Schwarze Löcher

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rolli

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Re: Schwarze Löcher
« Antwort #50 am: 25. Mai 2007, 19:46:00 »
Also hier nochmals die Infos über Cyg X1:

http://mypage.bluewindow.ch/sternfreunde/loch.html

Und Andreas Müller:

http://www.mpe.mpg.de/~amueller/astro_co.html

Daraus:

Zitat
Cygnus X-1

Dieser Galaktische Kandidat für ein Schwarzes Loch (GBHC) befindet sich nahe eta Cygni und ist eine starke Röntgenquelle (daher die Bezeichnung X für X-rays). Die Helligkeitsvariationen im Röntgenbereich zeigen keinerlei Periodizitäten und fluktuieren auf der ms-Zeitskala. Cyg X-1 wurde 1972 von dem kanadischen Astronomen Tom Bolton entdeckt und war der erste Kandidat für ein tatsächlich existierendes Schwarzes Loch überhaupt!
Cyg X-1 hat einen blauweißen Riesen (Spektraltyp O9.7) mit 18 Sonnenmassen als Begleitstern (Name: HDE 226868), der einen Radius von 17 Sonnenradien und visuell 9. Größe (8.84mag) hat. Seine Umlaufzeit beträgt nur 5.6 Tage und der physikalische Abstand des Doppelsterns nur 20 Sonnenradien! Das kompakte Objekt ist höchstwahrscheinlich ein Schwarzes Loch und hat eine Masse von etwa 5 bis 8 oder 16 Sonnenmassen. Nach XTE J1118+480 ist Cyg X-1 das nächste stellare Schwarze Loch.
In neuen Modellen wurde versucht diesen Mikroquasar mit einem dunklen Jet (engl. dark jet model) zu erklären (Gallo et al., Nature 436, 819, 2005). Das Schwarze Loch 'bläst' die Akkretionsenergie ins ISM bis auf die pc-Skala zurück.



 :)
« Letzte Änderung: 25. Mai 2007, 19:55:59 von rolli »

rolli

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Re: Schwarze Löcher
« Antwort #51 am: 07. Juni 2007, 19:31:39 »
Wenn so zwei Schwarze Löcher zusammenstossen, bleibt kein Auge trocken, etwas salopp formuliert:

Zitat:

Schwarze Löcher nach Kollision auf freier, aussergalaktischer Wildbahn ?

Universität Jena


Zwei Schwarze Löcher aus verschiedenen räumlichen Perspektiven. Sie vollführen einen "letzten Tanz" bevor sie verschmelzen und sich in eine gemeinsame Richtung davon bewegen. Bild: TPI / FSU Jena

Wenn zwei Schwarze Löcher zusammenstoßen, dann bebt das All. Nicht nur, dass sie zu einem einzigen, größeren Schwarzen Loch verschmelzen. Das neue Schwarze Loch "kann sich gegenüber den Sternen in seiner Umgebung mit großer Geschwindigkeit bewegen, als ob es bei der Kollision zusätzlich einen 'Tritt' von der Relativitätstheorie erhalten hätte", erläutert Prof. Dr. Bernd Brügmann von der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Der Inhaber des Lehrstuhls für Gravitationstheorie und sein internationales Forscherteam haben jetzt herausgefunden, dass dieser extra "Kick" wesentlich größer ausfallen kann, als bisher erwartet. Wie die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Physical Review Letters berichten, kann der Kick theoretisch sogar so groß sein, dass Schwarze Löcher aus einer Galaxie herausgeschleudert werden.

Schwarze Löcher sind Ungetüme der Schwerkraft, die nicht einmal Licht aus ihrem Bannkreis entkommen lassen. Bei ihrer Kollision werden enorme Energiemengen frei, die Raum und Zeit in wilde Schwingungen versetzen. "Solche Gravitationswellen breiten sich normalerweise in alle Richtungen aus", weiß Brügmann, der sich der Erforschung dieser Wellen - auch im Rahmen des Sonderforschungsbereichs "Gravitationswellenastronomie" - verschrieben hat. "Unter bestimmten Umständen kann es aber passieren, dass eine Abstrahlungsrichtung bevorzugt wird." Die Kollisionswellen bewegen sich dann bevorzugt in die eine, das entstandene Schwarze Loch in die entgegengesetzte Richtung.

Lange Zeit hatten sich Theoretiker hauptsächlich auf Systeme ohne eigene Drehbewegung konzentriert, da sich diese besser berechnen lassen. "Die große Überraschung ist, wie viel größer Kicks bei Schwarzen Löchern mit Eigendrehung sein können", sagt Brügmann, der mit seinem Forschungsteam zeigt, dass Schwarze Löcher bei der Kollision Kick-Geschwindigkeiten von 2.500 Kilometer pro Sekunde erreichen. Dazu sei allerdings eine spezielle, in der Natur womöglich sehr seltene Ausgangslage der Schwarzen Löcher erforderlich, bei der diese in entgegengesetzter Richtung und senkrecht zur Umlaufachse rotieren. Frühere Berechnungen ergaben lediglich Geschwindigkeiten von bis zu 500 Kilometern pro Sekunde. Aufgrund der neuen Ergebnisse gibt es Vorhersagen eines amerikanischen Forschungsteams, dass Kicks von bis zu 4.000 Kilometer pro Sekunde möglich sind.

