Raumcon
Raumfahrt => Organisationen, Unternehmen und Programme => Thema gestartet von: tobi453 am 18. April 2006, 19:45:52
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Wie ich gerade auf http://www.spaceref.com/news/viewpr.html?pid=19608 gelesen habe, hat die NASA ein Flüssig-Methan-Flüssig-Sauerstoff-Triebwerk 103 Sekunden erfolgreich getestet. Ein solches Triebwerk wird vor allen Dingen für einen Marsflug nach dem Konzept von Robert Zubrin (Mars Direct) gebraucht. Bei diesem Konzept soll der Treibstoff(Methan und Sauerstoff) für den Rückflug vom Mars auf dem Mars hergestellt werden, indem man Ressourcen vor Ort nutzt.
Titel geändert, tobi453
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Der Wasserstoff für die Methanherstellung soll aber sicherheitshalber von der Erde mitgebracht werden. Das sind aber nur etwa 5% des gesamten Treibstoffes.
GG
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XCOR Aerospace hat erfolgreich ein Methan-Triebwerk getestet.
Mehr Infos:
http://www.space.com/businesstechnology/070507_methane_rocket.html
Hier gibt's ein Video vom Test (könnte sein, dass ihr vorher noch so ein blödes Reklamevideo anschauen müsst):
http://www.space.com/php/video/player.php?video_id=070407testfiring
[EDIT]
Hier Video von der NASA:
http://science.nasa.gov/headlines/y2007/images/methaneblast/testfiring.wmv
Hier noch ein Bild:
(http://www.xcor.com/gallery/main.php?g2_view=core.DownloadItem&g2_itemId=1303&g2_serialNumber=3)
und noch ein Bild:
(http://www.xcor.com/gallery/main.php?g2_view=core.DownloadItem&g2_itemId=1307&g2_serialNumber=2)
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Ich erkenne da keine Charakterristische Form der Düse. Handelt es sich hier vielleicht um einenn Test der Turbopumpen und der Brennkammer?
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Hallo
In einer Sendung bei NTV wurde das auch gezeigt. :D :D
Andreas :) ;)
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Bin da eher sehr skeptisch. Versuche ein Methan-Triebwerk zu entwicklen gab es bereits einige. Das Problem war aber immer die teils extrem schwache Leistung. Ob damit jetzt der große Durchbruch erfolgt ist kann bezweifelt werden, der Space.com Artikel schreibt ja auch dass das getestete Triebwerk eher schwach ist.
Ein anderes Problem war die Entwicklung von Tanks aus Verbundwerkstoffen, was hierfür wohl notwendig ist. Sowohl JAXA als auch NASA sind damit gescheitert.
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das sieht echt cool aus...
aber auf dem Mars bestimmt anders...
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Selbst WENN es einmal ein leistungsfähiges Methantriebwerk geben sollte, gibt es da noch ein weiteres Problem. Mit herkömmlichen Triebwerken haben wir mittlerweile sehr detailreiche operative Erfahrungen. NASA, ESA, JAXA etc. wissen daher wie diese sich unter den verschiedenen Bedingungen verhalten. Mit Methantriebwerken haben wir dies nicht.
Folge: der Einsatz von Methantriebwerken ist eher unrealistisch.
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Mit herkömmlichen Triebwerken haben wir mittlerweile sehr detailreiche operative Erfahrungen.[...]Mit Methantriebwerken haben wir dies nicht.
Folge: der Einsatz von Methantriebwerken ist eher unrealistisch.
Da ist die Frage, wie "wir" (also ich habe ja keine Erfahrung mit Raketentriebwerken...) dieser Logik folgend überhaupt Erfahrung mit konventionellen Triebwerken sammeln konnten. Da muß doch was schrecklich schief gelaufen sein! Wie konnte man den nur Sachen machen die man noch nie zuvor gemacht hat! Wer denkt sich bloss all dieses neumodische Zeugs aus!
Wir wissen doch alle - und das ist doch auch umfangreich und ausschöpfend bewiesen, das es ein Fehler war von den Bäumen herrunter zu steigen! Was allerdings noch nicht bewiesen ist, ist die Frage ob "wir" (also ich ja ganz bestimmt!) jemals in den Bäumen gewesen sind.
