Exoplaneten

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Offline Rücksturz

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Re: Exoplaneten
« Antwort #1350 am: 19. Januar 2024, 17:13:19 »
"Extrasolare Welten zwischen mehreren Sonnen

Astrophysiker der Uni Jena werten neueste Beobachtungsdaten des Weltraumteleskops „Gaia“ aus und finden dabei nicht nur Hunderte neue Begleitsterne von Exoplaneten-Muttersternen, sondern zeigen auch, wie diese die Planeten-Eigenschaften beeinflussen. Eine Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Universität Jena."



Farbkompositbilder von Sternsystemen mit Exoplaneten, die im Rahmen der durchgeführten Studie entdeckt und deren Eigenschaften charakterisiert werden konnten. Die Bilder zeigen Planetenmuttersterne zusammen mit ihren detektierten stellaren Begleitern (mit Buchstaben markiert). Die Exoplaneten kreisen jeweils sehr eng um ihren Mutterstern, sind hier also nicht abgebildet. Neben Sternsystemen, in denen die Planetenmuttersterne die hellen Primärkomponenten sind und massearme rötlich leuchtende Zwergsterne als Begleiter besitzen (Bild oben links), wurden auch Sternsysteme mit Planeten detektiert, in denen die Muttersterne die masseärmeren und leuchtschwächeren Sekundärkomponenten sind (Bild oben rechts). Des Weiteren wurden in der Studie zahlreiche Dreifachsternsysteme mit Exoplaneten gefunden (Bild unten links). Zudem wurden auch mehrere weit entwickelte Sternsysteme mit Exoplaneten entdeckt (Bild unten rechts), in denen sich bereits ihre ursprünglichen Primärkomponenten zu Weißen Zwergen (WZ) entwickelt haben. (Collage: Markus Mugrauer)

Weiter in der Pressemitteilung der Uni Jena:
https://www.raumfahrer.net/extrasolare-welten-zwischen-mehreren-sonnen/

Viele Grüße
Rücksturz
Neues Bild, gleicher Bart!

Re: Exoplaneten
« Antwort #1351 am: 02. Februar 2024, 13:10:33 »
TOI 715 b in habitabler Zone eines roten Zwergs entdeckt. Bericht in der Frankfurter Rundschau vom 02.02.2024.

Ist nur etwas über 130 Lichtjahre von uns entfernt.

https://www.fr.de/wissen/weltall-exoplanet-forschungsteam-entdeckt-super-erde-bewohnbare-zone-zr-92808627.html?utm_source=newsshowcase&utm_medium=gnews&utm_campaign=CDAqEAgAKgcICjD80JALMPjhpAMwt4OaAg&utm_content=bullets

Ich finde es generell bedenklich, wenn dann gleich überlegt wird, dass silche Planeten evtl. für eine menschliche Besiedlung geeignet wären, weil möglicherweise mit Wasser und der Möglichkeit auf extraterrestrisches Leben.

Da denk ich mir: Wenn extraterrestrisches Leben umgekehrt genauso vorgeht, den Himmel nach bewohnbaren Planeten absucht und ohne Kenntnisse der genauen Verhältnisse (was für Leben gibts dort? Pflanzen, Einzeller, höher entwickelt...), dann gnade uns Gott! So eine Herangehensweise würde bei galaktischer Verbreitung nicht gut ausgehen für die menschliche Rasse und unsere Artenvielfalt.  :"‑(

Re: Exoplaneten
« Antwort #1352 am: 02. Februar 2024, 18:47:29 »
Viel verwunderlicher ist, wie man über eine mögliche Besiedlung gedanken macht, obwohl klar ist, dass wir auf Grund der Entfernung sowieso niemals da hin kommen.
Grüße,
Chris

Re: Exoplaneten
« Antwort #1353 am: 02. Februar 2024, 18:50:36 »
Der Planet rast in 19 Tagen in etwa 12 Millionen km Abstand um seinen M4 Stern (Oberflächentemperatur ca. 3100 K) der 6 Milliarden Jahre alt ist. Der Planet dürfte eine gebundene Rotation haben. (NASA Archive) Sonnenausbrüche dürften kein Vergnügen sein.
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

