Raumcon
Raumfahrt => Organisationen, Unternehmen und Programme => Thema gestartet von: tomtom am 20. Februar 2024, 08:03:46
-
Die letzte Ministerratskonferenz fand 2022 in Paris statt:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=18680.msg540979#msg540979 (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=18680.msg540979#msg540979)
Natürlich ist es noch etwas früh diesen Thread zu starten und natürlich gibt es noch keine Neuigkeiten, aber ich dachte, ich mach den mal auf bevor ich vergesse, um zu vermerken, was man alles auf der letzten ESA/EU-Konferenz liegen gelassen hat, um es 2025 zu entscheiden.
In Sevilla (sh. ESA-Thread) wollte man ja keine ESA-Budgetentscheidungen treffen, obschon man bilateral die größten Finanzprobleme der Ariane 6 geklärt hatte.
2025 ist schon deswegen interessant, weil sie in Deutschland stattfinden soll (und das wohl nach der Bundestagswahl). Eigentlich rechnete man damit, dass nach Paris die Konferenz in Berlin stattfindet, dass ja nunmal Zentrum politischer Entscheidungen ist. Walther Pelzer korregierte aber auf der EU-SpaceKonferenz, dass man irgendwo in Deutschland die Ministerratskonferenz organisieren wolle.
Folgende Projekte stehen dann also zur Finanzierung an, die dann vielleicht nach 10 Jahren Realität werden könnten:
- ESA Cargo & Return Vehicle 2028 - die Industrie soll eine Kapsel entwickeln, die Cargo zur ISS oder privaten Raumstationen und zurück transportieren kann.
- ESA Launcher Challenge - in Sevilla feierte man den Paradigmenwechsel zu einer wettbewerblichen Entwicklung des Ariane 6 Nachfolgers, man diskutiert aber noch darüber unter dem Stichwort "fairer Wettbewerb".
- ESA Beteiligung an der Entwicklung privater Raumstationen?
- ESA Argonaut unbemannter Mondlander - in 2022 gestartet soll es um die Finanzierung der Entwicklung gehen
- offen dürfte ExoMars 2028 und die Beteiligung am Mars Sample Return Projekt sein.
-
Alles sehr interessante und auch sehr wichtige Dinge.
Ob da für alle genügend Geld da ist?
Bin gespannt, was draus wird.
-
Nach Paris soll die nächste Ministerratskonferenz 2025 in Bremen stattfinden.
https://www.weser-kurier.de/bremen/wirtschaft/esa-ministerrat-tagt-2025-in-bremen-doc7w7g2l585lf3vq779yk (https://www.weser-kurier.de/bremen/wirtschaft/esa-ministerrat-tagt-2025-in-bremen-doc7w7g2l585lf3vq779yk)
-
Klaus Mack (CDU) fragte die Bundesregierung, warum die Veranstaltung in Bremen stattfinden soll.
Neben den ESA-Kriterien wollte die Bundesregierung eine regionale Ausgewogenheit, einen Industriestandort und kurze Wege.
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Parlamentarische-Anfragen/2024/08/8-335.pdf (https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Parlamentarische-Anfragen/2024/08/8-335.pdf)
-
Auf dem Industrie-Tag im ESTEC wurden eine Reihe von Präsentationen gezeigt, so auch für die Planung der Bemannten Raumfahrt und Exploration, deren Aktivitäten auf der nächsten Ministerratstagung beschlossen und finanziert werden sollen:
1. ISS 2026-2029 - 2 bis 4 Astronauten aus der Class 2022 + Projektastronauten
2. LEO Cargo Return Service
3. Post-ISS Infrastruktur
4. European Service Modules (Orion 2 bis teilweise 12)
5. Gateway-Module Lunalink, Lunahab, Lunaview, Radiation Science
6. Luna Pathfinder
7. Small European Robotic Mission
8. Argonaut Mission 1
9. Lightship #1 Electric Transport to Mars
10. ExoMars Rosalind Franklin Mission
https://esamultimedia.esa.int/docs/business_with_esa/13_ISD_2024_Daniel_Neuenschwander.pdf (https://esamultimedia.esa.int/docs/business_with_esa/13_ISD_2024_Daniel_Neuenschwander.pdf)
-
Die ESA erwartet im November ein neues 3-Jahres Budget von ca. 21 Mrd €.
