Supernovae

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H.J.Kemm

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Re: Supernovae
« Antwort #25 am: 09. Mai 2007, 21:14:42 »
Moin Mary,

das ist ja die Frage; schützen uns die unser Sonnensystem umgebenden Gürtel?

Wenn ja, dann kann die Menschheit so weiter wurtschteln wie bisher und sich bestenfalls selbst vernichten. Wenn nein, dann kommt das Ende von allem Leben hier auf unserem noch blauen Planeten, aber nicht erst in 7.000 Jahren, sondern bald; denn wenn es dort eine Supernova gegeben hat, dann merken wir es in dem Augenblick, wenn´s zu spät ist.

Jerry
« Letzte Änderung: 09. Mai 2007, 21:16:59 von H.J.Kemm »

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Offline Thien

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Re: Supernovae
« Antwort #26 am: 10. Mai 2007, 09:24:59 »
Beruhigend :-)
Ein Artikel bei Wikipedia über eine mögliche Hypernova bei Eta Carinae behauptet, dass diese für die Erde gefährlich sein könnte. Klar, Wikipedia ist geduldig ;-)
http://de.wikipedia.org/wiki/Hypernova

Mögliche Auswirkungen werden auch hier beschrieben: http://www.space.com/scienceastronomy/astronomy/milan_eta_carinae_000307.html

Diese sind dann doch nicht ganz so dramatisch...

rolli

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #27 am: 06. Juni 2007, 18:36:25 »
Nicht leicht, immer den richtigen Thread zu finden, hier bin ich aber richtig:

Neues über Rote Riesen:

Zitat:

Das geheime Leben eines Mira-Sterns


S Orionis
Dieser Rote Riese vom Typ Mira pulsiert mit einer Periode von 420 Tagen. Dabei ändert sich seine Helligkeit um das 500-fache. Der Stern ist von einer inneren und einer äußeren Staubhülle umgeben. Zwischen diesen finden sich Siliziummonoxid-Moleküle, welche Maser erzeugen. Die Hülle besteht zu einem merklichen Teil aus Aluminiumoxid-Körnchen.

Sternbild: Orion
Entfernung: 1376 Lichtjahre
Spektralklasse: M6,5 - M9,5
Größenklasse: 8,4 - 13,3
Masse: ca. 1 * Sonne
Durchmesser: 400 - 500 * Sonne

Pulsierende rote Riesensterne spielen in der galaktischen Entwicklung eine wichtige Rolle: In dieser letzten Phase eines Sternenlebens bläst die sterbende Sonne große Mengen an Material ins All und liefert damit die Grundbausteine für neue Sterne, neue Planetensysteme und vielleicht auch für neues Leben. Mit dem Very Large Telescope Interferometer und dem Very Large Baseline Array gelang nun ein einmaliger Einblick in die äußeren Hüllen eines solchen  Riesensterns.

Bei dem Stern, den die Astronomen im Visier hatten, handelt es sich um S Orionis, einem veränderlichen Roten Riesenstern vom Mira-Typ. S Orionis hat etwa die gleiche Masse wie unsere Sonne, so dass sein Schicksal auch unserer Sonne bevorstehen dürfte. Genau wie unser Zentralgestirn wird auch S Orionis als Weißer Zwergstern enden. Mira-Sterne verlieren enorme Mengen an Materie - im Falle von S Orionis ist dies etwa eine Erdmasse pro Jahr. Unsere Sonne könnte bis zur Hälfte ihrer Masse in dieser Phase ins All abgeben.

S Orionis pulsiert mit einer Periode von 420 Tagen: Regelmäßig ändert der Stern seine Helligkeit um einen Faktor 500 und seinen Durchmesser um etwa 20 Prozent. S Orionis ist riesig: Würde der Stern in unserem Sonnensystem an Stelle der Sonne liegen, würde seine Hülle die Erde und sogar den Mars ohne weiteres erreichen. Doch trotz dieser Größe und wegen ihrer großen Entfernung sind die Roten Riesen nur sehr schwer zu studieren, besonders wenn man sich für Details in ihrer Hülle interessiert. Helfen kann da nur die Interferometrie, also das Zusammenschalten mehrerer Teleskope.

"Astronomen sind da wie Ärzte, die auch verschiedene Instrumente benutzen, um verschiedene Organe des Körpers zu untersuchen", vergleicht Teammitglied David Boblotz vom U.S. Naval Observatory. "Während man den Mund mit normalen Licht untersuchen kann, benötigt man ein Stethoskop, um den Herzschlag abzuhören. Bei Sternen kann der Herzschlag im optischen Bereich des Lichtes untersucht werden, die Staub- und Molekülschichten im Infraroten und die Maser-Emissionen im Radiobereich. Nur zusammen ergibt sich ein vollständigeres Bild des Sterns und seiner Hülle."

Die Astronomen stellten so fest, dass die Größe von S Orionis zwischen 400 und 500 Sonnenradien schwankt. Die innerer Staubhülle ist fast doppelt so groß und das sich ins All ausdehnende Gas tut dies mit einer Geschwindigkeit von etwa 10 Kilometer pro Sekunde. Am meisten Staub und Materie wird während des Helligkeitsminimums ins All geblasen. Erreicht der Sterne seine maximale Helligkeit, kann man eine sehr ausgedehnte Staubhülle beobachten, was die Forscher als deutliches Indiz für einen Zusammenhang zwischen den Pulsationen und der Staubproduktion und -abstoßung werten.  

Quelle:
ESA
und:

http://www.astronews.com/news/artikel/2007/06/0706-007p.html

 :o
« Letzte Änderung: 06. Juni 2007, 18:48:31 von rolli »

H.J.Kemm

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Re: Supernovae
« Antwort #28 am: 06. Juni 2007, 22:21:57 »

rolli

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #29 am: 21. Juni 2007, 14:23:51 »
Apropos Eta Carinae:

Zitat:

Neuer Blick auf Eta Carinae

In nur 7.500 Lichtjahren Entfernung liegt mit Eta Carinae ein Stern, der nach Ansicht von Astronomen kurz vor seinem dramatischen Ende steht. Der Riesenstern, der vermutlich die 100- bis 150-fache Masse unserer Sonne hat, könnte bald als Supernova explodieren und dann so hell werden, dass er zum markantesten Objekt am Nachthimmel wird. Ein neues Bild, das auf Chandra- und Hubble-Daten basiert, gewährt neue Einblicke.


Neuer Blick auf Eta Carinae. Das Bild wurde aus Hubble-Daten (in blau) und Chandra-Daten (orange(gelb) kombiniert. Foto: NASA / CXC /GSFC / M.Corcoran et al. (Röntgen); NASA / STScI (Optisch)
  
Der Riesenstern, das wissen Astronomen inzwischen, verbraucht seinen nuklearen Brennstoff mit einer unvorstellbar hohen Rate. Und das kann, obwohl der Stern die wohl 100- bis 150-fache Masse unserer Sonne haben dürfte, nicht mehr lange gutgehen. Jüngste Beobachtungen einer gewaltigen Supernova in einer nahen Galaxie (astronews.com berichtete im Mai) lassen die Wissenschaftler inzwischen vermuten, dass  Eta Carinae nun zu jeder Zeit explodieren kann.

Schon jetzt befindet sich der Stern in einem recht instabilen Gleichgewicht, bei dem die Eigengravitation des Sterns gerade so vom nach Außen gerichteten Strahlungsdruck, der durch das nukleare Feuer im Inneren entsteht, ausgeglichen wird. Nur kleine Störungen können dazu führen, dass gewaltige Mengen an Material von der Oberfläche des Sterns ins All geschleudert werden. Das geschah beispielsweise im Jahr 1840 als Eta Carinae bei einer Eruption Material mit der zehnfachen Masse unserer Sonne ins All schleuderte. Der Stern wurde dadurch für kurze Zeit zum zweithellsten Stern am Nachthimmel. Die meisten Sterne wären von so einem Ereignis selbst zerstört worden, doch Eta Carinae hat überlebt.

Das jüngste Bild von Eta Carinae, das auf Daten des Röntgen-Weltraumteleskops Chandra und des Hubble-Weltraumteleskops beruht, zeigt die Überreste dieses Ereignisses im vorletzten Jahrhundert. In blau erscheinen jene kühleren Regionen, die im optischen Bereich Strahlung aussenden und die von Hubble beobachtet wurden. Hierbei handelt es sich um Gas und Staub, der von Eta Carinae ins All geschleudert wurde.

Die Daten von Chandra erscheinen in orange und gelb. Sie markieren die Bereiche mit Röntgenemissionen, die entstanden sind, als das von Eta Carinae ins All geschleuderte Material auf Gas und Staub in der Umgebung getroffen ist. Durch den Zusammenstoß hat sich das Gas auf Temperaturen von über einer Millionen Grad aufgeheizt und strahlt so im Röntgenbereich.
 
Mehr hier:


LINK


 :)

InteressanterZusatz:
Wenn Eta Carinae jetzt auf den Bildern der Teleskope explodiert, war das vor 7500 Jahren.
 :o :o :o
« Letzte Änderung: 21. Juni 2007, 14:33:05 von rolli »

Albert

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #30 am: 27. Juni 2007, 09:01:24 »
Zwei neue "Ereignisse":


SWIFT-Aufnahme der Galaxie MCG +05-43-16 mit den beiden entdeckten Supernova-Explosionen. Bild: Stefan Immler,  NASA / GSFC, Swift Science Team

Zitat

Gleich zwei Supernovae in einer Galaxie

Innerhalb der letzten sechs Wochen haben Astronomen in der Galaxie MCG +05-43-16 gleich zwei Supernova-Explosionen verfolgen können. Noch nie zuvor wurden diese gewaltigen Sternenexplosionen in so kurzem Abstand in der selben Galaxie beobachtet. Normalerweise ereignet sich in einer Galaxie nur alle 25 bis 100 Jahre eine Supernova-Explosion.
 
Die Galaxie MCG +05-43-16 ist rund 380 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und liegt im Sternbild Herkules. Bislang war diese Galaxie nicht durch Supernova-Explosionen aufgefallen, doch das sollte sie in diesem Frühjahr mehr als wettmachen: Mit Hilfe des NASA-Satelliten SWIFT beobachteten Astronomen gleich zwei Supernovae, eine am 19. Mai, die den Namen 2007ck bekam und eine andere, 2007 co, am 4. Juni.

Eine Supernova ist das explosive Ende eines Sternenlebens. Zu diesen Explosionen kann es auf verschiedene Arten kommen und das Besondere an den beiden Supernovae in MCG +05-43-16 ist, dass sie zu unterschiedlichen Typen gehören. Die erste entdeckte Supernova ist eine Explosion vom Typ II. Sie ereignet sich, wenn ein massereicher Stern seinen nuklearen Brennstoff verbraucht hat und kollabiert.

Bei der zweiten Explosion handelte es sich um eine Supernova vom Typ Ia: Ein Weißer Zwergstern wurde hier lange Zeit von einem Begleiter umrundet. Dabei zog der Zwergstern ständig Material von dem Begleiter ab, bis sich so viel Material an der Oberfläche des Weißen Zwerges angesammelt hatte, dass es zu einer Explosion kam. Bei einem Weißen Zwerg handelt es sich um den kompakten Überrest eines Sterns, der etwa so groß ist wie die Erde, aber eine Masse wie unsere Sonne aufweisen kann.

"In den meisten Galaxien ereignet sich eine Supernova alle 25 bis 100 Jahre", erläutert Stefan Immler vom NASA Goddard Space Flight Center. "
Das fast gleichzeitige Aufleuchten von zwei Supernovae in einer Galaxie ist eine äußerst seltene Angelegenheit. Es ist allerdings reiner Zufall und deutet nicht darauf hin, dass MCG +05-43-16 irgendwie etwas Besonderes wäre. Beide Supernovae sind mehrere 10.000 Lichtjahre voneinander entfernt, so dass es - je nach Beobachtungsort - reiner Zufall ist, ob wir die Explosionen nahezu gleichzeitig beobachten oder mit einem Abstand von einigen Tausend Jahren.
MEHR HIER

Bumms !
« Letzte Änderung: 27. Juni 2007, 10:50:14 von H.J.Kemm »

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Offline Terminus

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Re: Supernovae
« Antwort #31 am: 02. Juli 2007, 10:26:01 »
Hallo,

in der Wikipedia ist ein guter Artikel zum Thema Supernova. Kann man IMHO echt noch was lernern.  :o

http://de.wikipedia.org/wiki/Supernova

Nostromo

wwuma

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Re: Supernovae
« Antwort #32 am: 10. Juli 2007, 14:27:10 »
Wenn man die Aufnahme etwas genauer betrachtet ,sieht es so aus als fänden beide
Supernovae in den Spiralarmen statt.Wenn dem so ist ,stände daß im Widerspruch zu
den Erkenntnisen  bei den Untersuchungen  von >Paul Murdin< siehe  "Flammendes Finale" Birkhäuser Verlag. Danach kommen Supernovae vom Typ I in allen Arten von Galaxien vor. Supernovae vom Typ II aber nur in den Armen von Spiralgalaxien.

Gruß Peter B.   ::)

*

Offline Mary

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Re: Supernovae
« Antwort #33 am: 10. Juli 2007, 20:44:31 »
Hallo Peter,
das mit den Spiralarmen habe ich noch nie gehört. Aber ich verstehe das Problem nicht: Wenn Supernovae Typ I in allen Galaxien auftauchen, können sie ja auch in den Spiralarmen einer Spiralgalaxie vorkommen, wie in diesem Fall. Und der Aussage, dass Supernovae Typ II nur in Spiralarmen vorkommen, widerspricht dieser Fall auch nicht, da die betreffende Supernova ja in einem Spiralarm liegt. Wo ist da bitte das Problem?

Mary

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #34 am: 31. Juli 2007, 20:32:30 »
Moin,

mit dem Bericht über die *SN 2006X* begann dieser Thread.

Ich habe jetzt folgende Bilder in wendelstein-observatorium.de gefunden:


M 100 ohne SN 2006X


M 100 mit SN 2006X

Dazu steht bei ESO, mit dieser Abbildung:



*SN 2006X* ist eine SN vom Typ Ia, sie ereignete sich vor ~ 7 x 106 Jahren in der Galaxie *M 100* im Sternbild *Haar der Berenike* (55 x 106 Lj, 9,4m). Die Untersuchungen der SN begannen unmittelbar nach Sichtung und für mehr als 4 Monate lieferte *Hubble*, *Keck* und *VLA* aufschlußreiche Bilder. Es darf angenommen werden, daß hier ein *weisser Zwerg* von einem *roten Riesen* Material abgesaugt hat und dadurch die SN ausgelöst hat.

Über SN vom Typ Ia schreibt Wikipedia:

Eine Supernova vom Typ Ia entsteht nach dem derzeit bevorzugten Modell nur in Doppelsternsystemen, in denen der eine Stern ein *Weißer Zwerg*, der andere ein *Roter Riese* ist. Der *Weiße Zwerg* akkretiert im Laufe der Zeit Gas aus der ausgedehnten Hülle seines Begleiters, wobei es zu mehreren Nova-Ausbrüchen kommen kann, bei dem der Wasserstoff des akkretierten Gases fusioniert und Fusionsprodukte zurück bleiben. Das setzt sich so lange fort, bis seine Masse die *Chandrasekhar-Grenze* überschreitet und er durch seine Eigengravitation zu kollabieren beginnt.


Jerry

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #35 am: 02. August 2007, 14:13:40 »
Moin,

recht unspektakulär wird der Tod unserer Sonne einmal sein. Hat sie ihren Brennstoffvorrat verbraucht, so bläht so sich zu einem Roten Riesen auf, stößt ihre äußeren Schichten ab und kühlt anschließend als Weißer Zwerg langsam aus.
Anders ist es ja bei massereichen Sternen. Nach einer Zeit unruhiger Brennphasen, in welchen der Stern stark pulsiert und Teile seiner Hülle abstößt, kommt es zum kosmischen Supergau. Weil der innere Kern dem Druck der entgegengesetzt wirkenden Gravitation nicht mehr standhalten kann, kollabiert er. Dabei vergeht der Stern in einer gigantischen Explosion, einer Supernova. Sie kann für kurze Zeit mit ihrer Leuchtkraft die 150 Milliarden Sonnen einer ganzen Galaxie überstrahlen. So scheint es auch vor ~ 15.000 Jahren einem Riesenstern im Sternbild *Schwan* ergangen zu sein. Seine faszinierenden Überreste hat *Hubble* aufgenommen und diese Reste sind der berühmte *Cirrusnebel*, 1.500 Lj, eine Ansammlung von Emissions- und Reflexionsnebeln.





Bilder und Teilzitat aus:

Jerry


wwuma

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #36 am: 06. August 2007, 11:35:44 »
Zitat
Hallo Peter,
das mit den Spiralarmen habe ich noch nie gehört. Aber ich verstehe das Problem nicht: Wenn Supernovae Typ I in allen Galaxien auftauchen, können sie ja auch in den Spiralarmen einer Spiralgalaxie vorkommen, wie in diesem Fall. Und der Aussage, dass Supernovae Typ II nur in Spiralarmen vorkommen, widerspricht dieser Fall auch nicht, da die betreffende Supernova ja in einem Spiralarm liegt. Wo ist da bitte das Problem?

Mary

Hi Mary! Du hast recht. So wie von mir in dem kurzem Thraed dargestellt ist das Qatsch.
Trotzdem besteht ein Widerspruch zu den Erkenntnissen von >Paul Murdin<, weil das Ereigniss in der Elliptischen -Galaxi NGC 1316 stattfand.Der von mir gesehene Spiralarm, war wohl nur der Wunsch,der Vater des Gedankens.

Im Buch von P.Murdin ,dass die meines Wissens einzige deutschsprachige Buch zu diesem Thema der letzten Zeit , kannst Du dass genau nachlesen.  Man bekommt es z.Z noch Antiquarisch für 9,- -12,- Euro.

Gruß Peter

PS; werde mal versuchen Dir demnächst eine Kopie der entsprechenden Seite zu Mailen.

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #37 am: 24. August 2007, 13:54:40 »
Moin,

zum Beitrag # 17 von Rolli gibt hier eine tolle Animation (25 kb) >>

Jerry

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #38 am: 27. August 2007, 07:11:03 »
Moin,

noch keine Supernova festgestellt, aber bald wird es eine oder mehrere geben.


Bild: space.newscientist.com

Bei der routinemässigen Durchmusterung unserer Milchstrasse mit dem Keck-II-Teleskop fanden Wissenschaftler eine Anhäufung von Sternen. Diese Ansammlung trägt die Bezeichnung *RSGC2* die rund 50.000 Sterne umfasst. Unter diesen Sternen befinden sich ~ 26 sogenannte *Rote Überriesen*.

Da diese Sterne höchstens ~ 100.00 Jahre im Stadium der *Roten Überriesen* verbleiben, ist davon auszugehen, daß es dort innerhalb der nächsten ~ 50.000 Jahre zu Supernovae kommen wird.

Jerry




H.J.Kemm

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #39 am: 04. September 2007, 04:43:01 »
Moin,

*SN 2006dr* heißt die vom VLT gesichtete Supervova, Typ Ia, in *NGC 1288*, 300 Mill. Lj, Sternbild Fornax.


*SN 2006dr* ist links neben dem Zentrum von *NGC 1288*

Die Galaxie *NGC 1288* hat einen Durchmesser von ~ 200.000 Lj und befindet sich auf der Flucht, denn sie entfernt sich mit ~ 4.500 km/s von uns.

Jerry

« Letzte Änderung: 04. September 2007, 04:49:54 von H.J.Kemm »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #40 am: 16. Oktober 2007, 20:15:46 »
Moin,

in antwrp.gsfc.nasa.gov gibt es heute das Bild des Tages.


SN 2005ap: The Brightest Supernova Yet Found
Credit: SDSS, R. Quimby/McDonald Obs./UT-Austin

Über diese SN hatte ich zwar schon etwas gelesen, aber nicht weiterverfolgt; was ich jetzt nachhole.

*SN 2005ap*, ~ 4,7 Mrd. Lj, -22,7M, Sternbild *Coma Berenices*, ist die absolut stärkste Supernova die jemals gesichtet wurde; mehr als doppelt so stark wie die bisherige Rekordhalterin *SN 2006gy*. Die Explosion leuchtet so hell wie 100 Mrd. Sonnen.

Weitere Informationen gibt es hier >>>

Jerry
« Letzte Änderung: 16. Oktober 2007, 20:25:02 von H.J.Kemm »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #41 am: 04. November 2007, 09:46:23 »
Moin,


Bild und Info: astronomieheute.de

Astronomen vom Harvard-Smithonian-Center for Astrophysics (Massachusetts, USA) haben ungewöhnliche Beobachtungen an der Supernova *SN 2006gz* gemacht. Demnach wurde die Sternexplosion, die letztes Jahr entdeckt wurde, durch den Zusammenstoß zweier Weißer Zwerge verursacht. Die Astronomen hielten so etwas bislang für möglich, haben es aber noch nie derart klar beobachtet.

Die besondere Helligkeit der Supernova weist darauf hin, dass das Gebilde, aus der sie entstand, deutlich schwerer war als die *Chandrasekhar-Masse*. Da ein einzelner Stern die *Chandrasekhar-Grenze* nicht überschreiten kann, ist das ein weiterer Hinweis darauf, dass hier zwei Weiße Zwerge kollidierten.

Der Supernova *2006gz* ereignete sich in der Spiralgalaxie *IS 1277*,  ~ 300 Mill. Lj, Sternbild *Herkules*.


Bild: J.L. Prieto & M. Hicken (CfA)

Jerry
« Letzte Änderung: 04. November 2007, 09:53:18 von H.J.Kemm »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #42 am: 18. Februar 2008, 17:05:39 »
Moin,


Dem Supernova-Vorläufer auf der Spur: Die Aufnahme des Swift-Observatoriums (unten) zeigt die Supernova *SN 2007on*, 65 Mio Lj, Sternbild Fornax, auf dem Archivbild des Weltraumteleskops Hubble (Mitte) ist derselbe Ausschnitt vor der Explosion zu sehen. Das Bild ganz oben wurde vier Jahre vor der Supernova vom Röntgenstrahlen-Observatorium Chandra aufgenommen. Es zeigt eine starke Röntgenstrahlung an fast genau derselben Stelle wie die spätere Supernova.

Wissenschaftler des Röntgenstrahlen-Observatoriums *Chandra* fanden auf alten Aufnahmen, also vor der *SN 2007on*, in dem Bereich sehr starke Röntgenstrahlungen. Sie interpretieren diese Situation so: Zwei Sterne umkreisen sich in einem sehr engen Abstand, sodass der kompakte *weisse Zwerg* seinem größeren Partnerstern Materie entzieht. Der Zwerg sammelt immer mehr Masse, bis er die kritische Größe von etwa 1,4 Sonnenmassen erreicht, instabil und schließlich zur SN wird.


Bild: X-ray: NASA/CXC/MPE/R. Voss et al.; Optical: NASA/Swift

Jerry



H.J.Kemm

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #43 am: 13. März 2008, 20:39:26 »
Moin,

*Chandra* (Chandra X-Ray Observatory) hat wieder eine Aufnahme im Wellenlängenbereich der Röntgenstrahlung in einer SN geliefert. Es handelt sich hierbei um *N132D* (SNR 0525-69.6) in LMC,  169.000 Lj. Diese SN soll vor ~ 3.000 Jahren entstanden sein.

Hier eine ältere *normale* Aufnahme:


Bild: composite Spitzer Space Telescope / Chandra

Hier die *neue* Aufnahme:


Bild: NASA/CXC/NCSU/K.J.Borkowski et al.

Hier ein Detail:


Bild: NASA

Das Bild zeigt einen Ausschnitt mit einer Diagonalen von 50 Lichtjahren.
 
Die inneren Regionen zeigen die komplexen Kollisionen, die stattfinden, wenn der stark beschleunigte Auswurf durch die kalten, dichten interstellaren Wolken rast.

Das Material, das vom Inneren des Sterns mit mehr als 7 Millionen Kilometer pro Stunde in die benachbarten Wolken geschleudert wird, erzeugt leuchtende Schockfronten. Die blau-grünen Filamente sind sauerstoff-reiches Gas aus dem Kern des Sterns. Diese beginnen zu glühen, wenn sie das Netzwerk aus Schockfronten durchqueren, die von dichten interstellaren Wolken reflektiert werden. Diese erscheinen als rötliche Filamente und glühen auch, wenn die Schockwelle der Supernova auf die Wolken trifft und sie aufheizt.
(Teilzitat aus: usm.uni-muenchen.de)

Jerry

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #44 am: 14. März 2008, 16:14:13 »
Moin,

an der Grenze der Sternbilder Füchschen und Schwan haben Novajäger eine neue SN entdeckt.




Composite aus Bildern von www.xjltp.com

Die SN (N Cyg 08) hat zur Zeit ein mag von 8.2 +/- 0.3

Mehr dazu >>>
 
Jerry
« Letzte Änderung: 14. März 2008, 16:16:34 von H.J.Kemm »

*

Offline Mary

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  • 1323
Re: Supernovae
« Antwort #45 am: 22. März 2008, 18:13:24 »
Hallo,
mit Hilfe der Röntgenteleskope Chandra und XMM-Newton untersuchten Astronomen einen Supernova-Überrest in der Großen Magellanschen Wolke und rekonstruierten, wie die damalige Supernova explodierte.
Dazu wurden zwei Techniken benutzt: Einerseits wurden die Überreste im Röntgenbereich angeschaut, andererseits beobachteten sie "Lichtechos" im optischen Bereich. Dabei handelt es sich um Reflexionen an anderen Staubwolken: Das Licht von der Supernova wurde von den Staubwolken zurückgeworfen und dabei Richtung Erde gelenkt. Mit diesem Umweg benötigt das Licht länger, als wenn es direkt von der Supernova ankommt. So können Astronomen noch Jahrhunderte später das Licht der Supernova beobachten.

Mit beiden Methoden kamen die Wissenschaftler zum gleichen Ergebnis: Die Supernova dürfte vor etwas mehr als 400 Jahren auf der Erde sichtbar gewesen sein und gehört zum Typ Ia. Weil die Explosion einer solchen Supernova immer ziemlich gleich und mit einer ähnlichen Helligkeit verläuft, wird dieser Supernovae dieses Typs oft zur Entfernungsbestimmung von Galaxien benützt. Besonders deshalb, aber auch so, sind die Astronomen erfreut, dass beide Methoden zum gleichen Ergebnis führen. Das bedeutet schließlich, dass das derzeitige Wissen über Supernovae stimmen dürfte.


Credits: Chandra: NASA/ CXC/ Princeton/ C.Badenes et al.
MCELS: NOAO/ AURA/ NSF/ S.Points, C.Smith & MCELS team
Light echo: NOAO/ CTIO/ Harvard/ A.Rest et al.


Mary

Hansjuergen

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #46 am: 21. März 2008, 22:30:59 »
Chandra hat Licht-Echo von *GRB 20080319B* festgehalten:
http://chandra.harvard.edu/photo/2008/snr0509/E509_lg_web.mpg

Hansjürgen

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #47 am: 24. März 2008, 06:36:22 »
Moin Hansjürgen,

da ist Dir wohl ein kleiner Fehler unterlaufen.

Auf dieser Animation sieht man *SN 0509-67-5* aus *LMC* und nicht den *GRB 20080319B*.

Ich habe den Beitrag aus GRB rausgenommen und hier in SN eingesetzt.

Jerry


Hansjuergen

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #48 am: 24. März 2008, 19:53:15 »
Hallo Jerry!

Oh ja, nach nochmaligem" Archiv-stöbern"  hab ich es vertauscht gehabt, mein Fehler! :(

Danke für die Richtigstellung,

Hansjürgen

Hansjuergen

  • Gast
Re: Supernovae
« Antwort #49 am: 24. März 2008, 22:35:59 »
GCN: The Gamma ray bursts Coordinates Network ist ein weltweit eingesetztes Netzwerk welches Supernovas erfassen soll. Nähere Infos gibts hier:http://gcn.gsfc.nasa.gov/
Nachfolgend eine Grafik die das Netzwerk veranschaulicht :

Hansjürgen