Raumcon
Raumfahrt => Organisationen, Unternehmen und Programme => Thema gestartet von: chris am 30. Juli 2005, 03:15:04
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Habe schon so manches über die Apollo-Missionen gelesen,
bis hin zu ganz verrückten Verschwörungstheorien.
Aber mich interessieren heute mal 2 andere Fragen.
1. In Zusammenhang mit den Apollo-Flügen ist desöfteren
von sog. "Hybridbahnen" die Rede. Was versteht man darunter? Wo liegt der Unterschied zu den normalen Freiflugbahnen?
2. Stimmt es, daß bereits 1966 im Rahmen des Gemini-
Projektes eine bemannte Mondumrundung geplant war,
die jedoch später zu gunsten des angelaufenen Apollo-
projektes aufgegeben wurde?
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1. Da muss ich passen...
2. Ja, das stimmt. Ich glaube es waren aber eher Studien, keine festen Pläne.
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Naja, zu den sog. Hybridbahnen gibt es leider kaum Hinweise (außer der Tatsache, daß es sich um eine besondere Variante von Mondflugbahnen handelt.)
Was die Mondumrundung mit Gemini 1966 betrifft, so
wollte man wohl mit der Titan 3C einen Versuch unternehmen, um den Russen zuvorzukommen.
Man entschied sich aber doch auf Apollo zu warten.
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Moin,
Zur >Mondumrundung< von einer GEMINI-Kapsel stelle ich fest, dass es nicht geplant bzw. auch nur angedacht war, dieses zu tun.
In seiner vorzüglichen Vortragsreihe hat Prof. Dr. F. Gärtner, RWTH Aachen im Wintersemester 2003/04 ausdrücklich darauf hingewiesen. Ich zitiere: ...das Projekt GEMINI ( 61-66) ist als *Zwischenprogramm* für das APOLLO-Programm (60-72) gedacht, um komplexere Raumfahrzeuge und -manöver zu erproben. und weiter: ...APOLLO-Aufgaben hat GEMINI nicht zu absolvieren.
Jerry
ad infinitum
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Prof. Gärtner sagt hier nur, dass das Gemini Programm ursprünglich als Zwischenschritt zwischen Mercury und Apollo gedacht war und da hat er Recht. Das ändert nichts daran, dass es ernsthafte Überlegungen bei der NASA und beteiligten Firmen gab, Gemini für Mondmissionen einzusetzen, einschließlich Mondlandungen.
Infos gibt's hier:
http://www.astronautix.com/articles/bygemoon.htm
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Hi, Gero; dein Hinweis auf die Internetseite war prima....,
leider reicht mein Englisch nicht aus um alles wirklich zu verstehen. So sind mir zumindest 2 Dinge aufgefallen:
Da ist für die Gemini-Mondumrundung von einer "Double-Transtage" die Rede..., würde denn nicht eine Stufe genügen? (2 identische Raketenstufen hintereinander machen doch keinen Sinn?).
Außerdem habe ich da was von einer Saturn C-3 gelesen,
hat die je existiert? Es hat ja in den Sechzigern wohl viele
Projekte gegeben, die nie umgesetzt wurden....
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Naja, wie ich am Zuspruch sehe, scheint das Thema keinen großen Anklang zu finden.
Eine Bemerkung sei noch gestattet:
Die für das Apollo-Projekt gebaute Saturn 5 war schon
eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Mit den heutigen
Trägersystemen können max. 20-30 t Nutzlast transportiert
werden, die Saturn schaffte ca. 120 t. So etwas fehlt heute,
wenn man überhaupt solche Dinge wie bemannte Marsflüge
(oder die Rückkehr zum Mond) ins Auge faßt. Mit heutigen
Mitteln ist das nicht ohne weiteres möglich, man kommt an
einem neuen Schwerlasttransporter eben nicht vorbei.
(Die Shuttle-Technologie taugt dazu wenig).
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Moin Chris,
ich meine, dass ein Trägersystem für diese großen Massen nicht mehr notwendig ist. Wenn 60 Tonnen angesetzt werden ist das ok; denn seit der Saturn 5 haben sich im Materialwesen wie auch in der Computer- und Steuerungstechnik viele Dinge im Bereich Gewicht positiv verändert. Beispiel: Mein erstes tragbares Telefon Siemens S 4 wog um 1990 ca. 2,8 kg zuzüglich Autokabel und jetzt wiegt mein neues keine 70 g, bei sehr hoher Nutzungsmöglichkeit.
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Du sagst, 60 t würden eigentlich ausreichen.
Ich habe mal gelesen, daß für einen bemannten Marsflug
mind. 300 t Masse (ab Erdumlaufbahn) nötig sind.
