Raumcon
Raumfahrt => Konzepte und Perspektiven: Raumfahrt => Thema gestartet von: MSSpace am 07. September 2006, 12:05:56
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Mal eine ganz dusselige Frage zu Beginn: Beim russischen Kopplungssystem gibt es ein "weibliches" und ein "männliches" Ende ähnlich Stecker und Steckdose, oder? Das heißt, es können nicht beispielsweise 2 Sojus aneinander docken?? :-?
In einem System mit 2 gleichen Kupplungen sehe ich das System der Zukunft, denn dann könnte man Schiffe für Mondflüge im All individuell zusammenstellen. Denkbar wäre hier eine Kombination aus den bekannten Schiffen Sojus/Progress beispielsweise mit Parom-Schlepper oder dem Kliper. Beim Bau und Ausstattung könnte die ISS sozusagen als "Werft" zur Hilfe genommen werden. Und wenn man international denkt, könnte man auch ATV oder Shenzhou entsprechend ausrüsten...
Ist mir klar, dass ein interplanetarer Flug nicht nur durch lustiges Zusammenstecken von Bauteilen erfolgen kann. Ist eher ein Gedankengang, zu dem ich Eure Meinung mal hören wollte... :)
Gruß,
MSSpace...
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Dieses Dockingsystem gibt es schon und heist "androgynous docking system". Es wurde das erste mal beim Apollo-Sojus docking verwendet (APAS-75) und danach weiterentwickelt für das Buran-Mir docking (APAS-89), erbrobt von der Soyuz-TM 16 am Kristall-Modul der Mir. Diese kam dann beim Space Shuttle-Mir docking zum Einsatz und wird noch immer vom Space Shuttle verwendet. PMA1 und Zarya bzw Zarya und Zvezda sind meines Wissens auch mit APAS-98 verbunden. Beim Mondflug der Nasa soll ein neues leichteres, statt 466kg nur 325kg, androgynes docking System verwendet werden (LIDS/ADBS).
Das male-female docking System weird warscheinlich deshalb noch verwendet weil es leichter ist, 430kg.
Shenzhou soll auserdem das APAS-89 docking System bekommen.
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Kann ich mir sehr gut vorstellen. Modularität ist genau das was dem SpaeShuttle fehlt und warum die Sojus/Progress noch heute ohne probleme fliegen. Modularität bedeutet das man die Teile einzeln repariere, verbessern und hochschießen kann.
Das schon gesehn? (http:// https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3611.msg33884#msg33884) So stell ich mir sowas vor :)
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Deine Zeichnung bzw dein Schema trifft meine Idee. Allerdings hätte ich mich mehr auf vorhandene Bauteile gestützt. Vorweg erstmal den Sojus, weil er einfach zuverlässig ist und die Landung einer Crew auf der Erde ermöglicht. Dazu finde ich das Konzept für den Parom interessant, um die Reichweite und Ausdauer von Sojus zu erhöhen. Und dazu könnte man evtl ein ATV koppeln, weil dieses (im Verhältnis zu Sojus) reichlich Platz für die Crew und Experimente bietet. Oder man koppelt einen Mond-/Marslander für entsprechende Missionen. So sollte die Raumfahrt der näheren Zukunft aussehen...
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ist ja nur ein schema - von mir aus könnten sie bei sowas existierende module gerne benutzen.
Leider zeigen die aktuellen entwürfe der neues Sojus wieder das "alte" model. Kappsel zwischen antrieb und wohnmodul => antrieb und wohnmodul verglühn. Eigendlich schade!
Ich frage mich, was sie daran hindert sojus und parom zu kombinieren - ich bezweifle das die ingeneure diese möglichkeit nicht sehen, wird irgend einen technischen grund haben der mir leider verborgen bleibt :(
Parom ist meiner Meinung nach einer der größten Fortschritte im Raumschiffbau seid dem SpaceShuttle, aber irgendwie hab ich das gefühl niemand sieht das?
gruß
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Man könnte ein interplanetares Raumschiff aus der Mir-Station fortentwickeln, insbesondere durch deren modularen Aufbau. Was die Sojus angeht, vermute ich, daß dein vorgeschlagenes System für ein so kleines reines Orbitalraumschiff schlicht unrentabel ist.
Zur Mondfahrt: Ein Raumschiff, aufbauend auf dem Mir-Zentralmodul, stelle ich mir realisierbar vor. Das müßte noch entsprechend erweitert werden um Antriebssektion und Mondlandeeinheit. Das Schiff wird im Orbit montiert und betankt, dann legt eine Sojus an und die Reise geht zum Mond. Nach der Rückkehr vom Mond tritt das Schiff wieder in einen Erdorbit ein, die Sojus legt wieder ab und bringt die Besatzung zurück. Das alte Mondlandemodul wird durch ein neues ersetzt oder bekommt zumindest eine neue Abstiegsstufe, die Antriebseinheit wird gewartet und neu betankt (oder ersetzt, je nachdem, was günstiger kommt), eine Wartungsmannschaft macht das Schiff für den nächsten Mondflug klar und anschließend kann dann die neue Einsatzmannschaft kommen. Ein solches Schiff wäre sicher, zumindest zunächst, aufwändiger im Bau als das Orion-Programm, aber zukunftsweisender, vor allem auch im Hinblick auf einen geplanten Marsflug und könnte dabei noch zum großen Teil auf schon entwickelte Hardware und vorhandenes Know-How zurückgreifen.
Noch ein Vorteil: Sollte das Schiff auf seiner Mondreise, warum auch immer, havarieren, hätte die Besatzung immernoch die Sojus zur Rückkehr, sofern diese entsprechend modifiziert wird.
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Würde statt einem Mir-Zentralmodul eher das MPLM modiviezieren da es leichter ist statt 20.9 tonnen nur 4.9 tonnen. Man müste nur auf der Seite gegenüber dem Andockmechanismus ein Hitzeschild montieren. Die Sojus würd ich aber aus Gewichtsgründen eher im LEO lassen, sind imerhin über 7 tonnen, und den Mondlander als Einweggefährt auslegen und eine Mobile Mondbasis errichten, so änlich wie beim Lunox Program (http://www.astronautix.com/graphics/z/zlunoxrv.jpg). Dann müste man nur jedesmal die Manschaft mit einer Sojus und den Tank mit dem Mondlander hochschicken.
