Raumcon

Raumfahrt => Bemannte Raumfahrt => Thema gestartet von: McFire am 10. August 2015, 19:53:32

Titel: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: McFire am 10. August 2015, 19:53:32
Quasi nebenbei während der russischen EVA am 10.Aug.2015 wurde innerhalb der Exp. 44 ein Experiment beendet, was ja gewissermaßen einen Meilenstein darstellt - die Ernte von relativ großen Mengen Gemüse.
.
.
(https://images.raumfahrer.net/up047919.jpg)
Da wird der Behälter aus dem Rack genommen. Operator Charles Lindgren
.
(https://images.raumfahrer.net/up047920.jpg)
Das ist die Ernte - Römersalat von der ISS
.
(https://images.raumfahrer.net/up047921.jpg)
Problem - den Behälter erstmal zu verankern
.
(https://images.raumfahrer.net/up047922.jpg)
Sieht ein bissel aus wie Hähnchenschenkel aus dem Grill

(https://images.raumfahrer.net/up047923.jpg)
Zuerst mal diverse Proben für spätere Untersuchungen nehmen

(https://images.raumfahrer.net/up047924.jpg)
.
(https://images.raumfahrer.net/up047925.jpg)
Nun mit einer Minischere ein paar größere Proben. Es ist eine Premiere, da
klappts natürlich mit dem Handling noch nicht so.
.
(https://images.raumfahrer.net/up047926.jpg)
Scott Kelly hat schon ein Tube mit Dressing zur Hand
.
(https://images.raumfahrer.net/up047927.jpg)
"Anstoßen" mit Salatblättern. Wär auch 'nen Sekt wert gewesen...
.
(https://images.raumfahrer.net/up047928.jpg)
Und mutig rein in den Mund. Warum auch nicht, besser wächst kein Biogemüse auf der Erde.
.
(https://images.raumfahrer.net/up047929.jpg)
Und jetzt mit Dressing.
.
(https://images.raumfahrer.net/up047930.jpg)
Währen der ganzen Zeit arbeiten die Russen draußen im Schweiß ihres Angesichts  ;D
Na ich denk bei der Menge Salat gibts dann noch für alle was .....

Sccott Kelly hat zwischendurch auch ein Statement abgegeben, wie wichtig das Experiment
in Hinsicht zukünftiger Marsflüge ist.
Titel: Re: ISS Exp44 - Salat im Weltraum
Beitrag von: Ruhri am 11. August 2015, 08:39:50
Hat denn auch einer der Testesser ein Statement darüber abgegeben, wie es geschmeckt hat?  ;)

Oder lief die Aktion nach dem Motto "Augen zu und durch!"?
Titel: Re: ISS Exp44 - Salat im Weltraum
Beitrag von: Führerschein am 11. August 2015, 09:06:01
Hat denn auch einer der Testesser ein Statement darüber abgegeben, wie es geschmeckt hat?  ;)

Oder lief die Aktion nach dem Motto "Augen zu und durch!"?

Sie hatten ja noch Olivenöl und Balsamico Essig. Ich habe einen Kommentar gehört in dem Sinne, es schmeckt frisch. Zwischen den Zeilen habe ich daraus gelesen, "und sonst nach nichts".
Titel: Re: ISS Exp44 - Salat im Weltraum
Beitrag von: Ruhri am 11. August 2015, 09:34:02
Alles "eingefleischte Fleischesser" vermutlich!  ;)

Aber Salat schmeckt natürlich ein wenig langweilig, wenn man ihn nicht richtig anmacht. Bei "Olivenöl und Balsamico Essig" vemisse ich z.B. Salz, aber auch Senf hätte helfen können.
Titel: Re: ISS Exp44 - Salat im Weltraum
Beitrag von: McFire am 11. August 2015, 10:14:32
So isses - das Gesicht verzogen haben sie jedenfalls nicht und unsereins würde ja auch sowas nicht ohne Dressing (oder 'nen Burger drumherum) essen.
Jedenfalls - das Verhältnis Boxvolumen zu Menge ist doch recht gut und macht Hoffnung...

Zukünftige Raumstationsbauer werden jetzt wohl von den zukünftigen Bewohnern ein paar Forderungen mehr bekommen....
Titel: Re: ISS Exp44 - Salat im Weltraum
Beitrag von: Ruhri am 11. August 2015, 10:31:53
Da gab es auch sowieso ein paar Problem mit dem Essen in einer Raumstation. Musste es nicht extrem stark gewürzt werden, damit die Astronauten überhaupt etwas schmecken? Falls ich mich da gerade richtig erinnere, ist "frisch" wahrscheinlich schon ein großes Lob.
Titel: Re: ISS Exp44 - Salat im Weltraum
Beitrag von: Führerschein am 11. August 2015, 10:55:13
Da gab es auch sowieso ein paar Problem mit dem Essen in einer Raumstation. Musste es nicht extrem stark gewürzt werden, damit die Astronauten überhaupt etwas schmecken? Falls ich mich da gerade richtig erinnere, ist "frisch" wahrscheinlich schon ein großes Lob.

Ich weiß es nicht. Bekannt ist, daß das für Essen in Flugzeugen zutrifft, das muß ganz anders gewürzt werden. Das liegt wohl an dem niedrigeren Luftdruck. In der ISS ist doch aber normaler Luftdruck.

Mein Eindruck von der mangelnden Begeisterung kann durchaus auch daher kommen, daß zu viel drumrum war, der Aufbau von Scheinwerfern und Kameras, die Beobachtung durch das Kontrollzentrum.
Titel: Re: ISS Exp44 - Salat im Weltraum
Beitrag von: Collins am 11. August 2015, 11:04:23
Da gab es auch sowieso ein paar Problem mit dem Essen in einer Raumstation. Musste es nicht extrem stark gewürzt werden, damit die Astronauten überhaupt etwas schmecken? Falls ich mich da gerade richtig erinnere, ist "frisch" wahrscheinlich schon ein großes Lob.

Ich weiß es nicht. Bekannt ist, daß das für Essen in Flugzeugen zutrifft, das muß ganz anders gewürzt werden. Das liegt wohl an dem niedrigeren Luftdruck. In der ISS ist doch aber normaler Luftdruck.

Mein Eindruck von der mangelnden Begeisterung kann durchaus auch daher kommen, daß zu viel drumrum war, der Aufbau von Scheinwerfern und Kameras, die Beobachtung durch das Kontrollzentrum.

Das ist aber richtig. Im All kannst du nicht kochen wie bei Muttern.  :)
Das Essen muß stärker und mehr gesalzen werden als am Boden. Hängt mit der Schwerelosigkeit zusammen.
Mfg Collins
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Marauder am 12. August 2015, 16:59:01
Bei dem ganzen Fertigfutter müsste ein paar frische Salatblätter für die doch eigentlich ein Gaumenschmaus sein... :D

Bei einem Anbau im großen Stil dürfte Bewässerung ein wichtiger Punkt sein - viele Obst- und Gemüsesorten, sind recht bewässerungsintensiv, weil in die später gegessene  Frucht sehr viel Wasser eingelagert wird. Gut sichtbar ist das z.B. bei Tomaten, Gurken, Melonen oder Zitrusfrüchten. Da wird sicher ein Thema sein, Bewässerungssysteme zu entwickeln, die das Wasser möglichst punktgenau an die Wurzeln bringen, um es möglichst optimal auszunutzen.

Spätestens in einer autarken Kolonie, also z.B. auf einer Marsstation kommt die Nährstoffversorgung hinzu. Grundsätzlich kann man durch Mulchen, also ausbringen von gehäckselten Pflanzenresten, oder dem Boden zuvor entzogene Nährstoffe zurückgeben, auch die Fäkalien der Besatzung wird man in diesen kreislauf einbringen müssen. Das große Broblem dabei: Mutterboden ist "lebendig" und durchsetzt von Insekten, Weichtieren, Kleinstlebewesen und Mikroorganismen. Diese sind auch nötig für einen sauberen Verrottungsprozess. Die wesentliche Herausforderung besteht darin, dieses Biotop dauerhaft aufrecht zu erhalten.

Dazu kommt die Gefahr eingeschleppter Pflanzenkrankheiten - z.B. Mehltau bei rosenartigen Obstgehölzen - die man auch wieder nicht einfach mit chemischen Mitteln bekämpfen kann, weil die sich dann im geschlossenen System anreichern.

Schließlich ist da auch noch das Problem der Bestäubung.

