Hallo Eumel,
Die (regulären) Monde aller Gasriesen liegen in der jeweiligen Äquatorebene des Planeten, auch bei Uranus (wir schauen also genau drauf auf die Ebene der Uranus-Monde). Und diese Monde sind alle in der gleichen Zeit entstanden wie die Planeten.
Moment - Wie kommst Du auf diese Vermutung?
Bisher hat man eigentlich nur beobachtet, daß die Monde der Gas- und Eisriesen sehr unterschiedlich sind, was eher auf unterschiedliche Entstehungsmethoden hinweist.
Daß die Monde alle gleichzeitig mit den Planeten entstanden sind, ist wohl eher unwahrscheinlich.
Bei Erde und Mars sind die Monde ja auch erst später entstanden.
Ich bezog mich nur auf
reguläre Monde. Der Erd-Mond entstand nachträglich, die Mars Monde sind eingefangen. Kein Gesteinsplanet hat einen regulären Mond. Die Gasriesen haben reguläre und irreguläre Monde. Die irregulären Monde sind ebenfalls eingefangene Objekte, z.B. Trans-Neptun-Objekte oder sogar aus dem Kuiper Gürtel, darunter fällt aber auch Triton.
Die regulären Monde der Gasriesen sind alle etwas grösser, haben eher kreisförmige Orbits und haben vor allem nahezu null Inklination gegenüber der Äquatorebene ihres Zentralplaneten, welche wiederum gegenüber der Ekliptik geneigt ist.
Was die Unterschiede zwischen den Monden angeht, nunja, das liegt meiner Meinung nach im Auge des Betrachters. Die 4 inneren Planeten sind auch alle in der gleichen Region entstanden, von der chemischen Zusammensetzung her sehr ähnlich, und trotzdem sind sie völlig unterschiedlich.
Eine Galaxie entsteht völlig anders als ein Sonnensystem.
Die Entstehung eines Sonnensystems beginnt mit dem Zusammenziehen einer Materiewolke aufgrund der eigenen Schwerkraft.
Auch eine Galaxie entsteht doch durch Zusammenziehen einer Materiewolke, oder nicht?
Da kann sich nicht einfach ein kleiner Teil der Materie denken: "Nö, da mache ich nicht mit - ich bilde einfach mal ´ne Kugel in der Scheibe und drehe mich zum Spaß in irgend eine andere Richtung!"
Ich meinte nicht dass sich diese kleinen Systeme nachträglich in der Scheibe gebildet haben, sondern sich bereits beim Entstehen der solaren Scheibe herausbildeten. Von Anfang an gab es mehrere kleine Regionen welche sich zu Scheiben bildeten, und diese bildeten dann überlagert im grösseren Bild die solare Scheibe. Viele der kleinen Regionen werden schliesslich zur Sonne gelangt sein, doch ein paar überlebten und formten dann die Gasriesen als eigene Systeme. Und war die leichte Materie erst vom Sonnenwind weggefegt, bildeten sich aus den Planetesimalen um die Sonne die inneren Planeten, und aus denen der Gasriesen deren Monde.
Ich bin jedenfalls weiterhin der Ansicht, dass innerhalb einer Materiescheibe weitere kleinere Scheiben entstehen die anders orientiert sind. Wie entstehen sonst Mehrfachsysteme und die vielen Doppelsonnensysteme mit braunem Zwerg? Sollen diese Sternensysteme alle durch einfangen entstehen? Halte ich für unwahrscheinlich. Ausserdem entstanden die Gasriesen etwa zeitgleich mit der frühe Sonne, bevor die Kernfusion zündete. Denn danach wurden leichte Bestandteile vom Sonnenwind weggefegt.
Als ich mich zu dem Thema noch etwas belesen habe, war ich sehr überrascht in der Wikipedia Zustimmung zu finden. Beim Jupiter scheint es sogar mehrere Generationen von Monden gegeben zu haben, welche alle in den frühen Jupiter stürzten aufgrund von Wiederstand durch die immer noch vorhandene Materiewolke (
hier und
hier). Und es ist die Rede von eigenen Scheiben um die Gasriesen aus welchen die Monde entstanden analog zum Entstehen der Planeten um die Sonne (siehe
hier).
So abwägig scheinen meine Hirngespinste also nicht zu sein
Gruss Cosmo