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Ich glaube nicht, dass man ein MPLM derart modifizieren kann. Es ist ja nur eine leere Hülle mit ein paar Batterien, Lampen und Steckdosen. Es verfügt über keine richtige Energieversorgung, keine Lageregelung, keine Radiatoren und keinen Antrieb. Würde man dies nachrüsten wollen, müsste man die Wände verstärken und ein Grundgerüst einbauen. Da wird man wohl eher eine Neukonstruktion vorziehen.
Ich glaube aber auch nicht, dass man ein MIR-Modul verwenden würde. Die Zeit wird es zeigen, irgendwann...
GG
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Was die Sojus angeht, vermute ich, daß dein vorgeschlagenes System für ein so kleines reines Orbitalraumschiff schlicht unrentabel ist.
Das ist wohl wahr wenn man nur ein Orbitalraumschiff haben will. Aber das "System" ist ja ebend viel mehr als das. Wenn die Antriebssektion stark genug ist und man genug Treibstoff/Sauerstoff/Vorräte mit nimmt, kann das gleiche "System" auch für Flüge zum Mond funktionieren. Vieleicht baut man auch unterschiedlich starke Fähren: eine kleine für Flüge im ErdOrbit, und größere für Flüge zum Mond.
Der Kern des "Systems" ist eigendlich nur die Verbrauchsgüter und Astronauten zu starten und das sonstige Equippment(das ist ebend Wohnmodul und Antriebsektion) im Orbit zwischen zu parken und wieder zu verwenden. Darauf kommt es mir eigendlich an und ich wüsste nicht was daran unrentabel sein soll :) Bei dem "System" ist auch viel Spinnerrei dabei, darum auch in Ausrufezeichen.
Zur Mondfahrt: Ein Raumschiff, aufbauend auf dem Mir-Modul, stelle ich mir realisierbar vor.
Auf jedenfall! Soweit ich weiß basiert das Mir-Modul ja auf dem TSK Raumschiff - das wohl ursprünglich für den Mondflug gedacht war. Im Grunde könnte das von mir gescribbelte Wohnmodul auch ein Mir-Modul sein.
gruß
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Ui, langsam: Das MIR-Core-Modul und vergleichbar das Zwesdamodul der ISS basiern auf dem Salyut-Stationen. Am besten schaust du dir mal Salyut 7 an, die sieht fast aus wie die MIR, nur ohne den 5-fach Kopplungsadapter.
(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/82/Salyut7.jpg/250px-Salyut7.jpg)
Aus den TKS-Schiffen (nur 2 mal unbemannt unter der Bezeichnung Cosmos im Saljut-Programm verwendet) haben sich die Module der MIR und auch das Zarjamodul entwickelt.
(http://www.astronautix.com/graphics/c/cos1663d.jpg)
Aber die Idee, den MIR-Core als interplanetares Schiff einzusetzen find ich gar nicht so verkehrt. ABER: Problematisch wird das Gewicht sein, da wäre EINIGES zu modefizieren. Dann könnte man mit 2 Starts (MIR-Schiff auf Proton und Sojus auf Sojus) das amerikanische ARES-System kopieren. Allerdings hätte man dann noch keinen Mondlander dabei. Und irgendwie glaub ich, dass wir dann zu viel gefuddelt haben, als dass das was gibt. Bin zwar immer dafür, auf bewährte Technik zu bauen aber man kann eben aus einer Krüppelkiefer keine deutsche Eiche machen ;)
MIR ist vielleicht auch einfach zu groß. Besser ein modifizierter Sojus mit Parom und einem Lander. Das sollte reichen...
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Dann könnte man mit 2 Starts (MIR-Schiff auf Proton und Sojus auf Sojus) das amerikanische ARES-System kopieren.
Wieso kopieren? Es besteht doch bereits! Sojus fliegt bemannt und kleine Lasten (~2t) unbemannt mit Progress. Proton hievt 20t Lasten unbemannt, Varianten für bemannte Mondmissionen wurden in Betracht gezogen.
...Obwohl Proton mit dem künftigen Schwerlastträger der NASA nicht verglichen werden kann. Der soll ja 130t befördern können...
Sollen Russen sich daran machen Mond und Marsflüge aufzunemen liegt der Unterschied nur in den benötigten Starts, um ein Raumschiff zu bauen, und in der Zuversicht der sich bewehrten Technik.
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Irgendwie kann ich mich aber mit den zwei Raketen (Ami oder Rus) nicht abfinden. Entweder man montiert an der ISS, denn dafür ist sie ja da, oder man startet alles in einer Rakete. Diese "wir treffen uns im Orbit"-Theorie finde ich zu anfällig, gerade weil bei der NASA ja gern mal ein Start verschoben wird.
@ILBUS
Gut, hast recht. Die russichen Pläne für den Mond gab es, aber da bin ich nicht so ganz im Bilde. Waren da immer schon zwei Starts vorgesehen oder hätten die Raumschiff und Mondfähre auf einem Träger gestartet?
@Marauder
Bei einer Sojus-MIR Komi wäre übrigens noch interessant, dass man an den seitlichen Kopplungsstutzen Nutzlastan wie die Mondfähre anbringen könnte, aber da darf man nicht über das Gewicht nachdenken.
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Hallo MSSpace. Auf deine Anfrage wollte ich hier was reinposten. Doch ist es zu viel geworden und ich bin leider immer noch mit meinem Deutsch nicht der bester Dinge...
Zu deiner Frage verweise ich dich auf eine sehr ausführliche Seite dazu. Sie ist auf Deusch. Erste Paar Absätze beantworten sehr ausführlich deine Frage.
http://www.bernd-leitenberger.de/proton.shtml
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Danke Ilbus. Aber irgendwie bin ich noch nicht so ganz im Bilde. War auf dem Träger N1 oder Proton nun die Mitführung vom LOK-Raumschiff UND dem Mondlander vorgesehen, oder wären da 2 Starts erforderlich???
(Hab leider kaum Ahnung vom sowjetischen Mondprogramm. Mein Fachgebiet sind eher die Raumstationen...)
Auf jeden Fall zeigt sich, dass ein Schiff zum Mond gar nicht so groß sein braucht. Daher sollten wir die Idee mit dem MIR-Core verwerfen...
