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Raumfahrt => Konzepte und Perspektiven: Raumfahrt => Thema gestartet von: firelion am 17. Juli 2014, 02:03:32
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Hallo,
die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) hat Verträge für die Entwicklung eines Designs für ein experimentelles Raumfahrzeug mit der Typenbezeichnung "XS-1" vergeben.
Konzeptvideo:
Es geht um ein unbemanntes, rentables Raumfahrzeug für millitärische, zivile sowie kommerzielle Zwecke. Die erste Stufe soll dabei in eine suborbitale Höhe aufsteigen und wiederverwendbar sein. Weitere Stufen ("upper Stages") sollen dann bis in den LEO aufsteigen und kleinere Nutzlasten (Satelliten) aussetzen können.
Die erste Stufe soll dann wieder an Land zurückkehren und für den nächsten Start vorbereitet werden. Die Zielvorstellungen liegen bei 10 Starts in 10 Tagen, wobei Geschwindigkeiten bis Mach 10+ erreicht werden sollen.
Die Kosten pro Start sollen für Nutzlasten in der Größenordnung von 3.000 - 5.000 pounds (1.360 - 2.267 kg) unter 5 Mio. Doller pro Flug (unter 3,07 Mio. €) liegen.
Im Ergebnis soll im Rahmen einer technischen Machbarkeitsstudie folgendes herauskommen:
- Entwicklung eines Demo-Fluggeräts
- die Identifikation von kritischen Risiken von Kernkomponenten und -prozessen inkl. Lösungsvorschlägen
- ein technischer Plan für eine mögliche Produktion und für einen Flugtest von XS-1
Mit folgenden 3 Unternehmen wurde eine Vereinbarung getroffen:
The Boeing Company (working with Blue Origin, LLC)
Masten Space Systems (working with XCOR Aerospace)
Northrop Grumman Corporation (working with Virgin Galactic)
Quelle: http://www.darpa.mil/NewsEvents/Releases/2014/07/15.aspx (http://www.darpa.mil/NewsEvents/Releases/2014/07/15.aspx)
VG, firelion
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Dazu eine Meldung auf welt.de: hier (http://www.welt.de/wirtschaft/article130227687/Mach-Zehn-Jet-soll-Satelliten-ins-All-schiessen.html).
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Eugen Sänger würde es gefallen, wenn seine Vision (zumindest halbwegs) endlich Wirklichkeit wird.
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http://www.thedailybeast.com/articles/2015/08/03/pentagon-preps-for-orbital-war-with-new-space-plane.html (http://www.thedailybeast.com/articles/2015/08/03/pentagon-preps-for-orbital-war-with-new-space-plane.html)
Boeing hat gerade einen 6,6 Millionen $ Auftrag für ein Spaceplane Design bekommen.
Ziel der Entwicklung ist ein wiederverwendbares System, das einmal täglich starten kann und einen 2t-Satelliten in eine Umlaufbahn bringt bei einem Startpreis von ca. 5 Millionen $.
Das System ist eine wiederwendbare Erststufe mit Flügeln, die senkrecht startet und horizontal landet. Die zweite Stufe ist nach dem Video nicht wiederverwendbar. Ich frage mich, ob der Preis der Oberstufe in den 5 Millionen drin sein soll.
Als Triebwerk soll ein modifiziertes Blue Origin BE-4 dienen. Das Video zeigt zwei Triebwerke.
Die Airforce will nach dem Artikel in der Lage sein, schnell eine größere Anzahl von Satelliten zu starten für den Fall daß vorhandene Satelliten im Kriegsfall zerstört worden sind.
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Kommt fast an ein STO ran.
Beim Preis bin ich auch skeptisch wie sie das erreichen wollen.
Und auch die begründung ist eher seltsam: wenn die Gegenseite Satelliten runter holen kann, dann kann sie das nicht nur mit einem. Da bringt es auch recht wenig diese Satelliten relativ schnell ersetzen zu können (zudem muss man die Satelliten selber auch noch auf halde zu liegen haben.. )
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Dazu gibt es uebrigens seid einem Jahr schon einen Thread:
Edit tomtom: Threads zusammengelegt
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ASAT Raketen sind wesentlich billiger als der Abzuschießende Sats. Militärische Nutzlasten sind aber normalerweise wesentlich schwerer als die hier angegebene Nutzlast.
