Raumcon
Astronomie => Technik & Wissenschaft: Astronomie => Thema gestartet von: H.J.Kemm am 06. August 2008, 04:32:39
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Moin,
(https://images.raumfahrer.net/up036575.jpg)
Bild: Projekt LISA - drei identische Satelliten, die in Dreiecksformation fliegen (NASA/JPL-Caltech)
Das *Laser Interferometer Space Antenna*, abgekürzt *LISA*, ist ein von der ESA und NASA gemeinsam geplanter interferometrischer Gravitationswellendetektor im All. Dieses Projekt soll 2019 gestartet werden. Zuvor sollen 2010 mit *LISA Pathfinder* einige für die dann folgende Haupt-Mission benötigten Technologien im Weltraum getestet werden.
*LISA* besteht aus einer Anordnung von drei identischen Satelliten, die in Form eines nahezu gleichseitigen Dreiecks hinter der Erde entlang der Erdbahn um die Sonne kreisen. Der Abstand zur Erde beträgt dabei etwa 50 Mio km. Die Satelliten bilden zusammen ein Laserinterferometer mit 5 Mio km Armlänge.
*LISA* soll Gravitationswellen von superschweren Schwarzen Löchern aufspüren.
Jerry
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Moin,
*LISA Pathfinder* (SMART-2) soll Ende 2009 starten und Messgeräte für die Mission *LISA* testen, die ESA und NASA gemeinsam im Jahr 2015 durchführen wollen.
Geplant ist, *LISA Pathfinder* nahe dem Librationspunkt L1 im Abstand von ca. 1,5 Mio km von der Erde zu positionieren.
Jerry
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Hallo,
zu LISA Pathfinder: Einen Start werden wir nach derzeitigem Stand 2009 nicht mehr sehen. Statt dessen soll LISA PF Mitte bis Ende 2010 im Rahmen des VEga Research and Technology Accompaniment-Programmes (VERTA) als dritte Hauptnutzlast der VEGA starten (nach ADM-Aeoulus und SWARM). LISA PF wird ca. 1,9 t auf die Waage bringen.
Der Start von LISA selbst wird derzeit für Ende 2017 angepeilt. Damit das klappt, soll LISA nächstes Jahr an dem Auswahlprozess für eine Cosmic Vision L1-Mission der NASA teilnehmen.
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Start mit VEGA? Kann die LISA Pathfinder denn bis zu L1 bringen?
Gibt es eine Quelle? Bei der ESA-Seite steht nur: Dedicated small launcher
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Meine Quelle war hier auf Seite 8 (print 51):
http://www.esa.int/esapub/bulletin/bulletin135/bul135f_bianchi.pdf
VEGA kann immerhin maximal 2,5 t in einen LEO bringen. Ich glaube aber, dass LISA PF mit eigenem Antrieb den L1 erreichen wird.
Dabei wird es sich wahrscheinlich um ein Field Emission Electric Propulsion-System (FEEP) handeln (Slit Caesium Thruster). Nachzulesen ebenfalls im Bulletin und zwar hier: http://www.esa.int/esapub/bulletin/bulletin135/bul135_pip.pdf
Allerdings finde ich das ganze auch etwas seltsam. Warum sollte man mit so einem Miniantrieb versuchen einen Orbittransfer durchzuführen, anstatt gleich eine Soyuz zu benutzen?
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Habe nochmal nachgelesen:
LISA PF wird mit einem eigenen Antriebsmodul gestartet, welches den Transfer in einen 800.000 km x 500.000 km um den L1 zwischen Erde und Sonne übernehmen wird. Das Antriebsmodul wird vor dem Beginn der Operationsphase abgesprengt.
Also eigentlich nur eine weitere Stufe...
Der FEEP wäre dazu wirklich nicht in der Lage (hat einen Schub im Mikronewton-Bereich, das würde Jahrzehnte dauern!), er dient nur der superpräzisen Lageregelung.
Quelle: http://www.esa.int/esaSC/120397_index_0_m.html
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Zu FEEP gibt es ein paar neue Daten.
- Schubbereich: 0,1 - 150 muN mit einer Regelbarkeit in 0,1 muN Schritten und 190 ms Reaktionszeit
- Mit dem schwachen aber hochgenau regelbaren Schub möchte man primär den Strahlungsdruck des Sonnenlichts ausgleichen.
- LISA soll 3x4 FEEP-Triebwerke erhalten. Gleichzeitig soll ein weiterer unabhängiger Antrieb von Seiten der NASA kommen.
- Bei ESTEC wird momentan ein Entwicklungsmodell qualitfiziert und getestet.
Quelle: http://www.esa.int/esaCP/SEMMY3XX3RF_index_0.html (http://www.esa.int/esaCP/SEMMY3XX3RF_index_0.html)
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- LISA soll 3x4 FEEP-Triebwerke erhalten. Gleichzeitig soll ein weiterer unabhängiger Antrieb von Seiten der NASA kommen.
- Bei ESTEC wird momentan ein Entwicklungsmodell qualitfiziert und getestet.
Die FEEP sollen auch schon bei LISA Pathfinder zum Einsatz kommen, bzw. dort ihren Praxistest absolvieren. Zu LISA PF fehlt uns noch ein eigener Thread.
Darüber hinaus benötigt man die Triebwerke auch für andere Missionen, bei denen es auf extrem genaue Lageregelung ankommt, wie z.B. die französische MICROSCOPE-Mission, siehe dazu hier: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=1131.0
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LISA als NEO-Sucher?
LISA könnte auch die Anwesenheit von Asteroiden, hier v.a. NEOs (Near Earth Objects) spüren und so für bekannte NEOS bei der Massenbestimmung helfen, oder neue Asteroide entdecken, wenn diese die LISA-Formation passieren, um so mehr über deren Verteilung und Häufigkeit zu erfahren.
Quelle: http://www.astronomynow.com/090407Gravitywavemissiontohelpstudyasteroids.html (http://www.astronomynow.com/090407Gravitywavemissiontohelpstudyasteroids.html)
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Diverse Tests am LISA Pathfinder wurden im ESTEC erfolgreich abgeschlossen:
http://www.astrium.eads.net/en/news/2009/lisa-pathfinder-passes-tests-with-flying-colours
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Neuer ESA Artikel zu den FEEP Triebwerken von LISA Pathfinder:
http://www.esa.int/esaCP/SEM6HM0OWUF_Germany_0.html
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Laut ESA-Bulletin vom November 2009 ist der Start von LISA Pathfinder für Mitte 2011 angesetzt. Vorgesehender Träger ist wahrscheinlich immer noch die VEGA. Jede Verschiebung beim Erststart der VEGA wird also auch LISA PF weiter verzögern.
Ohne LISA PF wird es auch kein Geld für den Start der Entwicklung für LISA (groß) geben.
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Moin,
das amerikanische National Research Council (NRC) hat *LISA* nachdrücklich als eine der zwei nächsten wichtigen Weltraum-Missionen der NASA empfohlen. Die Mission soll gemeinsam mit der ESA im Jahr 2016 begonnen werden. LISA wird Gravitationswellen messen und damit das Universum auf eine neue Art und Weise beobachten, wie es mit keiner anderen Technologie möglich ist. Die Empfehlung wurde am Freitag, den 13. August 2010, im Keck Center of the National Academies bekanntgegeben.
Die Expertenkommission geht davon aus, dass man mit der Beobachtung von Gravitationswellen im Weltraum Schlüsselfragen zur Astrophysik in der Frühzeit und der Physik des gesamten Universums beantworten können wird.
LISA wurde entwickelt, um die erdgebundenen Gravitationswellen-Observatorien (das Laser Interferometer Gravitational-Wave Observatory *LIGO* in den USA, das italienisch-französische *Virgo-Projekt* und das deutsch-britische *GEO600 Observatorium* in Ruthe bei Hannover) zu ergänzen, die schon heute aktiv nach Gravitationswellen suchen. Das Weltraumobservatorium wird ab 2016
Gravitationswellen der allerersten Sterne, der frühesten Schwarzen Löcher und einiger der ältesten heute noch existierenden Sterne belauschen.
