Raumcon
Raumfahrt => Fragen und Antworten: Raumfahrt => Thema gestartet von: LumberJack am 19. Dezember 2014, 22:47:36
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Hi Leute,
ich studiere zurzeit reine Informatik und seit etwas längerer Zeit bin ich von der Raumfahrt einfach nur begeistert.
Nun möchte ich Informatik und Raumfahrt verbinden.
Auf welche Bereiche sollte ich mich in der Informatik konzentrieren, welche Projekte kann ich selber erstellen,
wo kann ich mitwirken, wie kann ich während meines Studiums Erfahrungen in Informatik-Raumfahrt sammeln,
um später bessere Chancen bei der Bewerbung zu haben.
Oder reicht ein guter Abschluss in Informatik aus?
Über Hilfe und Tipps würde ich mich sehr freuen.
LumberJack
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Ich hab mit Informatik nichts am Hut, aber das sollte Dir weiter helfen:
http://www.reddit.com/r/IAmA/comments/1853ap/we_are_spacex_software_engineers_we_launch/ (http://www.reddit.com/r/IAmA/comments/1853ap/we_are_spacex_software_engineers_we_launch/)
MfG
WvB77
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Finde am besten mal raus, welche Programmiersprache(n) Dir gefällt. Gerade wenn man Hardwarenah ist, dann kann es am Ende C, C++ oder C# sein. Nicht jedem gefällt das. Würde ich eine dieser Sprachen beruflich Programmieren müssen, würde ich zu meinem normalen Lohn nochmals die gleiche Summe als Schmerzensgeld obendrauf erhalten wollen.
Was ich damit sagen will, ist: Das eine ist das Thema für das man seine Skills einsetzte, das andere ist aber die Technologie mit der man gerne arbeiten möchte. Und dann kommen noch so Fragen wie Unternehmenskultur. Am besten Du nutzt Dein Praxissemester um mal einen Einblick in eine entsprechende Firma zu bekommen.
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C++ ist das einzig wahre. ;)
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Informatiker sind ja nicht (zwingend) gleich Programmierer. Zumindest betonen sie das häufig ... da gibt es noch mehr Bereiche, wo ein Informatiker sein Wissen einbringen kann.
Simulationen sind ein "software-nahes" Themengebiet, das im Bereich "Raumfahrt machen" wichtig ist.
Big-Data ist ein Themengebiet, das im Bereich "Raumfahrt nutzen/anwenden" immer wichtiger wird.
Optimierungsverfahren spielen in beiden Bereichen eine Rolle.
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Ich verschiebe den Thread mal zu den Fragen und Antworten ...
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An der Uni Würzburg gibt es noch den Bachelor-Studiengang ,,Luft- und Raumfahrtinformatik" (http://www.luft-und-raumfahrt.informatik.uni-wuerzburg.de/ (http://www.luft-und-raumfahrt.informatik.uni-wuerzburg.de/)). Eventuell käme ein Wechsel der Uni für dich ja auch in Frage. Andernfalls könntest du dir auch die dortigen Lehrpläne angucken und mit dem abgleichen, was du bisher im reinen Informatikstudium gelernt hast bzw. noch lernen wirst. Die dürften ja sicher auch schonmal in die richtige Richtung weisen.
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Informatiker sind ja nicht (zwingend) gleich Programmierer. Zumindest betonen sie das häufig ...
Kann ich nur bestätigen. Lange her das ich selbst gehackt habe... Um ein bisschen Coden zu lernen braucht man ja auch nicht gleich ein Informatik Studium.
@tobi: Achwas, viel zu high Level, COBOL auf IMS/DB2, das geht gut ab :D. Mal im Ernst, es kommt ganz konkret auf den Anwendungsfall an und spielt am Ende nur eine untergeordnete Rolle. Wir haben bei uns schon einige Leute verschlissen und das lag noch nie an den technischen Fähigkeiten in einer Programmiersprache. Und wir haben bei uns alles im Zusammenspiel. C#, C++, JAVA, JavaScript und COBOLT in einem Umfeld.