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So weit ich es verstanden habe, sollte PROTON nur die Umrundung ermöglichen. Die Nuzlastkapazität reicht nicht aus, um mit einem Raketenstart genug Treibstoff mitgenohmen zu haben, um Landen zu könen. Dazu gibt es auf dem Link auch eine Aussage:
...Eine Proton hätte eine normale Sojuskapsel mit leicht abgespeckten Gewicht auf einen Mondkurs gebracht. Die Sojus hätte den Mond umflogen und wäre dann auf der Erde gewassert. So hoffte man dem bemannten Mondflug von Apollo 8 zuvorzukommen. Leider verzögerten sich die Indienststellung der Proton stark, es gab einige Ausfälle und später klappte die Rückführung der zuerst unbemannt gestarteten Sojus Kapseln im Programm "Sond" nicht, so das man nicht vor den Amerikanern...
Was kürzer hand auf Deutsch bei Wikipedia gefunden noch was über die Mondumrundungsprogram gefunden. Ist insofern angebracht weil der Koplex aus drei Modulen hätte bestehen sollen:
Frühe Projekte [Bearbeiten]
1962 entstanden im OKB-1 unter Leitung Sergei Koroljows (heute RKK Energija), einem der Experimental-Konstruktionsbüros der Sowjetunion, die Pläne zu einem Weltraumkomplex mit dem Ziel einer bemannten Mondumkreisung, welches die Bezeichnung Sojus erhielt. Der Komplex bestand aus drei verschiedenen Typen von Raumfahrzeugen mit den Bezeichnungen 7K, 9K und 11K. Das 7K (ursprünglich auch als Sojus-A bezeichnet) war ein Raumschiff für zwei Mann Besatzung, 9K (Sojus-B) eine Beschleunigungsstufe zum Einschuss in die Mondtransferbahn und 11K (Sojus-W) ein Tanker, der Treibstoff für die 9K-Stufe anliefern sollte. Die einzelnen Raumfahrzeuge sollten mit Trägerraketen auf der Basis der R-7 gestartet werden. 1964 wurden die Pläne aufgeben. Man entschied, die Mondumkreisung mit einem Raumschiff-Oberstufe-Gespann, gestartet von einer einzelnen Proton-Rakete, durchzuführen. Für das bemannte Mondprogramm entstanden später auf der Grundlage des 7K zwei Raumschiffe: 7K-L1 für bemannte Mondumkreisungen (erprobt im Rahmen des Zond-Programms) sowie LOK für den Eintritt in die Mondumlaufbahn
Ein Bild dazu (Die auf mit drei Sojus-Starts geplante Realisierung):
(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/40/Soyuz-A-B-C_circumlunar_complex_drawing.png/800px-Soyuz-A-B-C_circumlunar_complex_drawing.png)
So viel zu modularen Schifen der Sovjets...
p.s. hier der Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Sojus_%28Raumkapsel%29
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Super Sache, danke! Man muss eben nur wissen, wo man sucht ;)
Da standen modulare Raumschiffe ja schon vor Jahren auf dem Plan. Schade nur, dass es bis heute nichts Brauchbares gegeben hat. Hoffe, dass die Russen mit ihrem Parom weiterkommen. Die sich ergebenden Einsatzmöglichkeiten wären interessant. Und zudem gewinnt die ISS (bei Zusammenstellung der Schiffe vor Ort) an Bedeutung. Etwas, dass ich nur gutheißen kann...
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Mir ging es bei der Idee mit dem Mir-Core auch weniger speziell um ein Mondraumschiff als um die Idee, ein größeres Raumschiff auf diese Weise aufzubauen. Ich könnte mir allerdings denken, daß eine Mondmission zum Erproben dieser Technik vielleicht geeigneter ist, als gleich zum Mars zu fliegen. ;) Zum Gewicht: Das eigentliche Schiff würde vor jeder neuen Mission nur wieder mit Progress neu ausgestattet und mit Sojus eine neue Besatzung erhalten sowie einen neuen Mondlander. Natürlich ist eine Mondmission "kleiner" zu haben (siehe Apollo), aber ein erklärtes Ziel ist ja auch die Vorbereitung eines Marsfluges.
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Das Problem dürfte aber hierbei sein, den Komplex aus dem LEO zu hieven. Das wird nicht ganz so einfach werden und ne Menge Sprit kosten. (siehe auch Thread 'Mit dem Shuttle zum Mond' unter https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3579.0) Von daher ist die Einsparung von Gewicht extrem sinnvoll. Von der Idee her trifft das aber sonst meine Vorstellungen. Wie wärs, wir ersetzen MIR-Core durch Zarja?
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Ja sieh mal einer an, was sich hier findet:
http://www.flightglobal.com/Articles/2006/06/13/Navigation/200/207228/Kliper+dropped+for+lunar+capsule.html
Ein Mondraumschiff auf der Basis ATV/Columbus/Sojus. Sieht doch ganz nett aus. Allerdings würde ich die Sojus-Landekapsel gar nicht unbedingt mit zum Mond schleppen. Besser ATV und "Reisemodul" an der ISS kombinieren und von dort starten, einen Mondlander aufnehmen und los gehts zum Mond. Auf dem Rückflug den Lander entsorgen und wieder an der ISS andocken. Die Crew könnte dort in Sojus umsteigen und das Schiff für einen weiteren Flug ausgerüstet werden...
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Dann hast du aber das Problem, dass du das ganze Schiff wieder auf Orbitgeschwindigkeit abbremsen musst, denn das Schiff ist dann wieder genau so schnell wie beim Einschuss in die Mondtransferbahn (so knapp 40.000 km/h). Den Sprit zum Bremsen musst du dann mit zum Mond schleppen. Bei einem Wegwerfschiff erledigt das die Erdathmosphäre "spritsparend". ;D
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Na gut, das ist jetzt wieder ein Rechenbeispiel für einen BWLer. Mir wäre es ja lieber, das Schiff an der ISS bis zur nächsten Mission aufzuheben. Dann bräuchte man nur neu tanken und missionsbedingt ausrüsten sowie einen neuen Mondlander zuführen. Zudem könnte man Proben vom Mond auf der ISS auswerten und ggfs. später auf die Erde zurückführen. Aber wenns eben wirtschaftlicher ist, den ganzen Krempel wegzuwerfen... :'(
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Eine Idee hätt ich da noch: Aerobraking. Einen großen (einen richtig großen) Bremsschirm rausschmeissen und dann so in 80-100 km Höhe durch die obere Athmosphäre brettern. Hat nur einen Haken: entweder man bremst stark ab, was Probleme mit der Stabilität des Raumschiffs geben könnte oder langsam, dann ist die Crew ewig unterwegs und fliegt im dümmsten Fall mehrmals durch die Strahlungsgürtel.