Mit LISA kann man sogar die mysteriöse Dunkle Energie erforschen. Die Wissenschaftler wollen dann beobachten können, wie sich die Gravitationswellen von frühen Schwarzen Löchern ausdehnen und sich durch das expandierende
Universum auf uns zu bewegen.
(https://images.raumfahrer.net/up009642.jpg)
Einer der 3 LISA-Satelliten
© AEI/Mildemarketing/Exozet
Jerry
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Hallo,
nach dieser Meldung:
http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2010-394 (http://www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2010-394)
ist es jetzt gelungen die Messmethode am Boden so weit zu entwickeln, zu testen und zu verifizieren, dass man das Rauschen der Laser im Messsystem so weit unterdrücken kann, dass man die Variationen in der Laserinterferenz durch die minimale erwartete Relativbewegung der Testmassen erkennen kann.
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LISA Pathfinder soll nun erst 2013 starten (laut aktuellem ESA Bulletin). Vor einem Jahr hatte man noch Mitte 2011 anvisiert.
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Laut SpaceNews wird es noch später: 2014.
http://www.spacenews.com/civil/110203-lisa-pathfinder-2-year-delay.html (http://www.spacenews.com/civil/110203-lisa-pathfinder-2-year-delay.html)
Obwohl der Satellit "fast fertig" ist, gibt es Probleme mit zwei Systemen:
- Field Emission Electric Propulsion FEEP, obwohl die Technologie einen hohen Reifegrad hat, kam es bei einem Test zu Problemen in der "Stabilität" des Schubs. Evtl. könnte/würde man auf ein amerikanisches System umsteigen: Colloid-Microthruster.
- Eine hydraulische Stelleinheit der Starthalterung für die Testmasse hat "versagt". Man prüft jetzt, ob man auf ein mechanisches System umschwenkt.
In der Summe könnten die Kosten um 30 Millionen Euro auf ca. 350 Millionen Euro steigen.
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Hallo Zusammen,
nach dieser Nachricht gibt die NASA das Projekt LISA auf.
Ob das Programm von der ESA weitergeführt wird,
ist noch offen.
http://blogs.discovermagazine.com/cosmicvariance/2011/04/06/nasa-gives-up-on-lisa/ (http://blogs.discovermagazine.com/cosmicvariance/2011/04/06/nasa-gives-up-on-lisa/)
Gertrud
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Hallo,
nach dieser Nachricht gibt die NASA das Projekt LISA auf.
nein, das ist so nicht richtig. Ich war letzte Woche am NASA Goddard Space Flight Center und habe mit den LISA-Kollegen dort gesprochen. Die Entscheidung der ESA, die naechste grosse Mission ohne grossen NASA Anteil zu planen, hat auf die Arbeit der NASA erst einmal direkt keinen Einfluss. Die NASA Teams zu LISA und IXO arbeiten also erst einmal weiter (hier geht es ja im Moment auch vor allem um Technologieentwicklung). Bezueglich LISA ist der naechste Meilenstein sowieso erst einmal die LISA-Pathfinder Mission, und da arbeiten NASA und ESA zusammen. Natuerlich koennte die Stimmung in den Teams besser sein, denn die von der ESA geforderte Umstrukturierung der grossen Missionsprojekte bedeutet eine Menge Extraarbeit. Nun muss man erst einmal abwarten, welche der 3 grossen Missionen, die bei der ESA noch in Frage kommen, im naechsten Jahr herausfliegt. Wenn LISA da nicht weiterkommt, sieht es fuer die naechsten zehn Jahre allerdings schlecht fuer LISA aus, denn auf NASAs Seite kann erst der naechste "Decadal Survey" die finanzielle Lage deutlich verbessern (obwohl LISA ja recht gut abgeschnitten hat, aber die desolate Situation um JWST gibt wenig Hoffnung, dass im NASA-Budget genug Geld fuer WFIRST und LISA sein wird). Und dann haengt noch alles vom Gelingen der LISA-Pathfinder Mission ab.
Gruss,
Volker
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Hallo @Volker,
zu LISA habe ich noch ein PDF in deutscher Sprache von dem
Max-Plank-Institut für Gravitationsphysik in Hannover.
Dort wird ausgeführt, das die ESA die Projektteams von folgenden Missionen, LISA, IXO und JGO gebeten hat,
das Design und die wissenschaftlichen Ziele der Missionen zu überdenken.
Sie wollen ermitteln, ob die Missionen allein mit europäischen Mitteln durchgeführt werden können.
Es soll im Laufe des kommenden Jahres entschieden werden,
welche der drei Missionen sich verwirklichen lassen.
In dem PDF spricht Karsten Danzmann, Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, von der Hoffnung,
das sich die NASA trotz ihrer finanzieller Einschnitte in geringerem Umfang an die umstrukturierten LISA-Mission beteiligen wird.
Er erwähnt auch die gute Unterstützung der amerikanischen Kollegen bei der LISA Mission.
Quelle:
Rückzug der NASA: Wissenschaftler arbeiten an neuen Wegen zu LISA
http://www.aei.mpg.de/hannover-de/77-files/pm/2011/LISA_NASA_aktuell_dt.pdf (http://www.aei.mpg.de/hannover-de/77-files/pm/2011/LISA_NASA_aktuell_dt.pdf)
http://www.aei.mpg.de/hannover-de/05-forschung/LISA/index.html (http://www.aei.mpg.de/hannover-de/05-forschung/LISA/index.html)
http://www.lisa.aei-hannover.de/ (http://www.lisa.aei-hannover.de/)
Gertrud
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Hallo,
genau, die ESA gibt 100 Millionen Euro mehr und hat uns angewiesen, die Missionen so umzustrukturieren, dass sie nun in den ESA Preisrahmen von 800 Millionen (Kosten fuer die ESA, Laenderbeteiligungen nicht eingerechnet) hineinpassen. Das ist natuerlich fuer LISA schwierig (eventuell kann hier eine staerkere Laenderbeteiligung helfen). Bei IXO (heisst jetzt Athena) werden wahrscheinlich einige Instrumente wegfallen.
Wenn ESA sich irgendwann fuer ein Projekt entscheidet, ist dieses Projekt dann wieder fuer Beteiligungen von ausserhalb der ESA in Diskussion, also z.B. JAXA oder NASA koennen dann da mitmachen. Das wird aber eher auf dem 10% als auf dem 50% Niveau passieren.
Gruss,
Volker
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Das klingt ja nicht so gut. Aber irgendwann muss sich die desaströse Politik der Amerikaner über viele Jahre ja auswirken, Hauptsache das Rüstungsbudget steigt >:(
Ich hoffe die Europäer machen unbeirrt weiter.
Zumal es doch einmal hieß, das die Lisatechnik auch für solche gekoppelten Großteleskope wie das Darwinprojekt Verwendung finden sollte, d.h. man stösst da ein Tor sehr weit auf, wenn man es hinbekäme. Toi, toi, toi.
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Die ESA ist offensichtlich optimistisch, LISA Pathfinder noch im Jahr 2013 in den Orbit zu kriegen. Im ESA-Bulletin 146 wird der Starttermin mit "Ende 2013" angegeben.
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Die ESA ist offensichtlich optimistisch, LISA Pathfinder noch im Jahr 2013 in den Orbit zu kriegen. Im ESA-Bulletin 146 wird der Starttermin mit "Ende 2013" angegeben.
Die offiziellen Verlautbarungen sind der Realitaet haeufig ein bisschen hinterher. Im Team glaubt kaum jemand an einen Start vor 2014.
Gruss,
Volker
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LISA Pathfinder wird weiter teurer und ob es LISA im Anschluss geben wird, ist mehr als unsicher. Man plant jetzt mit 400 Millonen Euro:
http://spacenews.com/civil/110623-lisa-proceed-despite-cost.html (http://spacenews.com/civil/110623-lisa-proceed-despite-cost.html)
Probleme machen nach wie vor die Starthalterungen/-sicherungen für die Testmasse und das elektrische Antriebssystem, welches um eine Größenordnung empfindlicher/genauer sein soll als das von GOCE. Man hat jetzt, und auch bei folgenden Problemen, die Optionen auf dem Tisch: Preissteigerung akzeptieren, (technologische) Reduzierung der Missionsziele oder Streichung.