Mit der Saturn wären dies theoretisch 3 Starts, bei deiner Vorgabe müßten dafür 5 Raketen starten und die Module
dann gekoppelt werden. Das ist auf jeden Fall aufwendiger!
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Moin Chris,
ich orientiere mich an einigen Konzepten bzw. Aussagen der *Planer* für die nächsten bemannten Raummissionen Mond bzw. Mars. Hier wird davon gesprochen, dass Material und Mensch getrennt in den Orbit geschaffen werden, also erfolgt die Komplettierung der Module im All und es erfolgt nicht ein direkter Weg von der Startrampe bis zum Target.
Also sollte doch die Annahme reichen; natürlich kann das Gewicht auch bei 70 Tonnen liegen.
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seit der Saturn 5 haben sich im Materialwesen wie auch in der Computer- und Steuerungstechnik viele Dinge im Bereich Gewicht positiv verändert.
Stimmt, Fortschritte auf diesen Gebeiten reichen aber bei weitem nicht aus, um die Masse zu halbieren. Treibstoff ist der entscheidende Faktor und der ist heute so schwer wie 1969.
Die NASA plant deshalb auch die Entwicklung eines neuen Schwerlastträgers auf Basis von Shutte-Komponenten. Er wird wahrscheinlich 100 Tonnen oder mehr in eine niedrige Erdumlaufbahn bringen können.
Die offizielle Ankündigung kommt diesen oder nächsten Monat.
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Moin Gereo,
aber Du sprichst doch sicher dann von einem *Endgewicht* von ca. 100 t. Dieses Endgewicht wird doch aber nicht komplett in´s Orbit gebracht.
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Moin,
sorry; hatte etwas vergessen. Habe mir das Buch von 1969 *Apollo Projekt* von W. Büdeler heute Nacht mehrmals angesehen und muss sagen, was da alles in diesem Umfeld der Miision geschaffen und erreicht wurde ist einfach *toll*.
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aber Du sprichst doch sicher dann von einem *Endgewicht* von ca. 100 t. Dieses Endgewicht wird doch aber nicht komplett  in´s Orbit gebracht.
Doch, der neue Schwerlasstträger wird eine Nutzlast von 100 Tonnen oder mehr in einem Stück (mit einem Start) in den Orbit bringen können. Für Marsmissionen könnte man die Nutzlast sogar bis auf 200 Tonnen steigern, indem man bis zu sechs Shuttle-Feststoffbooster am externen Tank montiert.
Lies dir mal diesen Artikel durch, sehr informativ: http://www.spaceref.com/news/viewnews.html?id=1057
Die größte (Shuttle-basierte) Träggerrakte, die hier angesprochen wird, hätte knapp 160 Tonnen Nutzlastkapazität.
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Bei einem solchen Träger müßten die H2/O2 -Triebwerke, die jetzt am Shuttleheck montiert sind, hinter dem großen
Tank angebracht werden (Wo sie allerdings nach dem Start
verloren gehen, also nicht wiederverwendbar wären).
Werden dafür eventuell völlig neue Antriebe verwendet?
Und wenn ja, welche.
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In Zusammenhang mit den Apollo-Flügen ist des öfteren
von sog. Hybridbahnen die Rede. Was versteht man darunter? Wo liegt der Unterschied zu den normalen Freiflugbahnen?
Eine normale Freiflugbahn wurde für Apollo 8, Apollo 10 und Apollo 11 sowie Sonde 5 bis Sonde 8 genutzt. Vorteil der normale Freiflugbahn ist, dass nach dem Einschuss des Raumfahrzeuges in die Bahn zum Mond ohne weitere (große) Kurskorrekturen eine sichere Rückkehr zur Erde möglich ist. Ein Versagen des Haupttriebwerkes wie bei Apollo 13 würde die sichere Rückkehr nicht gefährdet.
Nachteil der normalen Freiflugbahn ist die große Höhe über dem Mond. Dies hatte zur Folge, dass relativ wenig Nutzlast mitgenommen werden konnte. Ab Apollo 12 wurden die Flugbahnen auf eine sogenannte Hybridbahn verändert. Eine Hybridbahn ist eine sogenannte zusammengesetzte Bahn, die durch eine relativ kleine Kurskorrektur auf dem Weg zum Mond wesentlich näher an den Erdtrabanten heran führt. Damit reduzierte sich bei gleicher Masse der Mondfähre der Treibstoffbedarf für die Landung und den Wiederaufstieg erheblich. Die NASA nutzte die Hybridbahnen, um mehr Masse zum Mond (zum Beispiel einen Karren bzw. ein Rover) und mehr Mondgestein vom Mond zu transportieren.
