Nachdem ich im Nachhinein diesen alten Beitrag mit Interesse gelesen habe, meine ich, daß dieser Bericht bestimmt hier gut reinpasst, gefunden in wissenschaft.de
Brauner Zwerg entkommt Explosion seines Begleitsterns
Astronomen haben mithilfe eines Teleskops der Europäischen Südsternwarte i(ESO) n Chile ein kleines Doppelgestirn aus einem Braunen und einem Weißen Zwerg entdeckt, die sich mit einer Periode von nur zwei Stunden umrunden. Der Weiße Zwerg ist das Überbleibsel eines sonnenähnlichen Sterns, der nach dem Verbrauch seines Heliumtreibstoffs in sich zusammenfiel. Überraschenderweise wurde der Braune Zwerg jedoch nicht in der Explosion verschlungen, sondern nur in eine engere Umlaufbahn befördert.
Matt Burleigh von der Universität von Leicester und seine Forscherkollegen bestimmten in ihrer Studie zunächst die Masse sowie die Umlaufbahnen der beiden Himmelskörper des ungewöhnlichen Doppelgestirns. Die Astronomen konnten somit berechnen, dass die Entfernung des Braunen Zwergs von seinem Mutterstern vor dessen Explosion etwa mit dem mittleren Radius der Umlaufbahn unserer Erde um die Sonne übereinstimmte. Der Braune Zwerg selbst ist etwa von der Größe des Jupiters, mit einer allerdings um einen Faktor 55 größeren Masse.
Die Forscher sind überrascht, dass der Braune Zwerg beim Tod des Begleitsterns nicht von diesem verschlungen wurde. Dieser hatte sich nämlich in für sonnenähnliche Sterne üblicher Weise kurz vor seinem Zusammenbruch zu einem Roten Riesen aufgebläht. Dies führte dazu, dass der Braune Zwerg in eine nähere Umlaufbahn gebracht wurde, ohne allerdings dem Gasriesen zum Opfer zu fallen.
Braune Zwerge sind gewissermaßen verfehlte Sterne – Gebilde mit einer viel größeren Masse als Planeten, deren Gravitationskraft allerdings dennoch nicht zum Einleiten der für das Aufleuchten notwendigen Kernfusion ausreicht. Sie stellen somit vielversprechende Modellsysteme für ein Verständnis der Sternentstehung dar.
Nature, Bd. 442, Seite 543
jps