Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur

  • 37 Antworten
  • 15311 Aufrufe

H.J.Kemm

  • Gast
Moin,

im Juli 2006 startet der Planeten-Jäger-Satellit COROT (Convection Rotation et Transit Planetaires).

Dieser Satellit kann Helligkeitsschwankungen bei Sonnen feststellen, wenn sie von einem oder mehreren Planeten umkreist werden. Die spezielle technische Ausführung von COROT erlaubt das Erkennen von Planeten in Erdgrösse.

Auch das Pulsieren von Sternen erkennt COROT und kann Auskunft über den Sternaufbau geben.


Jerry
« Letzte Änderung: 05. Mai 2007, 09:14:45 von H.J.Kemm »

Minshara

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #1 am: 23. November 2005, 15:36:32 »
Ein sehr interessantes Projekt, auf das ich mich schon sehr freue!
Nicht nur neue Planeten damit zu entdecken wird mega-spannend sein, auch mehr Informationen über Pulsationsveränderliche zu bekommen, wäre genial.
Hoffentlich klappt alles mit COROT!

Ich drücke die Daumen!

L.G.
 :)

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #2 am: 26. Juli 2006, 21:30:34 »
Moin,

die Planung für den Start von COROT sah zuerst den Monat Juli 2006 vor, zwischenzeitlich ist dieser Termin auf Oktober 2006 verlegt worden.

*COROT* wird mit einer *Sojus 2-1b / Fregatt* mit dem Triebwerk *RD - 0124* von Baikonur aus gestartet.
Eigentlich müßte der Träger jetzt *Sojus ST* heißen, da die techn. Weiterentwicklung abgeschlossen ist, und die *Sojus 2-1a* und *Sojus 2-1b* ab 2008 als *Sojus ST* von Kourou starten werden.

Uns sollte die Bezeichnungsführung aber unwichtig sein, Hauptsache ist, dass *COROT* auf seine Position kommt und dort seine Arbeit für die geplanten 2,5 Jahre verrichtet.

Jerry

rolli

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #3 am: 08. August 2006, 10:37:40 »
So
langsam geht das französisch/europäische Projekt Corot in die Startphase:

Zitat

Raumsonde startet zur Planetenjagd im Weltall
 
Von Barbara Vonarburg, München

Fast 200 Planeten, die draussen im Weltall um ferne Sonnen kreisen, haben die Astronomen in den letzten elf Jahren gefunden. Auf ein Lebenszeichen sind sie bisher noch nicht gestossen. «Bevor wir nach Leben Ausschau halten, müssen wir den richtigen Planeten suchen – einen Planeten mit fester Oberfläche», sagt Michel Mayor. Der Astrophysikprofessor der Universität Genf entdeckte zusammen mit seinem Mitarbeiter Didier Queloz 1995 den ersten so genannten Exoplaneten, der ausserhalb unseres Sonnensystems um einen sonnenähnlichen Stern kreist, und startete damit ein weltweites Rennen um die Entdeckung neuer, fremder Welten.

Bereits im Oktober soll von Baikonur in Kasachstan aus Corot starten, eine französische Raumsonde, an der auch die europäische Raumfahrtorganisation Esa beteiligt ist. «Wir hoffen, dass wir schon im Mai 2007 die ersten Resultate haben werden – einen ersten Planeten mit fester Oberfläche», sagt Malcolm Fridlund, Projektwissenschaftler der Esa.

Die meisten Exoplaneten wurden bisher indirekt auf Grund ihrer Schwerkraftwirkung nachgewiesen: Ein Planet bringt seinen Stern ins Torkeln, sodass sich dieser auf uns zu- und wieder von uns wegbewegt. Mayor und seine Kollegen entwickelten ein Gerät namens Harps, das sie in einem Teleskop der Europäischen Südsternwarte (Eso) in La Silla in den chilenischen Anden installierten. Harps sei ein fantastisches Instrument, schwärmt Mayor. Es ist so genau, dass man damit draussen imAll Geschwindigkeitsänderungen messen kann, die dem Tempo eines Fussgängers entsprechen. Auf diese Weise entdeckten die Astronomen ein fernes Sonnensystem mit drei neptunähnlichen Planeten, wie sie im Mai bekannt gaben.