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Bei der Planung der Sujuskapsel für den Wiedereintritt vond er Mondreise hat man es auch miteingeplannt. Aber der Airbraking braucht kein Falschirm: man kommt mit einem 300kg schwereren Hitzeschild und anderen Eintrittswinkel aus.
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Eine Idee hätt ich da noch: Aerobraking.
Gerade beim Lesen des vorhergehnden Beitrages kam mir die gleiche Idee. ;) Ich halte das sogar für ausgesprochen sinnvoll.
@ISS-Docking: Irgendwo hier im Forum habe ich gelesen, daß die Bahnneigung der ISS für Mondflüge ungeeignet ist.
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@Marauder
Gelesen habe ich das auch mal irgendwo. Aber es wird doch immer als ein Ziel der ISS angegeben, die weitere Erschließung des Weltraumes zu ermöglichen. Und ich hab da auch Planungen und Ideen gesehen, die die ISS zur Konstruktion bzw. Zusammenstellung von Schiffen im LEO miteinbeziehen. Alles sehr merkwürdig. Da muss man doch bei der ISS Planung mit dran gedacht haben. Andererseits kommt das neue ARES-Program ohne die ISS aus. Aber das ist ja derzeit auch alles noch Zukunftsmusik...
Außerdem: (Zitat Wiki: ) "Da weder die ESA noch Roskosmos die nötigen Mittel für eine neue Schwerlastrakete der Grösse einer Saturn V, einer Ares V oder einer Energia aufbringen wollen, liegt es nahe, das ACTS auf zwei (oder mehr) Raketenstarts aufzuteilen und die Teile im Erdorbit zu docken."
Wenn man sich doch ohnehin im Erdorbit zum Docken aufhalten muss kann man doch auch die ISS gleich miteinbeziehen, oder?
Und noch etwas: (Zitat Wiki: ) "Eine weiterentwickelte Version des (europäisch-russischen) ACTS-Programms soll frühestens 2014 bemannte Mondflüge ermöglichen, (...). Das ACTS würde mit bis zu vier Astronauten (...) starten und an die ISS andocken. Die Astronauten verbleiben auf der ISS, bis das Mondflugmodul erfolgreich von gestartet wurde. Anschließend dockt das ACTS wieder von der ISS ab und koppelt an das Mondflugmodul an, bevor diese das ACTS in Richtung Mond beschleunigt."
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@ILBUS
Ja, klar. Bei einer Kapsel wie Sojus oder Apollo funktioniert das so, aber wir wollen ja ein komplexes, modulares Schiff auf einen ISS Orbit einbremsen und nicht direkt den Wiedereintritt machen. Darum dachte ich ein Bremsschirm wäre da Materialschonender, man müsste nicht so tief in die Athmosphäre eindringen und dadurch bleibt die Belastung auf das Schiff geringer.
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Der ISS-Orbit mit einer Bahnneigung von 51,6° ist in der Tat ziemlich ungeeignet für Mondmissionen. Der Mond umkreist die Erde auf einer Bahn, die um 28,6° zum Äquator geneigt ist. Und dieser Winkelunterschied muß jedesmal abgebaut werden, was enorm viel Sprit kostet. :(
Bei der Definition der ISS-Umlaufbahn hat man ursprünglich auch überhaupt nicht an Mondmissionen gedacht. Vielmehr mußte man sie so wählen, daß auch die Russen die Station gut erreichen können, und da sind 51,6° besser geeignet. Würde die ISS auf einer für Mondmissionen optimalen Bahnebene fliegen, könnten Sojus/progress sie praktisch nicht erreichen. ;)
Außerdem hat eine hohe Inklination den Vorteil, daß man den größten Teil der Erdoberfläche beobachten kann.
Gruß
roger50
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28,6° ? Na wenn es eine rein amerikanische Station wäre, dann wär sie wohl genau auf dieser Bahn. ;D
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Kann man den Winkelunterschied nicht bei der Beschleunigung ausgleichen? Ich mein, man müsste ja ohnehin ordendlich Gas geben, um aus dem LEO herauszukommen...
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@Jo:
Stimmt.
Ich muß meine vorige message noch etwas präzisieren: Der Winkel zwischen Erdäquator- und Mondbahnebene schwankt infolge der Präzession des Mondes in 18,6 Jahren um 23,45° +- 5,15°, beträgt im Mittel also 23,45°.
Gruß
roger50
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@MSSpace:
Kann man den Winkelunterschied nicht bei der Beschleunigung ausgleichen?
Klar, aber der Inklinationsabbau von 51° auf 23° kostet fast genau so viel Treibstoff, wie die eigentliche Beschleunigung, um den Mond zu errreichen. Man verdoppelt also (fast) den Treibstoffbedarf, wenn man von der ISS zum Mond fliegen will, statt von einer optimalen LEO-Bahn. ;)
Gruß
roger50
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Tja, dann fürchte ich so langsam, dass es doch wirtschaftlicher ist, direkt von der Erde ohne "Landung" an der ISS zum Mond zu fliegen. Dabei hat ein Andocken an der ISS m.E. nach wesentliche Vorteile.
1.) Die Zusammenstellung der Schiffe könnte "gelassener" Ablaufen. Eine Startverschiebung bedeutet nicht automatisch eine Gefährdung der Mission. Und hier besonders wichtig : Kommt man mit 2 Starts aus mag das ja noch funktionieren aber wenn mehr Module (zB ATV/Columbus/Sojus) und damit mehr Starts zur Ausrüstung nötig werden haut das doch nie hin!
2.) Es könnten mehr Proben vom Mond mitgebracht und auf der ISS untersucht werden. Die Mitnahme zur Erde ist in den eher kleinen Kapseln ja begrenzt.
3.) Einzelne Module des modularen Schiffes könnten an der ISS verbleiben und bei weiteren Missionen erneut genutzt werden.
4.) Man muss keine Erd-Landekapsel zum Mond schleppen und könnte ggfs. die Mondfähre wieder mitbringen.
5.) Die Crewstärke ist flexibler planbar, da der Rückflug von der ISS mit mehreren Schiffen (Sojus) erfolgen könnte.
6.) usw. usw.
Abgesehen davon würde die Bedeutung der ISS steigen und die Finanzierung langfristig gesichert werden... ;)
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@Jo. Was meinst du unter großes Raumschiff? 20t? Oder mehr? Du musst immer berücksichtigen dem sind Treibstoffgrenzen gesetzt. Je schwerer Der Schiff, desto mehr muss man zum Beschleunigen+Abbremsen beim Hin- und Rückflüg mitnehemn. Die Abhängikeit ist Exponentiel : Doppelte masse heisst e²-Fache Treibstoffzunahme.