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Ja, das ist sicherlich alles nicht optimal gelaufen. Man muss da aber dazusagen, dass auch die Industrie einen grossen Anteil daran hat, dass das alles teurer wird als gedacht. Das mit der Testmassen-Halterung/Freigabe hat ja wohl Alenia versemmelt. ESA hat sich da auch ganz schoen ueber den Tisch ziehen lassen.
Und die Konstruktion von micro-Newton Antrieben, die im Dauerbetrieb ein Jahr lang durchhalten, also staendig ein und ausgeschaltet werden, das ist eben auch nicht mal eben so gemacht.
Dennoch, wenn man irgendwann einmal Gravitationswellen aus kosmologischen Entfernungen detektieren moechte, dann kommt man um diese Entwicklungskosten nicht herum. Die Industrie hat jedenfalls ein grosses Interesse daran, denn die Technologien koennen dann auch anderweitig in der Raumfahrt angewendet werden. Zugegeben, wenn LISA nicht fliegen sollte, dann sind 400 Millionen eine Menge Geld.
Man hat jetzt, und auch bei folgenden Problemen, die Optionen auf dem Tisch: Preissteigerung akzeptieren, (technologische) Reduzierung der Missionsziele oder Streichung.
Das ist ja bei allen Missionen der Fall.
Gruss,
Volker
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Ich denke diese Technologie MUSS entwickelt werden, besonders auch in Hinblick auf die DARWIN-Studie...
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Hallo einsteinturm,
das denke ich auch. Extremer Präzisionsflug ist eine Schlüsseltechnologie. Sobald man im Weltraum etwas mit Interferometrie machen möchte, kommt man da nicht drumherum. Von daher ist LISA Pathfinder nicht nur eine Demomission für LISA, sondern auch eine Technologiedemonstration für die Mikropropulsionstriebwerke.
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Hallo Zusammen,
in den Video wird der vorgesehene Start von LISA und detallierte Blicke auf LISA gezeigt.
http://www.lisa.aei-hannover.de/index.pl?page=lisavideo&sub=lisa&lang=en (http://www.lisa.aei-hannover.de/index.pl?page=lisavideo&sub=lisa&lang=en)
leider kann ich das Video nicht einbinden.
Gertrud
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Hier ist das Video zu sehen:
mfg STS-125
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Hallo,
Der fast fertige LISA Pathfinder wurde jetzt im ESTEC IABG in Ottobrunn bei München getestet:
http://sci.esa.int/science-e/www/object/index.cfm?fobjectid=49635 (http://sci.esa.int/science-e/www/object/index.cfm?fobjectid=49635)
Gruß, Simon
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Das ist nicht bei der ESTEC, sondern bei der IABG in Ottobrunn bei München.
Viele Grüße
Nicolay
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Hallo Nicolay,
habs geändert, danke für den Hinweis :)
Gruß, Simon
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Hallo,
ein kleiner moderativer Hinweis. Ich habe einen Thread zu LISA Pathfinder (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=10487.0) gestartet. Postet bitte als Neuigkeiten und Diskussionebeiträge zu LISA PF dort.
Hier im Thread lasst uns bitte bei der eigentlichen LISA Mission bleiben, um beiden Projekte sauber zu trennen.
Danke euch!
Grüße
Olli
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Interessanter Beitrag bei ESA, es nervt allerdings immer, das trotz der hohen Beiträge diese Seiten nicht mal autorisiert auf Deutsch angegeben werden
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Hallo,
in Paris findet heute und morgen das erste eLISA Consortium Meeting statt. Hierbei geht es um die Neuausrichtung und den Status des eLISA Projektes. Die ESA hat eine Ausschreibung fuer die naechste grosse Mission (L2) fuer 2013/2014 angekuendigt. Mehr zur Tagung gibt es hier:
http://www.apc.univ-paris7.fr/APC/Conferences/First_eLISA_Consortium_Meeting/Welcome.html (http://www.apc.univ-paris7.fr/APC/Conferences/First_eLISA_Consortium_Meeting/Welcome.html)
Gruss,
Volker
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Hallo,
in Paris findet heute und morgen das erste eLISA Consortium Meeting statt. Hierbei geht es um die Neuausrichtung und den Status des eLISA Projektes. Die ESA hat eine Ausschreibung fuer die naechste grosse Mission (L2) fuer 2013/2014 angekuendigt. Mehr zur Tagung gibt es hier:
http://www.apc.univ-paris7.fr/APC/Conferences/First_eLISA_Consortium_Meeting/Welcome.html (http://www.apc.univ-paris7.fr/APC/Conferences/First_eLISA_Consortium_Meeting/Welcome.html)
Gruss,
Volker
Der "Dinner" Link ist ja wohl der Hammer. Kostet fast soviel wie "LISA-Pathfinder" oder was???
Na, dann diniert mal schön. Konkrete Ergebnisse stelle ich da mal in Frage.
NCC1701
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Ich bin ja Raumfahrtfan, aber ne Tasse Tee für 9,20€?? Zahlt das der Steuerzahler?
Ich mein Griechenland hin oder her das muss dann auch nicht sein...
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Der "Dinner" Link ist ja wohl der Hammer. Kostet fast soviel wie "LISA-Pathfinder" oder was???
30 Euro Eigenbeteiligung. Macht 20 Euro pro Person Kosten fuer den (franzoesischen) Steuerzahler (Gruppentarif). Ich weiss ja nicht wo Ihr arbeitet, aber wenn man die Europaeischen, Amerikanischen und Chinesischen Partner einlaedt, dann kann man mit denen abends ja nicht in die Kantine gehen. Fuer alle, die sich nicht nur fuer das Abendessen interessieren sondern auch fuer Inhalte, gibt es auch eine eLISA Webseite:
http://www.elisa-ngo.org/ (http://www.elisa-ngo.org/)
Gruss,
Volker
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Gibt es denn was Inhaltliches? (Lassen wir die Leute sich erregen, wenns weiter nichts is
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Hallo,
inhaltlich geht es nun darum, die beste Konfiguration fuer eLISA zu finden. Das haengt auch sehr stark davon ab, ob und welche Partner bei dem Projekt einsteigen. Bei den einzelnen Komponenten gibt es natuerlich auch Neuentwicklungen (auch wenn das Prinzip des Gravitationsteleskops dadurch nicht aendert). Es ist ein muehsames Geschaeft: obwohl eLISA ja schon als L1 Mission vorgeschlagen wurde, muss man in der L2 Runde doch noch einmal vieles neu aufstellen. Es gibt dabei aber Unterstuetzung, vor allem von der DLR der franzoesischen CNES und wir beginnen Anfang Januar mit der Phase-0 Studie z.B. zum Thema Datenanalyse von eLISA. Man muss da einen langen haben: wenn alles gut geht, ist der Starttermin etwa 2026.
Auf der wissenschaftlichen Seite gibt es auch neues, z.B. zu Diskussionen welche kosmologischen Modelle sich mit eLISA ueberpruefen lassen, welche Ereignisse welche Gravitationswelllenformen aussenden, etc.
Gruss,
Volker
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Hallo einsteinturm,
ich bin nicht erregt, aber es gibt eben nichts Neues.
Für LISA selbst gibt es gar kein Budget, und für LISA Pathfinder ein paar (teure) Studien.
Und wenn sich dann da ein paar Leute zum Dinner treffen denke ich, dass man das Geld auch besser ausgeben kann.
Hab' ich hier irgendwo anders gepostet:
Alexey Leonov hat mal gesagt: "Die sollen arbeiten..."
Hallo Volker,
"Starttermin etwa 2026" - glaubst du das wirklich?
Ich bin bei solchen Ankündigungen nach wie vor sehr skeptisch.
Aber träumen darf man schon...
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2026 :o Und der pathfinder?
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2026 :o Und der pathfinder?
Der LISA-Pathfinder startet Anfang 2015.
Für LISA selbst gibt es gar kein Budget, und für LISA Pathfinder ein paar (teure) Studien.
LISA-Pathfinder ist eine approved mission. Das sind also nicht nur Studien, der Satellit und die Komponenten sind vorhanden, es hat aber sehr viel laenger gedauert als geplant, da die Technologie doch sehr komplex ist.