Nachteil dieser Bahnen ist, dass nach dem Einschuss zum Mond eine weitere Kurskorrektur hinter dem Mond erforderlich ist, um bei einer Havarie (Apollo 13) wieder zur Erde zurück zukehren. Die Mondfähre hat bei Apollo 13 diese Aufgabe übernommen.
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Hi, Ingo;
vielen Dank für deinen Beitrag! Konnte bislang nirgends etwas genaues finden. Prima!!
Könnte mir die Sache visuell auch so vorstellen:
Die normale Freiflugbahn zum Mond entspricht wahrschein-
lich einer extrem langgezogenen Ellipse, während die sog.
Hybridbahn eher einer schmalen -8- ähnelt.
(Glaube auch mal so eine Abbildung gesehen zu haben.)
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Hallo Chris,
Zum Weiterlesen gibt es eine Arbeit ueber 'Hybrid Trajectory Spaces' unter:
http://db.cwi.nl/rapporten/abstract.php?abstractnr=1871
;)
Gruss, Volker
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Habe gehört, daß die NASA nach über 3 Jahrzehnten eine
Rückkehr zum Mond erwägt. Hört sich ja recht interessant an. Nur haben wir dafür meines Erachtens gegenwärtig kein
geeignetes Trägersystem. Die Saturn 5 wird man kaum
reaktivieren können, einzige Alternative wäre vielleicht die
russ. Energija mit einer ähnlichen Nutzlastkapazität.
Also die Frage:
Mit welchen Trägern will man die Rückkehr zum Mond
bewerkstelligen? Das Space-Shuttle erscheint mir zumindest wenig geeignet.
chris
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Moin Chris,
zu diesem Thema ist in unseren Foren schon sehr viel geschrieben worden.
Empfehle Dir hier in Ruhe nachzulesen, es lohnt sich.
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Die Energia steht genau so wenig mehr zur Verfügung wie die Saturn 5. Das Programm wurde vor fast 15 Jahren eingestellt und es dürften mittlerweile weder die Infrastruktur noch die Produktionsanlagen noch zur Verfügung stehen.
Die Nasa plant, dafür Komponenten aus dem Shuttle Programm einzusetzen. Das CEV soll per Booster und neuer Oberstufe starten, und für Schwerlasttransporte soll ein neues System (so ähnlich wie das Shuttle C) entwickelt werden.
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Ja, richtig. Aber ist die Verwendung von Shuttle-Komponenten der geeignete Weg? Diese Dinger waren niemals dafür konzipiert. Bin da zumindest äußerst skeptisch. Vielleicht kannst du ja meine Bedenken aus-
räumen!
chris
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Mit welchen Trägern will man die Rückkehr zum Mond
bewerkstelligen?
Die NASA plant die Entwicklung eines Shuttle-basierten Schwerlastträgers. Der externe Tank und die Feststoffbooster werden (mit Modifikationen) übernommen, der Orbiter gestrichen. So ein System hätte eine Nutzlastkapazität von etwa 100 Tonnen, wäre unter Umständen erweiterbar auf bis zu 200 Tonnen für bemannten Marsmissionen (derzeitiges Shuttle-System: rund 25 Tonnen). Die offizielle Ankündigung kommt in ein paar Wochen, dann wird auch der Missionsplan für die geplanten Mondfllüge vorgestellt. Einfach mal google, es gibt dazu eine Menge Informationen...
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Diese Dinger waren niemals dafür konzipiert.
Falsch. Die Idee einen Schwerlastträger aus Shuttle-Komponenten zu bauen gab es schon in den 70er, noch bevor der erste Orbiter geflogen ist!
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OK., wenn ich mir diesen Transporter so ansehe, dann müßten also die 3 Triebwerke des Orbiters ausgebaut und
hinter den ET montiert werden, damit das System zunächst
mal starten kann. Allerdings wäre dieser Antrieb dann nicht
mehr wiederverwendbar, sondern ginge mit dem Tank verloren. Das trifft doch zu, oder?
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Moin Gero,
jetzt bin ich bald aus der Kurve gerutscht!
Die NASA plan die Entwicklung eines Shuttle-basierten Schwerlastträgers.
Das erklär mal kurz, ich hab das nicht kapiert.
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OK., wenn ich mir diesen Transporter so ansehe, dann müßten also die 3 Triebwerke des Orbiters ausgebaut und
hinter den ET montiert werden, damit das System zunächst
mal starten kann. Allerdings wäre dieser Antrieb dann nicht
mehr wiederverwendbar, sondern ginge mit dem Tank verloren. Das trifft doch zu, oder?
Grundsätzlich ja, alternativ würde sich aber auch die Verwendung von 2 RS 68 Triebwerken der Delta 4 anbieten. Diese sind weitaus günstiger (da eh schon für ein Einwegsystem entwickelt) und 2 Triebwerke würden genau so viel Schub bringen wie 3 SSME vom Shuttle.
