Jupitermonde

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AeitschTi

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Re: Jupitermonde
« Antwort #75 am: 22. November 2016, 06:26:48 »
"Faszinierend" würde Mr. Spock sagen.
Wird Zeit, daß man mal da hin kann.....  ;)

Die ESA lässt derzeit die Sonde Juice (Jupiter Icy Moon Explorer) bauen. Juice (geplanter Start 2022) soll 2030 am Jupiter ankommen. Zwischen 2030 und 2032 soll die Sonde zwar "lediglich" 2x an Europa und 12x an Kallisto vorbeifliegen, bevor sie in einen Orbit um Ganymed einschwenkt, aber ich gehe stark davon aus, dass man aus einer größeren Entfernung auch mal das Kamerasystem auf Io richten wird.

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Offline Gertrud

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Re: Jupitermonde
« Antwort #76 am: 12. Mai 2017, 12:01:51 »
Hallo Zusammen,

In dem vulkanischen Kratersee Loki Patera auf Jupiters Mond Io wurden Wellen beobachtet.

Der aktivste vulkanische Krater im Sonnensystem, Loki Patera auf Jupiters Mond Io, wird als ein Lavasee betrachtet, der sich periodisch erhellt, weil er Lava umwälzt.  Ein Team der UC Berkeley überwacht den Mond Io regelmäßig und nutzte 2015 eine seltene Veranstaltung, da kam es zu einer Bedeckung vom Mond Europa des Mondes Io, um die Oberfläche des Sees im Detail zuzuordnen.  Sie fanden Beweise für zwei massive Wellen der umwälzenden Lava, die in Richtung der südöstlichen Ecke des Sees konvergierte. Diese seltene Okkultation von Io durch Europa ermöglichte die detaillierte Infrarot-Kartierung von Loki Patera.

Die Wissenschaftler beobachteten mit den "zwei Augen" des Binokular-Teleskop  ( Large Binocular Telescope Observatory LBTO) in den Bergen von Südost-Arizona den Krater Loki Patera. Die Bilder wurden von den zwei 8,4-Meter-Spiegel auf dem LBTO aufgenommen, die als Interferometer mit fortgeschrittener adaptiver Optik verbunden sind, um atmosphärische Unschärfe zu entfernen. Die Anlage wird von einem internationalen Konsortium mit Sitz in der Universität von Arizona in Tucson betrieben.
Unter der Nutzung einer seltenen Orbitalausrichtung zwischen den zwei Monden von Jupiters, Io und Europa, haben die Forscher eine außergewöhnlich detaillierte Karte des größten Lavasees auf Io, dem vulkanischten Körper des Sonnensystems, erhalten.

Am 8. März 2015 zog  Europa vor Io vorbei und verdunkelte allmählich das Licht auf dem vulkanischen Mond. Weil Europas Oberfläche mit Wassereis beschichtet ist, spiegelt sich nur sehr wenig Sonnenlicht bei  den Infrarot-Wellenlängen, so dass die Forscher die Hitze, die von Vulkanen auf Ios Oberfläche ausgeht, genau isolieren konnten. Die Infrarot-Daten zeigten, dass die Oberflächentemperatur von Ios massivem geschmolzenen vulkanischen See stetig von einem Ende zum anderen zunahm, was darauf hindeutet, dass die Lava in zwei Wellen gewendet wurde. Jede Welle bewegte sich von Westen nach Osten mit etwa einen Kilometer  pro Tag.
In diesem Szenario sinken Teile der kühlen Kruste, decken die  heißglühende Magma darunter ab und verursachen eine Aufhellung in Infrarot.

Eine Karte vom Lavasee Loki Patera auf dem Mond Io, die zeigt, wie die Oberfläche im Nordwesten kühler ist (1 und 2), wo die Lava umkippte und im Südosten (3) am heißesten war, wo das heißere Magma vor kurzem aufstieg. Die gesamte Seeoberfläche wurde in etwa drei Monaten umgewälzt.

Credit: Large Binocular Telescope Observatory, Katherine de Kleer Grafik.


Die umwälzende Lava ist eine beliebte Erklärung für die periodische Aufhellung und Dimmung des Hot Spot, nach dem nordischen Gott Loki Patera genannt, (ein Patera ist ein schüsselförmiger vulkanischer Krater.) Die aktivste Vulkanstelle auf Io, der selbst der vulkanisch aktivste Körper im Sonnensystem ist, ist Loki Patera. Die heiße Region der Patera hat eine Fläche von 21.500 Quadratkilometern, größer als der See Ontario.
Wenn Loki Patera ein Meer von Lava ist, umfasst es eine Fläche, die mehr als eine Million Mal eines typischen Lavasees auf der Erde beträgt.