Als begeisterter Hobbygärtner frage ich mich natürlich: Gibt es da eigentlich schon Ansätze, wie man so einen Kreislauf dauerhaft am Leben erhält und die Bestäubung sicherstellt? Weiß jemand Näheres dazu?
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Sensei am 12. August 2015, 17:12:14
Ist Bestäubung wirklich so das Problem? Sollte das in der Größenordnung nicht noch per Hand gehen?

Wasserversorgung ist (zumindest bei geschlossenen Systemen ja kein Problem: Das wasser kann schlicht nicht weg und muss deswegen früher oder später an der Pflanze landen.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: McFire am 12. August 2015, 18:16:55
Die Bodenaufbereitung wird man wohl im vorläufig kleinen Maßstab noch "per Hand" hinkriegen. Auch die diverse Bakterienarbeit simulieren, sollte möglich sein. Pflanzen sind ja wohl doch nicht die "fühlenden Lebewesen" als die sie mitunter dargestellt werden.
Erst im großen Maßstab muß man wohl ein Biotop erstellen. Aber nicht, weil es nicht anders geht, sondern weils halt der effizientere Weg ist. Mit der Gefahr des Umkippens verbunden allerdings.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: trallala am 12. August 2015, 18:35:01
Ich glaube nicht, dass man die Pflanzenzucht mit Erde bewerkstelligen wird. Auf der ISS wachsen die Pflanzen ja schon erdefrei in Nährlösung und ich denke das geht auch unter (Mars-)Schwerkraftbedingungen. Ihr habt ja schon beschrieben, welche Probleme man sich mit einem intakten Erdkreislauf ins Boot holt. Da ist es doch wesentlich einfacher eine schöne Nährlösung zusammenzurühren. Den Pflanzen ist das egal, solange sie das bekommen was sie brauchen. Genau wie beim erstmal seltsam anmutenden lila LED-Licht.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: NotTheAndroidYouSearching am 12. August 2015, 18:49:59
Hier wäre sicher Aquaponic eine gute Idee, ist mehr oder weniger ein Kreislauf und würde gleich noch Fisch liefern. Problem ist hier aber die benötigte Wassermenge.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Führerschein am 12. August 2015, 18:54:38
Als begeisterter Hobbygärtner frage ich mich natürlich: Gibt es da eigentlich schon Ansätze, wie man so einen Kreislauf dauerhaft am Leben erhält und die Bestäubung sicherstellt? Weiß jemand Näheres dazu?

Als Ingenieur und Aquarianer stellt sich mir die Frage anders. Ich erwarte einen Kreislauf mit definierten Stellen für den Ablauf verschiedener Prozesse. Also Abbau bis zu pflanzenverfügbaren anorganischen Verbindungen und verfügbar machen der Abbauprodukte für Pflanzen als getrennt steuerbare Prozesse. Also ein Substrat für die Pflanzen und ein Bioreaktor für den Abbau. Vielleicht kann man Teile davon kombinieren.

Eine ganz andere Frage ist das Pflanzenwachstum an sich. Ein Blattsalat wie hier benutzt braucht keine Schwerkraft. Aber wie ist es mit Pflanzen wie Tomaten? Die brauchen wohl Schwerkraft für normales Wachstum, Frage ist wie viel? Dafür haben wir ja ein Experiment in Arbeit, das das Wachstum bei Mond- und Mars-Schwerkraft testen will. In dem Punkt bin ich optimistisch. Schwerkraft wird wohl gebraucht, aber ich würde stark vermuten, daß Pflanzen relativ leicht auf sehr geringe Schwerkraft gezüchtet werden können, wenn sie es nicht gleich schaffen. Licht für die Orientierung muß nur dazukommen in geeigneter Abstrahlungsform.

Bestäubung ist ein anderes Gebiet. Es gibt Pflanzen, die auf Insektenbestäubung ausgelegt sind und andere, die es z.B. mit Wind machen. Handbestäubung geht sicher in kleinem Maßstab, z.B. in Zuchtanlagen. Wenn wirklich Leute damit ernährt werden sollen, wird man effizientere Methoden brauchen.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Führerschein am 12. August 2015, 18:59:05
Hier wäre sicher Aquaponic eine gute Idee, ist mehr oder weniger ein Kreislauf und würde gleich noch Fisch liefern. Problem ist hier aber die benötigte Wassermenge.

Ein interessantes Konzept, aber nicht annähernd ein Kreislauf. Nur ein Wasserkreislauf, was schon ganz gut ist. Aber es gibt einen erheblichen Input in Form von Fischfutter und Output in Form von Fisch und Gemüse. Um daraus einen geschlossenen Kreislauf zu machen, müssen noch viele Elemente dazukommen. Man muß die menschlichen Ausscheidungen benutzen, um separat das Fischfutter zu produzieren. Z.B. in Form einer ziemlich großen Algenzucht. In Raumschiffen und Raumstationen wie zur Zeit realistischen Größen geht das eher nicht.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: GG am 12. August 2015, 19:34:07
Das Geschmacksempfinden leidet in der Schwerelosigkeit. Ob man bereits einen Grund dafür gefunden hat? Allerdings wäre übersalzen kontraproduktiv, da Salz den Knochenabbau beschleunigt. Daher würzt man mit Kräutern und Pfeffer/Paprika reichlicher und versucht somit, die Salzreduzierung unauffällig zu halten. Gesund ist besser.

Übrigens treibt man für eine ausgewogene Ernährung einen nicht geringen Aufwand. Zum Teil wurden bereits Gourmet-Köche engagiert, besondere Gerichte zu entwickeln. Auch ist es üblich, dass neben russischer und US-amerikanischer Kost stets auch etwas aus den Ländern weiterer beteiligter Raumfahrer zu servieren.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: NotTheAndroidYouSearching am 12. August 2015, 19:54:50
Hier wäre sicher Aquaponic eine gute Idee, ist mehr oder weniger ein Kreislauf und würde gleich noch Fisch liefern. Problem ist hier aber die benötigte Wassermenge.

Ein interessantes Konzept, aber nicht annähernd ein Kreislauf. Nur ein Wasserkreislauf, was schon ganz gut ist. Aber es gibt einen erheblichen Input in Form von Fischfutter und Output in Form von Fisch und Gemüse. Um daraus einen geschlossenen Kreislauf zu machen, müssen noch viele Elemente dazukommen. Man muß die menschlichen Ausscheidungen benutzen, um separat das Fischfutter zu produzieren. Z.B. in Form einer ziemlich großen Algenzucht. In Raumschiffen und Raumstationen wie zur Zeit realistischen Größen geht das eher nicht.

Nun zu mindestens nach Quellen der NASA sind die nicht uninteressiert an dem Konzept.
Mit der nächsten Generation von Schwerlastträgern könnte das durchaus möglich sein.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Steffen am 12. August 2015, 21:52:28
Hallo

Es gab ja auf der Erde schon Versuche, eine abgeschlossene, sich selbst erhaltende Biosphäre zu schaffen.
Sogar mit sehr großem finanziellen Aufwand, und unter Beobachtung der NASA.

Dieses Experiment gilt jedoch als gescheitert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Biosph%C3%A4re_2 (https://de.wikipedia.org/wiki/Biosph%C3%A4re_2)


viele Grüße
Steffen
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Collins am 12. August 2015, 22:01:04
Hallo

Es gab ja auf der Erde schon Versuche, eine abgeschlossene, sich selbst erhaltende Biosphäre zu schaffen.
Sogar mit sehr großem finanziellen Aufwand, und unter Beobachtung der NASA.

Dieses Experiment gilt jedoch als gescheitert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Biosph%C3%A4re_2 (https://de.wikipedia.org/wiki/Biosph%C3%A4re_2)


viele Grüße
Steffen

Ja das ist zwar richtig, aber es gibt in der zwischen Zeit viele neue Erkenntnisse warum es gescheitert ist.
Z.B. Ist der Sauerstoff bedarf der Mikro Organisen gewaltig unterschätzt wurden.
Also ein fehl Schlag mit vielen neuen Erkenntnissen über das Ökosystem.

Mfg Collins
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Steffen am 12. August 2015, 22:28:23
Bei dem Biosphärenexperiment gab es natürlich viele neue Erkenntnisse. Ich meine nur, dass man nicht von einer sich selbst erhaltenden Marskolonie zu träumen braucht, solange man nicht ein erfolgreiches Langzeitexperiment in dieser Art zu laufen hat.