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OK, das leuchtet mir ein (zumindest aus technischer Sicht).
Trotzdem würde ich persönlich lieber mit einer Saturn 5 zum Mond fliegen wollen als mit dieser Feststoff-Gurke.
Entschuldige, aber das ist halt nur meine Meinung!
chris
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Moin,
hatte ja schon um Aufklärung gebeten, aber noch keine Antwort bekommen.
Deshalb die Frage:
Es wird also für das neue Mond/Mars-Programm keine *Mars-Direct-Lösung* geben. Also wieder chemischer Antrieb, zum Beispiel durch die DELTA IV - Heavy mit entsprechenden Boostern je nach Nutzlast. Die ATLAS V - Heavy wäre ja trotz 2 Booster nicht leistungsfähig genug. Oder kommt zu diesen beiden Raketentypen jetzt eine neue dazu.
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hatte ja schon um Aufklärung gebeten, aber noch keine Antwort bekommen.
Deshalb die Frage: Es wird also für das neue Mond/Mars-Programm keine *Mars-Direct-Lösung* geben. Also wieder chemischer Antrieb, zum Beispiel durch die DELTA IV - Heavy mit entsprechenden Boostern je nach Nutzlast. Die ATLAS V - Heavy wäre ja trotz 2 Booster nicht leistungsfähig genug. Oder kommt zu diesen beiden Raketentypen jetzt eine neue dazu.
Delta IV und Atlas V werden bei der Umsetzung des Mond-/ Marsprogramms so gut wie keine Rolle spielen. Sie werden allenfalls zum Start von unbemannten Sonden genutzt werden.
Zu deiner Frage: Was hast du da nicht verstanden? Die NASA plant die Entwicklung einer Schwerlastträgerrakete basierend auf Shuttle-Komponenten (Externer Tank, Booster, evtl. Triebwerke). Wenn du nähere Informationen brauchst:
http://www.spaceref.com/news/viewnews.html?id=1057
(Den Link hab ich dir glaub ich schonmal gegeben...)
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Moin Gero ok,
hatte ich wohl nicht weiterverfolgt; jetzt aber gelesen. Alles klar.
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OK, habe mir die angegebene Seite auch angesehen.
Man möchte also mit einer solchen Schwerlastrakete
auf Shuttlebasis wieder zum Mond fliegen?
Das hieße aber dann auch, eine neue Landefähre mit allen
sonst noch dazugehörigen Komponenten (ähnlich Apollo)
zu entwickeln. Die Infrastruktur zur Herstellung solcher
Komponenten aus der Apollo-Ära existiert ja heute nicht
mehr. Wir müssen das Fahrrad neu erfinden, aber vielleicht hat es ja dann neue Reifen und einen leichteren
Rahmen??
chris
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Wir müssen das Fahrrad neu erfinden, aber vielleicht hat es ja dann neue Reifen und einen leichteren Rahmen??
So ungefähr. ;)
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Moin,
habe diese Seite jetzt gelesen und auch in einigen anderen Foren geblättert.
Mir ist dabei folgendes aufgefallen. Die NASA hat in einer älteren Presseerklärung klar und eindeutig dargestellt, dass für ihre neue Mond/Mars-Mission Firmen aufgefordert werden, Angebote zu unterbreiten. Nach derzeitigem Kenntnisstand hat  Lockheed Martin ein Konzept vorgestellt; und nachdem *angeblich* ein wichtiger Mann der NASA eine *Tendenz* hat erkennen lassen, hat Boing ihr angekündigtes Konzept geändert, zugunsten der *Tendenz* des Mitarbeiters der NASA ( ob das stimmt, wissen wir nicht ).
Ich meine, daß das ganze Theater nicht realistisch ist. Weder *ein wichtiger Mann* der NASA noch die Bewerberfirmen werden entscheiden, welches Konzept später übernommen wird. *Später* bedeutet, dass nach Vorstellung der Konzepte der jeweiligen Anbieter ein Gremium der NASA und der US-Raumbehörde darüber beraten und es einer Arbeitsgruppe zur Prüfung vorlegen. Dieses Prüfungsverfahren soll *Ende 2006* abgeschlossen sein und erst dann steht überhaupt fest, wie diese Konzeption im Einzelnen aussieht. ( Alles nachzulesen in bereits erfolgten Presseerklärungen der NASA einschließlich der Kommentare der jeweiligen Presseorgane ).
Somit meine ich, dass diese jetzt veröffentlichte Information nur eine mögliche Richtung darstellt und kein * Endkonzept* für die Mission sein kann.