Erdgebundene Astronomen bemerkten zuerst die wechselnde Helligkeit vom Mond Io in den 1970er Jahren, aber nur, als 1979 die Raumsonden die Voyager 1 und 2 vorbeiflogen, wurde klar, dass dies wegen Vulkanausbrüchen auf der Oberfläche so war.   
Trotz hochgradig detaillierter Bilder von der Galileo-Mission in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren diskutieren die Astronomen darüber hinaus, ob die Aufhellung bei Loki Patera, die alle 400 bis 600 Tage stattfindet, durch Bewegungen in einem massiven Lave-See  oder ob in regelmäßigen Abständen Eruptionen die Lavaströme über eine große Fläche verbreitet.
Nach der Aussage von Co-Autor Ashley Davies, der Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Pasadena, der Io's Vulkane seit vielen Jahren studiert hat, ist es die erste nützliche Karte der gesamten Patera. Es zeigt nicht nur eine, sondern zwei wieder auftauchende Wellen, die um die Patera herumlaufen. Das ist viel komplexer als das, was vorher gedacht wurde.

Der Co-Autor und LBTO-Direktor Christian Veillet berichtete, das mit dem LBTO  zwei Jahre zuvor  die ersten bodengestützten Bilder von zwei separaten Hotspots innerhalb von Loki Patera, dank der einzigartigen Auflösung, die durch die interferometrische Verwendung von LBT angeboten wird, aufgenommen wurden. Diesmal wurde die exquisite Auflösung durch die Beobachtung von Loki Patera zum Zeitpunkt der Okkultation durch Europa erreicht.
Es dauerte etwa 10 Sekunden bis Europa Loki Patera vollständig abgedeckt hatte.

Es gab so viel Infrarotlicht, dass die Beobachtungen in ein-achtel-Sekunden Intervalle erfasst werden konnte, während der Rand von Europa nur wenige Kilometer über Io's Oberfläche vorrückte.
 Loki Patera wurde von einer Richtung abgedeckt, und die andere Seite war aufgedeckt. So konnte eine echte Karte der Verteilung der warmen Oberfläche innerhalb der Patera gemacht werden.

Diese Beobachtungen gaben den Astronomen eine zweidimensionale thermische Karte von Loki Patera mit einer Auflösung von besser als 10 Kilometer, 10-mal besser als normalerweise mit dem LBT-Interferometer bei dieser Wellenlänge (4,5 Mikrometer) möglich ist. Die Temperaturkarte zeigte eine glatte Temperaturveränderung über die Oberfläche des Sees, von etwa 270 Kelvin am westlichen Ende, wo die kühle Kruste lag, um 330 Kelvin am südöstlichen Ende zu beginnen, wo die umgewälzte Lava am frischsten und am heißesten war.
 
Unter Verwendung von Informationen über die Temperatur und Abkühlrate von Magma aus Studien von Vulkanen auf der Erde abgeleitet, konnte de Kleer, führender Autor des Berichtes,  berechnen, wie vor kurzem neue Magma an der Oberfläche geflossen war. Die Ergebnisse, zwischen 180 und 230 Tage vor den Beobachtungen am westlichen Ende und 75 Tage vor dem östlichen Ende, stimmen mit früheren Daten über die Geschwindigkeit und das Timing des Umwälzung überein. Interessanterweise begann das Umwälzen zu verschiedenen Zeiten auf zwei Seiten einer kühlen Insel in der Mitte des Sees, die dort von Voyager 1979 fotografiert wurde.
 
Die Geschwindigkeit der Umwälzung ist auch auf den beiden Seiten der Insel unterschiedlich, was etwas mit der Zusammensetzung des Magmas oder der Menge des gelösten Gases in Blasen im Magma zu tun haben kann. Es muss Unterschiede in der Magma-Versorgung zu den beiden Hälften des Patera geben, und was auch immer der Start der Umwälzung auslöst, schafft es, beide Hälften nahezu gleichzeitig, aber nicht genau auszulösen. Diese Ergebnisse gibt einen Einblick in das komplexe System unter Loki Patera.

Lava-Seen wie Loki Patera wälzen sich um, weil sich die kühle Kruste langsam verdickt, bis sie dichter wird als das zugrunde liegende Magma und sinkt. Dann zieht die  Kruste in der Nähe wie in einer Welle über die Oberfläche. Wenn die Kruste auseinanderbricht, kann Magma als Feuerbrunnen aufsteigen, ähnlich wie in Lavaseen auf der Erde in einem kleineren Maßstab gesehen wird.

Die Wissenschaftler haben vor, andere Io-Okkultationen zu beobachten, um ihre Erkenntnisse zu verifizieren, aber sie müssen bis 2021 zur nächsten Ausrichtung warten. Die Forscher waren sich nicht sicher, ob so eine solche komplexe Beobachtung funktionieren würde, aber sie waren alle überrascht und erfreut, dass es so erfolgreich war.
Dies ist ein Schritt vorwärts, um zu versuchen, Vulkanismus auf Io zu verstehen, den sie seit mehr als 15 Jahren beobachtet haben, und insbesondere die vulkanische Aktivität bei Loki Patera.