Geht man davon aus, dass die Possitionsdaten alle aktivern Aufklärungssateliten dem potentiellen Gegner bekannt sind, so dürfte ein Zukünftiger Konflikt mit dem Abschuss aller Militärischen Satteliten beginnen.
Eine große möglichkeit dieses zu verhindern sehe ich nicht.
Die gegenstrategie muss dann wohl das massenhafte Raufschießen kleinerer Sats als ersatz dienen.
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Danke fürs zusammenlegen. Ich hatte ohne Ergebnis nach XS-1 gesucht. Das Konzept ist also nicht so neu.
Neu ist wohl, daß es das Blue Origin Triebwerk BE-4 sein soll. Auch die Blue Origin Beteiligung ist nicht neu.
Ich sehe gerade, das Video ist auch das gleiche.
ASAT Raketen sind wesentlich billiger als der Abzuschießende Sats. Militärische Nutzlasten sind aber normalerweise wesentlich schwerer als die hier angegebene Nutzlast.
Geht man davon aus, dass die Possitionsdaten alle aktivern Aufklärungssateliten dem potentiellen Gegner bekannt sind, so dürfte ein Zukünftiger Konflikt mit dem Abschuss aller Militärischen Satteliten beginnen.
Eine große möglichkeit dieses zu verhindern sehe ich nicht.
Die gegenstrategie muss dann wohl das massenhafte Raufschießen kleinerer Sats als ersatz dienen.
Ja, so ist es. Es geht darum, nach Verlust aller wichtigen Satelliten schnell und günstig Ersatz zu platzieren. Ich verstehe den Artikel auch so, daß die Satelliten extra für den Zweck projektiert und für die Eventualität gelagert werden.
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hier gibt es einen neuen Artikel zum aktuellen Stand der XS-1 Entwicklung, die offenbar gut vorankommt.
http://www.space.com/32574-military-space-plane-xs1-2019-flight.html (http://www.space.com/32574-military-space-plane-xs1-2019-flight.html)
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hier gibt es einen neuen Artikel zum aktuellen Stand der XS-1 Entwicklung, die offenbar gut vorankommt.[...]
Das scheint in der Tat der Fall zu sein, auch Spacenews (http://spacenews.com/darpa-experimental-spaceplane-program-moves-into-next-phase/) berichtet darüber.
Demnach steuert man im Moment auf Phase 2 zu. Für Phase 2 soll nur ein Anbieter ausgewählt werden, der auch eigenes Geld in die Entwicklung investieren soll. Von den drei Wettbewerbern wollen grundsätzlich alle auch für die zweite Phase bieten (auch auswärtige Bieter sind dafür übrigens zugelassen, wobei zu bezweifeln ist, dass SpaceX und Co mitbieten werden), lediglich Boeing will davor nochmal gut darüber nachdenken, weil der Eigenanteil höher ist, als von ihnen erwartet. Am 29. April wird die DARPA zu dem Projekt einen Industrietag in ihrem HQ abhalten und im Anschluss (Anfang Mai) die formellen Anforderungen herausgeben. Anfang FY 2017 soll dann die siegreiche Firma bekannt gegeben werden, die für 140 Millionen USD das Vehikel entwickeln muss sowie im Zuge von Testflügen mindestens 400 bis 680 Kilogramm in eine Umlaufbahn bringen soll. Die Testflüge sollen um 2020 erfolgen. An den technischen Eckpunkten (10 Flüge in 10 Tagen, Startpreis 5 Mio USD) hat sich afaik nix geändert, was mich aber etwas überrascht hat, ist, dass die Nutzlast später bis zu 1.350 Kilogramm betragen können soll. Das ist schon ne Hausnummer, auch oder gerade im Vergleich mit RocketLab und Co
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Guter Artikel über eine Konferenzdiskussion zum Thema XS-1 hier:
http://www.spacenewsmag.com/feature/xs-1-the-governments-last-shot-at-reusable-launch-vehicles/ (http://www.spacenewsmag.com/feature/xs-1-the-governments-last-shot-at-reusable-launch-vehicles/)
Die Darpa versucht mal wieder eine Rakete zu entwickeln, die nach dem Start geflügelt zum Startplatz zurückkehrt.