Wer in irgendwie absehbarer Zeit Menschen, nicht nur für einen kurzen Besuch, auf den Mars bringen will, der müsste also mit solchen Versuchen auf der Erde beginnen.


viele Grüße
Steffen
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Collins am 12. August 2015, 22:37:33
Das ist Korrekt!!
Nur wenn ich die Größe der damaligen Anlage bedenke, kommen mir Zweifel wie mann das kosten günstig dahin bekommen will.
Das würde nur über einen langen Zeitraum gehen und bis dahin könnte / müsste das Experiment wiederholt werden.

Mfg Colllins
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Sensei am 12. August 2015, 23:09:27
Ich muss hier davor warnen das alles in einen viel zu großen Topf zu werfen.

Ja, experimente von Biologischen Aktivitäten in abgeschlossenen Systemen müssen hier auf der Erde noch viel stärker erforscht werden. Das geht mir auch selber zu langsam voran!


Aber zwischen (der viel kritisierten und teils unwissenschaftlichen) B2 und einer Aquakultur ist doch ein himmelweiter unterschied.

Man wird erst einmal mit einfachen, geschlossenen, bodenlosen systemen anfangen. Auf dem Mars wird man dann bald boden verwenden wollen. Das geht aber nur über belebten Boden - aber man wird die Komplexität der Bakterienarten möglichst weit senken wollen um das so gut wie es geht unter Kontrolle halten zu können. Ganz so einfach wie in "der Marsianer" wird die sache mit dem Boden wohl nicht werden..

Die Biosphäre2 war Biologisch gesehen dann aber immernoch leicht um den faktor 50+ komplexer..

z.b.:
http://www.deutschlandradiokultur.de/probelauf-fuers-leben-im-all.932.de.html?dram:article_id=131307 (http://www.deutschlandradiokultur.de/probelauf-fuers-leben-im-all.932.de.html?dram:article_id=131307)
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Gerry am 13. August 2015, 02:53:15
Das Geschmacksempfinden leidet in der Schwerelosigkeit. Ob man bereits einen Grund dafür gefunden hat? [...]

Ich meine mich erinnern zu können, dass U. Walter (oder wars der Reiter?) das in der Vergangenheit mehrfach erklärt hat. Es liegt an dem Blutstau im Kopf in der Schwerelosigkeit, dass in den für Geschmack wichtigen Organen (vor allem Zunge für elementare Geschmäcker wie z.B. salzig, aber auch feinere Nuancen oben im Riechkolben ;) ) die Durchblutung gestört/verändert ist und deswegen der Geschmacksinn beeinträchtigt ist.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Sensei am 13. August 2015, 07:32:29
dazu wohl noch dass es wegen der schwerelosigkeit keine so gute durchmischung der Luft gibt und essen über die zunge/beim kauen nicht ganz den normalen weg nehmen.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Führerschein am 13. August 2015, 07:48:39
@Sensei Beitrag 416

Ich stimme in allen Punkten zu. Höchstens gehe ich noch einen Schritt weiter und sage, daß man viele Prozesse kontrolliert in Bioreaktoren ablaufen läßt.

Biosphäre 2 war ein interessantes und lehrreiches Projekt. Aber selbst wann man die Schwachpunkte ausmerzt und so etwas zum laufen bringt, ist die Produktivität viel zu gering, um viele Menschen zu ernähren. Ich stelle mir vor, daß man so etwas irgendwann baut, wenn eine Kolonie schon lange selbstversorgend ist und Kapazitäten für Luxus frei hat. Dann kann man eine künstliche Biosphäre als Park anlegen.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: HausD am 13. August 2015, 07:55:52
dazu wohl noch dass es wegen der schwerelosigkeit keine so gute durchmischung der Luft gibt
Aromen werden über die Atemluft "bewegt" und geatmet wird immer.
... und essen über die zunge/beim kauen nicht ganz den normalen weg nehmen.
Was im Mund ist, wird geschluckt und darf keine unnormalen Wege gehen, sonst hat man sich verschluckt. Auch auf der Erde kann man kopfstehend essen und es schmeckt wie auf der Erde...
im Beitrag von Gerry (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=13717.msg338899#msg338899) steht, wie der fast von allen Raumfahrern beschriebene Effekt der Geschmacksveränderung entsteht.
Diesen Effekt gibt es auch auf der Erde und wer schon einmal (oder mehrmals) länger (nicht nur 1, 2 Tage) in einer anderen Klimazone war, wird es selbst erlebt haben. Für Deutschland: Flachland - Gebirge = ebenfalls eine Umstellung des Blutes, da im Gebirge der Sauerstoff "weniger" ist, braucht man mehr rote Blutkörperchen. Man empfindet im Flachland und im Gebirge alle Gerüche und Geschmäcke anders... Das ist ein physiologischer Effekt, kein physikalischer...

Gruß, HausD
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Ruhri am 13. August 2015, 08:38:49
Ich schätze, mit "Essen" war eher der Geruch gemeint als die Nahrung, die diesen verströmt. Man schmeckt ja das meiste nicht, sondern riecht es "von hinten", also aus dem Mundraum zur Nase hin. Und der Unterschied zwischen Riechen "von vorne" und "von hinten" ist in manchen Fällen wirklich extrem.

Übrigens: Bei allem Spekulieren, vergesst mir die Pilze nicht. Die sind auf der Erde absolute Spitzenreiter im Aufschließen von Resten, und sie werden auch in einer Station auf einem anderen Himmelskörper oder im Orbit gute Dienste leisten können.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Führerschein am 13. August 2015, 08:46:29
Übrigens: Bei allem Spekulieren, vergesst mir die Pilze nicht. Die sind auf der Erde absolute Spitzenreiter im Aufschließen von Resten, und sie werden auch in einer Station auf einem anderen Himmelskörper oder im Orbit gute Dienste leisten können.

Ja, auch die werden ihren Platz finden. Meiner Meinung nach wieder in gut kontrollierbaren Bioreaktoren. Ihr Eiweiß wird auch in den Kreislauf zurückfließen.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Ruhri am 13. August 2015, 09:03:04
Genau, das Original zum Management-Prinzip "by Champignons": "Haltet sie im Dunklen und schüttet Scheiße über sie."  ::)
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Marauder am 13. August 2015, 12:31:23
Ist Bestäubung wirklich so das Problem? Sollte das in der Größenordnung nicht noch per Hand gehen?

In experimenteller Größenordnung sicher, wenn du damit in nutzbaren Mengen Nahrung produzieren möchtest, dann eher nicht mehr.

Extremfälle wie Feigen (Benötigen die Feigenwespe) fallen für solche Einsätze eher flach, aber z.B. eine komplette Obstspindel von Hand zu bestäuben, das ist ein wenig Arbeit. ;) Getreidepollen (Gräserpollen) trägt der Wind weiter und es gibt auch Pflanzen, die ohne Bestäubung Ertrag bringen: Kartoffeln zum Beispiel. Und für einige Bananensorten gilt das wohl auch.

Die Variante mit dem Bioreaktor hat natürlich etwas für sich, doch auch da ist die Frage: Wie genau gehen dort die Prozesse vonstatten? Da fehlt mir zugegeben das technische Know How, ich kann hier als Beispiel nur den heimischen Komposthaufen anführen: Der setzt Pflanzenreste ja auch um in verwertbare Nährstoffe, produziert dabei sogar Abwärme, tut dies aber eben auch mit Hilfe von Mikroorganismen. Gibt es denn realisierbare Verfahren, dies auf anorganischem Wege zu bewerkstelligen?
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: McFire am 13. August 2015, 13:06:58
Und auch erst dann kann man an komplexere Biotope denken, wenn man 2 oder 3 davon (sauber getrennt) leicht erstellen kann, ohne an die Ressourcengrenzen zu gehen. So daß man, falls eine Zelle umkippt, das ohne Katastrophe verschmerzen kann. Mit "Wir sind alle Opferbereit und können uns einschränken" ist nämlich irgendwann Schluß...
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Sensei am 13. August 2015, 13:50:02
Über welche Größenordnung reden wir hier? Ich dachte an eine Teilversorgung für <50 Menschen auf dem Mars und <10 Menschen in einer Raumstation/raumschiff.


Und zum anderen wird häufiger erwähnt, dass diese Gartenarbeit auch der Erholung dienen soll
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Führerschein am 13. August 2015, 14:16:54
Die Variante mit dem Bioreaktor hat natürlich etwas für sich, doch auch da ist die Frage: Wie genau gehen dort die Prozesse vonstatten? Da fehlt mir zugegeben das technische Know How, ich kann hier als Beispiel nur den heimischen Komposthaufen anführen: Der setzt Pflanzenreste ja auch um in verwertbare Nährstoffe, produziert dabei sogar Abwärme, tut dies aber eben auch mit Hilfe von Mikroorganismen. Gibt es denn realisierbare Verfahren, dies auf anorganischem Wege zu bewerkstelligen?

