Raumcon
Astronomie => Deep Sky => Thema gestartet von: Michael_Johne am 23. März 2006, 18:39:02
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Hallo!
Am VLT in Chile konnte man einen Braunen Zwerg als Begleiter um Roten Zwergstern SCR 1845-6357 nachweisen. Dieser Braune Zwerg wurde photographisch abgebildet (siehe unten: Weitere Quellen). Als Hilfe benutze man das NACO Simultaneous Differential Imager (NACO SDI), welches die Adaptive Optik am VLT verstärkt.
Der Braune Zwerg ist ca. 4,5 AE von seinem Zwergstern entfernt und ist zwischen 9 - 65 Jupitermassen. Der Rote Zwergstern SCR 1845-6357 und seinen Brauner Zwerg sind von der Sonnen rund 12,7 Lichtjahre entfernt.
Seit etwas längerem war schon seine Anwesenheit bekannt, konnte allerdings nicht zweifelfrei nachgewiesen werden.
Weitere Quellen:
Pressemitteilung des MPIA (http://www.mpia.de/Public/menu.php?Aktuelles/PR/2006/PR060322/PR_060322.html)
Umbegungskarte der sonnennahen Sterne (https://images.raumfahrer.net/up038102.jpg)
Fotografische Abbildung (https://images.raumfahrer.net/up038103.gif)
Eintrag in der Extrasolar Planets Encyclopaedia (http://vo.obspm.fr/exoplanetes/encyclo/star.php?st=SCR+1845&showPubli=yes#a_publi)
Zugehöriges Preprint: Discovery of a Very Nearby Brown Dwarf to the Sun: A Methane Rich Brown Dwarf Companion to the Low Mass Star SCR 1845-6357 (http://arxiv.org/abs/astro-ph/0601440)
Tschau!
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Ne kleine Frage.
ich lerne gerade aud Astrophysikprüfung, und dort steht, dass ein Sternentstehungslimit wohl bei über 70 Jupitermassen liegt. Wie können die Angaben von 5...65 Jupitermassen des Sterns da reinpassen?
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Moin,
für mich auch nicht ganz verständlich, denn: Objekte unter 0,07 Sonnenmassen, d. h. etwa 75 Jupitermassen, erreichen nicht die nötige Temperatur, um eine Kernfusion zu zünden. Lediglich die braunen Zwerge, die hinsichtlich ihrer Masse zwischen den großen Gasplaneten und den Sternen angesiedelt sind, können kurzzeitig geringe Energiemengen aus der Fusion von Deuterium gewinnen, bevor sie auskühlen. Man zählt sie jedoch nicht zu den Sternen.
Aber zur Richtigstellung: Michael hat nicht geschrieben 5...65, sondern 9...65, was den *Kohl* auch nicht fetter macht.
Diese Größenaussage sollte man mal prüfen.
Jerry
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Danke für die Korrektur, Jerry.
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Hallo!
Zum besseren Verständnis zu Braunen Zwergen ist hier ein Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Brauner_Zwerg
Wer
Tschau!
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Hallo!
Raumfahrer.net hat hierzu auch einen passenden Artikel nun veröffentlicht: Unser brauner Zwergstern-Nachbar (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/25032006210120.shtml).
MfG, Michael Johne!
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ich hatte immer gedacht, dass die braunen Zwergsterne nur so gross sind wie Jupiter oder Saturn.
Dann ist doch die Energie von denen bald verbraucht oder die können doch nicht alt werden.
Kann ich mit meinem Lidl von hier einen braunen Zwergstern sehen?
Habt ihr eine Antwort oder wo kann ich was erfahren.
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Ich weiss zwar nicht was ein Lidl ist, aber einen braunen Zwergstern kannst Du mit einem Amateurteleskop sicherlich nicht beobachten. Erst 1995 hat das Hubble Weltraumteleskop den ersten braunen Zwerg entdecken koennen. Wie Du schon richtig vermutest, strahlt ein solcher Stern nicht besonders viel Energie ab. Es ist aber nicht richtig, dass so ein Stern deshalb nicht besonders alt werden koennte - im Gegenteil, gerade leutschwache STerne werden alt. Denn die massiven, leuchtkraeftigen Sterne brennen heller und wesentlich schneller. Mehr Informationen und Bilder unter
http://www.nasa.gov/vision/universe/starsgalaxies/brown_dwarf_detectives.html
oder auch
http://starchild.gsfc.nasa.gov/docs/StarChild/shadow/questions/brown_dwarf.html
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Moin Spechtler philosoph,
vorweg, mit Deinem Lidl, für Amateure ein gutes Rohr mit einem schweren Stativ, kannst Du *Braune Zwerge* nicht sehen.
Ein BZ, *van Biesbroeck 8* ( VB 8 ) liegt ~ 21 Lj im Sternbild Schlangenträger, der erdnächste BZ ist *EpsilonIndi B*, Entfernung 11,8 Lj im Sternbild Indus. Deren M liegt bei ~ +19, das ist ein Millionstel der Sonnenleuchtkraft im Visuellen.
Die Größe der BZ liegt schon bei dem Radius von Jupiter und natürlich größer aber bei weitaus größerer Masse.
Grundsätzlich spricht man BZ nicht von *Sternen*, die Oberflächentemperatur liegt nämlich noch unter der von *Roten Zwergen*, also bei unter 2500K.
Da die Temperatur nicht hochgenug ist, kann keine thermonukleare Reaktion erfolgen. Die BZ leuchten aber trotzdem, weil sie langsam schrumpfen und ihre Gravitationsernergie in elektromagnetische Strahlung umwandeln.
Möglicherweise finden aber im BZ *kalte* Fusionsprozesse statt, daß kommt aber auf die Größe an.
BZ durchlaufen die selben Phasen wie *normale* Sterne, aber es entsteht kein *Feuer* in ihnen.
Allzeit gute Sicht und immer einen klaren Kopf!
Jerry
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Moin Volker,
man, Du warst aber schnell.
Aber ich sage ja nichts anderes, oder?
Ein Lidl ist ein Amateur-Teleskop, so um die 700/76 mm.
Jerry
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Hallo Jerry,
also, kalte Fusion, das ist aber schon seit laengerem etwas fuer das Maerchenbuch. Oder meinst Du etwas anderes als die Verschmelzung von Wasserstoff zu Helium?
Und schnell gehoert hier ja zum Geschaeft...
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Moin Volker,
war schon richtig gespannt, ob Du noch kommst.
Also ich meine mich erinnern zu können (2004 / Diskussion über *exotische* Sterne) dass da Deuteriumfusionen ablaufen können, deshalb werden die BZ auch so eingeordnet. Also keine Kernfusion Wasserstoff zu Helium, dann kein Stern sondern ein BZ.
Jerry
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Hallo Jerry
Deuterium ist schwerer Wasserstoff. Das kommt in der Fusionskette vor
(H + H -> Deuterium + positron + electron neutrino, danach wird Deuterium + H -> Helium-3 und schliesslich Helium-3 zu Helium und Wasserstoff). Ohne eine grosse Energieaufwendung kannst Du aber die Coulomb Barriere nicht ueberwinden, in einem kalten Medium wirst Du also keine Fusion erzeugen koennen.
Also strahlen Braune Zwerge vermutlich aufgrund von Gravitationsenergie (das heisst sie fallen in sich zusammen) oder aufgrund von chemischen Prozessen.
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Moin Volker,
also kann das nicht als *kalte Fusion* betitelt werden.
Gut, ich hoffe, das philosoph das auch bis hier unten liest, damit er richtig bedient wird.
Was für chemische Prozesse?
Danke für die Unterstützung.
Jerry
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Ich wollte aber nicht, dass Sie sich meinetwegen streiten. Vielen Dank für diese famose und schnelle Aufklärung.
Ich darf also nicht mehr Zwergstern sagen, weil der braune Zwerg kein Stern ist.
Diesbezüglich habe ich an Sie noch weitere Fragen. Ich hoffe, daß Sie mir diese auch so korrekt beantworten können.
Naja unter Sternguckern, Sie sagen Spechtler was mir nicht bekannt war, hilft man ja gerne.
Mein Lidl ist ein Linsenteleskop - Refraktor - mit 4x20 mm Okular. Ich habe aber noch 15 mm Plössl und 10 mm Barium. Ich kann meine Canon 20D direkt anschliessen am Tubus über einen entsprechenden Adapter. Leider ist das Stativ nicht windsteif, deshalb kommt es bei AA zu wacklern.
Haben Sie Erfahrung mit Stativen besonders für das Lidl?
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Moin Spechtler philosoph,
also das ist kein Streit, dass ist eine positive Verbesserung der Antworten auf gestellte Fragen und das ist gut so.
Zum Braunen Zwerg habe ich für Dich noch fogendes:
http://www.wissenschaft.de/wissen/news/drucken/258583.html
und ausserdem:
(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/3/33/Browndwarf_hubble_browse.jpg)
Der erst 1995 entdeckte Braune Zwerg GLIESE 229 B, ~ 20-50 Jupitermassen.
Auf dem Bild ist er rechts neben dem Roten Zwerg GL 229 A, die Entfernung zwischen den beiden *Zwergen* beträgt über 6 Millionen km, zur Erde ~ 19 Lj.
Wegen des Stativs kann ich folgendes sagen: Das Stativ von Lidl entspricht dem Astro 3, nimm ein Astro 5 - DX, das ist entschieden stabiler, das trägt ohne zu wackeln auf der Montierung
Dein Lidl und auch die 20 D.
Allzeit gute Sicht und immer einen klaren Kopf!
Spechtler Jerry
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zum thema kalte fusion:
"Kalte Fusion könnte Technik revolutionieren", schrieb die Tageszeitung "Die Welt" vor drei Jahren. Eine revolutionäre Technik zur Energieerzeugung entwickelt zu haben, wollte der Physikprofessor Rusi Taleyarkhan per Telefon auch gar nicht abstreiten. Mit kalter Fusion aber wollte er nichts zu tun haben:
Wir legen großen Wert darauf, dass wir nicht behaupten, Fusionsreaktionen bei Raumtemperatur zu erreichen. Wir erreichen Temperaturen, ähnlich wie im Inneren der Sonne.
Die Bläschen-Fusion basiert auf der so genannten Sonolumineszenz.
Sonolumineszenz bezeichnet das Phänomen, dass eine Flüssigkeit bei starker akustischer Anregung kurze Lichtblitze aussendet. Durch die Schallwellen werden Bläschen der Flüssigkeit in rasche Schwingungen versetzt. Sie dehnen sich stark aus und implodieren schließlich. Die dabei erreichbare Temperatur ist kürzlich mit 20.000 Kelvin beziffert worden. Für konventionelle Kernfusion, wie sie in der Sonne stattfindet, ist das etwa 100-mal zu wenig.