Würde sich ein Schwarzes Loch mit einer solchen Geschwindigkeit durchs All bewegen, hätte das dramatische Konsequenzen. Normalerweise sind Schwarze Löcher in Sternenhaufen oder Galaxien durch die Schwerkraft gebunden. Je größer aber der Kick des Schwarzen Loches ist, umso wahrscheinlicher wird es, dass es der Anziehung seiner Galaxie entkommen kann. "Uns interessiert deshalb vor allem die Frage, ob der Kick ein Schwarzes Loch aus einer Galaxie herauskatapultieren kann", so Prof. Brügmann.

Ab einer Geschwindigkeit von rund 2.000 Kilometern pro Sekunde, so schätzen die Forscher derzeit, könnten selbst supermassive Schwarze Löcher aus dem Zentrum von großen Galaxien herausgeschleudert werden. "Nach unseren neuen Erkenntnissen ist es also zumindest in extremen Ausnahmefällen denkbar, dass bei der Kollision von Schwarzen Löchern Irrläufer entstehen, die wie eine Rakete unaufhaltbar durchs Weltall rasen", erläutert Brügmann.
 
Zitatende

Quelle:

http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/138358/

 :o
« Letzte Änderung: 08. Juni 2007, 09:11:04 von rolli »

Re: Schwarze Löcher
« Antwort #52 am: 21. Juni 2007, 02:04:14 »
Mahlzeit!


Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage:

Zitat
[size=12]Schwarze Löcher oder Schwarze Sterne?[/size]

Den Ereignishorizont gibt es nicht, glauben amerikanische Forscher

Die komplizierten Formeln der Quantenmechanik haben Forscher um Tanmay Vachaspati aus Cleveland im US-Budnesstaat Ohio zu einer überraschenden Erkenntnis geführt: Es gibt keine Schwarzen Löcher, so das Ergebnis ihrer Berechnungen. Ein Jahr lang hatten die Forscher versucht zu ergründen, was passiert, wenn ein Schwarzes Loch geboren wird.


Bislang wurde angenommen, dass die Schwerkraft beim Kollaps eines schweren Sterns irgendwann so stark zunimmt, dass ihr noch nicht einmal Licht entkommen kann. Dieser Zeitpunkt markiert die Geburt eines Schwarzen Lochs. Den Punkt, jenseits dessen kein Entrinnen mehr möglich ist, nennen Physiker den Ereignishorizont.

Ein kleines Problem hatten Physiker allerdings mit Schwarzen Löchern: Jedes Mal, wenn Materie oder Licht hinter dem Ereingishorizont verschwindet, geht Information verloren. Das verbieten jedoch die Gesetze der Quantenmechanik. Der Physiker Stephen Hawking hatte daher postuliert, dass die Information durch eine Teilchenstrahlung doch wieder aus einem Schwarzen Loch hinaussickern kann. Diese Hawking-Strahlung bildet sich durch die Wechselwirkung zwischen dem Ereignishorizont und dem Quantenschaum, aus dem das Universum besteht.

Nach den neuen Überlegungen von Vachaspati und seinen Kollegen kann ein Ereignishorizont aber gar nicht erst entstehen. Wenn ein Stern kollabiert, wird ihrer Meinung nach eine Prä-Hawking-Strahlung ausgesandt, in der die Information enthalten ist, die bei der Entstehung eines Schwarzen Loches verloren gehen würde. Dadurch werde aber so viel Energie freigesetzt, dass die Materie des kollabierenden Sterns sich nicht genug verdichtet, um zu einem Schwarzen Loch zu werden. "Schwarze Löcher gibt es nicht", sagte Vachaspati dem Wissenschaftsmagazin New Scientist. "Es gibt nur Sterne, die dabei sind, ein Schwarzes Loch zu werden."

Die Objekte, die dabei entstehen, nennen die Forscher "schwarze Sterne". In den Augen eines entfernten Beobachters würden sie sich kaum von Schwarzen Löchern unterscheiden. Die Schwerkraft würde die Zeit so verzerren, dass ein Objekt immer langsamer würde, wenn es sich der Stelle nähert, wo eigentlich der Ereignishorizont sein müsste. Dadurch scheint es allmählich zu verschwinden - weil es sich so langsam bewegt, sendet es nur noch sehr langwelliges Licht aus, das man kaum auffangen könnte. Allerdings verschwindet das Objekt nicht völlig aus dem Universum, und das Informationsparadoxon wäre gelöst. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Beim Urknall könnten sehr wohl Schwarze Löcher entstanden sein.
Quelle und Links: http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/279469.html