Die  Karten der Temperatur und das Alter der Lavakruste in Loki Patera, abgeleitet aus der LBTO Beobachtungen. Die höheren Temperaturen im Südosten (Standort 3) deuten darauf hin, dass dort vor kurzem die neue Magma an dieser Stelle aufstieg.



Eine Animation als der Mond Europa über Loki Patera zog und verschiedene Teile des Bodens verdeckte. Die unteren Tafeln zeigen die Infrarot-Intensität des Lavasees in der Zeit,als er abgedeckt wurde (Eintritt) und aufgedeckt (Ausstieg) von Europa. Die rote Kurve ist die Ausgleich -Karte für die Beobachtungen. (Katherine de Kleer Video)



Aus ihren Infrarotmessungen hat das Team das Alter der Lava an der Oberfläche von Loki Patera abgeleitet. Die  jüngste Lava  ist rechts unten, nachdem sie sich vor kurzem, etwa 75 Tage vor den Beobachtungen umgewälzt hatte.

Credit: Large Binocular Telescope Observatory, Katherine de Kleer Grafik.

Quellen:
http://news.berkeley.edu/2017/05/10/waves-of-lava-seen-in-ios-largest-volcanic-crater/
http://lbtonews.blogspot.de/2017/05/waves-of-lava-seen-in-ios-largest.html
http://www.nature.com/nature/journal/v545/n7653/full/nature22339.html

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Offline Lumpi

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Re: Jupitermonde
« Antwort #77 am: 13. Mai 2017, 12:56:46 »

Die Infrarot-Daten zeigten, dass die Oberflächentemperatur von Ios massivem geschmolzenen vulkanischen See stetig von einem Ende zum anderen zunahm, was darauf hindeutet, dass die Lava in zwei Wellen gewendet wurde.
...
Die Temperaturkarte zeigte eine glatte Temperaturveränderung über die Oberfläche des Sees, von etwa 270 Kelvin am westlichen Ende, wo die kühle Kruste lag, um 330 Kelvin am südöstlichen Ende zu beginnen, wo die umgewälzte Lava am frischsten und am heißesten war.


(Hervorhebung von mir)

Danke @Gertrud für den sehr ausführlichen Artikel, ich hätte dazu aber doch noch paar (blöde) Fragen:

Bei einer Temperatur zwischen -3°C und +57°C muss der "Lavasee" doch eine feste Oberfläche haben? Also kein aktiver Lavasee im eigentlichen Sinne mit flüssiger Lava an der Oberfläche wie auf der Erde vorkommend, sondern lediglich ein "Hotspot"? Wie lange bleibt wohl aufsteigendes, die Kruste durchbrechendes Magma auf der Oberfläche Io's flüssig?

VG, Lumpi
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Offline Gertrud

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Re: Jupitermonde
« Antwort #78 am: 13. Mai 2017, 22:28:15 »
Hallo @Lumpi,


Die Infrarot-Daten zeigten, dass die Oberflächentemperatur von Ios massivem geschmolzenen vulkanischen See stetig von einem Ende zum anderen zunahm, was darauf hindeutet, dass die Lava in zwei Wellen gewendet wurde.
...
Die Temperaturkarte zeigte eine glatte Temperaturveränderung über die Oberfläche des Sees, von etwa 270 Kelvin am westlichen Ende, wo die kühle Kruste lag, um 330 Kelvin am südöstlichen Ende zu beginnen, wo die umgewälzte Lava am frischsten und am heißesten war.


(Hervorhebung von mir)

Danke @Gertrud für den sehr ausführlichen Artikel, ich hätte dazu aber doch noch paar (blöde) Fragen:

Bei einer Temperatur zwischen -3°C und +57°C muss der "Lavasee" doch eine feste Oberfläche haben? Also kein aktiver Lavasee im eigentlichen Sinne mit flüssiger Lava an der Oberfläche wie auf der Erde vorkommend, sondern lediglich ein "Hotspot"? Wie lange bleibt wohl aufsteigendes, die Kruste durchbrechendes Magma auf der Oberfläche Io's flüssig?

VG, Lumpi

Du weiß doch, es gibt keine blöden Fragen, sondern nur dumme oder unzureichende Antworten. ;) Da ich nur eine Laiin bin, kann ich dir leider auch nur nach meinen Verständnis antworten.

Zu meiner Bezeichnung:  Ios massivem geschmolzenen vulkanischen See,
habe ich den Originalsatz rausgesucht. So ist das Wort für mich OK.
Zitat
The infrared data showed that the surface temperature of Io’s massive molten lake steadily increased from one end to the other, suggesting that the lava had overturned in two waves that each swept from west to east at about a kilometer (3,300 feet) per day.
http://news.berkeley.edu/2017/05/10/waves-of-lava-seen-in-ios-largest-volcanic-crater/

In allen Beschreibungen wird eine "Patera" als eine flache vulkanische Vertiefung mit einer dichteren Lavakruste, die sich auf der Oberfläche eines Lavassses bildet und in bestimmten Abständen darin versinkt, angegeben. Da sich die kalte Kruste auf Loki Patera mit einem Kilometer am Tag bewegt, besteht ja doch eine stetige Aktivität.?


