Raumcon
Astronomie => Sonnensystem => Thema gestartet von: aasgeir am 16. Juli 2020, 12:30:08
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Es gibt ja ein grosses Interesse an Vorkommen von Wasser im Sonnensystem ("water worlds", "follow the water" usw) als möglicher Vorbedingung für die Entstehung (und den Erhalt) von Leben. Hier mal eine informative Grafik dazu, mit dem Kugelvolumen (bzw dem entsprechenden Radius) der Himmelskörper, bei denen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit mit Wasser gerechnet werden kann, und dem Kugelvolumen-Radius der dort jeweils vermuteten Wassermenge:
(https://images.raumfahrer.net/up073242.jpg)
Überraschend: im Vergleich zur Erde verfügen einige der Monde (Ganymede, Enceladus, Dione, Triton) über erstaunlich hohe Wasser(eis)anteile .
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Hallo, aasgeir - guck mal da - Wasser im Sonnensystem?
http://www.vulkane.net/blogmobil/ (http://www.vulkane.net/blogmobil/)
(der Link wird nach hintn wandern).
hatten wir schonmal.
Viele Grüße und GA
SiO2
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Es gibt ja ein grosses Interesse an Vorkommen von Wasser im Sonnensystem ("water worlds", "follow the water" usw) als möglicher Vorbedingung für die Entstehung (und den Erhalt) von Leben. Hier mal eine informative Grafik dazu, mit dem Kugelvolumen (bzw dem entsprechenden Radius) der Himmelskörper, bei denen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit mit Wasser gerechnet werden kann, und dem Kugelvolumen-Radius der dort jeweils vermuteten Wassermenge:
Da hat Triton in den letzten Jahren aber mächtig aufgeholt, von Platz 8 auf Platz 4. Wie kam es dazu? Sicherlich ist da noch viel Spekulation dabei. :-\
(https://images.raumfahrer.net/up073241.jpg)
https://www.businessinsider.com/water-space-volume-planets-moons-2016-10?r=DE&IR=T (https://www.businessinsider.com/water-space-volume-planets-moons-2016-10?r=DE&IR=T)
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Es gibt ja ein grosses Interesse an Vorkommen von Wasser im Sonnensystem ("water worlds", "follow the water" usw) als möglicher Vorbedingung für die Entstehung (und den Erhalt) von Leben. Hier mal eine informative Grafik dazu, mit dem Kugelvolumen (bzw dem entsprechenden Radius) der Himmelskörper, bei denen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit mit Wasser gerechnet werden kann, und dem Kugelvolumen-Radius der dort jeweils vermuteten Wassermenge:
Da hat Triton in den letzten Jahren aber mächtig aufgeholt, von Platz 8 auf Platz 4. Wie kam es dazu? Sicherlich ist da noch viel Spekulation dabei. :-\
(https://images.raumfahrer.net/up073241.jpg)
https://www.businessinsider.com/water-space-volume-planets-moons-2016-10?r=DE&IR=T (https://www.businessinsider.com/water-space-volume-planets-moons-2016-10?r=DE&IR=T)
Ich nehme mal an dass die %-Angabe sich auf Volumenprozent bezieht. Nicht auf Masse-Prozent.
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Würde mich interessieren wo Mars dort rangiert..
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Würde mich interessieren wo Mars dort rangiert..
Das kann man sich selbst ausrechnen: es gibt einen informativen Artikel auf Wikipedia (https://en.wikipedia.org/wiki/Water_on_Mars (https://en.wikipedia.org/wiki/Water_on_Mars)), nach dem die bisher bekannten/vermuteten oberflächennahen Wassereisvorkommen ausreichen, um, in flüssiger Form, den gesamten Mars mit einem 35 m tiefen Ozean zu bedecken. Zusätzlich hat man in der Nähe des Mars-Südpols in mehr als 1,5 km Tiefe ein stabiles Vorkommen von flüssigem Wasser entdeckt, das sich horizontal über >20 km erstreckt - im Inneren des Mars gibt es also wohl noch weitere überraschende Beiträge ..
( der Mars hat einen mittleren Radius von 3 389,5 km und eine Oberfläche von 144 798 500 km2. Ein 0,035 km tiefer Ozean hätte also ein Volumen von 5 067 947,5 km3, das entspricht dem einer Kugel mit 106,5 km Radius )
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Ich nehme mal an dass die %-Angabe sich auf Volumenprozent bezieht. Nicht auf Masse-Prozent.
Wenn man sich das Wasservolumen von Triton jeweils in Litern ausrechnet, ist das eine Zunahme (etwa) um den Faktor 224! 3x10^19 Liter gegenüber 6,71x10^21 Liter. Ein "kleiner" Unterschied.
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Der Grafik entnehme ich das es um Volumen geht.
Woher die Rohdaten kommen würde mich noch interessieren.
Aber egal wie genau die Daten und Kalkulationen sind, da gibts verdammt viel Wasser bei den Monden.
Europa war mir schon lange bekannt, aber wenn das halbwegs stimmt, sollte man bei allen Monden bald anfangen nach Leben zu suchen.
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Danke ...immerhin.
Würde mich interessieren wo Mars dort rangiert..
Das kann man sich selbst ausrechnen: es gibt einen informativen Artikel auf Wikipedia (https://en.wikipedia.org/wiki/Water_on_Mars (https://en.wikipedia.org/wiki/Water_on_Mars)), nach dem die bisher bekannten/vermuteten oberflächennahen Wassereisvorkommen ausreichen, um, in flüssiger Form, den gesamten Mars mit einem 35 m tiefen Ozean zu bedecken. Zusätzlich hat man in der Nähe des Mars-Südpols in mehr als 1,5 km Tiefe ein stabiles Vorkommen von flüssigem Wasser entdeckt, das sich horizontal über >20 km erstreckt - im Inneren des Mars gibt es also wohl noch weitere überraschende Beiträge ..