Ein Bioreaktor arbeitet auch mit Mikroorganismen, nur unter kontrollierten Bedingungen. Je nach gewünschtem Ergebnis kann das aerob oder anaerob ablaufen. Bei geeignetem Rohmaterial, z.B. Pflanzenreste, können Pilze aktiv sein. Die Stoffwechselprodukte können dann z.B. als Eiweiße in irgendeiner Form als Nahrung dienen. Direkt als Rohstoffe für Produkte wie das, was wir heute als vegetarische Pasteten und Wurstprodukte kaufen können. Oder indirekt, wenn Eiweißpellets z.B. an Fische verfüttert werden.

Was dann übrig bleibt, wird von geeigneten Bakterienkulturen in anorganische pflanzenverfügbare Stoffe umgesetzt, die wieder für Algen- oder Gemüsezucht verwendet werden. Dabei entsteht noch Methan. Methan kann auf der Erde verbrannt werden. Auf dem Mars oder in einem Raumschiff würde der Sauerstoff dafür fehlen. Aber zusammen mit Methan aus der Sauerstoff-Rückgewinnung kann es mit Stickstoff-Verbindungen wieder von Bakterien in Eiweiß umgesetzt werden. Ein Verfahren dafür ist sogar schon in der EU für Tierfutterproduktion zugelassen. Ich weiß nicht, ob das schon praktisch umgesetzt wird. Aber das Zulassungsverfahren ist sicher nicht so einfach, das macht man nur, wenn man es benutzen will.

Vorteil solcher Verfahren ist die Kontrollierbarkeit. Wenn irgendwas umkippt, ist nur der Inhalt eines Reaktors verloren. Man setzt neu an und arbeitet weiter. Bei einem Feld mit Erde ist das dann schwieriger und weniger kontrollierbar. Man kann die Prozesse stoppen und Rohmaterial zwischenlagern, wenn z.B. Energie oder Sauerstoff gerade knapp ist. Gute Filter für die Aquaristik setzen organische Abfälle auch in anorganische Verbindungen um, um sie unschädlich zu machen.

Es gibt schon eine ganze Menge Forschung und Entwicklung in die Richtung. Nur das Ganze als Kreislauf für Habitate außerhalb der Erde zusammensetzen muß gemacht werden. Aber bei bekannten Prozessen ist das durchaus machbar. Jedenfalls muß man nicht bei null anfangen.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Marauder am 13. August 2015, 15:07:19
Teilselbstversorgung für <50 Menschen ist schon durchaus sehr ambitioniert, wenn es eine spürbare logistische Entlastung bringen soll, zumal ja auch eine gewisse Abwechslung auf dem Teller herrschen sollte. Das ist schon auf der Erde keine Kleinigkeit. Letztendlich wird man das ausrechnen müssen, welche Menge an Kalorien und Nährstoffen man auf diesem Wege gewinnen möchte.

Ich kann mir gut vorstellen, daß Kartoffeln eine wichtige Rolle spielen werden: Relativ genügsam, vegetativ vermehrbar, nicht auf Bestäubung angewiesen, liefert ein breites Spektrum an Nährstoffen, unter anderem auch Vitamin C.

@Bioreaktor: Gut, dann war da ein Fehler in meiner Vorstellung, so macht das mehr Sinn. :D
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: blackman am 13. August 2015, 15:11:16
Ohje die armen Astronauten. Nicht jeden Tag Kartoffeln. Erinnert mich an das Buch der Marsianer :D
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Sensei am 13. August 2015, 15:18:13
Gerade für den Anfang ist das eben nur als erweiterung des Speiseplans zu sehen - und da ist wohl jede Abwechslung gut.
Und selbst mit 5-10 Pflanzen (Salat, Kartoffeln, Pilze, Algen..) kann man schon einiges Anstellen.

(schon seltsam. Wir sind schon wieder beim Thema 'Marsbasis'...)
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Führerschein am 13. August 2015, 15:45:04
Gerade für den Anfang ist das eben nur als erweiterung des Speiseplans zu sehen - und da ist wohl jede Abwechslung gut.
Und selbst mit 5-10 Pflanzen (Salat, Kartoffeln, Pilze, Algen..) kann man schon einiges Anstellen.

(schon seltsam. Wir sind schon wieder beim Thema 'Marsbasis'...)

Stimme zu. Nur zur Versorgung mit Kalorien, besonders in Schwerkraft, wo man annähernd normal kochen und backen kann, ist Versorgung noch möglich. Was aber dringend gebraucht wird zur Abwechslung und für den Geschmack, sind Dinge wie Tomaten, Zwiebeln, Kräuter, Salate usw. Alles Dinge die mit hoher Produktionsdichte in Gewächshäusern gezogen werden können, aber ohne viele Kalorien. Sowas sollte ziemlich von Anfang an auf Langzeitmissionen gezogen werden. Die Kalorien kämen von Mehl, Reis, Nudeln, Öl, Milchpulver, Eipulver, Kartoffelpüree-Flocken. Alles lagerfähig und viele Kalorien pro Gramm.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Führerschein am 13. August 2015, 15:46:06
(schon seltsam. Wir sind schon wieder beim Thema 'Marsbasis'...)

Find ich nicht seltsam. In der bemannten Raumfahrt sollte sich heute eigentlich alles darum drehen.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Ruhri am 13. August 2015, 16:10:28
Bei den Pflanzen sollte man dann auf jeden Fall an Paprika denken. In der Gemüsevariante liefern sie viel Vitamin C, als Chilies, z.B. Habanero, peppen sie die fade Kost auf.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Marauder am 13. August 2015, 16:12:50
z.B. Habanero, peppen sie die fade Kost auf.
Die machen sich auch als Treibstoff gut... :D
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: McFire am 13. August 2015, 16:57:38
(schon seltsam. Wir sind schon wieder beim Thema 'Marsbasis'...)

Find ich nicht seltsam. In der bemannten Raumfahrt sollte sich heute eigentlich alles darum drehen.

Eben. Scott Kelly hat das in seinem Statement beim Salatessen ausdrücklich angesprochen.
Wobei das Sensei eher nur als Nebenbemerkung ohne Wertung meinte, vermute ich.


@Marauder - oh oh schreckliches Kopfkino :D
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Sensei am 13. August 2015, 17:44:37
Ich meinte das eher in bezug aufs Forum: etwas schade dass wir einen Saladthread zu einem 'Marsbasisthema' machen müssen - selbst wenn der OP diesen Aspekt auch schon angesprochen hatte. Als eigener Thread wäre das imo wohl sinnvoller.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Führerschein am 13. August 2015, 18:34:10
Ich meinte das eher in bezug aufs Forum: etwas schade dass wir einen Saladthread zu einem 'Marsbasisthema' machen müssen - selbst wenn der OP diesen Aspekt auch schon angesprochen hatte. Als eigener Thread wäre das imo wohl sinnvoller.

Danke. In dem Sinn stimme ich natürlich zu.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: McFire am 13. August 2015, 19:10:47
Ist auch was Dran.

Vielleicht sollte es hier bei Grundlagenforschung und deren Ergebnissen bleiben.
Dann sollte in "Marsbasis" aber auch nur das auftauchen, was von der gesicherten Grundlage in Hardware umgewandelt wurde. Wobei ich da also bis zum einigermaßen soliden Entwurf, aber für den Mars, zurückgehen würde. Und ohne Querverweise wirds nicht gehen.

Aber ich denk schon, nach diesem denkwürdigen Tag dürfte sich eine Eigendynamik entwickeln. Basierend auf "Also da geht was, nun muß es aber weitergehn"
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: McPhönix am 01. Juni 2016, 23:39:46
"Im Hintergrund" wird ja doch weitergeforscht, auch wenns manchmal nicht so aussieht -
http://www.esa.int/ger/ESA_in_your_country/Germany/Tomatenzucht_im_Weltall_-_und_Luft_von_Algen (http://www.esa.int/ger/ESA_in_your_country/Germany/Tomatenzucht_im_Weltall_-_und_Luft_von_Algen)http://
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Rücksturz am 04. Juni 2016, 17:04:10
Zu EU:CROPIS gibt es sogar einen eigenen Thread.  ;)

LG
Rücksturz
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: McPhönix am 04. Juni 2016, 18:24:52
Falls das Thema "....Eigenversorgung " nicht als extra Thema interessant genug erscheint, mögen die MODs es halt löschen.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Philip Lynx am 05. Juni 2016, 10:57:31
Bestenfalls bin ich für die Zusammenführung der beiden Threads. Ich halte das Thema Pflanzenzucht im Weltraum nämlich allgemein für interessant, auch abseits von Salaten und Tomaten.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: McPhönix am 05. Juni 2016, 11:01:49
Eben !


