr kurzer Mondnacht in räumlicher Nähe zu schattigen Kratern mit großen Mengen Wassereis gibt.

Die Station könnte dann Raketentreibstoff produzieren und zu einem Depot in Mondnähe (L1 oder L2) exportieren.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Collins am 26. Mai 2011, 14:14:50
Schon mal versucht Aushub an Ort und Stelle zuhalten bei Schwerelosigkeit?

Ein Fragender Collins
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Basileios am 26. Mai 2011, 14:24:07
Schon mal versucht Aushub an Ort und Stelle zuhalten bei Schwerelosigkeit?

Ein Fragender Collins

Auf dem Mond ist man nicht schwerelos.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Collins am 26. Mai 2011, 14:34:16
Okay, auf den Mond schon, aber nicht bei Asteroiden. Da brauchst du schon eine andere Lösung.

Und das wars von mir zu Thema Asteroiden sonst kommt mir noch der Mod. ins Haus.  ;D

Mfg Collins
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: matthias56 am 18. Juli 2011, 09:39:59
Hallo,

also, ich frage mich da allen Ernstes, warum denn die Amerikaner jetzt erst einmal einen Asteroiden im Visier haben, als erst einmal auf dem Mond zu landen und dort einen Basis zu schaffen für weitere Exkursionen zB. auf einen Asteroiden?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 18. Juli 2011, 13:19:33
also, ich frage mich da allen Ernstes, warum denn die Amerikaner jetzt erst einmal einen Asteroiden im Visier haben, als erst einmal auf dem Mond zu landen und dort einen Basis zu schaffen für weitere Exkursionen zB. auf einen Asteroiden?

Ganz simple Erklärung. Weil es billiger ist. Und weil man keinen Lander entwickeln muss.


Zitat
Die Station sollte unbedingt am Nord oder Südpol stehen, weil es dort Gegenden mit sehr kurzer Mondnacht in räumlicher Nähe zu schattigen Kratern mit großen Mengen Wassereis gibt.

Dafür ist die Inklinationsänderung enorm... Und auf dem Mond gibt es überall Wasser, laut LRO
Sonnenlicht dafür halt nicht dauerhaft... Am Besten wäre ein Raumfährenlandeplatz am Äquator und von dort ein Zug zum Südpol ;) ;D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 18. Juli 2011, 14:14:00
Die letzten Monorbiter (bei weitem nicht nur LRO) haben zwar Wasser (bzw. Bestandteile und Spuren) auf der gesamten Oberfläche nachgewiesen, aber in welchen "Mengen"? Für Exploration wären dichte/kompakte Vorkommen notwendig, nicht irgendetwas im niedrigen ppm-Bereich ;).
Da hat man, wenn überhaupt, immer noch die Hoffnungen in den Polkratern mit Dauerschatten.

@Matthias
Was runner sagte, kann man auch so aussprechen: Ein Mondorbit ist leicht erreicht (im Vergleich zu einem NEO-Orbit). Die Oberfläche des Mondes hingegen ist nur schwer/mit viel Aufwand zu erreichen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Bernard7 am 18. Juli 2011, 16:34:04
@ matthias56

Zitat
also, ich frage mich da allen Ernstes, warum denn die Amerikaner jetzt erst einmal einen Asteroiden im Visier haben, als

Die Aussage ist fern jeder Realität und gegen das Energiegestz. Es ist nur interessant das solche Aussagen kennt man ja zur Genüge.

Dazu folgendes Beispiel: wir starten von der Erde ein Raumschiff z.B. mit 300 Tonnen Masse, bringen es auf die Mondbahn um von da auf dem Mond zu landen. Danach startet das ganze Raumschiff zum Asteroiden oder auch Mars. NEIN !

Eine Mondsation bleibt auch eine Mondstation, wobei auf der Mondrückseite ergeben sich ungahnte Möglichkeiten für die Astropysiker und für die weitere Erforschung des Weltraums. Nicht zu unterschätzen wäre die industrielle Nutzung des Mondes insbesondere die Gewinnung von Helium-3 für Kernfusionskraftwerke aber auch für nukleare Antiebe.


Gruss Bernard7
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 18. Juli 2011, 17:22:52
Hallo Bernard,

was ist hier fern jeder Realität? Ich kann deinen Gedanken so nicht folgen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Bernard7 am 18. Juli 2011, 18:30:32
@ Schillrich

ich habe auch gemeint, dazu mein Beispiel, das der Aufwand gigantisch wäre. Wozu auch das ganze ? Du wirst mir auch zugeben (?) das ein Flug von der Erdumlaufbahn in keiner weise vergleichbar ist und dazu noch Energieschonend.

Deshalb meine Formulierung.

Gruss Bernard7
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 18. Juli 2011, 23:22:11
Eine Mondsation bleibt auch eine Mondstation, wobei auf der Mondrückseite ergeben sich ungahnte Möglichkeiten für die Astropysiker und für die weitere Erforschung des Weltraums. Nicht zu unterschätzen wäre die industrielle Nutzung des Mondes insbesondere die Gewinnung von Helium-3 für Kernfusionskraftwerke aber auch für nukleare Antiebe.

Das mit dem 3He ist aber sehr weit in die Zukunft gedacht. Wir schaffen heute ja noch nicht einmal, die 2H-3H-Fusion lange genug aufrecht zu erhalten, um daraus Energie zu gewinnen, und die 2H-3He-Fusion wird noch einmal schwieriger werden.

Welche "ungeahnte" Möglichkeiten sollen sich denn aber den Astrophysikern auf der Mondrückseite ergeben?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: imperialdramon4 am 19. Juli 2011, 11:08:55
@Ruhri                                                                                                                                 Mit den "ungeahnten" Möglichkeiten sind wohl die Nutzungen von optischen- sowie von Radioteleskopen gemeint ( Letztere würden auf der Mondrückseite von "Störsignalen" von der Erde geschützt sein)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Bernard7 am 19. Juli 2011, 15:29:33
@ Ruhri

Zitat
Möglichkeiten sind wohl die Nutzungen von optischen- sowie von Radioteleskopen gemeint ( Letztere würden auf der Mondrückseite von "Störsignalen" von der Erde geschützt sein

Das habe ich auch so gemeint ohne es näher einzugehen. Dazu gibt es auch Fachpublikationen von der sowjetischen/ russischen Akademie der Wissenschaften.


Gruss Bernard7
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gertrud am 25. Juli 2011, 13:38:21
Hallo Zusammen,

es wurde von Moon Express eine neue Webseite vorgestellt
unter dem Motto "The Moon is Me"

http://www.chadgriffinmedia.com/solutions/moonexpress/moonbeta_05/ (http://www.chadgriffinmedia.com/solutions/moonexpress/moonbeta_05/)

www.moonexpress.com (http://www.moonexpress.com)

Gertrud
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: noidea am 15. August 2011, 15:55:40
Hi allesamt!

Inzwischen geht es in die heiße Phase für die neue NEEMO-Mission. Dazu haben wir auch was im Portal:
http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/15082011144704.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/15082011144704.shtml)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 30. August 2011, 19:24:05
Einen sehr schönen Überblick über die Neuerungen im Desert RATS Projekt 2011 gibt es hier:

http://www.nasa.gov/exploration/analogs/hdu_DRATS2011.html (http://www.nasa.gov/exploration/analogs/hdu_DRATS2011.html)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GG am 30. August 2011, 20:14:01
Habe ich gerade gestern hier im Portal verarbeitet: http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/29082011214454.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/29082011214454.shtml).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 30. August 2011, 20:24:14
Habe ich gerade gestern hier im Portal verarbeitet: http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/29082011214454.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/29082011214454.shtml).

Diesen schönen Artikel habe ich natürlich auch gelesen. In dem NASA-Link gibt es halt noch einige Detailinformationen, die den einen oder anderen vielleicht interessieren.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Basileios am 26. September 2011, 18:01:50
Nicht zu unterschätzen wäre die industrielle Nutzung des Mondes insbesondere die Gewinnung von Helium-3 für Kernfusionskraftwerke aber auch für nukleare Antiebe.

Solange es keine Kernfusionsreaktoren gibt, die mit der Fusion von Helium-3 und Deuterium Strom erzeugen können, lohnt es sich auch nicht, den Stoff im Weltraum abzubauen. Und selbst wenn diese Art der Kernfusion irgendwann mal mehr Strom erzeugen sollte als sie verschlingt, so würde man wohl sehr schnell dazu übergehen, das Helium-3 aus der Atmosphäre des Uranus zu gewinnen, wo es viel größere Vorkommen gibt. Man müsste dort nicht Millionen Tonnen Erdreich bewegen sondern nur an einen Ballon montierte Pumpen und Verflüssiger betreiben und das Helium-3 dann mit einer nuklear-thermischen Rakete zur Erde schicken.

Helium-3 ist nicht der Grund, warum wir zum Mond zurrückkehren sollten. Der Grund ist Wasser. Am Nord- und Südpol unseres Trabanten befinden sich große Vorkommen von Wassereis und anderen volatilen Substanzen in permanent dunklen Kratern. Dies ist eine Ressource, die das Potenzial hat, das gesamte innere Sonnensystem bis hinaus zu den Monden des Jupiters bemannten Raumfahrzeugen mit konventionellen chemischen Antrieben zu öffnen. Müsste man den ganzen Treibstoff von der Erde aus mitnehmen, dann wären die Kosten dafür astronomisch. Mit lunaren Treibstoffen, die an einem Depot an einem der Erd-Mond Lagrangepunkte von interplanetaren Raumschiffen aufgenommen werden, sieht die Sache ganz anders aus.

Von daher sollte der Mond unser erstes Ziel sein.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Hendrik am 26. September 2011, 23:16:42
Ich finde es nicht besonders Schlau, die wenigen Tonnen Wasser auf dem Mond in Treibstoff umzuwandeln und zu verbrennen. Sollte man jemals den Mond in größerem Maßstab kolonisieren wollen, wird jeder Tropfen Wasser vor Ort gebraucht werden.

Möglicherweise kann man aber auf dem Mond eine Elektromagnetische Kanone bauen, die Raumschiffe in alle möglichen Richtungen schießt. Dann lohnt es sich erst zum Mond zu gehen, wenn man danach zum Mars oder sonst wohin will.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Basileios am 27. September 2011, 10:33:47
Das sind nicht nur ein paar Tonnen, sondern rund 200 Millionen, schätzt man. Das ist mehr als ausreichend für Wasser, Atemluft und Treibstoff.

Je effizienter man die Treibstoffproduktion an den Polen des Mondes hinbekommt, desto kostengünstiger kommt man zum Mars und besonders zum Jupiter. Die Technologie, die in den kalten Kratern der Mondpole angewendet wird, könnte mit nur geringfügigen Änderungen auch auf den eisbedeckten Jupitermonden eingesetzt werden, da die Umweltbedingungen recht ähnlich sind.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 27. September 2011, 10:44:34
Nach allen heutigen Erkenntnissen, ist das aber kein festes, kompaktes Wassereis, in dem man einfach bohrt und Blöcke heruasschneidet. Wasser (oder auch nur Bestandteile von Wasser wie H+ und OH-) sind dort über die gesamten Oberfläche im Regolith verteilt. Das zeigen die heutigen Daten. Das "abzubauen" ist deutlich aufwändiger als, bspw., ein Kohletagebau auf der Erde, und der muss schon enorme Mengen Boden bewegen. Ob dieses "Wasser" erschließbar ist, muss man doch anzweifeln.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 27. September 2011, 11:06:41
Aus den 200 Millionen Tonnen (kannst du die Zahl noch belegen?) werden bei einer Oberfläche von 37 932 330 km2 im Mittel ca. 5t Wasser pro Quadratkilometer. Dieser Wert wird lokal wahrscheinlich stark schwanken, u.a. an den dunklen/kalten Polen und auch welches "Wasser" man wo findet.

Aber es stellt sich die Frage: Wieviele Quadratkilometer kann der Mensch denn auf dem Mond erschließen, um sinnvolle Mengen Wasser abbauen zu können?
Am Ende konzentriert sich diese Idee wohl doch wieder nur auf die wenigen ewig kalten Stellen, wo man auf größere Konzentrationen (aber nur einen Bruchtteil der Gesamtmenge) hoffen kann.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Basileios am 27. September 2011, 15:14:30
Nach allen heutigen Erkenntnissen, ist das aber kein festes, kompaktes Wassereis, in dem man einfach bohrt und Blöcke heruasschneidet. Wasser (oder auch nur Bestandteile von Wasser wie H+ und OH-) sind dort über die gesamten Oberfläche im Regolith verteilt. Das zeigen die heutigen Daten. Das "abzubauen" ist deutlich aufwändiger als, bspw., ein Kohletagebau auf der Erde, und der muss schon enorme Mengen Boden bewegen. Ob dieses "Wasser" erschließbar ist, muss man doch anzweifeln.

Das beruht auf veralteten Daten. Nach Radarbildern der indischen Raumsonde Chandrayaan 1 zu urteilen befindet sich in den permanent dunklen Kratern z.T. fast pures Wassereis in mehreren Meter dicken Schichten.

Und selbst wenn das Regolith nur 10%-20% Wasseranteil hätte, so könnte man nach Art eines Kohletagebaus das Regolith fördern und dann das Wasser mit Hilfe von Sonnenlicht gasförmig machen, sammeln und weiter verarbeiten.

Man müsste auf jeden Fall mal einen Rover oder ein paar Astronauten dort hin schicken, um zu schauen, wie es dort genau aussieht.


Quelle:

http://news.bbc.co.uk/2/hi/8544635.stm (http://news.bbc.co.uk/2/hi/8544635.stm)

Ich korrigiere meine Zahlen. 600 Millionen Tonnen in den Kratern, die von der Sonde mit Radar untersucht worden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 27. September 2011, 17:27:28
Das sind keine veralteten Daten, sondern einfach andere, globale. Die wurden im letzten Jahr von NASA veröffentlicht, als sie Messungen von 3 verschiedenen Sonden kombiniert haben.

Aber, du hast Recht, wir werden es erst genau wissen, wenn mal ein Lander in den Kratern war.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: T.D.K. am 27. September 2011, 19:02:15
Muß es denn unbedingt ein Tagebau sein? Da muß ich immer an unsere  Kohletagebaue denken mit
ihren Riesiegen Baggern und sowas auf dem Mond errichten? Kosten?

Ich weiß ja nicht wie dick überall die Wasserhaltigen Regolithschichten  sind,
aber man könnte die ja auch per Bohrung erreichen (wie man auch im Meer 
nach Öl bohrt, ein Stück vertikal nach unten und dann Sternförmig  horizontal),
dann müßte man an verschiedenen Stellen Heizelemente plazieren so das das  Gestein dort dann
sozusagen ausgast, was man dann über die Hauptbohung auffangen kann in  Druckbehälter leiten
wo es dann verflüssigt. Auf diese Weise könnte man nicht nur Wasser  sondern auch evtl. andere
Gase freisetzen die im Gestein gespeichert sind.

Wenn eine Stelle erschöpft ist, kann man auf ein neues Feld ausweichen  oder durch weitere
Zweigbohrungen das Feld erweitern.

Würde ich mir jetzt mal einfacher vorstellen als da nen Riesen Tagebau  aufzumachen,
weil man bei weiten nicht solche Gesteinsmassen bewegen muß.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 28. September 2011, 11:54:29
Zitat
Auf diese Weise könnte man nicht nur Wasser  sondern auch evtl. andere
Gase freisetzen die im Gestein gespeichert sind.

Z.b. Methan und Stickoxide ;) Dann dürfen die Astronauten aber nicht in der Nähe des Auffangbehälters rauchen ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 14. Dezember 2012, 20:13:10
Da die Suchfunktion zu dem Thema nichts gebracht hat, poste ich etwas, was womöglich hier noch nicht erwähnt wurde. Auch wenn es um Ankündigungen aus 2011 geht. Denke auch in diesem Thread passt es noch am besten.

Der Baumaschinenriese Caterpillar kooperiert mit der NASA. Für was? Baumaschinen für den Mond!
http://www.nasa.gov/offices/ipp/centers/jsc/news/Nasa_Caterpillar.html (http://www.nasa.gov/offices/ipp/centers/jsc/news/Nasa_Caterpillar.html)

Konkret geht es dabei um Maschinen für Erdbewegungen (oder in diesem Fall Regolithbewegung) und um Konstruktionsmaschinen (wohl Kräne und ähnliches gemeint).

Darüberhinaus haben NASA und Caterpillar verschiedene andere Programme am laufen, bei denen es vor allem um Steuerung von Maschinen / Rovern geht usw.

http://www.caterpillar.com/innovation/research-and-development/partnerships/NASA (http://www.caterpillar.com/innovation/research-and-development/partnerships/NASA)

EDIT: Hier sogar noch ein Video:
ws
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Haus Atreides am 15. Dezember 2012, 10:39:24
Interessant. In gewisserweise entspricht diesen Konzept den frühen VSE Plänen (die tomtom vor kurzem mal gepostet hat), welche leider durch die Mars Lobby zunichte gemacht worden sind.

http://www.spudislunarresources.com/Papers/The%20Vision%20and%20the%20Mission.pdf (http://www.spudislunarresources.com/Papers/The%20Vision%20and%20the%20Mission.pdf)

Es ist eine Schritt für Schritt Lösung, die mir persönlich gefällt. Hätte GSC so ein Konzept vorgestellt, wäre ich begeistert gewesen.