Loki Patera wird nicht als "Hotspot" beschrieben. Es bildet sich dort bis jetzt ja kein Vulkankegel.
Hot Spot-Vulkanismus, Was ist ein Hot Spot?
http://www.scinexx.de/redaktion/lernwelten/pdf/ab_vp_m7_b.pdf

Zu Deiner Frage:
Zitat
Wie lange bleibt wohl aufsteigendes, die Kruste durchbrechendes Magma auf der Oberfläche Io's flüssig?
habe ich wohl nicht gut gesucht... ich konnte keine schlüssige Antwort, betreffen den Mond Io, finden. Auf der Erde erkaltet die Oberfläche der Lava sofort, so kann ich dies auch nur für den Mond Io vermuten.?

Zu der Frage nach der "festen" Oberfläche von Lavakraterseen habe ich eine Videos rausgesucht. Leider konnte ich ein gutes Video, welches die Vorgänge auf Loki Patera super wiedergibt, nicht mehr wiederfinden. :(

Hier wird auch gezeigt, wie der Stiefel des Forschers die Oberfläche der Lava bearbeiten kann. :)


In diesem Video bricht die Lavakruste plötzlich ein.


Der Flug mit den Hubschrauber über den Lavasee ist sehr stark.


Vorhin hatte ich die Antwort fast fertig, und natürlich alles gelöscht...seufz... :o
So kann es sein, das ich noch frühere Gedanken nachreiche.

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline Lumpi

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Re: Jupitermonde
« Antwort #79 am: 14. Mai 2017, 11:38:50 »
Danke @Gertrud, bei dem Wort Lavasee dachte ich bisher halt immer an einen See mit flüssiger, "blubbernder" Lava. Die Temperaturangabe von max. 330 Kelvin hat mich dann stutzig gemacht. Wie du schreibst, befindet sich an der Oberfläche von Loki Patera also eine mehr oder weniger dicke Kruste, mit sich darunter befindlicher flüssiger Lava. So macht das Sinn. Laut Wikipedia gibt es auf Io aber auch "echte" Seen aus geschmolzenem Schwefel (Schmelzpunkt 115°C) und Hotspots mit bis zu 2000 Kelvin, dort müsste es dann auch wirklich  "blubbern".

Meine Frage, wie lange flüssiges Magma an der Oberfläche wohl flüssig bleibt hatte den Hintergrund, dass Io ja quasi keine Atmosphäre besitzt, an die Wärme abgegeben werden kann.

Zitat
Vorhin hatte ich die Antwort fast fertig, und natürlich alles gelöscht...seufz... :o

Das kommt mir irgendwie bekannt vor...   ;)

VG, Lumpi
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Offline Lumpi

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Re: Jupitermonde
« Antwort #80 am: 13. April 2018, 19:01:42 »
Io im Infrarot

Roman Tkachenko hat aus den Daten von JIRAM (Jovian Infrared Auroral Mapper) der Raumsonde Juno dieses erstaunliche Foto erstellt, welches mehrere Vulkane und Hotspots auf Io zeigt.  :)  Bitte mehr davon!
https://www.universetoday.com/138990/io-afire-with-volcanoes-under-junos-gaze/
http://earthsky.org/todays-image/in-infrared-io-appears-alive-with-volcanos

Das Bild habe ich von png in jpg umgewandelt.

Credit: NASA / JPL-Caltech / SwRI / ASI / INAF /JIRAM / Roman Tkachenko
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Offline Lumpi

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Re: Jupitermonde
« Antwort #81 am: 18. Mai 2018, 16:55:19 »
In der Nacht vom 20. zum 21. Mai kommt es zu einer Sternenbedeckung durch den Jupitermond Himalia. Der ca. 170 km große Mond bedeckt dabei für ca. 8,8 Sekunden den Stern TYC 6168-00860-1.  Die Bedeckung konnte mithilfe der Daten des neuen DR2 Kataloges von Gaia und neuesten Ephemeridendaten berechnet werden. Man erhofft sich durch die Occultation mehr über die unregelmäßige Form und die Größe von Himalia herauszufinden. Die Raumsonde Cassini  konnte seinerzeit auf ihren Weg zum Saturn den Mond nur als 4 - 6 Pixel großes Objekt ablichten. https://abenteuer-astronomie.de/seltene-sternbedeckung-durch-jupitermond-himalia-zu-pfingsten/


Credit: NASA/JPL/University of Arizona https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA02881
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Offline sven