Der "Salat" kann ja weg, dann haben wirs neutraler.
Humor lenkt bloß ab von der hehren Wissenschaft ;)
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: MpunktApunkt am 05. Juni 2016, 11:09:13
Eben !


Der "Salat" kann ja weg, dann haben wirs neutraler.
Humor lenkt bloß ab von der hehren Wissenschaft ;)

Man könnte ja im Vorausblick auf die Nutztierzucht im All den Thread "Die Zukunft der veganen Eigenversorgung in der Raumfahrt" nennen  ;D
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: McPhönix am 05. Juni 2016, 11:17:11
Pscht !!!! Beschrei es nur nicht !  ;D
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Gertrud am 26. Juni 2018, 15:12:30
Hallo Zusammen,

Reiche Gemüseernte im Antarktis-Gewächshaus EDEN-ISS.

Seit knapp sechs Monaten steht das Gewächshaus EDEN-ISS ca. 400 Meter von der  Antarktisstation Neumayer III. in der Antarktis entfernt. Seit vier Monaten betreut der Raumfahrtingenieur Paul Zabel vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) das Gewächshaus allein. Nun hat es den vollen Betrieb erreicht.  Auf einer Anbaufläche von insgesamt etwa 13 Quadratmetern wurden mittlerweile 35 Kilogramm Gurken, 39 Kilogramm Salat, 17 Kilogramm Tomaten, sieben Kilogramm Kohlrabi und vier Kilogramm Radieschen gewachsen und abgeerntet. "Besonders gut gedeihen Gurken", erklärt Projektleiter Dr. Daniel Schubert. "Paprika und besonders die Erdbeeren sind anspruchsvoller in der Pflege."

Unter speziellem künstlichem Licht, wohl temperiert und ohne Erde nur mit ausgesuchten Nährlösungen versorgt, können die Pflanzen schneller und produktiver als in ihrem natürlichen Umfeld wachsen.

Am Bremer DLR-Institut für Raumfahrtsysteme ist das Kontrollzentrum des Antarktisgewächshauses eingerichtet. An besonders stürmischen Tagen, wie zuletzt am 21. März, überwachen Projektleiter Daniel Schubert und sein Team um Matthew Bamsey und Conrad Zeidler das Gewächshaus vollständig aus Bremen, bis Paul Zabel wieder nach sehen kann. Diese Überbrückung ist für bis zu drei Tage möglich.

Was den Speiseteller der Überwinterer bereichert, zeigt wie sich zukünftig auch Astronauten auf Mond und Mars mit frischer Nahrung versorgen könnten.



In dem Link ist ein Video über den Transport vom EDEN-ISS-Gewächshaus zur Neumayer-Station enthalten.
http://twitter.com/AWI_de/status/951373637218643968 (http://twitter.com/AWI_de/status/951373637218643968)

Quellen:
https://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-28538/#/gallery/31099 (https://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-28538/#/gallery/31099)
https://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-11008/1797_read-26679/#/gallery/30077 (https://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-11008/1797_read-26679/#/gallery/30077)
https://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-11008/ (https://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-11008/)
 
In das PDF sind auch viele Abbildungen von dem Gewächshaus EDEN-ISS zu sehen.
http://eden-iss.net/wp-content/uploads/1_EDENISS_InformationLetter_DEUTSCH.pdf (http://eden-iss.net/wp-content/uploads/1_EDENISS_InformationLetter_DEUTSCH.pdf)

https://www.helmholtz.de/luftfahrt_raumfahrt_und_verkehr/gewaechshaus-in-der-antarktis-angekommen/ (https://www.helmholtz.de/luftfahrt_raumfahrt_und_verkehr/gewaechshaus-in-der-antarktis-angekommen/)
http://www.dlr.de/irs/desktopdefault.aspx/tabid-11286/#gallery/27786 (http://www.dlr.de/irs/desktopdefault.aspx/tabid-11286/#gallery/27786)

Mit den besten Grüßen
Gertrud
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Gertrud am 14. September 2018, 10:57:21
Hallo Zusammen,

Reichlich Gurken, aber keine Erdbeeren.
Zitat
Auf einer Anbaufläche von insgesamt etwa 13 Quadratmetern sind nun 77 Kilogramm Salat, 51 Kilogramm Gurken, 29 Kilogramm Tomaten, 12 Kilogramm Kohlrabi, 5 Kilogramm Radieschen und 9 Kilogramm Kräuter gewachsen und abgeerntet.Die Paprika- und Erdbeerpflanzen wachsen auch in der Antarktis schnell, allerdings bereitet die künstliche Bestäubung Schwierigkeiten.
Bei dem Probebetrieb in Bremen hatte die Paprika- und Erdbeerernte noch gut geklappt.

Zum Weiterlesen in deutsch
https://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-29756/year-all/#/gallery/31965 (https://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-29756/year-all/#/gallery/31965)

Live-Bilder sind in diesen Links zu sehen. :)
http://eden-iss.net/index.php/category/live/ (http://eden-iss.net/index.php/category/live/)
http://eden-iss.net/monitor/#/container?timestamp=1536883080000 (http://eden-iss.net/monitor/#/container?timestamp=1536883080000)

Nach der Aussage von dem Projektleiter Daniel Schubert sagt die Crew von "Neumayer III" bei den Gurken schon mal : es reicht! ;D
Kommt mir bekannt vor.!  ;)

Mit den besten Grüßen
Gertrud
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Gertrud am 15. Januar 2019, 15:14:47
Hallo Zusammen,

Ein Jahr im ewigen Eis: EDEN-ISS-Antarktisgärtner Paul Zabel kehrt zurück.

Die reichhaltige Ernte nach einem Jahr betrug 117 Kilogramm Salat, 67 Kilogramm Gurken und 46 Kilogramm Tomaten.
Der Antarktisgärtner Paul Zabel verbringt Weihnachten und Jahreswechsel im heimischen Spreewald.
Die Fortführung des Gewächshausbetriebs erfolgt durch einer neuen AWI-Überwinterungscrew und Fernsteuerung vom DLR-Standort Bremen.

Zitat
Fortsetzung offen für Forscher aus der ganzen Welt

In den kommenden zwei Jahren wird das DLR zusammen mit dem AWI und anderen Forschungspartnern die Produktionsprozesse im EDEN-ISS-Gewächshaus weiterentwickeln, um zukünftigen Stationen auf Mond und Mars ein optimiertes Gewächshauskonzept anzubieten. Die Fortführung des Projekts ist offen für Forscher aus der ganzen Welt. "Bald übergeben wir das Gewächshaus an die neuen Überwinterer, die das EDEN-ISS-Projekt in der Antarktis fortführen und sich um den Pflanzenanbau kümmern werden", sagt Dr. Daniel Schubert. "Dabei werden wir das Gewächshaus von Bremen aus kontrollieren und steuern." Schubert und sein Team reisen Mitte Januar 2019 erneut in die Antarktis, um das EDEN-ISS-Gewächshaus zu warten und technisch für die Fortführung auf den neusten Stand zu bringen.
hervorhebung von mir

Quelle:
https://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-31719/year-all/#/gallery/33199 (https://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10081/151_read-31719/year-all/#/gallery/33199)

Beste Grüße
Gertrud
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: McPhönix am 15. Januar 2019, 16:30:42
Das kann sich doch sehen lassen !

Aber es hilft alles nichts - es müssen mehr Versuche unter Null / Mond / Marsschwerkraft her. Vor allem auch Langzeitversuche. Und die sollten von vornherein tief unter der jew. Oberfläche stattfinden, um weitgehend frei von Strahlungsmutationen zu sein. Da muß also zumindest auf dem Mond mehr Energie in die Suche nach brauchbaren Cavernen gesteckt werden. Diese Ideen, mit großen fahrbaren 3D-Druckern Habitate zu errichten halte ich persönlich für die nächsten Jahre für Schnapsideen. Später ja vielleicht nicht ausgeschlossen. Vorerst jedoch sollte man der Gesundheit das Hauptgewicht geben, d.h. Transportkapazität für Nahrungsherstellung nutzen. Da ist auch Einiges an Anlagengewicht zu stemmen.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Rücksturz am 24. August 2019, 16:16:15
"Gemüsezucht in der Antarktis für Mond und Mars

Projekt EDEN-ISS präsentiert Ergebnisse mit neuem Gewächshauskonzept für zukünftige Raumfahrtmissionen. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). "

Weiter in einer Pressemitteilung des DLR:
https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/23082019173152.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/23082019173152.shtml)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: McPhönix am 24. August 2019, 16:57:50
Das sieht ja garnicht so schlecht aus insgesamt. Wenn man bedenkt - ein Pfund Gemüse pro Tag ißt vermutlich nichtmal jeder, der es im Supermarkt nebenan kaufen könnte  ;D
Aber unter solchen Bedingungen dort wird es freilich auch mehr geschätzt.