Meine persönliche Meinung: der Raumgleiter ist nicht die Zukunft. Die Zukunft ist vertikaler Start und vertikale Landung beim Raumtransport. Die vertikale Landung ist einfacher als aus einer Rakete ein halbes Flugzeug zu machen. Die Dominanz geflügelter Konzepte kommt daher, dass Flugzeuge bekannt waren, während vertikale Landung eher schwer vorstellbar war.
Große Ironie der Geschichte: während die Konferenz Space Access 2016 im April in Phoenix war (ohne SpaceX-Beteiligung), hat man den Livestream vom CRS-8 Flug geschaut und gesehen, wie SpaceX die Stufe zum ersten Mal auf der Plattform gelandet hat. Man musste also zusehen wie Elon das schafft, was man selbst seit Jahrzehnten erfolglos verfolgt.
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Die Zukunft ist vertikaler Start und vertikale Landung beim Raumtransport.
Das ist schon ok. Bei Transport von Material und kernigen Astronauten ohnehin.
Aber da wäre noch das Gebiet
- Rücktransport von Leuten nach langem Aufenthalt im All. Die zwar mühelos einen normalen Start überstanden, aber nach langer Zeit im All doch dankbar wären, etwas sanfter zurückzukommen. Insbesondere, wenn es zunehmend weniger trainierte, aber hochqualifizierte Wissenschaftler sind/sein müssen.
- Rücktransport von hochempfindlichen Ergebnissen/Erzeunissen
Klar man kommt noch ohne aus (weil man muß). Aber man kann mit der Entwicklung ja nicht anfangen, wenn der Bedarf da ist.
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Die DARPA steht wohl kurz davor, einen Hersteller für das XS-1 zu benennen:http://www.space.com/36892-darpa-xs-1-space-plane-contract-decision.html (http://www.space.com/36892-darpa-xs-1-space-plane-contract-decision.html)
Interessant dabei:
However, the Phase 2 contractor won't necessarily be chosen from the three Phase 1 participants, according to the Air Force Magazine report.
2018 soll es dann ein Critical Design Review geben und eventuell könnten bereits um 2020 erste Testflüge stattfinden, was ich allerdings als sehr optimistisch betrachte.
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It will be a Boeing ...
http://spacenews.com/darpa-selects-boeing-for-spaceplane-project/ (http://spacenews.com/darpa-selects-boeing-for-spaceplane-project/)
Boeing hat den Auftrag für das Versuchsvehikel bekommen, Wert 146 Mio USD. Das Ganze ist offenbar ein PPP-Vorhaben. Boeing investiert auch eigenes Geld.
Der Name ist offenbar "Phantom Express". Man wird zwei AR-22 als Triebwerke nutzen (pro Vehikel? oder für das Programm in Summe?). Für sie nutzt man Lagerbestände für frühe Versionen der Triebwerke des Space Shuttles, aber eben eine grundsätzlich wiederverwendbare Technologie.
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Thread umbenannt
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Indem man sich bei Boeing nun doch für das Aerojet Rocketdyne Triebwerk entschieden hat, ist übrigens Blue Origin (offizieller Boeing Partner in Phase 1) die Tür vor der Nase zugeschlagen worden (oder man hat sie selbst geschlossen). Blue Origin sollte ja als Partner von Boeing ein modifiziertes BE-4-Triebwerk beisteuern. Siehe u.a. hier (http://www.thedailybeast.com/articles/2015/08/03/pentagon-preps-for-orbital-war-with-new-space-plane).
