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Raumfahrt => Organisationen, Unternehmen und Programme => Thema gestartet von: tobi453 am 30. November 2008, 13:32:40

Titel: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: tobi453 am 30. November 2008, 13:32:40
Das Transition Team der Obama Administration hat einige Fragen an die NASA gestellt:
1) Was sind die Kurz- & Langzeiteinsparungen durch eine Einstellung von Ares I, Orion und/oder Ares V.
2) Was kostet es den Ares I Jungfernflug von 2015 auf 2013 zu beschleunigen?
3) Was kostet und wie lange dauert es Orion auf Delta IV oder Atlas V zu starten?
4) Was kostet es Orion auf internationalen Trägerraketen wie Ariane 5 oder H-IIA zu starten?
5) Was kostet COTS-D?
6) Was kostet es das Shuttle bis 2015 zu fliegen und die ISS bis 2020 zu betreiben?
7) Was kostet es die 15 Earth-Science Missionen, die vom National Research Council vorgeschlagen wurden, durchzuführen?

Nicht gefragt werden:
1) Was bringt es kostenmäßig das Shuttle & ISS Programm einzustellen.
2) Was wird durch die Einstellung von den Wissenschaftsprogrammen (z.B MSL und JWST) eingespart?

Quelle:
http://www.space.com/spacenews/spacenews_summary.html#BM_3

Die Fragen lassen schon einen ersten Schluss zu, in welche Richtung Obama die NASA leneken will. MSL und JWST werden also schon mal eher nicht eingestellt werden, weil nicht danach gefragt wurde. Kritisch dürfte es jedoch bei Ares I zu werden. Auch wenn Orion meiner Meinung nach niemals auf einem nicht-US Träger gestarten werden wird.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: klausd am 30. November 2008, 13:52:43
Zum Thema andere Rakete sagt Precourt (Executives at Alliant Techsystems (ATK), the Edina, Minn.-based prime contractor for the Ares 1 main stage)

Zitat
"Ares passed [preliminary design review] several months ago," Precourt said. "Alternatives that could be brought to the table today don't get a pass on that because NASA requirements are going to need to be met ..." Preliminary design review, he said, "is not a couple-of-months effort. It puts Ares a few years ahead of any alternatives at this point."

Also quasi meint er damit, dass das Ares-Programm soweit fortgeschritten ist, dass jede Entscheidung zu einer anderen Rakete eine Verzögerung des Constellation Programms bedeuten würde.
Er erwartet außerdem, dass Obama's Team zur gleichen Lösung kommt wie die NASA.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Petronius am 01. Dezember 2008, 10:09:23
Mal ein paar Fragen zu Atlas V und Delta IV:

- Reicht die Nutlastkapazität eigentlich für die Orion?

- Würde die Qualifizierung als bemannter Träger möglich ein, oder steht zuviel dagegen?

- Wie sieht es mit den Startanlagen aus, kann man umrüsten oder muss man völlig neue bauen?
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Schillrich am 01. Dezember 2008, 10:24:50
Mein Kenntnisstand zu DELTA und ATLAS aus NASA-Analysen ist:

Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Crest am 01. Dezember 2008, 11:56:29
Und wie sieht's bei der Ariane 5 aus? Nicht dass ich glauben würde, die Amerikaner würden ihre Orion-Kapsel jemals auf einer Nicht-Amerikanischen Rakete starten. Aber wenn die Frage in der Liste vom Obama-Team schon auftaucht, dann sollte man sie auch beantworten  ;).
Titel: Re: NASA
Beitrag von: Speedator am 12. Dezember 2008, 18:41:16
Griffin sieht anscheinend seine Felle davonschwimmen.
Anscheinend rechnet er sowieso nicht mehr damit, dass er unter Obama die NASA führen wird, sodass er sich deutlich undiplomatisch gibt und so versucht etwaige Anfeindungen gegen 'sein Baby' Constellation im Keim zu ersticken.


Gegenüber dem 'Transition Team' von Obama scheint er sich angeblich recht unkooperativ zu geben. Es soll ein erhitztes Gespräch Lori Garver (http://en.wikipedia.org/wiki/Lori_Garver), dem Leiter des 'space transition team', gegeben haben, worauf er direkt mit Obama sprechen wollte. Außerdem soll den NASA-Mitarbeitern genau festgelegt worden sein, was sie dem Team mitteilen dürfen und was nicht. Und er habe Führungskräfte gewarnt das Mondprogramm zu kritisieren.

Siehe Quelle: Transitioning NASA: Tensions high between Griffin, transition team (http://government.zdnet.com/?p=4222)

Er hat wohl ernorme Sorge, dass das Programm im wesentlichen gestrichen wird.

NASA Watch hat dazu ein paar Reaktionen eingefangen: Response to Griffin Transition Team Comments (http://www.nasawatch.com/archives/2008/12/response_to_gri.html) , Griffin Responds - Partially (http://www.nasawatch.com/archives/2008/12/griffin_respond_1.html)

Zum Transition Team speziell siehe auch den Thread hier im Forum: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3414.0)


Des weiteren äußerte es sich bzgl. des  Vorgehens gegen die globale Erwärmung relativ 'konservativ'. Zwar erkenne er deutlich an, dass sich die Erwärmung vollzieht, aber fragt sich auch, ob man sich 'anmaßen' sollte das heutige Klima als das beste für die Erde zu definieren. Und er zweifelt, dass die Menschheit in der Lage ist das Klima konstant zu halten. Dem würde die Geschichte der Erdentwicklung ja auch widersprechen.

Siehe das Interview: NASA Chief Questions Urgency of Global Warming (http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=10571499)

In diesem Zusammenhang muss man sehen, dass das umfassende Programm, welche Obama gegen die globale Erwärmung anstrebt, der NASA nun ja auch in gewissem Sinne das Budget streitig macht.

Mittlerweile hat er Bedauern darüber geäußert (http://www.msnbc.msn.com/id/19058588/), dass er diese persönliche Ansicht öffentlich gemacht hat, da es nunmehr wohl ein eher politisches Thema als ein technisches ist. Ob er wohl wirklich nicht vondie politischen Reichweite dieses Statements gewusst hat? Ein Schelm, wer böses dabei denkt ;)
Titel: Re: NASA
Beitrag von: gorgoyle am 13. Dezember 2008, 01:16:30
Griffin ist auf jeden Fall ein guter Mann und ich halte es für einen Verlust wenn er gehen müßte.   Sein Constelaltion-Programm ist von beeindruckender Leistungsfähigkeit und Flexibelität.  Das Transition-Team scheint mir seltsam wenn es seinen Unmut erregt und lässt mich nichts gutes hoffen.  Aber man muß ebend abwarten und zugucken. ^^
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: tobi453 am 30. Dezember 2008, 21:02:40
Und es geht weiter! ::)

*

Obamas Transition Team hat nun Kontakt mit der ULA aufgenommen um informiert zu werden, in wiefern die ULA das Weltraumprogramm unterstützt. Das Transition Team hat inzwischen Dokumente von der ULA erhalten, in denen steht, dass mit EELVs ein erster bemannter Flug 2013 und für $3,4 Milliarden weniger möglich wäre. Das sind natürlich keine unbedingt objektiven Zahlen. ;)

*

Ein Nachteil (oder auch Vorteil, je nachdem wie man es seht;) ) der EELVs ist auf jeden Fall, dass weniger Mitarbeiter nötig sind als bei Ares I und so würde es zu einem großen Jobverlust in Florida kommen.


*

Mike Griffin hat inzwischen auch mit Robert Stevens, dem CEO der Lockheed Martin Corp. gesprochen und ihn aufgefordert die Versuche Ares I durch das Bewerben der eigenen Trägerraketen zum Scheitern zu bringen einzustellen.

*

Griffin ist schon seit längem der Meinung, dass die Probleme bei Ares I übertrieben werden und dass das Ganze eine Verschwörung ist der EELV-Unterstützer ist, Ares I zum Scheitern zu bringen.