Fuer eLISA gibt es noch kein Budget bei der ESA (ist ja noch nicht ausgewaehlt worden) aber bei den ESA-Mitgliedsstaaten. Und fuer die L2 Mission, wenn sie denn naechstes Jahr ausgeschrieben wird, gibt es ausser Athena und eLISA vorraussichtlich keine qualifizierten Bewerbungen. Das geht ja nicht mal so eben, dass man ein komplettes Missionskonzept aus dem Hut zaubert. Sollte eLISA dann ausgewaehlt werden, wird als Vorraussetzung selbstverstaendlich eine erfolgreiche LISA-Pathfinder Mission noetig sein. In dem Fall (i.e. erfolgreiche LISA-Pathfinder Mission und Auswahl von eLISA als L2 oder L3 Mission) hat die ESA den Bau eines Engineering-Models von eLISA fuer die Jahre 2016-2020 geplant und darauf aufbauend waere ein Start um 2026 (oder anders gesagt: nicht vor 2024) anvisiert.
Wer hier wirklich etwas mehr lesen moechte, der kann in die Beitraege zum LISA Symposium hineinschauen. Das ist alles in PDF Version erhaeltlich unter
https://www.apc.univ-paris7.fr/FACe/en/content/elisango (https://www.apc.univ-paris7.fr/FACe/en/content/elisango)
Gruss,
Volker
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Der LISA-Pathfinder startet Anfang 2015.
Ich drücke die Daumen und hoffe du liegst da richtig mit deiner Ankündigung.
Nebenbei:
Wie heist nochmal das Experiment, welches in der Nähe von Hannover stattfindet? Ach ja, GEO600.
Da habe ich schon lange nichts mehr von gehört.
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Wie heist nochmal das Experiment, welches in der Nähe von Hannover stattfindet? Ach ja, GEO600.
Da habe ich schon lange nichts mehr von gehört.
Das Experiment laeuft ja auch schon seit laengerem. Hierbei geht es vor allem darum, das Prinzip der bodengebundenen Gravitationswellendetektoren weiter zu entwickeln. Eine Detektion von Gravitationswellen ist bei GEO 600 aber eher unwahrscheinlich. Im Moment soll das Experiment bis 2014 weiterlaufen, soweit ich weiss, und es wird dabei versucht die Stoereinfluesse noch einmal um einen Faktor 10 zu verringern. Detektionen werden dann aber eher von advanced LIGO und advanced VIRGO so gegen Ende dieses Jahrzents erwartet. Ist aber ein anderer Frequenzbereich und detektiert somit ganz andere Gravitationsquellen als eLISA. Und hat hier in diesem Thread eigentlich gar nichts verloren...
Gruss,
Volker
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Prinzipiell wäre dann aber eine erfolgreiche Lisa Pathfinder Mission auch Grundlage für andere hochgenaue Synchronflugsysteme ala exDarwin ? Planeten anschauen wäre doch wirklich schön ! ::)
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Hallo,
der Vorschlag "The Gravitational Universe" (also eLISA (https://www.elisascience.org/)) ist vom Science Comittee der ESA dem SSC als "large mission 3" empfohlen worden. Der planmaessige Start waere demnach 2034.
Gruss,
Volker
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Es gibt dazu auch einen schoenen Werbefilm zu eLISA:
t=32
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Hallo,
jetzt ist die Auswahl der Gravitationswellenthematik für ESA's L3 Mission offiziell:
http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Science/ESA_s_new_vision_to_study_the_invisible_Universe (http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Science/ESA_s_new_vision_to_study_the_invisible_Universe)
Gruss,
Volker
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Glückwunsch an LISA/NGO!
Etwas Wehmut bereitet die lange Wartezeit, bis es endlich losgeht. Im Artikel steht:
"Planned for launch in 2034, it will require the development of a spaceborne gravitational wave observatory, or extreme precision ‘gravitometer’, an ambitious enterprise that will push the boundaries of current technology."
"Für den Start im Jahr 2034 muss ein weltraumbasiertes Gravitationswellenobversatorium, bzw. ein extrem präzises 'Gravitometer' entwickelt werden. Ein ehrgeiziges Vorhaben, dass die Grenzen gegenwärtiger Technologie verschieben wird."
Die Grenzen unserer aktuellen Technologie zu pushen ist zwar schön. Aber bei einem Start in 20 (!) Jahren sollte das mehr als selbstverständlich sein! Wird man denn wenigsten wieder zu einer Armlänge von 5 Mio. Kilometern zurückkehren, wie ursprünglich geplant? Um kosten zu sparen, sollte die Armlänge ja auf ein Fünftel reduziert werden. Auch die Lebensdauer sollte reduziert werden.
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Hallo,
die lange Wartezeit ist vor allem eine finanzielle Entscheidung. Dadurch das ESA die Projekte zeitlich streckt, sind sie pro Jahr (aber natürlich nicht insgesamt) günstiger. Das eLISA Team waere mit einem Start in 2028 auch zurechtgekommen. So werden die meisten von uns beim Start kurz vor der Rente stehen, oder sich bereits im Ruhestand befinden.
Wird man denn wenigsten wieder zu einer Armlänge von 5 Mio. Kilometern zurückkehren, wie ursprünglich geplant? Um kosten zu sparen, sollte die Armlänge ja auf ein Fünftel reduziert werden. Auch die Lebensdauer sollte reduziert werden.
Die Entscheidung der ESA war jetzt bezüglich des Themas, nicht bezüglich der konkreten Mission. Ueber die wird dann wieder neu verhandelt werden. Es ist dann auch eine Beteiligung der NASA moeglich, aber man muss das erst einmal abwarten. Nun muss erst einmal die LISA-Pathfinder Mission 2015 erfolgreich sein.
Gruss,
Volker
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Dass die langen Vorläufe finanziell und nicht technologisch bedingt sind, ist klar. Mir stellt sich aber die Frage, inwieweit technologische Entwicklungen bei der Planung berücksichtigt werden können, wenn man ohnehin so viel Zeit hat. Z.B. könnte es ja im Jahr 2025 wesentlich bessere Mikro-Thruster geben. Würde man die dann nutzen können? Konkret gefragt: Wann wird man sich auf ein endgültiges Design festlegen? Wann wird es ein PDR geben?
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Hallo,
Konkret gefragt: Wann wird man sich auf ein endgültiges Design festlegen? Wann wird es ein PDR geben?
In dem Zeitplan für Satellitenmissionen ist durchaus Platz für technologische Neuerungen. Für Euclid z.B., eine ESA Mission die im Juni 2012 beschlossen wurde, findet der Preliminary Design Review in 2014 statt, also 6 Jahre vor dem geplanten Start. Dass man nicht bis zum letzten Moment Komponenten austauschen kann, ist ja wohl jedem klar. Und neue Komponenten müssen einen entsprechenden "Technical Readiness Level" (TRL) haben, damit sie in Frage kommen. Das muss ja nicht nur alles funktionieren, sondern auch für den Einsatz im All getested und abgesegnet sein.
Für eLISA ist das alles noch in ferner Zukunft. Dennoch, ob die neuen Microthruster die noetige technische Reife haben werden, muss erst noch gezeigt werden. Der PDR für eLISA wird aber auf jeden Fall erst in den 2020er Jahren stattfinden.
Gruss,
Volker
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LISA Pathfinder wird in den nächsten Tagen starten. Wenn alles funktioniert, könnte LISA so um/nach 2034 in Betrieb gehen. Bis dahin suchen Forscher heute schon mit immer besseren Intereferometern auf der Erde nach Gravitationswellen, um sie direkt zu messen. Das sind noch 20 Jahre ... in denen ihnen das hier unten gelingen kann ...
Falls die Messung auf der Erde gelingt, was ist dann die Funktion von LISA? LISA wird eine unübertroffene Basislänge haben, also sehr langwellige und alte Gravitationswellen finden können. Ginge es bei LISA dann gar nicht mehr um den grundsätzlichen, direkten Nachweis, sondern darum das Universum "in Gravitationswellen" zu beobachten?
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Hallo,
Falls die Messung auf der Erde gelingt, was ist dann die Funktion von LISA? LISA wird eine unübertroffene Basislänge haben, also sehr langwellige und alte Gravitationswellen finden können. Ginge es bei LISA dann gar nicht mehr um den grundsätzlichen, direkten Nachweis, sondern darum das Universum "in Gravitationswellen" zu beobachten?