Re: Exoplaneten
« Antwort #1354 am: 03. Februar 2024, 09:41:50 »
Es gab aber doch einige Vermutungen, dass diese Ausbrüche vor Allem an den Polen erfolgen, bloß wo war das?
Bei "niemals" wäre ich sehr vorsichtig, da hat sich ja selbst Einstein geirrt. (Gw)

Re: Exoplaneten
« Antwort #1355 am: 03. Februar 2024, 12:34:46 »
Es gab aber doch einige Vermutungen, dass diese Ausbrüche vor Allem an den Polen erfolgen, bloß wo war das?
Hier z.B.:
https://www.wissenschaft.de/astronomie-physik/stellare-ausbrueche-verfehlen-exoplaneten/

Re: Exoplaneten
« Antwort #1356 am: 04. Februar 2024, 08:42:13 »
Besten Dank! (Schön wenn das Gedächtnis noch halbwegs funktioniert!)
« Letzte Änderung: 04. Februar 2024, 11:08:31 von einsteinturm »

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Offline James

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Re: Exoplaneten
« Antwort #1357 am: 16. April 2024, 10:40:20 »
MPS: Ein maßgenauer Blick auf Exoplaneten

Aus den Helligkeitsschwankungen seines Muttersterns lassen sich die Größe und andere Eigenschaften eines Exoplaneten bestimmen. Um Fehler zu vermeiden, ist das Magnetfeld des Sterns entscheidend. Eine Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung.


Sternen mit geringer Magnetfeldstärke weisen eine ausgeprägtere Randverdunklung auf als solche mit starkem Magnetfeld. Dies wirkt sich auf die Form der Lichtkurve aus. (Grafik: MPS / hormesdesign.de)

Weiter in der Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, James

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Re: Exoplaneten
« Antwort #1358 am: 01. Mai 2024, 21:18:25 »
Wolken bedecken die Nachtseite des heißen Exoplaneten WASP-43b

Hohe Temperaturen und extreme Windgeschwindigkeiten beeinflussen die Chemie in der Atmosphäre des Planeten. Eine Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Astronomie (MPIA).


Das JTEC-ERS-Team hat mit dem Weltraumteleskop James Webb (JWST) das WASP-43-System 27 Stunden lang kontinuierlich beobachtet, um die gesamte Umlaufbahn des heißen, jupitergroßen Exoplaneten WASP-43b zu erfassen. Während der Planet seinen Wirtsstern umkreist, sind verschiedene Seiten des Planeten auf das Teleskop gerichtet (siehe oberes Bild). Infolgedessen wurden unterschiedliche Temperaturen gemessen, je nachdem, in welchem Verhältnis die heiße Tagseite und die kalte Nachtseite dem Beobachter zugewandt waren. Mit dem MIRI-Instrument des JWST maß das Team die Temperatur auf der gesamten Planetenoberfläche, indem es die Phasenkurve beobachtete, wobei MIRI wie ein gigantisches, berührungsloses Infrarotthermometer funktionierte. Da der Planet so dicht um seinen Wirtsstern kreist, ist seine Tagseite mit 1250 Grad Celsius glühend heiß. Die Winde auf dem Planeten transportieren einen Teil dieser Hitze auf die relativ kühle Nachtseite, die immer noch glühende 600 Grad aufweist. (Grafik: Taylor J. Bell (BAERI/NASA) / MPIA)

Weiter in der Pressemitteilung des MPIA  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, James

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Re: Exoplaneten
« Antwort #1359 am: 12. Mai 2024, 10:33:40 »
Hinweise auf eine mögliche Atmosphäre um einen felsigen Exoplaneten

Forschende haben mit dem NASA/ESA/CSA James-Webb-Weltraumteleskop möglicherweise eine Atmosphäre um 55 Cancri e, einen felsigen Exoplaneten 41 Lichtjahre von der Erde entfernt, entdeckt. Dies ist der bisher beste Beweis für eine Atmosphäre bei einem Gesteinsplaneten ausserhalb unseres Sonnensystems. Brice Olivier Demory, Professor für Astrophysik an der Universität Bern und Mitglied des Nationalen Forschungsschwerpunkts NFS PlanetS, war Teil des internationalen Forschungsteams, dessen Studie soeben in Nature publiziert wurde. Eine Medienmitteilung der Universität Bern.