Es ist ziemlich schnell unmöglich nutzbringend schwere Schiffe permanennt zu beschleunigen und abzubremsen.
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Egal, wie schwer das Raumschiff im Erdorbit ist, man braucht mindestens die Hälfte des Gesamtgewichts an Treibstoff, nur um erstmal bis zum Mond zu kommen. Dabei ist das Einbrennen in den Mondorbit und alles was danach folgt, noch nicht mal mitgerechnet.
Wiegt das Raumschiff also z.B. 20 t, dann entfallen davon mindestens 10 t auf den Treibstoff. Und das auch nur beim höchstenergetischen Treibstoff H2/O2. Verwendet man lagerfähige und weniger leistungsfähige Treibstoffe, wird das Verhältnis sogar noch deutlich schlechter. :(
Gruß
roger50
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Ich hatte mal gerechnet gehabt, wie groß ist die Startmasse einer Rakte die die gleiche Treibstoffkombination benutzen würde wie die Proton und kamm bei 20t Rücktransportlast (mit Landung auf dem Mond eines landersund Einschwung in die Erdorbit) auf über 50.000t! Die Saturn wog 3.000t! Shuttle wiegt 2.000t...Also die Idee mit dem Abbremsen eines grossen Moduls kann ich nicht als realistisch ansehen. Ok wenn
Für den Airbraking muss das gesammte System ausgelegt werden, also Aerodynamik, Hitzeshutz etc... Plus der Treibstoff für die Zirkulation der entgültigen Orbits...Nimmt man den Bremsschirm zur Hilfe (es gibt so ein System noch nicht, man forscht daran aber nehmen wir an es gebe die) wie soll dann der Bremsschirm wieder zusammengefahltet werden? es ist ein äusserst koplizierter Vorgang, der dann in der Schwerlosigkeit ausgeführt werden muss. Und zwar einwandfrei, soll es später wiederverwendet werden.
Es klingt nach einer krassen Herausforderung mit zig Ecken an den es hengen bleiben kann.
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wie soll dann der Bremsschirm wieder zusammengefahltet werden?
Wenn das Raumschiff im Orbit bleibt, muß er das garnicht.
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So wie ich das jetzt verstanden habe, soll der Modul mehrmals verwendet werden. Also wird man es doch noch brauchen.
Andererseits habe jetzt selber eine Idee bekommen: man kann den auf dem letzten Abschnitt der Bremsstreke abwerfen, somit verglüht er einfach. Oder irgendwie einhohlen, und erst auf der Erde richtig falten... Und mit nähsten Start des Wiedereintrittmoduls und des Tankersmoduls einen Neuen auf der Erde zusammengefaltetes mitnehemn.
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Ich befürchte, unser modulares Raumschiff wird deutlich mehr als 20t wiegen. Schaut euch nur mal den oben von mir verlinkten Vorschlag (ATV/Columbus/Sojus) der ESA an.
Nehmen wir mal für ATV rund 13 Tonnen leer und für ein auf Columbus basierendes interplanetares Modul rund 12 Tonnen leer an. Dann spar ich mir mal den Sojus (wegen der "Landung" auf der ISS) und ersetz ihn durch den relativ kleinen russischen Mondlander von rund 6 Tonnen (gut, der müsste wesentlich aktualisiert werden). Dazu Ausrüstung für ATV und das Hauptmodul von gewiss 5 Tonnen. Dann wären wir bei der Combo schon bei 36 Tonnen und da ist der Sprit für den Mondflug noch gar nicht bei...
MSSpace...
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@ILBUS:
So hatte ich mir das auch gedacht, einfach im richtigen Moment abwerfen und bei der nächsten Mission einen neuen mitnehmen.
Ich dachte da auch an die schon weiter oben beschriebene Combo aus ATV, Columbus und Sojus. Zum Hinflug bräuchte man natürlich eine recht grosse Beschleunigungsstufe, die so grob 20-30 t zum Mond schiessen kann (eine S IVb schaffte 50t). Die Manöver am Mond könnte die ATV Antriebssektion übernehmen und zum Bremsen in den Erdorbit hätten wir ja den Schirm ;)
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Ich dachte da auch an die schon weiter oben beschriebene Combo aus ATV, Columbus und Sojus. Zum Hinflug bräuchte man natürlich eine recht grosse Beschleunigungsstufe, die so grob 20-30 t zum Mond schiessen kann (eine S IVb schaffte 50t).
Aber wenn wir alles in einer Rakete starten brauchen wir ja kein modulares Raumschiff im eigentlichen Sinne. So wie ich die ESA/RSA Studie verstanden habe wird das ATV auf Ariane, der Sojus auf Sojus und das Columbus-Zentralmodul auf was weiß ich was gestartet und dann im All montiert. Ähnlich wie beim amerikanischen ARES-Programm.
Und das macht Sinn, eben weil keine ganz großen Raketen wie die Saturn oder die Energija mehr zur Verfügung stehen. (Russland hat anscheinend seine Energija abgeschrieben.)
Fraglich bleibt, ob zur Montage die ISS zur Hilfe genommen wird (Vor- und Nachteile wurden hier ja schon diskutiert) oder ob das ganze irgendwo im All (LEO, Mondorbit oder sonstwo) passiert...
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@MSSpace:
Nochmal kurz zu dem von Dir verlinktem Artikel und dem "tollen" Bild eines Raumschiffs aus ATV/Columbus/Sojus, den wir schon mal in einem anderen Thread diskutiert haben (weiß bloß nicht mehr, wo).
Als wir das Bild gesehen haben, sind mene Kollegen und ich alle vor Lachen von den Stühlen gefallen. Da hat irgendein Jounalist mal schnell ein paar Bildchen zusammenmontiert und so einen schön langen Weltraumzug geschaffen. ;D
Was sollte es wohl bringen, drei 'Aufenthaltsräume' zusammen zu koppeln?? :o
Nein, mit der erwähnten ACTS-Studie (Advanced Crew Transportation Study) hat das Phantasiebild nicht das geringste zu tun. Da geht es in erster Linie darum, wie man - aufbauend auf ATV und Sojus - ein neues, größeres Raumschiff für bis zu 6 Personen schaffen könnte, das für Missionen im Erdorbit und zum Mond eingesetzt werden kann.