Auch wenn Cheryl Sampson, Sprecher von Boeing Phantom Works, sagt
We selected the Aerojet Rocketdyne engine as it offers a flight proven, reusable engine to meet the DARPA mission requirements.
ist meine persönliche Meinung die, dass das nur eine vorgeschobene Begründung ist und hinter den Kulissen eventuell etwas anderes geschehen sein muss.
a) ist die XS-1 ja grundsätzlich vollkommen flugunerprobt, wieso muss es da dann unbedingt das Triebwerk sein?? Blue Origin wird das BE-4 bis dahin (früstens 2020) ohnehin auf Herz und Nieren untersucht haben. Wenn alles gut geht, ist das Triebwerk bis dahin auch schon flugerprobt.
b) ist das BE-4 ja ebenfalls auf Wiederverwendbarkeit ausgelegt
c) ist das AR-22 sicherlich um einiges teurer als ein BE-4, einerseits da kein richtiges Serientriebwerk wie das BE-4, andererseits da auf dem SSME basierend.
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Vielleicht erleben wir diesmal ein DARPA-Projekt, das kein Misserfolg wird.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür? Hmmm.....
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Es geht voran. Das erste AR-22 ist bereits fertig:
http://www.parabolicarc.com/2018/06/07/engine-assembled-darpa-boeing-reusable-experimental-spaceplane/ (http://www.parabolicarc.com/2018/06/07/engine-assembled-darpa-boeing-reusable-experimental-spaceplane/)
Man erhofft sich bis zu 55 Missionen mit einem Triebwerk und einer Wartung alle 10 Missionen. (Warum kommen mir die Zahlen leicht vertraut vor? ::) )
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DARPA schmeißt mal wieder das Geld zum Fenster raus:
http://spacenews.com/engine-tests-underway-for-darpa-spaceplane-program/ (http://spacenews.com/engine-tests-underway-for-darpa-spaceplane-program/)
Das Raketenflugzeug XS-1, das von Boeing gebaut wird, soll mit dem SSME-Triebwerk vom Shuttle fliegen (teuer), Erststart 2021. 10 Wiederverwendungen sollen möglich sein.
Gerade testet man ein SSME-Triebwerk 10 mal in 10 Tagen.
Die Falcon 9 Block 5 kann all das und fliegt bereits. Und der 24h Turnaround soll bei F9 Block 5 auch möglich sein.
Ich tippe mal, dass das Projekt bald eingestellt wird. Der DARPA gelingt in der Tat in der Raumfahrt wenig.
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Die Falcon 9 Block 5 kann all das und fliegt bereits. Und der 24h Turnaround soll bei F9 Block 5 auch möglich sein.
Ich tippe mal, dass das Projekt bald eingestellt wird. Der DARPA gelingt in der Tat in der Raumfahrt wenig.
Noch hat die Block 5 nichts davon bewiesen. Es sind bislang nur Aussagen. In einem Jahr werden wir mehr wissen. Dann würde ich deiner Aussage zustimmen, jetzt noch nicht. Wer weiß, vielleicht kann dieses Spaceplane die Sache sogar noch besser und noch billiger. Und wie immer geht es ja um Konkurrenz um die Preise zu drücken. Wäre Space X Monopolist könnten sie wie ULA auch die Preise diktieren. Langfristig wäre das aus meiner Sicht schlecht.
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Ich sehe das genauso wie Xerron, wenn DARPA und Boeing ihr Ziel erreichen, ist es kein raus geschmissenes Geld.
10 Starts in 10 Tagen, 1800 kg Nutzlast, 5 Millionen Dollar kosten pro Flug... das sind schon mal ordentliche Hausnummern. Dann koennen sie von mir aus auch gerne das Shuttle Triebwerk nehmen. ;)
Damit waere man bei 2700 Dollar/Kg und damit nicht teurer SpaceX, bei einer 24h Startrate und nahezu voller Wiederverwendung. Ich sehe das eher positiv.