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Re: Jupitermonde
« Antwort #82 am: 08. Juli 2018, 18:07:30 »
Eine kleine Animation der Orbits der Jupitermonde


Credits: NASA's Goddard Space Flight Center
Visualizers/Animators: Greg Shirah (NASA/GSFC); Ernie Wright (USRA); Tom Bridgman (GST)
Producer: Michael Starobin (HTSI)
Scientist: Amy A. Simon (NASA)
Writer: Alex Kasprak (USRA)

Re: Jupitermonde
« Antwort #83 am: 08. Juli 2018, 20:55:41 »
Durch diese Animation wird die Größe des Jupiter-Systems deutlich:
Wenn man die kleinen Monde sehen könnte, wären sie mehrere Grad von Jupiter entfernt, da die Distanz AFAIR bis zu 16 Millionen km beträgt.
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

christian

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Re: Jupitermonde
« Antwort #84 am: 17. Juli 2018, 16:54:54 »
Zwölf neue Jupitermonde endeckt :D


https://www.spektrum.de/news/zwoelf-neue-monde-fuer-jupiter/1577806
https://www.zeit.de/wissen/2018-07/astronomie-jupiter-monde-weltraum-valetudo

Wow! :D Da merkt man erst wie wenig wir über unser Sonnensystem wissen ::) :D
Noch dazu ein Zufallsfund ;) Weiße flecke (Unentdeckte Regionen) im unseren Sonnensystem und das obwohl wir technisch ziemlich gut sind.
Da müssen Bücher über Planeten wieder aktualisiert werden ;D
Was die im Bau befindlichen Teleskope wohl noch so finden, schön das es noch Geheimnisse im All gibt die nur drauf warten gelüftet bzw. erforscht zu werden :D

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Offline Lumpi

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Re: Jupitermonde
« Antwort #85 am: 20. Juli 2018, 20:04:55 »
Hypothetischen Planet 9 mit 10 Erdmassen gesucht - 12 "Möndchen" von  ca. 1 bis 3 Kilometern bei Jupiter entdeckt.  :) Was nach dem Entdecker Scott S. Sheppard die Frage aufwirft, ob man künftig Monde mit weniger als 1 Kilometer Größe Zwergmonde nennen soll? Die Teleskope werden ja immer besser und man wird künftig viele weitere "Krümel" finden.
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

ZilCarSpace

  • Gast
Re: Jupitermonde
« Antwort #86 am: 24. Juli 2018, 18:58:13 »
Hallo.
Ich habe gestern Abend nach der ISS Ausschau gehalten und wollte sie mit meiner Sony Cam filmen. Da sie so schnell vorbeiflog habe ich dann meine Cam auf den Jupiter gerichtet. Beim Filmen hatte ich den Eindruck, dass ich auch einige Monde auf dem Filmmaterial drauf habe. Ich kann mich aber auch irren. Ich würde es gerne überprüfen. Dazu bräuchte ich aber die konkrete Konstellation, wie die Monde gestern Abend gegen 23 Uhr von der Erde aus zu sehen gewesen wäre.
Kennt jemand so ein Programm, das mir das zeigen kann?
Ich hab leider keins gefunden.
 :-[

Vielen Dank
ZilCarSpace

Re: Jupitermonde
« Antwort #87 am: 24. Juli 2018, 21:49:10 »
Hallo.
Ich habe gestern Abend nach der ISS Ausschau gehalten und wollte sie mit meiner Sony Cam filmen. Da sie so schnell vorbeiflog habe ich dann meine Cam auf den Jupiter gerichtet. Beim Filmen hatte ich den Eindruck, dass ich auch einige Monde auf dem Filmmaterial drauf habe. Ich kann mich aber auch irren. Ich würde es gerne überprüfen. Dazu bräuchte ich aber die konkrete Konstellation, wie die Monde gestern Abend gegen 23 Uhr von der Erde aus zu sehen gewesen wäre.
Kennt jemand so ein Programm, das mir das zeigen kann?
Ich hab leider keins gefunden.
 :-[

Vielen Dank
ZilCarSpace

Hallo,

ich habe hier Stellarium installiert. Das ist ein finde ich sehr gutes Planetarium für den PC. Wenn man darin eine Uhrzeit einstellt und auf Jupiter zoomt, sieht man die Monde in "Echtzeit". Außerdem kann man sich auch noch Satellitendatenbanken einbinden etc.

Gruß

Mario
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

ZilCarSpace

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Re: Jupitermonde
« Antwort #88 am: 24. Juli 2018, 23:01:17 »
:D Danke Mario.

Ich werd es mal ausprobieren!

 ::) :D :)

ZilCarSpace

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Re: Jupitermonde
« Antwort #89 am: 04. August 2018, 17:30:28 »
:D Danke Mario.

Ich werd es mal ausprobieren!