Diese künsterlische Darstellung zeigt, wie der Exoplanet 55 Cancri e aussehen könnte. 55 Cancri e, auch Janssen genannt, ist eine so genannte Supererde, ein Gesteinsplanet, der deutlich grösser als die Erde, aber kleiner als Neptun ist. Beobachtungen von JWSTs NIRCam und MIRI deuten darauf hin, dass der Planet von einer Atmosphäre umgeben sein könnte, die reich an Kohlendioxid (CO2) oder Kohlenmonoxid (CO) ist. Aufgrund der grossen Nähe zu seinem Stern ist der Planet extrem heiss und vermutlich mit geschmolzenem Gestein bedeckt. Die Forschenden vermuten, dass die Gase, aus denen die Atmosphäre besteht, aus dem Magma herausgesprudelt sein könnten. (Bild: NASA, ESA, CSA, Ralf Crawford (STScI))

Weiter in der Medienmitteilung der Universität Bern  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, James

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Re: Exoplaneten
« Antwort #1360 am: 27. Juni 2024, 12:49:38 »
Uni Bern: Rätsel der Unterschiede in der Dichte der Sub-Neptune gelöst

Die meisten Planeten, die um Sterne in unserer Galaxie kreisen, sind sogenannte Sub-Neptune, die grösser sind als die Erde aber kleiner als Neptun. Eine aktuelle Studie des NFS PlanetS, der Universität Genf und der Universität Bern in Astronomy & Astrophysics zeigt, dass es zwei Populationen dieser Sub-Neptune gibt – die dichteren und die weniger dichten. Eine Medienmitteilung der Universität Bern.


Künstlerische Darstellung des TOI-178-Systems mit dem Planeten im Vordergrund, der am entferntesten um den Stern kreist. Das System weist sechs Exoplaneten auf, die sich alle bis auf den, der dem Stern am nächsten ist, in Resonanz befinden. (Bild: ESO/L. Calçada/spaceengine.org)

Weiter in der Medienmitteilung der Universität Bern  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, die Redaktionsmitglieder

Re: Exoplaneten
« Antwort #1361 am: 27. Juni 2024, 16:19:01 »
Ist man denn schon so weit, dass man kleinere Planeten ausschließen kann? Bisher dachte ich, dass man Erd- oder Marsgröße nur unter sehr günstigen Bedingungen detektieren kann, die Umlaufzeiten beiseite gelassen.

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Offline James

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Re: Exoplaneten
« Antwort #1362 am: 21. August 2024, 15:16:56 »
Uni Wien: Upgrade des Leopold Figl-Observatoriums macht vielfältigere Forschung möglich

Künftig wird etwa die Suche nach Exoplaneten auf dem Observatorium in Niederösterreich möglich sein. Eine Pressemitteilung der Universität Wien.


Das Observatorium besteht aus zwei Teleskoptürmen – der große beherbergt ein 1,5m Ritchey-Chrétien-Spiegelteleskop und im kleinen steht ein 60cm Spiegelteleskop mit 5 m Brennweite. Das kleinere Teleskop wurde zur Ergänzung des großen Teleskops gebaut, um Parallelbeobachtungen machen zu können – so können etwa zur selben Zeit spektroskopische Beobachtungen am großen Teleskop und photometrische Beobachtungen am kleinen Teleskop durchgeführt werden. (Foto: Sophie Hanak)

Weiter in der Pressemitteilung der Universität Wien  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, die Redaktionsmitglieder

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Offline James

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Re: Exoplaneten
« Antwort #1363 am: 13. Juni 2025, 22:11:38 »
Auch wenn die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist, etwas ziemlich Rares könnte sie durchaus sein.
https://steiermark.orf.at/stories/3309310/ : Schwierige Suche nach zweiter Erde
Zitat
„Zweite Erde“ weniger wahrscheinlich, als gedacht
... erwartet auf Basis der Studienergebnisse, dass zahlreiche Zweite-Erde-Kandidaten eine Helium-dominierte Atmosphäre haben und auf ihren Oberflächen ein extrem großer Druck herrscht. „Diese unerwartete Entdeckung wird die Anzahl habitabler, erdähnlicher Planeten – ... – wohl noch weiter reduzieren“ ...