Taleyarkhan und sein Team behaupten, durch die Verwendung von Aceton Temperaturen von bis zu zehn Millionen Kelvin erreicht zu haben. Gemessen haben die Forscher diese hohen Temperaturen noch nicht. Wohl aber Reaktionsprodukte, die auf eine Kernfusion hindeuten.
ich setze auf diese technik. das ist die zukunft.
hier der gesamte artikel: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/382858/
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Das neueste zum Thema Braune Zwergsterne:
http://arxiv.org/abs/astro-ph/0510707
Na, und die Arbeit von Taleyarkhan ist schon sehr umstritten. Dazu muesste man erst einmal ueberzeugend nachweisen, dass wirklich Temperaturen im Mega-Kelvin Bereich erreicht werden. Ihr seid hier ja immer ganz heiss auf die neuesten Gags und Geruechte, aber man muss schon auch sehen, was davon dann Bestand hat.
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Zum Thema Fusion kann ich leider keine Antwort geben, da ich davon zu wenig verstehe.
Sie machen doch auch Beobachtungen am Himmel. Welches Gerät haben Sie. Es wäre nett von Ihnen, wenn Sie es mir beschreiben würden.
Was ist bei Ihnen für Sicht. Leider habe ich Streulicht und durch die Start- und Landebahn oft Störungen.
Fotos sind oft nicht zu gebrauchen.
Heute Nacht habe ich ab 4.00 Uhr bis jetzt zum Dienstantritt den ORION beobachtet. Dieses Sternbild ist wirklich herrlich. Ich habe es jetzt erst durch Ihren anderen Artikel kennengelernt und aufgefunden. Bitte schreiben Sie weiter die Vorschauen auf den monatlichen Nachthimmel.
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Moin Spechtler philosoph,
habe auch draussen gesessen und mit dem großen Rohr gespechtelt. Diesmal war GEMINI und ORION dran. Lohnenswert ist auch M 31 ANDROMEDA unterhalb CASSIOPEIA ( Himmels-W ), Hilfsposition ist auch MIRACH im PEGASUS, leicht süd-westlich. Versuch doch mal ´nen Schuß.
Nur drauf achten, dass kein Wind ist.
Ich habe BRESSER 114/900, innen beklebt, auf ASTRO 5, Okulare verschieden (zugekauft) und SOLIGOR D 90/F 500 mm / f= 5,6 / MIRROR-Typ Mak/Cass. mit PENTAX Z 1, direkt, Aufnahmen nur auf Ektachrome.
Seeing ist nach Ost 1, nach Süd 2, nach West starkes Streulicht und höheres Gebäude. Habe nach West auch Flugschneise.
Meine Koordinaten sind 52°26'51'' - 9°44'24'' - 51 m / NN.
Die Monatsübersicht für unseren Nachthimmel möchte ich schon weitermachen.
Allzeit gute Sicht und immer einen klaren Kopf.
Spechtler Jerry
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Im Lexikon der Astronomie vom Springer Verlag (der GUTE Springer Verlag, nicht der vom Axel) steht zu Braunen Zwergen sinngemäß:
Masse geringer als 0,08 Sonnenmassen, durch Hohe Dichte im inneren entsteht entartet das Elektronengas, so daß der T.-anstieg vor erreichen der Zündtemperatur des Wasserstoffbrennens stoppt. Energie durch Umwandlung von Deuterium und umgesetzte Gravitationsenergie.
Mit der Sonolumineszenz halte ich Fusion schon für möglich. Bei älteren Kernwaffendesigns wurde auf ähnliche weise Neutronen erzeugt. Dort werden allein durch chemische Sprengstoffe ein Deuterium-Tritium Gas soweit verdichtet und aufgeheizt, das einige wenige Reaktionen auftraten. Dabei werden Neutronen frei, die die Kernspaltung einleiten.
Die Temp. dabei liegen nur bei einigen hunderttausend K im Zentrum der Implosion, dies reicht aber aufgrund der Verteilungsfunktion der Teilchenbewegung, das einige wenige die nötige Energie haben.
Aber selbst wenn die Sonolumineszenz funktioniert, da praktisch was draus zu machen ist wieder eine andere Sache.
Martin
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Jetzt sprichst Du aber von Kernspaltung und nicht von Kernfusion. Oder ist das jetzt ein Tippfehler? Auf jeden Fall hast Du recht wenn Du sagst, dass man damit wohl nur einzelne wenige Reaktionen hervorrufen kann. Um einen Braunen Zwerg damit zu heizen, wird das nicht funktionieren.
Und Jerry: Seeing 1, was meinst Du denn damit? Im Allgemeinen wird das 'Seeing' in Bogensekunden angegeben. Du hast doch wohl nicht ein Seeing von 1 Bogensekunde bei Dir, oder? Wuerd' mich doch sehr wundern. Oder meinst Du "Durchsicht" und hast da so eine Schulnoteneinteilung?
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Moin Volker,
damit meinen wir in unserem Spechtlerkreis die Sichtverhältnisse, bewertet nach *Schulnoten*, dazu können noch weitere Informationen folgen wie z.B. Streulicht oder Mondlicht.
Jerry
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Jetzt sprichst Du aber von Kernspaltung und nicht von Kernfusion. Oder ist das jetzt ein Tippfehler? Auf jeden Fall hast Du recht wenn Du sagst, dass man damit wohl nur einzelne wenige Reaktionen hervorrufen kann. Um einen Braunen Zwerg damit zu heizen, wird das nicht funktionieren.
Nein, ich spreche von Kernfusion. Also nur ganz kurz: Du hast eine Kernspaltungswaffe nach Implusionsprinzip, also Schalenförmiger Aufbau, außen chemischer Sprengstoff, darin eine Hohlkugel aus HEU oder Pu239. Die Hohlkugel ist gefüllt mit D-T Gas. Wenn der Sprengstoff zündet, wird alles darin zusammengequetscht, im D-T Gas kommt es zu vereinzelten KERNFUSIONSreaktionen, die dabei frei werdenden Neutronen lösen die Kettenreaktion im darum liegenden Pu oder HEU aus. Also die Kernfusion zündet die Kernspaltung. Heute gibt es aber bessere Neutronenquellen.
Was die Braunen Zqwerge angeht, so bin ich mir ziemlioch sicher, das irgendein Amateur den mittels CCD schon abgeschossen hat, 19 mag stellen ja heute kein Problem mehr da, wen man entsprechend tief in die Tasche greifen kann.
Martin
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Ja, 19 mag sind auch nicht das Problem, aber die Aufloesung ist das Problem. Die Braunen Zwerge ueber die hier berichtet wurde sind ja Begleiter von anderen Sternen. Wie willst Du denn bodengebunden sowas aufloesen? Die andere Moeglichkeit ist, nach braunen Zwergen im Feld zu suchen, aber das ist natuerlich schwierig, denn Du muesstest die Farben dieser Objekte genau bestimmen und am besten ein Spektrum aufnehmen - da scheitert man natuerlich mit Amateurteleskopen. Am besten sucht man nach solch kuehlen Objekten im Infrarotbereich. Eine schoene Uebersicht zum Thema gibt es unter
http://www.star.le.ac.uk/astron/brown/search.html
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Moin Volker,
damit meinen wir in unserem Spechtlerkreis die Sichtverhältnisse, bewertet nach *Schulnoten*
Ah, das ist natuerlich verwirrend, denn ueblicherweise heisst "Seeing" die Verbreiterung einer Punktquelle durch die Atmosphaere. Also ein Seeing von 2 Bogensekunden heisst, dass eine Punktquelle eine volle Breite bei halber Hoehe (FWHM = Full Width Half Maximum) von 2 Bogensekunden hat.
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Yo, in einem DS (bezeichnet man so auch Stern-BZ Systeme?) System wirds natürlich schwierig, einzeln sollte es natürlich gehen. Nachweisen kann man das dann natürlich schlecht, das es einer ist, da muß man sich schon auf seine Quellen verlassen. Aber also ich 3C273 oder sowas beobachtet habe, konnte ich auch nicht nachweisen, das es ein Quasar ist, mußte mich halt auf Kartenwerke und meine Starhoppingfähigkeiten verlassen.
Martin
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3C 273 ist aber auch viel heller (V=12mag oder so), wenn Du dann runter gehst auf 19 mag, siehst Du den Wald vor lauter Baeumen nicht mehr und dann hast Du doch wieder das Problem mit der mangelhaften Aufloesung.
DS heisst wohl Doppelstern? Also das ist ja Geschmackssache, das Sonne Jupiter System wuerde ich nicht als Binary Star System bezeichnen. Konsequenter Weise also auch nicht z.B. das Gliese System. Als Stern wuerde ich nur, und da kommen wir wieder auf den Energieprozess im Innern, Objekte bezeichnen, die Kernfusion im Innern betreiben oder betrieben haben.
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3C 273 ist aber auch viel heller (V=12mag oder so),
Mit 6" kommt einem das gar nicht so hell vor.
Aber wenn man den BZ als CCD Bild hat, kann man das ja mit den entsprechenden Karten (Alladin und was weiß ich) vergleichen.
Martin
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Moin,
@: philosoph, was ich nicht geschrieben habe, lies bitte nach
unter:http://www.gigapolis.com/geas/Publikationen/Forum/Forum198/Artikel2.htm
@: Volker, danke für die freundliche Belehrung. Aber in diesem Fall brauchte ich sie nicht. Wenn wir unter uns zur *Sichtsituation* Seeing sagen, erheben wir keinen Anspruch auf Anerkennung im Duden oder Astronomischen Lexikon. Gleiches gilt mit *spechteln*, das bedeutet in unserer Sprache ganz einfach, *Sterne beobachten*. Und bei *Starhopping* springen wir auch nicht von Stern zu Stern.
@: Martin, wenn erst in den letzten Jahren mit den besten Teleskopen die überhaupt zur Verfügung stehen Braune Zwerge entdeckt wurden, dann behaupte ich, dass es etwas übertrieben ist, dass Du mit einem erdgebundenen 6'' Rohr solch ein Objekt finden wirst bzw. überhaupt finden kannst. Da hilft auch kein CCD oder das beste Bildaufbereitungsprogramm.
Jerry
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Um Gottes willen, ich will doch nicht mit meinem 6"er Braune Zwerge beobachten. So optimistisch bin ich dann auch nicht. Das war auf 3C273 bezogen.
Aber ich sage mal, das eine "Profi-Amatuer" mit einem sagen wir 20"er + CCD in der Lage ist, einen einzelnen Braunen Zwerg auszumachen.