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Es wird zwar immer nach Innovationen geschrien, Fakt ist aber das nur die wenigsten Patente in ein Produkt münden. Der größte Teil bleibt ungenützt. Mangelnde operative Erfahrungen sind ein Grund dafür.
So sinnvoll bestimmte Innovationen auf dem Papier auch erscheinen mögen, die Hürden vor ihrem Einsatz sollte man nicht unterschätzen!
In der bemannten Raumfahrt gilt dies umso mehr. als hier Sicherheitsaspekte eine noch größere Rolle spielen.
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Es wird zwar immer nach Innovationen geschrien, Fakt ist aber das nur die wenigsten Patente in ein Produkt münden.
Soweit ich weiß gibt es - gerade in den USA auch für jeden Scheiß ein Patent. Daran kannst du das meiner Meinung nach nicht festmachen, den wir müßen schon unterscheiden, ob es sich um ein revolutionären Klopapierhalter oder um ein neues Raketentriebwerk dreht.
So sinnvoll bestimmte Innovationen auf dem Papier auch erscheinen mögen, die Hürden vor ihrem Einsatz sollte man nicht unterschätzen!
Das Foto von dem Triebwerk schaut aber nicht gerade wie auf Papier gemalt aus! Die erste Hürde - der sprung vom Papier zum Prototypen scheint also schon vollzogen zu sein. Welche Möglichkeiten wirklich in diesem Triebwerk stecken, sollten wir doch abwarten - vieleicht wird es was, vielleicht wird es nichts. Angucken sollte man sich das auf jeden Fall!
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Natürrlich betritt man Neuland, bei vielen Innovationen. Doch so unvorbeireitet und unvorhersehend ist der Einsatz des Methans nicht. Ich bringe hier noch ein Mal ein Paar Pro's :
Bernd Leitenberger bringt in seinen Aufsätzen über die chemische Treibstoffe in der Raketentechnik (http://www.bernd-leitenberger.de/raktreib2.shtml) folgendes:
Da der spezifische Impuls mit steigendem Wasserstoffgehalt ansteigt, gibt es seit einigen Jahren die Überlegung flüssiges Methan als Treibstoff zu verwenden. Der Wasserstoffanteil liegt dabei etwa doppelt so hoch wie bei Kerosin. Der spezifische Impuls liegt daher deutlich höher bei 3450-3700 m/s. Flüssiges Methan ist allerdings wie flüssiger Wasserstoff ein kryogener Treibstoff und siedet schon bei -162 °C.
Der Treibstoff ist billiger als Wasserstoff, und leichter als dieser aufzubewahren (LH2 (http://de.wikipedia.org/wiki/LH2) siedet ab -253°C, der WiKi nach). Sogar der flüssiger Stickstoff, was sehr breit verwendet wird, siedet bei -196°C. Sogar Sauerstoff muss etwas kühler als Methan gehalten werden (unter -183°C). Ich sehe daher bei der Verwendung des Methans schon eine gute Voraussetzung und Vorteile, was günstige Infrastruktur und Ansprüche an die Technik angeht.
Und um es noch ein Mal zu verdetlichen, liegt der Spez.Impus über dem des Kerosins, Wasserstoff ist zwar deutlich höher drüber, aber wesentlich aufwändiger zu handhaben. Deswegen versprechen Methantriebwerke einen guten Kompromiss zwischen Hochen Performance und günstigeren und sicheren Umgang
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SO ÄHNLICH HAB ICH DAS AUCH GESAGT
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Noch 2 Vorteile:
1. Die ev. vorhandene Kerosin-Triebwerke lassen sich rel. einfach auf Methan umbauen;
2. Weil die Siedetemp. von Methan und LO2 nicht sehr unterschiedlich ist, braucht man keine aufwendige Thermoisolierung zw. deren Tanks --> leichtere Bauweise, als bei LO2+LH2 oder LO2+Kerosin.
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Northrop Grunman hat ein neues 100 lbf(448N) Reaction Control-Triebwerk vorgestellet, das Methan als Treibstoff nutzt.
Northrop Grumman Completes 'Green Propulsion' Engine for NASA Missions to Moon, Mars and Beyond (http://www.irconnect.com/noc/press/pages/news_releases.html?d=153433)