Re: Exoplaneten
« Antwort #1364 am: 13. Juni 2025, 23:05:05 »
In dem Artikel geht es darum, daß Planeten von ca. der Größe der Erde alle eine Ur-Atomsphäre haben, die immer hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium besteht. Die Erde war nicht massereich genug um diese flüchtigen Stoffe zu halten, daher kam bald der Wechsel zur "ersten" Atmosphäre. Soweit klar, wusste man schon.

Jetzt kommt die Untersuchung zu dem Schluß, daß Planeten mit einer 125%igen Erdmasse oder mehr mindestens das Helium behalten, wenn nicht sogar den Wasserstoff. Beides wäre nicht lebensfördernd.

Soweit verstanden: Supererden sind also nicht Lebensfreundlich, zuviel Helium/Wasserstoff.

Was ich nicht verstanden habe:
- Es wird erwähnt, daß eine Helium-Atmosphäre für einen extrem großen Druck auf der Oberfläche sorgen würde. Macht für mich keinen Sinn, weil Helium nach Wasserstoff das leichteste Element ist.
- die Erde hätte Glück gehabt: Sie war früher leichter, hat dann deshalb erstmal ihre Ur-He/H-Atmosphäre verloren und wurde erst danach nochmal schwerer. Was wie? Die Kollision mit Theia kann ja nicht gemeint sein, oder? Und hat das große Bombardement nochmal soviel mehr Masse gebracht, oder was ist gemeint? Oder war die Ur-Atmosphäre schon weg, als die Akkredition noch gar nicht beendet war, also noch vor der Theia-Kollision?

Die Studie scheint ja ein neues Filterkriterium für die Rare-Earth-Hypothese zu sehen (neben großem Mond, Plattentektonik, habitabler Zone usw usw):
Nämlich daß man im genau richtigen Moment die Ur-Athmosphäre verlieren muss und danach nochmal Masse gewinnt. Wenn das nicht klappt, ist es ein weiterer Fail. So richtig nachvollziehen kann ich das aber in diesem Falle nicht.

Offline Gecko.

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Re: Exoplaneten
« Antwort #1365 am: 14. Juni 2025, 12:44:02 »
Sucht man die ausführlichere PM des IWF Graz
https://www.oeaw.ac.at/iwf/aktuelles/layer/news/auf-der-suche-nach-der-zweiten-erde
erklären sich einige Dinge (und die eigentliche Veröffentlichung wohl noch mehr, aber die finde ich nicht frei zugänglich).
Zunächst wurde die Studie angeregt durch die Entdeckung von Unmengen recht kleiner Planeten, die aber eine Heliumatmosphäre haben. Wie so eine Ur-Atmo sich entwickelt ist bisher wenig untersucht. Daher hat man ein Rechenmodell entwickelt, ob und wie sich H und He verflüchtigen (nur mit H gab es wohl schon).

- Es wird erwähnt, daß eine Helium-Atmosphäre für einen extrem großen Druck auf der Oberfläche sorgen würde. Macht für mich keinen Sinn, weil Helium nach Wasserstoff das leichteste Element ist.
Es geht nicht um das relative Gewicht eines Atoms, sondern um die Gesamtmasse der Atmosphäre. Und die ist im  riesig (auch, da die Materie, aus der Stern und Planeten entstehen, ja zum überwiegenden Teil aus H und He besteht): "200 bar Helium und 80 bar Wasserstoff". Die Atmosphäre kann dann einige 10.000 km dick sein. Die restlichen Gase liegen dann unter 1%, und wenn nur die zurückbleiben und der Rest sich verflüchtigt, haben wir dann 1 Bar N2 O2 für nur ein paar km wie auf der Erde.