Planeten, so klein wie unsere Heimat, kann Harps jedoch nicht aufspüren. Die Erde zwingt die Sonne nur zu einer Bewegung mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,1 Metern pro Sekunde. Um erdähnliche Planeten aufzuspüren, bedient sich Corot deshalb einer anderen Methode. Die Raumsonde wird nach einem Phänomen Ausschau halten, das man vor zwei Jahren in unserem Sonnensystem von der Erde aus beobachten konnte: Die Venus zog direkt vor der Sonne durch – ein schwarzer Punkt, der über die helle Scheibe wanderte. Die Raumsonde wird die fernen Sternenscheiben zwar nicht direkt sichtbar machen, aber sie kann die geringe Verdunklung messen, wenn der Schatten eines Planeten über einen Stern zieht. Daraus lassen sich Grösse, Masse und damit Dichte des Planeten berechnen.

Mit Corot haben die Europäer bei der Planetenjagd erneut die Nase vorn. Denn erst 2008 will die Nasa eine Raumsonde namens Kepler starten, die mit der gleichen Methode nach erdähnlichen Planeten suchen soll. Für die Zeit nach 2015 haben sowohl Esa als auch Nasa seit Jahren ein grösseres Projekt geplant. «Diese Missionen sind aber aufgeschoben», sagt Malcolm Fridlund. Die Forscher hoffen, dass sich die beiden Weltraumorganisationen trotz Spardruck wenigstens auf die Durchführung einer Mission einigen werden. Darwin heisst das europäische Projekt. Damit könnte es möglich werden, Sauerstoff in einer Planetenatmosphäre und damit einen Hinweis auf ausserirdisches Leben zu entdecken.
Tages Anzeiger 8.8.06

Na dann: Vive la France !

 [smiley=kiss.gif]

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #4 am: 12. August 2006, 18:49:32 »
Moin,

der Start ist jetzt für Ende November geplant.

Ich hoffe, wir hören bald was Genaueres.


Jerry

Bricktop

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #5 am: 13. August 2006, 04:38:43 »
Aus inoffiziellen Quellen heisst es, der Start von COROT findet nicht mehr in diesem Jahr statt. Und bevor COROT auf der neuen Sojus-2.1b fliegt, soll diese Rakete bei ihrem Erstflug noch eine russische Nutzlast starten (Meteor-M-Wettersatellit). Auch dieser Start soll erst für 2007 geplant sein.

Michael_Johne

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #6 am: 15. August 2006, 12:43:01 »
Hallo!

Zitat
Aus inoffiziellen Quellen heisst es, der Start von COROT findet nicht mehr in diesem Jahr statt. Und bevor COROT auf der neuen Sojus-2.1b fliegt, soll diese Rakete bei ihrem Erstflug noch eine russische Nutzlast starten (Meteor-M-Wettersatellit). Auch dieser Start soll erst für 2007 geplant sein.

Wollen wir mal hoffen, dass die inoffiziellen Quellen nur Gerüchte bleiben und dass der Start nicht weiter verschoben. In letzter Zeit gab es böse Meldungen über geplante Raumfahrt-Missionen, die im Zeichen von fernen und neuen Planetensystem standen (Stichwort: NASA und TPF).

Jedenfalls freue ich mich auf den baldigen Start von COROT.

MfG, Michael!

robinson

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #7 am: 26. September 2006, 08:12:54 »
Der Satellit <COROT> startet doch noch in 2006, gelesen in Welt.de:

[edit] Der französische Satellit „Corot“ wird als Vorhut einer kleinen Flotte spezialisierter Sonden ein neues Kapitel in der Planetenforschung aufschlagen. Nach mehreren Verzögerungen und einem Umsatteln bei der Trägerrakete von einer Ariane auf eine Sojus soll der 670 Kilogramm schwere Späher am 24. November vom Kosmodrom im kasachischen Baikonur starten. Unbehindert von Wolken und dem beständigen Wechsel von Tag und Nacht können seine Messinstrumente dann auch kleinere Planeten entdecken.