So bleibt es leider vorerst nur eine interessante Idee.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: xwing2002 am 15. Dezember 2012, 14:19:50
Wer sind oder was ist "die Mars-Lobby"?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi am 15. Dezember 2012, 14:27:43
ESAS war das Problem, nicht die Mars-Lobby. Daraus wurde dann das Constellationprogramm gezimmert mit dem heute bekannten Resultaten.
http://www.nasa.gov/exploration/news/ESAS_report.html (http://www.nasa.gov/exploration/news/ESAS_report.html)

Laut einigen NSF-Posts hat man bei der USAF die NASA erstmal kräftig ausgelacht als dieses Konzept bekannt wurde:
http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=9460.msg629636#msg629636 (http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=9460.msg629636#msg629636)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Haus Atreides am 15. Dezember 2012, 15:01:09
@Marslobby: Nun ja, so hat es zumindestens Spudis gedeutet.
@tobi: Ich hab jetzt in den Bericht nur kurz reingesehen, aber kann man davon ausgehen, daß die NASA (mal wieder) ein völlig überfrachtetes Konzept vorgestellt hat?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 15. Dezember 2012, 17:01:51
@Marslobby: Nun ja, so hat es zumindestens Spudis gedeutet.
@tobi: Ich hab jetzt in den Bericht nur kurz reingesehen, aber kann man davon ausgehen, daß die NASA (mal wieder) ein völlig überfrachtetes Konzept vorgestellt hat?

Marslobby :p

Es sollte mal überhaupt eine Lobby geben, die sich (erfolgreich) für ein Ziel im Weltraum einsetzt. Wohin ist doch egal.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Pat89 am 02. Januar 2013, 00:37:48
...und ich dachte die NASA ist in den USA soetwas wie ein "Heiligtum" - und wird von allen anderen Behörden geschätzt.
Aber wieso genau wurde denn das Constellation-Programm eingestellt. Nur wegen den Kosten - welche von Obama als zu hoch beziffert wurden!?
Oder gab es auch Probleme bezüglich der technischen Umsetzbarkeit und/oder einer fehlenden Interesse seitens der Regierung oder gar der Bevölkerung?
Ich wünschte für solche Programme würden alle Raumfahrtbehörden der ganzen Welt zusammenarbeiten, um sich u. A. die Kosten zu teilen. Dann würde eine technischer Quantensprung garnicht so abwegig. Die Forschung würde auch weiter voran schreiten und es würde sich alles schneller entwickeln, sodass wir schon in ein paar Jahren evtl. interstellare Reisen tätigen könnten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: websquid am 02. Januar 2013, 00:44:41
...und ich dachte die NASA ist in den USA soetwas wie ein "Heiligtum" - und wird von allen anderen Behörden geschätzt.
Schön wärs. Das ist leider vollkommen anders.
Zitat
Nur wegen den Kosten - welche von Obama als zu hoch beziffert wurden!?
Oder gab es auch Probleme bezüglich der technischen Umsetzbarkeit und/oder einer fehlenden Interesse seitens der Regierung oder gar der Bevölkerung?
Mit dem vorhanden Budget war eine Umsetzung realistisch betrachtet nicht möglich. Hinreichendes öffentliches oder politisches Interesse, daran etwas zu ändern gab es nicht. Und es wäre dabei nur um wenige Milliarden pro Jahr gegangen - also wenige Promille des Verteidigungsbudgets oder auch einen ähnlichen Bruchteil der staatlichen amerikanischen Neuverschuldung.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 03. Januar 2013, 07:37:24
Guten Morgen,

ich habe unsere Grundsatzdiskussion in die bemannte Raumfahrt verschoben:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=11493.msg245148#msg245148 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=11493.msg245148#msg245148)

Mal schauen wo die Moderatoren sie dort weiter einordnen ...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Pat89 am 03. Januar 2013, 19:05:50
bitte nochmal Link - da dieser nicht funktioniert (wahrscheinlich weiter verschoben worden) ;)
DANKE!

EDIT: HAT SICH ERLEIDGT! DANKE  ::)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 26. Januar 2013, 16:12:58
Die NASA werkelt an einem Abbaurobotter für den Mond, der "jahrelang täglich 16 Stunden" zuverlässig seine Arbeit verrichten kann. Das Design enthält neue Ideen, die ich bisher so noch nicht gesehen habe. Neben einem Rumpf (derzeit mit Ketten, vielleicht aber später mit Rädern) hat der Roboter vorne und hinten bewegliche Ausleger mit Abbautrommeln. Durch die Beweglichkeit der Ausleger kann er sich aufrichten, laufen, über  Hindernisse klettern, sich selber umdrehen wenn er umgefallen ist oder Sand abschütteln will, usw.
Neu sind die 4 Abbautrommeln an jedem Arm, die sich immer abwechselnd in die entgegengesetzte Richtung drehen. Dadurch braucht man keinen sehr schweren Roboter um genügend Gegengewicht beim Schaufeln zu haben (auf Himmelskörpern mit geringer Anziehungskraft ist dies ein schwieriges Thema).
Die Trommeln sind innen hohl und nehmen das Abbaumaterial beim Transport auf. Zum Entladen richtet sich der Roboter wie ein Z auf und lässt die Trommeln in die andere Richtung rotieren.
Der Roboter wiegt ca. 50kg und und soll mit jeder Ladung ungefär 20kg Material transportieren können.

http://www.nasa.gov/topics/technology/features/RASSOR.html (http://www.nasa.gov/topics/technology/features/RASSOR.html)

Zur Energieversorgung wird leider keine Angabe gemacht. Ich vermute Baterien, die an der Ausladestation immer wieder geladen werden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 27. Januar 2013, 11:54:08
Zitat
Zur Energieversorgung wird leider keine Angabe gemacht. Ich vermute Baterien, die an der Ausladestation immer wieder geladen werden.

Irgendwie finde ich Akkus nicht besonders geeignet...

1) man muss extra eine Ladestation bauen. Da könnte man die Solarzellen auch gleich auf sen Roboter setzen.

2) was, wenn ihm die Energie ausgeht, kurz vor der lunaren Nacht? Dann ist er des Todes, wie seinerzeit Spirit.
Dann müsste ein Mensch hinfahren und ihn aufladen/Akkus tauschen.  Wenn er selber Solarzellen draufhat, dann kann er sich (wenigstens langsam) in so einem Notfall wieder selbst aufladen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 27. Januar 2013, 12:40:15
Aber würde das auch reichen? Der Mars-Rover Spirit ist schließlich auch eingefroren, und so eine Mondnacht ist lang, kalt und dunkel. Außerdem reden wir nicht über ein Leichtgewicht, das Forschung betreibt, sondern über ein Bergbaugerät, das große Massen bewegen soll. Die benötigte Energiemenge für den Betrieb sollte erheblich größer sein, und die wird man vermutlich mit am Rover befestigten Solarzellen nicht decken können.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 27. Januar 2013, 18:06:29
Ich denke auch, dass man mit Solarzellen nicht die nötige Energiemenge zusammenbekommt. Ein RTG kommt nicht in Frage, so viele gibt es ja nicht, um sie einfach an jeden "Bagger" zu schrauben. Eine Ladestation erscheint mir praktikabel, die kann ja gleich in der Materialverarbeitungsstaion integriert sein, die braucht ja auch viel Strom. Ein Hinweis auf dieses Aufladen geben die 16h Einsatzdauer am Tag, der Rest könnte Ladezeit sein.
Natürlich hat man dann das Risiko immer schnell genug wieder an der Ladestation sein zu müssen. Aber man wird da mit sehr großen Reserven hantieren, es sind ja auch keine kilometerlangen Ausflüge geplant.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Majo2096 am 27. Januar 2013, 19:53:57
Ich denke das man ertsmal mit einer Ladestation hinkommt es soll ja erstmal zu Testzwecken sein und nicht gleich eine Mondbasis aus dem Ressorsen gebaut werden

So ein System währe auch für eine bemannte Marsmission Sinvoll oder sogar Unverzichtbar
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Kelvin am 28. Januar 2013, 00:46:17
Zitat
Natürlich hat man dann das Risiko immer schnell genug wieder an der Ladestation sein zu müssen.
Wenn man mehrere solche Roboter gleichzeitig einsetzen würde, dann würde man sicher auch an die Möglichkeit einer gegenseitigen Hilfestellung denken. Eine interessante Aufgabe, scheint mir, denn dann braucht so ein Ding auch so etwas wie "Selbst-Bewußtsein", um sich je nach Gefährdungslage für Hilfe oder Rettung des eigenen Blechkastens zu entscheiden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: -eumel- am 28. Januar 2013, 03:19:08
Damit wir uns Bauweise und Funktion besser vorstellen können, sind wohl doch ein paar Bilder hilfreich:

(https://images.raumfahrer.net/up039866.jpg) (https://images.raumfahrer.net/up039865.JPG)  (https://images.raumfahrer.net/up039868.jpg) (https://images.raumfahrer.net/up039867.jpg)  (https://images.raumfahrer.net/up039870.jpg) (https://images.raumfahrer.net/up039869.jpg)
Photo credit: NASA (http://www.nasa.gov/topics/technology/features/RASSOR.html)

Dabei wird auch klar, dass hier Solarzellen völlig ungeeignet oder gar unmöglich sind.
Fahrt und Arbeit der Roboter wird eine sehr staubige Angelegenheit sein, für optische Geräte völlig ungeeignet.

Bei einem 50 kg Gerät dürfte es sich wohl auch erst mal um einen Technologie-Demonstrator handeln.
Aber die Frage nach der Energieversorgung ist dennoch interessant.
Vielleicht wäre hier ein RTG geeignet.

Dieser Roboter soll ja auch keine Mondbasis bauen.
Aber er könnte vielleicht Rohstoffe für die Versorgung von Raumfahrern mit Wasser und Sauerstoff, sowie zur Treibstoff-Produktion beschaffen.
Genau das müssen die nächsten Schritte sein, sonst kommen wir nie zum Mars! ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 29. Januar 2013, 20:06:50
Wenn man eine Mondbasis baut, dann braucht man auch "Baumaschinen" um einen befestigten Landeplatz vorzubereiten / zu bauen. Die Surveyor-Sonde wurde vom Apollo 12-LM quasi gesandstrahlt ... das sollte man bei einem Landeplatz einer Basis vermeiden  ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 30. Januar 2013, 18:55:16
Wenn man eine Mondbasis baut, dann braucht man auch "Baumaschinen" um einen befestigten Landeplatz vorzubereiten / zu bauen. Die Surveyor-Sonde wurde vom Apollo 12-LM quasi gesandstrahlt ... das sollte man bei einem Landeplatz einer Basis vermeiden  ;)

Da erinnere ich gerne nochmal an die Mikrowellentechnologie die wir hier im Forum vor einiger Zeit schon mal hatten, mit der man Mondregolith zu Glas schmelzen kann. Mit ausreichend elektrischer Leistung kann man damit alles mögliche machen, von Ziegel backen bis zu Straßen/Landeplätze befestigen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: LOXRP1 am 31. Januar 2013, 16:30:08
Die ESA untersucht gerade die Machbarkeit von 3D-geprinteten Mondbasen aus lokalen Material. Dies würde natürlich den logistischen Aufwand für eine Basis verringern. Für die Untersuchung ist man eine Partnerschaft mit Foster und Partners eingegangen. Es wird eine Kupeldesign verfolgt, in dem man Schutz vor Micrometeoriten und der Strahlung hat. Die Kuple wird mit einem AufblasbarenModul von ihnen verkleidet.

(https://images.raumfahrer.net/up039864.jpg)
http://www.esa.int/Our_Activities/Technology/Building_a_lunar_base_with_3D_printing (http://www.esa.int/Our_Activities/Technology/Building_a_lunar_base_with_3D_printing)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Majo2096 am 31. Januar 2013, 19:09:23
das man darüber Nachdenkt ist nicht schlecht allerdings halte ich das ganze für nicht Realisierbar (zummindest in dem nächtsten 20 Jahren)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ZeT am 31. Januar 2013, 19:21:21
das man darüber Nachdenkt ist nicht schlecht allerdings halte ich das ganze für nicht Realisierbar (zummindest in dem nächtsten 20 Jahren)

Da wäre ich optimistischer. Die Technik im Bereich 3D-Druck schreitet ziemlich schnell voran. Realisierbar imho schon um einiges früher - aber ob die Umsetzung dann eben auch zeitnah erfolgt, das ist wohl die Frage.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: LOXRP1 am 31. Januar 2013, 19:30:41
das man darüber Nachdenkt ist nicht schlecht allerdings halte ich das ganze für nicht Realisierbar (zummindest in dem nächtsten 20 Jahren)
Man denk nciht nur drüber nach. Denn Additive Fertigung(3D-print) ist schon realität auf der Erde und diese Methode auf dem Mond anzuwenden ist nicht nur real sondern auch naheliegend. Zu Additiven Fertigung Brauchst du ja nciht immer nur ein Drucker im klassischen Sinne wie den hier z.B. :
(https://images.raumfahrer.net/up039863.jpg)

Du kannst ja einfach die notwendige Hardware auf einem Manipulator an einem Fahrzeug befestigen und mit dem lokalen Material Struckturen fertigen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 31. Januar 2013, 20:07:13
das man darüber Nachdenkt ist nicht schlecht allerdings halte ich das ganze für nicht Realisierbar (zummindest in dem nächtsten 20 Jahren)

Da wäre ich optimistischer. Die Technik im Bereich 3D-Druck schreitet ziemlich schnell voran. Realisierbar imho schon um einiges früher - aber ob die Umsetzung dann eben auch zeitnah erfolgt, das ist wohl die Frage.

Ja die 3D-Drucktechnik revolutioniert derzeit mehr im Stillen komplette Industriebereiche. Vor 3-4 Jahren sah man als Anwendung dafür Rapid Prototyping in Kunststoff. Mittlerweile kann man aber sogar Metall im 3D Druck verarbeiten. Einige "Spinner" (wikiweapons, falls einer googlen will) in den USA wollen mittelfristig sogar Pläne für Waffen im 3D-Druck anbieten, so dass jeder - der Zugriff zu einem solchen Drucker hat - sich seine eigenen Waffen drucken kann.

Zum eigentlichen Thema: 3D-Druck auf dem Mond klingt sehr gut. Aber wird man die Materialien selber erstmal aufbereiten, beispielsweise halbwegs reines Eisen? Wenn ja, dann kann man auch Tanks und ganze Raketen bauen.... oder noch weiter: Eine Raumschiffwerft auf dem Mond / im Mondorbit..... Science Fiction? No, just science... (in Anlehnung an ein Planetary Resources Zitat  ;) )
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ZeT am 31. Januar 2013, 20:13:54
Auch wenns etwas Offtopic ist - allein der Vorteil Ersatzteile vorort zu erschaffen - sei es nun auf einer Mondbasis oder auf der ISS usw ist ein großer Schritt.

Wer kennt das nicht von zuhause - immer das Teil was kaputt geht hat man nicht parat... so bräuchte man nur den Drucker sowie Rohmaterial mitnehmen.

Apollo 13 in der heutigen Zeit hätte sich da einfach diesen berühmten "Luftfilter" per 3D-Model als Datei uppen lassen und auch gleich ausdrucken können.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: LOXRP1 am 31. Januar 2013, 21:02:06
Na bis man so ausgeklügelt und anspruchsvolle ie Additive Fertigung auf dem Mond oder in der bemannten allgemein anwedet wird es länger dauern. Ein Replicator ähnlich wie in Star Trek kann man am Ende der Entwicklung erahnen.

Im moment geht es eher wie man den unbearbeiteten Mondboden nutzen kann. Mit Microwellen oder in dem man das Sonnenlicht bündelt ähnlich wie z.B. hier:
ws
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Haus Atreides am 31. Januar 2013, 21:10:34
Im DSI Thread hatte ich ja etwas zu deren Schwerelosigkeits 3D Druckverfahren geschrieben. Auch eine sehr interessante Variante.

Um aber auf die Mondbasis selber zurückzukommen:

Vor 3 Jahren wurde doch lunare Tunnelsysteme entdeckt, welche in der Theorie nur versiegelt werden müßten und dann als Basis genutzt werden könnten. (Eine Mondbasis müßte wegen der Strahlung sowieso weitesgehend unter der Erde sein.)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 31. Januar 2013, 21:12:29
Zitat
Zum eigentlichen Thema: 3D-Druck auf dem Mond klingt sehr gut. Aber wird man die Materialien selber erstmal aufbereiten, beispielsweise halbwegs reines Eisen? Wenn ja, dann kann man auch Tanks und ganze Raketen bauen.... oder noch weiter: Eine Raumschiffwerft auf dem Mond / im Mondorbit..... Science Fiction? No, just science... (in Anlehnung an ein Planetary Resources Zitat  ;) )

Wenn man mit genug Leistung reinfährt müsste das Eisenoxid doch Sauerstoff freisetzen??
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: LOXRP1 am 31. Januar 2013, 21:19:15
Vor 3 Jahren wurde doch lunare Tunnelsysteme entdeckt, welche in der Theorie nur versiegelt werden müßten und dann als Basis genutzt werden könnten. (Eine Mondbasis müßte wegen der Strahlung sowieso weitesgehend unter der Erde sein.)

Ja die guten Lavatunnel, nun die sind natürlich auhc intressant aber dann bist du ja bei der Wahl deiner Basis etwas eingeschränkter. Dann ist die Frage wie du sie Innen nutzen willst, dazu müßte mann sie auch etwas bearbeiten. Hört sich eher nach einer mittel- oder eher langfristigen Lösung für eine Basis an.

Diese Lavatunnel gibt es wohl über all wo es vulkanische Aktivitäten gibt oder gab, also auch hier auf der Erde und auf dem Mars.  :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Majo2096 am 31. Januar 2013, 21:20:52
Ja wenn man eisenoxid erhitzt wird sauerstoff freigesetzt aber ob das auf dem Mond geht weiss ich net
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi am 01. Februar 2013, 12:23:03
ESA will 3D-Drucker auf dem Mond:
http://www.esa.int/Our_Activities/Technology/Building_a_lunar_base_with_3D_printing (http://www.esa.int/Our_Activities/Technology/Building_a_lunar_base_with_3D_printing)

Die Idee ist ja jetzt nicht neu aber prinzipiell natürlich sehr verlockend. Das entscheidende steht natürlich nicht im Artikel. Wie hoch ist der Anteil des Magnesiumoxids und des Bindemittels am Baumaterial? Mit anderen Worten: wie hoch ist der Massenanteil, der zum Mond geschleppt werden muss?