Das man die in den letzten Jahren erst "entdeckt" hat, heißt ja nicht, das sie vorher noch nicht abgebildet wurden. Ich bin mir ziemlch sicher, das auf vielen Bildern Braune Zwerge drauf sind, ohne das man es bisher wußte, das es welche sind.
Martin
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Ich wohne lt. Google Earth in 52°28'20'' / 9°51'20'', also ganz in Ihrer Nähe, Sie meinten also auch die Landebahn Süd von H/L.
Ich habe den Artikel gelesen, der rundet jetzt meine Kenntnis über BZ ab.
M 31 konnte ich nicht auffinden, muß noch eine bessere Sternkarte besorgen. Dafür ORION. Die Bilder sind im PC, habe aber noch kein Bildbearbeitungsprogramm. Treffe aber am Wochenende im Freizeitheim Spechtler und spreche mit denen darüber.
Ich möchte mich bedanken für Ihre freundliche Hilfe.
Ich werde ja noch weitere Fragen haben und komme dann wieder.
NS: Hatten Sie im Jahre 200/2001 Dia-Vorträge über Exkursionen als Fotograf für eine Linguistengruppe in die Zentral-Sahara gehalten. Es ging da um das Tassili des Ahaggar und die Felsenbilder?
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Moin Kollege,
dann werden wir uns ja persönlich kennenlernen, ich glaub´s ja nicht. Ich bin nämlich auch da, ist doch um 18.00 Uhr.
Zur persönlichen Frage, ja, aber darüber sprechen wir auf dem Treff oder hinterher.
Ich freue mich auf´s Kennenlernen.
Spechtler-Kollege Jerry
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Hallo Jerry, dann kennen wir uns von der letzten Exkursion zur Schillat-Höhle im Süntel. Du hast die tollen Fotos gemacht.
Ich war der "Diamantenklauer".
Ist ja doll. Ich freue mich auf den Vortrag. Ja, der kommt um 18.00 Uhr.
Weiteres da!!!!
Gruß, Fritz
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Moin,
hier zum Thema *Brauner Zwerg* ein neuer Artikel: >>>>> ::) (http://www.wissenschaft.de/wissen/news/259700.html) <<<<<.
Jerry
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Nachdem ich im Nachhinein diesen alten Beitrag mit Interesse gelesen habe, meine ich, daß dieser Bericht bestimmt hier gut reinpasst, gefunden in wissenschaft.de
Brauner Zwerg entkommt Explosion seines Begleitsterns
Astronomen haben mithilfe eines Teleskops der Europäischen Südsternwarte i(ESO) n Chile ein kleines Doppelgestirn aus einem Braunen und einem Weißen Zwerg entdeckt, die sich mit einer Periode von nur zwei Stunden umrunden. Der Weiße Zwerg ist das Überbleibsel eines sonnenähnlichen Sterns, der nach dem Verbrauch seines Heliumtreibstoffs in sich zusammenfiel. Überraschenderweise wurde der Braune Zwerg jedoch nicht in der Explosion verschlungen, sondern nur in eine engere Umlaufbahn befördert.
Matt Burleigh von der Universität von Leicester und seine Forscherkollegen bestimmten in ihrer Studie zunächst die Masse sowie die Umlaufbahnen der beiden Himmelskörper des ungewöhnlichen Doppelgestirns. Die Astronomen konnten somit berechnen, dass die Entfernung des Braunen Zwergs von seinem Mutterstern vor dessen Explosion etwa mit dem mittleren Radius der Umlaufbahn unserer Erde um die Sonne übereinstimmte. Der Braune Zwerg selbst ist etwa von der Größe des Jupiters, mit einer allerdings um einen Faktor 55 größeren Masse.
Die Forscher sind überrascht, dass der Braune Zwerg beim Tod des Begleitsterns nicht von diesem verschlungen wurde. Dieser hatte sich nämlich in für sonnenähnliche Sterne üblicher Weise kurz vor seinem Zusammenbruch zu einem Roten Riesen aufgebläht. Dies führte dazu, dass der Braune Zwerg in eine nähere Umlaufbahn gebracht wurde, ohne allerdings dem Gasriesen zum Opfer zu fallen.
Braune Zwerge sind gewissermaßen verfehlte Sterne – Gebilde mit einer viel größeren Masse als Planeten, deren Gravitationskraft allerdings dennoch nicht zum Einleiten der für das Aufleuchten notwendigen Kernfusion ausreicht. Sie stellen somit vielversprechende Modellsysteme für ein Verständnis der Sternentstehung dar.
Nature, Bd. 442, Seite 543
jps
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Moin,
(http://www.eso.org/outreach/press-rel/pr-2006/images/phot-26b-06-normal.jpg)
Gleich 3 *Braune Zwerge* hat das VLT der ESA in den *Plejaden* gefunden. Sie werden jetzt genauer untersucht, da noch nicht feststeht, ob es sich hierbei um Einzelsterne oder Begleiter von anderen Sternen handelt.
Jerry
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Hallo!
Oh, dieses Grafik kenne ich noch nicht! Sie passt gut in meiner Sammlung! Danke! ;)
MfG, Michael!
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Auch Kleine Braune können einen Jet (Gebündelte Teilchenstrahlen) haben:
(https://images.raumfahrer.net/up038101.jpg)
So stellt sich ein Künstler den Braunen Zwerg 2MASS1207-3932 vor. Bild: ESO
Zitat:
Kleinstes Objekt mit einem Jet
Der Braune Zwerg 2MASS1207-3932 entwickelt sich zu einem der überraschendsten Objekte, die das Very Large Telescope (VLT) der ESO bislang beobachtet hat: Er verfügt nicht nur über einen umlaufenden Planeten, der als erster Exoplanet direkt beobachtet wurde, sondern ist auch - wie junge Sterne - von einer Scheibe aus Gas und Staub umgeben. Jetzt konnten Astronomen zudem nachweisen, dass der Braune Zwerg auch über einen Jet verfügt.
Die entdeckten Jets, so konnten die Wissenschaftler ermitteln, erstrecken sich über eine Milliarde Kilometer von dem Brauner Zwerg aus ins All und das Material in den Jets bewegt sich mit Geschwindigkeiten von einigen Kilometern pro Sekunde. "Für Entdeckungen wie diese braucht man einfach ausgezeichnete Teleskope und Instrumente, wie etwa das VLT", meint Whelan. "Unsere Ergebnisse machen deutlich, was für eine beindruckende Beobachtungsqualität den heutigen Astronomen zur Verfügung steht.
Mehr zu lesen, hier:
http://www.astronews.com/news/artikel/2007/05/0705-026p.html
:)
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[split] [link=https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=623.0][splithere][/link][splithere_end]
War nämlich >>> (http://img255.imageshack.us/img255/3632/anderebaustelleod7.png),
Jerry
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Moin,
(https://images.raumfahrer.net/up038100.jpg)
Das sind *2MASS 1534-2952 - A+B*, Braune Zwerg Binaries, zwischen Sternbild Waage und Bootes, ~ 50 Lj, aufgenommen mit dem *Laser Guide Star Adaptive Optik-System* vom *Keck II Teleskop*, Mauna Kea, Hawaii.
Diese beiden Mini-Sterne sind ~ 2 AE von einander entfernt und umkreisen sich in 10-15 Jahren, also extrem langsam. Ihre Gesamtmasse beträgt ~ 6 % MSo und sie strahlen nur 1/100.000 ESo ab. Die Oberflächentemperatur liegt bei ~ 800° F (and have surface temperatures comparable to the inside of a pizza oven).
Jerry
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Ist das ersnst gemeint ~800F = (nur) 426C°?
Kann ich mir irgendwie gar nicht vorstellen.
Das ist ja regelrecht KALT!
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Hallo Nakova,
die Oberflächentemperaturen sind nie "sonderlich hoch". Bei normalen Sternen sind das auch "nur" einige 1000 °C. Braune Zwerge sind nun mal ... kalt.
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Moin,
im Portal hat Axel Orth einen interessanten Beitrag über die braunen Zwerge *2M1404A* und *2M1404B* geschrieben >>> (http://www.smiley-channel.de/grafiken/smiley/technik/smiley-channel.de_technik013.gif) (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/06102008230241.shtml).
Jerry
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Astronomen haben eindeutigen Beweis gefunden, dass braune Zwerge wie Sterne sich bilden. Unter Verwendung des Smithsonian' s-Submillimeter Reihe (SMA), ermittelten sie Moleküle von Kohlenmonoxids, welche heraus schießen bei braunen Zwerg der als ISO-Oph 102 bekannt ist. Solche molekularen Ausbrüche sind gewöhnlich bekannt von den jungen Sternen. Jedoch hat dieser Stern eine geschätzte Masse von 60 Jupiters und bedeutet, dass er zu klein ist, ein Stern zu sein. Astronomen haben ihn nun als brauner Zwerg eingestuft.
Mehr darüber hier:http://www.spacedaily.com/reports/Brown_Dwarfs_Do_Form_Like_Stars_999.html
Hansjürgen
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Mit dem Spitzer-Weltraumteleskop der NASA wurden die schwächsten, bisher bekannten Lichtquellen entdeckt: Ein Braune-Zwerge-Doppelsystem.
Bisher dachte man, es handle sich bei dem Objekt mit dem klangvollen Namen 2MASS J09393548-2448279 um einen einzelnen Braunen Zwerg in 17 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Luftpumpe (Antlia). Die neuen Beobachtungen ergaben eine minimale Oberflächentemperatur von weniger als 300 ° C. Damit handelte es sich um den kältesten bisher entdeckten Braunen Zwerg. Allerdings war die Helligkeit des Objekts zu groß für diese geringe Oberflächentemperatur. Die einzige Möglichkeit dies zu erklären war die Annahme, es handle sich um zwei statt um einen einzelnen Braunen Zwerg.
Diese beiden Braunen Zwerge sind damit die schwächsten natürlichen Lichtquellen im uns bekannten Universum und strahlen im sichtbaren Licht nur ein Milliardstel der Energie ab, die unsere Sonne abgibt. Im gesamten Spektrum ist es immer noch nur ein Millionstel der abgestrahlten Energie unserer Sonne.
Den größen Teil ihrer Energie strahlen Braune Zwerge im Infrarotbereich ab. Neue, sensitivere Infrarot-Himmelsdurchmusterungen werden wahrscheinlich noch dunklere und kältere Braune Zwerge entdecken. Wo die Temperaturuntergrenze für Braune Zwerge liegt, ist derzeit noch unbekannt.
