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Raumfahrt => Fragen und Antworten: Raumfahrt => Thema gestartet von: Der_Ewige am 05. November 2018, 12:53:54

Titel: Spätere Rettungsmöglichkeit bei Sojus (MS-10)
Beitrag von: Der_Ewige am 05. November 2018, 12:53:54
Hallo Raumfahrtfreunde

Beim Fehlstart der Sojus MS-10 wurde die Besatzung ja durch die Rettungsraketen an der Nutzlastverkleidung in Sicherheit gebracht.
Was ist aber, falls ein Fehler in der Rakete erst nach dem Abwurf der Nutzlastverkleidung auftaucht.

Besteht da auch eine Rettungsmöglichkeit, zB. mit den Triebwerken des Raumschiffes selber?

Vielen Dank
Titel: Re: Spätere Rettungsmöglichkeit bei Sojus (MS-10)
Beitrag von: Prodatron am 05. November 2018, 16:29:35
Ja, sowas kam einmal vor bei Sojus 18-1 (1975):
https://de.wikipedia.org/wiki/Sojus_18-1 (https://de.wikipedia.org/wiki/Sojus_18-1)
Dort hat das Triebwerk des Service-Moduls die Kapsel von der Rakete weggebracht.
Titel: Re: Spätere Rettungsmöglichkeit bei Sojus (MS-10)
Beitrag von: Schillrich am 05. November 2018, 19:06:40
Hallo "der Ewige",

weiter im Flug braucht man zur Rettung keine starke Beschleunigung mehr. Man muss sich nicht schnell und weit entfernen. Selbst im schlimmsten Fall, dass die Rakete ihre strukturelle Integrität verliert, würde die Rakete nicht "explodieren", sondern das Kerosin würde nur schnell verbrennen und das meiste würde wohl einfach "ausgeblasen" werden, ohne eine Reaktionspartner zu finden. Da reichen dann offenbar auch die Triebwerke in der Sojus selbst, um einen Trennimpuls zu setzen und sich weit genug von der havarierten Rakete zu entfernen. Wichtig dürfte noch sein, dass man nicht wieder in Kontakt mit der unkontrollierten Rakete kommt.