Gruß
Peter

rolli

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #53 am: 27. Juli 2007, 09:17:13 »
Zitat:

Schwarzes Loch im Doppelpack

Astronomen finden neue Hinweise auf einen kleinen Bruder des Monsters im Zentrum der Milchstraße

Im Herzen der Milchstraße versteckt sich womöglich nicht nur ein Schwarzes Loch, sondern gleich zwei. Dem Astrophysiker Youjun Lu von der Universität von Kaliforninen in Santa Cruz zufolge gibt es einen einfachen Test, um das herauszufinden: Ein Doppelsternsystem, das sich mit halsbrecherischer Geschwindigkeit aus dem Zentrum der Galaxis entfernt, kann nur von zwei Schwarzen Löchern beschleunigt worden sein, glaubt der Forscher.


Das Schwarze Loch Sagittarius A* im Zentrum der Milchstraße (hier eine Aufnahme seiner direkten Umgebung vom Röntgenteleskop Chandra) könnte einen kleineren Bruder haben. Bild: NASA/CXC/MIT/F.K. Baganoff et al.

Mehr hier:

PUSH

 :o
« Letzte Änderung: 27. Juli 2007, 09:18:13 von rolli »

Sucher42

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #54 am: 26. August 2007, 04:48:42 »
Hallo nochmal,

nach längerer Zeit schaue ich hier mal vorbei und bin überrascht welche Ausmaße das Thema hier angenommen hat.
Ich finde, mit dem Beitrag von "alswieich" schließt sich der Kreis.
Materie, die sich dem Ereignishorizont eines schwarzen Loches nähert, wird aus Sicht des entfernten Beobachters immer langsamer und kommt dort erst nach unendlich langer Zeit an. Dies ist kein rein optischer Effeckt, weil das Licht vom Ereignishorizont nicht wegkann oder halt die Wellenläge des Lichts zunimmmt. Der eigenliche Grund ist der, dass am Ereignishorizont vom Standpunkt des Beobachters die Zeit still steht. Nähert sich ein Objekt dem Ereignishorizont, vergeht vom Standpunkt des aussenstehenden Beobachters die Zeit beim Objekt immer langsamer, bis sie direkt am Ereignishorizont stillsteht. Dashalb kann aus unserer Sicht von Außen auch kein Objekt diesen Horizont überschreiten. Soweit ich Einstein verstanden habe.
Und nun zu dem Supernova-Überest, der soweit im Volumen schrumpft, dass er im Bbegriff steht, ein schwarzes Loch zu werden. Je kleiner sein Radius wird, unso größer wird seine Dichte, umso größer die Schwerkraft auf seiner Oberfläche, um so langsamer vergeht dort die Zeit aus unserer Sicht. Wenn das so stimmt, würde sich sein Radius aus unserer Sicht bis ins Unendliche dem Schwarzschildradius annähern, aber nie unterschreiten. Somit werden schwarze Löcher, die auf diesse Art entstehen aus unserer Sicht nicht fertig, bzw erst nach unendlich langer Zeit.
Der Beitrag von "alswieich" zeigt nun weitere Gründe warum stellare schwarze Löcher eigendlich keine echten schwarzen Löcher sein könnten sodern nur Sterne, die auf dem Weg sind, schwarze Löcher zu werden, schwarze Sterne. Hier schließt sich der Kreis.

Grüsse
Peter Streit

ILBUS

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #55 am: 08. September 2007, 00:39:46 »
Hallo Leute, ich habe das Thema nicht in der Astronomie- und nicht in der Kosmologieberechen unseres Forums wieder finden können. :-? Und sogar die Suchmfunktion ergibt keine Ergebnisse  :-? Habe aber leider eine ziemlich dringende Frage (wegen meiner alleletzten Prüfung) weswegen ich doch jetzt einen neuen Tred anfange.

Aus der Astrophysikstudium dämmert es mir noch, dass schwarze Löcher Masse und Drehimpuls besitzen, und sonst gar keine Informationen von sich nach Aussen geben - man spricht von einem Verlust jeglicher Information in einem Schwarzen Loch.

Jetzt muss ich an die elektrische Ladung denken. Diese elektromagnetische Wechselwirkung wird ja über Photonen vermittelt, und wenn ein elektrisch geladenes in dem schwarzen Loch verschwunden ist, so kann es mit keinem anderen wechselwirken oder? Und obwohl das schwarze Loch eine Ladung geschluckt hat, hat sie diese nicht übernohmen, sonder einfach vernichtet...

Somit währe das Universum aber nicht mehr Ladungsneutral, die schwarzen Löcher blieben aber von dieser zusätzlichen Makrowechselwirkung unbeeinflust, weil eben die Ladung vernichtet wurde.

Kennt jemand was darüber? Stimmt es was ich denke? Gibt es Bobachtungen in die Richtung? Ist es überchaupt in irgendeiner Weise ein Problem.