Ein Teil davon soll für eine militärische Aufklärungs-Satellitenkonstellation eingesetzt werden, dass man mit der EU entwickeln will.
https://www.euractiv.com/section/tech/news/exclusive-european-space-agency-eyes-defence-in-big-budget-boost/
-
Von 16,9 auf 21 Mrd.€!
Für was der Krieg in der Ukraine und Trumps Weltpolitik doch alles gut sind!
8-D
-
Na, dann kann man ja einige verbale "Eiertänze" erwarten - ESA darf sich ja laut eigener Satzung nicht an militärischen Entwicklungen beteiligen; deshalb die ständigen Pirouetten mit der EU ...
[Zweck der 1975 gegründeten ESA ist es laut Satzung, „die Zusammenarbeit europäischer Staaten für ausschließlich friedliche Zwecke auf dem Gebiet der Weltraumforschung, der Weltraumtechnologie und ihrer weltraumtechnischen Anwendungen (…) sicherzustellen und zu entwickeln.“]
-
Mit dem gestrigen tourusmäßigen ESA-Council will man weiter an der Vorbereitung der Ministerratskonferenz im November arbeiten.
Die NASA-Budgetkürzungen und dessen Auswirkungen auf ESA-Programme (ua. ESM, ISS, Lunar Gateway, Exomars, MSR, Science) waren natürlich ein großes Thema. Man will die eigene Autonomie und Resilenz steigern. (Auf die Frage, was darunter zu verstehen ist, meinte Aschbacher, dass Exomars/Rosalind Franklin zeige, dass es Europa an Kompetenzen fehlt im Bereich Launcher, RTG-Energieversorgung und regelbare Landetriebwerke, diese nicht finanziert sind und man dabei abhängig von Partner ist. Diese Kompetenzen zu erreichen braucht natürlich Zeit.)
Man wolle abwarten, wie die NASA-Budgetentscheidungen final ausfallen werden und mache erstmal einfach weiter und prüfe "Optionen". Auf die Frage, welche Pläne man habe, wenn die USA sich bis November nicht auf einen Haushalt einigen können, meint man, man wolle vor allem seine eigene Raumfahrt gestalten.
Relativ neu ist og. militärische Aufklärungssystem, die ESA nennt es "European Resilience from Space" (ERS), die EU nennt es "Earth Observation Government Service" (EOGS), ohne den Kostenumfang zu benennen, der sich wohl im Laufe der Zeit ergeben soll.
Die ESA verspricht mehr Transparenz als bisher während der Konferenz im November über die einzelnen Programmvorschläge und -entscheidungen.
https://www.esa.int/ESA_Multimedia/Videos/2025/06/334th_ESA_Council_Media_information_session
-
Die ESA fragt mit Bezug zum CM25 die Industrie am 04.09. zu Vorschlägen, wie man Exploration unabhängiger von den USA gestalten könnte und will ein Update ihrer Planungen geben.
Obwohl die NASA gerade in der Exploration weitermachen will, ist internationale Kooperation zZt. nicht angesagt. Projekte wie das Lunar Gateway, SLS/Orion/ESM, MSR, ExoMars, etc. stehen auf der NASA-Streichliste.
https://esastar-publication-ext.sso.esa.int/news/details/11140
-
ESA-Chef Aschbacher macht mit einem Kommentar weiter Werbung für die CM25.
Wenn man es positiv sehen will, er betont die geopolitische Bedeutung der Raumfahrt.