Die Europäische Weltraumorganisation ESA und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR unterstützen nach Kräften die Mission von „Corot“, die Suche nach „bewohnbaren, erdähnlichen Planeten in anderen Sonnensystemen“ noch vor den Amerikanern zu beschleunigen. Auf dem 4,2-Meter-Satelliten ist ein 27-Zentimeter-Teleskop montiert. Es soll jeweils 150 Tage lang Himmelssektoren abtasten und bei bis zu 60 000 Sternen auf die so genannten Sonnentransits achten. So spüren manche Planetenjäger auch heute bereits die Objekte ihrer Begierde auf: Ein Planet, der vor seiner Sonne vorbeiläuft, verändert ein wenig die Helligkeit dieses Sterns - und dies kann man messen. [/edit]

Warum ist der Start jetzt eigentlich auf einer noch nicht erprobten<Sojus> und nicht wie geplant auf einer <Ariane>? Traut die französische Raumfahrtbehörde <CNES> ihrem eigenen Partner nicht? Hoffentlich geht das gut. Rob

Bricktop

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #8 am: 26. September 2006, 12:31:20 »
Zitat
Der Satellit <COROT> startet doch noch in 2006, gelesen in Welt.de

Jep, allerdings ist der 24. November nicht mehr aktuell, man redet bereits vom 21. Dezember als Startdatum. COROT soll anscheinend nun doch mit der ersten Sojus-2.1b fliegen. Das wird aber auch vom Ergebnis des MetOp-Starts und eines weiteren militärischen Sojus-2.1a-Starts abhängen.
« Letzte Änderung: 26. September 2006, 12:35:15 von Bricktop »

rolli

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #9 am: 25. Oktober 2006, 14:53:09 »
Also aufi gehts: Noch ein paar Details

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23760/1.html

 ::)

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #10 am: 10. November 2006, 19:17:13 »
Moin,

Michael hat im Thread *Exoplaneten* soeben geschrieben:


Der Start des Erforschungssatelliten CoRoT wurde nun auf den 22. Dezember verschoben.


Jerry
« Letzte Änderung: 10. November 2006, 20:23:56 von H.J.Kemm »

Michael_Johne

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #11 am: 15. November 2006, 14:53:59 »
Hallo!

Ein kleiner Hinweis: Das der Start von CoRoT auf den Dezember 2006 verschoben wird, ist eigentlich schon seit dem 29. Oktober bekannt (siehe auch John Schneider's CoRoT-Seite). Das war mir bisher nocht bekannt. Sorry!  ::)

Mittlerweile ist nun auch ein neuer Termin + Startzeit für den Start von CoRot in Baikonur bekannt: 21. Dez 2006 14h 15min UT (also 15:15 Uhr für Deutschland, Schweiz, Österreich u.a.). Siehe auch: http://listes.obs.ujf-grenoble.fr/wws/arc/exoplanets/2006-11/msg00000.html

MfG, Michael!

Michael_Johne

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #12 am: 15. November 2006, 14:58:54 »
Hallo!

Mittlerweile gibt es nun einen genaueren, vorläufigen Starttermin: 21. Dez 2006 14h 15m UT.

Genauere Infomationen gibt es unter COROT - Neuer Planetensucher vor dem Start

MfG, Michael!

streber11

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #13 am: 20. November 2006, 21:16:32 »
Ich hab hier ne interresanten Artikel gefunden:

http://www.esa.int/esaCP/SEMFKLUXJUE_Germany_0.html


handelt über eine neue Sonde, die Erdähnliche Planeten finden soll
Falls des Thema schon existiert tuts mir leid, ich hatte bloß net allzu viel Zeit :-/

Michael_Johne

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #14 am: 06. Dezember 2006, 16:44:32 »
Hallo!

Wegen eines Defekts am Wasserstoff-Tanks der Fregat-Trägerrakete wurde der Start des Erforschungssatelliten CoRoT erneut auf den 27. Dezember verschoben.

MfG, Michael!

Junior

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #15 am: 06. Dezember 2006, 16:51:36 »
to Michael: jau und die Startzeit ist 15.31 Uhr MEZ

tobi453

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #16 am: 11. Dezember 2006, 20:37:10 »
Hier noch was vom DLR:

Zitat
Weltraum-Mission COROT startbereit - Intensive Suche nach extrasolaren Planeten beginnt
11. Dezember 2006

Am 27. Dezember 2006 um 15:31 Uhr MEZ soll das Weltraumteleskop COROT (COnvection ROtation and planetary Transits) mit einer Sojus-Fregat-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan starten. Es wird der erste Satellit sein, der von einer Erdumlaufbahn aus systematisch nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems sucht. Die Wissenschaftler hoffen, auf diese Weise Gesteinsplaneten zu entdecken, die etwa so groß sind wie die Erde. Noch vor Jahresende soll COROT seine Arbeit aufnehmen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bildet zusammen mit der Thüringer Landessternwarte und der Universität Köln das deutsche COROT-Team und ist finanziell, technisch sowie wissenschaftlich maßgeblich an der Mission beteiligt.

Planeten werden durch ihren Schatten aufgespürt

Das Weltraumteleskop COROT wird die Erde auf einer rund 900 Kilometer hohen polaren Umlaufbahn umkreisen. Von dort aus hat es einen ungetrübten Blick auf unsere Nachbarsterne und ist unabhängig von Witterungseinflüssen, den Luftbewegungen der Atmosphäre und dem Tag-Nacht-Rhythmus unter irdischen Bedingungen. Zudem kann COROT sehr viel mehr kleinere Planeten entdecken als bodengebundene Teleskope.

Die Mission hat zwei wissenschaftliche Ziele: Zum einen soll das Teleskop das Innere der Sterne vermessen (Astroseismologie), zum anderen soll es extrasolare Planeten in ausgewählten Sternfeldern der Milchstraße auffinden. Besonderes Augenmerk gilt dabei vor allem Gesteinsplaneten, deren Durchmesser in etwa dem der Erde gleicht.

Sowohl für die Astroseismologie als auch für die Planetensuche werden minimale  Helligkeitsschwankungen eines Sterns registriert. Wenn sich ein Planet zwischen Stern und Teleskop schiebt, so verursacht er durch seinen Schatten eine Abnahme der Strahlungsintensität. Diese Helligkeitsschwankungen werden vom Teleskop erfasst und aufgezeichnet. Bei der Auswertung der Daten können anhand der charakteristischen Helligkeitskurven Rückschlüsse auf das Vorhandensein eines Planeten gezogen werden. Dieses Verfahren wird als Transitmethode bezeichnet.

Die COROT-Mission steht unter der Führung der französischen Raumfahrtagentur CNES. Die deutschen Partner sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Universität Köln und die Thüringer Landessternwarte. Das deutsche COROT-Team hat seine fünfjährige Vorbereitungsphase inzwischen erfolgreich und in enger Zusammenarbeit mit den französischen Missionspartnern abgeschlossen.

Deutsches COROT-Team für das "Gehirn" des Satelliten verantwortlich

Im Auftrag der Bundesregierung, mit finanzieller Förderung durch die Raumfahrt-Agentur des DLR in Bonn-Oberkassel und unter technischer Mitwirkung des DLR in Berlin wurde in den vergangenen fünf Jahren die spezielle On-Board-Software des Satelliten – sozusagen das Gehirn von COROT – entwickelt, erprobt und an CNES zur Integration übergeben. Die Software steuert die Instrumente und sorgt für die präzise Ausrichtung des Satelliten. Die Bordsoftware übernimmt auch einen Teil der Datenverarbeitung auf dem Satelliten und steuert die fehlerfreie Übertragung der Beobachtungsdaten zur Erde. Die deutschen Forscher werden dann die großen Mengen an Daten, die COROT liefert, mit speziell entwickelter Software nach "verräterischen" Planetensignalen durchforsten und weiter analysieren. Der gesamte deutsche Beitrag zur Mission beträgt rund fünf Millionen Euro.

Bereits am 15. November wurde das in Frankreich gefertigte weltraumtaugliche Teleskop mit einer Antonow-Transportmaschine zum russischen Raumfahrtzentrum Baikonur transportiert. Nun werden vor Ort die letzten Vorbereitungen für den Start mit einer Sojus-2-1b/Fregat-Rakete der neuesten Generation getroffen.

COROT - Hintergrund

COROT ist ein Kleinsatellit, der die Erde auf einer polaren Umlaufbahn in 896 Kilometern Höhe umkreisen wird, um extrasolare Planeten mit Hilfe der Transitmethode zu finden und das Innere der Sterne zu vermessen (Astroseismologie). COROT wird gleichzeitig Lichtschwankungen von zehn besonders hellen Sternen mit scheinbaren Helligkeiten zwischen sechster und 9,5ter Größenklasse beobachten. Für die Suche nach Exoplaneten wird COROT rund 60.000 schwach leuchtende Sterne mit scheinbaren Helligkeiten zwischen elfter und 16. Größenklasse aufzeichnen.

Die Transitmethode, auch Sternbedeckung oder Planetendurchgang genannt, beruht auf Folgendem: Das von der Erde aus winzige Scheibchen des vor der Sternoberfläche vorbeiziehenden Planeten schwächt geringfügig das Licht seines Muttersterns ab. Vertraut ist den Astronomen dieses Phänomen schon seit langem. Man kennt es von bestimmten Doppelsternpaaren, aber auch von den regelmäßig auftretenden Merkur- und Venuspassagen vor der Sonne. In einem besonders spektakulären Ausmaß tritt es bei Sonnenfinsternissen auf, bei denen sich der Mond ganz oder teilweise vor die Sonne schiebt. Wenn also COROT einen Helligkeitsabfall des Sternlichts registriert, könnte dies in der Tat von einem nicht sichtbaren Planeten verursacht worden sein, der - wie die Erde die Sonne - sein Zentralgestirn umkreist.

In den Sternenfeldern, die COROT beobachtet, befinden sich allerdings mehr als 60.000 Sterne, deren Helligkeit aufgezeichnet wird. Die anschließende Datenanalyse auf der Erde  kommt daher der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleich: Die gesuchten Helligkeitsschwankungen sind äußerst gering - etwa ein Prozent oder weniger - und können von vielen anderen Effekten überlagert werden.

Geführt wird die Mission von der französischen Raumfahrtagentur CNES. Außer den Wissenschaftlern deutscher Einrichtungen (DLR, Thüringer Landessternwarte in Tautenburg und Universität Köln) sind auch Forscher aus Österreich, Belgien, Spanien, Brasilien und der Europäischen Weltraumorganisation ESA zusammen mit ihren französischen Kollegen an der Mission beteiligt.

tobi453

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #17 am: 24. Januar 2007, 17:30:55 »
In der Nacht vom 17. auf den 18. Januar wurde das Weltraumteleskop COROT erfolgreich geöffnet und hat auch gleich ein erstes Bild geschossen. Das Bild stammt aus dem Sternbild des Einhorns.

Quelle:
http://www.esa.int/esaCP/SEMH7ASMTWE_index_0.html

COROT hat ein erstes Bild gemacht:

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #18 am: 12. Dezember 2006, 07:41:12 »
Moin,

in Kosmologie haben wir über die Mission *COROT* ausführlich berichtet. Da es sich hierbei um den Bereich *unbemannte Raumfahrt* geht, habe ich diesen Thread eröffnet.

ARIANESPACE wird aus Baikonur übertragen (Next Wabcast) >>>>>

Weitere Informationen zu *COROT* gibt es hier >>>>>

Jerry

Martin

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #19 am: 22. Dezember 2006, 01:23:16 »
Der 626 kg schwere Satellit wurde betankt, auf der Fregat Oberstufe montiert und in der Nutzlasthülle verstaut. Damit sieht alles gut aus für den Start am 27. Dezember.
Bilder von den Startvorbereitungen gibt es bei Starsem: http://www.starsem.com/news/Corot_missionupdate_1.htm
Als Jahresabschluß kann man sich doch kaum etwas besseres als den hoffentlich erfolgeichen Jungfernflug der neuen Sojous 2.1b wünschen.

Martin
« Letzte Änderung: 22. Dezember 2006, 01:24:10 von Martin »

Cape_Franken

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #20 am: 25. Dezember 2006, 21:20:14 »
Gestern wurde die Sojus mit COROT zum Pad transportiert :)
Bilder:http://www.roscosmos.ru/NewsDoSele.asp?NEWSID=2016
Genaue Startzeit: 27.Dezember 15.23 Uhr

Gruß CH

*

Offline Mary

  • *****
  • 1323
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #21 am: 25. Dezember 2006, 21:52:56 »
Für welche Zeitzone meinst du die Startzeit?

Cape_Franken

  • Gast
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #22 am: 25. Dezember 2006, 22:15:13 »
Mitteleuropäsche Zeit(MEZ)

*

Offline roger50

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 11966
Re: Planetensucher CoRoT auf Sojuz 2.1b (Jungfernflug) von Baikonur
« Antwort #23 am: 26. Dezember 2006, 20:03:39 »
Inzwischen steht die Sojus mit COROT auf der Rampe. Alle Startvorbereitungen scheinen nach Plan zu laufen.



roger50

Cape_Franken

  • Gast