Gruß
roger50
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@roger50
Probleme waren mir da ja auch schon aufgefallen, vor allem, dass man vorerst nicht in der Lage wäre Columbus (auch nicht als Combo) zu starten. Und ich hatte ja vorgeschlagen, den Sojus-Teil nicht mitzunehmen, weil man den eigentlich "nur" für den Wiedereintritt brauch. Dafür bräucht man unterwegs einen Mondlander und da haben wir ja auch nichts im Ärmel, da das Modell der Russen ja mit Sicherheit nicht auf dem aktuellen Stand ist...
Finde es aber insgesamt toll, damm meine Idee vom "modularen Raumschiff" so einen Zuspruch findet. Und als Anregung fand ich das Bild recht nett...
Hoffen wir mal, dass die ESA an der Entwicklung eines bemannten ATV und die RSA an der Entwicklung des Parom festhält, denn dadurch ergäben sich neue Möglichkeiten...
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Moin moin,
Hoffen wir mal, dass die ESA an der Entwicklung eines bemannten ATV und die RSA an der Entwicklung des Parom festhält
Was Parom angeht, bin ich optimistisch. Die Russen verfügen über die gesamte notwendige Technik (Parom basiert ja auf einem 30 Jahre alten Modul -TKS), und allzu teuer dürfte die Entwicklung nicht sein.
Was allerdings ESA und bemannte Raumfahrt angeht, sehe ich nirgends ein Licht am Ende des Tunnels. Die ACTS-Studie kostet gerade mal € 30 Mios. für 2 Jahre, das sind Peanuts. Zumal die Studie in erster Liie der Teamerhaltung dient.
Aber weit und breit ist kein ESA-Mitgliedsland zu entdecken, daß sich für die Entwicklung eines bemannten europäischen Raumschiffs ausspricht. Und erst Recht nicht ist irgend jemand bereit, dafür Geld aufzuwenden. Leider, leider..... :'( :'(
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@roger50
Kopf hoch. Wirklich eilig haben wir es ja nicht. Erstmal warten wir auf den Start von Jules Verne im nächsten Jahr und hoffen, dass alles klappt. Wenn danach noch 2-3 ATV die ISS sicher erreichen sieht die Sache vielleicht schon anders aus. Wenn die ESA der Welt (und sich selbst) beweist, dass sie ein zuverlässiges und rentables unbemanntes Raumfahrzeug mit Kapazitäten zur Weiterentwicklung geschaffen hat steigt gewiss das Interesse.
Nebenbei: Weißt du wo ich Fotos vom bemannten ATV-Konzept finde?
Gruß,
MSSpace...
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Leider gibt es nur sehr wenige Fotos vom CTV
(http://www.astronautix.com/graphics/c/ctv96.jpg)(http://www.spaceworld2000.com/web.jpg/caps.jpg)
(http://www.abo.fi/~mlindroo/Station/CTV_A5.JPG)
Wenn die ISS in einigen Jahren geschichte ist dann denke ich werden wieder alle Staaten eine eigene Raumstation bauen. Da die ESA einige Erfahrung mit der ISS durch den bau von Node2 & 3 sowie den MPLM, ERA und Colubus gemacht hat denk ich wird es auch für die Europäer nicht schwer sein eine Raumstation zu bauen und dann wird man sich sicher auch um ein bemanntes Raumschiff kümmerrn müssen. Hoffe aber das es dann auf dem Hopper und Hermes aufgebaut ist und vollkommen wiederverwenbar änlich dem Earl 2.
(http://www.astronautix.com/graphics/e/earl2.jpg)
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Na, viel geben diese Bilder echt nicht her. Ariane mit nem Rettungsturm drauf, die hätt ich auch noch gemalt. Und das freifliegende Schiff hat ja mit dem ATV auch nichts gemeinsam. Ich dachte eigentlich, dass auf das "Instrumental and Propulsion Module" mit den Solarzellen des ATV zurückgegriffen wird und darauf aufbauend anstelle des Laderaums eine rückkehrfähige Kapsel aufgesetzt wird. Das könnte man ja dann auch als zentrales Teil eines modularen Schiffes nutzen, vorausgesetzt die ATV eigenen Triebwerke genügen den Anforderungen für die notwendigen Manöver...
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Die Bilder sind schon ältere Studien aber ich hab selbst schon stundenlang nach neueren Grafiken gesucht und nichts gefunden. Hoffentlich bekommen wir in den nächsten Jahren neuere zu sehen.
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Es gibt solche neueren Bilder und ich habe sie auch, kann bzw. darf sie hier aber nicht posten (wg. copyright). Deshalb ein Hinweis: in diesem Schwerpunktthema gibt es weiter unten einen Thread "Soll Europa ein eigenes Raumschiff entwickeln?" Dort hat auf Seite 2 das Mitglied JEANZ ein paar Bilder gebastelt eines ATV mit Kapsel. Hier ist ein Beispiel:
(http://www.startbilder.de/einzelbild.php?id=387063&quality=80&maxpixel=800&identifier=b5b10b0074)
Dieses Bild trifft die letzten Studienergebnisse schon ganz gut. Das Orbital Module wäre lediglich kleiner/kürzer und nicht als Kabine vorgesehen.
Gruß
roger50
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Ja, so hatte ich mir das vorgestellt. Sehr schön... :)
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Wenn die ISS in einigen Jahren geschichte ist dann denke ich werden wieder alle Staaten eine eigene Raumstation bauen. Da die ESA einige Erfahrung mit der ISS durch den bau von Node2 & 3 sowie den MPLM, ERA und Colubus gemacht hat denk ich wird es auch für die Europäer nicht schwer sein eine Raumstation zu bauen und dann wird man sich sicher auch um ein bemanntes Raumschiff kümmerrn müssen.
Eine eigene europäische Station sehe ich noch lange nicht denn dazu fehlen die Grundlagen und zwar speziell die Möglichkeit zum Start und zur Kopplung von Modulen. Die Russen haben Module, die automatisch kuppeln, die Amis montieren mit dem Shuttle. Beide Techniken sind althergebracht und haben wesentliche Macken. Aber das steht auf einem anderen Blatt.
Hier an dieser Stelle wäre ich schon froh, wenn man ein modulares Raumschiff zusammenstellen könnte. Das sollte ja auch einfacher sein, als gleich eine neue Station zu entwickeln...