Wenn man es nicht so positiv sehen will, es geht nur um Geld.
https://www.diepresse.com/20088922/in-diesen-unsicheren-zeiten-liegt-die-chance-fuer-europa-in-der-raumfahrt
-
Aschbacher zu Stand der Vorbereitungen für die Ministerratskonferenz:
- ein Missionsvorschlag für eine Erdbeobachtungsmission (TRUTHS) wird zurückgezogen;
- Mars Sample Return: die Chancen auf amerikanischer Seite werden pessimistisch beurteilt;
ESA bereitet eine Verwendung des europäischen Earth Return Orbiters für eine eigenständige Mars-Mission vor;
- bei ExoMars Rosalind Franklin sowie Lunar Gateway und Orion Service Module setzt ESA darauf, dass NASA letztendlich die Arbeiten weiterführt (und ESA auch)
- statistisch gesehen werden bei ESA-Ministerratstreffen 93 bis 95 % der vorgestellten Vorschläge bewilligt
https://spacenews.com/esa-finalizing-ministerial-package/
-
https://www.esa.int/About_Us/Corporate_news/ESA_Director_General_address_Brussels_28_October
Wird die ESA jetzt zur Space Force ?
ESA-Chef Aschbacher hielt eine Rede in Brüssel über das geplante "European Resilience from Space" Programm.
Das politisch in der EU verortete Programm (EOGS) soll auf dem ESA-Counsil finanziert werden. Inhaltlich geht es erstmal um Aufklärungssatelliten (Earth Observation) und Telekommunikation (IRIS2).
Die Rede von Aschbacher zeigt aber ganz klar in eine militärische Nutzung von Programmen, zb. in dem er betont, dass die Kontrolle bei den nationalen Regierungen bleiben soll.
Gut, die NASA wurde von Trump ja auch schon zur Nationalen Sicherheitsagentur erklärt, aber ob die ESA für wissenschaftliche oder militärische Aspekte zuständig sein sollte, darf man hinterfragen.
-
Die Frage ist ja nicht ob sonder und militärisch. Und das kannst heute schon mit Ja beantworten. Copernikus und Galileo haben durchaus auch militärische Aspekte oder zumindest militärisch relevante Daten und Funktionen. Das die ESA eine Art Space Force wird kann man allerdings ausschließen. Die NASA ist ja auch nicht zur Space Force geworden.
-
Aschbacher fordert beim anstehenden Esa-Ministerratstreffen am 26. und 27. November in Bremen ein Drei-Jahres-Budget von 22 Milliarden Euro (nach 17 Milliarden), schränkt aber sein, dass das wohl so nicht durchgehen wird.
"Man muss dazu sagen, der Betrag, den ich vorschlage als Generaldirektor, ist niemals der Betrag, der danach gezeichnet wird", sagt Aschbacher der Deutschen Presse-Agentur.
https://www.heise.de/news/Esa-Chef-Aschbacher-fordert-hoeheren-Etat-11081293.html
-
Die ESA beschreibt die Elemente, die auf der Ministerratskonferenz behandelt werden sollen.
Die entsprechen im wesentlichen der Strategie 2040 und sind entsprechend sehr allgemein gehalten.
https://www.esa.int/About_Us/Ministerial_Council_2025
-
Die Ministerratskonferenz in Bremen kann man (teilweise) im Web verfolgen.
Am 26.11. ab 13:30 mit der Einführung von ESA-Chef Aschbacher und den Statements jedes einzelnen Mitgliedsstaates und offizieller Vertreter.
Am 27.11. ab 13:00 mit den Ergebnissen durch eine Pressekonferenz
https://www.esa.int/About_Us/Ministerial_Council_2025/Follow_CM25_online
-
Anfang des Jahres klang das noch so :
Grossbritannien, Italien und Deutschland kürzen in diesem Jahr ihre Beiträge zum ESA-Budget:
( in Mio € ) 2024 2025
Deutschland 1170 951,6 (-218,4)
Grossbritannien 448,9 320 (-128,9)
Italien 881,2 800 (- 81,2)
https://europeanspaceflight.com/germany-italy-and-the-uk-slash-esa-contributions-by-e430m/
Jetzt melden sich die Erwartungen, Deutschland solle in Zukunft MEHR Mittel für die ESA bereitstellen:
"Industry expects Germany to increase ESA contributions "
https://spacenews.com/industry-expects-germany-to-increase-esa-contributions/
Vielleicht sieht man nach der Ministerratssitzung, wohin die Reise geht..
-
Das Handelsblatt berichtet, dass 2026 die ESA 982 Mio. bekommen soll, aber im Haushalt 4,8 Mrd € eingeplant sind.