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Irgendwie kriegst du die Informationen immer in den falschen Hals. Woran liegt's?
Die Entscheidung, welche Firma (Boeing mit Northrop Grumman *oder* Lockheed Martin mit EADS) das CEV bauen wird, fällt *Anfang* 2006.
Der Plan, der in ein paar Wochen (vielleicht auch schon am 30. August) veröffentlicht werden wird, ist das Ergebnis der Exploration Systems Architecture Study (ESAS). Mit dieser von Griffin im April initiierten Studie soll Klarheit geschaffen werden, was die langfristige Strategie der NASA angeht. Das CEV ist nur ein Element in diesem Plan und die beteiligten Firmen werden ihre derzeitigen Konzepte entsprechend den ESAS-Ergebnissen modifizieren.
Ich habe dazu vor ein paar Monaten einen Artikel geschrieben:
http://www.raumfahrer.net/raumfahrt/bemannt/Griffin.shtml
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Moin,
no Sir, ich kriege das nicht in den falschen Hals, ich behalte mir meine Kritik offen und übernehme nicht alles was geschrieben oder gesprochen wird; auch wenn ich nicht alles weiß.
Ich lese nur ab und zu auch andere Seiten. Darin steht, dass nach Vorlage der Angebote die NASA bis Ende 2006 entscheiden wird, welches Konzept übernommen wird. Diese Prüfung dauert so lange, weil die Option besteht, dass aus beiden Konzepten etwas genommen wird und bevor das endliche ok kommt, müssen die Anbieter sich darüber verständigen wer was baut oder wie das Prozedere abläuft. ( In einem Kommentar wird dabei besonders auf den aufgebauschten Verwaltungsmachanismus hingewiesen )
Ich bleibe bei meiner Beurteilung.
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Warum velinkst du nicht einfach auf diese Seite?
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Moin Gero,
auf diesen *Verweis* hatte ich schon gewartet und suche gerade.
Aber ganz nebenbei, Du willst doch nicht behaupten, Du hättest diese Artikel, wo über die *lahme Administration* der NASA ausführlich geschrieben wurde, nicht gelesen!
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An alle;
mich würde mal interessieren, ob die geplante Rückkehr
zum Mond ein rein amerikanisches (NASA)-Vorhaben ist
oder ob die Sache vielleicht einen internationalen oder
wenigstens kooperativen Charakter trägt. Sollte man sich
für letzteres entscheiden, wäre das sicherlich auch interessant für Europa.
Apollo war letztendlich ein nationales Prestigeunternehmen
der Amerikaner, heute haben wir andere Rahmenbedin-
gungen. Die Zeichen stehen mehr auf Kooperation, auch ein George Dabbelju wird nicht ewig regieren...
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Moin Chris,
schön wär´s ja, wenn endlich mal eine *Kooperative* vorhanden wäre. Leider wird das nichts.
Das gesamte Mond-Konzept ist ja noch in der Ausschreibung und kein anderer Anbieter als die beiden amerikanischen können hier mitwirken, denn die werden bestimmt keinen *ausländischen* Konkurrenten mit in´s Boot nehmen, wenn ihre Unternehmen das alles selbst bauen und liefern können was angeboten wird.
Und wenn Ende 2006 feststeht welches Konzept zum Tragen kommt, dann hat zumindest der Bieter-Sieger sein Paket schon auf dem Papier. Eine Weitervergabe von Leistung an andere ist da schon aus Zeitgründen ausgeschlossen.
Fazit: Keine Kooperation - ein nationaler Alleingang der USA. Doch wer will denn jetzt auch mit denen kooperieren???
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Stimmt, hatte die Antwort auch so erwartet. Das Ganze war sicher auch mehr ein Wunschdenken.
Aber wie bereits gesagt, die Politik spielt da auch eine Rolle. Und wer weiß schon, was die nächste Administration
entscheidet?
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Moin Chris,
auf jeden Fall wird bzw. werden die Nachfolger von Bush nicht anders entscheiden können. Ein US-Präsident wird es sich nicht erlauben können *Pfründe* aus der Hand zu geben; da macht die Wirtschaft nicht mit und der Kongress schon garnicht.
Falls es aus bestimmten Gründen zu einer *Zusammenarbeit* mit einem anderen Partner kommen sollte, dann bleiben die *Trümpfe* in der Hand der Amerikaner.
Deshalb, Finger davon lassen, bringt doch nur Ärger.
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Mich wundert es ein wenig, daß die Russen den Amis sozusagen das Terrain kampflos überlassen und keinerlei Ambitionen Richtung Mond haben? Wollen sie sich ein zweites Mal abhängen lassen, zumal ja wohl der Mond als Vorstufe der bemannten Marsmission gilt.  
