Raumcon
Astronomie => Deep Sky => Thema gestartet von: Holzwurm am 25. September 2004, 13:12:01
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Forscher am Green Bank Radioteleskop in West Virginia haben in einer 26.000 Lichtjahre entfernten Gaswolke einfache Zuckermoleküle entdeckt. Das sogenannte Glykolaldehyd besteht aus zwei Kohlenstoff-, vier Wasserstoff- und zwei Sauerstoffatomen, und sieht so aus:
(https://images.raumfahrer.net/up038647.jpg) Aus solchen Molekülen können komplexere organische Moleküle, einfache Bausteine des Lebens, entstehen.
Solche Moleküle können auch in äußeren Bereichen von jungen Planetensystemen entstehen, wo sich dann Kometen bilden. Die Kometen können dieses organische Material dann ins innere des Planetensystems auf junge Planeten befördern. Auf diese Weise könnte auch das Leben auf der Erde entstanden sein. Die Kometensonde Rosetta versucht ja unter anderem auch, diese Theorie zu überprüfen.
Link: http://www.astronews.com/news/artikel/2004/09/0409-018.shtml
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Im interstellarem Gas gibt es vermutlich komplexe organische Verbindungen, siehe
http://www.innovations-report.de/html/berichte/biowissenschaften_chemie/bericht-9417.html
Und in Meteoriten wurden die gleichen Aminosäuren entdeckt, die auch die Lebewesen auf der Erde benutzen, siehe
http://www.wissenschaft.de/wissen/news/231763.html
Daraus ergeben sich folgende Hypothesen:
1. Die Bausteine des Lebens entstanden im Weltraum und gelangten nach ihrer Entstehung auf die Erde
oder
2. Die Bausteine des Lebens entstanden unabhängig voneinander auf der Erde und im Weltraum
Beide Hypothesen legen aber die Vermutung nahe, dass auf Kohlenstoff basierende Lebewesen auf anderen Himmelskörpern identische oder zumindest sehr ähnliche Bausteine benutzen wie die Lebewesen auf der Erde.
Klarheit darüber wird es geben, wenn man organische Moleküle oder gar Lebensformen auf Mars, dem Jupitermond Europa, dem Saturnmond Titan und in den Atmosphären von Jupiter und Saturn untersuchen kann.