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/sicherheit-deutschland-will-mehr-geld-in-europaeische-raumfahrt-investieren/100177044.html
-
Auf der ESA-Ministerratskonferenz in Bremen hat J. Aschbacher statements zu einigen "Problemfällen" der ESA abgegeben:
- Artemis European Service Module (ESM): sechs Stück sind vertraglich fest bestellt (ADS).
Falls das Orion-Programm von NASA nach Artemis 3 eingestellt wird, sind drei davon überflüssig.
Der Vorschlag ist, ESM-4 bis -6 zu "autonomous modular cargo tugs"
für selbständige Transportfunktionen umzuwidmen.
- der Earth Return Orbiter für Mars Sample Return, mit dem Sample Transfer Arm:
der Vorschlag ist, daraus eine selbständige Marsmission "ZefERO" zu machen,
mit wissenschaftlichen Instrumenten und einer Ausrüstung als Kommunikations-Relais
in der Mars-Umlaufbahn, um so einige Aufgaben von LightShip zu übernehmen.
- der Sample Transfer Arm könnte eine neue Anwendung auf der Mondoberfläche finden.
https://europeanspaceflight.com/esa-to-repurpose-european-service-module-and-earth-return-orbiter/
-
In der Eröffnung lieferte ESA-Chef Aschbacher Zahlen zu den einzelnen Sektoren, die als Angebot vorliegen und insgesamt die 22,254 Mrd. € ergeben. Ob und was beschlossen wird, muß man morgen mal sehen.
https://www.esa.int/ESA_Multimedia/Videos/2025/11/ESA_Council_meeting_at_Ministerial_level_2025_-_opening_session_-_part_1
https://www.esa.int/ESA_Multimedia/Videos/2025/11/ESA_Council_meeting_at_Ministerial_level_2025_-_opening_session_-_part_2
(Die Zahlen in Klammern sind die vom Council 2022, soweit ich die fand.)
Schwerpunkte könnten also der Bereich Launcher, Exploration, Resilienz (neu) und SecureCom (ua. IRIS2 ?).
Gesamt: 22.254 (16900)
Prodex: 240
Earth Observation: 2852 (2692)
Basic Act.: 1859 (1629)
Science: 3787 (3423)
Transport: 3895 (2835)
Technology: 1000 (607)
Safety: 933 (885)
Exploration: 3773 (2707)
Secure Com: 1945 (?)
Resilience: 1350
Navigation: 340 (352)
Access(Commercial): 280 (118)
-
Access mehr als verdoppelt: die Launcher Industrie wird somit viel stärker gefördert -- auch wenn es sich doch um sehr kleine Beträge handelt.
-
ne, ich denke, die Sache mit den Launchern ist ein eigener Bereich, Commercial meint mehr so allgemeine und kleinere Projekte, wie sie in der ESA-Com-Plattform zu sehen sind.
https://commercialisation.esa.int/
Die beschlossenen Zahlen sehen jetzt doch ganz anders aus:
- Safety 957 (885)
- Transport 4459 (2835)
- Technology 885 (607)
- Science 3787 (3423)
- Basic 1873 (1629)
- Prodex 228
- Exploration 2976 (2707)
- EO 3455 (2692)
- Nav 909 (352)
- Sec Com 2096 (?)
Insgesamt 22,1 Mrd € (16,9)
Launcher wird also der größte Invest-Bereich, EO erhält auch mehr
Exploration ist dagegen weitgehend flat.
Macht neugierig, wo jetzt D als größter Beitragszahler im einzelnen investiert sein will.
-
Das Forschungsministerium betont vor allem, dass ein Deutscher als erster Europäer zum Mond fliegen soll.
https://www.bmftr.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2025/11/esa-mk.html
Die drei vereinbarten Flüge hängen am Gateway, dessen Zukunft ungewiss ist und alles nach Artemis III ist auch ungewiss - aber immerhin.
-
Auch der Tagesschau war es eine Eilmeldung wert, dass der erste Europäer "zum Mond" ein Deutscher sein soll:
https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/mondmission-esa-deutscher-100.html
-
Ich weiss nicht wie ich das finden soll. Klingt zum jetzigen Zeitpunkt merkwürdig.