Ein bissel vermisse ich Abschätzungen, ob alles ohne Probleme auf 1/6 oder 1/3 Schwerkraft übertragbar scheint. Dieses Zwischenstadium von Null bis Ein g ist ja noch offen.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Rücksturz am 19. Dezember 2020, 16:27:18
"Gastwissenschaftlerin im DLR-Gewächshaus EDEN ISS

Pflanzenzucht auf Mond und Mars: NASA-Gastwissenschaftlerin forscht erstmals ein Jahr im DLR-Antarktisgewächshaus EDEN ISS. Am 20. Dezember 2020 beginnt die Reise mit einer einmonatigen Schiffsfahrt von Bremerhaven in die Antarktis. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)."

(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031075430-6f0f99bc.jpg)

Jess Bunchek am Institut für Raumfahrtsysteme.
(Bild: DLR, Caspari)


Weiter in der Pressemitteilung des DLR:
https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/16122020160026.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/16122020160026.shtml)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: McPhönix am 19. Dezember 2020, 18:04:17
Die derzeitigen erfolgreichen Probennahmen lassen mich hoffen, daß das vielleicht auch bald dazu führt, daß man ein Mini"Gewächshaus" auf Mars oder Mond landet und es mit einer aussagekräftigen Zeit dort beläßt. Und dann zurückstartet.

Baumaterial, was lange genug unverändert bleibt hat man, Wiederzündung nach langen Zeiträumen ist auch drin. Das müßte doch mit einer FH hoch zu schaffen sein?

Könnte mir schon denken, daß Wachstum größer null g ein paar Überraschungen bringt, in wirklich langen Zeiträumen betrachtet. Abgesehen davon - Langzeitmissionen planen ohne zu wissen, wie die Gurken wachsen ist ein bissel vabanque spielen.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: MarsMCT am 20. Dezember 2020, 10:39:43
Es gibt ein interessantes Video zum Pflanzenwachstum in Mond- und Mars-Schwerkraft. Ein NASA Biologe hat Pflanzenkeime in einer Zentrifuge auf der ISS beobachtet. Link zu der Stelle im Video, bei 7:30

=459

Keime bei Mondschwerkraft entwickelten sich ähnlich wie in Mikrogravitation, Keime bei Marsschwerkraft ähnlich wie auf der Erde. Sieht so aus, daß es irgendwo dazwischen einen Schwellwert gibt. Sicher noch keine ausreichende Datenbasis aber interessant. Von SpaceX Mars Plänen hält er nicht viel. Er hätte gerne noch ein paar Jahrzehnte biologische Forschung, bevor man Menschen schickt.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: McPhönix am 20. Dezember 2020, 15:15:13
Keime bei Mondschwerkraft entwickelten sich ähnlich wie in Mikrogravitation, Keime bei Marsschwerkraft ähnlich wie auf der Erde. Sieht so aus, daß es irgendwo dazwischen einen Schwellwert gibt. Sicher noch keine ausreichende Datenbasis aber interessant.

Ja, das kann bei richtig großen Zentrifugen mit mehr Platz wirklich interessant werden.
Wo dann auch Zeit sein müßte, die Gravitation fein abzustufen, um Übergänge oder gar die von Dir erwähnte Schwelle zu bestimmen. Und man könnte auch besser auf Interaktionen zwischen den Pflanzen schaun, die es dann vlt gibt, was ich vermute.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: alepu am 26. Dezember 2020, 14:41:47
Auf der ISS wird nicht nur Blattsalat geerntet!

https://space.com/nasa-astronaut-harvests-radishes-space-station (https://space.com/nasa-astronaut-harvests-radishes-space-station)
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: McPhönix am 26. Dezember 2020, 15:57:44
Hihi "Salat im Weltraum" fand ich nur besser als Hingucker :)
Jeder hier weiß natürlich, daß man da vielseitiger sein kann / wird / muß.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Rücksturz am 09. Mai 2021, 13:17:45
"NASA-Samen keimen in DLR-Gewächshaus EDEN ISS

Neu­er Test­lauf für Pflan­zen­zucht auf Mond und Mars be­ginnt. NASA-Gastwissenschaftlerin Jess Bunchek forscht bis Anfang 2022 im Antarktisgewächshaus. Ernteertrag, Pflanzenbewässerung, Mikrobiologie, Crew-Zeit und Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Überwinterungsteams stehen im Fokus der neuen Forschungsmission. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)."

(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031081039-573a8bb1.jpg)

Jess Bunchek bei der Salat-Ernte.
(Bild: AWI/Baden)


Weiter in der Pressemitteilung des DLR:
https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/09052021131114.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/09052021131114.shtml)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Sensei am 09. Mai 2021, 17:51:19
Sehr interessante Forschung!

Gestern hatte ich auch einen guten Bericht+Interview davon beim Deutschlandfunk gehört.
Die Planungen gehen ja so weit per "KI" Empfehlungen zu geben, wo der Gärtner die Triebe kürzen soll etc. Oder vereinzelt sogar Roboterarme dafür zu verwenden.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/forschung-in-der-antarktis-gewaechshaus-im-ewigen-eis.1008.de.html?dram:article_id=496681 (https://www.deutschlandfunkkultur.de/forschung-in-der-antarktis-gewaechshaus-im-ewigen-eis.1008.de.html?dram:article_id=496681)

Wäre schön eine Webcam dort in der Arktis zu haben so dass man diesen besonderen Garten beim wachsen zusehen kann :D
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Badabumm am 09. Mai 2021, 21:44:17
Die haben bestimmt eine, sonst muss man ja immer die 400 m rüberstapfen, um zu sehen, ob das Licht brennt... ;)
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Sensei am 09. Mai 2021, 22:24:49
Wahrscheinlich haben sie sogar mehrere.
Der wichtige Unterschied ist aber, ob sie öffentlich zugänglich ist (und wir deswegen davon was mitbekommen können) oder nicht ;)
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: fl67 am 12. Mai 2021, 05:59:00
Wahrscheinlich haben sie sogar mehrere.
Der wichtige Unterschied ist aber, ob sie öffentlich zugänglich ist (und wir deswegen davon was mitbekommen können) oder nicht ;)
Es gibt 34 Kameras, die 1x am Tag ein öffentlich zugängliches Foto machen: https://eden-iss.net/monitor (https://eden-iss.net/monitor)
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Sensei am 12. Mai 2021, 09:04:42
Sehr schön. Hier ist auch gut das schnelle Wachstum des Gemüses sichtbar.

Danke, fl67.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: alepu am 31. August 2021, 17:59:26
Informativer deutscher Artikel zu neuen Forschungen in bezug auf die Strahlenempfindlichkeit von Kulturpflanzen.

www.scinexx.de/news/kosmos/aus-fuer-mars-gewaechshaeuser (http://www.scinexx.de/news/kosmos/aus-fuer-mars-gewaechshaeuser)
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: alepu am 07. September 2021, 16:09:10
Nanoracks hat StarLab Oasis gegründet. Eine neue Firma welche Nahrungsmittel in unwirtlichen Gegenden produzieren soll.

https://space.com/nanoracks-food-agriculture-earth-deserts-orbit (https://space.com/nanoracks-food-agriculture-earth-deserts-orbit)
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Gertrud am 07. Dezember 2021, 17:44:41
Auf Instagram kann man die Arbeit von Jess Bunchek mit dem Gurken, Salat, und Paprika & Co im EDENISS -Gewächshaus verfolgen.

https://www.instagram.com/eden_iss_project/?hl=de (https://www.instagram.com/eden_iss_project/?hl=de)

Beste Grüße Gertrud
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Rücksturz am 19. Dezember 2021, 14:06:48
"EDEN ISS: Vielfältige Ernte in Dunkelheit und ewigem Eis

Die NASA-Gastwissenschaftlerin Jess Bunchek arbeitet erfolgreich im DLR-Antarktisgewächshaus EDEN ISS. Sie sammelte Daten über Leistung und Widerstandsfähigkeit des Systems, die Gesundheit und Produktion der Pflanzen, deren Umwelt und Mikrobiologie, zur Lebensmittelsicherheit, Ernährung und Psychologie der Besatzung sowie über benötigte Betriebsmittel wie Strom und Wasser ebenso erforderliche Arbeitszeit. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)."