PS: Wie war das noch mit der bemannten Raumfahrt in Europa? ::)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: LOXRP1 am 01. Februar 2013, 12:45:56
PS: Wie war das noch mit der bemannten Raumfahrt in Europa? ::)

Ach da ist man zumindest beim DLR aktiver als man vorgibt. Als ich z.B. vor paar Monaten nach einem Studenten hiwi-job beim DLR geschaut hab, stolperte ich über eine Ausschreibung für Diplom/Masterarbeiten in dem Bereich Gewächshäuser für Mars und Mond.

Ein andres Beispiel ist das neue Medizinischezentrum beim DLR im Köln, wo man intressante Versuche durchführen kann. So hat man da eine Ganze Abteilung von zusammenhängenden Räumen, in den man den Druck und die Atmosphärezusammensetzung ändern kann, um verschieden Kombinationen zu Test für z.B. mögliche Marsmissionen.

Wobei sich das DLR an solchen Missionen wohl mehr mit Know How bzw. Subsystemen beteiligen wird.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 01. Februar 2013, 14:00:55
Zitat
Ja wenn man eisenoxid erhitzt wird sauerstoff freigesetzt aber ob das auf dem Mond geht weiss ich net

Klar. Grundvoraussetzung der Naturwissenschaften ist, dass sie überall in (unserem) Universum gleich gelten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: LOXRP1 am 01. Februar 2013, 14:25:04
Zitat
Ja wenn man eisenoxid erhitzt wird sauerstoff freigesetzt aber ob das auf dem Mond geht weiss ich net

Klar. Grundvoraussetzung der Naturwissenschaften ist, dass sie überall in (unserem) Universum gleich gelten.

Was aber eine Anahme ist, wir wissen nicht genau ob wirklich überalle die selben Bedingungen vorherrschen.

Im Fall der Reduktion vom Eisenoxid, was eine Chemischereaktion ist und auf Elektronenbindungen beruht kann man wohl den Einfluss der Schwerkraft vernahclässigen. Sonst würden unsere Raketen im Weltall auch nciht funktionieren.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: websquid am 01. Februar 2013, 14:33:08
Und hier kann man sich z.B. fragen, welche "Arbeitsatmosphäre" diesen Prozess ermöglicht und welche nicht - also welche Bedingungen man schaffen muss, damit das funktioniert.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: LOXRP1 am 01. Februar 2013, 15:07:21
Und hier kann man sich z.B. fragen, welche "Arbeitsatmosphäre" diesen Prozess ermöglicht und welche nicht - also welche Bedingungen man schaffen muss, damit das funktioniert.

Der Teufel steckt wie immer im Detail.  ;D
Wenn man die Bedingungen kennt, kann man auch Lösungen schaffen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 01. Februar 2013, 16:59:09
Erhitzt man Eisenoxid (oder jede andere Verbindung) stark, dann lösen sich Bindungen auf. Das ist ein Fakt, und hängt mit elektrostatischer Anziehung zusammen.

Sonst würde man am Mars auch kein Wasser elektrolysieren können.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: LOXRP1 am 01. Februar 2013, 23:46:28

Mit anderen Worten: wie hoch ist der Massenanteil, der zum Mond geschleppt werden muss?


Also laut dem folgenden Artikel sollen, in der Theorie 90% der Struktur aus auf dem Mond vorhandenen Material geschaffen werden. So dass man nur die Robotere und die Leichtbau Komponnenten, wie die aufblasbaren Module, die regiden Schleuse und Knoten zum Mond bringen muss.

http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-2272028/European-Space-Agency-unveils-plans-mankinds-habitable-MOON-BASE.html (http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-2272028/European-Space-Agency-unveils-plans-mankinds-habitable-MOON-BASE.html)

(https://images.raumfahrer.net/up039862.jpg)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gertrud am 11. Februar 2013, 00:12:46
Hallo Zusammen,
ein möglicher Standort für die weiteren zukünftigen Erforschungen aus dem  "Region Of Interest" -Programm  ein Video zu dem östlichen Rand der 12 Meter Mondkrater Virtanen  
ws
Das virtuelle Diorama wurde von John Moore nach den Daten   mit dem Lunar Reconnaissance Orbiter Laser Altimeter (LOLA),  aus dem digitalen Höhenmodell (DTM) und mit den  LROC NAC und WAC- Aufnahmen erstellt.

Mit den besten Grüßen
Gertrud
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 11. Februar 2013, 09:44:47
Schönes Video ...

Das erinnert mich an ein Gespräch mit NASA-Kollegen über die Mondexploration. Die Ausmaße der Krater sind so gewaltig, dass es wirklich eine Herausforderung wird ein Kraterinneres zu erreichen, wenn man eine Basis am Rand hat (z.B. Shackleton). Als Vergleich hat er mal den Grand Canyon genommen, der "mickrig" gegenüber Shackleton wirkt. In den Grand Canyon fährt man nicht einfach so mal rein, und man wandert auch nicht einfach mal runter.
"Einfach mal" hineinfahren geht nicht. Wie man diese Distanzen robotisch ferngesteuert überwinden möchte, ist auch noch unklar. Mit Menschen hineinfahren, ist auch unklar/unsicher. Die Landschaften des Mondes bergen echte Herausforderungen ...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gertrud am 11. Februar 2013, 12:42:36
Hallo @Schillrich,
in diesem Video kann am sehr schön die Höhen und Tiefen von dem Mondgelände sehen. :)
ws

Mit den besten Grüßen
Gertrud
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 11. Februar 2013, 13:05:08
Wobei da "exaggerating the elevation" steht. Die gezeigten Profil sind hochskaliert/überstreckt.

Trotzdem, die Dimensionen und die Rauheit der Berge auf dem Mond sind "nicht einfach", weder zu Fuß für den Mensch noch für Fahrzeuge bemannt oder unbemannt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KSC am 12. Februar 2013, 08:27:21
Das erinnert mich an ein Gespräch mit NASA-Kollegen über die Mondexploration. Die Ausmaße der Krater sind so gewaltig, dass es wirklich eine Herausforderung wird ein Kraterinneres zu erreichen...
Mann müsste halt direkt drin landen, so wie man das mit Apollo 20 mit Tycho vor hatte.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 12. Februar 2013, 08:43:40
Eine Idee (mit einer Mondbasis) wären natürlich auch "Hopping"-Flüge, in dem man mit Lander von der Basis auf eine ballistische Bahn startet, die in der interessierten Region endet, und dann kehrt man nach ein paar Tagen umgekehrt zurück.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: wildboar am 13. Februar 2013, 19:39:55
Golden Spike (bemannter Mondflug bis 2020) started eine crowd funding Kampagne, um $240000 zu sammeln (die Anzahl Meilen zum Mond) für erste Medienaktivitäten.

http://www.indiegogo.com/projects/313086 (http://www.indiegogo.com/projects/313086)

Könnte funktionieren. Warum ist Mars One nicht schon auf die Idee gekommen?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi am 13. Februar 2013, 20:09:29
240.000 Dollar. Dann hat man im Erfolgsfall ja schon 0,001% der minimal nötigen Summe zusammen, es fehlen also nur noch 99,999%.

Ne mal im ernst. Warum sollte jemand denen Geld geben? Unabhängig von den Erfolgsaussichten der Idee, ist einer der wichtigsten Punkte bei Unternehmensgründungen überhaupt der persönliche Einsatz (engl. "commitment") der Gründer. Leider sind diese wohl nicht allzu stark motiviert, sonst hätte man nicht so ein peinliches Paper abgeliefert.

Ohne eine "kleine" Anstrengung kann man aber nichts bewegen. Von nichts kommt nichts, wie es so schön heißt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: wildboar am 13. Februar 2013, 20:18:14
Die Idee, Spenden zu sammeln, um die Kampagne in Schwung zu bringen ist ja an sich nicht schlecht. Es gibt sicher viele Raumfahrtfans, die bereit sind, einen Beitrag zu leisten. Für eine (wahnsinnige) Idee wie Mars One, die auch eine Non-profit Organisation sind, wäre das sehr passend.

Was ich bei Golden Spike ein bisschen störend finde, ist dass es dabei um ein sehr komerzielles Unternehmen handelt, dass den Mondflug für Milliarden Dollars anbieten wird. Das passt irgendwie nicht so zusammen mit dem Sammlen von ein paar Tausend Dollars.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Haus Atreides am 13. Februar 2013, 20:35:06
Das Problem sowohl bei GSC als auch bei Mars One ist leider, daß das vorgestellte Konzept leider eher fragwürdig ist.

Bei GSC kommt die äußerst schlechte PR und ihr unprofessioneller Firmenauftritt hinzu. Mars One hat das schon etwas besser gemacht, allerdings sollte sind die Infos etwas dürftig und man sollte sich nicht von ein paar bunten Bildern/CGis blenden lassen.

Nur zu Info: Derselbe Typ der Deep Space Industries die CGis angefertigt hat, war schon für Mars One tätig. Siehe http://spacehabs.com/ (http://spacehabs.com/) unter Klienten.

Die CGis sind fantastisch, keine Frage, aber das waren Ende der 90er die Animationen von Venture Star und Co. ebenfalls. Und wir wissen ja was aus den Projekten geworden ist.  ::)

Und @Croundfunding: Wird imo. stark überbewertet. Und nicht jede gestartete Aktion ist unbedingt sinnvoll. (Siehe Todesstern.)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tomtom am 13. Februar 2013, 21:21:48
Hallo Leute,

ihr seid im falschen Thread, hier soll es um die Rückkehr zum Mond gehen !

Bitte die GSC-Beiträge in den entsprechenden Thread "entsorgen" ;)
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=11384.msg245630#msg245630 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=11384.msg245630#msg245630)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 14. Februar 2013, 17:05:11
Um den Bogen wieder halbwegs zur Mondlandung zu spannen:

Ich finde das Crowdfunding ist sicherlich eine tolle Idee.
Aber irgendwie hätte ich trotzdem Bedenken für Golden Spike zu spenden,viel eher für Mars One.

Gefühlsmäßig halt. Haben Golden Spike schlechter Werbung gemacht? Wahrscheinlich. (Dass MO einen Nobelpreisträger hat ist schonmal interessant :) )
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Haus Atreides am 15. Februar 2013, 12:39:42
Für beide Organisationen zu spenden ist imo. Geldverschwendung.

Um jetzt wirklich wieder zum Thema zu kommen:

Die oben gezeigten Videos sind sehr interessant und zeigen wieder welch genaue Planung bei der Standortwahl etweiger Mondbasen zu treffen wären.

Die ersten Basen werden höchstwahrscheinlich ähnlich wie in der ESA Studie gebaut werden, eine komplexere Struktur könnte nachher in den Mondtunneln entstehen.

Was das Magnesiumoxid angeht:

Mondregolith enthält 5% Magnesium, ein Import von der Erde wäre demnach überflüssig. Desweiteren gab es vor einigen Jahren Experimente mit Schwefel als Bindemittel um Lunarcrete (Mondbeton) herzustellen. Und Mondboden enthält bis zu 27% an Schwefel.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: hannibal am 26. März 2013, 16:15:58
"Einfach mal" hineinfahren geht nicht. Wie man diese Distanzen robotisch ferngesteuert überwinden möchte, ist auch noch unklar. Mit Menschen hineinfahren, ist auch unklar/unsicher. Die Landschaften des Mondes bergen echte Herausforderungen ...

Die Erkundung von Kratern? Wie wäre es mit einem kleinen Erkundungsflug? Ich stelle mir einen Quadrokopter mit Düsen vor. Oder einen kleinen, steuerbaren Ballon. Weiß jemand, ob Flugobjekte für die Monderkundung ernthaft erfoscht werden oder sogar schon vorhanden sind?  ???

Weil wenn ein solche Möglichkeit besteht, warum dann der Aufwand mit Mondbasis und bemannten Ausflügen? Wenn außer teretorialer Erkundung auch Gesteinsproben entnommen werden möchten, wäre das "nur" eine Applikation für die Flugobjekte. Sie wären gegenüber Fahrzeugen und/oder Menschen A) schneller, B) unabhängiger gegenüber Unebenheiten/Untergrund und damit C) flexibler im Einsatz und D) vielfältig einsetzbar - bei modularer Konstruktion.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 26. März 2013, 16:52:35
Hallo hannibal und willkommen bei uns,

"Flugerkundung" gibt es ja schon (wenn auch etwas anders): unsere Satelliten im Orbit. LRO macht je gerade all die Aufnahmen und Messungen, mit denen wir die Oberfläche praktisch metergenau kartieren und so  die Herausforderungen der Krater erkennen. Um jetzt vor Ort zu forschen, muss man/etwas auf der Oberfläche dahin. In rauem Terrain (ferngesteuert) zu landen ist nicht wirklich einfacher als einen bodengebundenen Roboter gemächlich durch das Terrain zu navigieren. Außerdem hat man am Boden mehr Zeit und ist flexibler.

Hmm, aber was meinst du mit Ballon? Ein Ballon funktioniert nicht im Vakuum.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: hannibal am 26. März 2013, 20:15:44
(hallo =D)

Gut. Die Sache mit dem Ballon war aus der Hüfte geschossen und nicht durchdacht. wohl wahr.

Doch warum sind Flugobjekte keine reale Alternative? (Wenn es nicht wirklich einfacher ist, dann doch bestimmt auch nicht wirklich schwieriger :) )

Systeme, die eigenständig auf der Mondoberfläche landen können, werden schon erforscht. zwar handelt es sich um Landemodule, doch der Schritt zu kleineren Modellen wird sicherlich nicht die ganz große Hürde sein. Darauf zielte meine erste Frage ab ;D. Die Landemodule werden auch an Orten mit komplexer Oberfläche landen können. (hoffentlich)
http://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/article110162927/Mondlandeflugzeug-bereitet-bemannte-Missionen-vor.html (http://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/article110162927/Mondlandeflugzeug-bereitet-bemannte-Missionen-vor.html)

Im Hinblick auf eine Mondbasis und eine eigene Infrastrukur vor Ort könnte es doch von Vorteil sein, Transporte von Geräten oder Personen per Luftlinie durchzuführen. Man kann doch jetzt schon Erfahrung sammeln, wie es sich in einer luftleeren Umgebung mit Flugobjekten verhält, welche Möglichkeiten/Chancen/Probleme es gibt. Es wäre sicherlich nicht an einem Tag zu entwickeln. Aber langfristig gesehen doch sehr attraktiv. Oder nicht? zum Beispiel, wenn man zum Mars vordringt und dort den Planten besiedeln will *träum*  ::)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: websquid am 26. März 2013, 20:18:23
Das Hauptproblem ist einfach der Treibstoffverbrauch. Im luftleeren Raum kommen ausschließlich Raketentriebwerke in Frage. Die sind aber relativ ineffizient und müssten praktisch zu jeder Mission komplett neu betankt werden.

Viel sinnvoller ist es, Systeme einzusetzen, die ohne Verbrauch eines Betriebsmittels funktionieren - solarelektrisch angetriebene Fahrzeuge z.B.

Anders sieht es vielleicht aus, wenn Treibstoff auf dem Mond produziert werden könnte - aber das wird wohl erst möglich sein, wenn eh schon eine Station existiert.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 26. März 2013, 20:22:42
Falls es mal eine global verteilte Infrastruktur auf dem Mond gibt, stell ich mir auch "Ort-zu-Ort"-Transporte auf ballistischen Kurven vor: Start ... langer, antriebsloser Freiflug auf der Parabel ... Landung am Ziel. Ebenso könnte man Exploration ausgewählter Punkt auf dem Globus machen, ausgehend von einer Basis.

Aber, wie websquid schon sagte, Treibstoff ist die Herausforderung. Solange man nichts vor Ort produzieren kann, muss man jedes kg von der Erde hoch bringen und landen. Das macht es sehr schwer solche "globalen Transporttechnologien" auf der Oberfläche zu realisieren.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Haus Atreides am 27. März 2013, 12:44:07
Eine Möglichkeit, über die in den 70ern nachgedacht wurde, waren ja elektromagnetische Katapulte. Damals allerdings nur für sehr kleine Ladungen.

Mittlerweile ist ja die Technik hier wesentlich weiter.

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=5403.msg212242#msg212242 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=5403.msg212242#msg212242)

Hauptproblem aber bleibt wie gesagt erst mal der theoretische Bau der Station bzw. wieviel technisches Equipment man tatsächlich hochschaffen muß, um die nötige Infrastruktur zu schaffen bzw. wieviel man mittels ISRU erschaffen könnte.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: hannibal am 13. April 2013, 13:07:19
anbei ein Link für die russischen Planspiele, u.a. auf dem Mond zu landen. ich weiß net, ob der Link irgendwo schon gepostet wurde.

http://de.rian.ru/infographiken/20110523/259186873.html (http://de.rian.ru/infographiken/20110523/259186873.html)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: websquid am 14. April 2013, 03:41:01
Man sollte dazu sagen, dass das wirklich nur Konzepte eines einzigen Konzerns (Khrunitschow nämlich) sind... von offizieller Planung ist das also weit entfernt, auch wenn Elemente davon sicherlich als Blaupause für staatliche Programme übernommen werden können.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: jakda am 14. April 2013, 10:15:53
Man sollte dazu sagen, dass das wirklich nur Konzepte eines einzigen Konzerns (Khrunitschow nämlich) sind... von offizieller Planung ist das also weit entfernt, auch wenn Elemente davon sicherlich als Blaupause für staatliche Programme übernommen werden können.

Das ist so nicht richtig.
Wie jedes Jahr wurden aus Anlass der Feierlichkeiten zum Tag der Raumfahrt am 12. April (Was war da doch gleich?) Grundlegende Äußerungen
zum Russischen Raumfahrtprogramm getätigt.
Alle - PUTIN, ROGOSIN, POPOWKIN - gaben die Marschrute Mond an. Nicht Umsonst musste ENERGIJA 2012 die Unterlagen für das
neue Schiff ändern...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: waldmannpeter95 am 14. April 2013, 10:29:24
Zitat
12. April (Was war da doch gleich?)

