Raumcon
Astronomie => Technik & Wissenschaft: Astronomie => Thema gestartet von: failsafe am 23. Oktober 2025, 19:24:36
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Eine neue Beobachtungstechnik erlaubt bei Teleskopen ein Auflösungsvermögen unterhalb der klassischen Beugungsbegrenzung: in der Fokalebene wird nicht nur die Intensitätsverteilung, sondern auch die Phasenbeziehungen ausgewertet; dies mit einem speziellen faseroptischen Bauteil, das die Autoren als "photonic lantern" bezeichnen. Auch die atmosphärischen Schwankungen des "seeing" lassen sich dabei herausrechnen. Dies wird demonstriert an einer Aufnahme der Staubscheibe um den Stern beta Canis Minoris mit dem Subaru-Teleskop, mit einer Auflösung von ~ 50 Mikrobogensekunden:" In about 10 minutes of on-sky observation with a single telescope, we achieved photocenter precision of ∼50 μas at visible wavelengths."
https://newsroom.ucla.edu/releases/telescope-hack-peers-deeper-into-universe
On-sky Demonstration of Subdiffraction-limited Astronomical Measurement Using a Photonic Lantern, Yoo Jung Kim et al 2025 ApJL 993 L3
https://iopscience.iop.org/article/10.3847/2041-8213/ae0739
edit: Auflösung korrigiert
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Ich bin absolut begeistert. Wäre das nicht etwas für einen der nächsten Physiknobelpreise? Da soll es doch möglichst um Anwendbares gehen!
Lässt sich das auf alle Teleskope anwenden? (ELT?)
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.. Lässt sich das auf alle Teleskope anwenden? (ELT?)
Da das nur die Post-Fokus-Instrumentierung betrifft, ist das prinzipiell auf alle Teleskope anwendbar (wobei das Subaru mit 8,2 m Apertur schon ein Prachtexemplar ist..). Man sollte allerdings beachten, dass diese Steigerung der Auflösung nicht gleichzeitig über das gesamte Gesichtsfeld des Teleskops möglich ist, sondern jeweils über einen kleinen Ausschnitt, vergleichbar der Eintrittsfläche der Multimode-Seite der "photonic lantern".
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Ich bin auch über die Sache mit dem Seeing gestolpert. Da wird ja beim ELT einiger Aufwand betrieben. Ich denke jetzt mal nicht, dass man sich das dann sparen kann.