 ::) :D :)

Das Programm ist klasse. Die Konstelation der Jupitermonde konnte ich damit überprüfen.
Danke nachmals an Mario! :D

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Offline Gertrud

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Re: Jupitermonde
« Antwort #90 am: 06. September 2018, 16:43:29 »
Hallo Zusammen,

Die globale Karte der Oberflächentemperatur von dem Mond Europa.

Die neue globale Karte der Oberflächenwärme von dem Mond Europa zeigt eine ungewöhnlich kalte Region in Europas nördlicher Hemisphäre.
Das Team beobachtete Europa mit dem Atacama Large Millimeter / Submillimeter Array (ALMA), das Radioteleskop im Norden Chiles. Sie haben sich vier ALMA-Beobachtungen angesehen, die im November 2015 bei einer Wellenlänge aufgenommen wurden, die Wärme von den äußeren Schichten der Oberfläche Europas erfasst.
Sie fanden heraus, dass die Oberflächentemperatur Europas nicht mehr als 10 K heißer oder kälter war, als in der Simulation vorhersagte. Dies legt nahe, dass die Oberflächentemperatur des Mondes wird hauptsächlich durch seine Fähigkeit, Sonnenwärme zu speichern, bestimmt wird.

Konkret untersuchten sie Europas thermische Trägheit , wie schnell die Temperatur über die Oberfläche abfällt, sowie die Emissivität des Mondes (ausgehende Strahlung). Die thermische Trägheit hängt wahrscheinlich mit der Oberflächentextur zusammen und der Emissionsgrad hängt wahrscheinlich mit der Zusammensetzung zusammen.

Obwohl die Karte eine ungewöhnlich kalte Region in Europas nördlicher Hemisphäre enthüllt, scheint die räumliche Verteilung der Wärme weitgehend mit der Oberfläche übereinzustimmen, die das Sonnenlicht reflektiert und absorbiert, so die Forscher. Dennoch schienen ein paar Stellen auf der Temperaturkarte ein bisschen zu heiß oder zu kalt zu sein, um vollständig durch Sonnenlicht erklärt zu werden. Um diese Regionen zu erklären, verwendete das Team die ALMA-Daten, um Karten der europäischen thermischen Oberflächeneigenschaften zu erstellen.

Die Forscher entdeckten zwei merkwürdige Stellen.

Einer befindet sich am Pwyll-Krater, dem größten frischen Krater des Mondes, der ,ähnlich wie andere Krater im Sonnensystem, Wärme zu speichern scheint, obwohl der Krater durch einen Aufprall auf Eis entstanden ist.

Eine andere anomale Signatur scheint jedoch nicht mit einem offensichtlichen physikalischen Merkmal in Zusammenhang zu stehen. Er liegt bei 90 ° W und 23 ° N, einem Punkt im nördlichen Teil von Europas führender Hemisphäre, der immer in Richtung der Mondbahn zeigt. Dieser Spot ist der kälteste Ort auf dieser Hemisphäre. Das Modell weist darauf hin, dass es entweder sehr resistent gegenüber Temperaturänderungen ist oder weniger Strahlung emittiert als andere Bereiche des Mondes.

Die Forscher haben noch keine gute Erklärung, was der kalte Punkt bedeutet. Aber da sie die gleiche Anomalie zweimal zu zwei verschiedenen Zeiten des Europa-Tages gesehen haben, könnte dass es eine Region sein, die sich in ihren thermischen Eigenschaften unterscheidet. Das Team wies darauf hin, dass der Standort Europas höchste Wassereiskonzentration aufweist und auch fast direkt gegenüber vom Krater Pwyll liegt. Allerdings kann keiner dieser Fakten die seltsamen thermischen Eigenschaften dieser Stelle erklären.

Die globale Karte der Europa-Oberflächentemperatur, die mit ALMA-Beobachtungen erstellt wurde. Die Oberflächentemperatur von Europa wird in Kelvin gemessen, wärmere Farben entsprechen einer wärmeren Oberfläche. Alle Oberflächentemperaturen bleiben unter kühlen 96 K (-177 ° C). Die vier Felder zeigen vier halbkugelförmige Ansichten des Mondes, die um den aufgelisteten Längengrad zentriert sind, der als Grad westlich der Jupiter zugewandten Seite gemessen wird. Der ungerade kalte Punkt ist der grüne Bereich um zehn Uhr oben links. Die Karte hat eine räumliche Auflösung von 200 Kilometern,

Kredit: Samantha K. Trumbo, Michael E. Brown und Bryan J. Butler
https://eos.org/articles/how-hot-is-europa-now-theres-a-map-for-that

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Re: Jupitermonde
« Antwort #91 am: 10. November 2018, 11:14:44 »
Dieses beeindruckende Video mit den Monden Io und Europa wurde aus Aufnahmen der Raumsonde Cassini beim Vorbeiflug an Jupiter erstellt.  :D (Merkwürdig: Europa überholt Io?)