@jumberJack: Mach das Studium gut und zügig, dann stehen Dir alle Türen offen. Schön wäre natürlich wenn die Uni schon Kooperationen mit dem DLR betreibt. Damit man schonmal einen Fuß drin hat. Ansonsten, Abschlussarbeiten lassen sich da auch schreiben. Egal ob Behörde oder Industrie.
Viele Grüße,
Klaus
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Hallo,
wir stellen regelmaessig Informatiker in unseren Satellitenprojekten an, obwohl eher als "software engineer" oder "data engineer", siehe z.B. Euclid (http://www.euclid-ec.org/?page_id=3331).
Welche Programmiersprache der Kandidat beherrscht ist für mich meistens zweitrangig (aber er sollte eben wenigstens eine richtig beherrschen). Momentan ist Python gefragt, aber sowas aendert sich auch wieder und haeufig lernen die Kollegen das dann nachdem sie die Stelle antreten. Wichtig sind auf jeden Fall auch solide Englischkenntnisse. Dazu ein/zwei Praktika im Raumfahrt oder Astrophysikbereich, dann passt das schon. Ich kann da allerdings nur für den franzoesischen Markt sprechen (wo wir unsere Kandidaten weniger von den Unis als von Ingenieursschule anwerben).
wo kann ich mitwirken, wie kann ich während meines Studiums Erfahrungen in Informatik-Raumfahrt sammeln,
Na, es bieten doch alle groesseren Institutionen (DLR, CNES, ESA, ...) Praktikantenplaetze an. Auch bei uns gibt's sowas, aber Paris ist dann vielleicht doch ein bisschen weit.
Gruss,
Volker
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Na, es bieten doch alle groesseren Institutionen (DLR, CNES, ESA, ...) Praktikantenplaetze an. Auch bei uns gibt's sowas, aber Paris ist dann vielleicht doch ein bisschen weit.
ESAs Praktikantenplätze werden nicht vergütet. Der neue Mindestlohn ab 1. Januar dürfte da ebenfalls nicht greifen (in Darmstadt oder Köln).
Daher besser zum DLR (Bezahlung Standortabhängig) oder noch besser in die Industrie (man kann mit 700€+ pro Monat rechnen). Airbus zahlt ziemlich gut, daher ein Lob an dieser Stelle. ;)
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Informatik und Raumfahrt sind ein weites Gebiet und du wirst viele sher verschiedene Möglichkeiten finden unter zu kommen.
Mach dir aber klar, dass man "im All" soweit wie Möglich auf SW verzichtet, und lieber in HW rechnet (fixe digitale Logik vor SW). Natürlich findest du z.B. auf jedem Satelliten etwas SW, aber nicht annähernd in dem Ausmass wie in vergleichbar komplexen System die nicht ins All starten.
Von daher gibt es mehr Stellen für Informatiker SW zu schreiben, die auf der Erde im Einsatz für die Raumfahrt ist, als SW die fliegt. Aber das SW ist ja nicht alles, wie anderswo schon geschrieben.
Es gibt keinen Bereich der Informatik, wo man sagen kann, den muss man speziell für die Raumfahrt können. Womit du allerdings rechnen kannst, ist dass wenn du in Europa SW entwickelst die fliegt, oder nahe am Flugobjekt eingesetzt wird (z.B. Bodenkontrolle etc), dann wird es idR sehr formal zugehen (Aber erwarte keine Musteranwendung des theoretischen Softwareengineering, eher pragmatisches SE mit viel Papier).
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Mach dir aber klar, dass man "im All" soweit wie Möglich auf SW verzichtet, und lieber in HW rechnet (fixe digitale Logik vor SW). Natürlich findest du z.B. auf jedem Satelliten etwas SW, aber nicht annähernd in dem Ausmass wie in vergleichbar komplexen System die nicht ins All starten.
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Da widerspreche ich, zumindest im Blick auf die Zukunft :). Es zeichnet sich heute ab, dass "plastische Softwaresatelliten" kommen werden, soll heißen: flexibel per Software neu- und umzukonfigurierende Nutzlasten, deren Funktionen sich quasi von der elektronischen Steuerhardware emanzipieren.
(ein Kommunikationssatellit bleibt natürlich ein Kommunikationssatellit, ... aber was für einer genau, das wir die Software an Bord definieren)