Quelle:
http://www.orlandosentinel.com/news/space/orl-nasa3008dec30,0,3322725.story

Das ganze ist inzwischen ja schon ziemlich heftig. Mal gespannt, was Obama denn dann entscheidet, wenn er im Amt ist. ;)

Edit: Zitate gelöscht.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: MR am 31. Dezember 2008, 12:31:42
Ich glaube, da muss man kein Prophet sein, um zu sagen, wie es weiter geht:

Sowie Obama den Laden übernommen hat darf Griffin gehen. Das Constellation Programm wird gestrichen, als einziges bleibt die Orion Kapsel übrig, die per modifizierter EELV (Atlas 5 Heavy?) gestartet wird und nur noch zur Versorgung der ISS verwendet wird. Die Frage nach weiteren Shuttle Flügen und einer Vorverlegung des Orion Einsatzes deutet darauf hin, das Obama plant, sofort mit dem Ende des Shuttles Orion zur ISS Versorgung einzusetzen, so das man nicht auf russische Kapseln angewiesen sein wird.

Unsinnige Mond- und Marsausflüge sind gestrichen, hoffentlich wird dann unter Obama auch der Kahlschlag im wissenschaftlichen Programm rückgänig gemacht.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Hofi am 31. Dezember 2008, 20:14:09
Zitat
Also quasi meint er damit, dass das Ares-Programm soweit fortgeschritten ist, dass jede Entscheidung zu einer anderen Rakete eine Verzögerung des Constellation Programms bedeuten würde.
Hi!

Das stimmt ja. Warum sollte man das ARES-Projekt jetzt abbrechen, oder von einem anderen verdrängen lassen, wenn man schon so gut wie fertig bzw. mitten in der Arbeit ist?
Bis jetzt wurden Millionen in ARES investiert. :-? :-X
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: redmoon am 31. Dezember 2008, 20:45:54
Hallo,

das passt jetzt zwar nicht direkt zum Thema "Fragen des Obama Transition Teams an die NASA", aber da das wir hier sowieso etwas in Richtung Spekulationen über die Zukunft abgleiten.....

Was Politiker im Rahmen eines Wahlkampfes sagen und was dann nach der erfolgten Wahl in die Realität umgesetzt wird, muss ja bekannter weise leider nicht immer identisch sein.....Wie auch immer, hier sind die Aussagen, welche Barack Obama während des US-Präsidentschaftswahlkampfes zum Thema bemannte und unbemannte Raumfahrt getätigt hat :  

http://www.planetary.org/programs/projects/advocacy_and_education/space_advocacy/obama.html

Wir können ja einmal sehen, in welchem Umfang und in welcher Form das ab seiner Amtseinführung umgesetzt werden wird.

Momentan befindet sich Obama noch im Urlaub auf Hawaii, aber vorher wurde noch diese Botschaft aufgenommen, in der er über das Thema Wissenschaft spricht :  

http://martianchronicles.wordpress.com/2008/12/20/obamas-weekly-address-science/

So, und das soll es dann auch für diese Jahr von mir gewesen sein. Euch allen einen guten Rutsch in das  Internationale Jahr der Astronomie (http://www.astronomy2009.de/)!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Hofi am 01. Januar 2009, 10:55:21
Hi!

Zitat
My vision will build on the great goals set forth in recent years, to maintain a robust program of human space exploration and ensure the fulfillment of NASA's mission. Together, we can ensure that NASA again reflects all that is best about our country and continue our nation's preeminence in space.

Das hört sich ja nicht gerade schlecht an. :D Aber ich glaube nicht, dass sich in nächster Zeit viel machen lässt. Obama hat größere Probleme. (Finanzkriese, ...) Ein Erfolg in der Raumfahrt wäre aber trotztem toll zum "würzen". ;)
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: MR am 01. Januar 2009, 16:07:13
Zitat
Hi!

Das stimmt ja. Warum sollte man das ARES-Projekt jetzt abbrechen, oder von einem anderen verdrängen lassen, wenn man schon so gut wie fertig bzw. mitten in der Arbeit ist?
Bis jetzt wurden Millionen in ARES investiert. :-? :-X

Es wurden eher Millionen zum Fenster rausgeworfen. Man hat die Probleme beim Einsatz eines SRBs vollkommen unterschätzt und auch die Flugkonfiguration mehrmals geändert (SSME -> J2X, 4 Segment SRB -> 5 Segment SRB).

Rückwirkend betrachtet ist es vollkommen unsinnig, warum man für ARES 1 einen komplett neuen Träger entwickeln musste und nicht auf die bereits zur Verfügung stehenden EELV Träger gesetzt hat.

Unter Obama liegen die Prioritäten jetzt sichtbar anders als bei Bush, offensichtlich will man die ISS doch intensiver nutzen und dafür lieber sinnfreie Flüge zum Mond hinten anstellen. Dafür braucht man aber ein Transportmittel für die ISS (Coats ist da keine Option). Da gibt es kaum eine andere Möglichkeit als den Shuttle noch ein paar Missionen fliegen zu lassen und dann mit Orion weiterzumachen. Eine 5-jährige Pause der bemannten Raumfahrt scheint für Obama keine Option zu sein. Immerhin hat man die ISS zu 80 % bezahlt und will sie dann auch, ohne auf die Hilfe der Russen angewiesen zu sein, nutzen.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Hofi am 01. Januar 2009, 16:30:33
Hi!

Nach dem Challenger-Unglück wurde von Feynman vorausgesagt, dass alle 50 Flüge ein solches Unglück geschehen würde. Genau das ist auch eingetroffen. Ist die Frage, wieviel Obama riskieren will. Wenn er beauftragt, die Shuttles weiterhin starten zu lassen, kostet ihn das bei der nächsten Wahl etliche Stimmen wenn Amerikaner im Shuttle sterben....
Jetzt liegt es also an den Chefs, ob sie es wagen, die eigentlich schon *alten* Shuttles aufzugeben, oder ein neues Programm zu entwickeln.
Wenn man die Shuttles weiterfliegen lässt, kommt man mit ARES und dem Constellation-Programm nicht unbedingt schneller weiter.

Bitte behaltet im Hinterkopf, dass die Landung auf dem Mond als *ERSTER* für die Amerikaner ein Prestigeprojekt ist. Sie haben es schon geschafft. Jetzt verlangt der amerikanische Nationalstolz, dass sie es noch einmal schaffen.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: MR am 01. Januar 2009, 17:32:25
Fragen wir uns doch erst mal, ob überhaupt jemand das Constellation Programm braucht. Die heutige Situation kann man nicht mit der in den Sechzigern vergleichen. Die politischen Vorraussetzungen sind komplett anders. Damals ging es darum, die Ehre eines Landes zu retten, das durch Sputnik und Gagarin bis auf die Knochen blamiert wurde. Heute geht es vielleicht eher darum, ob man wirklich am Programm eines Präsidenten festhält, der die USA weit mehr als Sputnik und Gagarin zusammen blamiert hat. Zudem hat Constallation praktisch keinen Nutzen. Die Amerikaner haben damals so wenig auf dem Mond gefunden, das sie ein Drittel der geplanten Landungen gestrichen haben. Warum also zum Mond zurück? Oder weiter zum Mars? Aktuell reicht das Geld nicht mal, um alle geplanten Marssonden zu bauen und zu starten. Wie will man da erst bemannt zum Mars kommen (ganz abgesehen, das Orion gar nicht auf einen Flug zum Mars ausgelegt ist)?

Daneben wird man sich in den USA sicher auch fragen (gerade im Angesicht der Wirtschaftskrise), warum man 100 Milliarden für eine Raumstation ausgegeben hat, und diese jetzt den Russen und Europäern überlassen soll und dafür ein neues Milliarden Programm für eine überflüssige Rückkehr zum Mond anleiert. Klar, der wissenschaftliche Output der ISS ist eher gering aber immer noch weit höher als der einer Rückkehr zum Mond.

Gerade angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage in den USA ist ein neues Mondflugprogramm finanziell kaum machbar. Da lieber die Shuttles noch 2 oder 3 Jahre fliegen lassen und danach die ISS mit EELF/Orion versorgen und betreuen. Die Astronauten, die den Shuttle fliegen, wissen welches Risiko sie eingehen. Das Shuttle hat nun mal nur eine LOC von 80. Und auch Sojus ist nicht so sicher, wie das immer hingestellt wird (LOC 100?), das zeigen die beiden Crewverluste bei Sojus und mehrere fast Verluste. Ob man das Shuttle noch 3 Jahre länger fliegen lässt oder die Astronauten mit Sojus zur ISS bringt, spielt da eigentlich kaum eine Rolle. Auch ein Flug mit Sojus ist alles andere als Risikofrei.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: tul am 01. Januar 2009, 18:18:10
Zitat
Warum also zum Mond zurück? Oder weiter zum Mars? Aktuell reicht das Geld nicht mal, um alle geplanten Marssonden zu bauen und zu starten. Wie will man da erst bemannt zum Mars kommen (ganz abgesehen, das Orion gar nicht auf einen Flug zum Mars ausgelegt ist)?

Einzelne Apollo Missionen haben Grabungen an unterschiedlichen Stellen durchgeführt und insgesamt 381 kg Bodenproben mitgebracht. Wenn man das automatisieren wollte, könnte das sehr schwierig und noch teuerer werden.  Zum Vergleich: Luna 20 und 24 brachten jeweils nur 50 und 170 Gramm Mondgestein zurück. Hinzu kommt, dass Apollo 17 einen ausgebildeten Geologen an Bord hatte.

Zum Thema Mars: Würde man eine Tiefenbohrung  in dem Marseis durchführen, und zwar falls vorhanden bis zu mehreren hundert Metern, könnte man die ganze Klimageschichte des Planeten analysieren. Es gibt zwar den Vorschlag 2018 eine unbemannte Tiefenbohrungsmission zu starten. Das Ziel der Mission ist aber nur eine Tiefe von maximal 50 Metern.
Für größere Tiefen braucht man eine bemannte Mission mit den zugehörigen Spezialisten, um auch auf Schwierigkeiten besser reagieren zu können. Außerdem der Vorteil ausgebildete Geologen und Mikrobiologen auf dem Mars zu haben wäre gigantisch.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: MX87 am 01. Januar 2009, 18:30:36
Zitat
Zudem hat Constallation praktisch keinen Nutzen. Die Amerikaner haben damals so wenig auf dem Mond gefunden, das sie ein Drittel der geplanten Landungen gestrichen haben.

FALSCH!

Die Missionen wurden aus Kostengründen gestrichen. Man wollte als erster auf dem Mond sein und man schaffte es, schon die nachfolgenden Mondmissionen haben bei der amerikanischen Öffentlichkeit kaum Interesse ausgelöst. Sehr bekanntes Beispiel ist die Apollo 13-Mission die erst durch ihr Unglück überhaupt auf breites Interesse stoß.
Außerdem war Apollo ein wahrhaftiges Kind des Kalten Krieges und die Wissenschaft bei den Missionen letztendlich auch nur "Passagier". Die Astronauten waren bis auf eine Ausnahme früher Angehörige von Luftwaffe oder Marine (genauer: Piloten dieser Militärbereiche) und erst der letzte Mensch auf dem Mond. Die eine Ausnahme war Harrison Schmitt, er war bis heute der einzige Wissenschaftler auf dem Mond.

Tatsache ist dass wir heute mehr über den Mars wissen als über unseren Erdtrabanten.

Zitat
Aktuell reicht das Geld nicht mal, um alle geplanten Marssonden zu bauen und zu starten. Wie will man da erst bemannt zum Mars kommen (ganz abgesehen, das Orion gar nicht auf einen Flug zum Mars ausgelegt ist)?

Eine Orionkapsel wird wohl kaum zum Mars fliegen. Ein Marsraumschiff  muss man sich eher als eine Art "Raumstation mit großem Triebwerk" vorstellen. Orion bekommt in solch einer Mission eher die Rolle eines Erde-Orbit-Taxis für die Besatzung.

Zitat
Daneben wird man sich in den USA sicher auch fragen (gerade im Angesicht der Wirtschaftskrise), warum man 100 Milliarden für eine Raumstation ausgegeben hat, und diese jetzt den Russen und Europäern überlassen soll und dafür ein neues Milliarden Programm für eine überflüssige Rückkehr zum Mond anleiert. Klar, der wissenschaftliche Output der ISS ist eher gering aber immer noch weit höher als der einer Rückkehr zum Mond.

Ich finde zwar nicht dass die Rückkehr zum Mond sinnlos ist aber dennoch gilt für alle großen Schritte der bemannten Raumfahrt: Alles Politik ;)

Zitat
Die Astronauten, die den Shuttle fliegen, wissen welches Risiko sie eingehen. Das Shuttle hat nun mal nur eine LOC von 80. Und auch Sojus ist nicht so sicher, wie das immer hingestellt wird (LOC 100?), das zeigen die beiden Crewverluste bei Sojus und mehrere fast Verluste. Ob man das Shuttle noch 3 Jahre länger fliegen lässt oder die Astronauten mit Sojus zur ISS bringt, spielt da eigentlich kaum eine Rolle. Auch ein Flug mit Sojus ist alles andere als Risikofrei.

Die Astronauten kennen zwar das Risiko aber dennoch würde ich es nicht so "leichtfertig" hinnehmen und das Shuttle weiter fliegen lassen. Nur  weil sie das Riskio kennen müssen sie nicht im Zweifelsfalle "verheizt" werden.
Das Problem des Shuttles ist folgendes: Selbst nach fast 30 Jahren ist es eine der kompliziertesten Maschinen die von Menschenhand gebaut wurden. Diese komplizierte Technik bringt demnach auch ein erhöhtes Risiko mit sich. Das Shuttle ist der Erfahrung nach tatsächlich ziemlich zuverlässig aber die "Macken" des Entwurfs (Schaumstoff am Haupttank, Hitzeschild usw) haben wir dennoch bis heute nicht im Griff.
Die beiden Crewverluste bei Soyuz passierten in der Frühzeit des Programms und in beiden Fällen wurden diese Schwachpunkte (zB Druckanzüge in der Landephase nach dem zweiten Verlust) ausgemerzt. Soyuz ist im Moment das verlässlichste Raumfahrzeug das wir haben. Die "fast Katastrophen" der Soyuz dagegen würde ich in Relation auch nicht überbewerten, da gab es auch beim Shuttle so manche Situation die einem die Haare zu Berge stehen lassen könnten. Allein "gefährlichste Testflug der Welt" STS-1 spricht schon von der Tatsache dass er bemannt war Bände ;)

Die Kapseltechnologie wie Soyuz ist wesentlich beherrschbarer, flexibler (nicht an den Erdorbit gebunden) und wirtschaftlicher als die Shuttletechnologie.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: MR am 01. Januar 2009, 19:31:08
Zitat

FALSCH!

Die Missionen wurden aus Kostengründen gestrichen. Man wollte als erster auf dem Mond sein und man schaffte es, schon die nachfolgenden Mondmissionen haben bei der amerikanischen Öffentlichkeit kaum Interesse ausgelöst. Sehr bekanntes Beispiel ist die Apollo 13-Mission die erst durch ihr Unglück überhaupt auf breites Interesse stoß.
Außerdem war Apollo ein wahrhaftiges Kind des Kalten Krieges und die Wissenschaft bei den Missionen letztendlich auch nur "Passagier". Die Astronauten waren bis auf eine Ausnahme früher Angehörige von Luftwaffe oder Marine (genauer: Piloten dieser Militärbereiche) und erst der letzte Mensch auf dem Mond. Die eine Ausnahme war Harrison Schmitt, er war bis heute der einzige Wissenschaftler auf dem Mond.

Sorry, hatte diesen Teil etwas polemisch formuliert. Grund für das Streichen der 3 Apollo Missionen war allerdings nicht Sparsamkeit (die Raumschiffe und Trägerraketen waren bereits alle bezahlt, man konnte nur die eigentlichen Flugkosten sparen) sondern das Desinteresse der Bevölkerung an den weiteren Missionen und vor allem die Angst, bei einem weiteren Unfall eine Crew zu verlieren. Das durfte beim Prestigprojekt Apollo keinesfalls passieren. Das Apollo keine wissenschaftlichen Ziele verfolgte, sollte ja allgemein bekannt sein.


Zitat
Die Astronauten kennen zwar das Risiko aber dennoch würde ich es nicht so "leichtfertig" hinnehmen und das Shuttle weiter fliegen lassen. Nur  weil sie das Riskio kennen müssen sie nicht im Zweifelsfalle "verheizt" werden.
Das Problem des Shuttles ist folgendes: Selbst nach fast 30 Jahren ist es eine der kompliziertesten Maschinen die von Menschenhand gebaut wurden. Diese komplizierte Technik bringt demnach auch ein erhöhtes Risiko mit sich. Das Shuttle ist der Erfahrung nach tatsächlich ziemlich zuverlässig aber die "Macken" des Entwurfs (Schaumstoff am Haupttank, Hitzeschild usw) haben wir dennoch bis heute nicht im Griff.
Die beiden Crewverluste bei Soyuz passierten in der Frühzeit des Programms und in beiden Fällen wurden diese Schwachpunkte (zB Druckanzüge in der Landephase nach dem zweiten Verlust) ausgemerzt. Soyuz ist im Moment das verlässlichste Raumfahrzeug das wir haben. Die "fast Katastrophen" der Soyuz dagegen würde ich in Relation auch nicht überbewerten, da gab es auch beim Shuttle so manche Situation die einem die Haare zu Berge stehen lassen könnten. Allein "gefährlichste Testflug der Welt" STS-1 spricht schon von der Tatsache dass er bemannt war Bände ;)

Die Kapseltechnologie wie Soyuz ist wesentlich beherrschbarer, flexibler (nicht an den Erdorbit gebunden) und wirtschaftlicher als die Shuttletechnologie.

Theoretisch ist die Kapsel in Punkto Sicherheit dem Shuttle deutlich überlegen. Aber dennoch, wenn ich sehe, wie viele Probleme und brenzlige Situationen es bei Sojus gab und gibt und wie wenige es eigentlich beim Shuttle gab (trotz der fehleranfälligen und komplizierten Technik) so halte ich das Risiko, die Shuttles noch 2 oder 3 Jahre weiter zu fliegen, für durchaus vertretbar. Auch bei Sojus kann jederzeit etwas katastrophal schief gehen. Die Probleme bei der Landung bei den lezten Flügen zeigt ja auch bei Sojus, das man auch nach 40 Jahren noch nicht alle Schwachstellen der Kapsel kennt.

Es kommt halt darauf an, was man will. Will man noch mal zum Mond, dann braucht man die Shuttles nicht, opfert aber dafür praktisch die ISS (was bei Bush durchaus gewollt war, da er eh die ISS nur als Klotz am Bein ansah). Will man aber die ISS noch weiter sinnvoll nutzen, dann kann man nicht 5 Jahre ohne eigenen Zugang zur ISS auskommen (besonders angesichts der zunehmenden politischen Spannungen zwischen Russen und Amerikanern). Da man Orion nicht auf 2010 vorziehen kann, müssten halt die Shuttles noch etwas länger fliegen. Bedenken wegen der Sicherheit sind zwar verständlich, aber wenn man danach geht, müssten die Shuttles eigentlich sofort aus dem Verkehr gezogen werden.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: KSC am 01. Januar 2009, 20:42:27
Eine Diskussion darüber, ob Kapsel Konzepte wie Sojus oder Orion wirtschaftlicher oder sicherer sind als die Shuttle Technologie ist sinnlos.
Beide Konzepte sind für spezifische und unterschiedliche Anwendungen konzipiert.
Es macht ja nun auch keinen Sinn zu behaupten, ein Kleinwagen wäre wirtschaftlicher als ein 40 Tonnen LKW. Jedes der Konzepte hat sein Vor- und auch seine Nachteile und Risiken.

Was die Obama Administration wirklich vor hat, ist meiner Meinung nach noch nicht ab zu schätzen.
Der wirtschaftliche Druck kann beides bewirken: Einstellen des Programms um Kosten zu sparen,  oder das Programm weiter zu führen um nicht noch mehr Arbeitsplätze zu gefährden.
Weil nach der Wahl vor der Wahl ist, denke ich es wird nach guter alter “Politiker Weisheit” einen Mittelweg geben. Das Programm wird nicht gestoppt um Arbeitsplätze nicht zu gefährden, aber zeitlich gestreckt um Kosten zu sparen ;-)

Gruß,
KSC
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: tobi453 am 01. Januar 2009, 21:25:48
Hallo,

apropos Sicherheit: Wenn man die oft benutze Rechnung "Erfolgreiche Flüge/Gesamzahl der Flüge" nimmt, dann ist das Shuttle sicherer als die Soyuz. Warum?

Das Shuttle hat 2 Katastrophen bei 123 Flügen, also eine Zuverlässigkeit von 98,37%.

Die Soyuz hat 2 Katastrophen bei 100 Flügen, also eine Zuverlässigkeit von 98,00%.

Das Shuttle hat eine Start und eine Landekatastrophe, die Soyuz hat 2 Landekatastrophen. Allerdings war der letzte Soyuzflug mit tödlichem Ausgang im Jahre 1971, die letzte Shuttlemission mit tödlichen Ausgang 2003.

Ich halte diese Art der Beurteilung der Zuverlässigkeit allerdings für nicht sehr aussagekräftig.

Tobi
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Speedator am 02. Januar 2009, 00:29:26
Zitat
Tatsache ist dass wir heute mehr über den Mars wissen als über unseren Erdtrabanten.
Und das obwohl da noch keine bemannte Mission hinführte. ;)
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Hofi am 02. Januar 2009, 09:21:50
Zitat
Die Amerikaner haben damals so wenig auf dem Mond gefunden, das sie ein Drittel der geplanten Landungen gestrichen haben.
Hi!

Ich verstehe deine Ansicht ja.
Wie wahrscheinlich schon herausgekommen ist, war Apollo zu einem großen Teil Propaganda. Der einzige Wissenschaftsastronaut war bei Apollo 17 dabei: Harrison Hagan Schmitt.
Die anderen Astronauten haben aber trotzdem einen Schnellkurs für Geologie, ... bekommen.

So weit ich weiß, wurde das Apollo-Programm nicht nur aufgrund des niedrigen wissenschaftlichen Outputs eingestellt. Schließlich hatten die Amerikaner ja schon viele Teile der Raketen und Kapseln. War es nicht schon wieder das fehlende Geld. (Vietnamkrieg) ;)
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Roland am 02. Januar 2009, 10:45:45
Bemannte Raumflüge sind völlig sinnlos! Wir sollten alle Programme sofort einstellen.Und zu was auf Endeckungsreise gehen-ist doch Blödsinn!!!
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: jakda am 02. Januar 2009, 10:56:33
Zitat
Und zu was auf Endeckungsreise gehen-ist doch Blödsinn!!!

Gut, dass es Menschen mit anderer Meinung gab, sonst würden wir heute noch in Höhlen um unser Feuer sitzen...

Grüße
jakda...
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Schillrich am 02. Januar 2009, 11:03:01
Ich glaube, da fehlten Ironie-Tags ... oder smilies.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Hofi am 02. Januar 2009, 11:18:14
Hi!

jakda hat recht. Raumfahrt (und AUCH bemannte Raumfahrt) hat viele spinn-offs. (Denke nur an Gore-Tex bei Jacken und Schuhen). Wir revolutionieren damit unsere Technik.
Ich sage nicht, dass das nicht auch einfacher gehen würde. Aber um für eine (öffentliche) Sache Geld zu bekommen, braucht man die Begeisterung oder zumindest das Interesse der Bevölkerung. In den 50ern-70ern war das gebeben. Heute interessieren sich immer weniger Menschen für Raumfahrt. Also könnte man durchaus sagen, dass *damals* bemannte Raumfahrt durchaus sinnvoll(er) war. Heute sollte man das etwas differenzierter sehen.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Roland am 02. Januar 2009, 11:44:56
Aha-wenn sich die Öffentlichkeit also mehr für die Produktion von Waffen interessiert dann ist dieses plötzlich sinnvoll!?
Man kann nicht erwarten daß sich die Allgemeinheit für Projekte stark macht ,bei denen dieses Kostengeqassel an erster Stelle steht. Solange man so tut,als wäre die Raumfahrt das teuerste was es gibt-(vergleiche die Billionen die gerade weltweit dem Kapital in den Rachen gestopft werden)-braucht man sich nicht zu wundern,wenn solche Vorhaben dann untergehen.
Auch Gruppen die diskutieren,müssen sich irgendwann entscheiden was sie wollen.Das allgemeine Verhalten im Umgang mit einem gesetzten Ziel wird darüber entscheiden was daraus wird.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: KSC am 02. Januar 2009, 12:01:31
Das alles geht doch weit über das Thema hinaus, wir diskutieren hier doch darüber, was die Obama Administration auf dem Raumfahrtgebiet vor hat.
Dazu gehört nicht nur die bemannte Raumfahrt, sondern natürlich auch unbemannte Programme.
Gleichgültig, ob man die bemannte Raumfahrt für sinnvoll hält oder nicht, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass sich die USA unter Obama aus der bemannten Raumfahrt vollständig zurückzieht. Eine Verschiebung der Gewichte in Richtung unbemannte Raumfahrt, insbesondere in Richtung weltraumgestützte Umweltforschung, halte ich für nicht unwahrscheinlich.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: tobi453 am 02. Januar 2009, 17:33:13
Anscheinend möchte Obama die "Chinakarte" ausspielen:
http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601101&sid=aOvrNO0OJ41g&refer=japan

Außerdem möchte er Militär und Zivilraumfahrt zusammenlegen und Constellation soll aus dem militärischem Budget, das 1/3 höher als das NASA-Budget ist, mitfinanziert werden.

Das dürfte ja mal interessant werden.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Roland am 02. Januar 2009, 18:40:17
Ich kalkuliere,das würde die IV-Heavy wieder ins Spiel bringen.Diese müsste aber verstärkt werden.Zur Zeit hat sie etwa die Leistung einer Proton.
Für eine Man-rated Version dürfte Boing schon vorbereitet sein.
Unverzichtbar für Mond oder Planetenflüge bleibt aber ein Schwerlaster in der 100 bis 150t-Klasse.
Meiner Ansicht nach hätte man sich hier viel mehr mit einer grösseren Version des Shuttle C beschäftigen sollen.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Schillrich am 02. Januar 2009, 18:51:51
Ob ein mögliches Zusammenlegen militärischer und ziviler Raumfahrtkapazitäten der Goldweg ist?

Das schafft zwar Synergien, aber auch Abhängigkeiten und Kompromisse ... siehe Entwicklung des Shuttles. Die EELVs sind zwar schon Air-Force-Systeme und werden von der NASA kostengünstig mitgenutzt, aber auch die zivile bemannte Raumfahrt darauf aufzubauen, könnte kritisch werden, sowohl bei der Entwicklung als auch beim langfristigen Betrieb. Dabei könnte die NASA eigene Kapazitäten, eigenes Know-How und eigene Leistungsfähigkeit verlieren.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: MR am 02. Januar 2009, 20:22:20
Zitat
Ob ein mögliches Zusammenlegen militärischer und ziviler Raumfahrtkapazitäten der Goldweg ist?

Das schafft zwar Synergien, aber auch Abhängigkeiten und Kompromisse ... siehe Entwicklung des Shuttles. Die EELVs sind zwar schon Air-Force-Systeme und werden von der NASA kostengünstig mitgenutzt, aber auch die zivile bemannte Raumfahrt darauf aufzubauen, könnte kritisch werden, sowohl bei der Entwicklung als auch beim langfristigen Betrieb. Dabei könnte die NASA eigene Kapazitäten, eigenes Know-How und eigene Leistungsfähigkeit verlieren.

Hier muss allerdings gesagt werden, das die NASA eh kaum noch über eigene Kapazitäten, eigenes Know-How oder eigene Leistungsfähigkeit verfügt. Die komplette Weiterentwicklung des Shuttles, aber auch die Wartung und die Startvorbereitungen werden doch schon jetzt zum großen Teil von Fremdfirmen erledingt
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Hofi am 03. Januar 2009, 09:32:49
Hi!

Dieser Weg (Militär und Zivil) wurde doch schon bei Gallileo bei der ESA verwendet.
Ist jetzt nur noch die Frage, ob es etwas geholfe hat.... ;)
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Schillrich am 03. Januar 2009, 09:43:45
Zitat
Hi!

Dieser Weg (Militär und Zivil) wurde doch schon bei Gallileo bei der ESA verwendet.

Militär? Galileo ist eine Kooperation zwischen EU und einem Industriekonsortium. Die EU musste einen Großteil der Risikokosten übernehmen. Militär ist da nirgendwo dabei ...
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Hofi am 03. Januar 2009, 10:45:00
Hi!

Komisch, nach meinen Quellen schon: :-? :-?

Zitat
EU-Parlament hat dafür gestimmt, das geplante Galileo Navigationssystem auch militärisch zu nutzen.

Quelle: http://www.geografitti.de/2008/07/10/offiziell-galileo-militarisch-nutzen/
http://www.pro-physik.de/Phy/leadArticle.do?laid=10719

[edit]Einfach in Google "Galileo militärisch nutzen" suchen. ;)[/edit]
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Nitro am 03. Januar 2009, 10:56:31
Die Quellen besagen aber auch nur das, was schon von Anfang klar war: Dass Galileo vom Militaer genauso genutzt werden darf, wie von jedem anderen auch.

Eine Beteiligung des Militaers an Galileo, in welcher Form auch immer, ist dadurch jedoch weiterhin ausgeschlossen.

Aber wir werden hier mal wieder ein wenig OT.  ;)
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Hofi am 03. Januar 2009, 10:59:35
Hi!

Alles klar. Das Militär wird doch dafür zahlen müssen, oder?  :-? :-/
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: jakda am 03. Januar 2009, 11:21:22
Auf NovKos steht am 02.01.2009 ebenfalls eine Mitteilung, dass OBAMA die zivielen und militärischen Ressourcen zusammenlegen will, um Amerika den Rückweg zum Mond vor China zu ermöglichen.
In militärischen Kreisen wird befürchtet, dass China die vorherrschende Stellung der USA im Kosmos verdrängt...


Es bricht jetz (in diesem "Machtvakuum") wahrscheinlich wieder eine Zeit der muskelprozenden Propagandaschreier an...

Grüße
jakda...
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Nitro am 03. Januar 2009, 11:25:54
Zitat
Hi!

Alles klar. Das Militär wird doch dafür zahlen müssen, oder?  :-? :-/

Das kommt ganz darauf an, welchen Service das Militaer nutzen wird. Aber ich gehe mal davon aus, dass es sich sicherlich nicht um den Open Service handelt. Somit muss das Militaer wie jeder andere auch dafuer bezahlen.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: alswieich am 03. Januar 2009, 12:32:33
Mahlzeit!


Zitat
... Alles klar. Das Militär wird doch dafür zahlen müssen, oder? ...
Wollte nur mal allgemein anmerken, daß das Militär (egal welchen Landes) zu 100 % vom Steuerzahler bezahlt wird und daß es in jedem Fall zum Fenster rausgeworfenes Geld ist.
 >:(
Das sollte man immer im Hinterkopf behalten.


Gruß
Peter
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: MR am 03. Januar 2009, 15:58:13
Zitat
Auf NovKos steht am 02.01.2009 ebenfalls eine Mitteilung, dass OBAMA die zivielen und militärischen Ressourcen zusammenlegen will, um Amerika den Rückweg zum Mond vor China zu ermöglichen.
In militärischen Kreisen wird befürchtet, dass China die vorherrschende Stellung der USA im Kosmos verdrängt...

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, das sich die Chinesen in den nächsten 30 Jahren einen Flug zum Mond überhaupt technisch und finanziell leisten können. An ihrem aktuellen bemannten Programm basteln sie ja schon über 15 Jahre, obwohl es sich lediglich um eine modifizierte Sojus Kapsel handelt.

Chine dürfte mehr noch als die westlichen Länder unter der Rezession zu leiden haben und damit auch nicht unbedingt 100 Milliarden Dollar für einen propagandistischen Mondflug übrig haben. Zudem fehlen den Chinesen aktuell noch wichtige Vorraussetzungen zum Bau einer Großrakete (ca 120 t LO).

Ich glaube auch kaum, das das Pentagon aktuell scharf darauf ist, Geld in einen Flug zum Mond zu pumpen. Der Irakkrieg hat das Budget erheblich belastet, zudem stehen dringend Investitionen in Flotte und Luftwaffe an, besonders die Kampfflugzeuge drohen zu überaltern.

Zudem können sich die Chinesen von einem Mondflug wenig kaufen. Propagandistisch wird das überschätzt, die Amis waren nämlich vor 40 Jahren schon da.

Allerdings wäre es schon eine verlockende Idee, die Kosten des Mondfluges teilweise vom Militär zahlen zu lassen. Damit könnte man der ISS Priorität im zivilen Programm geben und hätte trotzdem noch das Geld für den Mondflug (die 100 Milliarden sind für das Pentagon nicht unbedingt ein Klacks, aber viel leichter zu stemmen als für die NASA, zumal das Rüstungsbudget unter Bush eh in schwindelnde Höhen geklettert ist).

Aber ich glaube nicht, das das Obama durchbekommt. Da dürfte es zu viele Wiederstände geben.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: jakda am 03. Januar 2009, 16:59:58
alswieich
Zitat
Wollte nur mal allgemein anmerken, daß das Militär (egal welchen Landes) zu 100 % vom Steuerzahler bezahlt wird

MR
Zitat
Allerdings wäre es schon eine verlockende Idee, die Kosten des Mondfluges teilweise vom Militär zahlen zu lassen.

Das Milität ist der Staat - man könnte also auch gleich das Geld in die Raumfahrt geben - als den Umweg über das Militätbudget zu gehn...
Ich glaube, die Sache zielt auf zwei Dinge:
- Reine Propaganda zum Einschwören der Nation (China könnte besser sein...)
- Verschleierung von Gelder für militärische Zwecke, so nach Art: "Seht doch, was wir dem Miltär geben nutz doch der Raumfahrt..."

Grüße
jakda...
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: GG am 03. Januar 2009, 17:23:56
Zitat
Zudem können sich die Chinesen von einem Mondflug wenig kaufen. Propagandistisch wird das überschätzt, die Amis waren nämlich vor 40 Jahren schon da.
Ich weiß nicht, wie viele Chinesen Du kennst, aber diejenigen, mit denen ich persönlich gesprochen habe, sind mächtig stolz drauf und sehen in diesen Aktivitäten auch ein Zeichen für die gewachsene Bedeutung ihres Landes.

Außerdem sind 100 Milliarden Dollar nur in den USA nötig, um zum Mond zu kommen. Ich bin der Überzeugung, man schafft es auch mit 100 Milliarden Yuan oder 100 Milliarden Rubeln. Allerdings auch mit 100 Milliarden Euro.  ;)

Die CZ 5 kommt und mit vielleicht zweimal 25 Tonnen dürfte man ein ausreichend großes Gespann zum Mond bringen können. Es wird aber noch ein Weilchen dauern.

GG
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: MR am 03. Januar 2009, 17:27:07
Zitat
alswieich
Das Milität ist der Staat - man könnte also auch gleich das Geld in die Raumfahrt geben - als den Umweg über das Militätbudget zu gehn...
Ich glaube, die Sache zielt auf zwei Dinge:
- Reine Propaganda zum Einschwören der Nation (China könnte besser sein...)
- Verschleierung von Gelder für militärische Zwecke, so nach Art: "Seht doch, was wir dem Miltär geben nutz doch der Raumfahrt..."

Du vergisst hier die US Politik. Du hast natürlich Recht, Steuergelder sind Steuergelder. Aber leider ist es nicht so einfach. Es ist in den USA leider viel leichter, ein höheres Verteidigungsbudget durchzubekommen als ein erhöhtes NASA Budget. Vergleich nur mal, wie stark der Verteidigungshaushalt im Vergleich zum NASA Haushalt seit Bush gestiegen ist. Die NASA hat da leider immer ziemlich schlechte Karten und darf sich freuen, wenn ihr Budget inflationsbereinigt gleich hoch bleibt.

Das NASA Budget um einige Milliarden im Jahr zu erhöhen ist da fast unmöglich, während 20 Milliarden im Jahr mehr in die Verteidigung überhaupt kein Problem sind. Sollte man also tatsächlich überlegen, das Mondflugprogramm zum Teil mit Geldern des Pentagons zu finanzieren, so stehen die Chancen für eine Verwirklichung weit höher. Man darf hier nicht vergessen, das es sehr oft das Militär war, das der NASA zu Hilfe gekommen ist. Ohne das starke millitärische Interesse wäre zb auch die Entwicklung des Shuttles Ende der 70er eingestellt wurden.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: MR am 03. Januar 2009, 17:47:04
Zitat
Ich weiß nicht, wie viele Chinesen Du kennst, aber diejenigen, mit denen ich persönlich gesprochen habe, sind mächtig stolz drauf und sehen in diesen Aktivitäten auch ein Zeichen für die gewachsene Bedeutung ihres Landes.

Außerdem sind 100 Milliarden Dollar nur in den USA nötig, um zum Mond zu kommen. Ich bin der Überzeugung, man schafft es auch mit 100 Milliarden Yuan oder 100 Milliarden Rubeln. Allerdings auch mit 100 Milliarden Euro.  ;)

Die CZ 5 kommt und mit vielleicht zweimal 25 Tonnen dürfte man ein ausreichend großes Gespann zum Mond bringen können. Es wird aber noch ein Weilchen dauern.

Für die Chinesen selber wäre das sicher eine eine Frage des Nationalstolzes, aber international wird das weit weniger Eindruck machen.

Auch die CZ 5 ist kein geeigneter Träger für ein Mondflugprogramm (es sei denn, du willst für einen Flug zum Mond 4 CZ 5 starten). Zudem ist die CZ 5 massiv hinter dem Zeitplan und wird wohl nicht vor 2015 fliegen. Daneben setzt die Entwicklung der Mondflug Hardware (insbesondere des Mondlanders) weit mehr vorraus, als die Modifikation eines Sojus Raumschiffes.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: MR am 03. Januar 2009, 17:52:02
Zitat
Ich kalkuliere,das würde die IV-Heavy wieder ins Spiel bringen.Diese müsste aber verstärkt werden.Zur Zeit hat sie etwa die Leistung einer Proton.
Für eine Man-rated Version dürfte Boing schon vorbereitet sein.
Unverzichtbar für Mond oder Planetenflüge bleibt aber ein Schwerlaster in der 100 bis 150t-Klasse.
Meiner Ansicht nach hätte man sich hier viel mehr mit einer grösseren Version des Shuttle C beschäftigen sollen.

Ich tippe eher auf die Atlas 5 Heavy. Auch wenn es die Heavy Version erst auf dem Papier gibt, so ist die Atlas bisher weit häufiger geflogen, man kennt diesen Träger also besser. Zudem sind die Triebwerke praktisch Man Rated (das RD 180 stammt vom RD 170, dem Triebwerk der Energija Booster ab), was beim RS 68 der Delta 4 nicht der Fall ist (das ist lediglich auf Kostenersparnis optimiert).
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: GG am 03. Januar 2009, 18:08:50
Zitat
Für die Chinesen selber wäre das sicher eine eine Frage des Nationalstolzes, aber international wird das weit weniger Eindruck machen.
Nunja, man würde Russen, Japaner und Europäer hinter sich lassen. Ich denke schon, dass dies Eindruck machen würde. Auf unsere dummen Politiker vielleicht nicht...

Außerdem bedeuten Fortschritte in der Raumfahrt auch mehr Erfahrung, Entwicklung der Infrastruktur, Technik und Wissenschaft. Das gefährdet auch hierzulande Einiges. Die Japaner haben uns schon "ein paar" Bereiche abgeluchst, in denen wir mal führend waren. Man solle nicht denken, das könne nicht wieder passieren.

Insofern tut auch die US-Adminsitration recht daran, der Raumfahrt weiterhin einen großen Stellenwert einzuräumen und nicht alles Know-How nur zu importieren.

GG
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Sucher42 am 05. Januar 2009, 13:36:12
Hallo,

nun hat da Obama ja auch nach der Ariane 5 gefragt. Wie sind da die Aussichten ? Plant er vielleicht eine amerikanisch/europäische (oder mehr ? ) Kooperation ?

Grüsse

Peter
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: KSC am 07. Januar 2009, 12:20:27
NASA Administrator Michael Griffin hat, wie andere Spitzenbeamte der Bush Administration, seinen Rücktritt zum 20. Januar, also der Amtseinführung des neun Präsidenten,  erklärt.
Das Obama Transision Team hat ihn erwartungsgemäß nicht gebeten solange im Amt zu bleiben, bis ein Nachfolger bestimmt ist.
Da der 19. Januar in den USA ein Feiertag ist, wird damit der 16. Januar Griffins letzter Tag im Amt sein.
Übergangsweise wird der Stellvertretende Administrator Scolese die Geschäfte führen.

Als heißester Kandidat für die Griffin Nachfolge gilt wie schon berichtet der ehemalige Astronaut Charlie Bolden.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Crest am 07. Januar 2009, 15:32:31
Zitat
NASA Administrator Michael Griffin hat, wie andere Spitzenbeamte der Bush Administration, seinen Rücktritt zum 20. Januar, also der Amtseinführung des neun Präsidenten,  erklärt.
Das Obama Transision Team hat ihn erwartungsgemäß nicht gebeten solange im Amt zu bleiben, bis ein Nachfolger bestimmt ist.
Da der 19. Januar in den USA ein Feiertag ist, wird damit der 16. Januar Griffins letzter Tag im Amt sein.
Übergangsweise wird der Stellvertretende Administrator Scolese die Geschäfte führen.

Als heißester Kandidat für die Griffin Nachfolge gilt wie schon berichtet der ehemalige Astronaut Charlie Bolden.

Gruß,
KSC


Weißt Du zufälligerweise, was Boldens Meinung zum Constallation-Projekt ist, bzw wie seine Vorstellungen zur weiteren bemannten Raumfahrt der USA aussehen?

René

EDIT: Ich habe eben gesehen, dass meine Frage zumindest zum Teil bereits im NASA-Thread beantwortet wurde. Dann sollten weitere Antworten besser auch im NASA-Thread erfolgen.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Androide am 09. Januar 2009, 10:31:00
Ich denke diese Obama-Meldung passt hier ganz gut rein:

*

http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2042409 (http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2042409)

Edit: Zitat gelöscht
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Holi am 09. Januar 2009, 10:58:13
Hallo,

Bei dieser Parade am 20. Januar wird auch die STS-126 Crew anwesend sein.

http://www.nasa.gov/topics/people/features/NASA_56th_inaugural.html

Gruß
Holi
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: -eumel- am 13. Januar 2009, 03:49:09
Obama muß einige Entscheidungen fällen, um nach seiner Amtseinführung den Weg seiner Politik aufzuzeigen.
Unter anderem wird er auch seiner Raumfahrtbehörde den Weg weisen und einen neuen NASA-Administrator einsetzen.

In den letzten Wochen hat Obamas Team viele Informationen von der NASA eingesammelt und sich auch über Alternativen informiert, um möglichst vielseitige Optionen für die Entscheidungsfindung auf dem Tisch zu haben.

Am 9. Januar 2009 hatte das Obama Transition Team das DIRECT Team eingeladen um sich das DIRECT Programm (http://directlauncher.com/) vorstellen zu lassen.

DIRECT (http://directlauncher.com/) wäre wahrscheinlich sicherer, schneller und billiger als ARES und ich finde es gut, daß die Jungs nun endlich die Möglichkeit hatten, ihr Projekt offiziel vorzustellen. [size=9](Quelle)[/size] (http://www.popularmechanics.com/science/air_space/4298615.html)

Allerdings dürfte das inzwischen zu spät sein, nachdem Griffin schon vor Monaten den Auftrag zur Entwicklung von ARES I unterzeichnet hat und bereits beträchtliche Gelder geflossen sind.

Vorerst wird Obamas Team keine der Möglichkeiten bewerten - das bleibt dem neuen Präsidenten nach seiner Amtseinführung vorbehalten.

Wenn er sich aber auf seiner Parade Astronauten und ein Mondauto vorführen läßt, könnte das schon ein Hinweis in Richtung bemannte Raumfahrt und Mondprogramm sein.
Die Presse wird sich darauf stürzen und das Mondauto gut ins Bild setzen.
Danach wird er kaum sagen 'April April, wir fliegen nicht zum Mond!' ;)
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: tobi453 am 14. Januar 2009, 08:52:00
Der Airforce General Scott Gration soll NASA-Administrator werden. Der Mann hat nahezu keine Raumfahrterfahrung. Allerdings steht er Obama sehr nah.

Momentan ist er offenbar Direktor im "U.S. European Command, Stuttgart-Vaihingen, Germany".

Quelle:
http://www.space.com/news/090113-obama-nasa-administrator.html

Hier seine Biografie:
http://www.af.mil/bios/bio.asp?bioID=5605
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: gorgoyle am 14. Januar 2009, 09:17:08
Ich bin überzeugt davo, daß er das Effizienz-Problem der NASA in den Griff kriegen würde.  ;D
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: KSC am 14. Januar 2009, 09:37:05
Immerhin war er mal ein Jahr lang Assistent eines NASA Vizeadministrators.
Gration hat Obama im Wahlkampf unterstützt und bekommt jetzt als „Belohnung“ den NASA Administratoren Posten – keine guten Voraussetzungen –

Gruß,
KSC
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Speedator am 14. Januar 2009, 11:01:50
Manchmal ist es ja auch ganz gut, wenn jemand von außen kommt und NASA-Verbindung ist ja auch in seiner Vita.

Klüngel ist sicherlich nicht unbedingt optimal. Allerdings ist das doch eher die Regel. Dem Lobbyismus der NASA ist sowas natürlich zuträglich.

Im Endeffekt wird man es sowieso, wie schon so oft, erst nachher beurteilen können...
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Kreuzberga am 14. Januar 2009, 12:19:06
Einen General der Air Force zu benennen passt zu der Strategie NASA und Military Space näher zusammenzubringen. Was das für Auswirkungen auf NASA haben wird, bleibt auch abzuwarten.

Gehe ich recht in der Annahme, dass General Gration eher für eine Beibehaltung der bisherigen Constellation-Architektur steht?
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: KSC am 14. Januar 2009, 12:32:41
Das wird er dir derzeit wohl nur selber sagen können ;-)
Ihn und vor allem seine Ansichten kennen wohl nur Insider des Obama Teams. Bei der NASA weiß da keiner was.
Eins steht jedoch fest, wenn er die NASA versucht so zu führen, wie das beim Militär üblich ist, dann wird das ganz sicher nicht gut gehen.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Schillrich am 14. Januar 2009, 12:44:44
Naja, was ist denn "beim Militär so üblich"? Wir haben auch unsere Projekte, stimmen uns ab, planen, diskutieren ...
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: gorgoyle am 14. Januar 2009, 13:32:11
Ist der Begriff "militärische Umgangsform" auf eine Fabel zurückzuführen?
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Schillrich am 14. Januar 2009, 13:53:16
Dieser und ähnliche Begriffe und so wie sie oft gebraucht wird, sind ein Stereotype. Ich bin selbst Offizier und habe (hoffentlich) Einiges an Diensterfahrung aus verschiedenen Bereichen. Alles über den Kamm "beim Militär üblich" zu scheren, wird der Sache nicht gerecht. Das ist genauso wie zu sagen: Raumfahrt ist Steuergeldverschwendung. Da springen hier auch alle auf die Barrikaden und regt sich über Pauschalisierung auf.
Das Militär führt umfanreiche und komplexe Beschaffungsprojekte durch und kennt sich mit großen Logistikkreisläufen aus. Die Erfahrungen und die Vorgehensweisen bei solchen Projekten zählen, und werden durch solche Phrasen vollkommen ignoriert. Wie wir solche Projekte betreiben ist weit jenseit von dem, was mit "beim Militär so üblich" gemeint ist.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: KSC am 14. Januar 2009, 13:58:47
Zitat
Naja, was ist denn "beim Militär so üblich"?
Vorsicht: Ich hatte in meiner Aussage das „so“ nicht drin.
Mit dem „so“ klingt die Formulierung nämlich sehr despektierlich, was von mir nicht gemeint war und deshalb habe ich das „so“ auch nicht geschrieben!

Was ich meine, ist dass man eine zivile, sehr heterogene Behörde mit mannigfaltigen Aufgaben und ganz anders gearteten Hierarchien, Kommunikationswegen und auch Sachzwängen nicht so führen kann, wie das ein General bei den Streitkräften tut bzw. tun muss.

Streitkräfte und eine staatliche Behörde, das sind zwei ganz verschieden geartete Organisationen die deswegen auch verschieden geführt werden müssen.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Schillrich am 14. Januar 2009, 14:10:01
Sorry für das "so" im Zitat. Dass ich es geschrieben habe, spiegelt wieder wie ich deine Aussage verstanden habe.

Mein letzter Senf dazu und dann können wir das Thema auch ablegen:

"Das übliche Militärische" und die "militärische Umgangsform" wird in der Öffentlichkeit schnell gleichgesetzt mit dem was man aus (schlechten) Militärfilmen kennt. Das Ganze ist vielschichtiger und hängt von der Führungsebene ab.
Ein Gruppenführer um Einsatz gibt seine Befehle auf seine Art. Da kann nicht diskutiert werden, da muss gehandelt werden. Dabei kann es dann auch einen härteren Ton geben, bzw. muss es geben.
Wenn wir hier in einer Kommandobehörde Projekte durchführen, Pläne erstellen, Konzepte diskutieren, Aufträge erteilen, dann schreien wir uns nicht über den Flur an. Wir sitzen ganz normal wie in jeder Firma zusammen und reden offen, gleichberechtigt und auch kontrovers, um ein Ergebnis zu erzielen.
Ich glaube diesen Punkte versteht man eben nicht unter "militärisch üblich".
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: KSC am 14. Januar 2009, 14:24:22
Genau so hatte ich das auch gemeint (auch wenn es durch die Formulierung missverständlich rüber kam).
Das Militär ist eine sehr vielschichtige Organisation, wie auch die NASA, aber das Militär und die NASA unterscheiden sich eben.
Nicht mehr und nicht weniger wollte ich damit zum Ausdruck bringen.

Gruß,
KSC
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Trigger am 15. Januar 2009, 16:30:43
Vielleich ist Obama´s Entscheidung ja auch der erste Schritt in richtung zusammenarbeit zwischen Nasa und Militär in Bezug auf Forschung, Entwicklung und vor allem Kosteneinsparung !?!
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: macmensa am 21. Januar 2009, 14:03:04
Hi atall...

hätte zwar in verschiedene Threads gepasst, denke aber hier isses am besten aufgehoben... Seit gestern ist es ja nun soweit und Barak Obama ist vereidigt... Im Anschluss nahm er vor dem Weissen Haus auf einer Ehrentribüne die Parade zu seiner Einführung ab.

Den Abschluss der über 13.000 teilnehmenden Schülern, Studenten, Waffengattungen, Polizisten und Feuerwehrmännern bildete dann die NASA. Mit Buzz Aldrin und der erfolgreichen Endeavour STS-126Crew und einem besonderen Highlight. Dem [size=14]LER - Lunar Electric Rover (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4671.msg84819#msg84819)[/size]

Ich habe hier nun einige Screensshots der Vorbeifahrt erstellt und hoffe Sie gefallen euch:


(http://www.commlife.de/images/parade/NASA%206.jpg)[/tr]   [tr]   (http://www.commlife.de/images/parade/NASA%2018.jpg)[/tr]

[td][tr](http://www.commlife.de/images/parade/NASA%201.jpg)[/tr][tr]   (http://www.commlife.de/images/parade/NASA%2081.jpg)[/tr][/td]

[td][tr](http://www.commlife.de/images/parade/NASA%2017.jpg)[/tr][tr]   (http://www.commlife.de/images/parade/NASA%207.jpg)[/tr][/td]

[td][tr](http://www.commlife.de/images/parade/NASA%2013.jpg)[/tr] [tr]   (http://www.commlife.de/images/parade/NASA%2016.jpg)[/tr][/td]

[td][tr](http://www.commlife.de/images/parade/NASA%2014.jpg)[/tr][/td][tr][/tr]
[/table]

Nach der Anfahrt hat der Rover eine Pirouette vor der Tribüne gemacht. Und nachdem Obama schon 3 Stunden dort gestanden hat, hat man ihm doch angemerkt, das das zum Abschluss der Parade nochmal ein wirklich begeisterndes Highlight war.

Nach der Pirouette löste sich einer der Astronauten von der Kabine, nahm die Fahne und marschierte der NASA Delegation voran um die Parade zu beenden.

Ich hoffe wirklich, das trotz aller wichtiger Probleme die Obama zu lösen hat, diese Vorführung einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen hat, wenn er demnächste zu den NASA relevanten Entscheidungen kommt....

In diesem Sinne.... Mac
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Schillrich am 21. Januar 2009, 14:14:29
Ich hätte erwartet er pflanzt die Flagge "symbolisch auf den Mondboden", anstatt einfach nur davon zu marschieren.
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: -eumel- am 25. Januar 2009, 03:56:08
Zitat
Ich hätte erwartet er pflanzt die Flagge "symbolisch auf den Mondboden", anstatt einfach nur davon zu marschieren.
Warum diese Einschränkung?
Es heißt doch 'Moon, Mars and beyond'! 8-)
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: knt am 26. Januar 2009, 16:12:19
Zitat
Obama lässt die Nasa zappeln

Noch hat der neue US-Präsident Barack Obama nicht erklärt, wie er sich die Zukunft der US-Raumfahrt vorstellt. Führungslos und ohne klare Perspektive treibt die Nasa derzeit dahin. Doch Obamas Entscheidungen haben nicht nur für die US-Weltraumbehörde Konsequenzen – auch die europäische Raumfahrt könnte betroffen sein.

http://www.handelsblatt.com/technologie/forschung/obama-laesst-die-nasa-zappeln;2133884
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: Schillrich am 26. Januar 2009, 19:02:50
"Führungslos und ohne klare Perspektive treibt die Nasa derzeit dahin ..."

Weil es eine Woche keinen Administrator gibt und Obama noch keine Aussage getroffen hat, treibt die NASA also dahin. Ja, in allen Spacecentern sitzen die Leute nur da, vollkommen perspektivlos, verzweifelt. Den ganzen Tag lang wird nur Kaffee getrunken, alle Konzepte wurden schon durch den Kamin gejagt, sind jetzt ja eh wertlos ... usw. ...

Da drüben liegt gerade alles am Boden.

::)
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: knt am 26. Januar 2009, 19:15:40
Tjo, was sollen sie den auch anderes machen? Ohne Führer sind die Menschen nun einmal verloren, und ohne Manager wird nicht gearbeitet - so meint das Handelsblatt - wen wunderts? :P
Titel: Re: Fragen des Obama Transition Teams an die NASA
Beitrag von: KSC am 26. Januar 2009, 19:36:02
Wer sich für Fakten interessiert, sollte sich statt den dämlichen Handelsblatt Artikel diesen Link anschauen:
http://history.nasa.gov/pocketstats/sect%20A/NASA%20Admin.pdf

Daran sieht man, dass es durchaus nichts ungewöhnliches ist, dass sich ein  Präsident Zeit lässt bis er einen neuen NASA Administrator ernennt und es deshalb überhaupt nicht außergewöhnlich ist, dass die NASA eine weile keinen, bzw. nur einen geschäftsführenden Administrator hat.
Im Gegenteil, wenn Obama einen neuen NASA Administrator noch vor seiner Amtseinführung ernannt hätte, dann wäre das außergewöhnlich gewesen.

Gruß,
KSC