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In meinen Augen sind Systeme wie die XS-1 oder auch der Shuttle maßgeblich für die Zukunft. Der Space Shuttle hat bewiesen, das eine Wiederverwendung ohne große Probleme möglich ist. Natürlich war er extrem teuer, aber das ist bei Prototypen nichts ungewöhnliches. Leider hat man sich entschieden, die ganzen gesammelten Erfahrungen des Shuttles wegzuwerfen, anstatt das System weiterzuentwickeln. Dennoch gehört der Gleitfluglandung die Zukunft. Besonders bei Oberstufen ist eine vertikale Landung sehr unpraktikabel.
Es wird sicher 30 Jahre dauern, ehe man sich wieder an die Entwicklung eines entsprechenden Systems macht, aber dann wird dieses System weit mehr Ähnlichkeit mit dem Shuttle oder der X-37b haben als mit den aktuellen Entwicklungen von SpaceX. Technologien wie einem metallischen Hitzeschild und Aerospike-Triebwerken gehört die Zukunft!
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Das sehe ich aber ganz anders. Diese Deltafluegler werden frueher oder spaeter wieder verschwinden. Sie sind Relikte einer Zeit, als vertikales Landen noch unmoeglich schien. Sollte SpaceX die BFR wie geplant auf die Reihe bekommen, braucht man so ein Hybridflugzeug ganz sicher nicht. Wozu auch? Damit man ein Fahrwerk mitschleppen kann? Nutzlos fuer den Mond oder Mars. Aufwendige Hitzeschilde. Schwierig in der Handhabung und was will man bitte mit diesen kleinen Schiffchen ins Weltall transportieren?
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Vertikales Landen kommt vielleicht für eine Unterstufe in Frage, für eine Oberstufe aber sicher nicht. Ein Fahrwerk oder Landegestell benötigt jedes Raumfahrzeug, das irgendwo landen soll. Zudem dreht sich nicht bei jedem alles um den Mars. Dort ist nichts zu holen.
Will man mit Raumfahrt später einmal Geld verdienen, dann nicht mit einem Flug zum Mars, sondern vor allem mit industrieller Produktion im Orbit und Asteroidenbergbau. Bei beiden müssen Versorgungsgüter ins All und Erzeugnisse wieder zur Erde zurück gebracht werden. Für den Pendelverkehr in den Erdorbit ist ein Gleiter weit besser geeignet als ein Senkrechtlander. Denn ein Gleiter kommt fast ohne Treibstoff aus, er nutzt allein die Bremswirkung der Atmosphäre. Zudem ist bewiesen, das dieses Konzept funktioniert.
Bei der BFR habe ich die Vermutung, das da außer schönen Videos nichts rauskommt und diese Idee in der selben Liste wie Falcon 1e, Falcon 5, Red Dragon, Dragonlab und co endet!
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1. Das ist der falsche Thread für diese Diskussion
2. Das BFS ist auch ein Gleiter. Habt ihr die Delta-Flügel noch nicht gesehen? Die Diskussion Deltaflügler vs. vertikales Landen ist somit sinnlos. Nur weil etwas Flügel hat muss es nicht zwangsläufig auf einer Landebahn landen. Deltaflügler sind definitiv kein Relikt vergangener Zeit.
3. Warum sollte sich vertikale und horizontale Landung gegenseitig ausschließen? Konzepte wie den Skylon halte ich vor allem für LEO Transporte durchaus für geeignet (und vielleicht auch für dieses Einsatzgebiet der vertikalen Landung überlegen). Aber das bedeutet doch nicht, dass alle anderen Landekonzepte aussterben werden (denn sie haben auch andere Einsatzgebiete/Zielsetzungen). Und so nebenbei: Als das Shuttle an den Start ging glaubte man auch, man würde nie wieder mit ner Kapsel im Wasser landen. *hust*
4. Es ist kein Pro-Argument, wenn ein Konzept seine Funktionsfähigkeit "bewiesen" hat. Würde die Menschheit immer nur an solchen Konzepten festhalten, würde unsere Welt gewaltig anders aussehen. Fortschritt ist Veränderung, zwangsläufig. Welches Konzept für welchen Einsatz am besten geeignet ist und sich durchsetzt kann immer erst im Nachhinein festgestellt werden. Seht euch z.B. mal an, wie die ersten Vorläufer der heutigen Hubschrauber ausgesehen haben. Viele dieser Maschinen kamen nicht mal einen Meter vom Boden weg. Irgendwann hat man dann einen guten Weg gefunden und so setzte sich der heutige Hubschrauber durch. Mit den drohnenartigen, bemannten Fluggeräten steht aber auch schon die nächste Veränderung vor der Tür...
Mane
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Ich denke mittel bis langfristig sind Gleiter bzw. Konzepte wie Sänger oder Skylon für LEO Transporte das Ding! Momentahn tut sich einiges im Triebwerksbereich und es gibt nichts billigeres als den Atmosphärensauerstoff zu nutzen. Das Shuttle war einfach zu schwer, da es ein Alleskönner sein sollte. Da funktioniert so gut wie nie. Jedes Konzept hat seine vor und Nachteile. Ich könnte mir schon wie bei Sänger ein Mutterflugzeug vorstellen, dass normale Triebwerke bis in 20 km Höhe nutzt. Das ist auch schon früher möglich gewesen (U2 / SR 71) und ganz ohne Ramjets. Dort könnte dann ein Raketentriebwerk gezündet werden um das Mutterflugzeug in Höhen über 100 km und um die 8 - 10k km/h zu bringen. Dort oben wird dann der Orbiter abgekoppelt und fliegt weiter. In dessen Ladebucht kann Fracht oder eine Kapsel für Menschentransporte untergebracht werden. Der Rest (Mutterflugzeug und Orbiter) sind unbemannt, da es Gewicht und Platz spart. Nach erfolgreicher Mission landen beide Teile auf einem Rollfeld um wieder Startklar gemacht zu werden.
XS-1 ist aus meiner Sicht ein notwendiger Zwischenritt dorthin. Ich selbst bin Space-X Fan, halte F9 und BFR für eine große Entwicklung bzw. für einen großen Fortschritt, aber Langfristig nicht für die Lösung.
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Hallo Mane
Hab nicht gefunden, wo man das diskutieren soll. Neues Thema? Senkrecht landen vs. Gleiten
Aber eine Sache, die BFR ist kein Gleiter. Aerodynamisch absolut ausgeschlossen. Ein Konzept wie XS-1 ist auf die Erde limitiert und anderweitig nutzlos und wird es aus bekannten physikalischen Gruenden immer bleiben. Ein Hybrid aus senkrecht landen und gleiten waere zudem arg kompromisbehaftet.
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XS-1 ist doch bestenfalls ein Technologiedemonstrator. F9 ist bereits verfügbar und kommerziell ein großer Erfolg.
Bis aus XS-1 was kommerziell brauchbares wird, vergehen noch Jahrzehnte. Und ohne Staatsgelder macht Boeing im Trägerbereich doch keinen Finger krumm. SpaceX dagegen entwickelt Wiederverwendung aus eigener Tasche.
Fazit: XS-1 ist kein Grund für Freudensprünge. F9 dagegen schon.
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Aber eine Sache, die BFR ist kein Gleiter. Aerodynamisch absolut ausgeschlossen.
Warum?
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Aber eine Sache, die BFR ist kein Gleiter. Aerodynamisch absolut ausgeschlossen.
Warum?
Oder eher: warum nicht? Es sieht fuer mich von der Struktur her stark nach einem Lifting-Body aus. Die Delta-Fluegel sind ja sicher nicht dafuer da damit das Ding schick aussieht. Auf einigen Graphiken kann man sogar Steuerklappen erkennen.
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Eines wundert mich an der Sache.
AR hat also ein Triebwerk, das praktisch ein RS-25 ist, bis auf die Steuerelektronik, achtmal in 8 Tagen über die gesamte Brenndauer eines Starts gefeuert, ohne irgendwelche Servicearbeiten. Gebaut aus Teilen, die sie noch von der Fertigung fürs Shuttle rumliegen hatten.