Gravitationswellendetektoren koennen Quellen detektieren die in etwa die gleiche Groesse haben wie die Grundlinie des Detektoraufbaus.
Mit bodengebundenen Systemen, wie LIGO und Virgo, kann man also z.B. kompakte Doppelsternsysteme (also z.B. mit Neutronensternen oder stellaren Schwarzen Löchern) beobachten. Mit LISA dagegen, will man super massive Schwarze Löcher detektieren.
Für beide Detektoren gibt es viele wissenschaftliche Schwerpunkte. Es ist so wie mit elektromagnetischen Detektoren: die Tatsache, dass wir sehr gute optische Teleskope haben, macht Roentgen- oder Gamma-Teleskope ja nicht überflüssig.
Zudem können die bodengebundenen Detektoren nur Quellen in der lokalen Galaxiengruppe detektieren, während man mit LISA im Prinzip alle super massiven Schwarzen Löcher, die im Universum verschmelzen, beobachten können sollte.
Natürlich gibt es ein grundsätzliches wissenschaftliches Interesse, Gravitationswellen erst einmal direkt experimentell nachzuweisen.
Gruss,
Volker
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2034 ist ja ein sehr großer Zeitrahmen! Sollte Lisa PF bestens funktionieren, wozu braucht msn dann noch 20 Jahre? :o Ist es mal wieder das Geld? >:(
Ödet doch die Technik, die einzelnen Satelliten auf ihren Orten zu halten?
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Hallo,
2034 ist ja ein sehr großer Zeitrahmen! Sollte Lisa PF bestens funktionieren, wozu braucht msn dann noch 20 Jahre? :o Ist es mal wieder das Geld? >:(
ja, das ist eine Frage des Budgets. Für die L-Class Missionen der ESA ist seinerzeit die Reihenfolge JUICE, Athena, eLISA/NGO festgelegt worden. Da werden langfristig Prioritäten gesetzt.
Gruss,
Volker
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Das heisst: mehr Geld=10 Jahre früher? Aber der Zug ist wahrscheinlich abgefahren...
Oder wird da aufgrund der neuen Entwicklungen nochmal nachgefragt?
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Ich denke nicht, dass man da (nur weil es tagesaktuell ist) umsteuert. Die anderen Missionen sind nicht weniger relevant geworden und haben ihrerseits eine entsprechende wissenschaftliche Community samt Fragestellung hinter sich. Deswegen hat man sie ja priorisiert. Jetzt umsteuern wäre auch gleichbedeutend mit Ressourcenverschwendung, die dann nicht nutzenbringend in die anderen Projekten geflossen wären.
Mit den neuen Entdeckungen kann sich aber langfristig die Weiterentwicklung für Gravitationswellen-Wissenschaft samt Technologie stabilisieren/verstetigen.
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Und jetzt hört man offenbar doch aus der Community: LISA vorziehen auf 2028?
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Hallo,
Und jetzt hört man offenbar doch aus der Community: LISA vorziehen auf 2028?
Es kommt darauf an, welche Community man da fragt... In der satellitengestützten Astrophysik haben die Röntgenastronomen eine sehr große Community und entsprechend viel Einfluss. Es ist schwer vorstellbar, dass Athena zugunsten von eLISA nach hinten verschoben wird. Es müsste also ein erheblicher finanzieller Anteil von außerhalb der ESA in das eLISA Projekt investiert werden, damit ein Start vor 2030 realisierbar wäre.
Wenn bei LISA-Pathfinder alles weiterhin so glatt läuft wie bisher, dann beginnt nächstes Jahr eine CNES finanzierte Phase-0 Studie zu eLISA.
Gruß,
Volker
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Ja, hier wurde dann selbst auch gesagt, dass es auch technologisch schwierig wäre die Mission so deutlich vorzuziehen.
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Ich habe hier mal eine kleine technische Frage zu dem ganzen Projekt.
So wie ich (ohne wirkliches Fachwissen) das ganze verstanden haben, werden hier, wie der Name schon sagt, Gravitationswellen durch die Interferenz des Lichtes der Laserstrahlen aufgespürt.
Meine Frage wäre jetzt, wie das ganze denn Technisch möglich ist, wenn man davon ausgeht, dass die Satelliten nicht immer den 100%ig selben Abstand zueinander haben. Mit 100% meine ich auch 100%, da ja die Wellenlänge dieser Laser bei einigen 100 nm liegt und eine Abstandsänderung um die hälfte dieser Wellenlänge ja bereits aus einer konstruktiven eine destruktive Interferenz werden lässt, welche dann ebenfalls durch die entsprechenden Messgeräte festgestellt wird.
Natürlich kann es auch sein, dass ich die Funktionsweise dieses Systems völlig missverstanden habe ;)
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Meine Frage wäre jetzt, wie das ganze denn Technisch möglich ist, wenn man davon ausgeht, dass die Satelliten nicht immer den 100%ig selben Abstand zueinander haben.
Das wird u.a. jetzt mit LISA Pathfinder gestestet.
Bei LISA sollen nach dem einjustieren der 3 Satelliten diese tatsächlich den gleichen Abstand (je 1 Mio. km) voneinander haben. Die "Spiegel" schweben dann jeweils kräftefrei in den 3 Satelliten und nur die Satelliten (drumherum) werden (jeweils) mit ganz schwachen Treibwerken (Kaltgasdüsen?) nachgeführt. Nur so hat man ja eine echte Abstandsmessung.
In der englischen Wikipedia (https://en.wikipedia.org/wiki/Evolved_Laser_Interferometer_Space_Antenna) ist das auch beschrieben: "Um nichtgravitative Kräfte wie Lichtdruck und Solaren Wind auszuschließen, sind die Satelliten als "zero-drag satellite" ausgelegt".
Dort ist auch der geplante Orbit in einer Grafik zu sehen:
(https://images.raumfahrer.net/up074041.gif)
Quelle: Wikipedia engl. (blau die Erde eilt 20° voraus)
(Wenn ich das alles richtig verstanden habe)
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Es wird garnicht möglich sein, Satelliten (exakter die Spiegel darin) mit Entfernungen im Kilometerbereich exakt auf Wellenlänge genau im Abstand zu halten. Da hat schon die Sonne was dagegen. Und diverse andere Störungen.
Aber warum sollte man auch ? Ich denk mal , geringe Entfernungsschwankungen spielen sich im Bereich von Minuten ab (nur um eine Dimension zu nennen). G.Wellen dagegen haben, wie sich zeigte, Frequenzen im unteren Hertz-Bereich. Da wird es insgesamt vermutlich darstellbar sein als eine langgestreckte Wellenlinie als Ausdruck der Interferenz, auf der bei Ereignis gewissermaßen "Zacken" zu sehen sind. Gedehnt und die Grundwelle herausgerechnet ergeben diese Zacken dann die G.Welle.
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Versprecht ihr mir das Forum noch mindestens 18 Jahre online zu halten, damit wir beim tatsächlichen Missionsbeginn hier im Thread noch darüber sprechen können? :-)
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Das ist alles schon eine gewaltige Aufgabe so eine Meßanordnung zum Funktionieren zu bringen.
Unglaublich. Dabei kennen "wir" wohl die meisten Probleme und Unwägbarkeiten gar nicht.
Eines würde mich interessieren:
Die "outer shell", der Raumflugkörper ermöglicht es ja der "proof mass", der Testmasse sich nach rein gravitativen Einflüssen zu bewegen.
Der Raumflugkörper ist ja selber keine homogene Kugelschicht. Es wird warscheinlich unmöglich sein die Massen des Raumflugkörpers homogen zu verteilen, bzw. so zu gestalten, daß sich die Einflüße auf die Testmasse in allen Richtungen kompensieren. Übt dann der Raumflugkörper nicht selber einen gravitativen Einfluß auf die Testmasse aus, und zieht sie damit aus der Ursprungsbahn. Und da der Raumflugkörper ja die Bewegung der Testmasse nachregelt - zieht sich damit der Raumflugkörper nicht selber aus der Bahn? (das hat schon etwas Münchhausen-ähnliches an sich - sich selber am Schopf irgendwo herausziehen). Gibt es diesen Einfluß tatsächlich, oder mißverstehe ich das Ganze? Oder ist der Einfluß tatsächlich nicht bedeutend?
