2024 YR4 wird laufend weiter beobachtet, um die Genauigkeit der Bahnbestimmung zu erhöhen - damit muss man nicht warten, bis er 2028 wieder in die Nähe kommt. Im Augenblick liegt die Wahrscheinlichkeit, dass es 2032 zu keinem Zusammenstoß kommt, bei 97,7 %; also bei 2,3 % für einen Einschlag. Der Korridor für einen solchen Einschlag sähe dann wohl so aus:

Bild: Daniel Bamberger/Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)
... Welche große Weltraumagentur außer der von Indien (und event. China) würde sich bei einem derartigen Einschlagkorridor an möglichen Ablenkungsmanövern beteiligen?
Die
Space Mission Planning Advisory Group der
UNOOSA, an der alle größeren Raumfahrtbehörden
beteiligt sind, hat sich in einer Sitzung am 5. Februar mit dem Problem befasst und beschlossen,
2024 YR4 zunächst weiter zu beobachten:
https://www.cosmos.esa.int/web/smpagBei Ablenkungsmanövern ist zu beachten, dass Asteroiden üblicherweise nicht rund, sondern kartoffelförmig sind und man sie daher zunächst von allen Seiten fotografieren muss, um den optimalen Einschlagspunkt zu finden. Die Chinesen haben genau das bei einer
Ablenkungsmission zu
2015 XF261 vor, die 2027 starten und 2029 einschlagen soll:
https://spacenews.com/china-reschedules-planetary-defense-mission-for-2027-launch/2015 XF261 ist mit einem Aphel von 1,3 AE aber deutlich näher als 2024 YR4 mit 4,2 AE, außerdem mit 30 m Durchmesser auch kleiner als der gegenwärtige Gefährder (40 - 90 m). Selbst wenn man wollte, wäre eine rechtzeitige Ablenkung nicht so einfach. Eine Evakuierung des mit Ausnahme von Indien und Bangladesch doch recht dünn besiedelten Einschlagskorridors wäre wohl sinnvoller.