-
Eigentlich eine Schlagzeile wert:
ESA titelt: ESA-Mitgliedstaaten verpflichten sich bei Ministertreffen zu größten Beiträgen (https://www.esa.int/About_Us/Corporate_news/ESA_Member_States_commit_to_largest_contributions_at_Ministerial)
The largest contributions in the history of the European Space Agency, €22.1 bn, have been approved at its Council meeting at Ministerial level in Bremen, Germany.
Die größten Beiträge in der Geschichte der Europäischen Weltraumorganisation in Höhe von 22,1 Milliarden Euro wurden auf ihrer Ratssitzung auf Ministerebene in Bremen, Deutschland, genehmigt.
-
Das Forschungsministerium betont vor allem, dass ein Deutscher als erster Europäer zum Mond fliegen soll.
Ich war bass erstaunt, dass die Tagesschau vorhin einen mehrminütigen Jubel-Beitrag gesendet hat "ESA will deutschen Astronauten zum Mond schicken". Der Beitrag hinterließ mehr Fragezeichen als Fakten.
Nach einiger Recherche zu den Hintergründen stellt sich das für mich so dar:
Es ist überhaupt nichts Neues passiert, außer dass sich die ESA intern geeinigt hat, dass unter den vor Jahren vereinbarten ESA-Mitflügen, die die Gegenleistung für die Servicemodule darstellen, mindestens ein Deutscher sein soll. Das war bisher nicht festgelegt, aber doch irgendwie sowieso gesetzt.
Und völlig unterschlagen wurde:
- frühestens Artemis 4 (vor der wir nicht wissen, wann oder gar ob sie stattfindet)
- abhängig von Gateway, was wahrscheinlich gestrichen wird (Tagesschau jubelte: "ISS bekommt einen Nachbarn"...)
- wohl eher nix mit Mondlandung, eher Warteraum im Orbit. Zumindest ist nichts fest vereinbart.
Mein Fazit:
Ein PR-Stunt von ESA und Bär-Ministerium, und die ARD-Redakteure fallen voll drauf rein.
Korrigiert mich gerne. Ich würde auch gern jubeln...
-
Eine information zur Ministerratskonferenz 2025, die Space Rider betrifft:
ESA Space Rider (vormals PRIDE) (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=18328.msg581462#msg581462)
-
ESA und DLR geben Details zu den CM2025-Ergebnissen bekannt:
ESA - D - (2022) - Mission --- (erste Zahl das ESA-Budget, zweite Zahl der deutsche Anteil, danach das wofür, alles in ca. Millionen ohne Gewähr, wird upgedatet)
(die ESA gibt Zahlen auf Basis 2025 an, das BMFTR/DLR dagegen benutzt häufig inflationsgerechte Zahlen)
22.070 – 5.400 (3.400) – Gesamt
1873 - 1.300 (1.150) - Gesamt - mandatory
?? - 3.800 (2.090) - Gesamt - optional
3787 - 824 – Science (ua. LISA)
4439 - (2835) - 863 – (368) – Launcher (davon 363 Mio für ELC, 159 (162) für Ariane 6)
2976 - (2707) - 885 - (726) – Exploration (825 für E3P)
- davon 450 Mio. für ExoMars
3455 - (2692) - 564 (669) – Erdbeobachtung (564 für FutureEO, 282 für Copernicus, 10 für InCubed)
2096 - (1894) - 320 - (365) – SatCom (Artes 4.0, QuantenCom)
969 - 300 – Nav (266 für FutureNav, 35 Mio für Quanten+KI)
957 (731) - 218 - (155) – Safety (RISE, RAMSES, Vigil, Clearspace-1)
886 (607) - 120 – (50) – Technology
306 - (118) - 59 – ACCESS Wettbewerbsfähigkeit (Spin-Off, Investoren, Scale-Up, Startup BIC)
Das angekündigte europäische Resilienz-Programm (ERS) ist teilweise noch offen und steckt in den Budget-Zahlen für SatCom, Navigation und Technology. Die Bundeswehr zahlt 292 Mio. € ins ESA-Budget für Launcher und Sicherheit.