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Der Start ist nicht das Problem. Die Ariane bringt in etwa die gleiche Leistung für einen LEO wie die Proton, sogar mit mehr Platzreserven. Und die Andockerei sollte man ja mit dem ATV langsam gelernt haben. Was spricht dagegen, einfach anstatt dem Transportcontainer ein Stationsmodul mit dem ATV zu befördern und automatisch anzudocken. War so auch mal für Columbus geplant.
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Na gut, wenns funktioniert, warum nicht? Aber bis dahin ist gewiss noch einiges zu tun. Abgesehen davon müssen Möglichkeiten zur Lagekontrolle, Energiegewinnung usw entwickelt werden. Und der Transport von Mensch und Material muss sichergestellt sein. Da kann man sich ja nicht nur auf das ATV verlassen. Insgesamt denke ich, hat gerade für eine Weltraumstation internationale Zusammenarbeit absolut notwendig ist.
Aber wir werden es ja "live" erleben, ob die Chinesen im Alleingang eine Station bauen und unterhalten können...
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Eine eigene europäische Station sehe ich noch lange nicht denn dazu fehlen die Grundlagen und zwar speziell die Möglichkeit zum Start und zur Kopplung von Modulen.
Es fehlt vor allem der politische Wille, die technischen Dinge sind alle lösbar und längst erfunden. Ich würde mir wünschen, daß Europa mal irgendetwas zuerst macht, aber dazu fehlt leider die Bereitschaft. Die ESA macht die allermeisten Dinge (Ausnahme: Giotto) letztlich erst, wenn sie bei Anderen zigmal geklappt haben.
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Hallo Marauder,
Du triffst den Nagel auf den Kopf. Technisch können wir alles machen, aber man läßt uns nicht. Natürlich ist ein bemanntes Raumschiff teurer als etwa ein wissenschaftlicher Satellit, aber wenn alle zusammenlegen, könnten wir es durchaus finanzieren. Nur - keine einzige europäische Regierung ist bereit, sich hier zu engagieren.
Bildung, Wissenschaft und Forschung haben z.B. bei uns in D leider immer noch nicht den richtigen Stellenwert. Resultat sind die dann die miserablen PISA-Ergebnisse und die massenhafte Abwanderung von Wissenschaflern und Ingenieuren. :'(
roger50
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Mit Europa ist das ja nun auch so eine Sache. Vor nur 60 Jahren herrschte hier noch Chaos und da ist das nicht verwunderlich, dass die Zusammenarbeit noch hinkt. Hinzu kommen u.a. viele unterschiedliche Sprachen, Messeinheiten und Währungen. Gut letzteres haben wir weitgehend abgestellt, Englisch spricht auch bald jeder und in der Politik gehts doch auch voran. Für die ganz großen Aufgaben ist Europa eben noch nicht weit genug, aber wir sind auf einem guten Weg. Und früher oder später werden wir es den Amis zeigen, dass Europa ein Gegengewicht zur Weltmacht ist. Wenns auch nicht gleich auf dem Gebiet der Raumstationen ist...
Eine europäische Station wäre schon denkbar, aber uns fehlen da irgendwie noch die technischen Voraussetzungen und die "Arbeitspferde". Vielleicht wenn der Soyus von Kourou startet und das ATV brummt wie verrückt. Und wenn die Montage im All gesichert ist...
Bis dahin würde ich mir wünschen, dass die ISS mal so richtig in Schwung kommt, damit die Menschheit den Sinn und die Erfolge der bemannten Raumfahrt erlebt. Und dazu wäre eine größere Besatzung echt hilfreich. Immerhin schafft es die ISS bisher in alle Medien und wird sogar im Schulunterricht gezeigt. Und für die Zusammenarbeit der Staaten ist die ISS auch ein wichtiger Schritt. Leider hängts zZ vorne und hinten an der Technik und am Geld. Und wenn das so weitergeht sehe ich für die Zukunft schwarz ...
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Hab noch ein Bild vom CTV aus dem Jahr 2004 gefunden das auf dem ATV aufbaut.
(http://propaganda.pr.funpic.de/!!sonstiges!!/CTV.JPG)
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Mich erstaunt immer wieder wie ähnlich sich die einzelnen Entwürfe sind. da seh ich ne sojus bei nem US Entwurf, die Orion in diesem CTV, der Klipper und diese X-38 sind auch sehr ähnlich.
Nein, Nein ich will garnicht sagen das die alle von einander abkucken (und wenn sie's machen würds mich nicht im geringsten stören) ich find es einfach faszinierend wie komplett unserschiedliche und unabhänige Menschen für gleiche Probleme ähnliche Lösungen finden.
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Da ich ja nun ne >Wette mit Jeanz (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4594.msg82680#msg82680)< laufen habe es sich lohnt ein interplanetares Raumschiff von einem Parkorbit zum Mond/Mars und wieder zurück auf einen Parkorbit zu schaffen, stellt sich mir die Frage wie man sowas ausrechnen kann.
A) Also noch mal das Scenario: Ich schaffe ein Raumschiff von der Erde in einen Parkorbit. Der Orbit ist so gewählt das er für den interplanetaren Flug optimal ist. Für die Mission werden die Kosmonauten sammt Verbrauchsgüter(Luft, Treibstoff, Nahrung, etc) von der Erde zum Raumschiff gefrachtet, das und das Raumschiff getankt. Dann schwenkt das Raumschiff auf einen Transfer-Orbit zum Planeten und dort in einen planetaren Orbit. Aus dem planetaren Orbit gehts dann wieder zurück über einen Transferorbit zum Parkorbit um die Erde. Dort steigen die Kosmonauten aus und purzeln in ihrer Kapsel auf die Erde, das Raumschiff wartet im Parkorbit auf die nächste Mission.
B) Die Alternative für ein Einwegraumschiff würde so aussehn: Das Raumschiff, die Kosmonauten und die Verbrauchsgüter von der Erde direkt in den Transferorbit geschoßen werden und von dort in den planetaren Orbit abgebremst. Beim Rückflug wird aus dem planetaren Orbit in den Transferorbit beschleunigt und die Kapsel landet mehr oder weniger direkt auf der Erde. Das ganze Raumschiff geht dabei natürlich flöten.
Was meint ihr, was wäre die günstigere Variante, wenn man öfters hin und her fliegen will?