- die Erde hätte Glück gehabt: Sie war früher leichter, hat dann deshalb erstmal ihre Ur-He/H-Atmosphäre verloren und wurde erst danach nochmal schwerer. Was wie? Die Kollision mit Theia kann ja nicht gemeint sein, oder? Und hat das große Bombardement nochmal soviel mehr Masse gebracht, oder was ist gemeint? Oder war die Ur-Atmosphäre schon weg, als die Akkredition noch gar nicht beendet war, also noch vor der Theia-Kollision?
Soweit spekulieren die Forscher gar nicht, die sagen nur, ihr Modell ergibt, wäre die Erde damals schon so schwer gewesen, hätten wir heute noch eine Heliumatmosphäre. Ob nun das Rechenmodell falsch, die Daten nicht ausreichend sind oder noch etwas Wichtiges aus der Entstehungsgeschichte der Erde fehlt (was die Forscher implizieren), sei dahingestellt.

Die Studie scheint ja ein neues Filterkriterium für die Rare-Earth-Hypothese zu sehen
Na ja, die Diskussion Supererde (ein sehr missverständlicher Begriff, wenn er außerhalb er Astrophysikergemeinde verwendet wird) versus Minineptun und ob es da einen Gradienten gibt, ist ja schon älter. Für mich sieht das eher nach einem Indiz für Gradienten aus - die Planeten entstehen alle ähnlich, und je nach Größe, Uratmosphäre und Art des Muttersterns entwickeln sie sich mehr oder weniger schnell zu Supererden oder Minineptunen, anfangs nur graduell unterscheidbar, im Endstadium deutlich verschieden.
Nur für den Fall, dass die Erde mal wieder einen Extraweg eingeschlagen hat, um das Helium loszuwerden, wäre das ein Filter zumindest für die Entstehung erdähnlich großer Planeten ohne Helium. Aber das ist noch reine Spekulation und die Studie sagt nichts darüber.

Bleibt spannend. Das ist ja nur eine grobe Modellierung. Mit mehr und besseren Daten über echte Planeten und Verfeinerung des modells kann sich sowohl rausstellen, dass unsere Erde gerade noch in dem Bereich war, die sie vor einem Minineptum-Ende bewahrt hat, oder man muss die Entstehungsgeschichte der Erde nochmal genauer ansehen.
Das eigentliche Rätsel bleibt ja, warum Supererden/Minineptune die Mehrheit aller entdeckten Planeten sind, aber in unserem Sonnensstem ganz fehlen.
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Re: Exoplaneten
« Antwort #1366 am: 14. Juni 2025, 12:44:55 »
Da warte ich mal noch ein wenig ab, bevor ich enttäuscht bin. Hat jemand den Link zum Originalpapier? Auf arxiv hab ich nichts gefunden.
Helium verschwindet ganz sicher auch ins All, und bei Erdgröße halte ich unsere Datenbasis für (noch) relativ schlecht.

Offline thunder5

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Re: Exoplaneten
« Antwort #1367 am: 14. Juni 2025, 16:29:28 »
Das eigentliche Rätsel bleibt ja, warum Supererden/Minineptune die Mehrheit aller entdeckten Planeten sind, aber in unserem Sonnensstem ganz fehlen.
Ich denke, das könnte ein Selektionsproblem sein. Mittels Bedeckungsmethode oder Gravitationseffekte sind kleine Gesteinsplaneten möglicherweise bisher nur schlecht nachweisbar. In unserem Sonnensystem war vielleicht in der Akkretionsscheibe nicht mehr genügend Material, da sich ja schon 4 große Gasplaneten gebildet haben. Warum so wenig Gasriesen bei den Exoplaneten: die meisten wurden bei roten Zwergen gefunden, hier evtl. das gleiche Problem mit der Masse der Akkretionsscheibe.
Auf jeden Fall bleibt das Thema sehr spannend!
« Letzte Änderung: 14. Juni 2025, 17:48:10 von thunder5 »
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius null - und das nennen sie ihren Standpunkt. (David Hilbert, deutscher Mathematiker 1862-1943)