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Re: Jupitermonde
« Antwort #92 am: 02. Januar 2019, 11:16:22 »
Juno fotografiert Vulkanwolke auf Io

Während des 17. Vorbeiflugs von Juno an Jupiter wurde die Polregion von Io mit 4 Kameras (JunoCam, Stellar Reference Unit, Jovian Infrared Auroral Mapper, Ultraviolet Imaging Spectrograph) über eine Stunde lang beobachtet. Dabei wurde u.a. dieses von der JunoCam aus 3 Einzelbildern (mit rotem, blauem und grünem Filter) zusammengesetzte Bild erworben. Die Aufnahme entstand am 21.12.2018 um 12.20 h UTC aus ca. 300.000 km Entfernung, kurz vor Eintritt Io's in den Schatten Jupiters. https://www.swri.org/press-release/light-from-volcanoes-io-juno-jupiter-moon


Credit: Image Courtesy of NASA/SwRI/MSSS


Nach Eintritt Io's in den Schatten von Jupiter entstand am 21.12.2018 um 12.40 h UTC mit der Stellar Reference Unit diese Aufnahme. Dabei wurde Io vom Mondschein Europas beleuchtet. Zu erkennen sind einige aktive Vulkane, einschließlich einer im Bild eingekreisten Wolke.


Image Courtesy of NASA/JPL-Caltech/SwRI

Edit: Ich möchte dieses Bild, aufgenommen mit JIRAM (Jovian Infrared Auroral Mapper), welches Orte mit hohen Temperaturen aufgrund von Vulkanausbrüchen auf Io zeigt, nicht unterschlagen. Die Aufnahme entstand am 21.12.2018 um 12.30 h UTC.


Image Courtesy of NASA/JPL-Caltech/SwRI/INAF
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Offline Pham

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Re: Jupitermonde
« Antwort #93 am: 02. Januar 2019, 17:44:43 »
Dieses beeindruckende Video mit den Monden Io und Europa wurde aus Aufnahmen der Raumsonde Cassini beim Vorbeiflug an Jupiter erstellt.  :D (Merkwürdig: Europa überholt Io?)


Das wird sicher ein optischer Effekt sein, da die Sonde sich durch das Jupitersystem bewegt hat und der scheinbare "Überholvorgang" ein Projektionseffekt aufgrund der Eigengeschwindigkeit von Cassini ist.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

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Offline Lumpi

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Re: Jupitermonde
« Antwort #94 am: 19. November 2019, 11:58:01 »
Wasserdampf auf Jupitermond Europa bestätigt

Ein vom Goddard Space Flight Center der NASA geleitetes internationales Forschungsteam konnte erstmals Wasserdampf über der Oberfläche vom Jupitermond Europa nachweisen. Vom Februar 2016 bis Mai 2017 wurden dazu mit dem Keck-Observatorium Messungen bei infraroten Wellenlängen durchgeführt. An nur einem von 17 Messtagen konnten dabei am 26. April 2016  2.095 ± 658 Tonnen Wasserdampf gemessen werden. Die Ausgasungen von Wasserdampf finden offenbar, zumindest in von der Erde aus nachweisbaren Mengen, seltener und in geringerem Maße als bisher angenommen statt.
https://www.nature.com/articles/s41550-019-0933-6
https://www.nasa.gov/feature/goddard/2019/nasa-scientists-confirm-water-vapor-on-europa

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Offline Gertrud

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Re: Jupitermonde
« Antwort #95 am: 10. Januar 2020, 21:48:33 »
Hallo Zusammen,

diese Folge von vier Bildern von der Sonde Juno zeigt die ersten Ansichten der Nordpolregion von Jupiters Mond Ganymed. Juno ist die erste Mission, die diesen Teil von Ganymed, den größten Mond im Sonnensystem, der größer ist als der Planet Merkur, direkt abbildet. Ganymed ist auch der einzige bekannte Mond mit einem eigenen Magnetfeld. Wissenschaftler haben sogar Beweise für einen unterirdischen Ozean aus flüssigem Wasser unter seiner eisigen Oberfläche gefunden.
Gerald Eichstädt hat dieses Bild mit den Daten der JunoCam erstellt. Die Bilder wurden am 25. Dezember 2019  während Junos Anflug auf den 24. Vorbeiflug am Jupiter aufgenommen.  Die Bilder wurden aufgenommen, als sich Ganymed in einer Entfernung von 97.680 - 109.439 Kilometer von der Sonde Juno befand, als sie vorbeiflog.

Image Credit: Image data: NASA/JPL-Caltech/SwRI/MSSS
Image processing by Gerald Eichstädt

https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23443

Beste Grüße
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Offline Gertrud

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Re: Jupitermonde
« Antwort #96 am: 23. Juli 2020, 14:39:58 »
Hallo Zusammen,

Gitternetzlinien über den Nordpol von Ganymed.
Der Nordpol von Ganymed ist in der Mitte dieses kommentierten Bildes zu sehen, das der JIRAM (Jovian Infrared Auroral Mapper)  an Bord des Juno-Raumfahrzeugs am 26. Dezember 2019 aufgenommen hat. Alle 30 Grad erscheinen Längslinien. Die dicke Linie ist der 0 Längengrad. Zum Zeitpunkt der Erfassung der Daten für dieses Bild flog Juno in der Nähe des Nordpols des Jupiter-Mondes.