Juri Gagarins Flug um die Erde ;)
Wurde ja auch bei uns mit der Juris Night "gefeiert" ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: hannibal am 14. April 2013, 11:16:35
Danke websquid für den Hinweis. Das hier im Link dargestellte Konzept stammt in der Tat von besagtem Unternehmen.
- greetz
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: websquid am 14. April 2013, 14:28:36
Alle - PUTIN, ROGOSIN, POPOWKIN - gaben die Marschrute Mond an. Nicht Umsonst musste ENERGIJA 2012 die Unterlagen für das
neue Schiff ändern...
Das bestreite ich ja auch nicht ;)

Ich wollte ja nur sagen, dass die Umsetzung dieses Ziels sich nicht zwingend an die Bauteile halten muss, die in der Infografik dargestellt sind. Denn da sind (fast) nur Khrunitschow-Produkte enthalten, und das wird definitiv nicht so sein bei der Umsetzung ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi am 19. April 2013, 18:10:43
Der Mond ist tot! Oder doch nicht? ;)

Von SpaceNews:
Zitat
NASA Opens Door to Commercial Partnerships on the Moon
By Irene Klotz | Apr. 19, 2013

NASA's head of space operations signed an agreement with Bigelow Aerospace to explore options for a lunar base and public-private orbital outposts near the ISS and at gravitationally stable Lagrange points.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: TWiX am 19. April 2013, 19:21:13
Kann man das ernst nehmen bzw. ein Ergebnis erwarten ? Und was ist mit der Quelle seriös oder nicht ?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GG am 19. April 2013, 19:37:55
In diesen Tagen soll eigentlich eine offizielle Verlautbarung von Bigelow und NASA erfolgen. Demnach will man entsprechende Studien in den nächsten Jahren einmal mit 100 Mio USD und einmal mit 125 Mio USD fördern. Dabei soll untersucht werden, ob ein entfaltbares Habitat für den Mond (oder Mars) geeignet ist, wie es aufgebaut sein soll und wie man es dorthin bekommt.

Bei SpaceNews ist das ganze hinter der Bezahlschranke, bei NewSpaceWatch gab es vor ein paar Tagen Terminspekulationen. Bigelow hat wohl ein paar Bemerkungen in einem US-Regionalsender dazu fallen lassen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Major Tom am 19. April 2013, 19:48:25
Großartige Neuigkeiten, hoffentlich wird da was daraus.  :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi am 19. April 2013, 23:49:20
Das ganze ist offenbar nur ein nicht-finanziertes SAA, also ist der Mond effektiv doch erstmal tot.
https://www.newspacewatch.com/articles/bigelow-gets-unfunded-nasa-agreement-to-study-govtprivate-deep-space-missions.html (https://www.newspacewatch.com/articles/bigelow-gets-unfunded-nasa-agreement-to-study-govtprivate-deep-space-missions.html)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 25. August 2013, 16:28:44
Ich reaktiviere mal das Thema, im Sommerloch kommen hier wieder vlt. zu einer Diskussion  ;)

Ein älterer Artikel, der die Problematik des Mondstaubs auffasst:
http://www.sciencedaily.com/releases/2008/09/080924191552.htm (http://www.sciencedaily.com/releases/2008/09/080924191552.htm)

Wie hartnäckig dieser ist und wohl auch schädlich für Astronauten hier mal anhand von Auszügen aus dem Artikel:

Zitat
During the Apollo 17 mission, for example, crewmembers Harrison “Jack” Schmitt and Gene Cernan had trouble moving their arms during moonwalks because dust had gummed up the joints. “The dust was so abrasive that it actually wore through three layers of Kevlar-like material on Jack’s boot,” Taylor says.

To make matters worse, lunar dust suffers from a terrible case of static cling. UV rays drive electrons out of lunar dust by day, while the solar wind bombards it with electrons by night. Cleaning the resulting charged particles with wet-wipes only makes them cling harder to camera lenses and helmet visors.

...

But the same specks of iron that could make moon dust manageable also pose a potential threat to human health, according to Bonnie Cooper at NASA’s Johnson Space Center. “Those tiny blebs of pure iron we see on the surface of lunar grains are likely to be released from the outside edges of the particle in the lungs and enter the bloodstream,” she says. Preliminary studies suggest that the inhalation of lunar dust may pose a health hazard, possibly including iron toxicity.


Etwas sehr interessantes:

Zitat
He has also discovered that microwaves melt lunar soil in less time than it takes to boil a cup of tea. He envisions a vehicle that could microwave lunar surfaces into roads and landing pads as it drives, and a device to melt soil over lunar modules to provide insulation against space radiation. The heating process can also produce oxygen for breathing.

Mondregolith kann also per Mikrowellen zu einer Art "Straßenbelag" geschmolzen werden. Den Bau von solchen befestigten Landeplätzen sehe ich als eine der wichtigen ersten "Bauarbeiten" einer Mondbasis an. Lander sollten bei ihrer Ankunft nicht die Basis "sandstrahlen", so wie es wohl Apollo 12 ein wenig mit der Surveyor-Sonde schaffte - trotz der Landung in weitem Abstand.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Major Tom am 25. August 2013, 18:10:56
Dieser Staub ist wirklich ganz fieses Zeug, aber wohl ein gutes relativ leicht zu verarbeitendes Baumaterial. Es gibt auch Pläne, eine Mondbasis daraus zu bauen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: waldmannpeter95 am 25. August 2013, 18:28:09
Es gibt auch Pläne, eine Mondbasis daraus zu bauen.

Hier der Link zu dem Projekt der ESA: http://www.esa.int/Our_Activities/Technology/Building_a_lunar_base_with_3D_printing (http://www.esa.int/Our_Activities/Technology/Building_a_lunar_base_with_3D_printing)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: McFire am 25. August 2013, 21:19:33
Mittlerweile scheint 3D Printing etwas zu sein, vor dem man niederkniet, es anbetet und das Heil für alles darin sieht.  ;D

Ich fürchte nur, wenn man sich auf dem Mond nicht eine Höhle oder Kluft sucht oder zumindest viel viel mehr Material aufeinanderschichtet, wie da gezeigt, wird es dort Verluste geben. Denn auf dem Mond wird man ja wohl nicht nur ein paar Stunden, sondern ein paar Monate bleiben wollen. Was die Apollo-Astronauten mit etwas Roulette gut überstanden haben, bringt in einem halben Jahr statistisch gesehen mit Sicherheit einen mittelschweren Meteortreffer.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Führerschein am 25. August 2013, 22:21:48
Mittlerweile scheint 3D Printing etwas zu sein, vor dem man niederkniet, es anbetet und das Heil für alles darin sieht.  ;D

Kommt mir auch so vor. 3D Printing ist eine tolle Sache und kann sehr hilfreich sein auf verschiedenen Gebieten. Ein Allheilmittel ist es aber nicht.

Ich fürchte nur, wenn man sich auf dem Mond nicht eine Höhle oder Kluft sucht oder zumindest viel viel mehr Material aufeinanderschichtet, wie da gezeigt, wird es dort Verluste geben. Denn auf dem Mond wird man ja wohl nicht nur ein paar Stunden, sondern ein paar Monate bleiben wollen. Was die Apollo-Astronauten mit etwas Roulette gut überstanden haben, bringt in einem halben Jahr statistisch gesehen mit Sicherheit einen mittelschweren Meteortreffer.

Warum? Die ISS ist auch nicht durchlöchert. Stationen auf dem Mond wären nicht stärker gefährdet. Mindestens das Sicherheitsniveau der ISS wird aber gebraucht, das ist richtig. Aber mit Mondmaterial dürfte das nicht zu schwierig sein, es gibt genug. Im Weltraum ist es schwieriger, weil Masse teuer ist.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 25. August 2013, 22:33:26
Mal ne Frage... ein eigener Thread dafür lohnt nicht....

Es wird ja immer über die Gewinnung von Helium-3 aus dem Mondregolith geredet. Jetzt mal außen vor gelassen, ob damit Fusionsenergie wirklich effizienter / möglich etc. wird.
Weiss man überhaupt wie man das Helium-3 aus dem Regolith herausbekommen könnte?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: McFire am 25. August 2013, 22:35:00
Zitat
Die ISS ist auch nicht durchlöchert
Da hast freilich recht. Und ehrlich gesagt - das wundert mich schon jahrelang.
Ok, der Mond hat wenig, aber dennoch etwas Gravitation, aber....
Naja - viel Glück weiterhin kann man nur sagen...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: McFire am 25. August 2013, 22:39:22
Helium 3 entsteht durch das Bombardement der Mondoberfläche (!) mit dem (grob gesagt) Sonnenwind. Ist also nur in verdammt dünner Schicht vorhanden. Da müßte man also den Mond gleichsam großflächig ablecken - und dann wäre dann noch das Speicher- und Transportproblem...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ilbus am 25. August 2013, 22:57:18
Wobei die Menge an sich trotz der erscheinenden Mikrigkeit doch mehr als ausreichend sein kann. Die Rentalbilität muss erst untersucht werden.

 Selbst He4 hat schon so gute Kriecheigenschaften, dass es bevorzugt zum Lecksuchen bei sehr anspruchsvollen Anwendungen ( wie z.B. für Ultra-Hochvakuum-Einsätze) benutzt wird. Getoppt wird es meinses Wissens nur durch H2. Ich gehe davon aus, dass He3 irgendwo dazwischen liegt. In dem sehr porösen und oberflächenreichen Böden des Mondes bieten sich nicht zu vernachlässigende Speicherkapazitäten. Wie viel sind für eine kontinuirliche Kernfusion notwendig - ist, denke ich, auch eine offene Frage.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 25. August 2013, 23:29:54
Aber wie "filtert" man die Partikel aus dem Regolith?

Der Mondstaub dürfte für eine Basis jedoch einen ganz speziellen Anzug erforderlich machen: Eine Art Heavy Duty-Anzug, der speziell wiederstandsfähig gegenüber dem Staub ist. Einen anderen dünnen Anzug als Schutz über einen "normalen" Raumanzug zu ziehen, halte ich für nicht wirklich praktikabel. Der Staub frisst sich durch die Lagen (und damit zum "normalen" Raumanzug) und die Astronauten dürften durch einen zweiten Anzug wesentlich in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sein.

Anyway...

Über den Geruch von Mondstaub, der an Schmauch erinnern soll und den "Mondfahrer-Heuschnupfen":
http://www.nasa.gov/exploration/home/30jan_smellofmoondust.html (http://www.nasa.gov/exploration/home/30jan_smellofmoondust.html)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ilbus am 26. August 2013, 01:24:39
Vielleicht wären die festen Raumanzüge für den Einsatz auf dem Mond besser? Ich kann es mir sogar vorstellen, dass die Anzüge nicht viel mehr als eine Notoption sein werden. Die meisten Arbeiten werden aus Fahrzeugen und durch autonome und fernbediente Roboter erledigt. Die meisten menschlichen Aktivitäten wären damit auf die gebäudeinterne Räumlichkeiten und die Rover beschrenkt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Führerschein am 26. August 2013, 07:38:00
Helium 3 entsteht durch das Bombardement der Mondoberfläche (!) mit dem (grob gesagt) Sonnenwind. Ist also nur in verdammt dünner Schicht vorhanden. Da müßte man also den Mond gleichsam großflächig ablecken - und dann wäre dann noch das Speicher- und Transportproblem...

Zu Helium 3 lohnt sich ein Blick in Wikipedia.

http://en.wikipedia.org/wiki/Helium-3 (http://en.wikipedia.org/wiki/Helium-3)

He3 hat zwar Vorteile, falls man es schafft. Noch weniger sekundäre Strahlung und leichtere Gewinnung von Strom. Dafür ist die He3-Reaktion noch viel schwieriger als die derzeitigen Reaktionen, die wir kaum hinkriegen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Führerschein am 26. August 2013, 07:40:36
Zitat
Die ISS ist auch nicht durchlöchert
Da hast freilich recht. Und ehrlich gesagt - das wundert mich schon jahrelang.
Ok, der Mond hat wenig, aber dennoch etwas Gravitation, aber....
Naja - viel Glück weiterhin kann man nur sagen...

Ich glaube, wir werden zu sehr durch die frühe SF beeinflusst. Da schlugen ja ständig Meteoriten in die Raketen ein. ;)

Das statistische Risiko dürfte inzwischen ganz gut bekannt sein. So weit ich weiß, sind ja nicht einmal Sonden getroffen worden, die durch den Asteroidengürtel geflogen sind und dort dürfte die Trefferwahrscheinlichkeit um Größenordnungen höher liegen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 26. August 2013, 08:28:46
Zitat
Was die Apollo-Astronauten mit etwas Roulette gut überstanden haben, bringt in einem halben Jahr statistisch gesehen mit Sicherheit einen mittelschweren Meteortreffer.

Wenn er in die Mondexosphäre eintaucht, dann wird er doch auch Meteorit genannt? Oder gilt das nur für die Erde?  ???

Theroretisch muss man den Mondstaub nur erhitzen, dann dampft es aus. Je stärker, desto besser. Aber irgendwo gibt es sicher ein Energie/Gas Optimum.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: TWiX am 26. August 2013, 11:18:07
Um den Thread mal in eine andere Richtung zu lenken...
Ich hab mich mal ein bisschen mit der Idee einer Mondbasis auseinandergesetzt und muss zugeben, dass ich es als sinnvoll erachten würde, wenn man zuerst eine Mondbasis etabliert und dann den Schritt zum mars macht. Warum ?
Nun, wenn man eine Mondbasis etablieren würde, könnte man Erfahrungen sammeln, was die Erforschung anderer Himmelskörper betrifft. Was nutzt eine Marsmission, wenn sie nicht wissenschaftliche Resultate in Hülle und Fülle brächte ? Von der Nachhaltigkeit ganz zu schweigen.
Auch andere Technologien könnte man erproben, zum Beispiel ein SEP-Modul, welches dann dazu dient, Fracht und, unter Umständen, Besatzungen zwischen LEO und LLO hin- und herzubefördern. Dazu käme Rovertechnologie, EVAs (auf dem Mars braucht man ja genauso Anzüge wie auf dem Mond) sowie Erfahrungen rund um Langzeitmissionen und Basen fernab der Erde. Man könnte auf dem Mond mit In-Situ-Produktionstechniken experimentieren oder wiederverwendbaren Mondlandern. Meine Idee wäre ja, einen (oder mehrere) Lander auf dem Mond zu stationieren und sie bei Bedarf mit vor Ort gewonnenem LOX und LH2 betanken. Das wiederum könnte man in eingebuddelten Tanks lagern, sodass es nicht diffundiert. Außerdem könnte man auf dem Mond allerlei Observatorien errichten und diese dank der Basis einfach warten und aufbauen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 26. August 2013, 19:11:13
Zitat
LOX und LH2 betanken. Das wiederum könnte man in eingebuddelten Tanks lagern, sodass es nicht diffundiert.

Wieso sollte das da langsamer diffundieren? Speziell Wasserstoff ist so klein, das kriecht sogar zwischen die Eisenatome hinein.

Zwischen zwei Mondstaubpartikel sollten Millionen H2 Moleküle gleichzeitig durchpassen. So als würdest du versuchen, Wasser mit einem metallischen Tee-Sieb zu fangen...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: TWiX am 27. August 2013, 13:15:04
lol, Ich wollte nicht vorschlagen, das LH2 in ein Loch im Mond zu pumpen, sondern den Tank im Mond zu verbuddeln. Dadurch ist er besser isoliert und die Kühlung einfacher.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: alswieich am 27. August 2013, 14:02:19
Mahlzeit!

... Meine Idee wäre ja, einen (oder mehrere) Lander auf dem Mond zu stationieren und sie bei Bedarf mit vor Ort gewonnenem LOX und LH2 betanken. Das wiederum könnte man in eingebuddelten Tanks lagern, sodass es nicht diffundiert. ...
Diese Diffusion geschieht immer. Egal wie gut gekühlt der flüssige Wasserstoff ist. Wasserstoff hat nunmal den kleinsten Atomkern und passt überall durch. Es gibt leider (noch) keine Möglichkeit flüssigen Wasserstoff längere Zeit zu lagern. Man arbeitet aber natürlich an dem Problem: http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffspeicherung (http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffspeicherung)
Bin mal gespannt was da die Zukunft bringen wird.

Gruß
Peter
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Major Tom am 27. August 2013, 14:19:50
Methan. Weniger Leistung, aber erheblich weniger Probleme.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 27. August 2013, 14:21:43
Methan. Weniger Leistung, aber erheblich weniger Probleme.

Mal so gefragt: Um wieviel % sinkt bei Methan die Leistung zu Kerosin-LOX und anderen Treibstoffen? (so grob pi mal Daumen)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Major Tom am 27. August 2013, 16:06:36
In Bezug auf LH2 liefert Methan einen etwa 20% niedrigeren ISP, etwa soviel wie der von Kerosin.

Interessant sind aber eigentlich nur LH2 und Methan, denn beides lässt sich wie LOX vor Ort relativ einfach aus Eis bzw. Eis und Kohlenstoff erzeugen. Neben dem Problem der Diffusion sind LH2 Tanks wesentlich größer als die für Methan, stellen höhere Ansprüche ans Material und müssen für längere Lagerung aktiv gekühlt werden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 27. August 2013, 20:33:00
Ok. Das funktioniert möglicherweise ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Hendrik am 27. August 2013, 20:43:18
Man kann den Wasserstoff ja in Form von Methan langfristig speichern und bei Bedarf kurzfristig wieder aufspalten.