(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031084039-6e62f81a.jpg)

EDEN-ISS-Gewächshaus während der Polarnacht. (Bild: DLR (CC BY-NC-ND 3.0))

Weiter in der Pressemitteilung des DLR:
https://www.raumfahrer.net/eden-iss-vielfaeltige-ernte-in-dunkelheit-und-ewigem-eis/ (https://www.raumfahrer.net/eden-iss-vielfaeltige-ernte-in-dunkelheit-und-ewigem-eis/)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: tomtom am 20. September 2023, 17:17:35
EDEN ISS ist zurück in Bremen und soll umgebaut werden, um in die LUNA-Trainingsanlage für die bemannte Mondforschung in Köln integriert zu werden.

Bau und Inbetriebnahme von LUNA in Köln sind bis zur Mitte des Jahrzehnts geplant.

https://www.dlr.de/de/aktuelles/nachrichten/2023/03/gewaechshaus-eden-iss-zurueck-in-bremen-mit-neuem-ziel (https://www.dlr.de/de/aktuelles/nachrichten/2023/03/gewaechshaus-eden-iss-zurueck-in-bremen-mit-neuem-ziel)
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Rücksturz am 22. September 2023, 08:59:22
Auch im Portal:

"AWI: Von der Antarktis zum „Mond“


Gewächshaus EDEN ISS zurück in Bremen mit neuem Ziel. Eine Pressemitteilung des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung."

(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/20180101_Neumayer_MichaelTrautmann.jpg)

EDEN ISS-Container an der Neumayer-Station III während der Polarnacht. (Foto: Michael Trautmann)

Weiter in der Pressemitteilung des AWI:
https://www.raumfahrer.net/awi-von-der-antarktis-zum-mond/ (https://www.raumfahrer.net/awi-von-der-antarktis-zum-mond/)

Viele Grüße
Rücksturz
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Gertrud am 22. September 2023, 14:34:14
Damit die Bezeichnung EDEN LUNA hier im Thread zu finden ist, habe ich die Zeile aus dem Bericht kopiert.

Zitat
Das Gewächshaus EDEN ISS wird sich in den kommenden Monaten im Zuge des geplanten Umbaus zu EDEN LUNA wandeln.
Quelle:
https://www.raumfahrer.net/awi-von-der-antarktis-zum-mond/ (https://www.raumfahrer.net/awi-von-der-antarktis-zum-mond/)

Beste Grüße Gertrud
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: alepu am 02. November 2023, 15:50:40
Im Rahmen der weltweiten Suche nach geeigneten Nahrungsmitteln und Methoden, forscht u.a. auch Australien und dabei u.a. an Anbau und Verwendung von Buchweizen.

https://spaceanddefense.io/australia-research-flags-buckwheat-as-future-space-food-supply-solution (https://spaceanddefense.io/australia-research-flags-buckwheat-as-future-space-food-supply-solution)

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Buchweizen (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Buchweizen)
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: SFF-TWRiker am 08. November 2023, 16:31:33
Langfristig muss man aber auch darüber nachdenken, wie viel Nährwert kcal pro Kubikmeter erzeugt werden können.
Ich denke, in jeder Konservendose steckt mehr drin. Wenn, dann lohnen sich höchstens Hülsenfrüchte wegen des Eiweiss-Anteils.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Regnart am 08. November 2023, 17:19:24
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass der größte Aufwand-Nährwert-Effekt bei Grünkohl (https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCnkohl) erreicht wird:

(https://images.raumfahrer.net/up080137.jpg)
Bild: Rasbak

Zu bedenken ist, dass manche Pflanzen auch mehrere Verwendungsmöglichkeiten haben. So kann man zum Beispiel die vitaminreichen Früchte von Maulbeerbäumen essen und die Blätter an eiweißreiche Seidenraupen verfüttern, die man wiederum essen kann. Bei Getreide kann man die Körner essen und die Halme zu Toilettenpapier verarbeiten, das nach Gebrauch wieder kompostiert wird. Getreide hat allerdings einen relativ hohen Platzbedarf. Was man am Anfang dieses Videos sieht, ist der Reis, der aus ursprünglich neun auf der Chinesischen Raumstation ausgesäten Körnern (https://de.wikipedia.org/wiki/Shenzhou_14#Pflanzenzucht), die eine noch im All eingefahrene  Ernte von 60 Körnern geliefert haben, am Ende gewachsen ist - gut 8000 Körner:



Manchmal geht die Milchmädchenrechnung auf :D
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: SFF-TWRiker am 09. November 2023, 20:14:43
Laut deutscher Wikipedia sind es bei 84 % Wasseranteil nur 49 kcal/100g.
Weiße Bohnen, bieten da, auch was Eiweiß betrifft, mehr.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Regnart am 12. November 2023, 11:28:57
Da hat mich mein Gedächtnis wohl getrogen :)
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Regnart am 13. November 2023, 10:53:01
Allmählich kommt die Erinnerung wieder. Der Grund, warum Salat und Kohl zu den bevorzugten Lebensmitteln im Weltraum gehören, ist nicht nur, dass sie, anders als zum Beispiel Tomaten, in der Schwerelosigkeit gut wachsen, sondern auch, dass man dort den größten Teil der Pflanze verspeisen kann. Bei Bohnen können die Schalen und Ranken nur kompostiert werden. Man füttert also mit kostbarer Nährflüssigkeit nur die Bakterien auf dem Komposthaufen, was sich mit Fäkalien aus der Toilette effizienter bewerkstelligen lässt.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Prodatron am 13. November 2023, 23:37:54
Genau aus dem Grund könnten (mal wieder) Algen am besten geeignet sein.
Ein neuer Vortrag von Gisela Detrell auf UWudL...
Ab 36:16
https://youtu.be/hjz-tZ_FOQU?si=KrR5AT9FgvmVjsCB&t=2176 (https://youtu.be/hjz-tZ_FOQU?si=KrR5AT9FgvmVjsCB&t=2176)
... bei dem es um den "Photobioreactor" geht, der mit Algen sowohl eine Lösung für die Ernährung als auch für einen CO2 <-> O2 Kreislauf sorgt.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: alepu am 04. Januar 2024, 18:59:11
Studien ergaben den besten Salat für männliche Astronauten auf Langzeitmissionen.
Gesucht wurde ein Mahlzeit, die optimal für die Erfordernisse eines Astronauten abgestimmt ist, deren frische Zutaten so weit wie möglich im Raumschiff hergestellt werden können, dabei so wenig Platz, Zeit und Ressourcen, speziell Wasser, benötigen, die wohlschmeckend ist und bei denen ein hohes Maß an Recycling möglich ist.
Gefunden wurde ein Salat aus Sojabohnen, Mohnsamen, Grünkohl, rohem Gemüse, Erdnüssen, Süßkartoffen, Sonnenblumenkernen, dem allerdings noch weitere Zutaten hinzugefügt werden müßen, um die ausreichende Zufuhr von einigen Spurenelementen zu gewährleisten.
Als nächtes steht eine optimale Mahlzeit für weibliche Besatzungsmitglieder auf der Liste.

https://www.space.com/space-food-perfect-meal-male-astronauts-mars-mission (https://www.space.com/space-food-perfect-meal-male-astronauts-mars-mission)
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Regnart am 02. April 2024, 09:57:21
Am Institut für industrielle Biotechnologie (http://english.tib.cas.cn/) der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Tianjin (https://de.wikipedia.org/wiki/Tianjin) wird mittlerweile im Tonnenmaßstab aus Kohlendioxid Stärke ("Mehl") hergestellt:

(https://images.raumfahrer.net/up080674.jpeg)
Bild: TIB (https://baijiahao.baidu.com/s?id=1767333421762126410)

Damit könnten Raumfahrer im Prinzip von Luft und Liebe leben (喝西北风), würden damit aber genausowenig glücklich werden wie mit einer reinen Algendiät. Am Chinesischen Raumfahrer-Ausbildungszentrum (https://de.wikipedia.org/wiki/Chinesisches_Raumfahrer-Ausbildungszentrum), wo man sich intensiv mit dem Problem auseinandersetzt, geht man davon aus, dass Raumfahrer täglich zwei warme Mahlzeiten mit Sättigungsbeilage (Nudeln für Nordchinesen, Reis für Südchinesen) benötigen, um durch psychischen Druck ausgelöstes Fehlverhalten zu vermeiden.