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Zu den doppelten, kalten Braunen Zwergen gibt es nun auch einen ausführlichen Artikel im Portal von unserem Autor Michael Johne. Siehe hier: http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/14122008121941.shtml
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Moin,
(https://images.raumfahrer.net/up038098.jpg)(https://images.raumfahrer.net/up038099.jpg)
Bild: mpia.de/Public / Kelu-1
Diese Bilder wurden mit dem Nah-Infrarot-Instrument NICMOS am Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Sie zeigen das Doppelsystem aus Braunen Zwergen *Kelu-1* auf zwei Aufnahmen im Abstand von sieben Jahren. 1998 standen die beiden Objekte so nahe beieinander, dass sie auch mit diesem hochauflösenden Instrumentarium nicht getrennt abgebildet werden konnten. Aber 2005 war ihr an den Himmel projizierter Abstand auf 5.5 AE angewachsen, sodass sie auf dem zweiten Bild eindeutig als Doppelsystem erscheinen.
Mehr Informationen gibt es hier >>> (http://www.smiley-channel.de/grafiken/smiley/technik/smiley-channel.de_technik013.gif) (http://www.mpia.de/Public/menu_q2.php?Aktuelles/Bild_des_Monats/index_de.html)
Jerry
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Britische Astronomen haben einen der kühlsten Braunen Zwerge entdeckt. Er hat eine Oberflächentemperatur von gerade mal 300 C. Das ist nicht viel mehr als in einem normalen Backofen.
Das besondere an diesem Braunen Zwerg mit dem Namen Wolf 940B ist, dass er einen Roten Zwergen umkreist, Wolf 940A.
(https://images.raumfahrer.net/up038097.jpg)
Bild: UKIRT
Diese Doppelkonstellation ermöglicht es zum ersten Mal verlässliche Aussagen über diesen Typ von Braunen Zwergen zu treffen, da die Eigenschaften eines Roten Zwerges wesentlich bekannter sind. So hätte man die Temperatur von Wolf 940 B durch herkömmliche Spektralanalyse ca. 100° zu warm geschätzt.
http://arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/0902/0902.1812v1.pdf
http://www.astronomynow.com/090420coolbrowndwarf.html
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Diese Doppelkonstellation ermöglicht es zum ersten Mal verlässliche Aussagen über diesen Typ von Braunen Zwergen zu treffen, da die Eigenschaften eines Roten Zwerges wesentlich bekannter sind. So hätte man die Temperatur von Wolf 940 B durch herkömmliche Spektralanalyse ca. 100° zu warm geschätzt.
Warum ist das einfacher? Weil man weiß, dass beide den gleichen Abstand zu uns haben?
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Ja, weil die Entfernung, das Alter und die chemische Zusammensetzung des Roten Zwergen bekannt ist, hat man große Vorteile bei der Bestimmung der Eigenschaften des Braunen Zwerges im Vergleich zu Braunen Zwerge, die nicht Teil eines Binärsystems sind.
Man geht davon aus, dass die Zusammensetzung bei beiden Teilen eines Binärsystems gleich sein muss, da beide Sterne nahezu gleichzeitig aus derselben Gaswolke entstanden sind.
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Man geht davon aus, dass die Zusammensetzung bei beiden Teilen eines Binärsystems gleich sein muss, da beide Sterne nahezu gleichzeitig aus derselben Gaswolke entstanden sind.
Kann man das wirklich sagen? Ich las irgendwo was von chemisch-mineralogischen Gradienten im protoplanetarischen Scheiben und so. Hat Jupiter wirklich eine so ähnliche Zusammenfassung wie die Sonne? Der Vergleich ist vielleicht etwas weit hergeholt, aber braune Zwerge sind ja nichts anderes als etwas massereichere Planeten.
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1. Ich las irgendwo was von chemisch-mineralogischen Gradienten im protoplanetarischen Scheiben und so.
2. Der Vergleich ist vielleicht etwas weit hergeholt, aber braune Zwerge sind ja nichts anderes als etwas massereichere Planeten.
Hallo Mimas,
habe deinen Beitrag mal etwas aufgeschlüsselt.
1: Ja, davon geht die Mehrheit der Wissenschaftler heute aus. Aber: Verwechsle nicht protoplanetare Scheiben mit Sternentstehungsgebieten!
2: Ja und nein. Hier kommt es auch auf den Formationsmechanismus an. Im Fall unseres Doppelsternsystems ist der Braune Zwerg höchstwahrscheinlich selbstständig entstanden und eben nicht innerhalb der zirkumstellaren Scheibe, wie das bei einem Planeten der Fall wäre. Von daher sind Braune Zwerge (zumindest die meisten) tatsächlich eher "zu leichte" Sterne als "zu schwere" Planeten.
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Moin,
(https://images.raumfahrer.net/up038094.jpg)
Bild: NASA/JPL-Caltech/D. Barrado (CAB/INTA-CSIC)
*Braune Zwerge* werden manchmal etwas spöttisch auch verhinderte Sterne genannt. Sie entstehen aus interstellaren Wolken, wobei noch nicht eindeutig geklärt ist, ob der Entstehungsprozess ähnlich wie bei echten Sternen abläuft oder eher der Entstehung von Planeten ähnelt. Braunen Zwergen fehlt es an ausreichender Masse um die in ihrem Inneren für Sterne kennzeichnenden Kernfusionsreaktionen einsetzen zu können.
Wissenschaftler des LAEX (Laboratorium für Stellare und Exoplanetare Astrophysik) suchten deshalb nach Braunen Protozwergen, also sehr jungen Braunen Zwergen. Sie könnten von entscheidender Bedeutung sein, um die Entstehungsprozesse dieser Objektklasse besser zu verstehen. Sie sichteten Aufnahmen von Spitzer, den Himmelsdurchmusterungen 2MASS und CFHTLS, IRAM, VLT, VLA und Calar Alto.
Und sie wurden dann fündig: Das unter dem Namen *SSTB213 J041757* bekannte Objekt liegt im Sternbild Stier innerhalb der Dunkelwolke Barnard 213, ~ 450 Lj von der Erde entfernt. Anhand der vorliegenden Bilderdaten konnte gezeigt werden, dass es sich tatsächlich um ein Binärsystem handelt und beide Partner die Eigenschaften aufweisen, die auf Braune Protozwerge deuten.
(https://images.raumfahrer.net/up038095.jpg) (https://images.raumfahrer.net/up038096.jpg)
Mehr dazu >>> (http://mastermsc.ma.funpic.de/smilies/image291.gif) (http://www.alphagalileo.org/ViewItem.aspx?ItemId=63163&CultureCode=en)
Jerry
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Wie kommt es, daß diese Braunen Zwerge so hell leuchten?
Wenn sie zu wenig Masse haben, um Kernfussionsprozesse in ihrem Inneren zu starten - woher kommt dann die Energie, die sie abstrahlen?
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Naja, ob die hell leuchten ist eine Frage der Perspektive. ;)
Aber dass Braune Zwerge keine Kernfusion betreiben, stimmt so pauschal nicht. Ihre Masse reicht lediglich nicht aus, um die Wasserstofffusion in Gang zu bringen, die für Hauptreihensterne so charakteristisch ist. Gerade in ihren jungen Jahren (so wie bei den beiden oben in Jerrys Beitrag) sind Braune Zwerge ab 13 Jupitermassen in der Lage Deuterium (schwerer Wasserstoff) zu fusionieren, wofür nicht so viel Energie notwendig ist wie für normalen Wasserstoff (auch Lithiumfusion kann in manchen Fällen möglich sein). Daher kommt also schonmal ein Teil der abgestrahlten Energie. Der Rest der Strahlung hat thermische Ursachen und führt dazu, dass Braune Zwerge im Laufe ihres Lebens immer weiter abkühlen.
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Moin Jörg,
Wie kommt es, daß diese Braunen Zwerge so hell leuchten?
Sie leuchten auch nicht hell; aber diese Aufnahmen sind im Infrarotbereich mit Filter H, J und K. Deshalb scheinen sie so hell. (Sorry, hatte ich vergessen zu erwähnen (http://www.schildersmilies.de/schilder/schaem.gif))
Jerry
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Sie leuchten auch nicht hell; aber diese Aufnahmen sind im Infrarotbereich mit Filter H, J und K. Deshalb scheinen sie so hell.
Wenn wir sie noch nach 450 Lichtjahren fotografieren können und sie dabei nichtmal wesentlich dunkler erscheinen, als andere Sterne, dann leuchten sie schon ziemlich hell.
Wenn sie sich im Infraroten besonders gut fotografieren lassen, tut das der Sache keinen Abbruch.
Dann leuchten sie eben im Infrarotem hell.
Auf jeden Fall strahlen sie ziemlich viel Energie ab, die sie ja irgendwie dazu freimachen müssen.
Deuterium wäre denkbar, aber davon gibt es gewöhlich nicht viel.
Lithium bei so wenig Temperatur und Druck? ???
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Moin,
Auf jeden Fall strahlen sie ziemlich viel Energie ab, die sie ja irgendwie dazu freimachen müssen
wie echte junge Sonnen besitzen auch junge Braune Zwerge ein turbulentes Innenleben, sie bilden aber keine Schalenstruktur aus. Sie sind vollständig konvektiv, das heißt es findet ein Materietransport vom Kern bis zur Oberfläche statt. Wenn der Himmelskörper dazu noch schnell rotiert, kann ein komplexes Magnetfeld entstehen, welches das Gas in seiner oberen Atmosphäre stark erhitzt. Diese braunen Zwerge müssen aber jünger sein wie 1 Mrd Jahre. Und das ist ja bei *SSTB213 J041757* der Fall.
Jerry
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Das wäre eine Erklärung.
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Lithium bei so wenig Temperatur und Druck? ???
Das können wenn überhaupt nur die schwersten unter den Braunen Zwergen (als Massegrenze werden da 65 Jupitermassen angegeben). Die notwendige Temperatur um Lithium mit Wasserstoff zu fusionieren, wobei zwei Heliumkerne herauskommen, ist etwas niedriger als die, die notwendig ist um tatsächliche Wasserstofffusion zu betreiben. Daher können sehr schwere Braune Zwerge das, obwohl sie keinen Wasserstoff an sich fusionieren können.
Was dabei mit dem Lithiumisotop passiert, das nur 3 Neutronen hat, weiß ich nicht.
Generell findet alles was mit Deuterium, Lithium und Fusion zu tun hat aber wie gesagt nur in den jüngeren Jahren so eines Braunen Zwerges statt.