Ansonsten sehe ich aber eher das Problem, dass auf dem Mond eher wenig Wasser vorhanden ist. Klar, wenn man nur eine 10 Mann Basis betreiben will, dann findet man genug Wassereis um noch ein paar Springbrunnen zur allgemeinen Stimmungserhebung zu betreiben. Wenn man irgendwann aber mal 1000 Leute dort hat, dann sieht das schon ganz anders aus. Ich bin echt kein Freund von kurzfristigen Nutzen extrem begrenzter Rohstoffe.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: MX87 am 27. August 2013, 21:21:34
Mal in die Runde gefragt, denkt ihr man könnte auf dem Mond eine sich selbst erhaltende "Kolonie" entstehen lassen?  ;)

Wieviel Wasser auf dem Mond ist, darüber streitet man sich meines Wissens. Sicher ist, dass an den Polen so einiges an Wasser in Form von Eis existiert. Wichtig ist dann bei Verwendung oder dem Betrieb einer Station diesen wichtigen Rohstoff nirgends zu verschwenden. Man braucht leistungsfähige Recyclingtechnik.

Aus dem Regolith könnte man nicht nur Helium-3 gewinnen oder es als Baustoff nutzen:

Zitat
Aus Regolith lässt sich elektrolytisch Sauerstoff abspalten. Zur Erzeugung eines Gramms Sauerstoff werden 5-20 Gramm Regolith und 100-200 kJ thermische Energie benötigt. Ein Sonnenofen mit 5 kW Leistung könnte im Jahr eine Tonne Sauerstoff produzieren.[13]

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mond#Regolith (http://de.wikipedia.org/wiki/Mond#Regolith)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gertrud am 27. August 2013, 22:01:27
Hallo Zusammen,
Eine Spektralanalyse ergab, das möglicherweise früher magmatisches Wasser oder Wasser aus einer unbekannten Quelle tief unter der Oberfläche des Mondes vorhanden gewesen sein könnte. Neue Ergebnisse aus der Erforschung der Daten von dem Mineralogie Mapper (M3) an Bord von Chandrayaan-1 ergaben Wasser in mineralischen Körnern auf der Oberfläche des Mondes. Das Gestein wurde bei der Bildung des Kraters Bullialdus aus den Tiefen des Mondes an die Oberfläche befördert.
 http://www.nasa.gov/press/2013/august/nasa-funded-scientists-detect-water-on-moons-surface-that-hints-at-water-below/#.Uh0A453wDL8 (http://www.nasa.gov/press/2013/august/nasa-funded-scientists-detect-water-on-moons-surface-that-hints-at-water-below/#.Uh0A453wDL8)

http://phys.org/news/2013-08-spectral-analysis-reveals-moon.html (http://phys.org/news/2013-08-spectral-analysis-reveals-moon.html)

Mit den besten Grüßen
Gertrud
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 28. August 2013, 19:24:03
Zitat
Mal in die Runde gefragt, denkt ihr man könnte auf dem Mond eine sich selbst erhaltende "Kolonie" entstehen lassen?  ;)

Naja, denke schon. Wenn man nicht das ganze Wasser aufspaltet und zu Raketentreibstoff macht  ::)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: TWiX am 28. August 2013, 19:43:45
Nun ja, soweit ich weiß, sind sie auf der ISS schon soweit, dass sie das Wasser wiederaufbereiten können und die Luft ebenso. Rein theoretich müsste das dann auch auf dem Mond machbar sein. Man könnte zum Beispiel einige Gewächshäuser aufstellen (am besten auf den "Bergen des ewigen Lichts") welche dann nicht nur Nahrung produzieren würden sowie ein biologischer Luftfilter wären, sondern auch Biomasse, welche man dann zu Methantreibstoff verarbeiten könnte. Die Frage ist allerdings, wie groß müsste so eine Kolonie sein, damit sie langfristig ohne zusätzliche Nahrung/ Wasser/ Atemluft von der Erde auskommt?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Hendrik am 28. August 2013, 21:33:03
Wiederaufbereitung ist ein Thema an dem bereits erfolgreich geforscht wird. Dennoch gibt es ständig Verlust. Wir hatte in einem anderen Thread mal Zahlen, wie viel Atmosphäre in der ISS pro Zeit verloren geht. Es war erstaunlich viel. Auf dem Mond hätte man entsprechend trotz Wiederaufbereitung ständig Schwund. Der Mond ist ein ziemlich trockener Felsen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: TWiX am 28. August 2013, 22:49:26
Klar, aber ein paar Verluste an O2 kann man ja, wie bereits erwähnt wurde, mit Regolith recht einnfach ausgleichen. Beim Wasser kommt´s ganz darauf an, von welchen Mengen wir sprechen, wenn es um einige Tonnen pro Jahr geht, könnte man das auf jeden Fall mittelfristig vom Mond selber decken.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: runner02 am 29. August 2013, 11:58:43
Klar, aber ein paar Verluste an O2 kann man ja, wie bereits erwähnt wurde, mit Regolith recht einnfach ausgleichen. Beim Wasser kommt´s ganz darauf an, von welchen Mengen wir sprechen, wenn es um einige Tonnen pro Jahr geht, könnte man das auf jeden Fall mittelfristig vom Mond selber decken.

Man müsste die Station auf -10°C halten, dass das Wasser am Boden bleibt und nicht diffundiert.

Dann kann fast nur Sauerstoff (und Stickstoff) raus, und Sauerstoff bekommt man aus dem Regolith.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Hendrik am 29. August 2013, 20:26:47
Man braucht und hat aber immer Wasser direkt in der Atmosphäre. Extrem trockene Luft ist unangenehm für den Menschen. In Gewächshäusern verdunstet zwangsweise Wasser.
Möglicherweise wird auf einer Mondbasis auch ein niedrigerer Luftdruck herrschen als auf der Erde, wodurch auch der Siedepunkt von Wasser sinkt.

Ich hab mal die Suche angeworfen:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3793.msg192660#msg192660 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3793.msg192660#msg192660)
Zitat von: rm39
Leckagen von Luft können durch eine ständige Beobachtung des Stickstoffdrucks berechnet werden. Eine Aufzeichnung der Werte zeigt, dass im Jahr 2004 die Leckstellen-Rate ~0,064 kg pro Tag betrug und bis zum 1. Quartal 2011 auf ~0,227 kg pro Tag angewachsen ist
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Duc-Lo am 19. April 2014, 17:08:06
Hallo,
Die USA HATTE geplant eine Mondbasis zubauen. Stellen wir uns mal vor, dass die Mondbasis wirklich gebaut wird und irgendwann wir den Mond kolonisieren. Also es wird z.b vielleicht Gebäuden auch auf den Mond gebaut.
Vielleicht wird es dann eine Massentourismus geben... Aber meine Frage ist, sind die Flüge bezahlbar. Ein Flug zur ISS kostet 20 Millionen Euros. Stellt euch doch mal vor, wenn man zum Mond fliegt, wie viel es dann kostet? Wenn es überhaupt Massentourismus im Weltall geben soll, dann müssen die Preise drastisch senken. Aber man fragt sich wie?
Heute, gibt es nur reiche Weltraumtouristen wie z.b Guy laliberte! Für uns und Normalbürger ist es nicht möglich Weltraumtourist zu werden, ausser wenn man einen 6er im Lotto hat! :)
Wenn überhaupt massenreiche Weltraumtourismus entstehen sollte, dann sollen diese Punkte gelöst werden:
-Preise
-billiger Antrieb (z.b Weltraumlift)
-Kostengünstige Transportmittel
-bezahlbar für jedermann

 :) Im Jahre 1920 ist ein Flug mit einem Flugzeug über den Atlantik, nur für sehr REICHE Leute bezahlbar.
Jetzt kann jeder Normalbürger fliegen!  :)
Vielleicht ändert es so auch bei der Weltraumtourismus in 100 Jahren...  Habt ihr auch Ideen, wie man Weltraumtourismus billiger machen kann?
Ich freue mich schon auf eure Ideen.


P:S Ich glaube dieses Thema gehört nicht zur Science Fiction. Es ist für uns Menschen machbar. Und falls es doch zur SciFi gehört, kann ich diesen Beitrag auch löschen. Kein Problem.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Major Tom am 19. April 2014, 17:33:59
Wenn MCT mal fertig ist, sollten bezahlbare Mondflüge kein Problem darstellen. Zum Mars soll ein Ticket rund eine halbe Million kosten. Zum Mond dürfte es günstiger werden, weil weitaus weniger Versorgungsgüter für den Flug gebraucht werden und damit die Passagierzahl deutlich höher ausfallen könnte. Halbwegs günstige Infrastruktur für die Basis stellen die Bigelowmodule dar.

Bezahlbarkeit für jedermann halte ich aber auf absehbare Zeit für utopisch. Ich könnte nicht für einen Kurztrip mal eben so sagen wir mal 300.000 Euro auf den Tisch blättern.

Wenn es einmal soweit ist, daß eine größere permanente Basis besteht, kann ich mir aber vorstellen, daß eine Industrie aufgebaut und dafür Personal gesucht wird.

Edit: Da gibt es schon einen Thread zu Mondflügen/basen:

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4671.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4671.0)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Duc-Lo am 19. April 2014, 17:42:06
Meintest du MCT= Spacex MCT?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Major Tom am 19. April 2014, 18:02:18
Genau. Musk hat ja schon gesagt, daß er sich zwar nicht für den Mond interessiert, er aber Flüge dorthin schicken würde, wenn die jemand bezahlt.

Mit anderen kleineren Trägern dürften die Kosten/Person deutlich höher ausfallen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 19. April 2014, 18:04:56
Ich habe die neuesten Beiträge zu erschwinglichen Mondflügen mit unserem Mond-Thread zusammengeführt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Führerschein am 19. April 2014, 18:04:59
Meintest du MCT= Spacex MCT?

Ja, das ist gemeint. Allerdings ist es mit dem Mond nicht so einfach. Großer Vorteil ist die kurze Reisezeit. Dadurch kann MCT häufiger fliegen und die Kosten besser amortisieren. Daraus könnte sich ein niedrigerer Preis ergeben.

Allerdings ist es wahrscheinlich schwieriger, den Treibstoff für den Rückflug auf dem Mond zu produzieren. Es erfordert erheblich schwierigere Infrastruktur.

Ohne Treibstoff für den Rückflug bricht die Kapazität von MCT ein. Man braucht für den Mond nicht so viel weniger delta-v als für den Mars. Wenn ich die delta-v Karten richtig lese, sogar mehr, weil man auf dem Mars die Atmosphäre zum bremsen benutzen kann. Zurück vom Mond allerdings weniger, deshalb müßte MCT das mit verringerter Kapazität auch ohne tanken auf dem Mond schaffen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Führerschein am 19. April 2014, 18:11:23
Genau. Musk hat ja schon gesagt, daß er sich zwar nicht für den Mond interessiert, er aber Flüge dorthin schicken würde, wenn die jemand bezahlt.

Er hat noch was ganz anderes gesagt. Eigentlich interessieren wir uns nicht für den Mond, aber vielleicht fliegen wir mal hin, um zu demonstrieren, daß wir das auch können.

Schon ganz schön frech. Aber wenn es mit MCT klappt, können sie es.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Duc-Lo am 19. April 2014, 18:24:30
Nie mehr NASA! Auf gehts Private Weltraumfirmen!

Hat jeder so ein Gefühl, dass Red Dragon als erstes auf dem Mars landet und die NASA mit ihr SLS nicht.  :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Führerschein am 19. April 2014, 18:44:16
Nie mehr NASA! Auf gehts Private Weltraumfirmen!

Hat jeder so ein Gefühl, dass Red Dragon als erstes auf dem Mars landet und die NASA mit ihr SLS nicht.  :)

So darf man es nicht sehen. Die NASA hat bei der Planetenforschung herausragendes geleistet. Red Dragon wird keine Menschen auf dem Mars landen, vielleicht Rover oder Sonden.

Außerdem bitte auf den Thread achten. Dies ist der Mond-Thread.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 19. April 2014, 18:54:56
Genau. Musk hat ja schon gesagt, daß er sich zwar nicht für den Mond interessiert, er aber Flüge dorthin schicken würde, wenn die jemand bezahlt.

[...]

Das ist aber nun eine Binsenweisheit. Elon Musk würde überallhin fliegen, falls ihn jemand dafür bezahlt. Wobei man fast sicher "jemand" durch "NASA" oder vielleicht noch "DARPA" ersetzen kann.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Führerschein am 19. April 2014, 19:30:57
Genau. Musk hat ja schon gesagt, daß er sich zwar nicht für den Mond interessiert, er aber Flüge dorthin schicken würde, wenn die jemand bezahlt.

[...]

Das ist aber nun eine Binsenweisheit. Elon Musk würde überallhin fliegen, falls ihn jemand dafür bezahlt. Wobei man fast sicher "jemand" durch "NASA" oder vielleicht noch "DARPA" ersetzen kann.

Ich würde das etwas einschränken. Wenn es mit vorhandener Technik gemacht werden kann, oder in seine Entwicklungsplanung passt, macht er es. Sobald es erhebliche Abweichungen von seiner Zielrichtung enthält und erhebliche Entwicklungskapazitäten bindet, lehnt er ab. Es sei denn, man würde ihn geradezu in Geldflüssen ertränken.

Aber der Mond würde mit MCT wohl funktionieren ohne große Entwicklung. Die Flugerfahrung würde den Marsplänen zweifellos nutzen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Jura am 19. April 2014, 20:52:28
Zitat
Führerschein
deshalb müßte MCT das mit verringerter Kapazität auch ohne tanken auf dem Mond schaffen

MCT ist ein Träger für Nutzlasten auf LEO. Die Mondlandungen erfordern gesonderte Infrastruktur wie Mondlandemodule, später werden die auch wiederverwendbar sein. Der MCT, die Zentralstufe, kann eine Mondlandung mit Rückkehr zur Erde kaum durchführen. Nachteil des Trägers, er verwendet Methan der nur 380s hat. Mit einer Nutzlast von 250 Tonnen, haben wir nur einen Lander von 75 Tonnen. Raumschlepper als auch Landemodule (im Weltraum) verlangen schon Wasserstoff oder nukleare Triebwerke.

Bei Ares-5 haben wir eine reine Nutzlast um 22 Tonnen auf der Mondoberfläche.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Doc Hoschi am 19. April 2014, 21:32:09
MCT ist ein Träger für Nutzlasten auf LEO.
Was genau MCT ist, weiß aktuell noch keiner so genau. Das Trägersystem dafür wird wahrscheinlich eine andere Bezeichnung haben, aber selbst das ist Spekulation.

Mit einer Nutzlast von 250 Tonnen, haben wir nur einen Lander von 75 Tonnen.
Wieso "nur"? 75t wären schon ein ganz schönes Ding....;). Das wären ca. 400% mehr als das Landegewicht der Apollo-Fähre.
Führerschein hat meines Wissens Recht, wenn er sagt, dass man zum Mond mehr delta-v benötigt (aufgrund der fehlenden Atmosphäre insgesamt ca. 1,5km/s mehr). Also muss man bei der möglichen Nutzlast wohl Abstriche machen, die aber immer noch eine sehr hohe Landemasse erlauben. Selbst ein Lander mit 50t wäre extrem hilfreich. Was sich damit schon alles erreichen ließe....
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Führerschein am 19. April 2014, 21:38:06

MCT ist ein Träger für Nutzlasten auf LEO. Die Mondlandungen erfordern gesonderte Infrastruktur wie Mondlandemodule, später werden die auch wiederverwendbar sein. Der MCT, die Zentralstufe, kann eine Mondlandung mit Rückkehr zur Erde kaum durchführen. Nachteil des Trägers, er verwendet Methan der nur 380s hat. Mit einer Nutzlast von 250 Tonnen, haben wir nur einen Lander von 75 Tonnen. Raumschlepper als auch Landemodule (im Weltraum) verlangen schon Wasserstoff oder nukleare Triebwerke.

Bei Ares-5 haben wir eine reine Nutzlast um 22 Tonnen auf der Mondoberfläche.

Das ist ein Irrtum. MCT ist das, was vom LEO zum Mars fliegen und dort landen soll. Mit auf dem Mars hergestelltem Treibstoff soll es dann zur Erde zurückfliegen. Wenn es das kann, dann kann es auch auf dem Mond landen und wieder zurückkehren. Die Idee dabei ist, man macht MCT zwar groß und teuer, aber es kommt komplett zurück und kann wieder fliegen.

Die erste Stufe, mit der MCT gestartet wird, hat noch keinen Namen. Wir nennen das Ganze deshalb manchmal auch MCT.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Jura am 19. April 2014, 21:57:56
MCT ist eine Trägerrakte mit zwei Booster, wo bleit das Mond- oder Marsraumschiff ? Berechnungen die ich mit Raptor machte, ergaben eine Nutzlast um 375 Tonnen, bei Wiederverwendung natürlich weniger. Bei der Berechnung musst du immer von der erforderlichen Nutzlast ausgehen und dann zurückrechnen.

Aus energetischer Sicht ist der Flug der MCT zum Mond und Mars mit anschliessender Rückkehr nicht möglich.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Führerschein am 19. April 2014, 22:23:17
MCT ist eine Trägerrakte mit zwei Booster, wo bleit das Mond- oder Marsraumschiff ? Berechnungen die ich mit Raptor machte, ergaben eine Nutzlast um 375 Tonnen, bei Wiederverwendung natürlich weniger. Bei der Berechnung musst du immer von der erforderlichen Nutzlast ausgehen und dann zurückrechnen.

Antwort im MCT-thread.

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=11322.msg286269#new (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=11322.msg286269#new)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Stefang am 08. Mai 2014, 19:30:48
Zu meinen Erstaunen finde ich in diesem Forum noch nichts zu der geplanten chinesischen Mondstation Yuegong 1 oder habe ich etwas übersehen? Die Suchfunktion hat nichts ergeben. Bin durch Zufall in einen Blog auf der Webseite Augsburger Allgemeinen auf die Info gestoßen. (http://www.augsburger-allgemeine.de/community/profile/40plus/Ein-Palast-auf-dem-Mond-id29712321.html%22)

Das Design der Station steht wohl im groben schon fest und soll dieses Jahr veröffentlicht werden. Eine Teststation hatte 36 qm und davon ein Drittel für Pflanzen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Major Tom am 08. Mai 2014, 20:32:56
Zu meinen Erstaunen finde ich in diesem Forum noch nichts zu der geplanten chinesischen Mondstation Yuegong 1 oder habe ich etwas übersehen?

Hast du:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12217.0 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12217.0)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Jens am 13. Mai 2014, 19:45:12
Hallo zusammen,

wie war das mit dem Helium3 auf dem Mond für Fusionsreaktoren?
Lohnt sich der Abbau dafür?
Ich denke eher nicht.

Gruß,
Jens
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Major Tom am 13. Mai 2014, 20:18:25
Gute Frage. Wieviel gibts davon? Wie leicht kann man es abbauen? Wann sind die Reaktoren einsatzbereit? Lohnen würde es sich wohl, sobald Bedarf besteht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Führerschein am 13. Mai 2014, 20:20:39
Fusion mit Helium 3 ist viel schwieriger als die derzeit angestrebte Methode. Und nicht einmal die ist in Sicht.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: McFire am 13. Mai 2014, 21:02:09
Auch wenn ich mich wiederhole - man möge sich doch bitte mal die Art/Verteilung/Ergiebigkeit des Vorkommens sowie die praktische Seite der Gewinnung/Lagerung/Maschinenpark/Energie/Logistik vorstellen.
Dazu dann
Zitat Führerschein
Zitat
Fusion mit Helium 3 ist viel schwieriger als die derzeit angestrebte Methode. Und nicht einmal die ist in Sicht.
Aber da jedes Jahr einmal ein Pressefuzzi Helium3 hochjubelt, wirds hal hier auch immer wieder auftauchen   ;D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Ruhri am 14. Mai 2014, 08:33:40
Mit anderen Worten: Zurzeit ist 3He zu nichts zu gebrauchen. Eine entsprechende Suche auf dem Mond hätte "lediglich" wissenschaftliche Gründe.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KlausLange am 04. Februar 2015, 10:41:46
Wettlauf um Rohstoffe - inkl. Wassereis und Seltenerden - auf dem Erdmond befeuern eine Rückkehr zu unserem Trabanten.

Artikel hier (http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-18528-2015-02-04.html).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 04. Februar 2015, 10:49:33
Von so viel "Feuer" hört und sieht man aber nix ...

Sorry, ich lese in dem Artikel eher Wunschdenken denn hinreichend Konkretes.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GG am 04. Februar 2015, 10:55:18
Ein Abbau auf der Erde ist immer noch mindestens 100-mal billiger. Also wird daraus nichts. Erst wenn Menschen dauerhaft im All leben, werden sie Rohstoffe von dort verwenden. Das ist meine persönliche Meinung.

Die Chinesen werden vielleicht eine bemannte Landung auf dem Mond durchführen. Dies kann bewirken, dass auch die Russen das mal tun wollen, da sie ungern Dritter sind.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Jura am 04. Februar 2015, 11:16:41
Ein Abbau auf der Erde ist immer noch mindestens 100-mal billiger. 

Das ist Fakt und die meisten übersehen auch noch die energetischen Aspekte. Mit einer Ares-5 können wir nur 20 Tonnen reiner Nutzlast auf dem Mond landen, für Bergbau und Mondkolonie inakzeptabel.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: phem am 06. Februar 2015, 14:52:32
die rohstoffe des aller unser himmelskörper werden uns weiter bringen!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: AndiJe am 06. Februar 2015, 18:24:48
Ein Abbau auf der Erde ist immer noch mindestens 100-mal billiger. Also wird daraus nichts. Erst wenn Menschen dauerhaft im All leben, werden sie Rohstoffe von dort verwenden. Das ist meine persönliche Meinung.

Oder umgekehrt, wir bauen auf dem Mond eine lange Katapult-Anlage und fetzen die Rohstoffe in die Umlaufbahn des Mondes, damit wir dort die riesigen Habitate konstruieren können, die Herstellungs-Technik wird grad vervollkommnet! Der 3 D-Drucker auf der ISS war nur der Anfang. Diese aufblasbaren Kuppeln von Bigelow werden sicher von Herstellungs-Techniken abgelöst, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können. Leider wohl auch nicht mehr erleben...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: GG am 06. Februar 2015, 22:48:14
Was heißt hier umgekehrt? Erst, wenn Menschen dauerhaft im All leben, macht das Sinn. Das habe ich ja geschrieben. Die Pläne dazu sind hornalt (aus den 1970ern).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: AndiJe am 08. Februar 2015, 18:17:25
Umgekehrt deswegen, weil wir ja die Habitate erst konstruieren müssen, und ein Transport von der Erde ist sicher zu teuer, deswegen der Umweg über ein Mond-Katapult. Die Idee stammt sicher von Arthur C. Clarke...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Jura am 08. Februar 2015, 19:36:02
Zitat
AndiJe
wir bauen auf dem Mond eine lange Katapult-Anlage und fetzen die Rohstoffe in die Umlaufbahn des Mondes, damit wir dort die riesigen Habitate konstruieren können,

Ein Märchen ohne Ingenieurtechnische Grundlagen!
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: McFire am 08. Februar 2015, 21:58:02
Er hat doch nur das Satire Smiley vergessen, Jura ! ;)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: roger50 am 08. Februar 2015, 22:11:06
Könnte dafür nicht ein gewisses Trampolin benutzt werden.?... ::)

Gruß
roger50
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: AndiJe am 20. Februar 2015, 12:03:58
Zitat
AndiJe
wir bauen auf dem Mond eine lange Katapult-Anlage und fetzen die Rohstoffe in die Umlaufbahn des Mondes, damit wir dort die riesigen Habitate konstruieren können,

Ein Märchen ohne Ingenieurtechnische Grundlagen!

Natürlich braucht man ein ca. 6 km langes Magnetschienen-Katapult, kein Trampolin, hat sich ein gewisser Arthur C. Clarke in den 50er Jahren ausgedacht und dann die Kurzgeschichte "Mahlstrom" geschrieben. Auf der Erde kann man das wegen der Schwerkraft und der Athmosphären-Reibung wirklich vergessen...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: KlausLange am 07. April 2015, 11:12:38
Nach einer neuen Studie besteht aufgrund der geringeren Schwerkraft auf dem Mond die Möglichkeit, dass es dort unter der Oberfläche riesige Lava-Höhlen geben kann. Ein Grund mehr dort wieder Astronauten hin zu schicken, die gezielt nach solchen Höhleneingängen suchen sollten. Wer weiß, was uns da noch so erwartet. Abgesehen davon würden sich solcher Kavernen sicher für geschützte Mondstationen eignen.

Zum Artikel hier (http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-18738-2015-04-07.html).
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Sensei am 07. April 2015, 15:59:15
Zitat
Ein Grund mehr dort wieder Astronauten hin zu schicken, die gezielt nach solchen Höhleneingängen suchen sollten.

Du würdest mit Sicherheit erst robotisch/ mit Sonden nach solchen Höhlen suchen und nicht mit Astronauten.
Die könnten später den Anblick genießen und das system weiter erkunden.

Wobei ich gar nicht weiß ob man wirklich in die Höhlen gehen wird: dort Habitate aufzustellen hat auch einige Nachteile und Habitate an der Oberfläche lassen sich doch relativ!! leicht gegen Strahlung schützen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: McFire am 07. April 2015, 22:46:25
Zitat
lassen sich doch relativ!! leicht gegen Strahlung schützen.
Wie würdest Du das machen?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Kryo am 08. April 2015, 09:20:24
mit Mondgestein zuschütten? :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Sensei am 08. April 2015, 09:53:45
jup. Bzw mit lockerem Regolit.

Zwar müssen da ziemliche Massen Transportiert werden. Aber das stell ich mir immer noch einfacher vor als die Habitate irgendwie in diese finsteren Höhlen zu bugsieren.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Sensei am 08. April 2015, 10:04:32
Anderer seits:

- (Inflateble) Habitate müssen dafür stabiler gebaut sein.
- Wartung ist erschwert.
- zwischen den Modulen kein Schutz

und langfristig könnte man überlegen ob man nicht Teile einer Höhle abdichten und diese selber als Habitat verwenden könnte...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: McFire am 08. April 2015, 10:49:46
Ja das sind halt immer wieder die Vorstellungen : Man bläst irgendwas auf und schiebt Mondgestein drüber.

Eine Blase muß aber soviel aushalten, daß die notwendigerweise sehr dicke Schicht bis zu einer eventuellen Härtung/Stabilisierung mittels Spezialchemie gut getragen wird. Na der Herr Bigelow baut da schon was. Kommt halt der Druck von außen anstatt von innen. Ist doch fast dasselbe.  ;)
Dazu bringt man im Weiteren einfach ein paar Baufahrzeuge da hoch. Raupen mit Schiebeschilden z.B. Zwar etwas leichter als auf der Erde, aber doch im Tonnenbereich. Mit Kleinzeug kommt man nicht so gut. Denn die Menge der eingesetzten Technik ist umgekehrt proportional zu der Zeit, in der Astronauten der Strahlung ausgesetzt sind. Plus Sekundärstrahlung, denn Anfangs werden sie ja in Metallgehäusen leben !
Da wären dann auch noch diverse Gallonen Spezialchemie, nicht zu vergessen.
Von den Materialien, wo man auf der Erde einfach hinfaßt und hat sie, mal ganz zu schweigen.
Da wäre dann auch noch die Arbeitsfähigkeit im Raumanzug, da wäre auch die Lebensdauer der Raumanzüge im bekanntermaßen tückischen Mondstaub etc. pp.
Es geht hier um harte Arbeit über längere Zeit! Und da sind weder die Mondtage noch die Nächte hilfreich. Wieviele Zentimeter tief man schiebefähiges Material an der Baustelle vorfindet, da kann man nur beten. Vorher sehen kann man es nicht, Sicherheit mit einem vorausgeschickten Rover kriegt man auch nur Punktweise.
Man muß sich doch mal in Ruhe hinsetzen und die Arbeits- und Lebensabläufe durchdenken!

Ja, auch bei einer Höhle braucht man schwere Technik. Aber besser transportable und vlt. nicht ganz so schwere. Wegen stark verminderter Strahlung (die allein schon die Mühe lohnt) kann man die Arbeit ruhiger angehen. Diverse Materialien, die man hier natürlich auch braucht, müssen nicht sofort bereitstehen. Das Staubproblem ist evtl. auch nicht so groß bzw. ist wegen der Übersichtlichkeit lösbar. Der Temperaturwechsel ist auch sicher nicht so extrem.

Eine volle oder teilweise Nutzung der Höhle direkt als Habitat würde ich nicht empfehlen. Ein extra gekapseltes Habitat als Sicherheit wäre besser. Zum Einen hat man zumindest eine bessere Chance bei einem evtl. Einschlag, der die Höhle undicht macht, sei es auch nur durch Risse. Zum Anderen müßte dann ein riesenhaft größeres Luftvolumen bereitgestellt werden. Das wäre zwar möglich, aber noch über Jahre hinweg gibt es Wichtigeres zu tun.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gertrud am 09. April 2015, 18:43:50
Hallo Zusammen,

der Artikel von der theoretischen Studie zu den Lavahöhlen die Meldung der Purdue University.

http://www.purdue.edu/newsroom/releases/2015/Q1/theoretical-study-suggests-huge-lava-tubes-could-exist-on-moon.html (http://www.purdue.edu/newsroom/releases/2015/Q1/theoretical-study-suggests-huge-lava-tubes-could-exist-on-moon.html)

Mit den besten Grüßen
Gertrud
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Lumpi am 09. April 2015, 18:48:13
Ja das sind halt immer wieder die Vorstellungen : Man bläst irgendwas auf und schiebt Mondgestein drüber.
Nicht irgendwas! Dafür gibt es ja schon seit Jahren den Prototyp vom aufblasbaren Mondhabitat.  ;)
Tunnel mit Luftschleusen verbinden die einzelnen Module.

(https://images.raumfahrer.net/up046322.jpg)
Quelle: NASA/ Jeff Caplan
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: McFire am 09. April 2015, 20:37:00
Na Du weißt schon, wie ich das meine.

Kann hier mal jemand ausrechnen, wie dick eine Schicht lockeres Mondgestein sein müßte, um über Monate hinweg eine Besatzung ausreichend zu schützen? Wenns geht ein bissel besser als in der ISS? Und was das dann für ein Gewicht pro qm wäre?

Wie dick ist im günstigsten Fall eine relativ mühelos zusammenschiebbare Schicht Mondgestein? Was ergibt sich daraus mit den o.g. Werten für eine Abbaufläche? Und daraus wiederum der Energiebedarf für die Baumaschinen? Kosten für die Arbeitssicherheit?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: R2-D2 am 10. April 2015, 10:39:09
Na Du weißt schon, wie ich das meine.

Kann hier mal jemand ausrechnen, wie dick eine Schicht lockeres Mondgestein sein müßte, um über Monate hinweg eine Besatzung ausreichend zu schützen? Wenns geht ein bissel besser als in der ISS? Und was das dann für ein Gewicht pro qm wäre?

Wie dick ist im günstigsten Fall eine relativ mühelos zusammenschiebbare Schicht Mondgestein? Was ergibt sich daraus mit den o.g. Werten für eine Abbaufläche? Und daraus wiederum der Energiebedarf für die Baumaschinen? Kosten für die Arbeitssicherheit?
Zur notwendigen Dicke einer Regolith-Schicht findet man Angaben von 50cm bis 5m. Meist werden 1-2m als ausreichend angegeben. Damit kommt man auf eine Masse von 1.5-3.0t pro m² (Dichte 1.5g/cm³)

ein paar Links dazu:
1) https://books.google.de/books?id=7R48j1RG-boC&lpg=PA280&ots=VsEdjtrPam&dq=moon%20radiation%20shield%20regolith&hl=de&pg=PA281#v=onepage&q=moon%20radiation%20shield%20regolith&f=false (https://books.google.de/books?id=7R48j1RG-boC&lpg=PA280&ots=VsEdjtrPam&dq=moon%20radiation%20shield%20regolith&hl=de&pg=PA281#v=onepage&q=moon%20radiation%20shield%20regolith&f=false)
2) http://space.alglobus.net/papers/RadiationPaper2014.pdf (http://space.alglobus.net/papers/RadiationPaper2014.pdf)
3) http://www.marsjournal.org/contents/2006/0004/files/rapp_mars_2006_0004.pdf (http://www.marsjournal.org/contents/2006/0004/files/rapp_mars_2006_0004.pdf)
4) http://www.rcktmom.com/njlworks/LunarRegolithPprab.pdf (http://www.rcktmom.com/njlworks/LunarRegolithPprab.pdf)
5) http://www.lpi.usra.edu/lunar/documents/NTRS/collection3/NASA_TP_3079.pdf (http://www.lpi.usra.edu/lunar/documents/NTRS/collection3/NASA_TP_3079.pdf)
6) http://cosmoquest.org/forum/archive/index.php/t-101085.html (http://cosmoquest.org/forum/archive/index.php/t-101085.html)

ESA hat auch seit 2012 ein Testprogramm dazu laufen, u.a. mit TASI, Ergebnisse habe ich nicht gefunden:
http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Engineering_Technology/ROSSINI_for_space_radiation_protection_testing (http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Engineering_Technology/ROSSINI_for_space_radiation_protection_testing)
http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Engineering_Technology/Testing_Mars_and_Moon_soil_for_sheltering_astronauts_from_radiation (http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Engineering_Technology/Testing_Mars_and_Moon_soil_for_sheltering_astronauts_from_radiation)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: McFire am 10. April 2015, 12:01:09
Also kann man doch "Mondblasen" nicht bauen ohne daß man von vornherein diese Tragfähigkeit von ca 2 Tonnen pro qm einplant?
Wie ich das sehe, muß man eine ganz schöne Menge Zeugs heranschieben. Und wer mal mal irdische Planierraupen beobachtet hat - man muß auch damit dann noch manchmal nach obendrauf fahren. Es geht ja wohl um Habitatteile mit ca 10 Meter Durchmesser und 3 Meter Höhe. Kleiner braucht man ja garnicht erst anfangen. Und ein Test mit Minihabitaten wäre nur unwesentlich billiger und brächte auch keine echten Aussagen.
Mal abgesehen vom Zusatzgewicht und den Vibrationen - Ein schweres Gerät, was sich unter 1/6g in lockerem Geröll irgendwo hochbewegen soll, muß schon eine dolle Konstruktion sein.
Aber ok, man entwickelt eine Blase, die das o.g. alles sicher (!) aushält. Wie schwer mag die sein?

Nebenbei - eine kleine (!) Planierraupe mit ca 12 Tonnen wöge auf dem Mond immernoch 2 Tonnen. Ok bei Raumfahrttechnologie und -material vlt 1,5 Tonnen. Davon kann man aber nun sicher nicht nur eine hochschicken. Alternativen dazu sehe ich keine. Wegen Effizienz, Reserve bei Defekt und Größe der benötigten Sammelfläche.
Da wären dann auch noch die Probleme, daß es zwar keine Atmosphäre gibt, aber der in ungeheuren Massen entstehende böse böse Mondstaub mitunter trotzdem ein Eigenleben entwickelt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: trallala am 11. April 2015, 00:11:24
Der Plan war, die aufblasbaren Habitate nicht einfach zu zuschütten, sondern mit einem großen 3D-Drucker selbsttragende Iglo-ähnliche Gebilde aus Regolit zu bauen und dann in deren inneren das luftdichte Habitat aufzublasen. Der 3D-Drucker bestand aus einem großen Roboterarm, der das Regolit an die richtige Stelle befördert und dort z.B. mit Mikrowellen sintert. Man braucht dann noch ein mobiles Gerät, das Regolit aufsammelt und gemahlen an den Roboterarm übergibt.

Vor längerer Zeit wurde dazu hier schon mal was geschrieben, vielleicht findet es ja noch jemand. Auch auf der NASA-Seite findet sich vielleicht noch was dazu.

Gebäude drucken ist auf der Erde schon umgesetzt, siehe z.B. hier:
http://www.tagesschau.de/ausland/dreid-haus-101.html (http://www.tagesschau.de/ausland/dreid-haus-101.html)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Pham am 11. April 2015, 10:00:41
Ich habe den Eindruck, dass die nun hier statt findende Diskussion nicht so ganz in das Thema Mond unter der Rubrik "Astronomie" passt, da es sich eher mit dem Thema "Mondstation" als Thema der Raumfahrt befasst.

Wäre die Diskussion um den Schutz einer Mondstation vor Strahlung nicht hier besser aufgehoben:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4671.1185  (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4671.1185)?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: McFire am 11. April 2015, 12:02:07
Ja, da hast recht :)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Sensei am 11. April 2015, 12:37:06
in anknüpfung an McFires und Tralalas Beitrag in diesem Thread:

 https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=924.msg326373;topicseen#new (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=924.msg326373;topicseen#new)

Mit Leichtbauverstrebungen sollten diese Belastungen recht von ~2to/m² recht gut abzuleiten sein. Das sind Drücke die im Hochbau schnell mal vorkommen und mit denen man (auch in leichtbauweise) recht gut klar kommt.

außerdem glaub ich eher das man sich an einem an einem Baggerkonzept als einem Planierraupenderivat versuchen wird um das Regolit da rauf zu bekommen. Stück für stück das modul zuzuschütten stell ich mir nicht soo schwer vor.


Davon ab: die Alternative wäre doch 10+ to schwere Module zu den Lavahölen zu verfracht, sie dort am brückigen Loch in der Decke der Höhle abzulassen und in der Höhle selber wieder weiter zu transportieren.
Ich glaube nicht dran dass dies auf kurze frist einfacher sein wird
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: McFire am 11. April 2015, 12:43:00
Es wird Vieles nicht einfacher sein beim Nutzen der Höhlen. Das schrieb ich ja schon.

Aber der geradezu riesige Vorteil könnte sein, daß man wegen stark verminderter Strahlenbelastung alles sicherer, ruhiger, mit kleinerer Transportkapazität pro Einheit und unter besseren Arbeitsbedingungen angehen kann.
Das allein scheint mir die Sache wert.
Und es fällt auch noch die statistisch gesehen erhöhte Gefahr weg, daß aufgrund längerer Zeit und mehr Menschen es doch einmal jemanden erwischt durch einen eigentlich kleinen Meteoriten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Martin am 06. Mai 2015, 02:47:20
Shackleton Energy Company (SEC) und Norwegens Zaptec haben ein MoU unterschrieben, um gemeinsam leicht-gewichtige Technologien zur Rohstoffgewinnung auf dem Mond zu entwicklen. Zaptec will dazu seiner Erfahrungen und Technologien aus der Oel- und Gasindustrie einbringen.

Zaptec PR (http://zaptec.com/news/press-release-u-s-lunar-mining-company-and-zaptec-to-develop-drilling-and-power-solutions-for-operations-on-the-moon/)
SEC PR (http://www.shackletonenergy.com/news/2015/3/17/us-lunar-mining-company-and-norwegian-technology-company-to-develop-drilling-and-power-solutions-for-operations-on-the-moon)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi am 05. September 2015, 16:11:04
Und mal wieder ein aktueller Artikel zum Thema:
http://www.tagesspiegel.de/wissen/nach-der-iss-ein-dorf-auf-dem-mond/12279566.html (http://www.tagesspiegel.de/wissen/nach-der-iss-ein-dorf-auf-dem-mond/12279566.html)

Meine Lieblingsstellen:
Zitat
Jenseits aller störenden Lichtquellen und garantiert ohne Wolken gilt die erdabgewandte Seite als idealer Standort für optische Teleskope. Binnen eines Jahres könnten sie den gesamten Himmel überblicken.

Genau, auf der Rückseite des Mondes scheint ja auch nie die Sonne.  :o

Zitat
Ein Radioteleskop auf der Rückseite des Mondes hingegen könnte möglicherweise die Wasserstoffstrahlung aus dem Dunklen Zeitalter detektieren und so großräumige Strukturen innerhalb des jungen Kosmos erkennen. Der gesamte Himmelskörper würde als Schutzschild vor dem elektromagnetischen Rauschen der Erde und ihrer Bewohner dienen. Dieses Konzept verfolgt ein Team um Jack Burns von der Universität von Colorado in Boulder mit der „Dark Ages Radio Explorer Mission“. Burns und seine Kollegen wollen einen Roboter auf der Rückseite absetzen, der auf dem Boden Dipolantennen aufstellt – unterstützt von Astronauten, die im „Orion“-Raumschiff den Mond umkreisen.

[...] „Die Missionskosten liegen bei 150 Millionen Dollar, ohne Flug“, sagt Burns. Zu Beginn des nächsten Jahrzehnts könne der erste Teil der Mission starten.

Die Missionskosten ohne Orion+SLS Kosten liegen bei nur 150 Millionen Dollar.  :D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: McFire am 05. September 2015, 19:55:29
Da werden doch etliche Astronauten etliche Male da rum kreisen müssen. Soweit ist die Robotertechnik noch nicht, daß da einmal angeschubst wird und dann laufen die Blechkumpel los bis fertig.
Wen dann irgendwann mal das Teleskop steht / funktioniert, wäre es ja sinnlos, die erwarteten hohen Datenströme ohne ein gleichfalls bereitzustellendes lückenloses Relais-Sat-System zu nutzen. Will also auch erst mal entwickelt und hochgebracht sein. Einfach so erderprobte Sats zu nehmen wird nicht ganz gehen. Der Mond ist kleiner, die Sats sind schneller aus dem Tritt durch vielfache Einflüsse. Also muß da mehr Rechen- und Antriebstechnik rein.

Ok, machbar würde es sicher sein. In einer Welt wo nicht laufend Geld versickert...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: rok am 05. September 2015, 21:04:53
Ich vermute doch mal, dass zu einer Zeit in der "Blechmänner" autonom ein Teleskop-array auf dem Mond installieren können, sich auch schon etliche Relais-Sats um den L.-P. 2 tummeln werden.

zyn: Alleine schon deswegen, um TV-Shows, wie bspw. "Ich bin ein Star, holt mich hier runter", die dann zur Finanzierung von Forschungsprojekten erfoderlich sind, von der Rückseite zu übertragen.

Robert
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: McFire am 05. September 2015, 21:20:45
zyn: Alleine schon deswegen, um TV-Shows, wie bspw. "Ich bin ein Star, holt mich hier runter", die dann zur Finanzierung von Forschungsprojekten erfoderlich sind, von der Rückseite zu übertragen.
Robert
Stimmt, an diesen Beschleunigungsfaktor hatte ich nicht gedacht  ;D
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi am 07. September 2015, 16:33:08
Alexander Gerst blogt:
http://blogs.esa.int/alexander-gerst/2015/09/06/next-stop-the-moon/ (http://blogs.esa.int/alexander-gerst/2015/09/06/next-stop-the-moon/)

TL;DR: In seinem Blogeintrag bittet er den europäischen Steuerzahler der ESA viele viele Milliarden Euro zu geben, damit er sich den persönlichen Traum erfüllen kann einmal auf dem Mond gewesen zu sein.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Lumpi am 07. September 2015, 17:21:06
Alexander Gerst blogt:
http://blogs.esa.int/alexander-gerst/2015/09/06/next-stop-the-moon/ (http://blogs.esa.int/alexander-gerst/2015/09/06/next-stop-the-moon/)

TL;DR: In seinem Blogeintrag bittet er den europäischen Steuerzahler der ESA viele viele Milliarden Euro zu geben, damit er sich den persönlichen Traum erfüllen kann einmal auf dem Mond gewesen zu sein.

Wo denn? Und was bedeutet TL und DR?    :-\
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: noDestiny am 07. September 2015, 17:26:48
too long, didnt read

zu lang, nicht gelesen

Eine Information für alle, die den Artikel nicht lesen wollen/Eine Zusammenfassung.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi am 07. September 2015, 20:03:49
TL;DR ist Internetslang. Auch bei Spiegel Online bei dem Kolumnisten Sascha Lob z.B. zu finden.
https://en.wikipedia.org/wiki/TL;DR (https://en.wikipedia.org/wiki/TL;DR)

Was ich im konkreten Fall interessant fand, ist wie ein aktiver(!) Astronaut Werbung für den bemannten Mondflug macht. Da kam mir sofort der Gedanke, dass das wohl nicht ganz uneigennützig ist! ;)

Bei einer ESA-Involvierung wäre er aufgrund des hohen deutschen ESA-Beitrags auf einer Poleposition und wäre wahrscheinlich der erste Europäer der fliegen dürfte.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tomtom am 07. September 2015, 20:09:16
Alexander Gerst blogt:
TL;DR: In seinem Blogeintrag bittet er den europäischen Steuerzahler der ESA viele viele Milliarden Euro zu geben, damit er sich den persönlichen Traum erfüllen kann einmal auf dem Mond gewesen zu sein.

Wobei das wohl keine Zusammenfassung, sondern eher eine Interpretation ist. Da steht nix von Millarden von Euro.
Meine Interpretation wäre, da wird ein studentischer Wettbewerb etwas aufgepeppt mit einer Vision eines internationalen Forschungsprojekt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tomtom am 25. Oktober 2015, 00:29:54
Paul Spudis erklärt, warum es Sinn macht, auf dem Mond Wasser zu gewinnen, auch wenn der Transport von der Erde billiger wäre.

Er bedient sich dabei sogar der SpaceX Preise.

Er sieht das als ersten Schritt zu einer Entwicklung von notwenigen Skills. Der Mond ist dafür einfach am nächsten dran.

http://www.airspacemag.com/airspacemag/lunar-water-creates-new-capabilities-space-180956849/ (http://www.airspacemag.com/airspacemag/lunar-water-creates-new-capabilities-space-180956849/)

In der Tat müßte die Vorort-Produktion mit Ressourcen ja erst gelernt und erprobt werden. Außer Stromerzeugung mit Solarpanels gibts da ja noch nichts. Ist die Zeit dafür reif?
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Sensei am 25. Oktober 2015, 09:38:03
Die frage ist nur auch: wie viel billiger der Transport von der Erde ist.
Wenn man eine Wasserextraktionsanlage auf dem Mond mit vlt ein oder zwei Mrd $ pro Jahr subventionieren müsste, dann würde auch der Know-How Gewinn im bereich der Wasserextraktion das Projekt nicht mehr sinnvoll werden lassen.

Ja, langfristig ist es wohl sinnvoll auch auf dem Mond wasser zu gewinnen. Aber ein grundproblem der Bemannten Raumfahrt außerhalb des LEO ist, dass man sich da leicht verzettelt und hier noch Infrastruktur aufbaut und da noch Module designen will.
The way to go ist wohl: alles am anfang möglichst einfach zu halten und darauf dann aufzubauen.


Zudem: Zur Wasserextraktion selber wird nur wenig geschrieben. Wenn es aus dem Regholit selber gewonnen werden soll wird es sehr aufwendig die großen Mengen die man braucht zu gewinnen. Bei direkter förderung aus Eisgletschern o.ä. bräuchte man aber nicht viel Know-How aufbauen. Das könnte man dann zu einem sehr guten level schon auf der erde Testen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Brok am 26. Oktober 2015, 21:57:07
Die frage ist nur auch: wie viel billiger der Transport von der Erde ist.
Wenn man eine Wasserextraktionsanlage auf dem Mond mit vlt ein oder zwei Mrd $ pro Jahr subventionieren müsste, dann würde auch der Know-How Gewinn im bereich der Wasserextraktion das Projekt nicht mehr sinnvoll werden lassen.

1-2 Mrd per anno wäre doch günstig. Zur Not teilt man sich halt die Kosten
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Nebulon am 27. Oktober 2015, 11:05:43
Also für MICH ist die Idee einer "Rückkehr zum Mond" kein Schritt in die Zukunft, sondern ein Rückschritt zu den besten Tagen von alten Männern.

Der Mars ist DAS Ziel der Raumfahrt und der Menschheit und er ist überreif. Und das nächste Ziel, einer der Jupitermonde, zeichnet sich bereits fern am Horizont ab...

Der Mond ist in seiner Form elementar für die Existenz der Menschheit und sollte ähnlich einem Wasserschutzgebiet zur neutralen Zone erklärt werden. ALLES was man sinnvolles auf dem Mond machen könnte, kann man BESSER auf dem Mars tun.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Pham am 27. Oktober 2015, 11:23:28
Also für MICH ist die Idee einer "Rückkehr zum Mond" kein Schritt in die Zukunft, sondern ein Rückschritt zu den besten Tagen von alten Männern.

Der Mars ist DAS Ziel der Raumfahrt und der Menschheit und er ist überreif. Und das nächste Ziel, einer der Jupitermonde, zeichnet sich bereits fern am Horizont ab...

Der Mond ist in seiner Form elementar für die Existenz der Menschheit und sollte ähnlich einem Wasserschutzgebiet zur neutralen Zone erklärt werden. ALLES was man sinnvolles auf dem Mond machen könnte, kann man BESSER auf dem Mars tun.
Ich bin gegenteiliger Meinung.
Der Mond ist für mich das nächste wichtige Ziel / Schritt einer evolutionären, bemannten Raumfahrt. Würden wir in einer Art ad hoc aktion derzeit zum Mars fliegen und dafür bedeutende Ressourcen für eine oder mehrere bemannte Landungen aufwenden, dann stellt sich tatsächlich die Frage nach dem "Weshalb" und "Was machen wir daraus?". Eine reine Yes-we-can-Aktion würde zu einer ähnlichen resignation danach führen, wie die hauptsächlich politisch miotivierten Mondlandungen 1969 bis 1971 ... ohne weiteres Konzept dahinter.
"Wir waren da und wissen das es geht - Und nun?" ... das Dilemma viler Revolutionen.

Die bemannte Raumfahrt evolutionär  zu betreiben und nicht nur reine Technologie-Missionen zu betreiben, sondern damit die Möglichkeiten auszubauen, diese Infrastruktur auch nachhaltiger zu nutzen um beispielsweise tatsächlich die option zu schaffen, den Mond langfristig in den Wirtschaftskreislauf unserer Erde einzubauen, würde die bemannte Raumfahrt so zu etwas notwendigen und selbstveständlichen machen.
Wenn das erreicht ist, kann man diese Infrastruktur immer weiter entwickeln und ausbauen, so dass auch der Mars innerhalb dieses Konzeptes in Reichweite gelangt.

Ich befürchte, dass eine aus dem Boden gestampfte Marsmission, eher der tot der bemannten Raumfahrt wäre, als deren Aurora.
... so gerne ich auch in meiner Lebenszeit noch Menschen auf dem Mars sehen würde. Aber wenn ich die Entscheidung treffen müsste, zwischen einer Mondbasis und einer Marsmission, würde ich mich sofort und ohne mit der Wimper zu zucken, für die permanente Mondbasis entscheiden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Lumpi am 27. Oktober 2015, 11:29:20
Die frage ist nur auch: wie viel billiger der Transport von der Erde ist.

Was kostet der Transport von 1Liter = 1kg Wasser zum Mond, einige 10.000$ ?. Wieviel Wasser wird überhaupt benötigt? Was kann eine entsprechende Anlage vor Ort leisten?

@Nebulon:
Es gibt ja den Mondvertrag. Auf dem Weg zum Mars ist der Mond der nächste Schritt. Allein die enormen gesundheitlichen Risiken für die Astronauten, die die lange Reise zum Mars mit sich bringt, sind nach meiner Meinung noch nicht hinreichend gelöst. Der Mond hingegen ist schnell erreichbar und damit die gesundheitlichen Risiken überschaubarer.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Nebulon am 27. Oktober 2015, 12:57:12
... den Mond langfristig in den Wirtschaftskreislauf unserer Erde einzubauen, ...

Alles was mit dem "Wirtschaftskreislauf unserer Erde" in Berührung kommt, wird zerstört. Nur Waldorfschüler träumen vom "fairen Helium 3 Abbau" auf der Mondoberfläche.

Und genau DAS ist zu befürchten und unausweichlich, wen WIR zum Mond "zurückkehren". Ein Vetrag ist immer nur solange was wert, wie er dem Stärkeren nicht im Wege steht. Die Indianer in Nordamerika können ein Lied davon singen...

Der Mond war 1969 Ziel einer Flagship-Mission - sowas kann man als sinnvoll oder auch weniger sinnvoll bezeichnen, aber die Menschheit hat es weiter gebracht. Wenn es die NASA macht, dann wird es in 100 Jahren mal eine bemannte Mars-Mission geben, wenn es Space X durchzieht, dann in 20 Jahren - und wenn es MarsOne tatsächlich schaffen sollte, dann wäre DAS - nämlich eine Siedlungsmission - mit Sicherheit am nachhaltigsten.

Der Mond ist tot und ist ein Partner der Erde. Haken drunter. Wir können seit 50 Jahren mehr - und sollten endlich wieder die Eier haben mehr anzugehen.

Das ist aber keine Frage der Technik - sondern eine Frage der Politik.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Pham am 27. Oktober 2015, 13:19:07
... den Mond langfristig in den Wirtschaftskreislauf unserer Erde einzubauen, ...

Alles was mit dem "Wirtschaftskreislauf unserer Erde" in Berührung kommt, wird zerstört. Nur Waldorfschüler träumen vom "fairen Helium 3 Abbau" auf der Mondoberfläche.

Und genau DAS ist zu befürchten und unausweichlich, wen WIR zum Mond "zurückkehren". Ein Vetrag ist immer nur solange was wert, wie er dem Stärkeren nicht im Wege steht. Die Indianer in Nordamerika können ein Lied davon singen...

Der Mond war 1969 Ziel einer Flagship-Mission - sowas kann man als sinnvoll oder auch weniger sinnvoll bezeichnen, aber die Menschheit hat es weiter gebracht. Wenn es die NASA macht, dann wird es in 100 Jahren mal eine bemannte Mars-Mission geben, wenn es Space X durchzieht, dann in 20 Jahren - und wenn es MarsOne tatsächlich schaffen sollte, dann wäre DAS - nämlich eine Siedlungsmission - mit Sicherheit am nachhaltigsten.

Der Mond ist tot und ist ein Partner der Erde. Haken drunter. Wir können seit 50 Jahren mehr - und sollten endlich wieder die Eier haben mehr anzugehen.
Ich verstehe nicht ganz. "Fairer helium3-Abbau"? Welche Urweinwohner würde denn eine kommerzielle Nutzung des Mondes  beeinträchtigen.
Ich bin jetzt kein Waldorfschüler ... aber was könnten wir denn auch bei intensivsten "Raubbau" auf dem Mond kaputt machen?

Langfristig sehe ich sogar die Chance hier, Industrien, die grundätzlich nicht "sauber" produzieren können, für unsere Wirtschaft und Gesellschaft aber notwendig sind, auf den Mond auszulagern. Da können sie rumrotzen wie sie lustig sind.
Das ist aber keine Frage der Technik - sondern eine Frage der Politik.
Ich sehe das eher als eine Frage der Nachhaltigkeit und des evolutionären Wachstums.

Wenn es nur darum ginge, zu zeigen dass eine Technologie funktioniert oder eine kurzfristige Politik uns dahin treibt, dann fliegen wir zum Mars ... und dann war's das.

Viele bezweifeln das Konzept unserer Gesellschaft, welche auf Wachstum aufgebaut ist.
"Die Grenzen des wachstums" ist ein geflügtltes Wort in Kritikerkreisen.
Das ist insofern sicher richtig, wenn etwas krebsartig wächst und parasitär anstatt symbiotisch mit seiner umgebung wächst.
Aber deswegen Wachstum (egal welcher Art - technisch, geistig, Zahlenmäßig, etc.) als Grundsätzlich unrealistisch abzuhacken, halte ich für einen Weg zurück in den urschlamm.
Diese evolutionäre Ausbreitung und Wachstum der raumfahrt um unsere Sphäre zu vergrößern halte ich insofern nicht nur für wünschenswert, sondern für die Menschheit überlebensnotwendig.
Und da ist der Mond für mich der nächste Schritt.


Mars-One - selbst wenn ich das ernst nehmen würde - wäre der sofortige Kindstod für die bemannte Raumfahrt.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: stillesWasser am 27. Oktober 2015, 14:39:31
Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir noch in diesem Jahrhundert die Ressourcen eines anderen Himmelskörpers aktiv in größerem Maße nutzen werden. Ich finde aber trotzdem nicht, dass ein Außenposten auf dem Mond ein Rückschritt ist, denn dort lassen sich Sachen testen, die man für weiter Missionen - wie zum Mars - einfach benötigt, und die man besser nicht erst vor Ort testen sollte. Auch Forschungsaspekte wie ein Teleskop auf der erdabgewandten Seite sind interessant. Ganz abgesehen davon finde ich einfach, dass es kulturell gesehen (und seien wir mal ehrlich - das ist m.M.n. der Hauptzweck bemannter Raumfahrt) viel mehr bringt, eine dauerhafte Station auf dem Mond, als einen kleinen Schritt auf dem Mars zu haben. So sehe ich das zumindest.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Sensei am 27. Oktober 2015, 15:23:10
Dann mal Butter bei die Fische: Was genau will man auf dem Mond für den Mars testen, was nur da geht und nicht auf der Erde?

Und wenn man kolonisieren will und keine flags and footsteps mission will, dann sollte man erst recht zum Mars gehen: das ist ihr schlicht viel einfacher.

Zitat
Allein die enormen gesundheitlichen Risiken für die Astronauten, die die lange Reise zum Mars mit sich bringt, sind nach meiner Meinung noch nicht hinreichend gelöst

Welche wären das? 0g und Strahlenschutz?

Auf dem Mond hast du nur 1/3 Mars-g und keine Atmosphäre.
Ich glaub nicht dass man auf dem Mond nicht soo viel lernen könnte.

0g kann man auf der iss testen.  Strahlenschutz ist ein schutzraum auf dem Transfervehicle zum Mars und evtl ein teilweises einbuddeln der Marsstation+ Wasser ect über den Betten lagern.

Wenn du das so umsetzt (kein hexenwerk) dann sinkt bei einem Raucher durch eine Marsreise die Gefahr von Krebs für ihn ;)

@Preis von Wasser von mondoberfläche zum LEO / circular :

Keine Ahnung. Hängt stark von dem weg den man wählt und der economy of scale an.

Könnte imo alles zwischen 100.000 $ und 2-4.000 $ sein.
Mit nem mondfahrstuhl noch weniger (muss man nur Wasser zum Mondequator bekommen :p.)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: stillesWasser am 27. Oktober 2015, 16:44:31
Dann mal Butter bei die Fische: Was genau will man auf dem Mond für den Mars testen, was nur da geht und nicht auf der Erde?

Da fällt mir allein schon Langzeithabitat ein. Wenn auf dem Mars nach der Hälfte der Missionsdauer das Habitat Leck schlägt oder irgendein Lebenserhaltungssystem versagt, sind die Leute tot, da gibts nix zu retten. Passiert das auf dem Mond, ist man in wenigen Tagen wieder auf der Erde, beziehungsweise es gibt keine Zeitfenster die für die Rückreise zu beachten sind. Und mit solchen Habitaten hat man absolut keine Erfahrung. Klar, hier mat man natürlich erfahrungswerte von der ISS, das hilft! Auch Resourcengewinnung lässt sich vor allem auf dem Mond testen, da man gewichtsmäßig bei Marsmissionen viel zu eingeschränkt ist, um einfach mal testweise komplexe, schwere Technik mitzunehmen, von dessen Erfolg man kaum eine Ahnung hat.
Oder Langzeittests mit Vehikeln. Wenn da auf dem Mars nach 5 Wochen die Technik versagt, sitzen die Astronauten monatelang mit einem Aktionsradius von paar Hundert Metern rum und man hat Miliarden dafür ausgegeben, dass paar Leute die Zeit bis zum Rückflugfenster mit Seriengucken verbringen (ja ich weiß, überspitzt dargestellt)
Ich denke einfach, die gesamte Robustheit des Systems lässt sich auf dem Mond gut testen, weil es noch Rettungschancen gibt und man nicht ganz so massekritisch planen muss im Gegensatz zum Mars.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: ZeT am 27. Oktober 2015, 16:52:16
Die bemannte Raumfahrt evolutionär  zu betreiben und nicht nur reine Technologie-Missionen zu betreiben, sondern damit die Möglichkeiten auszubauen, diese Infrastruktur auch nachhaltiger zu nutzen um beispielsweise tatsächlich die option zu schaffen, den Mond langfristig in den Wirtschaftskreislauf unserer Erde einzubauen, würde die bemannte Raumfahrt so zu etwas notwendigen und selbstveständlichen machen.
Wenn das erreicht ist, kann man diese Infrastruktur immer weiter entwickeln und ausbauen, so dass auch der Mars innerhalb dieses Konzeptes in Reichweite gelangt.

Genau so seh ich das auch. Der Mond wird das Sprungbrett zum Mars. Man sollte nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Lumpi am 27. Oktober 2015, 17:21:16
Zitat
Allein die enormen gesundheitlichen Risiken für die Astronauten, die die lange Reise zum Mars mit sich bringt, sind nach meiner Meinung noch nicht hinreichend gelöst
Welche wären das? 0g und Strahlenschutz?
Auf dem Mond hast du nur 1/3 Mars-g und keine Atmospäre.


Ja, Schwerelosigkeit und Strahlenschutz sind ein Problem.
Die reine Reisezeit zum Mars dauert bestenfalls hin und zurück schon 15 Monate. Neben der Psychologischen Komponente durch diese lange, beengte Reise, kommt es zu Knochen- und Muskelschwund, Verschlechterung der Sehstärke und wahrscheinlich auch zu "Weltraumdemenz".  http://advances.sciencemag.org/content/1/4/e1400256 (http://advances.sciencemag.org/content/1/4/e1400256)

Während des Fluges von Curiosity  zum Mars wurde eine tägliche Strahlendosis von 1,8 Millisievert registriert, dabei war das Messgerät ähnlich gut abgeschirmt wie es auch ein Astronaut gewesen wäre. Bei angenommenen 15 Monaten Reisezeit ergibt das dann 810 mSv. Dazu käme dann noch die Strahlung direkt auf der Marsoberfläche, die dünne Atmosphäre schützt da kaum, außerdem feht der Schutz durch ein Magnetfeld. Der Grenzwert für europäische Astronauten liegt bei 500 mSv pro Jahr und 1000 mSv für eine gesamte Astronauten-Karriere.

Wie sich 1/6 Erdschwerkraft auf dem Mond gegenüber gut 1/3 Erdschwerkraft aus dem Mars gesundheitlich auswirkt weiß ich nicht. Durch die auf dem Mond möglichen viel kürzeren Missionsdauern, kann man aber insgesamt die Gesundheitsgefahren gegenüber einer Marsmission minimieren und erstmal Erfahrungswerte sammeln.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Gertrud am 29. Oktober 2015, 10:08:21
Hallo Zusammen,

nur eine Woche werden sechs russische Wissenschaftlerinnen in einem nachgebauten Raumschiff für das Experiment "Luna-15" in der Isolation getestet.

https://www.tagesschau.de/ausland/mond-simulation-101.html (https://www.tagesschau.de/ausland/mond-simulation-101.html)

Mit den besten Grüßen
Gertrud
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tomtom am 30. Oktober 2015, 08:22:11
Russland plant bemannte Mondlandung für 2029

Es gibt auch einen Plan dazu, ob es aber mehr ist als eine Ankündigung, wer weiß.

https://uk.news.yahoo.com/russia-planning-manned-moon-landing-152214302.html#LIyirOU (https://uk.news.yahoo.com/russia-planning-manned-moon-landing-152214302.html#LIyirOU)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Nebulon am 30. Oktober 2015, 09:47:49
Russland, China oder nochmal die USA auf dem Mond.

Toll für Russland, China oder auch die USA. Kann man ja mit Public Relations sicher als DAS Ereignis medial vorbeiten und zu DEM Event gestalten.

Toll für die Raumfahrt, weil der Nachwuchs mal wieder vom Streben nach Superstar-Ruhm, Macht und Reichtum abgelenkt wird.

Die aktuelle Technik wird dabei vielleicht sogar mal wieder genauer unter die Lupe genommen - wobei aber wohl leider oft genug der Grundsatz lauten wird, never change a winning rocket - was vor 50 Jahren funktioniert hat, passt auch heute.

Aber von Raumfahrt-Nerds und genannten Jugendlichen mal abgesehen, wird es nur zeigen, wie wenig sich die Menschheit seit den 60er Jahren weiterentwickelt hat und wieviele Generationen Träume und Hoffnungen begraben mussten.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: James am 30. Oktober 2015, 18:41:59
Guten Abend

Eine Rückkehr zum Mond so zu sehen, wie wenn es das Gleiche wie vor 50 Jahren wäre, kann nicht passen.
Es wäre kein Wettlauf, und die ganze Ausrichtung der Unternehmung wäre eine Andere.

Ein "Wir kehren zurück, diesmal um zu bleiben" ist Grundsätzlich was Anderes.
Und der Mond kann eine Aufgabe erfüllen, die der Mars niemals kann.
Beim Blick zum Mond, wird die Bedeutung der Unternehmung viel leicher vermittelbar sein, wenn man sagen kann: Da links von dem großen Krater, da ist er: der Außenposten der Menschheit".

Das kannst du auch deinem Nachbarn zeigen, und das ist durchaus beeindruckend.
Man kann auf eine Vision, auf Meilensteine der Geschichte, auf ein Schaffenswerk der Menscheit, auf etwas das weiter wachsen und gedeihen soll, direkt hinzeigen.
Damit kann man das Gefühl leichter vermitteln, das die Menschheit die nächsten Schritte macht.

Den Mars werden die meisten Leute am Himmel gar nicht finden.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Sensei am 31. Oktober 2015, 10:08:05
Im Moment sehen die Projekte aber eben nicht nach viel mehr als Apollo 2.0 aus.

Da wird imo kein 'gekommen um zu bleiben 'draus
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tomtom am 25. März 2016, 22:17:58
Paul Spudis konzipiert die Rückkehr zum Mond für um 2028 in seinem Buch "The Value of the Moon". Aber zutrauen wird er es eher China.

In den USA sind bei den Politikern aber eher Marspläne beliebt, weil diese die Raumfahrtfans beruhigt und weit genug weg ist, um unkonkret zu bleiben.

Er sieht aber in der Mondexploration wirklich erreichbare Fortschritte in der Erschließung von Ressourcen.

http://www.forbes.com/sites/brucedorminey/2016/03/24/china-likely-to-beat-nasa-back-to-the-moon/#299cd1ac604c (http://www.forbes.com/sites/brucedorminey/2016/03/24/china-likely-to-beat-nasa-back-to-the-moon/#299cd1ac604c)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tomtom am 06. Februar 2017, 21:28:33
Könnte die Trump Administration den Mond wieder zum Ziel der Exploration machen und die internationale Zusammenarbeit auf dem G20 Gipfel 2017 in Hamburg organisieren?

http://www.thespacereview.com/article/3162/1 (http://www.thespacereview.com/article/3162/1)

Vorstellen kann man sich vieles, aber realistisch scheint mir das nicht zu sein.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: roger50 am 08. Februar 2017, 03:23:52
Nö,

ist es in der Tat nicht. Vor und nach all den entscheidenden Wahlen in Europa 2017 wird kein Politiker der G20 sich für die Raumfahrt interessieren. Da geht es um den freien Welthandel und das  Überleben der eigenen Wirtschaften. Es sei denn, DT erklärt in seiner Rede:

[Vorahnung an]:
"I will build the Lunar Trump Tower. It will be huge. fantastic. It's true, believe me. Great! And you will pay for it!"
[/Vorahnung off]

Dies war eine offizielle Message aus dem Alternative News-Ministerium. Nachdem sie von den Zensoren der gleichgeschaltenen Presse gelöscht wurde, darf sie beliebig oft geteilt werden.... 8)

Ratlos
roger50
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 08. Februar 2017, 06:48:42
Der letzte Satz in der Vorahnung  ... super!  :D :D ;D Hat mir ein großes Grinsen heute morgen aufs Gesicht gezeichnet.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Pham am 08. Februar 2017, 14:04:04
Der letzte Satz in der Vorahnung  ... super!  :D :D ;D Hat mir ein großes Grinsen heute morgen aufs Gesicht gezeichnet.
Ich versuche das mit dem Grinsen auch immer wieder, bleibt mir aber auch immer wieder im Hals stecken.  :-\
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 08. Februar 2017, 15:40:01
Man soll sich doch den Humor nicht verderben lassen ... Satire und Parodie passen doch treffsicher.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Enas Yorl am 08. Februar 2017, 15:56:39
http://www.thespacereview.com/article/3162/1 (http://www.thespacereview.com/article/3162/1)

LOL, so viel spekulativer Zweckoptimismus, überschreitet schon die Grenze zur Satire.

Zitat
Could President Trump announce a US-led effort to achieve breakthrough to a self-sustaining space economy at the upcoming G20 Summit?

Klar Donald kann alles, nur halt nicht so richtig.

Zitat
The ILD is a framework for international action where all states interested in space development can cooperate. ILD envisions China and the US working together in space along with other countries. While early words from the Trump Administration point to challenges in international cooperation, space involves long term development where long-term mutual interests can be pursued without affecting nearer term concerns.

Toller Text, negiert nach Prinzip Hoffnung die aktuelle Tagespolitik der Trump-Regierung.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tobi am 08. Februar 2017, 16:10:19
Trump kann ne Exportsteuer auf ITAR Teile machen um den Trump-Tower auf dem Mond zu bezahlen!

Europa ist auf diese Teile angewiesen und wird jeden Preis bezahlen müssen, wenn man weiter Raumfahrt machen will.
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: Schillrich am 08. Februar 2017, 16:24:24
Jetzt bringt nicht schon wieder alle beliebigen Spekulationen hier rein ("Zollgebühr ums Mondprogramm zu finanzieren" ... wieviele Spekulationen sind da drin? und wieviele Fakten?). Rüdiger hat nur einen pointierten Witz gemacht ...
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: alepu am 23. Februar 2022, 18:40:02
Paßt wohl noch am besten hier rein.
Es geht hier u.a. speziell um die strategische Bedeutung einer permanenten Mond-Station, bzw. was es für die USA bedeuten würde, wenn sie auf Dauer keine eigene Station auf dem Mond betreiben würde.
Leider nur Audio, auf Englisch und etwas länger, dafür mit Peter Garretson und Dennis Wingo, beides anerkannte Experten auf dem Gebiet der US-Raumfahrt-Aussenpolitik.

https://podcasts.apple.com/us/podcast/33-dennis-wingo-the-strategic-importance-of-the-moon/id1559865448?i-1000550858679 (https://podcasts.apple.com/us/podcast/33-dennis-wingo-the-strategic-importance-of-the-moon/id1559865448?i-1000550858679)
Titel: Re: Rückkehr zum Mond
Beitrag von: tomtom am 23. Februar 2022, 20:41:06
Ich hab den letzten Beitrag aus dem Thread "Militärische und Raumfahrtneuigkeiten" hierher verschoben, weil militärisch ist da wenig, es geht eher um politische Führung (US vs. China).

Es geht in dem Podcast eher darum, warum die US Space Strategie den Mond erschließen soll. Achtung, sehr euphorisch wird da über kommerzielle Raumfahrt und Starship gesprochen.

Ob das mit dem Lunar Starship so gerechtfertigt ist, da hätte ich meine Zweifel.