Oder vielleicht machen es die Russen so wie früher: Man sagt nichts über seine wahren Ziele.
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Und wenn Ende 2006 feststeht welches Konzept zum Tragen kommt...
Nochmal: Die Auftragsvergabe ist Anfang 2006. Lies auf den NASA-Seiten nach. Wo bleibt dein Link?
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Die Zeichen stehen mehr auf Kooperation, auch ein George Dabbelju wird nicht ewig regieren...
Man kann über Bush denken was man will, für die NASA ist er ein Glücksfall. Ohne ihn gäbe es das neue Mondprogram gar nicht und Kerry hätte es längst eingestampft...
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...kein anderer Anbieter als die beiden amerikanischen können hier mitwirken, denn die werden bestimmt keinen *ausländischen* Konkurrenten mit in´s Boot nehmen, wenn ihre Unternehmen das alles selbst bauen und liefern können was angeboten wird.
Informier dich doch erst mal bevor du so ein Pauschalurteil fällst. Lockheed Martin erwägt eine sehr enge Zusammenarbeit mir EADS. Sollte LM den Auftrag für das CEV erhalten, könnte EADS das Servicemodul bauen...
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Moin Gero,
Nochmal: Die Auftragsvergabe ist Anfang 2006. Lies auf den NASA-Seiten nach. Wo bleibt dein Link?
Das ist aber noch nicht der ausführliche Bericht, den suche ich noch --- und ich werde fündig!
ftp://http://derstandard.at/?url=/?id=2136064
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Aus dem von dir verlinkten Artikel:
Vor drei Wochen schloss die Nasa mit zwei Konsortien einen Vertrag ab: Je 23 Millionen Euro erhält eine Gruppe um Lockheed Martin und um Northrop Grumman/Boeing, um bereits vorgelegte Pläne zum Bau einer neuen Raumschiffgeneration an neue Nasa-Vorgaben anzupassen. Und zwar bis Juni 2006. Dann will die Raumfahrtbehörde definitiv den Auftrag vergeben - zwei Jahre früher als geplant.
Das ist soweit korrekt, allerdings hatte ich März 2006 im Kopf. Juni ist aber immer noch die erste Jahreshälfte...Mit den 'neuen NASA-Vorgaben' ist die von mir bereits erwähnte ESAS gemeint.
Ein ziemlich irreführender Satz in dem Artikel:
Prognostizierte Kosten lediglich bis zur nächsten bemannten Mondlandung: 200 Milliarden Euro
Das ist das gesamte NASA-Budget bis Ende des nächsten Jahrzehnts. Die Kosten für Rückkehr zum Mond sind ein Bruchteil davon.
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Moin Gero,
ich muß das noch etwas konkretisieren.
Dann will die Raumfahrtbehörde definitiv den Auftrag vergeben - zwei Jahre früher als geplant
Das ist nämlich der Knackpunkt. Die Vergabeabteilung der NASA braucht jetzt *nur* noch ein halbes Jahr zur Auftragsvergabe, vorher wollten sie 2 Jahre und somit geht das tatsächlich bis zum Jahresende.
Ich habe den ausführlichen Bericht mit diesen Daten noch nicht entdeckt, aber ich will ihn unbedingt finden.
Nebenbei: Ich bemühe mich nur das zu zitieren was ich eindeutig weiß.
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Das ist nämlich der Knackpunkt. Die Vergabeabteilung der NASA braucht jetzt *nur* noch ein halbes Jahr zur Auftragsvergabe, vorher wollten sie 2 Jahre...
Der ursprüngliche Plan von Steidle (Chef des ESMD bevor Griffin NASA-Chef wurde) war, diesen September zwei Teams auszuwählen und sie bis 2008 jeweils einen Prototypen bauen und Testflüge durchführen zu lassen, erst danach sollte ein Gewinner feststehen. Dieser Wettbewerb wurde von Griffin gestrichen, es wird keinen fly-off geben, stattdessen wird schon 2006 der endgültige Gewinner feststehen.
Steht auch alles in dem Artikel, auf den ich verlinkt habe, nur ausführlicher.
und somit geht das tatsächlich bis zum Jahresende.
Waaa..? *Was* geht bis Jahresende? Die Auftragsvergabe ist Juni 2006 oder früher.
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http://www.raumfahrer.net/raumfahrt/bemannt/Griffin.shtml
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Moin Gero,
warten wir es doch einfach ab. Du vertrittst Deine Meinung nach Deinem Kenntnisstand, ich vertrete meine nach meinem Kenntnisstand.
Bleiben wir cool.
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Nichts dagegen. Finde deine Antwort trotzdem etwas enttäuschend. Wenn du den besagten Artikel nicht finden kannst oder was anderes drinsteht als du zuerst gedacht hast, sag das doch einfach.
