Raumcon
Raumfahrt => Organisationen, Unternehmen und Programme => Thema gestartet von: tobi453 am 02. Juni 2008, 14:16:05
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Die ESA hat in einer vorläufigen Studie herausgefunden, dass die CO2 Bilanz pro Passagier(!) bei einem suborbitalen Raumflug besser ist als bei einem Transatlantikflug. Jedoch will man sich zu den genauen Zahlen erst nach detaillierteren Arbeiten äußern.
Gute Neuigkeiten. :) Dass heißt statt in den USA Urlaub zu machen lieber mal in das Weltall fliegen. ;)
Quelle:
http://www.flightglobal.com/articles/2008/06/02/224354/suborbital-travel-has-low-carbon-footprint-says-esa.html
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Dieser Vergleich ist doch albern. Das eine ist ein Langstreckentransportflug, um die "halbe" Welt, mit anschließendem Mehrwert/Aktivität am Zielort. Das andere ist ein Kurztrip zu einem Fun-Event, ohne "Mehrwert".
Wer so eine Untersuchung genehmigt hat ... oder diesen Vergleich von Äpfeln mit Birnen beauftragt hat ... ::)
Ich lasse dann meinen Arbeitsweg per Rad (oder Auto, je nach Witterung) auch mal mit suborbitalen Hopsern vergleichen ... raten wir mal, wer da die bessere CO2-Bilanz hat ... man man man ::)
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Solche Kritik von dir an einer ESA-Studie? ;D Und welchen Mehrwert gibt es denn bei einem USA-Urlaub, das ist doch auch oft ein Fun-Tripp oder?
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Solche Kritik von dir an einer ESA-Studie? ;D
Touché ... ;)
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Ich denke auch, man sollte sich mindestens bis dahin mit Kommentaren zurückhalten, bis die genauen Details öffentlich sind.
An sich halte ich das auch für ein wenig Obstsalat.
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Ich denke, die Studie zielt auf die CO2-Bilanz von suborbitalen Ort-zu-Ort Flügen im Vergleich zu atmosphärischen Ort-zu-Ort Flügen.
Da es aber bisher kein einziges Vehikel gibt, dass zu solchen suborbitalen Flügen in der Lage wäre (SpSh II (irgendwie widerstrebt es mir die gängige Abkürzung zu benutzen :P) kann keine weiten Distanzen zurücklegen), macht es wenig Sinn eine wirkliche CO2-Bilanz aufzustellen.
Allenfalls kann man abstrakt spekulieren, dass ein suborbitaler Flug ab einer gewissen Distanz CO2-bezogen günstiger wäre, da ein großer Teil des Fluges außerhalb der Atmosphäre stattfinden würde und so selbst wenn der Antrieb gezündet wird kein CO2 in die Atmosphäre geblasen wird.
Diese Perspektive könnte die Entwicklung von entsprechenden Vehikeln beschleunigen, auch wenn sich am Ende herausstellen sollte, dass die angepeilte Umweltfreundlichkeit doch eher theoretischer Natur ist.
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Die CO2-Bilanz hängt bei allen Verkehrssystemen auch davon ab, welcher Treibstoff verwendet wird - und wie dieser Treibstoff hergestellt wurde. Ich könnte mir vorstellen, dass die CO2-Bilanz eines suborbitalen semiballistischen System in der Art des "Hopper", den man für den interkontinentalen Flugverkehr einsetzt, besser sein kann, als die eines konventionellen Flugzeugs. ("Katapult"-Start mit Transrapid-Technik, weitere Beschleunigung zunächst mit Wasserstoff-RAM-Jet, in der Exosphäre dann mit Wasserstoff-Sauerstoff-Raketentriebwerken, wobei der Wasserstoff mit Elektrolyse gewonnen wird. Der nötige Strom wird CO2 neutral z. B. mittels Solarkraftweken oder - ich weiß, das ist "pfui" ;) - Kernkraftwerken gewonnen.)
Abgesehen davon wäre ein suborbitaler Interkontinentalgleiter das schnellste überhaupt technisch mögliche Verkehrsmittel. Allerdings wäre der Aufwand für die nötige Infrastruktur der "Raumhäfen" enorm.