Re: Exoplaneten
« Antwort #1368 am: 15. Juni 2025, 00:48:57 »
Das eigentliche Rätsel bleibt ja, warum Supererden/Minineptune die Mehrheit aller entdeckten Planeten sind, aber in unserem Sonnensstem ganz fehlen.
Ich denke, das könnte ein Selektionsproblem sein. Mittels Bedeckungsmethode oder Gravitationseffekte sind kleine Gesteinsplaneten möglicherweise bisher nur schlecht nachweisbar.
Ja, der Beobachter-Selektionseffekt. Vor ca. 15 Jahren hiess es noch, daß Hot-Jupiters wohl das Standard-Planetensystem darstellen. Klar, weil man nur solche identifizieren konnte.

Offline Gecko.

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Re: Exoplaneten
« Antwort #1369 am: 15. Juni 2025, 15:37:33 »
Das eigentliche Rätsel bleibt ja, warum Supererden/Minineptune die Mehrheit aller entdeckten Planeten sind, aber in unserem Sonnensstem ganz fehlen.
Ich denke, das könnte ein Selektionsproblem sein. Mittels Bedeckungsmethode oder Gravitationseffekte sind kleine Gesteinsplaneten möglicherweise bisher nur schlecht nachweisbar.
Da stimme ich zu.

Sicher gibt es einen Bias zu Supererden/Minineptunen, weil die einfach leichter nachweisbar sind. Gesteinsplaneten sind meist zu klein für Transit, Doppler, Reflektion oder Microlensing, während Gasriesen auf großen Umlaufbahnen sich zu wenig bewegen für Transit oder Astrometrie. Also findet man vor allem mittlere bis große sonnennahe Gasplaneten.
Natürlich können da noch massenweise Gesteinsplaneten unterwegs sein, die wir nur (bisher) nicht nachweisen können.

Andererseits scheinen fast alle Sonnen von Planeten umkreist zu werden. Und fast alle haben Planeten von drei  Planetenklassen*, die in unserem Sonnensystem komplett fehlen: Sonnennahe Gasplaneten (Hot Jupiter/Hot Neptune), Supererden und Minineptune. Manche sogar mit "Mehrfachnennung". Und dann gibts ja auch noch die selteneren Zuckerwatteplaneten...

* die Klassen sind mWn bisher nicht definiert und werden daher uneinheitlcih oder abweichend verwendet

Das wirft dann schon die Frage auf, ob unser Sonnensystem irgendwie anders ist, wenn ja, warum, und ob das ein (neuer?) Faktor in der Drake-Gleichung bzw. Rare-Earth-H ist.
"Vorsicht mit Sarkasmus" lt. Nettiquette - Diclaimer: Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten und Teile der Bevölkerung verunsichern

Re: Exoplaneten
« Antwort #1370 am: 15. Juni 2025, 22:45:19 »
Das wirft dann schon die Frage auf, ob unser Sonnensystem irgendwie anders ist, wenn ja, warum, und ob das ein (neuer?) Faktor in der Drake-Gleichung bzw. Rare-Earth-H ist.
Glaub ich nicht, weil unser Sonnensystem einerseits physikalisch recht logisch aufgebaut ist, andererseits aber genau so ein System noch sehr schlecht beobachtbar/nachweisbar ist.

Wie gesagt, vor ein paar Jahren behaupteten manche noch, daß Hot-Jupiters der Standard ist, was natürlich schwachsinnig war, weil so ein System eh nicht stabil ist.

Ein System genau wie unser Sonnensystem ist aktuell immer noch nur sehr schwer nachweisbar. Solange sich das nicht ändert, sind Spekulationen, was es jetzt am meisten gibt - zumindest wenn es G-Sterne betrifft - wenig sinnvoll.

Re: Exoplaneten
« Antwort #1371 am: 16. Juni 2025, 08:51:18 »
Volle Zustimmung. Es liegt aber auch daran, dass man heute entweder sehr positive oder sehr negative Schlagzeilen braucht. Nur etwas über Helium in Exo-Atmosphären wäre wohl untergegangen.🤔