( der Mars hat einen mittleren Radius von 3 389,5 km und eine Oberfläche von 144 798 500 km2. Ein 0,035 km tiefer Ozean hätte also ein Volumen von 5 067 947,5 km3, das entspricht dem einer Kugel mit 106,5 km Radius )
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"Superionisches Eis: Neues zum Magnetfeld von Uranus und Neptun
Ein Team von Wissenschaftlern um Vitali Prakapenka von der University of Chicago, dem auch Sergey Lobanov vom GeoForschungsZentrum Potsdam angehört, hat Struktur und Eigenschaften von zwei superionischen Eis-Phasen (Eis XVIII und Eis XX) vermessen. Sie brachten Wasser in einer laserbeheizten Diamant-Stempelzelle auf extrem hohe Drücke und Temperaturen. Dabei wurden die Proben hinsichtlich Struktur und elektrische Leitfähigkeit untersucht. Eine Pressemitteilung des Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031083508-0786ae30.jpg)
Dargestellt ist eine Momentaufnahme des Magnetfeldes des Uranus im Januar 2007. Als Video unter: https://svs.gsfc.nasa.gov/4144 (https://svs.gsfc.nasa.gov/4144) (Quelle: NASA Scientific Visualization Studio)
Weiter in der Presssemitteilung des GFZ:
https://www.raumfahrer.net/superionisches-eis-neues-zum-magnetfeld-von-uranus-und-neptun/ (https://www.raumfahrer.net/superionisches-eis-neues-zum-magnetfeld-von-uranus-und-neptun/)
Viele Grüße
Rücksturz
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Das sind doch vielversprechende zukünftige Ressourcen die Forscher / Kolonisten weiterhelfen.
Auf dem Mars fand man ja auch u.a. einen 20 Kilometer breiten und 1,5 Kilometer tiefen See unter dem Eis des Mars-Südpols. Insgesamt müssen die Mengen auf dem Mars gigantisch sein. Sehr hilfreich für eine dauerhafte Besiedlung.
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"Superionisches Eis: Neues zum Magnetfeld von Uranus und Neptun"
Ich verstehe das so:
Durch den hohen Druck wird die Kristallstruktur des Eises soweit komprimiert, dass diese Struktur fast ausschließlich durch die Sauerstoffatome bestimmt wird, die Wasserstoffatome werden in die letzten Lücken gequetscht. Wenn der Kristall entsprechend erhitzt wird, wird der Wasserstoff in Plasma verwandelt. Die Sauerstoffatome nehmen die freiwerdenden Elektronen in ihre äußere Schale auf und können weiter verdichtet werden. Die Wasserstoffionen können jetzt frei im Kristall wandern.
Durch äußere Einflüsse (Gezeitenkräfte, Temperaturunterschiede, Corioliseffekte) können diese Protonen mobilisiert werden und sorgen dadurch für eine Ladungsverschiebung, also einem Stromfluss im festen Eiskern und erzeugen dadurch das Magnetfeld der Planeten.
Anders als bei Gesteinsplaneten, bei denen das Magnetfeld durch die Bewegung von Gesteinsmassen im Inneren entsteht, sind dann evtl. nur die Protonenflüsse in den heißen und hochverdichteten Eiskernen verantwortlich.
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Eine etwas ältere Meldung, neu ins Portal übernommen.
"Neue Erkenntnisse über Verwitterungsprozesse auf eisigen Himmelskörpern
Die ersten Messungen mit dem neuen hochauflösenden Transmissionselektronenmikroskop (TEM) der PISA-(Potsdam Imaging and Spectral Analysis)-Facility haben gezeigt, welche wichtigen Beiträge ein solches hochmodernes Instrument für die Geowissenschaften leisten kann. Eine Information des Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031085341-f3028116.jpg)
Elektronenmikroskopie-Aufnahme eines Olivin-Körnchens: Unten die perfekte Kristallstruktur in atomarer Auflösung, darüber die dünne ungeordnete amorphe Schicht. Oben die Schutzschicht. (Foto: Vladimir Roddatis, GFZ)
Weiter in der Information des Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/neue-erkenntnisse-ueber-verwitterungsprozesse-auf-eisigen-himmelskoerpern/)
Viele Grüße
James
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In Nature ist jetzt ein Artikel erschienen, der das mögliche Vorkommen von flüssigem Wasser in oberflächennahem Wassereis/Staub-Gemischen auf dem Mars untersucht.
https://www.nature.com/articles/s43247-024-01730-y
https://www.jpl.nasa.gov/news/could-life-exist-below-mars-ice-nasa-study-proposes-possibilities/
Das überdeckende Eis verhindert das Sublimieren an der dünnen Atmosphäre, lässt aber (gedämpft) Sonnenlicht durch (bis ca 3 m Tiefe), der dunkle Staubanteil absorbiert das Sonnenlicht stark, erwärmt sich und bringt das umgebende Eis zum Schmelzen, so dass "Taschen" von flüssigem Wasser entstehen können. Der Effekt kann auch auf der Erde beobachtet werden (sog. Kryokonite; https://de.wikipedia.org/wiki/Kryokonit), wobei in diesen Wassertaschen auch einfache Lebensformen beobachtet werden (Algen, Cyanobakterien).
Laboruntersuchungen sollen jetzt ermitteln, ob unter Marsbedingungen entsprechende Effekte Photosynthese ermöglichen würden.