Sie wurden im Lauf der Jahre besser beim Service der SSME, aber so viel besser?
Edit: Sogar schon 10 mal.
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Aber eine Sache, die BFR ist kein Gleiter. Aerodynamisch absolut ausgeschlossen.
Warum?
Laut den Modellen die man bei den IACs von Elon Musk gesehen hat ist das BFR in einem gewissen Rahmen schon ein Gleiter. Allerdings landet er am Ende vertikal und braucht für die Landung den Antrieb.
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Aber eine Sache, die BFR ist kein Gleiter. Aerodynamisch absolut ausgeschlossen.
Warum?
Weil ein Gleiter wie der Name sagt, aerodynamisch gleitet. Das funktioniert aber nur, wenn das gesamte Gebilde auch aerodynamisch im Gleichgewicht gehalten werden kann, was bei der BFR ganz sicher nicht geht. Diese Stummelschwaenze sind aerodynamische Steuerhilfen, nicht mehr und nicht weniger. Ich wuerde das jetzt mal mit den Spoilern an Autos vergleichen. Funktionieren wie Fluegel (umgekehrt natuerlich), aber selbst wenn man die umdreht, wuerde das Auto nicht fliegen. Bestenfalls abheben und unkontrollierbar werden.
Ich finde die Diskussion darueber sehr interessant und haette Lust, da weiter zu diskutieren, aber wie waere es mit einem neuen Thema?
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Aber eine Sache, die BFR ist kein Gleiter. Aerodynamisch absolut ausgeschlossen.
Warum?
Weil ein Gleiter wie der Name sagt, aerodynamisch gleitet. Das funktioniert aber nur, wenn das gesamte Gebilde auch aerodynamisch im Gleichgewicht gehalten werden kann, was bei der BFR ganz sicher nicht geht. Diese Stummelschwaenze sind aerodynamische Steuerhilfen, nicht mehr und nicht weniger. Ich wuerde das jetzt mal mit den Spoilern an Autos vergleichen. Funktionieren wie Fluegel (umgekehrt natuerlich), aber selbst wenn man die umdreht, wuerde das Auto nicht fliegen. Bestenfalls abheben und unkontrollierbar werden.
Ich finde die Diskussion darueber sehr interessant und haette Lust, da weiter zu diskutieren, aber wie waere es mit einem neuen Thema?
Also nach dem Video:
macht BFR beides. Es gleitet beim Wiedereintritt und in der oberen Schichten der Atmosphäre um dann vor der Landung umzuschwenken und senkrecht zu landen ala F9.
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Das Video ist Fan-Kunst und hat wenig zu tun mit der Landung von BFS.
Aber das Landeprofil enthält tatsächlich Phasen mit aerodynamischer Beeinflussung der Flugbahn.
Hier die Animation der Landung von der IAC 2017. Nur als Gitter-Darstellung, keine schöne grafische Animation, aber informativ.
&feature=youtu.be
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It will be a Boeing ...
http://spacenews.com/darpa-selects-boeing-for-spaceplane-project/ (http://spacenews.com/darpa-selects-boeing-for-spaceplane-project/)
Boeing hat den Auftrag für das Versuchsvehikel bekommen, Wert 146 Mio USD. Das Ganze ist offenbar ein PPP-Vorhaben. Boeing investiert auch eigenes Geld.
Der Name ist offenbar "Phantom Express". Man wird zwei AR-22 als Triebwerke nutzen (pro Vehikel? oder für das Programm in Summe?). Für sie nutzt man Lagerbestände für frühe Versionen der Triebwerke des Space Shuttles, aber eben eine grundsätzlich wiederverwendbare Technologie.
Boeing schmeißt hin. Das Projekt wird ab sofort beendet.
https://twitter.com/jeff_foust/status/1220075858150481922 (https://twitter.com/jeff_foust/status/1220075858150481922)
Meldung von DARPA
Notice from DARPA: Boeing has dropped out of the Experimental Spaceplane Program (née XS-1) “immediately.” Boeing had a contract to develop a suborbital vehicle that would make ten flights in ten days, and could host an upper stage for launching small payloads.