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Gero_Schmidt link=1122678904/30#44 date=1124740744
Zitat:
Man kann über Bush denken was man will, für die NASA ist er ein Glücksfall. Ohne ihn gäbe es das neue Mondprogram gar nicht und Kerry hätte es längst eingestampft...
Ach, wieso hätte Kerry es eingestampft?
Auch Kennedy war Demokrat, und der rief bekanntlich
Apollo ins Leben....
Und über die `Verdienste`eines Mr. Bush möchte ich mich
hier nicht äußern.
Ich empfehle dir mal Michael Moore als Lektüre, ist sehr
spannend....!
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Ach, wieso hätte Kerry es eingestampft?
Lies dir mal seine Äußerungen aus dem Wahkampf durch und erkundige dich, wie er zum ISS-Projekt stand, dann weißt du wieso.
Auch Kennedy war Demokrat, und der rief bekanntlich
Apollo ins Leben....
Kerry ist nicht Kennedy. Ob er dabei Republikaner oder Demokrat ist, ist nebensächlich. Es gibt auf beiden Seiten Befürworter und Gegner des Raumfahrtprogramms. Leider scheinen bei den Demokraten seit Johnson die Gegner die Oberhand zu haben.
Und über die `Verdienste`eines Mr. Bush möchte ich mich
hier nicht äußern.
Ich empfehle dir mal Michael Moore als Lektüre, ist sehr
spannend....!
Klar, Fiktion ist meistens spannender als Fakten. Ernsthaft: Die Karrikatur, die Moore von Amerika im allgemeinen und der Bush-Regierung im besonderen zeichnet, sollte nicht mit der Realität verwechselt werden. Lies auch mal was anderes, Bob Woodward zum Beispiel oder Christopher Hitchens.
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Wir gleiten mal wieder in die Politik ab,....also zurück zu den Mondflügen.
Die früheren Apollomissionen erlaubten ja nur kurzzeitige Aufenthalte auf der Mondoberfläche (max. 3 Tage). Wie ist das bei den zukünftig geplanten Mondmissionen der NASA? Soll eine permanent bemannte *Mondstation* errichtet werden; und wenn ja - wie erfolgt die Versorgung über einen längeren Zeitraum?
Das wäre auch für künftige Marsmissionen entscheidend.
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Soll eine permanent bemannte *Mondstation* errichtet werden
Ja.
und wenn ja - wie erfolgt die Versorgung über einen längeren Zeitraum?
Die Veröffentlichung des endgültigen Missionsplans verzögert sich anscheinend nochmal - auf Mitte oder Ende September...
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Mich würde auch die mögliche Startvariante interessieren:
Erfolgt ein *Direktstart* des kompletten Systems nach dem Apollo-Prinzip oder werden die verschiedenen Komponenten (Rückkehrmodul, Landefähre, Startstufe etc.)
im Erdorbit montiert? Hängt ja letztlich auch von der geplanten Gesamtnutzlast des Trägers ab.
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Mich würde auch die mögliche Startvariante interessieren:
Erfolgt ein *Direktstart* des kompletten Systems nach dem Apollo-Prinzip oder werden die verschiedenen Komponenten (Rückkehrmodul, Landefähre, Startstufe etc.)
im Erdorbit montiert?  Hängt ja letztlich auch von der geplanten Gesamtnutzlast des Trägers ab.
[/quot]
Guckst du mal da
http://exploration.nasa.gov/documents/reports/cer_final/
das sind die Finalen Vorschläge aller sich an der Ausschreibung beteiligten Konzerne
Viele schlagen zum Beispiel eine Art Mini Station als Zwischenmontagepunkt bei
L1 zwichen Erde und Mond vor und auch ansonsten scheinen mir einige der
Vorschläge doch arg die Vorhandenen Finanzmittel zu übersteigen.
Was wohl jetzt schon sicher ist es wird wohl in jedem Fall 2 Starts pro Flug geben
da ja Crew Transport und große Frachten getrennt transportiert werden sollen.
Es wird also in jedem Fall mindestens ein Dockingmanöver im Erd-Orbit benötigt.
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Ja, ich glaube auch, daß man die Kopplungsvariante nutzen
wird, da höchstwahrscheinlich größere Gesamtnutzlasten
bewegt werden im Vergleich zu den Apolloflügen.
Die Schwerlastträger würden demnach den Hauptteil der
Lasten unbemannt in den Orbit bringen.
Und mit welchem Träger/Raumschiff erfolgt schließlich der Start der Crew? Ich gehe dabei von 3-4 Astronauten aus.