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Und schon wieder ein neuer Kälterekord für Braune Zwerge: SDSS1416+13B, die kleinere Komponente eines Braune-Zwerge-Doppelsystems, soll nach Messungen mit dem United Kingdom Infrared Telescope (UKIRT) auf Hawaii und dem Spitzer-Weltraumteleskops lediglich eine effektive Temperatur von rund 200° C aufweisen. :o
http://www.herts.ac.uk/news-and-events/latest-news/Astronomers-discover-cool-stars-in-nearby-space.cfm
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Moin,
aus Aufnahmen vom Spitzer haben Astronomen 14 Beinahe-Sterne entdeckt, die sich in der näheren Umgebung unseres Sonnensystems befinden.
(http://www.spitzer.caltech.edu/uploaded_files/graphics/high_definition_graphics/0005/9273/sig10-007_Inline.jpg?1277411701)
Name: SDWFS J143524.44+335334.6
Type: Star > Type > Brown Dwarf
spitzer.caltech.edu/images
This image shows what astronomers think is one of the coldest brown dwarfs discovered so far (red dot in middle of frame). The object, called SDWFS J143524.44+335334.6, is one of 14 such brown dwarfs found by NASA's Spitzer Space Telescope using infrared light. Follow-up observations are required to nail down this "failed" star's temperature, but rough estimates put this particular object at about 700 Kelvin (800 degrees Fahrenheit).
Die Astronomen fanden diese Braunen Zwerge unter rund 400.000 Objekten, die Spitzer bei einem besonders gründlichen Blick auf einen kleinen Ausschnitt des Himmels sondiert hatte. Anhand des jeweiligen Infrarotspektrums konnten die Forscher nicht nur die Braunen Zwerge identifizieren, sondern auch deren Eigenschaften präziser bestimmen. Keiner der jetzt neu gesichteten ist deutlich wärmer als 300 °C, einen Braunen Zwerg gibt es, dessen Temperatur sogar kühler als 200 °C ist.
Jerry
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Mit dem CoRoT-Weltraumteleskop hat man einen Braunen Zwerg gefunden, der Transits macht. CoRoT-15b umkreist seinen Stern in 3.06 Tagen. Dabei hat er eine Größe von 1.12(+0.30-0.15) Jupiterradien und eine Masse von 63.3(+-4.1) Jupitermassen. CoRoT 15 ist ein sonnenähnlicher Stern (fast identische Metallizität) vom F7V-Typ. Zusätzliche Messungen (um Bahn und Masse zu bestimmen) wurden von HARPS(ESO/La Silla) und HIRES(Keck/Hawaii) durchgeführt.
CoRoT-15b ist nach CoRoT-3b und LHS6343C erst der dritte Braune Zwerg, der einen sonnenähnlichen Stern umkreist.
mfg websquid
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us Aufnahmen vom Spitzer haben Astronomen 14 Beinahe-Sterne entdeckt, die sich in der näheren Umgebung unseres Sonnensystems befinden.
Weißt du zufällig, wie nahe??
Mit dem CoRoT-Weltraumteleskop hat man einen Braunen Zwerg gefunden, der Transits macht. CoRoT-15b umkreist seinen Stern in 3.06 Tagen. Dabei hat er eine Größe von 1.12(+0.30-0.15) Jupiterradien und eine Masse von 63.3(+-4.1) Jupitermassen.
CoRoT-15b ist nach CoRoT-3b und LHS6343C erst der dritte Braune Zwerg, der einen sonnenähnlichen Stern umkreist.
Könnten nicht viel mehr BZ Sonnen umrunden? Ich meine, wenn er wie bei uns jenseits der Plutobahn ist und es somit nur alle 1000 Jahre einen Transit gibt, könnte man doch auch glauben, die gehören nicht zusammen...
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Könnten nicht viel mehr BZ Sonnen umrunden? Ich meine, wenn er wie bei uns jenseits der Plutobahn ist und es somit nur alle 1000 Jahre einen Transit gibt, könnte man doch auch glauben, die gehören nicht zusammen...
Du hast recht, aber sowas ist schwierig nachzuweisen. Viele BZ werden ja über Transits entdeckt, die mehrfach beobachtet werden müssen, um klare Aussagen zu treffen. Wir haben aber noch keinen Stern 3000 Jahre lang beobachtet ;D.
Wenn man andere Braune Zwerge so weit weg von einem Stern entdeckt, muss man auch sehr präzise die Geschwindigkeiten vermessen, um festzustellen, ob es sich um ein System oder eine Zufallsbegegnung handelt. Das wird wohl kaum gemacht, bzw nimmt auch längere Zeit in Anspruch und kann darum in den meisten Fällen noch gar nicht abgeschlossen sein.
mfg websquid
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Und schon wieder ein neuer Kälterekord für Braune Zwerge: SDSS1416+13B, die kleinere Komponente eines Braune-Zwerge-Doppelsystems, soll nach Messungen mit dem United Kingdom Infrared Telescope (UKIRT) auf Hawaii und dem Spitzer-Weltraumteleskops lediglich eine effektive Temperatur von rund 200° C aufweisen.
...und die Niedrigrekordjagd geht weiter: In Zusammenarbeit der Teleskope VLT, Keck und Canada-France-Hawaii-Teleskop konnte ein Doppelsystem aus Braunen Zwergen ausfindig gemacht werden, wobei der kühlere der beiden Tandempartner eine Oberflächentemperatur von lediglich 100° C aufweist. Die Temperaturmessung wurde mit dem X-Shooter-Spektrographen am VLT durchgeführt, während mit Hilfe der beiden anderen Teleskope die Entfernung (ca. 75 Lichtjahre) und die Doppelsternnatur des Systems (Keck) mit der Designation CFBDSIR 1458+10 festgestellt wurde.
Hier sieht man die beiden auf einem Bild des Keck II Teleskops auf Hawaii:
(https://images.raumfahrer.net/up013605.jpg)
Credit: Michael Liu, University of Hawaii
Damit verwischen die Grenzen zwischen Gasplaneten und Braunen Zwerge weiter. Bei 100° C. könne es demnach bereits Wasserdampfwolken in der Atmosphäre geben, so Michael Liu von der University of Hawaii.
Der nächste Schritt wäre nun eine Massenbestimmung und die spektrographische Suche nach bestimmten chemischen Verbindungen in der Atmosphäre.
Mehr dazu bei der ESO: http://www.eso.org/public/germany/news/eso1110/ (http://www.eso.org/public/germany/news/eso1110/)
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Hallo,
Wissenschaftler des Leibnitz-Instituts für Astropysik Potsdam gelang die Entdeckung zwei braune Zwerge von nur rund 15 und 18 Lichtjahre von der Sonne entfernt.
Die beiden haben die Bezeichnung WISE J9245+0223 und WISE J1741+2553. Für die Entdeckung haben die Forscher die erst kürzlich veröfentlichte Daten des NASA-Satelliten WISE benutzt.
(https://images.raumfahrer.net/up015189.jpg)
Quelle:http://www.aip.de/de/aktuelles/presse/two-new-brown-dwarf-solar-neighbours-discovered (http://www.aip.de/de/aktuelles/presse/two-new-brown-dwarf-solar-neighbours-discovered)
Gruss Bernard7
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Ich hab den Alptraum, daß wir so ein dunkles Schwerkraft-Monster entdecken, daß sich Richtung inneres Sonnensystem bewegt und so nebenbei die Bahnen der äusseren Planeten, der Hauptgürtel-Asteroiden und im inneren Sonnensystem durch die Schwerkraft verändert...
Natürlich weiss ich, daß das irrsinnig unwahrscheinlich ist, aber es ist nicht unmöglich...
So ein 50 Jupitermassen-Brocken wär das Ende für die Erde, wenn sie unglücklicherweise dem Braunen Zwerg zu nahe käme, da hilft kein Bruce Willis mehr mit Bohr-Gerät...
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Hallo AndiJe,
dein Alptraum gehört aber schon in den Bereich der Weltuntergangsszenarien und hat wenig mit der Erforschung von braunen Zwergen zu tun ;)
Ganz null ist die Wahrscheinlichkeit dafür natürlich nicht, aber vernachlässigbar gering, wie der Physiker gern sagt.
15 bzw. 18 Lichtjahre ist zwar bildlich gesprochen, wenn das Sonnensystem der Vorgarten ist, gerade mal an der nächsten Kreuzung, aber weit genug ist es, dass die beiden braunen Zwerge keinerlei Auswirkungen auf das Sonnensystem haben werden.
Grüße,
Olli
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15 bzw. 18 Lichtjahre ist zwar bildlich gesprochen, wenn das Sonnensystem der Vorgarten ist, gerade mal an der nächsten Kreuzung, aber weit genug ist es, dass die beiden braunen Zwerge keinerlei Auswirkungen auf das Sonnensystem haben werden.
Grüße,
Olli
Ja, vor den 2 braven braunen Zwergen hab ich ja keine Alpträume, aber wenn es vagabundierende Sterne gibt, dann gibts sicher auch BZ, die herumstreunen, weil sie keinen Stern haben. Und da man sie da kaum wahrnehmen kann, wär ich sehr froh, wenn das die nächsten Braunen Zwerge wären.
Die relative Bedrohung durch NEOs reicht mir, aber das ist schon wieder ein anderes Thema...
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Hallo Zusammen,
Astronomen finden extremes Wetter auf einer fremden Welt
ein Astronomen -Team der University of Toronto hat mit der Infrarot-Kamera des 2,5 m Teleskop auf dem Las Campanas Observatory in Chile wiederholt über mehrere Stunden von den Braunen Zwerg 2MASS J21392676 0220226 oder 2MASS 2139 Bilder erfasst.
In dieser Zeitspanne zeichneten sie die größten Unterschiede in der Helligkeit an einem kühlen Brauen Zwerg auf.
Doktorand Jacqueline Radigan, Hauptautor des Papiers,
führte aus, das sie feststellen konnten, das der Braune Zwerg die Helligkeit um satte 30 Pozent in knapp acht Stunden gewechselte.
Die beste Erklärung ist, das die helleren und dunkleren Flecken der Atmosphäre durch die Drehung des Braunen Zwerges um die eigene Achse für die Astronomen sichtbar wird, sagte Radigan.
Die Astronomen vermuten,
das ein gigantischer Sturm, evtl. vergleichbar mit dem großen Roten Fleck auf Jupiter, auf diesem Braunen Zwerg tobt.
Auch können die Wissenschaftler, je heißer es wird, durch die großen Löcher in der Wolkendecke in die tieferen Schichten der Atmosphäre sehen.
Nach theoretischen Modellen bilden sich Wolken in den Atmosphären von Brauen Zwergen und Riesen Planeten, wenn winzige Staubkörner aus Silikaten und Metallen kondensieren.