Viele Grüße, James
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Hallo,
Die "outer shell", der Raumflugkörper ermöglicht es ja der "proof mass", der Testmasse sich nach rein gravitativen Einflüssen zu bewegen.
Der Raumflugkörper ist ja selber keine homogene Kugelschicht. Es wird warscheinlich unmöglich sein die Massen des Raumflugkörpers homogen zu verteilen, bzw. so zu gestalten, daß sich die Einflüße auf die Testmasse in allen Richtungen kompensieren. Übt dann der Raumflugkörper nicht selber einen gravitativen Einfluß auf die Testmasse aus, und zieht sie damit aus der Ursprungsbahn.
Die Massenverteilung des Satelliten ist tatsächlich dahingehend optimiert, dass die gravitativen Kräfte auf die Testmassen minimal sind. Vor allem entlang der Achse zwischen den Testmassen kann man diese Kräfte vernachlässigen (und das ist ja die entscheidende Messrichtung). Dazu kommt, dass man die verbleibenden Kräfte kennt und dahingehend die Ergebnisse korrigieren kann. Und: die Massen sind zwar im freien Fall, können aber mit Hilfe eines elektrischen Feldes in Position gehalten werden.
Gruß,
Volker
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Hallo,
Es wird garnicht möglich sein, Satelliten (exakter die Spiegel darin) mit Entfernungen im Kilometerbereich exakt auf Wellenlänge genau im Abstand zu halten. [...] . Gravitationswellen dagegen haben, wie sich zeigte, Frequenzen im unteren Hertz-Bereich.
Es geht bei der Messung ja nicht um eine Abstandsmessung, sondern um die Änderung des Abstandes. Und wie Du schon richtig vermutest, ist es eine Frage der Frequenz, was man messen kann. eLISA soll im Bereich ~1 mHz bis 1 Hz messen. Das heißt nicht, dass es außerhalb dieses Frequenzbandes keine interessanten Gravitationswellen gibt, aber für diese wird eLISA dann nicht empfindlich sein.
Ein Driften der einzelnen Satelliten, die eLISA formen, ist dabei kein Problem.
Gruß,
Volker
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So sehe ich das -
Für mich ist bislang noch nicht klar : Wie will man es machen, daß die Spiegel sich lange genug gegenseitig "sehen". Es geht doch um Bruchteile von Bogensekunden, oder ? Ich denke fast , einen freischwebenden Spiegel können vlt schon ein paar Spallationen ablenken ?
Und wenn der Sicht kontakt unterbrochen ist, wie findet man sich wieder? So richtig konnte ich das aus den Beschreibungen nicht herauslesen...
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Hallo,
Für mich ist bislang noch nicht klar : Wie will man es machen, daß die Spiegel sich lange genug gegenseitig "sehen". Es geht doch um Bruchteile von Bogensekunden, oder ?
Die Spiegel sehen sich ja nicht direkt -- der Laserstrahl wird mit einem Teleskop beobachtet, dann auf den Spiegel gelenkt. Im Moment ist ein Laser mit 2 Watt Leistung geplant.
Gruss,
Volker
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Hallo,
Ja, hier wurde dann selbst auch gesagt, dass es auch technologisch schwierig wäre die Mission so deutlich vorzuziehen.
Es gibt nun Pläne der ESA in Zusammenarbeit mit dem eLISA Konsortium über ein Vorziehen der eLISA Mission auf 2030. Bis das spruchreif wird (wenn es denn beschlossen wird), wird aber noch einige Zeit vergehen.
Gruss,
Volker
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Im Moment ist ein Laser mit 2 Watt Leistung geplant.
2 Watt lediglich? Ich vermute mal, dass es sich hierbei um 2 W end-of-life Leistung des Lasers handelt? Falls ja, gibt es Angaben darüber, wie hoch die Leistung zu Beginn der Mission ist.
Ein weiterer Punkt der mich etwas umtreibt ist die Kollimation des Lasers. Wenn lediglich 2 Watt zwischen den Satelliten hin und her geschickt werden, muss sie recht klein sein, damit noch hinreichend Photonen beim Empfänger ankommen.
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Die Spiegel sehen sich ja nicht direkt -- der Laserstrahl wird mit einem Teleskop beobachtet, dann auf den Spiegel gelenkt. Im Moment ist ein Laser mit 2 Watt Leistung geplant.
Also ich habe das Bild der drei Sats vor Augen, die trotz der Sparmaßnahmen 1 Mill km voneinander entfernt sind. Ob sie über ein Teleskop oder einen Spiegel "verbunden" sind, ist da doch unerheblich oder ? Wie will man das automatisch steuern? Selbst bei (angenommen) Strahlaufweitung von 5m....
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Es gab mal das Darwinprojekt, da wollte man Weltraumteleskope zusammenschalten wie auf der Erde. Würde die Elisatechnik das mit der erforderlichen Genauigkeit ermöglichen? Licht ist ja doch kurzwelliger und die Teleskop wären evtl.auch schwerer zu steuern?
Andererseits war damals davon die Rede, man könnte dann auf erdähnlichen Planeten sogar Kontinente abbilden... :o
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Hallo,
Es gab mal das Darwinprojekt, da wollte man Weltraumteleskope zusammenschalten wie auf der Erde. Würde die Elisatechnik das mit der erforderlichen Genauigkeit ermöglichen? Licht ist ja doch kurzwelliger und die Teleskop wären evtl.auch schwerer zu steuern?
Andererseits war damals davon die Rede, man könnte dann auf erdähnlichen Planeten sogar Kontinente abbilden... :o
eLISA ist ein Projekt um Gravitationswellen zu beobachten, nicht um optische Interferometrie zu betreiben. Es werden also dafür keine entsprechenden Teleskope an Bord der Satelliten sein.
Gruss,
Volker
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eLIZA bzw LISA/NGO hat auch einen eigenen website, auf dem die einzelnen Elemente und die verwendeten Technologien vorgestellt werden :
https://www.elisascience.org/articles/elisa-mission/elisa-mission-gravitational-universe (https://www.elisascience.org/articles/elisa-mission/elisa-mission-gravitational-universe)
Hier mit einzelnen Posts ist das eher mühsam ...
Gruss HHg
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Hallo,
das Committee on the Review of Progress Toward the Decadal Survey Vision, also der Ausschuss der den Fortschritt von NASAs astrophysikalischem Programm beurteilt, empfiehlt der NASA mit deutlich mehr als den bisher vorgesehenen ca. 150 Millionen US$ bei eLISA einzusteigen. Auch die Startreihenfolge der wissenschaftlichen Missionen sollte überprüft werden, z.B. ob WFIRST im derzeitigen Zeit- und Budgetplan wirklich umgesetzt werden kann und eLISA vorgezogen werden könnte.
Siehe den Artikel Space-based gravitational-wave lab could get new life (http://scitation.aip.org/content/aip/magazine/physicstoday/news/10.1063/PT.5.1081?utm_source=Physics%20Today&utm_medium=email&utm_campaign=7452225_The%20week%20in%20Physics%2015%E2%80%9319%20August&dm_i=1Y69,4FQ69,E1Q1CH,GCDUE,1) in Physics Today (http://scitation.aip.org/content/aip/magazine/physicstoday).
Gruß
Volker
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Von der zur Zeit in Washington DC stattfindenden Tagung der American Physical Society (APS) wird berichtet:
- NASA plant eine 20%-Beteiligung an LISA (mehr erlaubt die ESA nicht)
"David Shoemaker, MIT: proposal to ESA for LISA assumes a 20% NASA contribution; max allowed by ESA."
- die Entwicklungsarbeiten sollten so gestaffelt werden, dass ein früher Starttermin 2029 möglich bleibt (sofern die Gelder hierfür bereitgestellt werden)
"Shoemaker: goal of LISA tech dev work is to enable earliest possible launch date: as soon as 2029, depending on budget."