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"Rückblende: Gedanken zu Apollo 8 - Weihnachten 1968
Ein Startplatz in Florida in den Vereinigten Staaten von Amerika. Drei Männer schicken sich an Geschichte zu schreiben. In einem Gefährt von 10 Tonnen bei einem Durchmesser von 2,70 Metern soll zum ersten Mal in der Geschichte der Mond angesteuert werden. "
Weiter im Artikel von Andreas Weise:
https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/20122018110443.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/20122018110443.shtml)
Viele Grüße
Rücksturz
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Hallo zusammen,
ich bin gerade auf eure Seite gestossen und musste mich gleich mal anmelden, da mich Raumfahrt sehr interessiert.
Da ich auf dieses Thema im Forum gestossen bin, möchte ich gleich mal 2 Fragen reinstellen, welche mich schon lange interessieren.
1. Ist es richtig, dass nur das Raumfahrzeug "Apolle" und die Raumfähre "Eagle" Platz für die Astronauten damals bot. Oder konnte sie sich auch im Service-Modul aufhalten? Meines Erachtens nicht. Aber wie kann man sich denn tagelang in so einer Sardinendose aufhalten, wenn man ja nicht mal ordentlich die Beine ausstrecken kann?
2. Was hatten denn die Astronauten für den Fall, dass eine Rückkehr sich als unmöglich gestaltet hätte, dabei, um nicht warten zu müssen, bis der Sauerstoff dem Ende zugeht? Ich denke mal, dass es Gift gewesen sein könnte.
3. Weiss vielleicht jemand von euch, wie lange ein Funkspruch von einem Kontrollzentrum auf der Erde benötigt hat, bis er beim Abstieg auf den Mond gebraucht hat?
Für eure kurze Rückmeldung danke ich euch schon im Voraus und bis bald,
Tobias
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1. Ist es richtig, dass nur das Raumfahrzeug "Apolle" und die Raumfähre "Eagle" Platz für die Astronauten damals bot. Oder konnte sie sich auch im Service-Modul aufhalten? Meines Erachtens nicht. Aber wie kann man sich denn tagelang in so einer Sardinendose aufhalten, wenn man ja nicht mal ordentlich die Beine ausstrecken kann?
Ja, die Astronauten konnten sich nur in der Apollo-Kapsel (dem Command Module) aufhalten, nicht im Service Module. Darin wäre eh kein Platz gewesen. Gegenüber den Mercury- und Gemini-Kapseln war das Apollo-CM großzügig bemessen, in den vorhergehenden Kapseln konnte man sich gar nicht bewegen. Die Mondlandefähre wurde unterwegs nicht als Aufenthaltsraum benutzt, außer bei Apollo 13.
2. Was hatten denn die Astronauten für den Fall, dass eine Rückkehr sich als unmöglich gestaltet hätte, dabei, um nicht warten zu müssen, bis der Sauerstoff dem Ende zugeht? Ich denke mal, dass es Gift gewesen sein könnte.
Immer diese morbide Phantasie, was Astonauten wohl machen, um sich umzubringen... Dafür gab es keine Planungen. Das Motto wäre gewesen "Geht nicht, gibt's nicht" und man hätte bis zum letzten Atemzug versucht, irgendwie eine Rückkehr zu erreichen.
3. Weiss vielleicht jemand von euch, wie lange ein Funkspruch von einem Kontrollzentrum auf der Erde benötigt hat, bis er beim Abstieg auf den Mond gebraucht hat?
So circa 1,3 Sekunden.
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1. Ist es richtig, dass nur das Raumfahrzeug "Apolle" und die Raumfähre "Eagle" Platz für die Astronauten damals bot. Oder konnte sie sich auch im Service-Modul aufhalten? Meines Erachtens nicht. Aber wie kann man sich denn tagelang in so einer Sardinendose aufhalten, wenn man ja nicht mal ordentlich die Beine ausstrecken kann?
Zum Service-Modul konnte man nur mittels EVA, das wurde gemacht, um Filmaufnahmen u.a. von der Mondoberfläche zu bergen, damals war noch alles Analog. Bitte beachten, daß das Command-Modul unten das Hitzeschild hat, da war nichts mit Durchgang.
Im Apollo-CM konnte man sehr wohl die Beine ausstrecken, auch für die heutige Zeit war das schon recht komfortabel, kein Vergleich mit dem Gequetsche in einer Sojus, die seit den 60ern immer noch fliegt (die allerdings ein Orbital-Modul als Ausgleich hat). Einfach mal den Film "Apollo 13" gucken, der ist recht realistisch und man bekommt einen Eindruck von den Platzverhältnissen.
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Bei 'First man on moon' sieht man das auch sehr gut. Gerade im Kontrast zu den Sardiniendosen! des Gemini Programms.