Kredit: NASA/JPL-Caltech/SwRI/ASI/INAF/JIRAM
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23987

Fünfmal der Nordpol von Ganymed.
Der Nordpol von Jupiters Riesenmond Ganymed ist in diesem zusammengesetzten Bild von Infrarotdaten des JIRAM-Instruments (Jovian Infrared Auroral Mapper) an Bord des Juno-Raumfahrzeugs zu sehen. Alle 20 Minuten wurden fünf Infrarotbilder aufgenommen, beginnend zum Zeitpunkt der nächsten Annäherung (ganz links) am 26. Dezember 2019, als Juno etwa 100.000 Kilometer entfernt war. Die Infrarotbilder bieten die erste Infrarotkartierung der Nordgrenze des großen Mondes.
Da Ganymed keine Atmosphäre hat, die verhindert könnte, dass die geladenen Teilchen der Sonne umgelenkt werden, wird die Oberfläche an ihren Polen ständig mit Plasma aus Jupiters gigantischer Magnetosphäre bombardiert. Das Bombardement hat dramatische Auswirkungen auf Ganymeds Eis. Gefrorene Wassermoleküle, die an beiden Polen nachgewiesen wurden, haben keine nennenswerte Reihenfolge in ihrer Anordnung, und das amorphe Eis hat eine andere Infrarotsignatur als das kristalline Eis am Äquator von Ganymed.
JIRAM wurde entwickelt, um das aus dem Inneren des Jupiter austretende Infrarotlicht einzufangen und die Wetterschicht bis zu 50 bis 70 Kilometer unter Jupiters Wolkendecken zu untersuchen.

Kredit: NASA/JPL-Caltech/SwRI/ASI/INAF/JIRAM
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA23988
http://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?feature=7711

Beste Grüße, Gertrud
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Offline Lumpi

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Re: Jupitermonde
« Antwort #97 am: 09. September 2020, 09:49:24 »
Die (vermuteten) unterirdischen Ozeane der 4 großen Jupitermonde könnten ihre Existenz nicht nur den Gravitationswirkungen mit Jupiter, sondern auch wesentlich den Gravitationswechselwirkungen zwischen den Monden selbst verdanken. Diese könnten bei besonderes tiefen Ozeanen und sich überlagernden Resonanzen sogar größer sein, als die von Jupiter verursachten Gezeiteneffekte.

Zitat
To his surprise, he found that when the orbits of the natural satellites lined up just right, their relatively small pull could be amplified by the behavior of their oceans. Under those special conditions, known as resonances, the tidal effects could grow significantly larger, even exceeding those produced by the much more massive Jupiter.
https://www.scientificamerican.com/article/jupiters-ocean-moons-raise-one-anothers-tides/
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline Terminus

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Re: Jupitermonde
« Antwort #98 am: 09. September 2020, 20:55:57 »
Die (vermuteten) unterirdischen Ozeane der 4 großen Jupitermonde könnten ihre Existenz nicht nur den Gravitationswirkungen mit Jupiter, sondern auch wesentlich den Gravitationswechselwirkungen zwischen den Monden selbst verdanken. Diese könnten bei besonderes tiefen Ozeanen und sich überlagernden Resonanzen sogar größer sein, als die von Jupiter verursachten Gezeiteneffekte.

Zitat
...when the orbits of the natural satellites lined up just right, their relatively small pull could be amplified by the behavior of their oceans. Under those special conditions, known as resonances, the tidal effects could grow significantly larger, even exceeding those produced by the much more massive Jupiter.

??? ohne den Artikel jetzt gelesen zu haben: Das gilt ja wohl nur für die paar Stunden, in denen die Monde ein "line-up" bilden, also mehr oder weniger genau in einer Reihe stehen?

Wie oft ist das wohl der Fall? Alle paar Wochen? Alle paar Monate? :-\

Re: Jupitermonde
« Antwort #99 am: 09. September 2020, 21:28:53 »
Die Umlaufzeiten der 3 inneren Galieischen Monde haben fast exakt ein Verhältnis von 1:2:4 und stehen damit regelmäßig in einer Linie mit Jupiter, allerdings nicht gleichzeitig auf einer Seite von Jupiter. Mit kallisto sind die Verhältnisse 1:2:4:9, alle 4 Kallisto-Monate je 17 Tage sind alle 4 Monde in einer Reihe. Auf einer wiki Seite gab es dazu eine Animation, finde aber den Artikel gerade nicht.
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede