Ginge Terraforming auf der Venus?

  • 86 Antworten
  • 19938 Aufrufe

Offline Gecko

  • ***
  • 216
Re: Ginge Terraforming auf der Venus?
« Antwort #75 am: 08. Januar 2025, 10:32:21 »
...
Die Folie müsste nur wenige Atome dick sein, da außer dem Sonnenwind keine Kräfte herrschen.
Um den Sonnenwind auszugleichen, müsste die Folie wellig sein in form einer Fresnellinse.
...

Hier noch eine Korrektur: Sonnenwind und Solardruck sind verschiedene Dinge. Sonnensegel arbeiten mit den Solardruck der Photonen, also dem Sonnenlicht. Sonnenwind ist ein Strom geladener Teilchen. Den müsste man mit einem elektrischen Feld "einfangen", um ihn zu nutzen. Die Wirkung des Solardrucks (pro "Fangfläche") ist aber um eine Größenordnung (oder mehr? ... müsste nachschauen) höher als die Wirkung des Sonnenwinds.
Ah, da lag das Missverständnis. Ich hatte mich schon gewundert, wie das gemeint ist.
Das mit dem unmögliches Kreuzen sehe ich auch so; es fehlt das Medium für die Gegenkraft.
Der dritte Begriff, über den ich gestolpert bin, ist Fresnellinse. Beschrieben wird aber ein Spiegel, keine Linse. Und warum ein welliger Spiegel weniger Druck empfangen sollte als ein konkaver erschließt ich mir auch nicht.
Übrigens sind Fesnellinsen nicht wellig, sondern gestuft.
Zudem denke ich nicht, dass das funktioniert ohne massiven Treibstoffeinsatz. Müsste jemand durchrechnen, mit Reflektions- und Absorptionsverlusten, Größe der Spiegel, und Ausgleich des zusätzlichen Sonnenwinds(!) kommt auch noch hinzu.

*

Offline Erika

  • ***
  • 230
    • Wissen
Re: Ginge Terraforming auf der Venus?
« Antwort #76 am: 08. Januar 2025, 13:04:07 »
Das Licht wird ja zwei mal umgelenkt, es hat nachher etwa die gleiche Richtung nur an der Venus vorbei.
Der Sonnewind und die Absorption müssen aber tatsächlich mit Triebwerken ausgeglichen werden.

Ohne direkte Sonneneinstralung würde das CO2 aber bald ab schneien und zu einer ziemlich Dicken Schicht gefrieren.
Will man Terraformen müsste diese hundert Meter hohe Schicht dann Isoliert und später aktiv gekühlt werden. Eventuell müsste ein großer Teil der Planetenoberfläche dauerhaft abgeschattet bleiben um das Ausgefrorene CO2 dort zu lagern. Zu Terraformen wäre dann nur die restliche Landfläche.
Wissen ist Macht. Nichts wissen macht nichts

*

Offline Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19662
Re: Ginge Terraforming auf der Venus?
« Antwort #77 am: 08. Januar 2025, 13:30:13 »
Ich glaube, ich verstehe jetzt, was du vorhast. Und eine Skizze der Lichtstrahlen und Impulsverkoren an beiden Spiegeln zeigt, dass sich dass in Richtung Venus nicht "ausnullt". Die Reflexionswinkel der Strahlen sind bei jeder Stufe der Reflexion unterschiedlich. Der Teil des Impulses "zur Venus", der auf den ersten Spiegel übertragen wird, ist größer als der Teil des Impulses "zur Sonne", der beim zweiten Spiegel (zurück)übertragen wird. Netto ergibt das einen Impuls zur Venus hin.

Zudem: die Rückseite des zweiten Spiegel erhält auch einen direkten Impuls vom einfallenden Sonnenlicht zur Venus hin.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

*

Offline Erika

  • ***
  • 230
    • Wissen
Re: Ginge Terraforming auf der Venus?
« Antwort #78 am: 08. Januar 2025, 15:02:53 »
Ja, aber der zweite kann ja sehr klein sein. weil der erste darauf konzentriert. Ein Rest an Beschleunigung bleibt, aber nur ein kleiner teil der ursprünglichen. 

Sollte das System Funktionieren, dann könnte es auch abgewandelt zur Verstärkung der Sonne bei Mars oder Jupitermonden dienen.
Dazu müsste der Große Spiegel in der Mitte ein Loch haben und der Zweite den Lichtstrahl durch das Loch konzentrieren anstelle zu streuen.
Wissen ist Macht. Nichts wissen macht nichts

Offline Gecko

  • ***
  • 216
Re: Ginge Terraforming auf der Venus?
« Antwort #79 am: 08. Januar 2025, 18:50:37 »
Ein Spiegel, der das GESAMTE Licht, das für die Venus bestimmt ist, wäre am L1 riesig (kann gern mal einer nachrechnen), und das auf einen "sehr kleinen" Spiegel zu bündeln dürfte alle bisher bekannten Materialien schlicht zerschmelzen.
Für den Mars müssten die Spiegel noch ein Vielfaches größer sein, um die nötige Sonnenenergie zu liefern. Das mit dem "Loch" ist zeichnerisch möglich, aber bitte nicht vergessen, dass das Loch so groß sein müsste wie die auf dem Mars sichtbare Sonnenscheibe, und der Ringspiegel folglich ein Vielfaches davon. Das kann auch gern jemand nachrechnen.
Vielleicht wäre es viel einfacher, stinknormale Spiegel auf L4 + L5 (und/oder kreisend um L2) zu positionieren und einen Teil der Sonnenenergie für einen Antrieb zu verwenden, um sie dort zu halten.

*

Offline Erika

  • ***
  • 230
    • Wissen
Re: Ginge Terraforming auf der Venus?
« Antwort #80 am: 09. Januar 2025, 06:46:08 »
Ja, das wird groß.
Aber es geht hier um Terraforming, also Klimaumbau eines gesamten Planeten, dass geht nur in groß.
Wissen ist Macht. Nichts wissen macht nichts

Offline Mojschele

  • ****
  • 261
Re: Ginge Terraforming auf der Venus?
« Antwort #81 am: 10. Januar 2025, 16:51:53 »
Hier noch eine Korrektur: Sonnenwind und Solardruck sind verschiedene Dinge. Sonnensegel arbeiten mit dem Solardruck der Photonen, also dem Sonnenlicht. Sonnenwind ist ein Strom geladener Teilchen. Den müsste man mit einem elektrischen Feld "einfangen", um ihn zu nutzen. Die Wirkung des Solardrucks (pro "Fangfläche") ist aber um eine Größenordnung (oder mehr? ... müsste nachschauen) höher als die Wirkung des Sonnenwinds.
Ein Sonnensegel an dem die Photonen reflektieren... ist das nicht dicht genug um auch die Teilchen des Sonnenwinds einzufangen?

*

Offline Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19662
Re: Ginge Terraforming auf der Venus?
« Antwort #82 am: 10. Januar 2025, 20:39:37 »
Ja, aber wie oben gesagt, ist dabei dessen Wirkung pro qm um eine Größenordnung kleiner. Für die gleiche Wirkung braucht man deutlich mehr "Fangfläche". Das geht "masselos" am besten mit einem grosen elektrischen Feld ... Gut, man braucht lange Drähte, aber der Großteil der Konstruktion ist "leer". Über die Feldstärke kann man auch die "Fangwirkung" justieren, bzw. zwischen den Seiten variieren.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Re: Ginge Terraforming auf der Venus?
« Antwort #83 am: 20. März 2025, 17:14:44 »
Hallo zusammen ich bin neu hier und befasse mich gerne mit der Theoretischen Möglichkeiten des Kosmos .
Terraforming Venus ist grade aktuell bei mir . Bitte es ist nur eine Idee dazu , zerreißt mich nicht gleich .

Terraforming Venus sollte kostengünstig und so einfach wie möglich sein .
Idee : Wir entsenden Satelliten vielleicht mehrere die sich verbinden können . Könnte man die Atmosphäre der Venus absaugen und so den Druck , Hitze und CO 2 zur außen Atmosphäre des Weltalls abgeben ?
Der Überdruck der Venus und Unterdruck des Weltraums könnte man doch sich zur Nutze machen und verbinden , durch einen dünnen flexiblen Schlauch der vom Satelliten her abgelassen wird . Dazu bräuchte man 100 - 300 km Länge .
Mit Absperrventilen und Pumpen zur Unterstützung. Das Gewicht des Schlauches ist möglicherweise problematisch und das Wasser Problem der Venus ist nicht gelöst .
Aber wenn Druck und Hitze unter Kontrolle wäre könnte man zumindest auf der Oberfläche sein um weiter zu machen .
Mit einem Sonnenschild kombinier bar .
Freue mich auf Antworten für pro und contra dazu.
Gruß Pysalis

Offline thunder5

  • ***
  • 117
Re: Ginge Terraforming auf der Venus?
« Antwort #84 am: 20. März 2025, 17:24:05 »
Der Überdruck der Venus und Unterdruck des Weltraums könnte man doch sich zur Nutze machen und verbinden , durch einen dünnen flexiblen Schlauch der vom Satelliten her abgelassen wird . Dazu bräuchte man 100 - 300 km Länge .
Mit Absperrventilen und Pumpen zur Unterstützung. Das Gewicht des Schlauches ist möglicherweise problematisch und das Wasser Problem der Venus ist nicht gelöst .
Du hast den hohen Druck nur in Bodennähe, weil das Gewicht der oberen Atmosphäreschichten auf den unteren lastet. An der Grenze zum Weltraum wird der Druck immer niedriger.
Im Prinzip ähnlich wie im Meer: in Nähe des Meeresbodens hoher Druck, an der Oberfläche niedriger Druck.
In einem langen Schlauch würden sich genau die gleichen Druckverhältnisse einstellen wie außerhalb, so dass keine Differenz nutzbar wäre.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius null - und das nennen sie ihren Standpunkt. (David Hilbert - nicht, wie oft behauptet, Albert Einstein)

*

Offline Nitro

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6900
Re: Ginge Terraforming auf der Venus?
« Antwort #85 am: 20. März 2025, 18:01:12 »
Desweiteren ist die Atmosphaere der Venus (und jedes anderen Himmelskoerpers) keine fester Barriere auf deren anderen Seite der leere Raum steht. Die Atmosphaere eines Himmelskoerpers wird durch seine eigene Schwerkraft an ihn gebunden und wie thunder5 schon sagte, gegen Bodennaehe immer dichter.

Auch hier auf der Erde gibt es keine direkte physikalische Grenze zum Raum. Selbst auf mehreren hundert Kilometern Hoehe ist auch immer noch Restatmosphaere vorhanden, welche z.B. dafuer sorgt dass die ISS regelmaessig wieder angehoben werden muss.

Wuerdest du jetzt Satelliten nehmen und einen Teil der Atmosphaere theoretisch damit 300km weiter nach oben saugen, dann wuerdest nur fuer einen kurzen Augenblick die Dichte dieser oberen Atmosphaerenschichten um einen sehr geringen Prozentsatz erhoehen. Mindestens genauso schnell wuerde die Schwerkraft der Venus dann aber diese Gasmasse wieder nach unten ziehen und das entsprechende Gleichgewicht herstellen.

Gehen wir mal davon aus, alles von mir beschriebene waere hinfaellig und es waere rein physikalisch moeglich oder man haette eine Moeglichkeit die abgepumpte Atmospaehre auf irgendeine Art zu vernichten.
Dann haetten wir immer noch das Problem mit der schier unglaublichen Masse von der wir hier sprechen. Die Venus hat das 92fache der des Erdatmosphaerendrucks in Bodennaehe. Das heisst, selbst wenn du 1000 dieser theoretischen Atmosphaerenvernichter-Satelliten haettest und jeder davon 100 Tonnen am Tag absaugt, dann wuerdest du immer noch 13 Milliarden Jahre brauchen, um die Venusatmosphaere auf 1 Bar herunterzubekommen.  :-\

Insgesamt reden wir von einer Masse von 475 Quadrillionen Tonnen, also 475 und dann noch einmal 17 Nullen hinten dran, an Masse die abgesaugt und vernichtet weden muesste.

Ich habe selbst ein bisschen grosse Augen gemacht, als ich nachgerechnet habe. Aber man vergisst schnell wie schwer Gas sein kann und wieviel davon so ein Planet hat.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

*

Offline fl67

  • *****
  • 2604
Re: Ginge Terraforming auf der Venus?
« Antwort #86 am: 21. März 2025, 10:33:47 »
Vielleicht wäre das eine Möglichkeit    :"‑)



Mega Maid aus dem Film Spaceballs.