Die Tiefe und das Profil von 2MASS 2139 der Helligkeitsschwankungen hat sich über Wochen und Monate verändert.
Das deuten nach den Ansichten der Forscher darauf hin,
dass sich das Wolkenmuster in der Atmosphäre mit der Zeit weiterentwickelt.
Die Astronomen hoffen durch das Messen der Wolkenveränderungen auf dem Braunen Zwerg Rückschlüsse auf die atmosphärischen Windgeschwindkeiten in den Planetenatmosphären erstellen zu können.
Quelle:
http://www.artsci.utoronto.ca/main/media-releases/astronomers-find-extreme-weather-on-an-alien-world (http://www.artsci.utoronto.ca/main/media-releases/astronomers-find-extreme-weather-on-an-alien-world)
Eine starke künstlerische Darstellung von dem Geschehen auf dem Braunen Zwerg von Jon Lomberg:
http://www.artsci.utoronto.ca/main/media-releases/2MASS2139_ArtByJonLomberg.jpg (http://www.artsci.utoronto.ca/main/media-releases/2MASS2139_ArtByJonLomberg.jpg)
der Bericht per PDF
http://www.astro.utoronto.ca/~radigan/weather/bdweather.pdf (http://www.astro.utoronto.ca/~radigan/weather/bdweather.pdf)
Gertrud
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Überraschenderweise besitzt der Braune Zwerg ISO-Oph 102 eine dichte Staubscheibe, in der sich vielleicht sogar Gesteinsplaneten bilden könnten. Mehr im Portal: http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/30112012122359.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/30112012122359.shtml)
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Wir haben zwei neue Nachbarn: http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/11032013202957.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/11032013202957.shtml)
Nur 6,5 Lichtjahre bis zum jetzt neu entdeckten Paar Brauner Zwerge.
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Nicht schlecht, wuntdert mich dass das erst so spät entedeckt wird ^^
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Nicht schlecht, wuntdert mich dass das erst so spät entedeckt wird ^^
"Nicht schlecht"? Mir sind beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen bei der Neuigkeit die websquid so "mal nebenbei" hier gepostet hat. :)
Das ist fast, als ob man in der unmittelbaren nachbarschaft ein Haus entdeckt, das man dis dato noch nie gesehen hat. Ich bin begeistert. ;)
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"Nicht schlecht"? Mir sind beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen bei der Neuigkeit die websquid so "mal nebenbei" hier gepostet hat. :)
Ja, nachdem man schon den ganzen Artikel geschrieben hat, sind die Augen wieder an der richtigen Stelle und man kann das hier auch ganz ruhig posten...
Auch wenn der erste Gedanke war "WOOOAAAAHHH GEIL" ;D
Für jeden der noch mehr wissen will hier das Originalpaper zur Entdeckung: http://science.psu.edu/alert/photos/research-photos/astro/Luhman_ApJL_32013.pdf (http://science.psu.edu/alert/photos/research-photos/astro/Luhman_ApJL_32013.pdf)
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Zu dieser Entdeckung mal eine Gedankensammlung von Eric Mamajek (University of Rochester)
Kein richtiges Paper sondern hauptsächlich eigene Notizen, aber vielleicht ganz interessant wenn man mehr über dieses Objekt wissen will: http://de.arxiv.org/pdf/1303.5345 (http://de.arxiv.org/pdf/1303.5345)
I suggest that this important new nearby binary be called by either its provisional Washington Double Star catalog identifier (“Luhman 16”), or perhaps “Luhman-WISE 1”, either of which is easier to remember than the WISE identifier.
Wie recht er hat... alles ist besser als "WISE J104915.57-531906" ;D
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Mittlerweile hat man mit dem 60cm-Teleskop TRAPPIST Luhman-16 beobachtet und einige weitere Erkenntnisse gewonnen. Die Effektivtemperaturen der beiden Komponenten wurden bestimmt zu 1350±120K für Luhman-16A und 1220±120 für Luhman-16B. Vor allem die kühlere Komponente scheint über Wetter zu verfügen - ähnlich wie der hier oben erwähnte 2M2139
http://de.arxiv.org/pdf/1304.0481 (http://de.arxiv.org/pdf/1304.0481)
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Hallo,
mittlerweile wurde das Zwillingspaar mit dem deutlich eingängigeren Namen "Luhman 16AB" belegt.
Und auch die Untersuchungen schreiten voran. Kürzlich konnte von dem dunkleren der beiden Zwerge - Luhman 16B - sogar eine Art "Wetterkarte" erstellt werde. Mehr dazu auf unserer Portalseite :
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/03022014105817.shtml (http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/03022014105817.shtml)
Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
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Darf ich eine Liste Brauner Zwerge dazufügen ?
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_Brauner_Zwerge (http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_Brauner_Zwerge)
Quelle: wikipedia
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Hallo,
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_Brauner_Zwerge (http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_Brauner_Zwerge)
diese Liste ist sehr unvollständing. Die englische Wikipediaseite hat mehr Eintraege, aber es fehlen auch einige, die auf der deutschen Seite angegeben sind:
List of brown dwarfs (http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_brown_dwarfs)
Beide Listen sind unvollständig. Wikipedia kommt hier nicht so richtig mit den Beobachtungen mit. Dann besser auf die Liste vom Infrared Processing and Analysis Center (IPAC) schauen:
DwarfArchives (http://spider.ipac.caltech.edu/staff/davy/ARCHIVE/index.shtml)
obwohl die seit 2012 nicht mehr aktualisiert wurde, enthält sie mehr Objekte.
Hier passiert das gleiche wie mit den meisten Objektklassen. Sobald es mehr als ein paar hundert davon gibt, wird das mit den Listen und Katalogen in Webseitenform unpraktisch.
Gruss,
Volker
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Servus Volker,hast du eine bessere Alternative anzubieten, währe sehr Hilfreich gewesen.
Danke im Vorrauß.
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Hallo,
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_Brauner_Zwerge (http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_Brauner_Zwerge)
diese Liste ist sehr unvollständing.
Ja, dafürmöchte ich mich entschuldigen. Die Liste war nie als dauerhafte Lösung geplant, nur als vorübergehende Liste der Braunen Zwerge, die ich aus Dwarf Archives bereits in Wikipedia-Artikel übernommen hatte.
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Hallo,
Servus Volker,hast du eine bessere Alternative anzubieten, währe sehr Hilfreich gewesen.
Die Links habe ich doch oben schon eingefügt. IPAC ist nicht so schlecht, von dort gibt es auch Verweise auf andere Projekte. Eine komplette Liste aller bekannten braunen Zwerge gibt es im Moment wohl nicht. Wenn Dich nur die braunen Zwerge in Umgebung des Sonnensystems interessieren, da gibt es die Webseite Brown dwarfs within 10 parsecs (http://www.solstation.com/stars/pc10bd.htm).
Was willst Du denn mit einer Liste von braunen Zwergen? Für statistische Analysen würde ich ja eher eine gut definierte Auswahl benutzen, also z.B. die braunen Zwerge die mit 2MASS oder mit WISE gefunden wurden. Eine vollstaendige Liste (im Sinne einer statistisch vollstaendigen Auswahl) kann man ja nicht dadurch erlangen, dass man alle irgendwo mal beobachteten braunen Zwerge auf einer Webseite auflistet.
Gruss,
Volker
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Gabriel Bihain und Ralf-Dieter Scholz vom Leibniz-Institut für Astrophysik in Potsdam haben eine Studie veröffentlicht in der festgestellt wird, dass die bekannten Braunen Zwerge stark unterschiedlich im Raum verteilt sind. In einer Himmelsregion, von der Erde aus gesehen ein Großteil des Nordhimmels, sind fast keine Braunen Zwerge bekannt. Die Forscher gehen aber davon aus, dass es auch in dieser Region viele Braune Zwerge geben muss. Sollte sich diese Vermutung bestätigen, würde das Verhältnis von regulären Sternen zu Braunen Zwergen etwa 4:1 betragen.
http://www.aip.de/de/aktuelles/presse/brown-dwarfs (http://www.aip.de/de/aktuelles/presse/brown-dwarfs)
http://www.aanda.org/articles/aa/abs/2016/05/aa28007-15/aa28007-15.html (http://www.aanda.org/articles/aa/abs/2016/05/aa28007-15/aa28007-15.html)
Verteilung der bekannten Braunen Zwerge in einer Entfernung bis 6,5 pc (21 Lichtjahre),
der Pfeil zeigt die Rotationsrichtung der Milchstraße.
(https://images.raumfahrer.net/up052034.jpg)
Bildquelle: AIP/2MASS
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Ein Punkt in dieser Untersuchung ist, ob eine Kugel mit einem Radius von 21 Lichtjahren oder einem Volumen von 38792 Ly³ mit unserer Sonne überhaupt repräsentativ sein kann.
136 Sterne in diesem Volumen bedeuten 1 Stern pro 285 Ly³ oder einer in einem Würfel von 6,6 Lichtjahren Kantenlänge (Da wäre schon Sol + Proxima Centauri + das Alpha Centauri System ein gewaltiger statistischer Ausreißer! Wenn man diese Sterne in einen Würfel steckt wären das 4 pro 85 Ly³ und damit ein Unterschied vom Faktor 13,4 wenn man Sol als Zentrum nimmt)
26 Braune Zwerge in diesem Volumen sind 1 pro 1492 Ly³ oder 1 in einem Würfel von 11,4 Lichtjahren Kantenlänge.
Nimmt man die 162 Körper zusammen, wäre es dann einer in 239 Ly³ oder in einem Würfel mit 6,2 Lichtjahren Kantenlänge. Bitte mit dem Edit unten vergleichen.
Wie sähe das aus, wenn man den z.B. aus Star Trek bekannten Braunen Zwerg Wolf 359 (dürfte einer im Zentrum der Grafik sein) in das Zentrum oder in die Ecke eines Würfels setzt?
Viel mehr als das Verhältnis von 5,23:1 zwischen Sternen und Braunen Zwergen in diesem in galaktischem Maßstab winzigen Volumen mag ich da nicht raus lesen.
Dazu kommt noch die Frage, wie sicher Braune Zwerge in etwas über 21 Lichtjahren, z.B 30 Lichtjahren Distanz detektiert werden können.
Durchaus Imho nicht unwahrscheinlich, dass dann das Nord-Süd-Verhältnis umgekehrt sein könnte.
Edit:
Laut wiki gibt es 971 estrasolare SYSTEME in einem Abstand von 49,046 Lichtjahren um die Sonne, in einem Volumen von 494.196 Ly³
Das wäre dann ein System pro 509 Ly³ oder ein System in einem Würfel von 8 Lichtjahren Kantenlänge
Schon dieser Unterschied von 28 Lichtjahren mehr Radius wirkt schon signifikant
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_n (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_n)ächsten_extrasolaren_Systeme
In diesem Abstand dürfte die Zahl der nicht entdeckten Braunen Zwerge allerdings noch höher sein als bei der anderen Quelle.
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Bisher war die gängige Meinung, dass Braune Zwerge bei ihrer Entstehung nicht genug Masse erreichten, um zu einem Stern zu werden. Offenbar geht es aber auch andersherum.
Normale Sterne können zu einem Braunen Zwerg werden, wenn genug Masse verloren geht. Dies ist möglich, wenn z.B. ein naher Weißer Zwerg in einem Mehrfachsystem lange genug Materie abzieht. Ein Beispiel dafür ist das 730 Lj entfernte System J1433 bestehend aus einem Weißen Zwerg und einem Braunen Zwerg mit 60 Jupitermassen, die sich in nur etwa 78 Minuten umrunden. Etwa 90% der ursprünglichen Masse des ehemaligen Sterns wurden vom Begleiter vereinnahmt.
Quelle: http://astronews.com/news/artikel/2016/05/1605-022.shtml (http://astronews.com/news/artikel/2016/05/1605-022.shtml)
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Wolken aus Wasser bei kältesten (sub-) Braunen Zwerg entdeckt!
Bei dem nur 7,2 Lichtjahre entfernten Braunen Zwerg "WISE 0855" ist es einem Astronomenteam der UC Santa Cruz mithilfe des Gemini-Nord-Teleskopes auf Hawaii gelungen ein Infrarotspektrum zu erstellen. Die Auswertung dessen ergab starke Beweise der Existenz von Wolken aus Wasser bzw. Wassereis bei dem Objekt, die ersten derartigen Wolken außerhalb unseres Sonnensystems. WISE 0855 hat etwa die fünffache Masse Jupiters und eine Oberflächentemperatur von ca. -23°C. Diese Masse ist eigentlich zu gering um als "klassischer" Brauner Zwerg zu gelten.
http://astrobiology.com/2016/07/water-clouds-found-in-coldest-brown-dwarfs-spectrum.html (http://astrobiology.com/2016/07/water-clouds-found-in-coldest-brown-dwarfs-spectrum.html)
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Faszinierend ist das schon, das ein (nennen wir es mal) leuchtender, selbstwärmender Himmelskörper eine akzeptable Temperatur aufweist (im Bezug auf uns Menschen) und Wasserwolken beherbergt. Das erweitert meinen Horizont ganz wunderbar.
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Ein 'Stern' mit der fünffachen Masse des Jupiters ist schlicht nicht fähig Kernfusion zu betreiben, an sich kein Stern und auch kein richtiger Brauner Zwerg.
:P
https://en.wikipedia.org/wiki/Sub-brown_dwarf (https://en.wikipedia.org/wiki/Sub-brown_dwarf)
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Die Problematik wird im deutschen wiki-Artikel zu Brauner Zwerg aufgegriffen.
Den Spektraltyp Y (25 bis 170 °C Oberflächentemperatur) hat man erst 2011 benannt und WISE 0855-0714 unterbietet diesen Wert noch mit -23°C bei 3 bis 10 Jupitermassen.
Da trifft eigentlich noch am ehesten der Begriff Planemo (Planetary Mass Object).
Da das Object sich aber wirklich einsam durchs All bewegt, ist er eher aufgrund seiner Wärme bemerkenswert.
Für diejenigen die sich mit Spektraltypen nicht so auskennen ein Merksatz:
Oh Be A Fine Girl Kiss My Lips Sweet Tenderly Yeah!
G-Typ : Unsere Sonne, M-Typ Rote Zwerge
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Grenze Planet - Brauner Zwerg bei 4 bis 10 Jupitermassen?
Kevin Schlaufman von der Johns Hopkins University schlägt nach Untersuchung von 146 Sonnensystemen eine Obergrenze für den Begriff Planet von 4 -10 Jupitermassen vor. Jupiterähnliche Planeten bilden sich lt. Schlaufmann vorwiegend um mit schweren Elementen angereicherten Sternen, während Braune Zwerge sich um jeden Stern bilden können. Planeten wie Jupiter wachsen von innen nach außen durch Kernakkretion, d.h. erst bildet sich ein felsiger Kern der dann enorme Gasmengen aus der protoplanetaren Scheibe anzieht bis er von einer massiven Hülle aus Wasserstoff und Helium umgeben ist. Braune Zwerge hingegen bilden sich von außen nach innen, wenn Gaswolken unter ihrem eigenen Gewicht kollabieren.
https://arxiv.org/abs/1801.06185 (https://arxiv.org/abs/1801.06185)
http://www.sci-news.com/astronomy/new-limit-definition-planet-05655.html (http://www.sci-news.com/astronomy/new-limit-definition-planet-05655.html)
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Astronomen haben zwei höchst ungewöhnliche Braune Zwerge entdeckt - Gaskugeln, die nicht massiv genug sind, um sich selbst wie Sterne zu versorgen.
https://www.nasa.gov/feature/goddard/2020/two-bizarre-brown-dwarfs-found-with-citizen-scientists-help (https://www.nasa.gov/feature/goddard/2020/two-bizarre-brown-dwarfs-found-with-citizen-scientists-help)
Die Entdeckung gelang im Zuge der Suche nach dem "Planeten 9" mittels des Backyard Worlds (https://www.zooniverse.org/projects/marckuchner/backyard-worlds-planet-9)-Projekt durch viele freiwillige Nutzer, die Daten von NEOWISE und dem Vorgänger WISE (aufgenommen von 2009-2011) ausgewertet haben.
"Wissenschaftler nennen die neu entdeckten Objekte „die ersten extremen T-Zwerge“. Sie haben ungefähr die 75-fache der Masse des Jupiter und sind ungefähr 10 Milliarden Jahre alt. Diese beiden Objekte sind die planetarischsten Braunen Zwerge, die bisher in der ältesten Sternenpopulation der Milchstraße zu sehen waren."
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Ein Brauner Zwerg mit der offiziellen Bezeichnung WISEA J153429.75-104303.3 und dem Spitznamen "The Accident".
Der "Accident" erhielt seinen Namen, nachdem er durch reines Glück entdeckt worden war. Er entging der normalen Suche, weil er keinem der knapp über 2.000 Braunen Zwerge ähnelt, die bisher in unserer Galaxie gefunden wurden.
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031083052-59ab82f8.jpg)
Kredit:NASA/JPL-Caltech/Dan Caselden
Der "Accident" verwirrte die Wissenschaftler, weil er in einigen wichtigen infraroten Wellenlängen schwach war, was darauf hindeutete, dass er sehr kalt (und alt) war, aber in anderen Wellenlängen hell erschien, was auf eine höhere Temperatur hindeutete.
Also beobachteten sie ihn mit einem bodengestützten Teleskop am W. M. Keck-Observatorium auf Hawaii in zusätzlichen Infrarot-Wellenlängen. Doch der Braune Zwerg erschien in diesen Wellenlängen so schwach, dass sie ihn überhaupt nicht entdecken konnten, was ihre Vermutung, dass er sehr kalt ist, offenbar bestätigte.
Als Nächstes untersuchten sie, ob die Schwäche darauf zurückzuführen war, dass der "Accident" weiter von der Erde entfernt war als erwartet. Dies war jedoch nicht der Fall, wie die präzisen Entfernungsmessungen der NASA-Weltraumteleskope Hubble und Spitzer ergaben. Nach der Bestimmung der Entfernung des Objekts, etwa 50 Lichtjahre von der Erde entfernt, stellte das Team fest, dass es sich schnell bewegt, etwa 800.000 km/h.
Das ist viel schneller als alle anderen Braunen Zwerge, die in dieser Entfernung von der Erde bekannt sind. Das bedeutet, dass er wahrscheinlich schon seit langer Zeit durch die Galaxie rast und dabei auf massive Objekte trifft, die ihn mit ihrer Schwerkraft beschleunigen.
Methan, das aus Wasserstoff und Kohlenstoff besteht, kommt in den meisten Braunen Zwergen vor, die eine ähnliche Temperatur wie der "Accident" haben. Das Lichtprofil von "Accident" lässt jedoch vermuten, dass er nur sehr wenig Methan enthält. Wie alle Moleküle absorbiert auch Methan bestimmte Wellenlängen des Lichts, so dass ein methanreicher Brauner Zwerg in diesen Wellenlängen schwach leuchten würde. Der Accident hingegen ist in diesen Wellenlängen hell, was auf einen geringen Methangehalt hinweisen könnte.
Davy Kirkpatrick, Astrophysiker am IPAC am Caltech in Pasadena, Kalifornien und seine Mitautoren gehen in ihrer neuen Studie, die im Astrophysical Journal Letters erscheint, davon aus, dass The Accident 10 bis 13 Milliarden Jahre alt sein könnte, mindestens doppelt so alt wie andere bekannte Braune Zwerge. Das bedeutet, dass er sich gebildet hat, als unsere Galaxie viel jünger war und eine andere chemische Zusammensetzung hatte. Wenn das der Fall ist, gibt es wahrscheinlich noch viele weitere dieser uralten Braunen Zwerge in unserer galaktischen Nachbarschaft.
Der "Accident" wurde von dem Bürgerwissenschaftler Dan Caselden entdeckt, der ein von ihm entwickeltes Online-Programm verwendete, um Braune Zwerge in den NEOWISE-Daten zu finden. Caseldens Programm versuchte, die stationären Objekte, die Infrarotlicht aussenden (wie ferne Sterne), aus den NEOWISE-Karten zu entfernen und bewegliche Objekte hervorzuheben, die ähnliche Merkmale wie bekannte Braune Zwerge aufwiesen. Er untersuchte einen solchen Kandidaten für einen Braunen Zwerg, als er WISEA J153429.75-104303.3 entdeckte, der vom Programm nicht hervorgehoben worden war, weil er nicht in das Profil eines Braunen Zwerges passte.
(https://www.nasa.gov/sites/default/files/thumbnails/image/e1-pia24578-an_accidental_discovery.gif)
Kredit: NASA/JPL-Caltech/Dan Caselden
Quellen:
https://www.nasa.gov/feature/jpl/an-accidental-discovery-hints-at-a-hidden-population-of-cosmic-objects (https://www.nasa.gov/feature/jpl/an-accidental-discovery-hints-at-a-hidden-population-of-cosmic-objects)
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA24578 (https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA24578)
Nachtrag, die Studie:
https://iopscience.iop.org/article/10.3847/2041-8213/ac0437 (https://iopscience.iop.org/article/10.3847/2041-8213/ac0437)
Beste Grüße Gertrud
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"Eine bahnbrechende Anzahl von Braunen Zwergen entdeckt
Braune Zwerge, geheimnisvolle Objekte an der Grenze zwischen Sternen und Planeten, sind für unser Verständnis von Stern- und Planetenpopulationen von entscheidender Bedeutung. Allerdings konnten in fast drei Jahrzehnten der Suche nur 40 Braune Zwerge um Sterne abgebildet werden. Einem internationalen Team unter der Leitung von Forschenden der Open University und der Universität Bern ist es dank einer neuen innovativen Suchmethode gelungen, vier neue Braune Zwerge direkt abzubilden. Eine Medienmitteilung der Universität Bern."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031090431-36a206df.jpg)
Bild des Braunen Zwerges (im roten Kreis), der um den Stern HIP 21152 entdeckt wurde, aufgenommen mit dem Very Large Telescope SPHERE-Instrument. (Bild: M. Bonavita et al., MNRAS, 2022)
Weiter in der Medienmitteilung der Universität Bern => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/eine-bahnbrechende-anzahl-von-braunen-zwergen-entdeckt/)
Viele Grüße
James
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Das James-Webb-Weltraumteleskop hat im Sternhaufen IC 348 mit nur 3 - 4 Jupitermassen den wohl kleinsten bisher bekannten Braunen Zwerg entdeckt. Zwei weitere entdeckte Braune Zwerge bringen es auf weniger als 8 Jupitermassen. https://astrobiology.com/2024/06/between-stars-and-planets-brown-dwarfs-in-ic-348.html (https://astrobiology.com/2024/06/between-stars-and-planets-brown-dwarfs-in-ic-348.html)
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Da ist es wieder, dieses Problem mit der Definition. Braune Zwerge betreiben Deuterium-Fusion, und das soll selbst bei Objekten mit hoher Metallizität erst ab ca. 13 Jupiter-Massen möglich sein. Die in dem Artikel beschriebenen Objekte sind keine Braune Zwerge, sondern Sub Brown Dwarfs:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sub-Brown_Dwarf (https://de.wikipedia.org/wiki/Sub-Brown_Dwarf)
Im deutschen gibt es noch keinen etablierten Begriff, aber wenn die auch in englischen Artikeln mit Braunen Zwergen in einen Topf geworfen werden (wegen der Schlagzeile?), sollte man sich mal Gedanken über eine neue Definition machen, gerade jetzt wo durch die neuen Teleskope so viele davon gefunden werden.
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Was ist denn aber dann noch der Unterschied zu einem freifliegenden Jupiter? Wird da noch irgendwas fusioniert?
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Was ist denn aber dann noch der Unterschied zu einem freifliegenden Jupiter? Wird da noch irgendwas fusioniert?
Wenn ich den Wikipedia Artikel richtig deute, ist ein "Sub-Brauner-Zwerg" wie ein Stern durch Zusammenziehen einer Gaswolke entstanden. Ein freifliegender Jupiter ist ein Planet, der durch Zusammenklumpen von Objekten in einer protoplanetaren Scheibe entstanden ist.
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Wie im Wiki Artikel zu lesen, können die Objekte aufgrund von Kontraktionswärme im Infrarotspektrum entdeckt werden.
Man muss da zwischen planetenähnlichen Objekten unterscheiden, die im Orbit um einen Stern entstehen oder die in einer Wolke im interstellaren Medium entstehen und bei genügend Masse Sterne geworden wären.
Bei den vielen Entdeckungen, die jenseits bisheriger Modelle gemacht wurden, verwundert mich eine Überschneidung der Massen übergroßer Planeten und "gescheiterter" Sternen nicht.
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Superinteressant, was da alles milliardenfach so umherwimmelt!
Die zusätzliche Kategorie überzeugt mich dennoch nicht. Das Vorhandensein von Fusionsprozessen ist doch ein gutes Unterscheidungsmerkmal.
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Wenn ich den Wikipedia Artikel richtig deute, ist ein "Sub-Brauner-Zwerg" wie ein Stern durch Zusammenziehen einer Gaswolke entstanden. Ein freifliegender Jupiter ist ein Planet, der durch Zusammenklumpen von Objekten in einer protoplanetaren Scheibe entstanden ist.
Ganz genau.
Wie im Wiki Artikel zu lesen, können die Objekte aufgrund von Kontraktionswärme im Infrarotspektrum entdeckt werden.
Wobei aber auch Planeten, die durch Akkretion von Material in einer Scheibe entstanden sind, Kontraktionswärme erzeugen, also (deutlich) mehr Wärme abstrahlen, als sie aufnehmen, siehe Jupiter.
Was ich nicht weiß ist, ob es einen deutlichen Unterschied bei der Kontraktionswärme zwischen Objekten die durch Gaswolken-Kollaps und solchen die durch Akkretion entstanden sind.
Allerdings spielt dann auch das Alter wiederum eine Rolle. Ein junger Super-Jupiter, der gerade erst aus seinem System geschleudert wurde, mag sicherlich eine höhere Kontraktionswärme aufweisen, als ein Sub-Brauner-Zwerg, der schon seit 10 Mrd. alleine durch die Milchstrasse dümpelt. Was für Einsteinturms Zweifel spricht.
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Hallo,
Was ich nicht weiß ist, ob es einen deutlichen Unterschied bei der Kontraktionswärme zwischen Objekten die durch Gaswolken-Kollaps und solchen die durch Akkretion entstanden sind.
Vom Aspekt der Beobachtung ist das ein Kontinuum, je kleiner desto weniger Röntgen- oder Infrarotstrahlung geben die Objekte ab. Die IAU (International Astronomical Union) benutzt eine Massengrenze, um zwischen Braunen Zwergen und Paneten zu unterscheiden: Ein Objekt mit >13 Jupitermassen ist demnach ein Brauner Zwerg, darunter ist es ein Planet (Wasserstoffbrennen benötigt ein Objekt mit >= 80 Jupitermassen).
Braune Zwerge haben im Kern ein Deuterium-brennen, ein Deuteriumkern benötigt auch etwa 13 Jupitermassen (somit könnte man die Unterscheidung zum Planeten auch pysikalisch begründen).
Wir haben das letztens auch im Euclid Thread diskutiert: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=10521.msg562034#msg562034 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=10521.msg562034#msg562034)
Gruß
Volker
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Danke für die Klarstellung, damit sollten subdwarfs und freefloatingplanets ein und dasselbe sein. Planet < 13 Sonnenmassen<brauner Zwerg<80 Sonnenmassen<Stern
Merke ich mir...
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Hallo,
Danke für die Klarstellung, damit sollten subdwarfs und freefloatingplanets ein und dasselbe sein. Planet < 13 Sonnenmassen<brauner Zwerg<80 Sonnenmassen<Stern
Merke ich mir...
Lieber nicht so merken! Es geht hier um Jupitermassen, nicht Sonnenmassen.
Gruß
Volker
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Die IAU (International Astronomical Union) benutzt eine Massengrenze, um zwischen Braunen Zwergen und Paneten zu unterscheiden: Ein Objekt mit >13 Jupitermassen ist demnach ein Brauner Zwerg, darunter ist es ein Planet (Wasserstoffbrennen benötigt ein Objekt mit >= 80 Jupitermassen).
Braune Zwerge haben im Kern ein Deuterium-brennen, ein Deuteriumkern benötigt auch etwa 13 Jupitermassen (somit könnte man die Unterscheidung zum Planeten auch pysikalisch begründen).
Hallo Volker, danke, daß Du Dich als Profi dazuschaltest.
Aber genau das wurde hier so in den letzten Posts gesagt. Warum wird dann in dem Artikel (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=463.msg563130#msg563130), wegen dem die Diskussion hier neu entbrannt ist, von "Braunen Zwergen" gesprochen?
- wegen der besseren Schlagzeile?
- weil es neue Erkenntnisse gibt, daß Deuterium-brennen auch unter 13 Jupitermassen möglich ist?
- weil die Autoren selber keine Ahnung haben? (glaub ich nicht)
- weil die Definitionen aktuell verwischt sind?
Würde mich jedenfalls sehr interessieren.
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Ja, natürlich 😲! Danke.
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Aber genau das wurde hier so in den letzten Posts gesagt. Warum wird dann in dem Artikel (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=463.msg563130#msg563130), wegen dem die Diskussion hier neu entbrannt ist, von "Braunen Zwergen" gesprochen?
- wegen der besseren Schlagzeile?
- weil es neue Erkenntnisse gibt, daß Deuterium-brennen auch unter 13 Jupitermassen möglich ist?
- weil die Autoren selber keine Ahnung haben? (glaub ich nicht)
- weil die Definitionen aktuell verwischt sind?
Würde mich jedenfalls sehr interessieren.
MMn: Ja - nein - zum Teil (Experten wissen über immer weniger immer mehr. Da kann man schon Probleme mit der Terminologie eines benachbarten Gebietes haben), da sich in der Kosmologie u.a. durch das JWST viel ändert - ja. Bei den beiden großen Exoplaneten Katalogen gibt es z. B unterschiedlichen Massengrenzen für Planeten. Der NASA Katalog führt keine braunen Zwerge (Erklärung im Wiki-Artikel). Und dann ist da auch noch die Erweiterung der Skala der Sterntypen nach "Oh! Be a fine Girl kiss me!" jetzt "... my lipps sweet tenderly. Yeah!"
L, S, T und Y sind da schon viel masseärmer als die roten Zwergsterne M.
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Messungen mit JWST haben in der Atmosphäre des Braunen Zwergsterns Wolf 1130C (ca 44 Jupitermassen) erstmalig die spektrale Signatur von Phosphin nachgewiesen. Dies gelang, da Wolf C1130C wohl aufgrund seines Alters eine niedrige Metallizität und daher auch wenig CO2 in seiner Atmosphäre aufweist; CO2 hat sehr starke Absorptionslinien gerade in dem Spektralgebiet, in dem auch Phosphin seinen "Fingerabdruck" hat (bei 4,3 µm), so dass bei Anwesenheit von CO2 die spektrale Signatur von Phosphin einfach untergeht - das macht den Nachweis von Phosphin so problematisch (siehe Venus !):
https://www.universetoday.com/articles/phosphine-discovered-in-a-brown-dwarfs-atmosphere-for-the-first-time
Die Anwesenheit von Phosphin wird hier keineswegs als Indiz für biotischen Ursprung gewertet: "no one is claiming that phosphine on a gas giant or brown dwarf is anything other than purely chemical in nature".