Quelle: https://twitter.com/jeff_foust/status/825796636471275520 (https://twitter.com/jeff_foust/status/825796636471275520)
https://twitter.com/jeff_foust/status/825798201294807044 (https://twitter.com/jeff_foust/status/825798201294807044)
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Hallo,
einer der führenden Wissenschaflter von LISA, Professor Pierre Binétruy (http://pariscosmo.in2p3.fr/en/content/pierre-bin%C3%A9truy), ist vor einigen Tagen im Alter von 61 Jahren verstorben. Pierre hat sich früh für LISA stark gemacht und leitete die französische Wissenschaftsgemeinschaft von LISA. Er war auch in ESAs Science Program Committee (SPC) und im European Space Science Committee. Außerdem hat er sich für die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Gravitationswellen stark gemacht, z.B. durch seinen Massive Open Online Course (MOOC) Gravity (https://www.futurelearn.com/courses/gravity).
Ein herber Verlust, nicht nur für LISA, aber für die Grundlagenforschung im allgemeinen. Hier findet Ihr einen ersten Nachruf (http://www.apc.univ-paris7.fr/APC_CS/fr/memoriam-pierre-binetruy-1955-2017) (auf Französisch).
Gruß
Volker
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Hallo,
heute erschien im Deutschlandfunk ein Nachruf auf Pierre Binétruy (http://www.deutschlandfunk.de/zum-tod-von-pierre-binetruy-theoretiker-querdenker-anstifter.732.de.html?dram:article_id=386745).
Gruß
Volker
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Der ESA Science Policy Council (SPC) hat gestern beschlossen, dass LISA als dritte große Wissenschaftsmission der ESA (L3) ausgewählt ist.(L1 ist JUICE, L2 ist ATHENA)
Quelle: http://sci.esa.int/cosmic-vision/59243-gravitational-wave-mission-selected-planet-hunting-mission-moves-forward/ (http://sci.esa.int/cosmic-vision/59243-gravitational-wave-mission-selected-planet-hunting-mission-moves-forward/)
jetzt auch in SpaceNews:http://spacenews.com/esa-moves-forward-on-gravitational-wave-and-exoplanet-missions/ (http://spacenews.com/esa-moves-forward-on-gravitational-wave-and-exoplanet-missions/)
Der Start von LISA ist für 2034 vorgesehen.
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Auf dieser Seite https://www.google.com/url?q=https://www.elisascience.org/&sa=U&ved=2ahUKEwjDjuL9rM3lAhXL_qQKHTfuB18QFjALegQIAhAB&usg=AOvVaw0rDmivcuIiu_pPXzVtV3rV (https://www.google.com/url?q=https://www.elisascience.org/&sa=U&ved=2ahUKEwjDjuL9rM3lAhXL_qQKHTfuB18QFjALegQIAhAB&usg=AOvVaw0rDmivcuIiu_pPXzVtV3rV)
steht auch nicht wirklich was Neues. Geht überhaupt was vorwärts oder wartet man noch einige Jahre, bis man sich für 2034 bereit macht?
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Manche Physiker haben Probleme mit den Veröffentlichungen der LIGO-Kooperation. Ich finde, Sabine Hossenfelder bringt das in ihrem aktuellen Video relativ sachlich auf den Punkt: &t=0s
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Weiss jemand ob es an der Finanzierung oder am Können liegt, das es noch mindestens 15 (!) Jahre dauern soll, bis eLisa fliegt?
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Na ja - eigentlich ist vorher keine Lücke frei - die verschiedenen Missionen im Cosmic Vision-Programm werden halt nach ihrer Priorität abgearbeitet, und da kommt LISA bei den L class-Missionen erst nach BepiColombo, JUICE, ATHENA an die Reihe.
(https://images.raumfahrer.net/up063212.jpg)
Bild: ESA
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"LISA: Dem Universum lauschen
Knapp 1,5 Millionen Euro Förderung für Teilnahme an ESA-Weltraummission. Eine Pressemitteilung der Universität Hamburg."
(https://www.raumfahrer.net/news/images/lisascunihh21102020.jpg)
Ein LISA-Satellit: Die LISA-Mission besteht aus drei baugleichen Satelliten, die die Sonne in einer Dreieckskonfiguration umkreisen. Sie sind durch Laserstrahlen verbunden, die die Arme eines hochpräzisen Laserinterferometers bilden.
(Bild: Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Milde Marketing Wissenschaftskommunikation, exozet)
Weiter in der Pressemitteilung der Uni Hamburg:
https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/27102020084224.shtml (https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/27102020084224.shtml)
Viele Grüße
Rücksturz
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Ob man es schon könnte, wenn man dürfte? Oder muss doch noch ganz viel entwickelt werden? Die Technik wäre ja auch relevant für alle möglichen Weltraumteleskope. (Darwin z.B.) ch verstehe den Zeitplan nicht.
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Hallo,
Ob man es schon könnte, wenn man dürfte? Oder muss doch noch ganz viel entwickelt werden? Die Technik wäre ja auch relevant für alle möglichen Weltraumteleskope. (Darwin z.B.) ch verstehe den Zeitplan nicht.
Es ginge auf jeden Fall früher, das ist eine Frage des Budgets (siehe oben den Kalender für die ESA Missionen). ESA kann eben nicht alle Missionen gleichzeitig abarbeiten, sondern das muss eins nach dem anderen gehen.
Die Technologie für LISA, bezüglich Steuerung des Satelliten um die Testmasse herum und die notwendige Messgenauigkeit sind ja bei LISA Pathfinder erprobt worden, das hat damals sogar besser geklaptt als geplant. Fehlt natuerlich noch die Laser/Teleskop Einheit und das Aussetzen der drei Satelliten für den Formationsflug. Im Unterschied zu anderen ESA Missionen, bei denen die Instrumente von den Mitgliedsstaaten entwickelt und bezahlt werden, wird hier vieles von der Industrie gekauft werden müssen. Die Forschungsinstitute machen da eher Tests und ein paar Weiterentwicklungen, wie eben auch in dem von der Uni Hamburg gefoerderten Programm.
Gruss
Volker
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Hallo,
wer sich für eine Übersicht zum Stand von LISA interessiert, der kann am Donnerstag, den 29. April, um 16h30 einen Vortrag von Monica Colpi zum Thema "The Laser Interferometer Space Antenna to Explore the Invisible Universe" anschauen. Die Informationen, wie man an der Zoom Konferenz teilnehmen kann, sowie die Zusammenfassung finden sich unter https://indico.cern.ch/event/1026571/ (https://indico.cern.ch/event/1026571/)
Ab ungefähr Freitag (30.4.) ist dann unter dieser Adresse der Video vom Vortrag jederzeit abrufbar.
Gruß
Volker
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"Airbus entwickelt LISA-Mission zur Beobachtung von Gravitationswellen weiter
Der Start der Drei-Satelliten-Konstellation ist Ende der 2030er Jahre geplant. Eine Pressemitteilung von Airbus Defence and Space."
(https://media.raumfahrer.net/upload/2023/10/31/20231031085753-94097ed7.jpg)
Künstlerische Darstellung der drei LISA-Raumsonden. (Grafik: Airbus)
Weiter in der Pressemitteilung von Airbus Defence and Space => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/airbus-entwickelt-lisa-mission-zur-beobachtung-von-gravitationswellen-weiter/)
Viele Grüße
James
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Na toll! ☹️ Dann wirds wohl frühestens 2045.
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Hallo,
die LISA Mission ist heute von der ESA offiziell ins Programm aufgenommen worden. Der Start ist nun für 2035 auf einer Ariane 6 geplant.
Siehe die offizielle Mitteilung der ESA : https://www.esa.int/Science_Exploration/Space_Science/Capturing_the_ripples_of_spacetime_LISA_gets_go-ahead (https://www.esa.int/Science_Exploration/Space_Science/Capturing_the_ripples_of_spacetime_LISA_gets_go-ahead)
Gruß
Volker
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Gut 10 Jahre! Hoffentlich bekommt man alles in der Zeit entwickelt!
Ob es dann noch eine Ariane 6 ist glaube ich nicht.