Danke Voraus. Yevgenij

P.S Sorry @Mods, wegen neuen Tred
« Letzte Änderung: 08. September 2007, 01:18:20 von ILBUS »

BlackRider

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #56 am: 08. September 2007, 14:58:17 »
Sorry, darauf weiss ich keine Antwort. Aber ich find die Frage klasse.
Dann gleich noch eine Frage drauf. Wenn etwas den Schwarzschildradius ueberquert, dann muesste es doch eigentlich auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden ... oder? Wenn ja, gehoert das in den Bereich "wir wissen nicht, was in einem schwarzen Loch vor sich geht" oder was passiert da genau?
Cheers

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #57 am: 08. September 2007, 15:05:48 »
Moin Yev,

wir beschäftigen uns in diesem Forum nicht mit *einem* *schwarzen Loch*, sondern natürlich mit allen *schwarzen Löchern*! >>>

Jerry

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #58 am: 20. Oktober 2007, 02:35:11 »
Moin,

ich wollte gerade über *M33 X-7* schreiben, da lese ich im Portal bereits den Beitrag von Alexander Bartl >>>


Bild: NASA/CXC/M.Weiss; X-ray

Es sollte noch erwähnt werden, daß es sich hierbei um ein *Stellares Schwarzes Loch* handelt ( >>> WIKIPEDIA 2.3.1 ) im Gegensatz zu *Mittelschweres Schwarzes Loch* bzw. *Supermassereiches Schwarzes Loch* ( >>> auch WIKIPEDIA 2.3.2 und 2.3.3).

Jerry

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #59 am: 12. November 2007, 05:24:37 »
Moin,

Nichts währet ewig!

Dieser Spruch gilt, wenn man sich den Rekord von *M33 X-7* ansieht. Dieses stellare Schwarze Loch war ja als Größenrekordträger festgestellt. Aber nun kommt schon ein neuer Rekord.

Der Röntgensatelliten *Chandra* hat in der Galaxie *X-1* im Sternbild Kassiopeia einen doppelt so massereichen Kandidaten entdeckt. *IC 10 X-1*, 1,8 Mill Lj, Masse zwischen 24MS und 33 MS.


Bild: cfa.harvard.edu

Mehr dazu >>>

Jerry

Martin

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #60 am: 12. November 2007, 14:40:02 »
Zitat

Der Röntgensatelliten *Chandra* hat in der Galaxie *X-1* im Sternbild Kassiopeia

Hallo Jerry,

kleine Korrektur: Cas X-1 ist der Name der Röntgenquelle, die Galaxie trägt die romantische Bezeichnung IC 10 (IC - Index Catalogue).

Inflaton

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #61 am: 27. Januar 2008, 00:08:36 »
Hallo allerseits,
da ich mich viel mit Schwarzen Löchern beschäftige,  kann ich einige Fragen und Behauptungen nicht im Raum stehen lassen.

Erstens wäre da die Behauptung von Lawrence Krauss et al. , dass SL sich gar nicht bilden könnten etc.. Dem ist nur beizupflichten, dass diese sensationsgeilen Möchtegernforscher keine, aber auch wirklich keine Ahnung von der ART haben. Ich werd nicht weiter drauf eingehen, sondern nur auf einen Vortrag auf einer Tagung über kompakte Objekte im letzten Jahr verweisen.

Zweitens habe ich schon oft in diesem Forum, aber selbst bei einigen Studenten an der Uni gehört, dass SL nicht existieren könnten, da es ja unendlich lange dauert (für einen fernen Beobachter) bis sich ein Horizont bildet und selbst Materie unendlich lange braucht ihn zu überqueren. Alles absoluter Quatsch.
Fakt ist, dass man es nur in endlicher Zeit nicht sehen kann. Dies bedeutet aber nicht, dass die Materie nicht schon längst den Horizont überquert hätte.
Ich will es auch anschaulich erklären. Man stelle sich vor, die Raumzeit verhalte sich wie ein Fluss. Da gibt es Strömungstellen etc.. Ferner entspreche die Schallgeschwindigkeit des Wassers der Lichtgeschwindigkeit und bei den potentiellen Fischen handele es sich um Beobachter/Testobjekte. Gibt es nun irgendwo in diesem Fluss einen Wasserfall, so treten dort merkwürdige Effekte auf (analog zu einem SL in der Raumzeit). Die einige Annahme ist, dass kurz vor dem Wasserfall die Fließgeschwindigkeit des Wassers die  Schallgeschwindigkeit übertrifft. Dies ist natürlich nur ein Beispiel, da ein Wasserfall auf der Erde solche nötigen Geschwindigkeiten niemals erreichen würde (aber auf einem Planeten mit 30g sähe das vielleicht schon anders aus). Nun worauf ich hinaus will. Ein Fisch, welcher niemals schneller als die Schallgeschwindigkeit (Lichtgeschwindigkeit) schwimmen kann, ist ohne Weiteres in der Lage,  den Wasserfall in endlicher Zeit runterzuschwimmen. Kurz bevor er diese Dummheit jedoch begeht, merkt er, dass er dies nicht überleben wird und will zumindest seine Freunde vor dem Wasserfall warnen. Hat er jedoch schon den Punkt erreicht, an dem die Fliessgeschw. des Wassers größer als die Schallgeschwindigkeit ist (dies merkt er nicht einmal), so wird sein Geblubber niemals die anderen Fische erreichen können :'( .  Übrigens diese Grenze entspricht dem Horizont bei einem SL.

Was ich mit dieser Geschichte sagen will ist folgendes. Es dauert nicht lange bis man (selbst für einen externen Beobachter) die Grenze eines Schwarzes Loches überschritten hat (man fällt ja mit der Raumzeit hinein), jedoch geschieht es niemals, bis ein Lichtstrahl vom Ereignishorizont den externen Beobachter erreicht. Somit ist es nur zutreffend zu sagen, es scheine nur so, als dass sich kein SL bilde, da man es nur nicht direkt mitverfolgen kann.
Zu behaupten es gebe keine SL, nur weil man es als externer Beobachter nicht sehen kann, ist somit falsch.

Falls jemand das ganze auch mathematisch verstehen will, verweise ich auf folgenden Link.

Hoffe ich konnte dem Einen oder Anderen ein bissel weiterhelfen.


Sorry sollte das schon an anderer Stelle erwähnt worden sein-ich bin halt neu hier und hab fundamental nicht die Zeit alles durchzusuchen ;)
« Letzte Änderung: 27. Januar 2008, 00:21:14 von Inflaton »

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Offline Mary

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Re: Schwarze Löcher
« Antwort #62 am: 04. Februar 2008, 22:51:47 »
Hallo Inflaton,
herzlich willkommen im Forum! Ich muss leider zugeben, dass ich deinen Beitrag bis jetzt übersehen hatte :-[

Ich verstehe, was du mit deinem Beispiel ausdrücken willst. Ein Haken ist mir jedoch aufgefallen: Dass ein Objekt den Ereignishorizont passiert, heißt (meines Wissens) nicht, dass er sich schneller als Lichtgeschwindigkeit bewegt, sondern nur, dass es um das Gravitationsfeld des Sternes zu verlassen eine Fluchtgeschwindigkeit benötigt, die höher ist, als die Lichtgeschwindigkeit. Da Photonen ja auch angezogen werden, können diese daher das Gravitationsfeld nicht verlassen. Hätten die Photonen aber einen entsprechend starken "Raketenantrieb" (das ist jetzt sehr bildlich gemeint), wären also beschleunigt, könnten sie das Gravitationsfeld durchaus verlassen.
Das lässt sich aber nicht wirklich gut auf dein Beispiel mit dem Wasserfall übertragen, glaube ich. :-/


Mary

Inflaton

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #63 am: 05. Februar 2008, 19:34:25 »
Hallo-

das mit dem Wasserfall ist natürlich nur ein anschauliches Modell; In der ART gibt es kein ausgezeichnetes Bezugssystem. Das bedeutet, dass aus Sicht des Fisches/Beobachters er sich niemals schneller als das Licht fortbewegt, so dass er niemals die Lichtgeschwindigkeit überschreitet. Der Fisch in diesem Beispiel kann niemals schneller schwimmen als die Schallgeschindigkeit. Ein externer Fisch kann auch nicht beobachten, wie sich das Wasser selbst schneller als die Schallgeschwindigkeit fortbewegt, da es ausserhalb seines Schallhorizontes liegt.   Ein externer Beobachter kann also per Definition niemals beobachten, wie der Fisch/Beobachter sich schneller als das Licht (natürlich nur aus seiner Sicht) fortbewegt, da dies außerhalb seines Lichthorizontes liegt.
Dies is übrigens überhaupt kein Problem und gänzlich erlaubt innerhalb der ART. Übrigens das Universum endet auch nicht an unserem kosmologischen Horizont; Im Gegenteil, stimmt es, dass das Univesrum beschleunigt expandiert, gibt es dort Sterne etc, welche für alle Zeiten sich mit Überlichtgeschwindigkeit von uns entfernen werden und wir dies niemals beobachten können, da es sich jenseits unseres Lichtorizontes abspielt. Somit stimmen meine Erklärungen nach wie vor.

Vielleicht noch nen kleiner Tip: Vergiss bitte alle Erklärungsversuche über eine Fluchtgeschwindigkeit- darüber kann man niemals ein Schwarzes Loch definieren - Diese ganzen Definitionen, dass die Fluchtgeschwindigkeit an der Grenze zu einem SL gerade der Lichtgeschwindigkeit entsprechen sind fundamentaler Quatsch und basieren nur darauf, dass man die Größe eines SL mit der newtonschen Mechanik zufällig berechnen kann, indem man schaut, wo die Fluchtgeschw. gleich c ist. Aber mit der Newtonschen Theorie kann man keine SL beschreiben. Falls es noch interessiert. Am Horizont eines Sl ist die Fluchtgeschw. unendlich groß, eine Photon kann nicht mal 1mm von ihm entweichen. Wäre sie nur=c, könnte das Licht, wie aber auch Materie dem Loch für eine gewisse Distanz entkommen und erst dann wieder zurückfallen.
« Letzte Änderung: 05. Februar 2008, 19:38:21 von Inflaton »

*

Offline Mary

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  • 1323
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #64 am: 05. Februar 2008, 20:05:43 »
Hallo,
Zitat
Vielleicht noch nen kleiner Tip: Vergiss bitte alle Erklärungsversuche über eine Fluchtgeschwindigkeit- darüber kann man niemals ein Schwarzes Loch definieren - Diese ganzen Definitionen, dass die Fluchtgeschwindigkeit an der Grenze zu einem SL gerade der Lichtgeschwindigkeit entsprechen sind fundamentaler Quatsch und basieren nur darauf, dass man die Größe eines SL mit der newtonschen Mechanik zufällig berechnen kann, indem man schaut, wo die Fluchtgeschw. gleich c ist. Aber mit der Newtonschen Theorie kann man keine SL beschreiben. Falls es noch interessiert. Am Horizont eines Sl ist die Fluchtgeschw. unendlich groß, eine Photon kann nicht mal 1mm von ihm entweichen. Wäre sie nur=c, könnte das Licht, wie aber auch Materie dem Loch für eine gewisse Distanz entkommen und erst dann wieder zurückfallen.
Okay, danke für die Erklärung, da hab ich wieder mal was dazugelernt.

Mary

*

Offline Schillrich

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  • 19608
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #65 am: 10. Februar 2008, 09:45:13 »
Ich kann mich Mary nur anschließen: schöne Erklärung! Danke!
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Corsar

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #66 am: 15. Februar 2008, 16:44:12 »
Bonjour, es ist doch richtig, dass wir noch keinen <Ereignishorizont> gesehen haben. Was würde eigentlich passieren, wenn wir den auf ein Foto bekommen? Ist dann alles unscharf oder wie muß ich mir das vorstellen. Jac

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #67 am: 16. Februar 2008, 04:48:22 »
Moin Jac,

Du kannst Fragen stellen.

Ein *schwarzes Loch* kann man nicht sehen, da es keine Form von Energie abgibt, auch nicht Licht.

Bevor ich weiter versuche Dir Erklärungen zu geben, empfehle ich Dir hier >>>
und auch hier >>> nachzulesen.

Jerry

*

Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
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  • 19608
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #68 am: 16. Februar 2008, 07:14:52 »
Gibt es nicht noch die Idee der Hawkingstrahlung? Die ist zwar vorerst nur postuliert, wenn sie aber real sein sollte, würde sie in unmittelbarer Nähe zum Erreignishorizont entstehen und mann könnte ihn damit praktisch sehen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hawking-Strahlung
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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H.J.Kemm

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #69 am: 16. Februar 2008, 14:08:33 »
Moin,

in der Kombination von 3 Teleskopen, Hawaii, Arizona and California, haben Wissenschaftler das zentrale schwarze Loch, *Sagittarius A*, in unserer Milchstrasse wieder untersucht. Durch diese Kombination wurde eine interferometrische Auflösung eines 4.500 km großen Teleskops erreicht. Die Radiostrahlung wurde im Bereich vom 1,3 mm untersucht. Dabei ist man bis auf 30 Mio km an den Ereignishorizont herangekommen, bisher konnte man sich nur auf 100 Mio km nähern. Unklar ist noch, ob sich die jetzt lokalisierte Strahlung von *Sagittarius A* weg bewegt oder sie sich darauf zubewegt.

Wenn in 2010 das Projekt *ALMA* fertig ist, erwarten die Wissenschaftler eine noch grössere Annäherung. Über *ALMA* hatten wir hier >>>
berichtet.


Jerry

Inflaton

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #70 am: 16. Februar 2008, 17:35:00 »
Hallo,
da die Möglichkeit mit sub-mm Interferometern den "Schatten" eines Schwarzes Loches direkt sichtbar zu machen, ein so spannendes Thema ist, möchte ich kurz meinen Senf dazu geben.

In diesem (schon etwas älteren) PDF Dokument von einer Tagung im Jahr 2004, kann man mal ein paar schöne Simulationen sehen, wie man sich diese Beobachtungen vorzustellen hat.

Persönlich bin ich mal gespannt, was die aktuellen Beobachtungen von SgrA* bei 230 GHz ergeben haben. Darüber ist nämlich noch nichts publiziert worden- Es gab nur einen kurzen Talk von Sheperd Doeleman auf der AAS, in dem nur über die erreichte Auflösung berichtet wurde.

Was ich jetzt schreibe, bitte mit Vorsicht lesen.
Angeblich sollen am Anfang diesen Jahres sub-mm Interferometrie Aufnahmen von einigen ausgewählten Quellen bei ca. 340 GHz durchgeführt werden. Die erreichbare Auflösung (sofern die Basislänge groß genug ist) würde also noch mal erheblich gesteigert werden. SgrA* ist dabei viel zu leuchtwschach, so das man wohl noch auf ALMA etc. warten muß, bevor man diesen "black hole shadow" registrieren kann. Viel interessanter ist aber die Quelle M87, auch als NGC4486 oder Virgo A bekannt. Die Leuchtkraft dieses AGN zusammen mit seiner relativen Nähe von nur ca. 16 Mpc und die gewaltige Größe seines zentralen schwarzen Loches (auch ist M87 von der Nordhalbkugel besser zu beobachten als SgrA*) werden es meiner Meinung nach zum ersten Male erlauben, den Schatten eines SL direkt "sichtbar zu machen". Ich erwarte, dass dieses Bild dann Ende nächsten Jahres der Öffentlichkeit vorgestell wird, passend zum Jahr der Astronomie (die Auswertung dieser Daten dauert unglaublich lang).

Es wird also spannend werden.
« Letzte Änderung: 16. Februar 2008, 17:35:54 von Inflaton »

Keily

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #71 am: 17. Februar 2008, 01:59:22 »
HI bin ja meistens bloß hier um zu schmöckern und muß auch leider immer wieder feststellen das sich hier meißt nur scheinbar angehende Professoren und Doctoren mit mahtematischen Gleichungen und Formeln gegseitig Irgentwas beweisen müssen. Und der Ottonormal Leser weiß am Ende nicht mehr worum es eigentlich ging.
Das es auch anders geht zeigt der Beitrag von "Inflaton", den ich große Klasse fand und glaub auch im großen und ganzen kapiert habe, danke.
Laut Inflaton denke ich so : Das alles was in das SL gezogen wird auch drin verschwindet und das mit zunehmender Geschwindikeit. Lediglich der Beobachter von außen denkt und sieht das es nie im SL ankommt da das Licht des Objekts am EH (Ereignis Horizont) nicht mehr entweichen kann und uns somit nur noch ein quasi Standbild liefert von der Position von der aus Licht noch entweichen konnte. Das Objekt ist aber schon längst über alle sieben Berge, zu deutsch, weg.
Und da alles seine Zeit hat auch ein SL denke ich mal das ES die Zeit vielleicht nen bissel bigen kann aber anhalten nie. Denn alles bewegt sich ja und dazu braucht man nun mal Zeit. Auch ein SL ist irgentwann mal entstanden und wird folglich wieder vergehen, es brauch halt nur Zeit.
Hoffe das was ich hier geschrieben habe ist nicht völliger Blödsinn und jemand kann mir das bestätigen.
Ach übigens Lesch kann das immer super erklähren.
Ach jetzt hab ich aber auch noch ne Frage.
Haben SL eigentlich 3Dimensionen? Auf Bildern oder in Animationen sieht man ja immer nur eine Scheibe. Hat die auch eine Dicke oder ist es ne Kugel oder aber hat die bloß eine B.z.w zwei Dimensionen.
Ich weiß bestimmt wieder ne blöde Frage aber hab noch nichts drüber rausgekriegt.
Über nen Einfache Erklährung währ ich dankbar.   :)

*

Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
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  • 19608
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #72 am: 17. Februar 2008, 07:47:15 »
Hallo Keily,

die Scheibe, die du bei Darstellungen immer siehst, ist nicht das schwarze Loch, sondern die Akkretionsscheibe aus Materie um das SL herum. Materie stürzt im allgemeinen nicht geradlinig auf ein Gravitationszentrum zu, sondern beginnt dabei langsam zu rotieren. Dabei bildet sich ein Scheibenform, deswegen bewegen sich auch alle unsere Planeten in der Ekliptik, als in der Ebene, in der früher mal so eine Scheibe auch in unserem Sonnensystem existierte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Akkretionsscheibe
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Keily

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #73 am: 17. Februar 2008, 14:44:17 »
Danke für die schnelle Antwort  ::)
Aber ich wollte eigentlich nicht auf die Akkretionsscheibe hinaus, die es ja wie beschrieben auch bei jungen Sternen gibt. Ich dachte da aber an das Zentralobjekt. Ah danke für den Link, bin nähmlich nicht drauf gekommen wie man das beschreibt. ::)
Und nun mal Bildlich gesprochen. Is vielleicht nen dummer Vergleich aber nehmen wir den Saturn. Dem seine Ringe bilden die Akkretionsscheibe und der Saturn ist demnach das SL. Der saturn hat nunmal die Form einer Kugel. Ich wollt nun wissen was für eine Form das SL(Zentralobjekt) eigentlich hat?
Nicht lachen aber ich weiß nicht wie ich mich ausdrücken soll.
Danke  :)

Inflaton

  • Gast
Re: Schwarze Löcher
« Antwort #74 am: 17. Februar 2008, 18:07:35 »
Hallo Keily,
du verstehst es genau richtig.
Lediglich an der Singularität eines Schwarzen Loches divergieren alle physikalisch relevanten Größen. Auch die Zeit soll dort aufhören zu existieren. Wenn der Big bang als der Beginn der Zeit zu verstehen ist, bedeutet eine Singularität im Zentrum eines Schwarze Loches das Ende der Zeit. Das ist zumindest das, was die ART dazu sagt.
Um das Innere eines Schwarzen Loches auch wirklich zu verstehen, bedarf es einer Theorie der Quantengravitation.

Ich will auch kurz anschaulich erklären, warum man ohne eine solche Theorie das Innere eines SL nicht beschreiben kann.
Aus der "gewöhnlichen" Quantenmechanik weiss man, dass sowohl der Ort und zugleich auch die Energie/Impuls eines physikalischen Vorganges nicht beliebig genau (gleichzeitig) gemessen werden kann. Das ist die Unschärferelation.
Das bedeutet also: Wenn es mir gelingt, den Ort ziemlich genau zu messen, kann ich leider nicht mehr genau die Energie messen. Da nun im Zentrum eines SL (zumindest in einem nichtrotierenden) alle Masse in einem unendlich kleinen Punkt vorliegt (warum das so ist, erkläre ich gleich) bedeutet das,  dass man zumindest theoretisch eine perfekte Messung des Ortes vornehmen könnte (alle Masse des SL in einem Punkt ) . Nach der Unschärferelation müsste dann aber die Energie selber in der Nähe einer Singularität unglaublich stark fluktuieren und jedwege Messung unmöglich machen.
Tatsächlich gibt es Berechnungen, dass in der Nähe einer solchen Singularität Energiefluktuationen stattfinden, welche in ihrer Brutalität alles in den Schatten stellen, was man sich überhaupt vorstellen kann. Es gibt nichts, womit man soetwas vergleichen könnte. Da nun aber eine Energiekonzentration gemäß der ART wieder den Raum krümmt etc. bewirken diese Quantenfluktuationen wieder eine Modifikation der Raumzeit in der Nähe der Singularität usw.


Was ich eigentlich damit sagen will ist folgendes. Wie Ihr seht, lässt sich das Innere eines SL nicht ohne die Quantenmechanik beschreiben. Da aber beide Theorien (ART und QM) nur seperat funktionieren, kann man folglich auch die Vorgänge in der Nähe der Singularität nicht ohne eine vereinheitlichte Theorie der Quantengravitation beschreiben. Meiner Meinung nach ist ein vielversprechender Kanditat für eine solche Theorie die String-Theorie (welche auch schon erstaunliche Ansätze zu Beschreibung von SL geliefert hat).


Ps: Warum fordert die ART die Existenz von Singülaritäten in SL ? Dies ist in erster Linie nur für ungeladene und nicht rotierende SL gültig. Für geladene und oder rotierende SL ist das Ganze noch viel komplizierter.
Wenn man mal wieder die Beschreibung von Andrew Hamilton (einer der führenden Experten auf diesem Gebiet) aufgreift, weiss man ja, dass die Raumzeit innerhald eines SL mit Überlichtgeschwindigkeit Richtung Zentrum strömt. Nochmal: Dies ist kein Wiederspruch zur ART, da es ja nur die Raumzeit selbst ist, die schneller als das Licht kollabiert. Die Materie/Energie wird davon mitgerissen, kann aber niemals relativ dazu Überlichtgeschwindigkeit erreichen. Da somit auch kein Informationsaustausch zwischen der Materie stattfinden kann (dies würde ja eben Überlichtgeschwindigkeit der Materie/Energie) erfordern, kann die Materie einfach keinen Druck aufbauen, der stark genug wäre, die einfallende Materie davon abzuhalten, weiter mit der Raumzeit Richtung Zentrum zu kollabieren. Damit sich ein Druck aufbauen kann, muss die Materie Informationen übermitteln können, was aber nur mit maximal Lichtgeschwindigkeit geschehen kann. Somit muss in einem SL alles zu einem Punkt kollabieren.
Oft wird behauptet, dass die Anziehungskräfte etwa nur so groß seien, um alles in einem Punkt kollabieren zu lassen, doch das ist so nicht ganz richtig, wie Ihr nun selber wisst.

Nun sieht man, wie schwierig es für eine Theorie der Quantengravitation sein wird, dieses Problem zu lösen. Einige Ansätze sagen voraus, dass die Raumzeit innerhalb eines SL nicht lokal ist, sprich sich Informationen eben doch mit Überlichtgeschwindigkeit übertragen können. So oder so. Der Physik steht eine dramatische Wende bevor,  wenn erst einmal eine Theorie der Quantengravitation gefunden worden ist.
« Letzte Änderung: 17. Februar 2008, 18:20:49 von Inflaton »