Bei B. spart man sicher Treibstoff weil man auf dem Rückflug nicht in den Parkorbit einschwenken muß. Allerdings braucht man für den Start des ganzen Raumschiffs von der Erde mehr Treibstoff als wenn man nur Kosmonauten + Verbrauchsgüter wie in A. startet. Ausserdem bleibt bei A das Raumschiff im All - das muß also nur einmal pro X Missionen gestartet werden - wärend man bei B das Raumschiff für jede Mission neu bauen muß.
Ist bei B die Geschwindigkeit des Raumschiffs auf dem Rückflug nicht viel zu schnell für eine Landung? Wenn die Kapsel auch bei B abbremsen muß - wäre das ja so ein bischen wie das einschwenken in den Parkorbit...
So pie mal daumen klingt A besser. Frage ist nur ob das eine Bahnmanöver mehr die Variante A unpraktisch macht.
Möchte ungern meine Ostseemuschel verlieren und gegen 2 Nordseemuscheln hab ich auch nichts einzuwenden ::)
gruß
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Hi knt,
auf die Gefahr hin 2 Nordseemuscheln zu verlieren, die ich im übrigen dieses WE besorgen würde :-), es gibt einen kleinen Trick wie man ein Interplanetares Raumschiff durchaus als Pendler zwischen Mars un Erde benutzen kann. Dabei müsste man aber auf einen Orbit verzichten. Ich hatte So etwas auch schon im anderen Thread geschrieben und es als Hohmann Transfer bezeichnet. Da ich mir aber unsicher war ob es wirklich der Hohmann Transfer sit habe ich es wieder rauseditiert.
Der Trick besteht darin, den Kurs so zu wählen das das Raumschiff am Mars angekommen, von dessen Schwerkraft wieder auf den weg zur Erde gelenkt wird, dort wiederholt sich das Spiel nochmals und es geht wieder zum Mars. Diese Bahn ist nicht der schnellste oder einfachste Weg zum Mars aber er bietet die Möglichkeit das Raumschiff als Pendler immer wieder zu verwenden. natürlich hat dieses Konzept auch Nachteile. Der Pendler kommt sehr schnell am Mars und der Erde an und abbremsen geht nicht. Das bedeutet das eine Crew die ein Rondevou durchführen möchte eine ganze menge an Geschwindigkeit mitbringen müsste was wiedderrum in einer großen Rackete resultiert.
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@knt @Jeanz
Ich bevorzuge immer noch die "Variante A". Die Variante "Ich schmeiß alles weg, was ich nicht zur Landung brauche" gefällt mir nicht. Selbst wenn BWLer und Physiker sich dagegen sträuben kann ich mir nicht vorstellen, dass das die Zukunft der Raumfahrt sein soll...
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Natürlich ist variante A) wesentlich schöner. Und ich stimme dir zu, das darf nicht die Zukunf der Raumfahrt sein. Das Problem ist bloß das die Realität sich leider nicht danach richtet was wir "bevorzugen". Und leider konnte noch niemand ein brauchbares (sprich bezahlbares/effizientes) Konzept vorweisen welches Variante A) ermöglichen würde. Nach heutigem wissensstand ist es einfach nicht realisierbar, was nicht zu bedeuten hat das es so bleiben muss, wir lernen ja andauernd dazu!
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@Jeanz: Vom Hohmann hab ich grade was gelesen! Meinst du diese [ur=http://de.wikipedia.org/wiki/Hohmannbahn]Hohmannbahn[/url]? Die von dir geschilderte Variante (sagen wir C) ist auch sehr interessant! Wenn ich richtig verstehe fliegt das Raumschiff ständig (ohne schub) zwischen erde und planeten hin und her. Eine Mission müßte nun von der Erde starten, ihre Geschwindigkeit an die des Raumschiffes angleichen - bis zum Planeten mitfliegen, dort abkoppeln, abbremsen, ihre Mission erfüllen und auf den nächsten Pendler warten.
Den Vorteil den ich sehe ist das die Brems- und Beschleunigungs Manöver nicht mit dem ganzen Raumschiff gemacht werden müßen - sondern nur mit dem Teil das die Kosmonauten und Verbrauchsgüter enthält. Ein Nachteil ist, das man sich beim Zeitplan nach dem Pendler richten müßten - man könnte aber sicher auch mehrere Pendler einsätzen um zu lange Wartezeiten zu vermeiden (klingt nach der Bahn oO)
Uhm klingt wirklich sehr Interessant! Weißt du wie hoch die geschwindigkeit des Pendlers ist?
@MSSpace: Naja es geht schon darum was mittelfristig technisch und ökonomisch realisierbar ist. Ganz wirklich bevorzugen würde ich nämlich die Millenium Falcon - die braucht sich um all die Bahnen keinen Kopf zerbrechen (hat dafür aber paar andere "problemchen" ;)
Interessanter Link:
http://www.bernd-leitenberger.de/orbits.shtml
http://www.bernd-leitenberger.de/planetare-bahnen.shtml
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@Jeanz: Vom Hohmann hab ich grade was gelesen! Meinst du diese [ur=http://de.wikipedia.org/wiki/Hohmannbahn]Hohmannbahn[/url]? Die von dir geschilderte Variante (sagen wir C) ist auch sehr interessant! Wenn ich richtig verstehe fliegt das Raumschiff ständig (ohne schub) zwischen erde und planeten hin und her. Eine Mission müßte nun von der Erde starten, ihre Geschwindigkeit an die des Raumschiffes angleichen - bis zum Planeten mitfliegen, dort abkoppeln, abbremsen, ihre Mission erfüllen und auf den nächsten Pendler warten.
Den Vorteil den ich sehe ist das die Brems- und Beschleunigungs Manöver nicht mit dem ganzen Raumschiff gemacht werden müßen - sondern nur mit dem Teil das die Kosmonauten und Verbrauchsgüter enthält. Ein Nachteil ist, das man sich beim Zeitplan nach dem Pendler richten müßten - man könnte aber sicher auch mehrere Pendler einsätzen um zu lange Wartezeiten zu vermeiden (klingt nach der Bahn oO)
Ja, genauso habe ich mir das vorgestelt. Als mir im anderen Thread wieder einviel, mal etwas über solch einen Orbit gehört zu haben, kam mir der ebenfalls bekannte begriff Hohmanntransfer in den Sinn. Konnte aber in der kürze der Zeit nichts weiteres bei google finden. Deshalb kann ich dir auch keine weiteren Informationen bezüglich Geschwindigkeit geben. Must du einfach mal selber weitersuchen, sollte ich dennoch was finden sag ichs dir natürlich :-)