Quelle DLR: https://www.dlr.de/de/aktuelles/nachrichten/2025/deutschland-investiert-5-4-milliarden-euro-in-die-zukunft-der-europaeischen-raumfahrt
Quelle 2022: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=18680.msg540835#msg540835
-
Muß da @Gecko. leider voll zustimmen.
Hängt alles noch in recht wolkiger Zukunft.
Sicher wird irgendwannmal auch ein Deutscher "zum Mond" fliegen und irgendwann auch mal darauf landen, aber ob das jetzt unter dem Artemis-Programm passiert, ist i.A. doch noch recht fraglich.
Aber wenn es dabei hilft die "Allgemeinheit für die Raumfahrt mehr zu interessieren" dann mögen sie gerne soviel Trommeln wie sie wollen. ;)
-
Der Bericht zur ESA Ministerratstagung in Bremen am Portal:
ESA-Mitgliedstaaten verpflichten sich bei Ministertreffen zu größten Beiträgen
Die größten Beiträge in der Geschichte der Europäischen Weltraumorganisation in Höhe von 22,1 Milliarden Euro wurden auf ihrer Ratssitzung auf Ministerebene in Bremen, Deutschland, genehmigt.
Ein Beitrag der europäischen Weltraumagentur ESA.
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2025/11/1-Ministers_and_high-level_representatives_gather_for_ESA_s_Ministerial_Council_pillars.jpg)
Minister und hochrangige Vertreter versammeln sich zum Ministerrat der ESA
Credit: ESA – S. Corvaja; Licence: ESA Standard Licence
Weiter zur Pressemitteilung der ESA im Portal => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/esa-mitgliedstaaten-verpflichten-sich-bei-ministertreffen-zu-groessten-beitraegen/)
Viele Grüße, die Redaktionsmitglieder
-
Jeff Foust zieht ein Fazit:
1. Das Gesamtbudgets der ESA steigt deutlich, aber im Vergleich zu USA, China und Indien droht Europa weiter zurück zu fallen.
2. Die ESA verstärkt ihr Engagement in militärisch-bezogener Raumfahrt (ERS). Die Diskussion dazu führt zu der Position, dass die ESA zwar die Entwicklung unterstützt, aber selbst nicht Betreiber sein will.
3. unterschiedliche Vorstellungen (FR will Reformen, keinen GeoReturn und mögl. große, leistungsfähige Marktteilnehmer; D besteht auf GeoReturn und zugleich mehr Wettbewerb)
4. Die Projekte im Bereich Exploration sind offen; nicht näher spezifiziert. Unklar ist, wo ist ESA Geld beantragt hat, aber nicht erhalten hat (3,7 Mrd vs. 2,9 Mrd €).
https://www.thespacereview.com/article/5113/1
Ich schließe mich dem an und ergänze aus meiner Sicht:
Auf den ersten Blick alles wie gehabt:
- eine Großveranstaltung mit 500 Teilnehmern aus 24 Ländern
- schöne Fotos
- Astronauten stehen irgendwie im Mittelpunkt
- Hauptsache das Budget ist auf Rekordhöhe, dass bringt (positive) Schlagzeilen
- trotz aller Transparenz, läßt die Transparenz zu wünschen übrig (alles mögliche wird aggregiert und unter phantasievollen Begriffen zusammengefaßt).
- man wünscht sich zwar eine effiziente+effektive ESA, aber will an den Entscheidungsstrukturen nichts reformieren.
Andererseits ist die stärkere Ausrichtung auf Sicherheitsanwendungen natürlich schon eine erhebliche Systemänderung.
- die Erweiterung des ESA-Aufgabensprektrums ermöglicht immer höhere Budgets, aber auch eine Finanzierung nach Gießkanne und Fragmentierung nach nat. Interessen.
(Das sogen. Dokument 100 wurde im Nachgang Journalisten zur Verfügung gestellt. Allerdings enthält es zb. keine Detailangaben zur Exploration. Während es zur Launcher-Challenge Detailzahlen gibt, gibt es die für den Cargo-Return Wettbewerb leider nicht. Aber vll. wird es ja wieder ein Download-Magazin mit Detailzahlen vom DLR geben?)
Wenn die ESA in den nächsten drei Jahren Fortschritte machen sollte, dann also am ehesten im Launcher- und im Defence-Bereich.