Abgesehen von 2,8 l Trinkwasser pro Person und Tag, das aus dem Urin der Raumfahrer weitgehend wiedergewonnen werden kann, rechnet man in China bei einer ausgewogenen und wohlschmeckenden Ernährung mit 620 g festen Lebensmitteln pro Person und Tag. Das bedeutet bei chinesischen Essensgewohnheiten zunächst einmal 2,12 kg nicht essbare Biomasse, also Reisstroh, abgeerntete Tomatenstauden etc. Außerdem produziert jeder Raumfahrer im Durchschnitt 310 g Küchenabfälle, 130 g Fäkalien und 10 g gebrauchtes Toilettenpapier pro Tag, also 2,57 kg Biomüll (die Tupfer von den regelmäßigen Blutabnahmen, Monatsbinden etc. werden aus Infektionsschutzgründen nicht recycelt).

Aus einer Reihe von Gründen hat es sich am effizientesten erwiesen, diesen Biomüll ganz klassisch zu kompostieren. Sauerstoffatmende Bakterien verspeisen den Müll und scheiden Kohlendioxid aus, das an die Pflanzen "verfüttert" wird, die daraus Auberginen und Sauerstoff herstellen. Der fertig zersetzte Kompost enthält noch alle Nährstoffe und kann als Dünger verwendet werden. Da die Bakterien einen Stoffwechsel besitzen, also für ihre Arbeit bezahlt werden müssen, muss bei dem System Sauerstoff zugegeben werden (2,29 kg Sauerstoff pro Person und Tag Verbrauch vs. 1,046 kg erzeugt). Wenn man nicht auf riesigen Flächen nicht zum Verzehr bestimmte Blattpflanzen anbauen will, die den ganzen Tag nichts anderes machen als Sauerstoff zu erzeugen - was zur Wasseraufbereitung (https://spj.science.org/doi/10.34133/2022/9853421) durchaus in Erwägung gezogen wird - führt an elektrochemischer Reduktion (https://de.wikipedia.org/wiki/Reduktion_(Chemie)) von Regolith kein Weg vorbei:
https://spj.science.org/doi/abs/10.34133/space.0154 (https://spj.science.org/doi/abs/10.34133/space.0154)

Das ist ein Preprint. Der eigentliche Artikel wird in einigen Monaten hier erscheinen:
https://spj.science.org/index/space (https://spj.science.org/index/space)
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Prodatron am 02. April 2024, 16:21:23
Sehr interessant!

Aber...
um einen Serena-Auñón-Effekt (https://de.wikipedia.org/wiki/Serena_Au%C3%B1%C3%B3n#Raumfahrtt%C3%A4tigkeiten) zu vermeiden.
Gibt's da irgendwas offizielles zu, außer den russischen Unterstellungen? Falls ja, würd ich das gerne mal sehen, finde da nichts, speziell zu einem "Serena Auñón Effekt" sowieso nicht. Falls nein, fände ich es ausgesprochen dreist, sowas in einem Nebensatz als Tatsache darzustellen.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Regnart am 02. April 2024, 17:40:20
Natürlich kann man unterstellen, dass Roskosmos aus der Weigerung der NASA, der russischen Seite eine Untersuchung der Werkzeuge und Bohrer, die im amerikanischen Sektor der Station aufbewahrt wurden, zu gestatten, und der Weigerung der amerikanischen Besatzungsmitglieder, sich einem Lügendetektortest zu unterziehen, völlig unbegründeterweise den Schluss gezogen hat, dass die ISS-Partner etwas zu verbergen haben. Das gehört aber nicht in diesen Faden und wenn es Dich stört, nehme ich es gerne wieder heraus.

Falls Du jemanden kennst, der Chinesisch spricht, lass Dir dieses Video ab 12:30 übersetzen:



Da ist man genau auf diesen Effekt zugesteuert. Die Betreuer am Boden haben das veränderte Verhalten von Liu Yang (https://de.wikipedia.org/wiki/Liu_Yang_(Raumfahrerin)) aber noch rechtzeitig bemerkt und die Chefausbilderin (https://de.wikipedia.org/wiki/Huang_Weifen) hat die Mission gerettet.
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: alepu am 02. April 2024, 18:11:28
Um das noch etwas weiter zu spinnen, obwohl natürlich OT:

 Ich danke dir @Regnart, daß du es so reingesetzt hast, da wir so auf diese Problematik aufmerksam gemacht wurden. Man hört ja sonst eher garnichts darüber, da herrscht allerorts das große Schweigen. Kann mir aber lebhaft vorstellen, daß da hinter der Bühne so Einiges abläuft! Und das wird in Zukunft (längere Aufenthalte auf Mond und Mars) eher noch zunehmen. Nicht alle Raumfahrer haben so eine 100%ig stabile Psyche, auch wenn man im Vorfeld sicher versucht die Spreu vom Weizen zu trennen.

Solange nicht wirklich unwiderlegbar feststeht was in diesem speziellen Fall passiert ist, war es aber auch besser den Namen wieder aus dem Artikel zu nehmen. (Schließlich lag da ja wohl auch mit der Thrombose, ein körperlich pathologischer Vorgang vor)

Grüße
alepu
Titel: Re: Salat im Weltraum - Die Zukunft der Eigenversorgung in der Raumfahrt
Beitrag von: Regnart am 02. April 2024, 19:19:00
So off-topic ist das gar nicht. Gutes Essen hält Leib und Seele zusammen. Eine der neun Hauptaufgaben (http://www.xinhuanet.com/politics/2018-03/30/c_1122616768.htm) des Raumfahrer-Ausbildungszentrums ist es, die Raumfahrer durch schmackhaftes Essen bei Laune zu halten. Es geht dabei nicht nur um den Nährwert, sondern vor allem auch um das Heimatgefühl. Ab 1:00 in diesem Video kannst Du sehen, was die Raumfahrer alles zu essen bekommen:
- Sauer-scharfer Spargelkohl (https://en.wikipedia.org/wiki/Celtuce)
- Pfannengerührte Krabben
- Saure Gurken
- Mit Fünf-Gewürze-Pulver gekochtes Eselsfleisch (https://baike.baidu.com/item/%E4%BA%94%E9%A6%99%E9%A9%B4%E8%82%89)



In dem Fall auf der ISS war ja auch Alexander Gerst an Bord. Das ist an sich ein aufrechter Mann. Wenn der erst mal in Rente ist und nichts mehr zu verlieren hat, geht er vielleicht in einer Autobiografie auf diese Vorgänge ein.

Was den Fall Liu Yang betrifft, die war vor ihrem Wechsel zum Raumfahrerkorps Abfangjägerpilotin, Führerin einer Alarmrotte. Ihre Aufgabe war die Pixelung von Taiwanesen; das ist absolut kein Weichei. Und genau darin liegt das Problem - Du möchtest nicht dabei sein, wenn Berufssoldaten die Nerven verlieren. Insofern ist das mit dem von Dir oben angeführten Salat problematischer als man denkt. Mit entsprechender Würzung ist der sicher schmackhaft, aber Wang Yongzhi (https://de.wikipedia.org/wiki/Wang_Yongzhi) würde jetzt sagen: "Damit kommt ihr vielleicht bis zum 15., aber ganz sicher nicht bis zum Ende des Monats."

Es erfordert einen enormen Aufwand, Menschen weit weg von daheim am Leben zu erhalten. Auf dem Kosmodrom Jiuquan steht immer eine fertig montierte Rakete bereit, die innerhalb von 9 Tagen startklar gemacht werden kann. Man hätte Liu Yang notfalls ausgeflogen und das ganze als Rettungsübung deklariert. Die Tatsache, dass das alle, inklusive ihr selbst, wussten, hat zur Deeskalation beigetragen. Auf dem Mond ist das schwieriger. Daher die Rettungsstation in einem entfernten rückläufigen Orbit. Und daher eben auch der Anbau nicht nur von verschiedensten Gemüsen, sondern auch von Getreide auf dem Mond. Reisfelder als Übung für den Mars. Moon to Mars, China style:
https://www.yhxb.org.cn/thesisDetails#10.3873/j.issn.1000-1328.2023.09.016&lang=zh (https://www.yhxb.org.cn/thesisDetails#10.3873/j.issn.1000-1328.2023.09.016&lang=zh)

 8)