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"Meilensteine zur Erforschung des Weltraums
Wissenschaftsmissionen LISA und EnVision nehmen weitere Hürde. Am 25. Januar 2024 wurden die Missionen LISA (Laser Interferometer Space Antenna) und EnVision im Wissenschaftsprogramm der Europäischen Weltraumorganisation ESA zur Umsetzung freigegeben. Die Deutsche Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist finanziell maßgeblich an LISA und an EnVision mit einem substanziellen Zuschuss beteiligt. Das DLR-Institut für Optische Sensorsysteme hat eine Multispektralkamera für EnVision entwickelt und gebaut. Die wissenschaftliche Leitung der Spektrometer-Suite liegt beim DLR-Institut für Planetenforschung. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)."
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2021/01/LISA.jpeg)
LISA – Schwingungen der Raumzeit aufspüren. Das Observatorium LISA soll nach der Inbetriebnahme im All ab Ende 2035 niederfrequente Gravitationswellen aus dem Weltraum nachweisen und die Natur ihrer Quellen mit großer Genauigkeit bestimmen. Gravitationswellen als Schwingungen der Raumzeit werden durch schnelle zeitliche Änderungen in der räumlichen Verteilung sehr großer Massen wie zum Beispiel bei der Verschmelzung zweier stellarer oder auch super-massiver Schwarzer Löcher hervorgerufen. Die winzigen Amplituden einer Gravitationswelle lassen sich nur durch eine höchst empfindliche Laserinterferometrie nachweisen. Bei LISA wird dieses Laserinterferometer durch drei baugleiche Sonden aufgespannt, die ein nahezu gleichseitiges Dreieck mit rund 2,5 Millionen Kilometer Seitenlänge bilden. Damit wird LISA das bei weitem größte je von Menschen gebaute Observatorium sein. (Bild: NASA/JPL-Caltech / NASA / ESA / CXC / STScl / GSFCSVS / S.Barke (CC BY 4.0))
Weiter in der Pressemitteilung des DLR im Portal:
https://www.raumfahrer.net/meilensteine-zur-erforschung-des-weltraums/ (https://www.raumfahrer.net/meilensteine-zur-erforschung-des-weltraums/)
Viele Grüße
Rücksturz
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AEI: Den Boden für einen Weltraumdetektor bereiten
Experten- und Expertinnentreffen am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik. Eine Pressemitteilung des Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut, AEI).
(https://www.raumfahrer.net/wp-content/uploads/2024/08/AEI26082024ACarvalhol.jpg)
Ziel des Workshops ist es, neue Methoden zu diskutieren, die notwendig sind, um das Potential von LISA voll auszuschöpfen. (Grafik: A. Carvalho)
Weiter in der Pressemitteilung des Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik => Link zum Portalartikel (https://www.raumfahrer.net/aei-den-boden-fuer-einen-weltraumdetektor-bereiten/)
Viele Grüße, die Redaktionsmitglieder
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Die NASA hat den ersten maßstabsgerechten Prototypen der Teleskope für LISA enthüllt:
https://science.nasa.gov/missions/lisa/nasa-reveals-prototype-telescope-for-gravitational-wave-observatory/ (https://science.nasa.gov/missions/lisa/nasa-reveals-prototype-telescope-for-gravitational-wave-observatory/)
https://svs.gsfc.nasa.gov/14698/ (https://svs.gsfc.nasa.gov/14698/)
(https://science.nasa.gov/wp-content/uploads/2024/10/gsfc-20240520-lisa-000536.jpg?w=1024&format=webp)
Credit: NASA/Dennis Henry
(https://svs.gsfc.nasa.gov/vis/a010000/a014600/a014698/GSFC_20240520_LISA_000534.jpg)
Credit: NASA/Dennis Henry
Hierbei handelt es sich um ein Entwicklungsmodell (Engineering Development Unit), das von L3Harris in Rochester (New York) hergestellt wurde. Für LISA werden später sechs solcher Teleskope gebaut.
Der Hauptspiegel ist goldbeschichtet.
Das gesamt Teleskop besteht aus einer bersteinfarbenen Glaskeramik (Zerodur), die von Schott in Mainz stammt.
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Zwischendurch wollte die NASA gar nicht mehr mitmachen, wie ist es denn jetzt anteilig geregelt?
Ein Transportmittel wird man ja jetzt noch nicht festlegen...
Edit: aus chinesische Raumfahrt gefunden:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Taiji-Programm#Geschichte
Als die NASA wieder wollte, hat man die Chinesen rausgeworfen...
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Zwischendurch wollte die NASA gar nicht mehr mitmachen, wie ist es denn jetzt anteilig geregelt?
Ein Transportmittel wird man ja jetzt noch nicht festlegen...
Doch, die Trägerrakete steht schon fest, soll eine Ariane 64 sein...
Die NASA ist 2015 als Juniorpartner wieder eingestiegen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Laser_Interferometer_Space_Antenna (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Laser_Interferometer_Space_Antenna)
Über die finanzielle Aufteilung hab' ich grade noch nichts gefunden.
Hier steht aber, welche Komponenten von welchem Land beigesteuert werden:
https://www.esa.int/Science_Exploration/Space_Science/LISA/Capturing_the_ripples_of_spacetime_LISA_gets_go-ahead (https://www.esa.int/Science_Exploration/Space_Science/LISA/Capturing_the_ripples_of_spacetime_LISA_gets_go-ahead)
Die ESA leitet die LISA-Mission und wird die Raumsonde, den Start, den Missionsbetrieb und die Datenverarbeitung bereitstellen. Wesentliche instrumentelle Elemente sind die von Italien und der Schweiz bereitgestellten frei fallenden Testmassen, die vor äußeren Kräften geschützt sind; die pikometergenauen Systeme zur Erkennung des interferometrischen Signals, die von Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Polen und der Tschechischen Republik bereitgestellt werden; und das von Spanien bereitgestellte Science Diagnostics Subsystem (ein Arsenal von Sensoren im gesamten Raumschiff). Die ultrastabilen Laser, die 30-cm-Teleskope zum Sammeln ihres Lichts und die UV-Lichtquellen (zur Entladung der Testmassen) werden von der NASA bereitgestellt.
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Vielen Dank! Das würde heißen, das die Ariane 64 in 10 Jahren noch fliegt! Lässt sich aber sicher auch umbuchen...
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Interessantes Interview zur LISA Technik mit Markus Pössel und Gudrun Wanner.
(Wie LISAs Gravitationswellenjagd im All funktioniert, Haus der Astronomie)
Ich sehe das mit LISA als "Gamechanger".
Bin echt schon gespannt auf die ersten Daten.
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Die Reihe ist sehr zu empfehlen, top aktuell. Letzte Woche gab es ebenfalls LISA aus Forschungssicht.
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Erste Verträge für die Fertigung von Subsystemen für LISA wurden mit Industriekontraktoren abgeschlossen:
für den Constellation Aquisition Sensor mit Teledyne Space Imaging (UK),
https://spaceanddefense.io/teledyne-space-imaging-wins-prime-contractor-role-on-esa-mission/
für das ultrastabile Lasersystem mit Exail (F)
https://optics.org/news/16/2/29
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Die ESA hat heute mit OHB den Startschuss zum Bau von LISA gegeben. Die Vertragsunterzeichnung fand auf der Internationalen Paris Air Show in Le Bourget statt.
OHB wird jetzt in Zusammenarbeit mit dem LISA-Team das Design der Satelliten finalisieren und mit dem Bau beginnen. Das industrielle Kernteam wird von OHB zusammen mit Thales Alenia Space geleitet. Der Vertrag hat einen Wert von 839 Mio. €. Thales hat mit OHB einen Vertrag über 263 Mio. € für die Entwicklung von einigen Kernelementen, wie Avionik- und Steuerungssoftware, dem Telekommunikationssystem und dem Lagerregelungssystem (DFACS) abgeschlossen.
Der Start der Mission ist für Mitte 2035 auf der Ariane 6 geplant.
https://www.esa.int/Science_Exploration/Space_Science/LISA/Construction_of_ESA_s_ambitious_LISA_mission_begins
https://www.ohb.de/news/ohb-baut-weltweit-erstes-observatorium-fuer-gravitationswellen
https://www.thalesaleniaspace.com/en/press-releases/thales-alenia-space-signs-contract-ohb-provide-critical-elements-lisa-mission
(https://www.ohb.de/fileadmin/_processed_/b/6/csm_LISA_artifical_impression_OHB_440ff6310c.png)
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