Und von Boeing
And from Boeing: “Following a detailed review, Boeing is ending our role in the Experimental Spaceplane (XSP) program immediately. We will now redirect our investment from XSP to other Boeing programs that span the sea, air and space domains.”
Nach einem detaillierten Review beendet Boeing unsere Rolle im Experimental Spaceplane (XSP) Programm ab sofort. Wir verschieben unser Investment zu anderen Programmen in den Bereichen See, Luft und Raumfahrt.
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Schade, es war ein interessantes Projekt. Ein 'Warum' waere noch interessant gewesen. :( Es ist wahrscheinlich, dass man nach so vielen Fehlschlaegen in letzter Zeit Prioritaeten setzt und seine Ressourcen darauf richtet die derzeitigen Probleme (737 MAX und Starliner) zu loesen.
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Schade, es war ein interessantes Projekt. Ein 'Warum' waere noch interessant gewesen. :( Es ist wahrscheinlich, dass man nach so vielen Fehlschlaegen in letzter Zeit Prioritaeten setzt und seine Ressourcen darauf richtet die derzeitigen Probleme (737 MAX und Starliner) zu loesen.
Es ist eine ziemlich weit verbreitete Meinung daß Boeing nie die Absicht hatte, das Programm ernsthaft zu verfolgen. Sie wollten nur verhindern, daß eine kleinere Firma den Auftrag bekommt und wiederverwendbare Technik auf den Markt bringt.
Nur ein Beispiel dafür.
https://twitter.com/spacecom/status/1220079784354443265 (https://twitter.com/spacecom/status/1220079784354443265)
Not a surprise. A friend of mine who worked for one of the other bidders told me long ago that Boeing had no actual interest in rapid reusable launchers. It wanted to prevent others from developing one. Predicted Boeing would take the $ and produce nothing. Well, here ya go.
Parabolic Arc ist ziemlich bekannt.
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Parabolic Arc ist ziemlich bekannt.
Ein bestimmter Bekannheitsgrad einer Quelle macht eine Behauptung nicht automatisch zu einer Tatsache ...
Gruß Pirx
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Ein bestimmter Bekannheitsgrad einer Quelle macht eine Behauptung nicht automatisch zu einer Tatsache ...
Vor allem da Doug Messier selbst zu der Aussage betont, dass sie von einem Mitarbeiter der Konkurrenz kommt und auch da schon lediglich spekulation war. Und hey, die Bild Zeitung ist auch sehr bekannt und Donald Trump auch…ergo Umkehrschlus… ;D
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Ich weiß nicht genug für eine eigene Meinung zu dem Thema. Bekanntheitsgrad macht es nicht richtig, aber auch nicht falsch. Und wie gesagt, die Meinung ist unter Branchenkennern sehr weit verbreitet.
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Ein bestimmter Bekannheitsgrad einer Quelle macht eine Behauptung nicht automatisch zu einer Tatsache ...
Gruß Pirx
Ist die Vermutung, dass Boeing bzgl. XS-1 taktisch vorgegangen ist, so abwegig, dass es eine Infragestellung der Quelle und Hochskalieren zu "Tatsache" notwendig ist?
Oder geht es darum, mögliche aufkeimende Verschwörungstheorien zu recht zu unterbinden?
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Oder geht es darum, mögliche aufkeimende Verschwörungstheorien zu recht zu unterbinden?
Ich für meinen Teil brauche keine Verschwörungstheorie. Ich persönlich sehe aktuell ein Haufen Gründe, wegen derer bei Boeing ein konzerninterner Fokussierungsprozeß sinnvoll sein könnte.
Im übrigen machen Geschäftsleute ... Geschäfte (im Rahmen der sie erreichenden Regularien und Grenzen). Das gilt für E. Musk ebenso wie für´s Boeing-Management. Das durchaus häufiger vorgetragene "Oldspace-nimmt-nur-Geld-und-liefert-nicht" bringt mir persönlich irgendwie ... nichts.
Gruß Pirx